Vorschläge der EU-Kommission zur Reform der Dublin

Pressemitteilung
Bernd Kölmel, stellvertretender Vorsitzender ALFA und Europaabgeordneter:
Vorschläge der EU-Kommission zur Reform der DublinVerordnung werden scheitern
Brüssel, 06. April 2016 – Der ALFA-Europaabgeordnete und stellvertretende ALFAVorsitzende Bernd Kölmel hält die heutigen Vorschläge der EU-Kommission zur
Reform der Dublin-Verordnung zwar für zielführend. Aber: „Diese Vorschläge werden
scheitern. Denn ihre Umsetzung würde erfordern, dass die Mitgliedsstaaten sich auf
eine Fahrt ins Ungewisse verpflichten müssten. Kein Staat außer Deutschland hat dies
aber in der aktuellen Flüchtlingskrise gemacht. Statt von den Mitgliedsstaaten
freiwillige, aber verbindliche Aufnahmequoten zu verlangen und diese zum Maßstab
für mögliche Hilfen zu machen, berät die EU-Kommission allen Ernstes darüber, wie
dauerhafte Zwangsverteilungen von Asylbewerbern in Europa eingeführt werden
können", so Kölmel und fuhr fort: „Darüber hinaus müssen endlich die Fluchtursachen
in den Krisenregionen wirksam bekämpft werden.“
Zudem verschließe sich die EU-Kommission mit ihrem Vorhaben aktuellen
Entwicklungen. „Wir haben gesehen, was die von Rat, Kommission und Parlament im
vergangenen Herbst genehmigte Umverteilung von 160.000 Asylbewerbern bislang
gebracht hat – nämlich so gut wie nichts. Bis Mitte März wurden sage und schreibe
937 Flüchtlinge umverteilt. In diesem Tempo wird die Maßnahme im Jahr 2100
abgeschlossen sein", kritisiert Bernd Kölmel. „Angesichts dieser Tatsache noch einen
Schritt weiterzugehen und eine dauerhafte Zwangsverteilung von Asylsuchenden
einzufordern, ohne Plan, wie das gehen soll, grenzt schlicht an Realitätsverlust der
EU-Kommissare."
Stattdessen fordert Kölmel mit seiner Partei ALFA atmende Obergrenzen sowohl für
die Mitgliedstaaten als auch für jede einzelne Kommune, welche
Aufnahmebereitschaft und -kapazitäten von Gemeinden und Regionen als bindenden
Maßstab anwendet. „Im Grundsatz kann an Leib und Leben bedrohten Menschen viel
effektiver vor Ort in krisennahen Schutzzonen und Hotspots geholfen werden als bei
uns in Europa. Mit dem gleichen Geld helfen wir dort viel mehr Menschen als den
Asylsuchenden in Deutschland und anderswo. Diese Erkenntnisse werden sich auch
in den Europäischen Institutionen und den Hauptstädten der EU-Mitgliedstaaten
zeitnah durchsetzen. ALFA wird hier weiter Überzeugungsarbeit leisten", hält Kölmel
abschließend fest.
Bernd Kölmel MdEP, Stellvertretender Bundesvorsitzender ALFA,
Landesvorsitzender Baden-Württemberg ALFA
Haushaltspolitischer Sprecher der EKR-Fraktion
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