Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Inhalt Die Maya – Sprache der Schönheit 12. April – 7. August 2016 1. Pressemitteilung 2 2. Wandtexte 4 3. Auszug aus dem Katalog 6 4. Text aus dem Museumsjournal 19 5. Rahmenprogramm 22 5.1 Für Erwachsene 22 5.2 Für Schulklassen 26 5.3 Für Familien und Kinder 29 6. Daten und Fakten 30 7. Partner und Sponsoren 31 Anlagen / Informationen: - Copyrightliste mit Objekttexten - Katalog - Auftakt zum Deutsch-Mexikanischen Jahr 2016-2017 - Wall AG - Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2016 - Berliner Festspiele Veranstaltungen April / Mai / Juni 2016 - Flyer Seite 1 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit 1. Pressemitteilung Die Maya – Sprache der Schönheit 12. April – 7. August 2016 Öffnungszeiten Mittwoch bis Montag 10 – 19 Uhr, Dienstag geschlossen 12.4. geöffnet, an den Feiertagen geöffnet Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. Eine Ausstellung des Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH), Mexiko. Gefördert durch das Außenministerium der Vereinigten Mexikanischen Staaten und die Botschaft von Mexiko in Berlin. Kommunikation Leitung: Dr. Susanne Rockweiler Presse: Christiane Zippel T +49 30 254 86 – 236, F +49 30 254 86 – 235 [email protected] Organisation: Katrin Mundorf T +49 30 254 86 – 112, F +49 30 254 86 – 107 [email protected] Die Maya sind eine der ältesten Kulturen der Welt. Von den großartigen künstlerischen Ausdrucksformen der Maya erzählt diese Ausstellung. Mit einer Sammlung von etwa 300 Kunstwerken, darunter viele mexikanische Nationalschätze, zeigt sie den grundlegenden Aspekt der prähispanischen Kunst: den Körper. Die Maya stellten ihre Vision des Lebens mit verschiedenen Materialien und Techniken in ihren Alltags-, Prunkbauten und Kunstwerken dar. Sie beschrieben ihr Verhältnis zu den Göttern, ihr tägliches Leben, ihr Schrifttum, ihre Astronomie, ihre Musik und ihre Tänze. In diesen Werken dominiert eine oft idealisierte Menschenfigur, mit der die Maya nicht nur ihr Menschenbild und Schönheitsideal, sondern auch die Verortung des Menschen im Kosmos festhielten. Im Jahr 2016 veranstalten Mexiko und Deutschland ein gemeinsames Kulturjahr. Zum Höhepunkt zählt diese Maya-Ausstellung mit Glanzstücken, die zu den kostbarsten Kulturgütern Mexikos gehören. Auf der Halbinsel Yucatán im Golf von Mexiko schufen sie zwischen 500 v. Chr. und 1500 n. Chr. eine Vielfalt höchster schöpferischer Leistungen, auch in der Kunst. Im Gestalten von Reliefs, Büsten und Figuren aus Stein oder Ton waren sie allen zeitgenössischen Kulturen ihres Kontinents weit voraus. Die Religion prägte ihre Kultur. Um die Götter zu besänftigen, unterwarfen sie sich unterschiedlicher Riten, dabei stand der Kult um den Körper im Mittelpunkt, wie zahlreiche Objekte zeigen: Seite 2 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Um ihr Schönheitsideal zu verwirklichen, nutzten sie den Körper als „Leinwand“. Sie veränderten ihr körperliches Aussehen auf vielfältige Weise. Dies reichte von Alltäglichem wie Haartracht und Hautfarbe bis hin zu Zahnschmuck, Narben, Tattoos und der künstlichen Veränderung der Kopfform, die das Aussehen auf Lebenszeit veränderten und als sichtbarer Ausdruck kultureller Identität und sozialer Zugehörigkeit galten. Die Kleidung signalisierte den sozialen Status einer Person. Der Großteil der Bevölkerung kleidete sich schlicht: Frauen trugen einen Huipil, eine Art Tunika, Männer einen Lendenschurz. Die Adligen kleideten sich vornehm durch kunstvoll verarbeitete Kleidung, Accessoires wie Gürtel, Halsketten, Kopfbedeckungen und mit Edelsteinen und Federn besetztem Brust- und Kopfschmuck wie in etlichen Artefakten zu sehen ist. Die Unterschiede zwischen Mensch und Tierreich betrachteten die Maya als Teil ihrer Weltsicht, die auf komplementären Gegensätzen basiert: Leben und Tod, Menschheit und Natur, Mensch und Tier. Für sie waren Tiere Wesen mit übernatürlichen Kräften, die sprechen und denken konnten. Die Regierenden untermauerten ihre Macht, indem sie sich Wunderkräfte zuschrieben, die ihnen ermöglichten, ihren Körper in der Nacht zu verlassen und sich in Gestalt von fantastischen, tierähnlichen Wesen frei zu bewegen. Die Maya verehrten viele Götter und Heiligtümer. Für sie waren jene Ursprung unerklärlicher und gefürchteter Naturphänomene sowie materieller und spiritueller Ausdruck von allem Existierenden. Die Repräsentanten dieser Gottheiten besaßen menschliche Eigenschaften mit imaginativen Komponenten; durch Überlagerung verschiedener Gottheiten konnten sich gegensätzliche Erscheinungsformen ergeben. Sie konnten, wie die Natur selbst, gleichzeitig männlich und weiblich, jung und alt, tierisch und menschlich, schöpferisch und zerstörend sein. Die Schrift der Maya ist weitgehend entziffert, Herrscherdynastien sind bekannt, Zahlensystem und Kalenderberechnungen erforscht und dennoch bleibt das indianische Volk der Maya, zu dem heute noch acht Millionen Menschen zählen, geheimnisumwittert. Seite 3 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit 2. Wandtexte Die Maya – Sprache der Schönheit 12. April – 7. August 2016 Der Körper als Leinwand Die am Körper vorgenommenen Eingriffe mit dem Ziel, dessen Aussehen aus ästhetischen Gründen zu verändern, gab und gibt es in allen Gesellschaften der Gegenwart und Vergangenheit. In der mesoamerikanischen Welt im allgemeinen und insbesondere bei den Maya, für die Schönheit so wichtig war, wurde das Haar täglich frisiert und sowohl das Gesicht als auch der Körper bemalt, während andere Verzierungen festlichen Anlässen vorbehalten waren. Einige dieser Praktiken, beispielsweise Narben und Tätowierungen, änderten das Aussehen derjenigen Personen, die diese Narben und Tätowierungen trugen, für das ganze Leben; sie wurden als sichtbarer Ausdruck kultureller Identität oder sozialer Zugehörigkeit betrachtet. Zu den bleibenden Veränderungen, die besondere Bedeutung erlangten, zählen Vernarbungen im Gesicht und Ausschmückung der Zähne sowie die künstliche Veränderung der Kopfform, das absichtlich herbeigeführte Schielen und die Perforationen, um Ohrpflöcke, Lippen- und Nasenschmuck anzubringen. Der bekleidete Körper Wie alle anderen Sprachen hat die Sprache der Kleidung ein eigenes Vokabular und eine eigene Grammatik. Sie zeigt sich teilweise in winzigen Details, die allerdings eine wesentliche Bedeutung haben können. In der Kleidung finden Kultur, sozialer Status, Herkunft und Stimmung als Aspekte Persönlichkeit ihren Ausdruck. Für die Maya zeigte die Garderobe die soziale Zugehörigkeit einer Person an. Die Mehrheit der Bevölkerung waren Bauern, die sich einfach kleideten: die Frauen trugen einen huipil zusammen mit einem Rock oder einem Umhang und die Männer einen Lendenschurz, ex genannt, der um die Taille befestigt wurde, und gelegentlich einen an den Schultern festgemachten langen Umhang. Der Adel trug raffinierte Kleidung mit Accessoires wie Gürtel, Halsketten, Kopfschmuck und mit Edelsteinen und Federn geschmückte Pektorale. Zur Herstellung der bunten Stoffe wurden Farben aus der Indigopflanze, dem Blutholzbaum, von Cochenilleschildläusen und Purpurschnecken gewonnen. Brokatwebetechniken fanden ebenso Anwendung wie Ajourarbeiten, und häufig wurden zusätzlich Federn eingesetzt. Seite 4 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Das Tier als Ebenbild Tiere haben in der religiösen Symbolik verschiedener Kulturen schon immer eine wichtige Stellung eingenommen, weil sie Lebenskraft und physische Stärke besitzen, die derjenigen der Menschen überlegen sind: Sie haben Krallen und einen scharfen Blick, können fliegen und unter Wasser leben. Sie sind Symbole und Verkörperungen der göttlichen Energien, die mit den Menschen in Kontakt treten. Viele Wesen der Tierwelt wurden von den Maya verehrt. Die Tiere galten als Symbole der Naturkräfte und der kosmischen Ebenen, als Erscheinungen göttlicher Energien, Vermittler zwischen Göttern und Menschen und fungierten als Beschützer von Familien und als Alter Ego des Menschen. In der Kosmovision der Maya besaßen alle Wesen, Tiere und Pflanzen einen übernatürlichen und daher heiligen Gegenpart. Insbesondere glaubte man, dass die Herrscher ihre Macht durch den Rückgriff auf bestimmte übernatürliche Kräfte stärkten, die es erlaubten, dass ihre wayo‘ob oder Seelen den Körper in der Nacht verlassen und sich als fantastische Wesen von tierischem Aussehen frei umherbewegen konnten. Die Körper der Götter Die Maya verehrten eine Vielzahl von Gottheiten und Wesen, die sowohl die mächtigsten Gewalten verkörpern konnten als auch Hüter von Pflanzen, Bächen oder der Berge waren. Die Darstellungen verknüpfen menschliche Eigenschaften mit tierischen, pflanzlichen oder anderen Elementen. Von diesen Göttern und Wesen gingen erschreckende Naturereignisse aus, vor denen sich die Maya fürchteten, sowie jegliche materielle und spirituelle Existenz. Das Pantheon der Maya ist kompliziert, denn es setzt sich aus Gottheiten mit einander widersprechenden Eigenschaften zusammen: sie können gleichzeitig männlich und weiblich sein, jung und alt, tierisch und menschlich, schöpferisch und zerstörerisch so wie die Natur selbst, der die Vorbilder entstammen. Es kann sich auch um Verbindungen handeln, Ergebnis einer Überlagerung unterschiedlicher Gottheiten. Heute können wir ihre Eigenschaften dank der wohlgestalteten plastischen Darstellungen kennenlernen, die uns die Maya hinterlassen haben. Seite 5 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit 3. Auszug aus dem Katalog Die Maya – Sprache der Schönheit 12. April – 7. August 2016 Von Adriana Velázquez Morlet Centro INAH Quintana Roo Die Sprache der Schönheit Die mehr als 2000-jährige Geschichte der Maya-Kultur lässt ein besonderes Verständnis im Umgang mit dem menschlichen und tierischen Körper erkennen. Körperschmuck und -modifikationen sowie die Kategorien Schönheit und Hässlichkeit unterlagen als Ausdruck einer sich ändernden Gesellschaft einem fortwährenden Wandel. Die Ausstellung Die Maya – Sprache der Schönheit zeigt anhand archäologischer Objekte eine einzigartige Vielfalt an Darstellungen von Mensch und Tier im Hinblick auf Wandlungsfähigkeit, Ausgestaltung, Herstellungsweisen und verwendete Materialien. Darstellungen des Körpers sind in der gesamten Geschichte der Maya eine Konstante der öffentlichen Architektur. Man findet sie auf Stelen, Altären, Fassaden und Dachkämmen, wobei nicht nur die Könige oder Herrscher abgebildet wurden, die Bau und Weihe in Auftrag gegeben hatten, sondern auch Ahnen, Mitglieder der Königshöfe, Götter und eine Reihe fantastischer Mischwesen aus Göttern, Menschen und Tieren, die die königliche Macht stützten, indem sie den Herrscher in eine göttliche Genealogie einordneten. Betrachtet man die zahlreichen Darstellungen aus dem Fundus architektonischer Elemente und beweglicher Objekte, die bis heute geborgen werden konnten, so wird deutlich, dass die Maya in ihrem Umgang mit der Wirklichkeit immer einem ästhetischen Anspruch folgten. Und obwohl diese Ästhetik in jeder Gemeinschaft, jeder Stadt und jeder Epoche der Maya-Geschichte einen individuellen Ausdruck fand, der die jeweilige soziale Lebensform widerspiegelte, so lässt sich anhand dieser Materialien doch die grundsätzliche Art und Weise ablesen, in der die historischen Maya mit ihrer Umwelt in Beziehung traten, ein ästhetisches Konzept schufen und einen für die entsprechende historische Phase charakteristischen Begriff von Schönheit beziehungsweise des ästhetisch Akzeptierten generierten (vgl. Velandia, 2005). Hier ist Sánchez Vázquez (1992) insofern zuzustimmen, als die Kunst, in diesem Fall die Kunst der Maya, als ein vielfältiges und veränderliches Phänomen gesehen wird und nicht als etwas Einzigartiges und Unveränderliches. Um den Facettenreichtum der künstlerischen Ausdrucksformen der Maya-Kultur zu erfassen, muss also von einem offenen und permanent in Veränderung begriffenen Konzept von Ästhetik ausgegangen werden. Nur so kann der Tatsache Rechnung getragen werden, dass Kunst und ästhetisches Schaffen stets Ausdruck historischer Prozesse sind und keine abstrakten Konzepte, deren Interpretation einem starren Raster unterliegt, wie es Adorno hervorhebt (2004). Seite 6 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Beim Versuch, die Maya-Kunst zu analysieren, zu begreifen und dabei ihre vielfältigen Bedeutungsschichten freizulegen, sollte man beachten, dass jedes Objekt das Werk eines Künstlers ist, eines in einen sozialen Kontext eingebetteten Menschen, der sein Wissen und sein Können eingesetzt und bestimmte Materialien ausgewählt hat, um ein Objekt zu schaffen, das eine bestimmte Botschaft vermittelt, einen Zweck verfolgt und stofflicher Ausdruck einer Erinnerung ist (Cornell, 2001). Natürlich hat sich diese Botschaft im Lauf der Zeit gewandelt, und ein Gutteil ihrer Bedeutung ist verlorengegangen. Doch ermöglicht es die wissenschaftliche Forschung, sich die ursprüngliche Botschaft und Bedeutung jedes einzelnen Objekts, das nun im Museum steht, vorstellen zu können, ohne neben der religiösen auch die politische und soziale Dimension der Objekte aus den Augen zu verlieren (vgl. Sanz, 1998). Um die Maya-Kunst zu verstehen, muss man sich mit den Strukturen auseinandersetzen, die jedem ausgestellten Objekt zugrundeliegen, und sich durch minutiöse Lektüre der Bestandteile einer Bedeutung annähern, die sich womöglich vom ersten Eindruck unterscheidet (Derrida, 1978). So zeigt die Ausstellung Die Maya – Sprache der Schönheit auch, inwieweit jedes der Exponate eine Wirklichkeit abbilden kann, insbesondere die Wirklichkeit desjenigen, der das Objekt geschaffen hat. Dabei ruft jedes Stück auch eine individuelle Vorstellung bei jedem Betrachter hervor, der seinerseits Verbindungen zu den Entstehungsbedingungen und zu historisch erwiesenen Gegebenheiten der Entstehungszeit des Objekts ziehen kann (Lukács, 1966). Ungeachtet des emotionalen Eindrucks, den das einzelne Exponat auf den Betrachter macht, darf man nicht vergessen, dass die Objekte in der Ausstellung eine neue Funktion erhalten. Keines der Stücke diente ausschließlich der kontemplativen Betrachtung, vielmehr verfolgten seine Schöpfer ideologische, soziale und politische Absichten. Der Körper als Leinwand Auf den ersten Blick wirkt die Maya-Kunst vorwiegend naturalistisch mit einer Vorliebe für menschliche, tierische und pflanzliche Figuren. Bei näherer Betrachtung der Keramikfiguren, Skulpturen und Wandgemälde zeigt sich jedoch eine erstaunliche Vielfalt von Abbildungen menschlicher Figuren mit Eigenschaften oder Attributen, die übernatürlichen Wesen, Tieren, Pflanzen oder Bäumen zuzuordnen sind. Diese Darstellung oder Personifizierung fantastischer Wesen ist das Ergebnis einer komplexen Weltsicht, welche die Maya im Lauf vieler Jahrhunderte des Austauschs nicht nur untereinander entwickelten, sondern auch von anderen Kulturen aus benachbarten Regionen Mittel- und Zentralamerikas sowie der Golfküste übernahmen. Zu diesen zählen vor allem die Olmeken, von denen die Maya vermutlich einige zentrale Aspekte ihrer Weltsicht übernahmen. Der Großteil der ausgestellten Objekte stammt aus Grabstätten und Opfergaben, oder es handelt sich um architektonische Elemente. Sie zeigen ausnahmslos Personen der Führungsschicht oder mit diesen verbundene Ereignisse. Es sind Männer, Frauen, Jugendliche und alte Menschen, Kranke und Gefangene dargestellt, und bei allen Seite 7 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit variiert das Erscheinungsbild je nach Entstehungszeit und Ursprungsregion sowie der dargestellten Szene. Die Art und Weise der Darstellung menschlicher Figuren im Fall der Statuetten, Keramiken oder Skulpturen sagt viel über die Intention der Künstler und der Auftraggeber aus. Houston und Stuart (1998: 90) betonen, dass nicht nur die körperliche Erscheinung der dargestellten menschlichen oder tierischen Figuren wiedergegeben wurde, sondern auch ihr Wesen. Adligen wurde durch die Abbilder möglich, nicht nur den Tod zu überwinden, sondern sich zeitweise oder auch dauerhaft zeitgleich an verschiedenen Orten aufzuhalten. Durch Gefangenenfiguren wie denjenigen aus Toniná wurde nicht nur an die entsprechende historische Schlacht oder Eroberung erinnert, die zu ihrer Gefangennahme geführt hatte, vielmehr sollte der Gefangene mittels seines Abbilds aus Stein oder Keramik dauerhaft gefangen gehalten und gedemütigt werden. Houston und Stuart (op. cit.) erklären so auch die Zerstörung von Bildnissen aus denselben Gründen: Diese sollte einerseits durch die öffentliche Beschädigung einen politischen und propagandistischen Effekt erzielen und andererseits die göttliche Essenz des jeweiligen Machthabers oder hohen Militärs dauerhaft schädigen. Eines der zentralen Stücke der Ausstellung, eine großformatige Skulptur aus Chichén Itzá, scheint einen Gefangenen darzustellen, der auch Fahnenträger ist. Seine unterwürfige Haltung fällt bei der Betrachtung ebenso auf wie sein rechter Fuß, der sich vom linken unterscheidet, nach de la Fuente (de la Fuente y Arellano, 2001: 19) eine krankhafte Veränderung. Die in verschiedenen Materialien gearbeiteten Objekte zeigen die Einbettung des Dargestellten in übernatürliche Dinge (Stone, 1986), die durch die von Velásquez (2011) ausführlich beschriebenen Seelenwesen im Glaubenssystem der Maya möglich wird. Unter diesen Seelenwesen findet sich beispielsweise b’ook (»Aroma, Duft«), eine Kraft, die Körper von innen und außen durchstreifte, ohlis, der Lebenshauch, der mit dem Urmais in Verbindung gebracht wird, oder wahyis beziehungsweise wahyal, ein Wesen beziehungsweise eine Ko-Essenz, das die jeweilige Person ihr Leben lang begleitete. Diese Wechselbeziehung zwischen der realen und der übernatürlichen Welt erforderte komplexe Transformationszeremonien und -rituale, in deren Rahmen manchmal Blutopfer oder Tänze stattfanden, die häufig vom König selbst ausgeführt wurden. Wahrscheinlich waren einige dieser Zeremonien privater Natur, die Mehrzahl jedoch fand öffentlich statt. Diese Zeremonien waren Teil der politisch-religiösen Botschaft an die durchschnittliche Bevölkerung, die sicherlich mit größter Bewunderung und Ehrfurcht die Verwandlung der göttlichen Herrscher in übernatürliche Wesen verfolgte. Sie finden sich auf Stelen, Altären, und Wandmalereien abgebildet und sollten, wie schon erwähnt, einerseits erinnern und Erfolge dokumentieren und andererseits die übernatürliche Wirkung der Zeremonien fortleben lassen. Man kann daher davon ausgehen, dass die mehrfarbigen Gefäße mit Darstellungen der Verwandlung von Menschen in übernatürliche Wesen zur ehrerbietigen Betrachtung ausgestellt waren, bevor sie den Gräbern ihrer Besitzer beigegeben wurden. In der Ausstellung wird eine umfassende Auswahl an Gesichtern und Köpfen gezeigt. Die großformatigeren dreidimensionalen Stücke sind Fragmente aus architektonischen Elementen. Im Zeitraum vom 7. bis zum 10. nachchristlichen Seite 8 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Jahrhundert verfügten zahlreiche Gebäude auf der Yucatán-Halbinsel über üppige Dekorationen in Stein und Stuck, die heute bis auf wenige Ausnahmen aus den Regionen Río Bec und Puuc sowie der spektakulären Fassade der Akropolis von Ek’ Balam in Yucatán verloren sind. Das Gesicht war von zentraler Bedeutung, nicht nur für die künstlerische Darstellung, sondern auch für das Verständnis des Körpers in Bezug auf die Seelenwesen (Velásquez 2011: 236). Der Kopfschmuck, die Skarifizierungen und die Bemalung des Gesichts machen den b’aahis aus, den nach Velásquez für andere sichtbaren Teil der menschlichen Persönlichkeit. Diese Art der bildlichen Darstellung von Königen und Fürsten findet sich auf einigen bis heute erhaltenen Bauwerken und Velásquez folgt hier Houston und Stuart (1998) in der Annahme, dass der Grund für die Platzierung der Namensglyphen des Dargestellten auf dessen Kopf mit dem Glauben der Maya zusammenhängt, der Kopf sei das Gefäß einer mit der Persönlichkeit des Individuums verbundenen Form des Bewusstsein (op. cit.: 242). Daher rührt auch die große Bedeutung des Kopfschmucks, auf dem nicht nur Insignien der königlichen Macht wie der Narrengott oder die Kriegsschlange dargestellt wurden, sondern auf dem auch der Name des Herrschers Platz findet. In vergleichbarer Weise hat wohl, so Velásquez, das Haar als Verlängerung der Seele eine große Bedeutung bei der Darstellung einer Person. Der bekleidete Körper Von der Kleidung einer als Statuette, Skulptur oder auf einem Gefäß dargestellten Figur lassen sich zahlreiche Aussagen über deren sozialen Status und ihre Rolle innerhalb der Gemeinschaft treffen. Darüber hinaus hatten Aufmachung und Motive der Kleidung eine ebenso wichtige symbolische Bedeutung wie die Haltung, in der die Figur dargestellt wurde. So konnte der Kopfschmuck einer Figur ikonografische Elemente enthalten, die sie einer bestimmten Sippe (persönliche Korrespondenz mit Linda Schele, 1995), einer Schutzgottheit oder dem übernatürlichen Wesen, das sie verkörperten, zuordnete. In der Ausstellung findet sich eine bemerkenswerte Auswahl an Statuetten von der im Golf von Mexiko gelegenen Insel Jaina, von denen sich Frauen und Männer unterschiedlichen Alters und Aussehens ebenso identifizieren lassen wie einige Kranke. Der Gebrauch dieser Art von Statuetten, die nicht nur auf Jaina gefunden wurden – dort ist die große Vielfalt an Figuren und ihre Lokalisierung in Gräbern einzigartig –, sondern auch im Bereich von Wohnhäusern und Abfallhalden bei Ausgrabungen auf dem Festland in Comalcalco, Palenque, Kohunlich, El Perú Waka’, Cancuén, Motul de San José und Aguateca, um nur einige Beispiele zu nennen, ist stark umstritten (vgl. Schele, 1997; Prager, 2001; Halperin, 2014). Im vorliegenden Katalogbuch beschreibt Antonio Benavides die zahlreichen Eigenschaften dieser kleinen Figuren ausführlich, während Judith Gallegos insbesondere auf die sozialen Implikationen der weiblichen Bekleidung der Stücke eingeht. An dieser Stelle sei nur erwähnt, dass, da viele der Objekte bei Ausgrabungen von Wohnhäusern aus der Zeit zwischen dem 6. und 11. Jahrhundert gefunden wurden, angenommen wird, ihre originäre Funktion sei mit persönlichen und familiären Ritualen verbunden gewesen. Außerdem hätten sie wohl eine wichtige Rolle bei der Ausbildung kollektiver Identitäten und sozialer Beziehungen gehabt. Möglicherweise hatten die Figuren eine ähnliche Funktion wie die b’aahis, die Seite 9 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit archetypische Figuren unterschiedlicher sozialer Schichten darstellten: adelige und wohlgekleidete Herren und Damen, Krieger mit der Kriegsschlange auf Kopfschmuck und Schild sowie Ballspieler. Diese Figuren erlaubten ihren Besitzern, kurzzeitig die Grenzen der sozioökonomischen Gruppen der Maya zu überschreiten. Mehrere Figuren wurden zur Darstellung verschiedener Szenerien verwendet, die höchstwahrscheinlich musikalisch und tänzerisch untermalt wurden, da ein Großteil der Figuren auch als Flöten oder Rasseln verwendbar ist (vgl. Schele, op. cit.; Triadan, 2007, zum Fund der Statuettengruppen bei archäologischen Ausgrabungen). Betrachtet man die Statuetten von Jaina vor diesem Hintergrund, so ist davon auszugehen, dass sie über ihre symbolische Bedeutung hinaus auch eine weitaus dynamischere Funktion innehatten, indem sie als Teil einer ideologischen Abschwächungsstrategie der enormen Unterschiede zwischen Eliten und übriger Bevölkerung zur szenischen Darstellung sozialer Interaktionen und Konventionen verwendet wurden. Diejenigen Statuetten, die Kranke darstellten, hatten wahrscheinlich eine heilende Funktion; man versuchte, die jeweilige Krankheit auf die tönerne Figur zu übertragen. Angesichts der überaus wichtigen Funktion der Statuetten im Alltag der auf Jaina und an anderen Orten lebenden Menschen scheint es durchaus plausibel anzunehmen, dass bei einem Todesfall eine oder mehrere der Figuren, die möglicherweise einen politischen Anführer, einen Ahnen, einen Schutzgeist oder ein übernatürliches Beschützerwesen der Familie evozieren konnten, dem Toten ins Grab mitgegeben wurden (vgl. Moya, 2006; McVicker, 2012, für andere Auslegungen). Es ist demnach wahrscheinlich, dass Statuetten wie die im Kapitel »Der bekleidete Körper« gezeigten – möglicherweise von Kunsthandwerkerinnen – angefertigt wurden, um im Alltag gebraucht zu werden und nicht primär als Grabbeigaben für ihre Besitzer gedacht waren. Es ist auch recht unwahrscheinlich, dass es sich um Abbilder bestimmter Personen handelt, denn, wie oben erwähnt, stellen sie eher archetypische Figuren der Maya-Gesellschaften dar, seien diese menschlich, tierisch oder übernatürlich. Praktisch das gesamte Repertoire an bekannten Statuetten in Menschengestalt stellt Figuren dar, die ihrer Kleidung nach den Eliten angehören, mit Ausnahme der Statuetten von Gefangenen und Kranken. Es finden sich keine Darstellungen von Bauern oder Maurern. Auch der Umstand, dass die Statuetten, die im Zeitraum vom 6. bis zum 9. Jahrhundert entstanden, von Hand modelliert wurden, während die späteren aus dem 9. bis zum 11. Jahrhundert mithilfe von Hohlformen, sozusagen in Serie, gefertigt wurden, kann als Hinweis auf eine Popularisierung ihres Gebrauchs interpretiert werden (Prager, op. cit.). Beispielhaft soll an dieser Stelle auf zwei kleine Objekte hingewiesen werden: Das erste ist eine Statuette, die einen Herrscher in einer tragbaren Sänfte darstellt. Schele (1997: 110–112) beschreibt detailliert, wie die Maya-Könige in großen Sänften mit Freitreppen, die von Trägern mittels langer Holzstäbe getragen wurden, in den2 Krieg zogen. Aus diesem Grund hat diese Statuette zwei Löcher an ihrer Unterseite. Die Sänfte trug das Bild einer Schutzgottheit sowie übliche Kriegssymbole. In diesem Fall ist der Herrscher in der Mitte dargestellt, und an den oberen Ecken sind Schlangen mit geöffnetem Maul zu sehen; über dem König findet sich der Regengott, hier in seiner Darstellungsweise als Kriegsgott. Am oberen Rand scheint sich eine Eule abzuzeichnen, die ebenfalls mit dem Krieg assoziiert wird (Schele, op. cit.). Das zweite Objekt ist eine Seite 10 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit kleine Tabaksdose mit einer auf ihr sitzenden Figur; die Maya, insbesondere die Eliten, verwendeten stärkeren Tabak, als es heute üblich ist. Der Tabak wurde zudem nicht nur geraucht, sondern auch geschnupft, gekaut oder als Aufguss in Kombination mit anderen Halluzinogenen konsumiert (Grube, 2001: 295). Auch die Figuren auf den bemalten Keramikgefäßen gehören zumeist den Eliten an. Im Gegensatz zu den auf steinernen Monumenten gearbeiteten Figuren, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind, scheinen diese Stücke keine realen Personen abzubilden; hier wollte der Künstler vielmehr allgemeine Szenen darstellen. Der Teller aus der Ausgrabungsstätte Xcambó in Yucatán beispielsweise, der eine Figur auf einem Thron zeigt, entspricht einer in den Gräbern der Ausgrabungsstätte sehr häufig gefundenen Art von Töpferwaren (Saxche, Typ Fine Orange Polychrom; Aguirre, 2008: 846). Daher ähneln die Abbildungen auf verschiedenen Stücken aus demselben Fundort einander sehr. Die Figur mit Federkopfputz, die auf dem Teller aus dieser Gruppe zu sehen ist, scheint einen zeremoniellen Tanz aufzuführen. Dieser Tanz spielte eine wichtige rituelle Rolle bei den Maya, er war aber auch Teil der Zeremonien zur Feier militärischer Siege oder politischer Allianzen unter verschiedenen Herrschern. Zwei weitere Stücke dieser Gruppe zeigen Figuren mit kunstvoll gearbeitetem Kopfschmuck, eine davon, deren Körperhaltung durch die Gefäßform verzerrt ist, trägt einen wie ein Reptil geformten Kopfschmuck, während die gedrungene Männergestalt auf dem zweiten Gefäß einen Trinkbecher für atole (Maisteig mit Wasser) oder Schokolade in seinen Händen hält. Für ein weiteres Stück im unverwechselbaren Stil von Yucatán hat dessen Hersteller offenbar eine Art Hohlmeißel verwendet, um die Oberfläche des Gefäßes vor dem Brennen zu bearbeiten und eine geformte Oberfläche zu erzielen. Zweifellos handelt es sich um einen nicht identifizierbaren Angehörigen des Adels, denn er trägt Ohrschmuck und Halskette aus Jade sowie einen üppigen Federschmuck auf dem Kopf. Einige Forscher (Houston, 2014: 30–32) glauben, dass derartige Maya-Gefäße aus Keramik mit bearbeiteten Oberflächenstrukturen, die Textilen oder Holz nachempfunden sind, solchen vergänglichen Materialen und Objekten Dauerhaftigkeit verleihen und den Verlust ihrer Lebensenergie verhindern sollten. Bei den Gegenständen für den persönlichen Gebrauch spielen Jade und andere von den Maya hochgeschätzte Materialien eine besondere Rolle. Vor allem Jade hatte als Symbol von Reichtum und Macht eine spezielle Bedeutung und war den Mitgliedern des Adels vorbehalten, zugleich wurde der Edelstein aber auch mit dem Urmais und der königlichen Macht in Verbindung gebracht (Taube, 2005). Die Stücke in Jade (ebenso wie in Chrysopras und anderen grünen Edelsteinen), die als Perlenketten und Ohrschmuck gearbeitet wurden wie die hier gezeigten Objekte, wurden als Verkörperung des Windes und des Lebenshauchs verstanden. Daher spielten sie eine wichtige Rolle sowohl als Grabbeigaben als auch bei Beschwörungsritualen übernatürlicher Wesen und der Vorfahren, so Taube. Folgt man dieser Argumentation, so symbolisierte der Ohrschmuck in Blumenform wie beispielsweise derjenige aus Dzibanché einen Durchgang für die Seele des Verstorbenen, weshalb diesem auch eine Kette aus Jadeperlen in den Mund gelegt wurde. Nach Taube stehen der Ausdruck och b’ih (»den Weg betreten«), der sich auf den Tod bezieht, die Symbolik des Jadeohrschmucks (u tuup, »sein Ohrschmuck«) und die Auferstehung der Seele in Verbindung. Seite 11 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Die steinernen Monumente wurden im Unterschied zu den Gebrauchsgegenständen gefertigt, um von vielen gesehen zu werden. Vier Stelen und architektonische Elemente zeigen Maya-Könige im Profil, wie es in der Zeit von 600 bis 900 n. Chr. üblich war. Jede der Figuren trägt einen Kopfschmuck, zuweilen in Form der Gottheit Chaak (García Barrios, 2009). Die Herrscher halten ein Zepter mit der Repräsentation des Gottes K’awiil in der Hand, dargestellt als Axt, mit der Chaak die Blitze fertigt (Velásquez, 2007: 26). Solche Art von Monumenten dienten dazu, den König bei verschiedenen Anlässen abzubilden: bei seiner Inthronisation, bei unterschiedlichen Ritualen, nach ruhmreichen Kriegen und anderen Ereignissen. Die Herrscher hatten auch eine wichtige Rolle in den Ritualen selbst inne, in deren Verlauf sich eine enge Interaktion zwischen dem Machthaber und dem Monument selbst entfaltete (Stuart, 1991: 151). Dies war besonders beim Weihungsritual einer Stele oder Altars, beim sogenannten k’altuun (Steinbinden), der Fall: Das Monument wurde bei seiner Aufstellung mit Seilen und Tauen verpackt (Stuart, op. cit.: 156). Ein weiteres Monument zeigt einen Gefangenen und stammt aus der Ausgrabungsstätte Toniná. Offensichtlich handelt es sich, nach seinem eleganten Hut oder kurzem Kopfschmuck zu schließen, um einen Herrscher oder einen Fürsten. Sein Jadeohrschmuck wurde abgerissen und als Zeichen der Demütigung durch Papier ersetzt. An seinen Armen sind die Seile zu sehen, mit denen seine Hände hinter dem Rücken gefesselt sind. Er kniete höchstwahrscheinlich, eine übliche Haltung von Gefangenen auf Darstellungen aus Toniná, und doch ist sein Gesichtsausdruck gleichmütig, fast resigniert. Teile seiner Nase und seiner Augen wurden offenbar mutwillig zerstört, was sich, wie oben erwähnt, aus dem Maya-Glauben erklären lässt, dass mit der Verstümmelung des Gesichts eines Abbildes die Lebensenergie im »lebendigem « Stein der Darstellung getroffen werden konnte (Houston und Stuart, op. cit.: 88). Wurde die Nase einer Steinfigur zerstört, so wurde dem Dargestellten der Lebenshauch endgültig genommen (Kettunen, 2006, Velásquez, op. cit.: 243). Unter den Steinmonumenten findet sich auch die Skulptur von Chichén Itzá, eine anthropomorphe Figur eines sicherlich Adligen, die aus dem Palast der tausend Säulen dieser Ausgrabungsstätte stammt (Schmidt, 2011b: 124-126). In der ursprünglichen Anordnung standen diese und ähnliche Figuren in mit geometrischen Zeichnungen verzierten Nischen. Sie stellten möglicherweise Fürsten oder Ahnen der Stadt dar. Bei der Kleidung dieser Figur fällt der abnehmbare Kopfschmuck mit dem Abbild des mythischen Vogels Itzam Yeh ebenso auf wie der große Spiegel, den er als Pektorale trägt. Diese Exponate zeigen eine große Vielfalt an Kleidung und Darstellungsformen von Männern und Frauen der Maya aus dem Zeitraum vom 6. bis zum 13. Jahrhundert n. Chr. Diese Stücke stammen aus sehr unterschiedlichen Kontexten. Daher rühren auch die erheblichen Unterschiede im Gebrauch, die im Lauf der Geschichte und je nach geografischer Lage stark variieren. Die ikonografische Aufschlüsselung der verwendeten Elemente erlaubt sowohl eine Einschätzung der Intention ihrer Hersteller und Auftraggeber als auch an die sozialen und ideologischen Verwendungsformen der einzelnen Stücke. Seite 12 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Das Tier als Totem Die bislang bekannte Bilderwelt der Maya ist durch Darstellungen von Tieren geprägt. Sie wurden sowohl in ihrer natürlichen Form als auch als übernatürliche Wesen mit den Attributen zweier oder mehr Spezies wiedergegeben. Sie sind Nahrung und menschliche Bekleidung, sie sind Teil der Gestaltung von Hieroglyphen und menschlichen Namen, wie sie auch zum Aufbau architektonischer oder dekorativer Elemente gehören. Einige Tiere aus der Alltagswelt der Maya, die eine wichtige Rolle in der Auffassung der Welt und des Universums spielten, tauchen in den Darstellungen besonders häufig auf. Das könnte ein Grund dafür sein, dass in einem sich durchdringenden und fortwährenden Zusammenspiel Tiere gelegentlich mit menschlichen Eigenschaften dargestellt werden und Menschen mit tierischen. Selbstverständlich wählten die göttlichen Herrscher die schönsten und mächtigsten Tiere als ihr häufig wiederkehrendes Alter Ego aus, allen voran den Jaguar, das am meisten gefürchtete Raubtier und zugleich die schönste und stärkste Katze des Urwalds. Einige wichtige Herrscher der großen Maya-Städte assoziierten sich über ihren Herrschernamen mit dem Jaguar, darunter Chaak Tok Ich’aak I (Große brennende Klaue) von Tikal, K’inich B’alam (Sonnenäugiger Jaguar) von El Perú Waka’, Yuknoom Yich’aak K’ahk’ (Feurige Klaue) von Calakmul und der große Itzamnaaj B’alam II. (Jaguar-Itzamnaaj) von Yaxchilán (Martin und Grube, 2000). Er erscheint auch als Jaguargott der Unterwelt oder in der Tiergestalt des GIII, einem von drei übernatürlichen Wesen, die als göttliche Ahnen der Könige von Palenque gelten. Auf zahlreichen Darstellungen aus verschiedenen Regionen überwiegend aus dem 7. und dem 10. Jahrhundert ist der Jaguar im Sitzen zu sehen, er entsteigt einer Schnecke und brüllt. Weitere Tiere wie Fledermaus, Affe, Schlange, Schildkröte, Krokodil, Hirsch, Gürteltier, Schmetterling und zahlreiche Vögel und Fische nahmen im Lauf der Jahrhunderte ebenfalls wichtige Rollen im Alltag, in der Ernährung und im Verständnis der übernatürlichen Welt der Maya ein. Die Gruppe der Exponate, die Vögel darstellen, besteht aus Statuetten aus Jaina, die als Flöten verwendet wurden, um bei häuslichen Feiern und Ritualen zu musizieren. Außerdem sind Gefäße und Becher, die wahrscheinlich im alltäglichen Gebrauch zum Servieren von tamales (Maisteig in Blättern), atole (Maisteig mit Wasser) oder Schokolade benutzt wurden und später als Grabbeigaben für Persönlichkeiten von gewisser Bedeutung dienten, erwähnenswert. Papageien wurden bei den Maya aufgrund der beachtlichen Flughöhe, die sie erreichen konnten und die sie in große Nähe zur Sonne brachte, besonders geschätzt. Der Raum in Sonnennähe war im Glaubenssystem der Maya heilig, weshalb die Papageien hohes Ansehen genossen (de la Garza, 2002: 3). Ein wunderschöner Teller vom Typ Cui Orange Polychrom, Keramikgrabbeigaben aus dem Norden von Yucatán, zeigt den berühmten Vogel Muwaan. Dieser mythische Vogel, der einer Eule nachempfunden ist, wird mit Krankheit und Tod sowie der Unterwelt assoziiert (de la Garza, 1995: 89). Schließlich fallen die Abbildungen zweier Wasservögel auf: Pelikan und Kormoran. Besonders bemerkenswert ist der Kormoran, denn ihm wurde die Fähigkeit zugeschrieben, zwischen Himmel, Erde und Meer wechseln und mit den übernatürlichen Seite 13 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Wesen dieser drei Ebenen der Welt kommunizieren zu können. Da außer den Kormoranen nur Könige über diese außergewöhnliche Fähigkeit verfügten, werden diese Vögel häufig auf Gefäßen gefunden, die als Grabbeigaben für Könige dienten. Ein schönes Beispiel ist der außergewöhnliche Becher mit Kormoranen aus dem Grab in Gebäude II in Dzibanché. Affendarstellungen zeigen die beiden am häufigsten vertretenen Spezies der Maya-Regionen: Klammeraffen (ma’ax) und Brüllaffen oder Saraguatos (b’a’ats). Affen wurden mit den schönen Künsten assoziiert, insbesondere mit der Schriftkunst und den Schreibern. Eine kleine Statuette aus Jaina zeigt einen Affen mit einer Wasserlilie oder Seerose (na’ab’) auf dem Kopf. Dieses Element wird ebenfalls mit den Kunstmalern in Verbindung gebracht, die von den Maya auch aj na’ab’ (der von der Wasserlilie) genannt wurden (Valdés et al., 2001: 657). Auf dem Deckel eines Räuchergefäßes aus der Ausgrabungsstätte von Toniná ist der Oberkörper eines Affen umgeben von Kakaobohnen zu sehen. Es scheint, wie Nájera (2012: 156) feststellt, dass das Tier im Rahmen einer der hochgeschätzten Kakaopflanze gewidmeten Opferzeremonie erhängt wurde, denn um seinen Hals ist ein Seil geschlungen, seine Augen sind halb geschlossen, und die Zunge tritt aus dem Maul. Besondere Erwähnung verdienen an dieser Stelle Reptilien, vor allem Krokodile, Schildkröten und Schlangen. Sie werden sowohl in ihrer natürlichen Form dargestellt als auch in Mischformen, die übernatürliche Wesen ergeben. Reptilien symbolisieren den Ursprung der Welt und das Urmeer. Die Schlange ist im Weltverständnis der Maya möglicherweise das wichtigste Tier, denn sie findet in den verschiedensten Kontexten ikonografische Darstellung, sei es als übernatürliches Wesen auf sakralen Objekten, als Symbol der Macht oder als Teil des königlichen Ornats der göttlichen Herrscher. Die Schlange symbolisiert ebenso die Verbindung zwischen Himmel und Erde, wie sie auch für Fruchtbarkeit steht. K’uk’ulkan, die berühmte gefiederte Schlange, ist mit dem Planeten Venus, dem Wasser und der Fruchtbarkeit der Felder assoziiert. Außerdem spielen Darstellungen weiterer Tiere wie Nasenbär, Tapir, Kaninchen, Maus und sogar Hund eine Rolle. Diese standen den Frauen und Männern der Maya sehr nahe und spielten wichtige Rollen in überlieferten Mythen und Traditionen, bei Zeremonien und im Verständnis der Erschaffung und Entwicklung des Universums. Wie bereits erwähnt, werden ihre körperlichen Merkmale häufig vermischt, um ihnen übernatürliche Eigenschaften wie menschliche Weisheit kombiniert mit außergewöhnlichen Kräften zuzuschreiben. Schele und Miller (1986: 43) haben darauf hingewiesen, dass viele dieser übernatürlichen Wesen in ihrer natürlichen Form erschienen, sich aber wie Menschen verhielten und bewegten, was sie zu Hauptfiguren unzähliger Erzählungen und fantastischer Abenteuer werden ließ. Durch die Darstellung auf Gefäßen, als Statuetten, Skulpturen oder auf Stelen ging das Wesen der jeweiligen Tiere in den Gegenstand, der es darstellte, über. Dies ist einer der Gründe dafür, dass die Könige und Adligen sich mit Tierattributen geschmückt, in Tierhäuten verkleidet oder bei der Durchführung von Transformationsritualen mit Tierhaut beziehungsweise -fell darstellen ließen. Seite 14 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Der Körper der Götter Bei den Darstellungen göttlicher Herrscher fallen eine Jademaske und eine Chrysoprasmaske aus Calakmul auf, die zusammen mit weiteren Masken aus Dzibanché und Noh Kah die Gesichter verstorbener Könige zeigen. Aufgrund der natürlichen Zersetzungsprozesse der Körper, der Zerstörung durch Nagetiere und Insekten sowie der Verwitterung der Befestigungsvorrichtungen der Masken ist die Frage, welche Funktionen diese hatten und ob sie ursprünglich als Totenmasken dem Verstorbenen angelegt oder neben ihm platziert wurden, trotz intensiver wissenschaftlicher Diskussionen schwierig zu beantworten. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass bei der Herstellung der Masken aus kleineren Mosaikplatten aus Jade und anderen grünen Steinen die Wiedergeburt des Verstorbenen durch den Mais sowie der Übergang der Seele des Fürsten in die Welt der Toten beschworen wurde. Wie bereits erwähnt, stand die Jade nach Taube (2005) in Verbindung mit dem Verständnis des Lebenshauchs. Dieses Konzept wird deutlich, betrachtet man die wunderbare Halskette, die zu einer der Masken gehört und zu der ein Jadeanhänger in T-Form gehört; dieser Anhänger nimmt durch seine Form explizit Bezug auf das Zeichen ik’, das Symbol des Windes und des Lebenshauchs. Die drei Gefäße in Form verschiedener übernatürlicher Wesen entstanden zwischen 1200 und 1450 n. Chr. in Mayapán. Sie stellen den wichtigsten Gott der Maya Itzamnaaj dar, der in den meisten Fällen als Greis abgebildet wird (Taube, op. cit.: 33). Itzamnaaj ist ein Erschaffergott, weshalb er in diesen beiden Darstellungen auf dem Rücken einer Schildkröte beziehungsweise dem Maul eines Krokodils (Itzam Kab Ayin) entsteigend abgebildet ist; beide Tiere stehen für die Erdoberfläche. Ein weiteres Gefäß zeigt Chaak, den Herrscher über Regen, Blitz und Krieg, in der charakteristischen Farbe Blau, mit seiner großen Nase, langen Eckzähnen und mit verschlungenen, brillenartig um die Augen gewundenen Schlangen. Chaak ist eine der ältesten Maya-Gottheiten, er wurde bereits auf Stelen und in architektonischen Verzierungen aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. identifiziert. Später, als er mit Tlaloc, seinem Gegenstück aus Teotihuacán vermischt wurde, erweiterte sich die Ikonografie dieses Gottes um Attribute des Krieges, die bis zur Ankunft der Spanier beibehalten wurde (García Barrios, 2009 u. 2014). Dies ist auf einem dekorativen Stuckelement zu erkennen, das ebenfalls aus Mayapán stammt, aber etwas älter ist als die figurenförmigen Gefäße, auf denen Chaak mit einigen seiner traditionellen Attribute wie der langen Nase und Ohrschmuck sowie einem Diadem in Muschelform dargestellt ist. K’inich Ajaw, der Sonnnengott, stand in enger Verbindung zu Itzamnaaj in seiner himmlischen Form, denn er verkörperte die Tagessonne und war folglich eine zentrale Kraft in der vorspanischen Vorstellung der Maya. Der Sonnengott war so wichtig, dass etliche Könige ihren Namen die Bezeichnung K’inich hinzufügen, um ihre Macht zu unterstreichen, wie es bei K’inich Janaab’ Pakal II., dem berühmten Herrscher von Palenque, der Fall war. Die ausgestellten architektonischen Elemente, die K’inich Ajaw abbilden, zeigen seine großen quadratischen und schielenden Augen ebenso wie seinen kurzen Bart und Schnurrbart, der an die Sonnenstrahlen und die Schnurrhaare des Jaguars, der die Nachtsonne repräsentierte, erinnert (Taube, op. cit.: 51–52). Seite 15 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Unter den Gottheiten wurden bereits einige erwähnt, die mit Vögeln assoziiert werden. Unter den Fundstücken ist ein äußerst ästhetischer Becher aus Calakmul besonders erwähnenswert, der aus dem Grab des Königs Yuknoom Yich’aak K’ahk’ (?-feurige Klaue) stammt (Martin u. Grube, 2000). Der Becher stellt einen übernatürlichen Vogel mit dem Kopf des Maisgotts dar, möglicherweise Itzam Yeh. Ebenso interessant ist ein Teller aus Yucatán mit dem Bild des Vogels Muwaan, dem Boten der Herren der Unterwelt. Ein weiterer Teller aus Calakmul zeigt eine Figur bei einem Transformationstanz, die eine kurze Hose aus Jaguarfell und Vogelfedern an den Armen trägt. Andere Gefäße sind mit abstrakteren Bemalungen versehen, ohne dass sie jedoch weniger symbolischen Gehalt hätten. Beispielsweise sieht man auf einer frühen mehrfarbigen Schale aus der Ausgrabungsstätte von Calakmul Zeichnungen von Reptilien, welche einerseits die auf dem Wasser der Unterwelt treibende Erde darstellen, andererseits die Gebiete, die ein Toter auf seiner Reise durchqueren muss. Auf anderen Stücken sind Blumen, Pflanzen und geometrische Motive sowie Tiere zu sehen, eine Vielfalt, die der Komplexität der Weltvorstellungen der Maya Rechnung trägt. In der Ikonografie der Maya der Klassik findet sich zuweilen bereits die Darstellung der mythischen Zwillingshelden Hunahpu und Xbalanque aus dem späteren Buch des Rates, dem Popol Wuj. Darin wird erzählt, wie die Zwillinge einen großen Vogel namens Vucub Caquix (auch Sieben Guacamaya oder Itzam Yeh genannt) besiegen, der sich als falsche Sonne ausgibt, indem er das Sonnenlicht in seinem Schmuck spiegelt. Empört vom Betrug des Vogels, beschließen die Zwillinge zu warten, bis er zum Fressen der Früchte einen Nance-Baum aufsucht, greifen ihn mit ihren Blasrohren an und bringen ihn zu Fall. Zwei Teller beziehen sich auf diese Geschichte: Einer zeigt die Zwillinge mit ihren Blasrohren, der zweite den schmuckbehangenen Vogel kurz vor seinem Sturz. Innerhalb der Auffassung der Maya von der Entstehung der Welt nahm ein monströses Landwesen, das sich aus verschiedenen zoomorphen Elementen zusammensetzt und den feuchten und fruchtbaren Mutterboden repräsentiert, einen zentralen Platz ein (Baudez, 2004: 413). In den meisten Darstellungen erscheint nur der monströse Kopf umgeben von Voluten, wie man sie auch auf dem Muschelanhänger von Xulhá, Quintana Roo, sehen kann. Die himmlische und irdische Ebene werden ergänzt durch die Unterwelt Xib’alb’a, einen labyrinthischen, kalten und feuchten Ort, der durch Höhlen, Karstbrunnen (cenotes) und durch Lagunen erreichbar war. Dies war der Ort, an dem die Nachtsonne und die Herren der Nacht ebenso lebten wie die Toten. Trotz dieses dunklen und bedrohlichen Bildes war die Unterwelt für die Maya kein Ort der Strafe. Im Gegenteil, hier transformierte sich der Tod in Leben (Baudez, op. cit.: 156). Die wichtigsten Bewohner der Unterwelt waren dabei selbstverständlich die Götter des Todes, an erster Stelle Yum Kimil oder Aj Puch, der als skeletthafte Figur mit fleischlosem Schädel dargestellt wird. Es folgt der übelriechende Kisin, der stets mit durch Verwesung aufgeschwemmtem Bauch erscheint. Seite 16 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Viele Elemente in der Auffassung der irdischen und überirdischen Welt der Maya wurden kunstvoll auf Reliefs, Gefäßen und insbesondere auf Weihrauchgefäßen festgehalten, wobei die Stücke aus Palenque die spektakulärsten sind. Sie stellen nach Baudez (op. cit.: 210) ein vertikales Kosmogramm mit verschiedenen Ebenen dar. Die Weihrauchgefäße aus Palenque wurden als Opfergaben in für sie vorgesehene Nischen einiger wichtiger Gebäude im Ort aufgestellt. Sie repräsentierten einen Verbindungspunkt der Achse zwischen Himmel, Erde und Unterwelt und hatten eine wichtige Funktion bei der Beschwörung und Anrufung göttlicher Wesen, da ja geglaubt wurde, der Gegenstand selbst sei von der göttlichen Essenz eines übernatürlichen Wesens durchdrungen. Das zentrale Element war fast immer ein menschliches Gesicht, manchmal auch das vergöttlichte Antlitz einer königlichen Figur – eine bevorzugte Darstellungsform der Maya-Fürsten. Diese Räuchergefäßhalter wurden in dem Gebäude, in dem sie gestanden hatten, zeremoniell begraben, wenn sie kaputt gingen oder nicht mehr gebraucht wurden. In ähnlicher Weise zeigen die drei hier ausgestellten Räuchergefäßhalter der Zoques, die in einer Höhle im Gebirge von Tapijualpa in Tabasco gefunden wurden, eine Sonnengottheit, die sich auf der ersten Darstellung über ein monströses Wesen erhebt, auf den übrigen ist es ein Fledermauskopf – beides Hinweise auf die die Unterwelt. Die Räuchergefäße aus der Höhle von Los Andasolos und Comitán bilden ebenfalls Figuren mit Scheuklappen oder Fledermäusen und weiteren Elementen der Unterwelt ab. Zum Abschluss der ikonografischen Analyse der Stücke dieser Ausstellung sei noch eine Statuettengruppe aus Jaina eingegangen, in der sich Darstellungen und Szenen finden, die mit dem Menschlichen und dem Göttlichen verbunden sind. Alle vier Stücke legen das Hauptaugenmerk auf die junge Mondgöttin Ix Chel. Das erste zeigt sie mit einem Kaninchen, das für den Mond steht. Die zweite Figur zeigt sie zusammen mit dem Gott Itzamnaaj, und die dritte und vierte Figur verkörpern die Mondgöttin allein. Zwei Abbildungen von Herrschern in Kriegssänften ähneln weitgehend denjenigen im Kapitel »Der bekleidete Körper«, bei beiden ist ein großer wahyis zu sehen, der sie beschützt (Schele, 1997: 110–120). Bemerkenswert ist auch eine Statuettengruppe, die menschliche Figuren mit Tiermasken zeigt, wobei es sich wahrscheinlich um Adelige bei Transformationsritualen handelt. Unter ihnen fällt eine männliche Figur im schreckenerregenden Aufzug ihres Schicksaldoppelgängers (wahyis) auf, eines Todesgottes, der dabei ist, einen gefesselten Gefangenen zu enthaupten (Schele, op. cit.: 100–101). Eine mit einem langen Umhang und einem dreiköpfigen Kopfschmuck bekleidete Statuette repräsentiert den Narrengott, den Gott der Vorherrschaft. Sein dreigeteilter Kopfschmuck spielt auf die Pflanzenwelt an und steht in Zusammenhang mit dem Ursprung der Stammbäume. Die Auswahl an Statuetten aus Jaina wird durch eine Gruppe von Kleinwüchsigen ergänzt, die als Gehilfen des Maisgottes und folglich auch als Gehilfen der Maya-Fürsten an den königlichen Höfen und in der Welt der Toten angesehen wurden (Schele, op. cit.: 151). Soweit die Überlegungen zu Kunst und Ikonografie der Maya im Rahmen der Ausstellung Die Maya – Sprache der Schönheit. Die künstlerischen Kreationen unterschiedlicher vorspanischer Epochen der Maya-Kulturen von verschiedenen Fundorten sind Ergebnisse sozialer und politischer Prozesse und Seite 17 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit wurden nicht nur zur Betrachtung geschaffen. Die Botschaften, die jedes der ausgestellten Stücke enthält, lassen sich in der von Aijmer erwähnten »Ordnung des Ikonischen« systematisieren. Zusammengefasst sei festgehalten, dass zwar der Großteil dieser Exponate aus archäologischen Kontexten stammt, die diese Objekte einer gesellschaftlichen Elite zuschreiben, ein anderer Teil aber, darunter insbesondere die Statuetten aus Jaina und die architektonischen Elemente, mit dem Ziel angefertigt wurde, religiöse und ideologische Inhalte einer breiteren prähispanischen Bevölkerung zu vermitteln. Diese entwickelte ihrerseits ihre eigenen Ausdrucksformen von Religiosität, sei es in Ton, Stein oder Holz, wie anhand der kleinen Figuren und Objekte gezeigt werden konnte, die bei Ausgrabungen von Maya-Wohnstätten gefunden wurden. Die Maya – Sprache der Schönheit zeigt die Entwicklung der Auffassung von Körper, Schönheit und Hässlichkeit im Lauf der Geschichte der Maya-Kulturen, wobei diese Konzepte nicht nur auf Menschen, sondern auch auf übernatürliche Wesen und Tiere bezogen wurden, mit welchen die Maya in einem komplexen Universum zusammenlebten, das bis heute in der Vorstellung einiger Maya-Gruppen existiert. Hier gehen das Lebendige und das Tote, das Natürliche und das Übernatürliche sowie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einer unendlichen Spirale ineinander über. Nach dieser Auffassung ist die Welt im fortwährenden Wandel begriffen. Im Verständnis der Maya gab es nie etwas, das sich nicht fortwährend veränderte und sich nicht in permanenter Transformation befand. Seite 18 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit 4. Text aus dem Museumsjournal Die Maya – Sprache der Schönheit 12. April – 7. August 2016 Gereon Sievernich Martin-Gropius-Bau, Direktor Es waren nicht die ersten Nachrichten über die Maya in Europa, von denen Alexander von Humboldt zu berichten wusste, als er in den Jahren 1803 und 1804 in Mexiko forschte. Dabei hatte er die Halbinsel Yucatán, den Lebensraum der Maya, noch nicht einmal besucht. Doch die Aufmerksamkeit, die Europa bald den mexikanischen Altertümern zuwenden sollte, fand hier einen Auftakt. Die ersten Europäer, welche auf die Maya trafen, waren die Seeleute des Kolumbus, der 1492 von Spanien aufgebrochen war, Indien zu finden, doch Amerika fand. Man traf zuerst nur Maya auf ihren Kanus, Handel treibend in der Karibik. Die ersten Spanier, die ersten Europäer, sollten erst 1511 den Boden der Halbinsel Yucatán betreten, als Schiffbrüchige. Bald folgten Eroberungsexpeditionen von Kuba aus. 1519 fand auch der Eroberer Mexikos, Hernán Cortés den Weg nach Yucatán. Die großen, von den Maya errichteten Städte, die mit ihren prächtigen, hoch aufragenden Tempeln auch in der Schönheit ihrer Architektur miteinander konkurrierten, sie waren teilweise von See aus sichtbar und erregten die Neugier der Eroberer. Doch das erhoffte Gold, das die Spanier zu rauben beabsichtigten, fand man hier kaum. Als die Goldfunde des Pizarro um 1526 bekannt wurden, desertierten viele der spanischen Soldaten nach Peru. Einige der Maya-Städte kollaborierten mit den Eroberern, andere widersetzten sich heftig. Denn es gab kein Maya-Reich mit einem Herrscher an der Spitze, vielmehr gab es eine große Zahl konkurrierender Stadtstaaten mit je einer herrschenden Priesterkaste, die oft gegeneinander Krieg führten. Um 1542 hatten die Spanier in grausamen Feldzügen die Halbinsel fast vollständig unterworfen, doch erst im 17. Jahrhundert war der letzte Widerstand versiegt. Schon im 16. Jahrhundert gründeten Spanier Städte wie Mérida und Valladolid, Franziskaner errichteten Klöster, um die Eroberung geistig zu untermauern. Einer der wenigen authentischen Berichte jener Zeit, der des Mönches Diego de Landa, legt Zeugnis ab von den Sitten und Gebräuchen der Maya, wobei anzumerken ist, dass de Landa nicht nur Mönch, sondern als Inquisitor auch einer der eifrigsten Verfolger der „heidnischen“ Maya und ihrer Götterwelten war. Berüchtigt ist, dass er Mitte des 16. Jahrhunderts fast alle Schriften der Maya in einem Autodafe („Akt des Glaubens“) feierlich verbrennen ließ. De Landa berichtet selbst darüber: „Wir fanden bei ihnen eine große Zahl von Büchern mit diesen Buchstaben, und weil sie nichts enthielten, was von Aberglauben und den Täuschungen des Teufels frei wäre, verbrannten wir sie alle, was die Indios zutiefst bedauerten und beklagten.“ So gingen wertvollste Dokumente der Menschheitsgeschichte verloren. Heute sind nur noch drei Codices in der alten Mayaschrift zu Teilen erhalten – einer davon Seite 19 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit der Codex Dresdensis –, die von einer Schriftkultur zeugen, die zur Zeit der Ankunft der Spanier schon 1500 Jahre alt war. Heute ist die geheimnisumwitterte Schriftkultur der antiken Maya, die aus etwa 500 Zeichen besteht, bis auf 15 % entziffert. Heute leben acht Millionen Maya auf dem Gebiet der Nationen Mexiko, Guatemala, Belize, Honduras und El Salvador. Sie sprechen Maya in 30 Dialekten, die in etwa so verwandt sind wie die romanischen Sprachen. An der Universität Mérida im Staate Yucatán (Mexiko) kann man Maya lernen und es wird in Maya unterrichtet. Ebenso in Mérida, Hauptstadt des Staates Yucatán, wurde vor wenigen Monaten ein großes Museum eröffnet, das „Museo del Mundo de Maya“, in dem sowohl die Geschichte der antiken als auch die der lebenden Maya ausgestellt ist. Die Beschriftung ist dreisprachig auf Spanisch, Maya, Englisch. Im Martin-Gropius-Bau wird nun eine Ausstellung gezeigt, die der ästhetischen Sprache der Maya gewidmet ist: „Die Maya – Sprache der Schönheit“. Es ist die erste große Maya-Ausstellung in Berlin, wiewohl Berlin auch ein Zentrum der Lateinamerikaforschung ist. Erarbeitet haben diese Ausstellung das Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH) und deren Kuratoren Adriana Vélazquez Morlet und Karina Romero unter Leitung von José Enrique Ortiz Lanz. Über 300 Objekte sind zu sehen. Sie umspannen eine Periode von etwa 1500 Jahren, von der Präklassik bis zur Spätklassik: Skulpturen und Halbreliefs, Stelen mit Mayaglyphen und Kalenderberechnungen, elaborierte Räuchergefäße und artifizielle Totenurnen, Architekturelemente und polychrome Keramik, Schmuck und Jademasken. Alle bedeutenden Museen Mexikos im Mayagebiet sind an der Ausstellung mit kostbarsten Leihgaben beteiligt, Museen aus Yucatán und Campeche, aus Chiapas, Tabasco und Qintana Roo. Die Ausstellung ist in vier Abschnitte aufgeteilt: „Der Körper als Leinwand“, „Der geschmückte Körper“, „Die Körper der Tiere“, „Die Körper der Götter“. Die Ausstellung fragt, welche ästhetischen Ausdrucksformen von den Maya für die Darstellung des Körpers gefunden wurden: Priester und Götter, Gefangene und Kranke, Frauen und Männer. Seltsamerweise findet man keine Darstellungen von Bauern oder Maurern, wiewohl der Stand des ‚Architektenmaurers‘ begehrt gewesen sein muss, waren im Laufe der Mayahistorie doch so viele Tempel zu bauen, dass es noch heute mühevoll ist, auch nur die bekannteren aufzuzählen. Einige tausend Grabungsstätten gibt es aktuell auf Yucatán! Ästhetik ist immer auch ein materialisierter Ausdruck von Erinnerung. Man wird in der Ausstellung somit auch eine Geschichte der Kunst der Maya nachvollziehen können. Bewundernswert auch, wie kunstfertig man die Tierwelt in Stein oder Keramik zu fassen wusste: Jaguar, Affe, Fledermaus, Schlange, Schildkröte, Krokodil, Hirsch, Gürteltier, Schmetterling, Nasenbär, Tapir, Maus, Vögel und Fische – fast eine Naturgeschichte der Fauna der Halbinsel Yucatán, geformt von unbekannten Künstlern, ersteht vor unseren Augen. Wobei die gefiederte Schlange als Herrschaftssymbol, das mit dem Planeten Venus, mit Wasser und Fruchtbarkeit der Felder assoziiert wird, das wichtigste aller Tiere ist. Die größte Sorgfalt mussten die Künstler der Maya auf Darstellungen von Göttern verwenden. Galt es doch, die Götter mit Opfern, darunter auch Menschenopfer, Seite 20 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit zu gewinnen, für Regen und Ernte zu sorgen. Etwa 150 Götter soll das Pantheon des Mayahimmels umfasst haben. Wir finden in der Ausstellung auch Repräsentationen des vielleicht wichtigsten Gottes, des Chac, Herr über Regen, Blitz und Krieg. Bis zur Ankunft der Spanier wurde dieser Gott verehrt. Selbst die Geschichte des heute in esoterischen Kreisen rezipierten Popol Vuh findet sich auf polychromer Keramik in der Ausstellung dargestellt: Die Zwillingshelden Hunahpú und Xbalanqué gegen Vucub Caquix. Die Zwillinge besiegen den großen Vogel, der sich als Sonne ausgibt, indem er das Sonnenlicht in seinem Schmuck spiegelt. Empört über den Betrug beschließen die Zwillinge zu warten, bis der Vogel zum Fressen einen Baum aufsucht. Mit ihren Blasrohren bringen sie ihn zu Fall. Es ist ein faszinierender Einblick in den Kosmos der antiken Mayawelt, den diese Ausstellung bietet. Seite 21 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit 5. Rahmenprogramm Die Maya – Sprache der Schönheit 12. April – 7. August 2016 Der Martin-Gropius-Bau zeigt in einer großen Ausstellung Glanzstücke der Maya. Auf der Halbinsel Yucatán im Golf von Mexiko brachten sie in ihrer Blütezeit eine Vielfalt höchster schöpferischer Leistungen hervor. Mit Objekten beschrieben und dokumentierte sie ihr Verhältnis zu den Göttern, ihr tägliches Leben, ihr Schrifttum, ihre Astronomie, ihre Musik und Tänze. Im Gestalten von Reliefs, Büsten und Figuren aus Stein oder Ton waren sie allen zeitgenössischen Kulturen ihres Kontinents weit voraus. Von ihren großartigen künstlerischen Ausdrucksformen erzählt diese Ausstellung, das Vermittlungsprogramm ergänzt und vertieft Themen der Ausstellung. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem Ibero-Amerikanischen Institut und der Botschaft der Vereinigten Mexikanischen Staaten. Ist nichts anderes vermerkt, findet das Programm im Kinosaal des Martin-Gropius-Bau statt. 5.1 Für Erwachsene Vorträge und Konzerte April Do, 21.4.2016, 19 Uhr, Eintritt frei Die Kleine Akropolis: Der Palast der letzten Herrscher von Yaxchilán Dr. Daniel Juárez Cossío, Museo Nacional de Antropología, INAH, Mexiko Yaxchilán war einer der bedeutendsten Stadtstaaten im zentralen Mayagebiet. Zu seinen wichtigsten Bauten zählt die Kleine Akropolis. Daniel Juárez setzt sich mit der architektonischen Entwicklung des Gebäudekomplexes, der als Herrschersitz genutzt wurde, auseinander. Mai Do, 12.5., 19 Uhr, Eintritt frei, Englisch Chactún, Lagunita und Tamchén. Drei vor kurzem entdeckte Mayastädte auf der Halbinsel Yucatán, Mexiko Dr. Ivan Šprajc, Research Centre of the Slovenian Academy of Sciences and Arts Zu den archäologisch besonders interessanten, jüngst entdeckten Stätten der klassischen Mayakultur zählen die drei Zentren Chactún, Lagunita und Tamchén im schwer zugänglichen Regenwald. Ivan Šprajc zeigt neue Interpretationen der Architektur und Stadtplanung der Maya auf. Do, 19.5., 19 Uhr, Eintritt frei Seite 22 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Film „Herz des Himmels, Herz der Erde“ und anschließendes Gespräch mit den Regisseuren Frauke Sandig und Eric Black Die Dokumentarfilmer sind nach Guatemala und Mexiko gereist. Sie haben junge Maya nach dem Ende der Welt befragt und Geschichten gesammelt über die „Müdigkeit des Wassers" und die Weltflucht der „Götter". Sechs junge Maya lassen uns teilhaben an ihrem Leben, ihrem Alltag, ihren Zeremonien und ihrem Widerstand gegen die Bedrohung ihrer Kultur und Umwelt. Dem westlichen Objektdenken begegnen sie mit einer Kosmovision, die das Andere, Mensch, Tier, Natur, nicht als losgelöstes Gegenüber, sondern als Teil des eigenen Seins begreift. Der Film verknüpft die politische und soziale Gegenwart der Protagonisten mit Bildern der Natur und der mythologischen Vergangenheit. 2011 entstanden, wurde der Film bisher auf 111 internationalen Filmfestivals gezeigt. Juni Do, 2.6.2016, 19 Uhr, Eintritt frei, Englisch Digital Maya: Resisting the silencing of indigenous voices in Yucatán Dr. Genner Llanes Ortiz, Universität Leiden Der Anthropologe beschreibt die Anstrengungen, die Intellektuelle, Künstler und Aktivisten der Maya unternehmen, um ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Dabei spielen mittlerweile auch digitale Technologien eine bedeutende Rolle. Do, 9.6.2016, 19 Uhr, Eintritt frei, Spanisch mit Simultanübersetzung Bonampak: Geschichte und Archäologie einer präkolumbischen Stadt in der Selva Lacandona Dr. Alejandro Tovalín Ahumada, INAH, Mexiko International ist Bonampak vor allem aufgrund seiner einzigartigen Wandmalereien bekannt. Alejandro Tovalín, der maßgeblich an den dortigen Ausgrabungen beteiligt war, zeichnet die Entwicklung der Ruinenstadt während der Klassik und ihre Ausstrahlung in die Region nach. Mo, 20.6.2016, 19.30 Uhr Die Maya – Sprache der Schönheit. Eine Ausstellung im Martin-Gropius-Bau Prof. Gereon Sievernich Der Direktor des Martin-Gropius-Bau gibt Einblicke in die Ausstellung. Ort: Die Urania Berlin, Tickets unter www.urania.de Do, 23.6.2016, 19 Uhr, Eintritt frei Könige aus Mais und Kakao: die göttliche Legitimation der Herrscher der Maya Prof. Dr. Nikolai Grube, Institut für Archäologie & Kulturanthropologie, Universität Bonn Seite 23 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Die Könige der Maya bezogen ihre Macht aus der Vorstellung einer besonderen Nähe zu den Göttern. Mit seiner Inthronisation wurde der König der Sphäre der normalen Menschen enthoben und zur Verkörperung sakraler Kräfte. Damit einher ging auch die Vorstellung eines körperlichen Transformationsprozesses. Man stellte sich vor, dass der Leib des Königs aus Mais geformt sei und in seinen Adern ein besonderes Lebenselixier fließt – Kakao. Bei seinem Tod verwandelte sich der König in den Gott des Überflusses, bevor er als Maispflanze oder Fruchtbaum wiedergeboren wurde… Juli Do, 7.7.2016, 19 Uhr, Eintritt frei, Jaina – Handelshafen der Maya Dr. Antonio Benavides Castillo, Centro INAH Campeche, Mexiko Jaina ist eine von den Maya künstlich vom Festland abgetrennte Insel an der Westküste Yucatáns. Sie ist für die dort gefundenen Figurinen aus bemalter Terrakotta bekannt, die in der Ausstellung zahlreich vertreten sind. Sie geben den Archäologen Hinweise auf die dynamischen Handelsverbindungen, die die Maya der Klassik bis in entfernte Orte Mittelamerikas unterhielten. Do, 14.7.2016, 19 Uhr, Eintritt frei Automatische Digitalisierung von archäologischen Grabungsstätten Prof. Dr. Raúl Rojas, Fachbereich Mathematik & Informatik, Freie Universität zu Berlin An der FU Berlin und TH Dresden arbeiten Wissenschaftler*innen an der Entwicklung von fliegenden Robotern, um aus der Luft archäologisch bedeutende Orte zu erfassen und zu digitalisieren. Vor kurzer Zeit wurde in Mexiko die Pyramide und das umliegende Gelände von Tamtoc in San Luis Potosí digitalisiert. Aus der Luft wurden Tausende Bilder aufgenommen und via Computer zu einer dreidimensionalen Ansicht zusammengefasst. Der Vortrag skizziert die Technologie, zeigt die Animationen der 3D-Rekonstruktionen und thematisiert zukünftige Projekte in Mexiko. September Konzerte des Musikfest Berlin 2016 zum deutsch-mexikanischen Jahr. Details und Tickets unter www.berlinerfestspiele.de. Sa, 3.9., 19 Uhr Wolfgang Rihm, „Tutuguri“ Poème dansé nach dem Gedicht „Tutuguri“ von Antonin Artaud für großes Orchester, Schlagzeuger, Chor und Tonband (1980-1982) Ort: Philharmonie Fr, 8.9., 20 Uhr Wolfgang Rihm „Concerto Séraphin“ für 16 Spieler (2008) Ort: Haus der Berliner Festspiele Seite 24 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Beide Rihm-Kompositionen basieren auf Artauds Text, den er unter dem Eindruck seiner Mexiko-Reise und dem Besuch der Tahumaras verfasst hat. So, 18.9., 20 Uhr Edgard Varèse, „Ecuatorial“ für Bass und Ensemble nach Texten aus dem Buch „Popul Vuh“ der Maya (1933-34) Ort: Haus der Berliner Festspiele Lunchführungen zur Ausstellung Der Kreativ-Kick in der Mittagspause Das Ausstellungshaus bietet ein Format an, das die Mittagspause zum Kreativ-Kick werden lässt. Jeden ersten Mittwoch im Monat stellen wir Ihnen Künstler und Ausstellungskonzepte in einem 40-minütigen Rundgang vor. Anschließend gibt es Raum für ein Lunch im Restaurant Gropius. Mittwochs 13 Uhr, 6.4., 4.5., 1.6.2016 Dauer ca. 40 Min. Öffentliche Führungen: jeden Sonntag, 13 Uhr, ohne Anmeldung Seite 25 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit 5.2 Für Schulklassen Stellt Euch eine Dschungellandschaft und darin verborgen eine Tempelpyramide vor, etwa 45 Meter hoch, mit einer Seitenlänge von etwa 35 Metern. Ihr mögt denken, dass es sich bei einer Pyramide um Ägypten handeln muss – keineswegs. Lasst mich weiter beschreiben: An der Fassade über dem Eingang zwei verschlungene Schlangen, rechts und links eine Prozession von Jaguaren, die auf den Eingang zustreben. Ihr steht staunend und neugierig davor. Ihr kommt in das Innere der Anlage. Dort befindet sich ein Thron, ein Jaguarthron reichgeschmückt mit grünem Jadestein. Euer Forschergeist lässt Euch genauer hinschauen: Ihr entdeckt Figuren und Reliefs aus Ton und Stein, einige von Ehrfurcht erregender Gestalt: Mischwesen halb Mensch halb Tier, reichverziert, blau und rot bemalt. Dann in Stein gehauene Indianerfiguren, 2 Meter hoch, mit Lendenschurz und seltsamen Schriftzeichen an der Seite sowie kleine Menschenfiguren aus Ton, schöne Frauen und Männer, meist nur 10 cm groß. Ihr seid in Mexiko und in einer Zeit, bevor Christoph Kolumbus den amerikanischen Kontinent bereiste. Die große Pyramide ist die des Gottes Quetzalcoatl, der Gefiederten Schlange, erbaut im 8./9. Jahrhundert n. Chr. Damals waren die Maya wichtige Vor- und Querdenker. Ihre Herrscher errichteten Pyramiden, ihre Gelehrten erforschten die Sterne, entwickelten Kalender, ein ausgeklügeltes mathematisches System und eine hochkomplizierte Glyphenschrift. Ihr Erbe gibt bis heute Rätsel auf und noch immer sind Wissenschaftler*innen dabei, die Geheimnisse ihrer faszinierenden Welt zu entschlüsseln. Ausstellung, Workshops und die MGB SchülerUni nehmen Euch mit auf Entdeckungstour in die Blütezeit der Maya. Workshops Superheld MMXVI Die Figur und das Konzept des Mega-Helden Superman wurden in den 1930er-Jahren von zwei amerikanischen Teenagern erfunden. Doch die Idee eines Wesens mit übernatürlichen Kräften ist uralt. Auch die Maya hatten Superhelden. Sie sind mit ihrer über 3000-jährigen Existenz ein zivilisatorisches Wunder. Sie erschufen beeindruckende Figuren: Wesen zwischen Mensch und Tier, reich geschmückt mit einem Kopfputz aus Lilien, einer Schlange auf dem Unterarm und einem menschlichen Schädel mit einem Affen verwachsen. Das Ganze aber mit Hintersinn: Für die Maya war der Affe der Schutzpatron der Künste und Hüter des Wissens. Die Schlange sicherte übernatürliche Kräfte und heilige Energie, an der auch der Mensch teilhatte. Und heute? Wer will nicht mutig wie ein Löwe sein, schlitzohrig wie ein Fuchs, elegant wie ein Jaguar, fröhlich wie ein Delphin oder leicht wie ein bunter Schmetterling? Ihr gestaltet Euren Superhelden MMXVI. Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 Schüler*innen Öffentlicher Familien-Workshop: Sonntag, 15.5. und 17.7., 13-15 Uhr keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) Seite 26 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit zschr:-))br üŒµ Schon mal eine Schrift entwickelt? Eine Geheimschrift? Noch nie? Dann wird es Zeit. Die Maya waren die Geheimschriftspezialisten par excellence. Ihre Schrift ist die einzig bekannte voll entwickelte Schrift im Amerika vor Christoph Kolumbus. Unser Alphabet umfasst 26 Buchstaben, das arabische 28 und das der Maya rund 500. Die besten Wissenschaftler*innen der Welt tüftelten viele Jahrzehnte an ihrer Entschlüsselung und noch immer gibt es unlesbare Zeichen. Ihr Schriftsystem ist einzigartig. Sie verwendeten Bilder, die Wörter, Silben oder Vokale darstellen. Dabei ließen sie sich von ihrer Umwelt inspirieren. Und Ihr? Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 Schüler*innen Öffentlicher Familien-Workshop: Sonntag, 24.4. und 3.7., 13-15 Uhr keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) So hübsch wie ich will! Was ist schön? Wie sähe ein Mann aus, den Ihr nach Eurem persönlichen Geschmack gestalten dürftet? Wäre er nackt oder lässig bunt gekleidet? Hätte er schmale Hüften und Muskeln à la Schwarzenegger oder wäre er eher schmalbrüstig und zart mit Nerdbrille oder gar einer, der aussieht wie ein stolzer Indianer? Wie sähe sie aus? Mit Kurven oder knabenhaft? Mit langem hochgestecktem Haar oder mit frecher Kurzhaarfrisur, gefeilten Zähnen, Tunnel Piercings und einem kessen Tattoo? Die MayaAusstellung gibt Euch Anregungen einen Menschen zu formen – so hübsch wie ihr wollt! Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 Schüler*innen Öffentlicher Familien-Workshop: Sonntag, 19.6. und 31.7., 13-15 Uhr keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) Seite 27 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit MGB SchülerUni Wir öffnen unser Haus und vertiefen für Schüler*innen der Klassen 7 bis 12 und Lehrende in Vortragsgesprächen Themen, die durch die Ausstellung „Die Maya - Sprach der Schönheit“ tangiert werden. Dazu laden wir zwei Experten ein, die nach einem Impulsreferat den jungen Menschen Rede und Antwort zu stehen. Die MGB SchülerUni ist gekoppelt mit einer anschließenden Führung durch die Ausstellung. Dauer der Vorlesung und Führung jeweils 60 Min. Vorlesung und Führung sind kostenlos. Anmeldung erforderlich. Fr, 20.5., 10.30 Uhr Eine Muschel als Null. Vom Rechnen, Schreiben und dem Blick in die Sterne Eine Muschel als Null und kleine Götterbilder als Zahlen – selbst das Zahlensystem der Maya zeugt von ihrer Ästhetik. Darüber hinaus ist es das mit am weitesten entwickelte der Zeit. Die Maya waren große Astronomen, sie beobachteten die Sterne genau und hatten einen erstaunlich exakten Kalender, der nicht nur das Datum sondern auch Rituale festlegte und mit dem sie sogar die Zukunft voraussagen konnten. Um den Kalender zu verstehen, muss erst einmal Mathe gepaukt werden, denn dahinter steckt manch knifflige Rechenaufgabe und auch beim Entschlüsseln der Maya-Schrift kommen die Quiz-Duell-Spieler voll auf ihre Kosten. Die Vorlesung taucht in das mathematische und astronomische Universum der Maya ein und zeigt, wie sehr das Rechnen, Schreiben und Denken dieses Volkes bereits vor tausenden von Jahren fortentwickelt war und unserem heutigen ähnelte. Eingeladen haben wir den Spezialisten Dr. Andreas Fuls der Technischen Universität Berlin Fr, 3.6.2016, 10.30 Uhr, Englisch mit Simultanübersetzung HipHop 7.0 oder der Kampf gegen das Vergessen Das indigene Volk der Maya ist nicht im 12. Jahrhundert n. Chr. verschwunden. Noch heute leben acht Millionen Maya in Mexiko. Genner Llanes Ortiz ist Maya. Engagiert berichtet er in seinem Vortrag, wie die Mayas versuchen, ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Dabei nutzen sie auch digitale Technologien und Musik von HipHop bis Reggae. So leisten sie Widerstand gegen das Vergessen und für den Erhalt einer der ältesten Zivilisationen der Menschheit. Wir sind gespannt auf Dr. Genner Llanes Ortiz der Universität Leiden Seite 28 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit 5.3 Für Familien und Kinder Immer wieder sonntags… Während der Ausstellungslaufzeit laden wir Familien ein, immer sonntags von 13-15 Uhr gemeinsam die Ausstellung zu entdecken und bildnerisch-praktisch tätig zu werden. Nach einem 30-minütigen Blick in die Ausstellung verzahnen sich Ausstellungsbesuch und bildnerisch-praktisches Arbeiten. Immer sonntags von 13-15 Uhr, ohne Gebühr, Anmeldung empfohlen, begrenzte Teilnehmerzahl Anmeldung für SchülerUni, Workshops und Lunchführungen MuseumsInformation Berlin Tel +49 30 24749 888 Fax +49 30 24749 883 [email protected] www.museumsdienst-berlin.de Seite 29 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit 6. Daten & Fakten Die Maya – Sprache der Schönheit 12. April – 7. August 2016 Öffnungszeiten Mittwoch bis Montag 10 – 19 Uhr, Dienstag geschlossen 12.4. geöffnet, an den Feiertagen geöffnet Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. Eine Ausstellung des Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH), Mexiko. Gefördert durch das Außenministerium der Vereinigten Mexikanischen Staaten und die Botschaft von Mexiko in Berlin. Kommunikation Leitung: Dr. Susanne Rockweiler Presse: Christiane Zippel T +49 30 254 86 – 236, F +49 30 254 86 – 235 [email protected] Organisation: Katrin Mundorf T +49 30 254 86 – 112, F +49 30 254 86 – 107 [email protected] Eintrittspreise 10 € / ermäßigt 7 €, Gruppen (ab 5 Personen) p.P. 7 € Schulklassengruppen p.P. 5 € Eintritt frei bis 16 Jahre Online-Tickets: www.gropiusbau.de/tickets Audioguide Erwachsene 4 €, dt. /engl. Kinder 3 €, dt. Katalog Erscheint im Prestel Verlag Museumspreis 29,00 € Führungen Öffentliche Führungen Sonntag, 13 Uhr (ohne Anmeldung) 3 € zzgl. Eintritt p.P. 7 € Angemeldete Führungen Für Gruppen: Führungen in deutscher Sprache (60 min.) Erwachsene: 60 € zzgl. Eintritt p.P. 7 € Schulklassen: 45 € zzgl. Eintritt p.P 5 € Eintritt frei bis 16 Jahre Führungen in anderen Sprachen zzgl. 10 € Lunchführungen: Mittwochs 13 Uhr, 4.5., 1.6., 6.7., 3.8.2016 Beratung und Anmeldung für Führungen MuseumsInformation Berlin Tel. +49 30 24749-888, Fax +49 30 24749-883 [email protected] www.museumsdienst-berlin.de Seite 30 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit 7. Partner & Sponsoren Die Maya – Sprache der Schönheit 12. April – 7. August 2016 Veranstalter: Ermöglicht durch: Mit freundlicher Unterstützung: Partner: Medienpartner: Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch: Seite 31 / 31 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 06.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Anlagen Die Maya – Sprache der Schönheit 12. April – 7. August 2016 Anlagen / Informationen: - Copyrightliste mit Objekttexten - Katalog - Auftakt zum Deutsch-Mexikanischen Jahr 2016-2017 - Wall AG - Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2016 - Berliner Festspiele Veranstaltungen April / Mai / Juni 2016 - Flyer —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 05.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Die Maya – Sprache der Schönheit Martin-Gropius-Bau Berlin 12. April bis 7. August 2016 Bitte beachten Sie die Bildlegenden. Das Bildmaterial dient ausschließlich zur aktuellen redaktionellen Berichterstattung über die Ausstellung „Die Maya – Sprache der Schönheit“ (12. April bis 7. August 2016) im Martin-Gropius-Bau. Die Berichterstattung von Text und Bild muss im Verhältnis 1:1 stehen, dann ist das Bildmaterial für 5 Bilder kostenfrei. Die Bilder dürfen nicht beschnitten, überdruckt oder manipuliert werden. Bitte vermerken Sie bei der Veröffentlichung die Angaben der Bildlegende. Die Rechte für Titelbildnutzungen und Bildstrecken sind bei dem jeweiligen Rechteinhaber direkt einzuholen und können kostenpflichtig sein. Wir bitten um Zusendung von 2 Belegexemplaren an die unten genannte Adresse. Please respect the copyright. All image material is to be used solely for editorial coverage of the current exhibition “The Maya – Language of Beauty“ (12 April to 7 August 2016) at the Martin-Gropius-Bau. Please always mention the name of the artist, the work title and the copyright in the caption. The images must not be altered in any way, such as being cropped or printed over. The rights of use for title-page photos or photo spreads are to be obtained directly from the respective copyright holder. The ratio of text to image in the coverage should be 1:1, in which case there will be no charge for the use of 5 photos. Please send us 2 copies of your article to the address mentioned below. Martin-Gropius-Bau Pressearbeit / press office: Tel: +49 30 25486-236 Fax: +49 30 25486-235 | [email protected] Öffentlichkeitsarbeit / public relations: Tel: +49 30 25486-123 | Fax: +49 30 25486-107 | [email protected] Download der Bilddateien unter / Download of the images at: www.gropiusbau.de/pressefotos 001_Weihrauchgefäß1 Weihrauchgefäß Postklassik, 1250–1527 n. Chr. Mayapán, Yucatán Ton © INAH. Museo Regional de Antropología. Palacio Cantón, Mérida, Yucatán Schriftgelehrter der Götter Diese beeindruckende Skulptur zeigt einen Brüllaffen-Menschen, reich geschmückt mit einem Kopfputz aus Lilien und einer Schlange auf dem Unterarm, der einen Pinsel und ein Seite 1 / 10 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 05.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Tintenfass hält. Für die Maya war der Affe der Schutzpatron der Künste und dafür zuständig, den Menschen die göttlichen Absichten mit Hilfe der Schrift zu vermitteln, er war daher der Hüter des Wissens. 002_Weihrauchgefäß2 Weihrauchgefäß Spätklassik, 600–900 n. Chr. Comitán, Chiapas Ton © INAH. Museo Regional de Chiapas, Tuxtla Gutiérrez, Chiapas Die nächtliche Sonne Der untere Teil dieses Weihrauchgefäßes stellt den Kopf eines Tieres der Unterwelt dar, vielleicht eine Fledermaus. Darüber steigt aus dem Schlund einer Schlange ein junger Herrscher empor. Er trägt Ohrschmuck, eine Kopfbedeckung mit mehreren Spitzen, einen Brustschmuck, der seitlich von kieferlosen Schlangenköpfen gesäumt wird, und er hält in jeder Hand einen Zeremonienstab. Der obere Teil des Gefäßes besteht aus einer der unten dargestellten gleichenden, sitzenden Person, mit Sandalen, einem Nasenring und einem Band, das die Augen einrahmt und zwischen den Augenbrauen verbunden ist – ein Merkmal des Jaguargottes der Unterwelt. Dies deutet darauf hin, dass die Skulptur die Verwandlung des Herrschers in einen Gott, den Herren der unterirdischen Welt, abbildet. 003_Quetzalcóatl Weihrauchgefäß mit Darstellung von Quetzalcóatl Postklassik, 1250–1527 n. Chr. Mayapán, Yucatán Ton © INAH. Museo Nacional de Historia, Castillo de Chapultepec, Mexiko Stadt Gefiederte Schlange Zu den charakteristischsten Keramiken aus Mayapán zählen die Weihrauchgefäße mit ihren Götterabbildungen. Dieses Werk zeigt eine Seite 2 / 10 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 05.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit der Hauptgestalten der mesoamerikanischen Ikonografie: Quetzalcoatl, die Gefiederte Schlange. Mit der Ankunft der Nahua-Völker im Mayagebiet um 1.000 n. Chr. wurde die Verehrung von Quetzalcoatl in die Religion der Maya übernommen, sie nannten ihn Kukulcán. Man erkennt ihn an dem aus einem Schneckenhaus geschnittenen, blau bemalten und mit gelben Linien verzierten Brustschmuck, den er um den Hals trägt. In beiden nach vorn erhobenen Händen hält er Kugeln aus Copal-Räucherwerk. 004_MannKopfschmuck Junger Mann mit einfachem Kopfschmuck Spätklassik, 600–900 n. Chr. Jaina Insel, Campeche Ton © INAH. Museo Regional de Antropología, Carlos Pellicer Cámara. Villahermosa, Tabasco Accessoires und soziale Zugehörigkeit Dank der zahlreichen künstlerischen Zeugnisse, die aus der vorspanischen Maya-Kultur erhalten sind, ist heute bekannt, dass sich Männer im Allgemeinen mit einem Lendenschurz (ex genannt) kleideten. Dieser war um die Taille festgemacht und konnte durch einen Umhang oder eine lange Decke ergänzt werden, die den Oberkörper bedeckte. Je nach sozialer Stellung statteten Männer sich zusätzlich mit einer einfachen Kette aus Steinperlen oder kleinen Ohrschmuckstücken sowie mächtigen Gürteln, Halsketten, Kopfschmuck und Pektoralien aus. Gelegentlich wurden auch Sandalen aus Palmfasern, anderen Pflanzenfasern oder Hirschleder getragen, die zuweilen dicke Sohlen hatten. 005_FragmentKopfschmuck Statuettenfragment mit Kopfschmuck Spätklassik, 600–900 n. Chr. Tenam Rosario, Chiapas Keramik © INAH. Museo Regional de Chiapas. Tuxtla Gutiérrez, Chiapas Symbolische Ornamente Seit dem Altertum hatten Kleidungsstücke eine Seite 3 / 10 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 05.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit metaphorische Bedeutung je nachdem, an welchem Teil des Körpers sie getragen wurden. Für die Maya markierten die Stücke, die auf dem Kopf getragen wurden, den höheren Rang des Trägers und untermauerten dessen Anspruch auf weltliche wie sakrale Macht. Ein Beispiel hierfür ist die Figur mit gelassenem Gesichtsausdruck und rosettenförmigem Kopfschmuck, der als Zeichen seiner hohen sozialen Stellung gelesen werden kann. 006_ChaahkKopfschmuck Figur mit abnehmbarem Kopfschmuck mit einem Abbild von Chaahk Ende Spätklassik / frühe Postklassik, 900–1250 n. Chr. Chichén Itzá, Yucatán Kalkstein © INAH. Museo Regional de Antropología. Palacio Cantón, Mérida, Yucatán Königliche Insignien Während der Blütezeit von Chichén Itzá entwickelten sich durch die veränderte Auffassung politischer und religiöser Macht neue ikonografische Formen. In diesem Zusammenhang präsentierten sich die Herrscher, die Stadt und Umland wahrscheinlich mithilfe eines Regierungsrats beherrschten, auf eine neuartige Weise, behielten dabei aber klassische Attribute bei, die beispielsweise Assoziationen mit Chaahk, dem Gott von Wasser, Krieg und Opfer, zulassen. 007_Fahnenträger Fahnenträger Endklassik / frühe Postklassik, 800–1250 n. Chr. Chichen Itzá, Yucatán Stein © INAH. Museo Regional de Antropología. Palacio Cantón, Mérida, Yucatán Der menschliche Körper Die Bildhauer der Maya erfassten sehr gekonnt Form und Ausdruck des menschlichen Körpers. Sie dokumentierten die ästhetischen VerändeSeite 4 / 10 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 05.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit rungen am Kopf der Person, wie zum Beispiel die Deformation des Schädels, die Perforationen der Ohrläppchen und das kahl geschorene Stirnhaar, sowie die Kleidung: Sandalen, Bänder an den Beinen und ein Anhänger mit dem Symbol ik‘ (Wind, Lebenshauch) an der Brust. 008_Ballspieler Ballspieler Spätklassik, 600–900 n. Chr. Jaina, Campeche Ton ©INAH. Museo Nacional de Antropología, Mexiko Stadt Accessoires und soziale Zugehörigkeit s. Bild Nr. 004 009_HerrscherPalenque K’inich Janahb’ Pakal Spätklassik (600 - 900 n. Chr.) Palenque, Chiapas Stuck ©INAH. Museo Nacional de Antropología, Mexiko Stadt Der göttliche Herrscher Diese beiden Darstellungen von K‘inich Janaab‘ Pakal, Herrscher von Palenque, wurden im Innern seiner Grabkammer gefunden. Die größere Plastik zeigt fein herausgearbeitete Gesichtszüge und eine ausgeprägte Kopfverformung. Wegen des Stufenhaarschnitts an der Stirn – mit rasierter Stelle in der Mitte – und dem Haar, das wie Maisblätter von oben herabhängt, nimmt man an, dass er hier Bolon Mayel, den Maisgott personifiziert. Bei der anderen Plastik glaubt man, dass K‘inich Janaab‘ Pakal als Kind dargestellt ist und dass sie seine Wiedergeburt als Unen K’awiil – Baby K’awiil – , Gott des Blitzes, des Donners, der Landwirtschaft und des Zepters der Königsfamilie symbolisiert. Seite 5 / 10 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 05.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit 010_AlterMann Gesicht eines alten Mannes Spätklassik, 600–900 n. Chr. Toniná, Chiapas Stein und Stuck © INAH. Museo de Sitio de Toniná, Ocosingo, Chiapas Am Ende des Lebens Die Formbarkeit des Lehms und des Stucks ermöglichten das Modellieren von Körperhaltung und -ausdruck. So entstanden realistische Gesichtszüge, die Gefühle, Individualität und Persönlichkeit ausdrückten. Dies ist das Gesicht eines alten Mannes, der ohne Kopfdeformation dargestellt ist. Er trägt einen kargen Kopfschmuck; sein Gesicht mit der ausgeprägten Nase spiegelt die Weisheit und Besonnenheit eines Menschen wider, der es geschafft hat, seinen Lebenszyklus zu vollenden. 011_Königin Architektonisches Element Spätklassik, 600–900 n. Chr. Uxmal, Yucatán Kalkstein © INAH. Museo Nacional de Antropología, Mexiko Stadt Die Königin von Uxmal Diese Skulptur stammt von der Hauptfassade der Zauberer-Pyramide und ist als Königin von Uxmal bekannt. Tatsächlich handelt es sich aber um das Gesicht eines jungen Mannes. Aus einem stilisierten, aufgerissenen Schlangenmaul kommt ein menschlicher Kopf hervor, mit Ohrschmuck, einer durchstochenen Nase und einer Kopfbedeckung aus Jadescheiben. Sein Gesichtsausdruck ist finster, zutiefst konzentriert. Scheinbar hat diese Person von hohem Status, möglicherweise ein Herrscher, ein Ritual durchgeführt, bei dem er symbolisch von einer Boa verschluckt wurde, um dann mit den Kräften eines Schamanen zurückzukehren. Die Markierungen auf seiner rechten Wange deutet ebenfalls auf diesen Brauch hin. Seite 6 / 10 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 05.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit 012_Thron Tafel vom Tempel XXI Spätklassik, 600–900 n. Chr. Palenque, Chiapas Kalkstein © INAH. Museo de Sitio de Palenque Alberto Ruz Lhuillier, Palenque, Chiapas Szene Diese fünf Figuren nehmen an einer Zeremonie der Selbstopferung von Blut teil. Die mittlere Figur ist der bekannte Herrscher K‘inich Janaab‘ Pakal, der seinem Enkel und Herrscher zwischen 721- 736 n. Chr., K’inich Ahkal Mo’ Nahb, den Stachel eines Mantarochens reicht. Rechts steht der von Ahkal Mo’ Nahb gewählte Nachfolger, sein jüngerer Bruder U Pakal K’inich. Beide Enkel betrachten übernatürliche Wesen. Die hieroglyphischen Inschriften beschreiben unterschiedliche Ereignisse, wie die Widmung des Tempels XXI am 9. Juni 736, bei der man K’inich Okan verehrte, den Beschützer des Gottes GIII - Schutzheiliger des Krieges und der Unterwelt. Ein anderer Teil beschreibt ein Ritual am 22. Juli desselben Jahres, bei dem Weihrauchbehälter der drei Schutzgötter von Palenque eingesetzt wurden: Der Gott des Himmels (GI), Unen K’awiil (GII) und der Gott der Unterwelt (GIII). 013_Weihrauchgefäß Weihrauchgefäß Spätklassik, 600–900 n. Chr. Palenque, Chiapas Ton © INAH. Museo de Sitio de Palenque Alberto Ruz Lhuillier, Palenque, Chiapas Beschwörung der Götter Diese aufwändig ausgearbeiteten Weihrauchbehälter spielten während der Rituale eine wichtige Rolle. Sie symbolisieren den Geist der drei universellen Götter: der Gott des Himmels (GI), der Gott der Erde (GII) und der Gott der Unterwelt (GIII). Durch die Weihrauchgefäße konnten die Götter die Opfergaben der Menschen erhalten. Sie wurden sogar als lebendige Seite 7 / 10 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 05.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit Wesen angesehen, da sie die Essenz der Götter in sich trugen. Man stellte sie an besonderen Stellen in den Städten auf, oder auch in Höhlen, wo sie sich, wenn das Räucherharz verbrannt wurde, in einen Kontaktpunkt zwischen den drei Ebenen des Kosmos verwandelten und die Kommunikation zwischen Menschen und den Gottheiten ermöglichten. 014_RückseiteThron Rückseite eines Throns Spätklassik, 600–900 n. Chr. Kalkstein Pomoná, Tabasco © INAH. Museo de Sitio de Pomoná, Tenosique, Tabasco Der Ritus des Fests Die Figur ganz links stellt Muyal Hix Chaahk, den Regenten von Pomoná dar. Er trägt ein Brustschild mit dem Bildnis des Sonnengottes. Neben ihm ist ein Aj K’uhu’n abgebildet, ein hoher Würdenträger, dessen Funktion politischer und geistlicher Art war. Er hält die Glyphe des Tages 3 Kaban in der rechten Hand. Die Hieroglypheninschrift gibt an, dass Muyal Hix Chaahk das Ende des Tages k’atun 13 Ajaw (24. Januar im Jahr 771) feierlich beging und im Laufe des Rituals Räucherwerk darbrachte. Dann verwandelte er sich in die Gottheit, die Erste Wasserschlange genannt wird. 015_Steintafel Grabstein mit gefangener Person Spätklassik, 600–900 n. Chr. Toniná, Chiapas Kalkstein © INAH. Museo de Sitio de Toniná, Ocosingo, Chiapas Ein besiegter Mann In der Maya-Kunst bestimmte die Form, in der die Menschen modelliert wurden, deren Aufenthaltsstatus. Um die Unbeweglichkeit der Feinde zu verewigen, wurden sie in unnatürliSeite 8 / 10 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 05.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit chen Haltungen dargestellt, mit Seilen gefesselt, die ihren Unterwerfungszustand zeigten. Die Inschrift auf dem Lendenschurz (ex) besagt, dass es sich um einen Verbündeten aus Calakmul (Campeche) handelt, nun Gefangener des Königs von Toniná K‘inich-?-K‘ahk‘. 016_Denkmal114 Monument 114 Spätklassik, 600–900 n. Chr. Toniná, Chiapas Kalkstein © INAH. Museo Regional de Chiapas, Tuxtla Gutiérrez, Chiapas Sieg über Palenque Dieses Monument zeit den Machthaber K’inich K’an Joy Chitam aus Palenque als Gefangenen, an den Armen gefesselt. Die Inschriften der Skulptur vermerkt, dass Chitam von den Herrschern aus Toniná während des gegen Palenque geführten Krieges zum Datum 14 Ak’bal 16 Yax des Maya-Kalenders, d.h. am 26. August des Jahres 711 n. Chr., gefangen genommen wurde. 017_Begräbnismaske Begräbnismaske mit Ohrsteckern und Kopfschmuck Spätklassik, 600–900 n. Chr. Calakmul, Campeche Jade, Obsidian und Muschel © INAH. Museo Arqueológico de Campeche, Fuerte de San Miguel, San Francisco de Campeche, Campeche Das Antlitz des Universums Die ikonografische Sprache auf den Grabmasken birgt die Identität der Gottheiten und ihrer Lebenswelt. Auf dieser Maske, die in einem Grab in der Struktur III von Calakmul gefunden wurde, finden sich die drei Ebenen des Kosmos wieder, die durch den Urzeitvogel auf der Kopfbedeckung, das Gesicht des begrabenen Würdenträgers und durch den Jaguargott der Unterwelt in seinen Gesichtszügen repräsentiert Seite 9 / 10 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 05.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Die Maya – Sprache der Schönheit werden. Die Linie aus Spondylus calcifer, einer purpurfarbenen Muschel, umrahmt das Gesicht und verweist auf die unterirdische Wasserwelt. 018_Schwangere Torso einer schwangeren Frau Mayapán, Yucatán Postklassik (900 - 1550 n. Chr.) Stuck © INAH. Museo Regional de Antropología, Palacio Cantón. Mérida, Yucatán Die Schönheit der Körper Das Bild des Menschen wird in Übereinstimmung mit den Kenntnissen und dem Glauben jeder Gesellschaft und jeder Epoche reproduziert, neu geschaffen und neu zusammengesetzt. In den Kunstwerken der Maya zeugt die Darstellung des menschlichen Körpers von einem intensiven Bemühen, den Maßstab, die Proportionen, die Bewegung und die körperliche Kraft zu erfassen. Manchmal wird der menschliche Körper in Abbildern dargestellt, die der visuellen Realität entrückt sind, und in anderen Fällen wird er mit ausgeprägtem Realismus und Sinnlichkeit ausgedrückt, wie es bei diesem weiblichen Torso der Fall ist. Seite 10 / 10 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 05.04.2016 Instituto Nacional de Antropologia y Historia (INAH), Mexiko (Hrsg.) Maya – Die Sprache der Schönheit 240 Seiten mit 220 Farbabbildungen Gebunden, 24 x 28 cm € 39,95 [D] / € 41,10 [A], CHF 48,50 ISBN: 978-3-7913-5580-1 Katalog zur Ausstellung im Martin-Gropius-Bau Berlin, 12. April – 7. August 2016 Die Maya sind eine der ältesten Kulturen der Welt. Von den großartigen künstlerischen Ausdrucksformen der Maya erzählt dieser prachtvolle Band. Mit einer Sammlung von etwa 200 Kunstwerken, darunter viele mexikanische Nationalschätze, zeigt er grundlegende Aspekte der prähispanischen Kunst, wobei der Körper, die Figur, im Mittelpunkt steht. Die Maya stellten ihre Vision des Lebens mit verschiedenen Materialien und Techniken in ihren Alltags-, Prunkbauten und Kunstwerken dar. Sie beschrieben ihr Verhältnis zu den Göttern, ihr tägliches Leben, ihr Schrifttum, ihre Astronomie, ihre Musik und ihre Tänze. In diesen Werken dominiert eine oft idealisierte Menschenfigur, mit der die Maya nicht nur ihr Menschenbild und Schönheitsideal, sondern auch die Verortung des Menschen im Kosmos festhielten. INAH ist das Staatliche Institut für Anthropologie und Geschichte Mexikos. Seine Aufgabe ist die Erforschung des mexikanischen Kulturerbes sowie dessen Bewahrung, Schutz und Förderung. Außergewöhnliche Einblicke in die Kulturgeschichte, oft mit spektakulären archäologischen Funden und neuesten Forschungsergebnissen, bilden neben zeitgenössischer Kunst und Fotografie die Säulen im Programm des Martin-GropiusBau. Weitere Informationen: Prestel Verlag, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pia Werner, 089-4136-2355, [email protected] Nach erfolgter Rezension bitten wir um einen Beleg. Vielen Dank! AUFTAKT ZUM DEUTSCH-MEXIKANISCHEN-JAHR Berlin, 11. April 2016. Das Mexiko-Jahr in Deutschland beginnt am 11. April 2016 in Berlin mit der Eröffnung der Ausstellung „Die Maya – Sprache der Schönheit“ im Rahmen des Staatsbesuchs des mexikanischen Präsidenten, Enrique Peña Nieto. Mexiko möchte sich im Deutsch-Mexikanischen Jahr mit all seinen Facetten als modernes Land mit Innovationskraft für die Herausforderungen der Zukunft präsentieren. Hauptanliegen des Programms ist eine weitere Vertiefung der guten bilateralen Beziehungen. Bis Mai 2017 werden u.a. in Berlin, Frankfurt/M., Bremerhaven, Köln, Hamburg, München und Tübingen zahlreiche Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte, Festivals, Konferenzen und Messen in den Bereichen Studium, Wirtschaft und Tourismus stattfinden. Die Jahrtausende alte Geschichte und die Traditionen Mexikos werden ebenso präsentiert wie seine Rolle als moderne und dynamische Wirtschafts- und Handelsnation. Das Mexiko-Jahr in Deutschland wird den Ruf des Landes als herausragender Standort für Kultur, Handel, Investitionen und Tourismus weiter stärken. In Berlin sind zwei große Ausstellungen geplant: „Die Maya – Sprache der Schönheit“ im Martin-Gropius-Bau und „Zeitgenössische mexikanische Architektur“ in der Galerie AEDES. Mexikanische Beiträge sind bei der Berlinale, beim Filmfest München und beim Internationalen Filmfestival MannheimHeidelberg zu sehen. Auch an den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig sowie am Festival of Lights in Berlin wird sich das Land aktiv beteiligen. In Berlin und Bremen finden Konzerte mit der mexikanischen Dirigentin Alondra de la Parra statt. Ausstellungen zeitgenössischer Kunstwerke und typische Altäre zum „Tag der Toten“ im November werden in verschiedenen Städten zu sehen sein. Die Veranstaltungen im Bereich Bildung, Wissenschaft und Innovation zielen darauf ab, über Mexiko als hochwertigen Bildungsstandort zu informieren, den Austausch von Studenten anzukurbeln und die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik zu fördern. Wissenschaftliche Arbeiten aus Mexiko und von mexikanischen Wissenschaftlern in Deutschland sollen stärker ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden. Mexiko nimmt als Partnerland an der Hochschulmesse Study World in Berlin teil. Außerdem finden an Universitäten in Bonn, Köln, Chemnitz, Kassel, München und Tübingen Vortragsreihen zu verschiedenen Mexiko-Themen statt. Bei einer Woche der mexikanischen Wissenschaft und Technik in Berlin soll über Neues aus der mexikanischen Forschung informiert werden. Einen weiteren Zusammenarbeit bildet die duale Berufsausbildung. Schwerpunkt bei der Bei den Veranstaltungen im Bereich Handel und Investition stehen die Wirtschaftszweige mit dem größten Entwicklungspotenzial im Mittelpunkt. Es sind Unternehmertreffen und Seminare über Geschäftsmöglichkeiten geplant. Bei den Industrie- und Handelskammern in Köln, Hamburg und München finden Mexiko-Tage statt, außerdem nimmt das Land an Messen in den Bereichen Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Informationstechnologie und Tourismus in Berlin, Hamburg und Stuttgart teil. Die mexikanische Küche als Teil des immateriellen Welterbes steht im Mittelpunkt gastronomischer Wochen in mehreren Regionen Deutschlands. Mexikanische Spitzenköche bieten neben Traditionellem auch neue kulinarische Kreationen an. In der beliebten Lebensmittelabteilung des Berliner KaDeWe werden mexikanische Gourmet-Produkte vorgestellt und zum Kauf angeboten. Kernstück der Veranstaltungen im Bereich Tourismus wird der Pavillon „Entdecke Mexiko“ sein, der ab dem 18. März 2016 für sechs Wochen auf dem Washingtonplatz am Berliner Hauptbahnhof stehen wird. Die Agentur für Internationale Entwicklungszusammenarbeit des mexikanischen Außenministeriums (AMEXCID) koordiniert die Aktivitäten des Bundes und der Bundesstaaten, der Ministerien für Bildung, Kultur und Tourismus, der Behörde für die Außenhandelsförderung Proméxico, des Nationalrats für Wissenschaft und Technik (CONACYT), des Beauftragten für Imagefragen (Marca País) sowie weiterer Akteure zum Deutsch-Mexikanischen Jahr. Unternehmensdarstellung Wall AG Wall AG. Für Städte. Für Menschen. Die Wall AG ist ein international tätiger Spezialist für Stadtmöblierung und Außenwerbung und Teil des Konzerns JCDecaux SA, der Nummer 1 der Außenwerbung weltweit. Das 1976 gegründete Unternehmen gestaltet unter Einbeziehung namhafter Architekten und Designer den öffentlichen Raum mit zukunftsfähigen Stadtmöbeln. Selbstreinigende, behindertengerechte City-Toiletten, Wartehallen, Stadtinformationsanlagen, Multifunktionssäulen, Kioske und hochwertige Werbeträger werden im eigenen Werk im brandenburgischen Velten hergestellt. Die Städte erhalten die Stadtmöbel kostenlos. Die Investitionen refinanziert Wall durch die Vermarktung der in die Produkte integrierten Werbeflächen. Über 28 verschiedene Designlinien hat das Unternehmen bislang für den urbanen Raum entwickelt. Wall realisiert das Konzept .Alles aus einer Hand: Entwicklung und Produktion, Reinigung und Wartung der Stadtmöbel sowie die Vermarktung der Werbeflächen erfolgen durch das Unternehmen selbst. Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit kennzeichnen die Produkte und Dienstleistungen von Wall. Dieses Geschäftsmodell öffnet nicht nur den Städten, sondern auch der Außenwerbung neue Chancen und Räume. Werbeträger von Wall bringen die medialen Vorteile auf den Punkt: Die hoch frequentierten Standorte auf öffentlichen Plätzen und Straßen, die plakative Größe sowie die überzeugende Kontaktqualität kennzeichnen alle Wall- Premiumwerbeflächen. Bei der Vermarktung geht es um Klasse statt Masse: Wall lässt die immer bessere Qualität für sich sprechen. Seit Januar 2011 vermarkten die Wall AG und die JCDecaux Deutschland GmbH gemeinsam unter der Vertriebsmarke WallDecaux Premium Outdoor Sales, als Unternehmensbereich der Wall AG, ihre Werbeflächen in mehr als 60 deutschen Städten, darunter alle Millionenstädte. WallDecaux ist der größte Anbieter in Deutschland für das Werbeformat City Light Poster (CLP). Insgesamt vermarktet Wall europaweit mehr als 91.300 Werbeflächen, davon mehr als 6.332 an Transportmitteln wie Tram, Bus, U-Bahn und LKWs. Seit Beginn des Jahres 2011 ist der Vorstand der Wall AG auch verantwortlich für das Management der JCDecaux Deutschland GmbH und führt somit insgesamt 1.055 Mitarbeiter in Deutschland und der Türkei. Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2016 Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau 2016 21. Januar bis 16. Mai 2016 Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung des Frobenius-Instituts an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In Zusammenarbeit mit dem Martin-Gropius-Bau. 12. März bis 6. Juni 2016 Günter Brus. Störungszonen Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung der Nationalgalerie-Staatliche Museen zu Berlin und des Martin-Gropius-Bau in Zusammenarbeit mit dem „BRUSEUM / Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum“. Ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturressorts des Landes Steiermark und des Österreichischen Kulturforums Berlin. Kuratorin: Britta Schmitz 19. März bis 12. Juni 2016 Lee Miller - Fotografien Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung der Albertina Wien in Zusammenarbeit mit dem MartinGropius-Bau und der Lee Miller Foundation. Das Vermittlungsprogramm wird gefördert durch die Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin. Kurator: Walter Moser 9. April bis 26. Juni 2016 Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Veranstalter: Berliner Festspiele/Martin-Gropius-Bau. In Kooperation mit dem Stedelijk Museum, Amsterdam. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. Kuratoren: Beatrix Ruf und Martijn van Nieuwenhuyzen 12. April bis 7. August 2016 Die Maya - Sprache der Schönheit Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. Eine Ausstellung des Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH), Mexiko. Gefördert durch das Außenministerium der Vereinigten Mexikanischen Staaten und die Botschaft von Mexiko in Berlin. Seite 1 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 31.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2016 12. Mai bis 21. August 2016 NO IT IS ! William Kentridge Ausstellungen/Performances/Lectures Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau wird ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. 11. Juni bis 18. September 2016 Thomas Struth Nature & Politics Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. In Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang, Essen, und dem High Museum of Art, Atlanta. 1. Juli bis 3. Oktober 2016 Berenice Abbott - Fotografien Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. In Zusammenarbeit mit diChroma photography, Madrid. Kuratorin: Anne Morin 16. Juli bis 26. September 2016 Gegenstimmen. Kunst in der DDR 1976-1989 Veranstalter: Deutsche Gesellschaft e. V. Ermöglicht durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, Deutscher Sparkassen- und Giroverband und die Bundeszentrale für politische Bildung. Kuratoren: Eugen Blume und Christoph Tannert 16. September 2016 bis 9. Januar 2017 Pina Bausch und das Tanztheater Veranstalter: Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn. In Kooperation mit der Pina Bausch Foundation, Wuppertal. 21. Oktober 2016 bis 15. Januar 2017 Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft Veranstalter: Technische Universität München. Eine Ausstellung der Professur für Entwerfen und Holzbau und des Architekturmuseums der Technischen Universität München in Kooperation mit dem Deutschen Architektur Zentrum DAZ, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), den Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR), den GdW- Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und proHolz Bayern. Seite 2 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 31.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2016 12. April bis 5. November 2017 Der Luthereffekt 500 Jahre Protestantismus in der Welt Veranstalter: Stiftung Deutsches Historisches Museum. Ermöglicht durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Gefördert durch den Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch: Seite 3 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 31.03.2016 Berliner Festspiele Veranstaltungen April/Mai/Juni 2016 360 Grad Theater 14. April 2016, 19.30 Uhr, Haus der Berliner Festspiele — Eintritt frei, Registrierung erforderlich unter www.menschenbewegen2016.de Bühne Berliner Festspiele © Christian Riis Ruggaber Das Theater verlässt immer mehr die gewohnten Räume, interveniert in die sogenannten Realitäten und unterbricht dadurch den Alltag. Gleichzeitig entstehen durch technische Entwicklungen wie Virtual Reality in schwindelerregendem Tempo neue Welten. Anlässlich der „Langen Nacht der Ideen“, die das Auswärtige Amt im Rahmen des Forums „Menschen bewegen“ organisiert, initiieren die Berliner Festspiele eine Begegnung zwischen Árpád Schilling, dem künstlerischen Leiter der Company Krétakör, und machina eX. Für alle Besucher gibt es die Möglichkeit, Erfahrungen mit Virtual RealityBrillen und dem Eintauchen in andere Welten zu machen: arte, Kooperationspartner der Berliner Festspiele, präsentiert einen Film der neuen VR-Plattform arte 360. Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele, des GoetheInstituts und des Auswärtigen Amts im Rahmen des Forums „Menschen bewegen“ www.berlinerfestspiele.de/specials 53. Theatertreffen — Das Theatertreffen findet vom 6. bis 22. Mai 2016 statt. Die Auswahl der 10 eingeladenen Inszenierungen: – „der die mann“ nach Texten von Konrad Bayer. Regie Herbert Fritsch. Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin – „Effi Briest – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“ von Clemens Sienknecht & Barbara Bürk nach Theodor Fontane. Regie Clemens Sienknecht und Barbara Bürk. Deutsches Schauspielhaus, Hamburg – „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen. In einer Bearbeitung von Dietmar Dath. Regie Stefan Pucher. Schauspielhaus Zürich „der die mann“ © Thomas Aurin – „John Gabriel Borkman“ nach Henrik Ibsen von Simon Stone. Regie Simon Stone. Burgtheater im Akademietheater, Wien/Wiener Festwochen/Theater Basel Berliner Festspiele Pressebüro, Schaperstrasse 24, 10719 Berlin, T +49 (0)30 254 89–269, F +49 (0)30 254 89–155 [email protected], www.berlinerfestspiele.de Berliner Festspiele Veranstaltungen April/ Mai/ Juni 2016 – „Mittelreich“ nach Josef Bierbichler. Regie Anna-Sophie Mahler. Münchner Kammerspiele – „Schiff der Träume“ Ein europäisches Requiem nach Federico Fellini. Regie Karin Beier. Deutsches Schauspielhaus, Hamburg – „The Situation“ von Yael Ronen & Ensemble. Regie Yael Ronen. Maxim Gorki Theater, Berlin – „Stolpersteine Staatstheater“ von Hans-Werner Kroesinger. Regie Hans-Werner Kroesinger. Staatstheater Karlsruhe – „Tyrannis“ von Ersan Mondtag. Regie Ersan Mondtag. Staatstheater Kassel – „Väter und Söhne“ von Brian Friel nach Iwan Turgenjew. Regie Daniela Löffner. Deutsches Theater, Berlin Kartenvorverkauf ab dem 16. April um 10 Uhr. www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen 37. Theatertreffen der Jugend — Das Theatertreffen der Jugend findet vom 3. bis 11. Juni 2016 im Haus der Berliner Festspiele statt. Die Auswahl ist getroffen. Unser herzlichster Glückwunsch geht an acht Ensembles, deren Produktionen von der Jury aus insgesamt 104 eingereichten Arbeiten für die Teilnahme am 37. Theatertreffen der Jugend ausgewählt wurden. – Parallele Welten III, Theater Bielefeld – Junges Schauspiel Frankfurt, Frankfurt am Main © Dave Grossmann – Pargätzi/Jesse/Kallenbach/Senne – akademie der autodidakten am Ballhaus Naunynstraße, Berlin – P14 Jugendtheater der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin – rohestheater, Theatergruppe der Mies-van-der-Rohe Schule, Berufskolleg für Technik in der Städteregion Aachen – Tanztheater Lysistrate am Goethe-Gymnasium, Schwerin – Theaterjugendclub „Sorry, eh!“, Schauspiel Leipzig Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. www.berlinerfestspiele.de/bundeswettbewerbe Berliner Festspiele Pressebüro, Schaperstrasse 24, 10719 Berlin, T +49 (0)30 254 89–269, F +49 (0)30 254 89–155 [email protected], www.berlinerfestspiele.de
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