Sophie Sohm - Bernd Kölmel

Hallo,
mein Name ist Sophie Sohm. Ich bin 28 Jahre alt, habe Jura studiert und praktiziert.
Bisher lebte und arbeitete ich in Spanien. Meine Muttersprache ist Spanisch. Ich
spreche fließend Deutsch, da meine Eltern beide Deutsche sind. Außerdem spreche
ich fließend Englisch und Katalanisch, und ein bisschen Französisch.
Vlnr. Michael Strauß, Birgitt und Bernd Kölmel, Sophie Sohm, Roldan Leffler
Nun arbeite ich mittlerweile schon seit fast zwei Monaten als Praktikantin von Bernd
Kölmel im Europäischen Parlament in Brüssel.
Ich wollte schon immer mal bei einer europäischen Institution arbeiten. Irgendwann
hab ich mich entschieden, Bernd Kölmel direkt anzuschreiben und mich für einen
Praktikumsplatz zu bewerben.
Als ich anfing, wurde mir schnell klar, dass man im Büro Kölmel viel arbeitet. Die
Atmosphäre ist äußerst freundlich und es wird ein freundschaftlicher Umgangston
gepflegt, daher macht einem der hohe Arbeitsaufwand nichts aus, da der Tag
sowieso total schnell vorbei geht. Internationale Erfahrung ist vom ersten Tag an
garantiert.
Man trifft und sieht Europa-Kommissare und andere Amtsträger fast tagtäglich. Oft
werden Veranstaltungen organisiert, wo man mit ihnen sogar persönlich sprechen
oder ihnen Fragen stellen kann. Es lohnt sich auf jeden Fall, bei solchen
Veranstaltungen vorbei zu schauen.
Was ich bis jetzt am besten fand, waren die Fraktionssitzungen. Die ALFA-Partei ist
Mitglied der EKR, also der Fraktion "Europäische Konservative und Reformer". Die
EKR ist mittlerweile die drittgrößte Fraktion im Europäischen Parlament mit
insgesamt 74 Europaabgeordneten aus 16 Ländern.
Die 74 Europaabgeordneten kommen regelmäßig in den Fraktionssitzungen
zusammen. Auch Praktikanten und Assistenten nehmen daran teil. Es wird diskutiert
und vorgetragen und nicht zuletzt werden Beschlüsse gefasst. Dabei ist es für die
Europaabgeordneten oftmals gar nicht so leicht, sich zu einigen, auch wenn sie
zusammen in einer Fraktion sind. Es gibt viele verschiedene Kulturen, Ideen und
Interessen und es ist klar, dass jeder Landesvertreter versucht, nicht nur
europäische, sondern auch die Interessen seiner Wähler so gut es geht zu vertreten,
auch wenn Solidarität eigentlich in der EU großgeschrieben wird.
Meine Tätigkeiten sind sehr vielfältig. So erstelle ich beispielsweise Recherchen und
Berichte zu politischen oder juristischen Themen. Auch die Bearbeitung
organisatorischer und administrativer Themen gehört zu meinem Aufgabengebiet.
Was ich Euch sonst noch über Brüssel erzählen kann ist, dass die Stadt erstaunlich
teuer ist. Anscheinend hat sich der private Sektor sehr gefreut, als sich die
damaligen EU-Entscheidungsträger für Brüssel entschieden haben. Daraus können
heute zum Beispiel Restaurants und Vermieter ihre Nutzen ziehen. Die meisten
ausländischen Arbeitnehmer, wie auch die Abgeordneten, beziehen möblierte
Wohnungen zum Teil auch in Wohngemeinschaften. Allerdings wurde mir von einer
Belgierin berichtet, dass Brüssel als Stadt kaum Einnahmen vorweisen könne. Dies
liege daran, dass EU-Beamten wie auch NATO-Angestellte in Belgien keine Steuern
zahlen. Diese Meinung gibt meines Erachtens Aufschluss über die
Anschauungsweise vieler Brüsseler zu den internationalen Organisationen in der
eigenen Stadt. Andererseits hat Brüssel selbstverständlich noch andere Arbeitgeber
und Steuerzahler als die EU-Institutionen und die NATO vorzuweisen. Man kann
allerdings feststellen, dass es in vielen Stadtteilen nicht so sauber oder renoviert
aussieht, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ansonsten ist Brüssel sehr international,
hat viel zu bieten und kann daher für einen Städtetrip nur empfohlen werden.
Ich hoffe, ich konnte Euch mit diesen Informationen einen Einblick in meine
Tätigkeiten geben.
Liebe Grüße
Sophie Sohm