Mittwoch, 1. Juni 2016 Donnerstag, 9. Juni 2016 18.00 Uhr, Raum 017 (EG) 18.00 Uhr, Raum 017 (EG) Der Konflikt um den polnischen Verfassungsgerichtshof – ist die Rechtsstaatlichkeit in Polen gefährdet? Die Arbeitskräftemigration von Mitteleuropa nach Westeuropa Tina de Vries (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Universität Pécs) (Länderreferentin für Polen am IOR) Der polnische Verfassungsgerichtshof (VerfGH) begeht in diesem Jahr sein 30jähriges Jubiläum. Grund zur Feier gibt es angesichts der Entwicklung des VerfGH nach den Wahlen vom Oktober 2015 zum polnischen Sejm jedoch nicht. Das VerfGHGesetz wurde im Jahr 2015 insgesamt dreimal novelliert, zwei Novellen wurden unter der PiS-Regierung eingebracht und sind verfassungsrechtlich höchst problematisch. Bei der Besetzung des Gerichts kam es zu einem ernsten Konflikt. Dies führe insgesamt dazu, dass die Handlungsfähigkeit des VerfGH stark eingeschränkt und damit die Rechtsstaatlichkeit in Polen gefährdet sei. Die EU beauftragte die Venedig-Kommission mit der Prüfung dieses Vorwurfs. Der Vortrag zeichnet die aktuelle Entwicklung auf und erörtert die Frage, inwieweit der polnische Rechtsstaat tatsächlich gefährdet ist. Die geplante Feier zum Jubiläum des VerfGH fällt derweil aus. Die Mittel hierfür wurden dem Gerichtshof gestrichen. Prof. Dr. Zoltán Kaposi DSc. Der Vortrag gibt einen kurzen Überblick über die wichtigsten Phasen der Arbeitskräftemigration seit dem 18. Jahrhundert. Dabei nimmt er zuerst die Wanderung im 18. Jahrhundert von Westen nach Osten in den Blick und dann die Bewegungen in umkehrender Richtung im 19. Jahrhundert. Diese Mobilität hatte ursprünglich wirtschaftliche Ursachen. Anschließend wird die Migration des 20. Jahrhunderts vorgestellt, die überwiegend politische Gründe hatte. Zuletzt werden die neuen Möglichkeiten analysiert, die mit der Erweiterung der Europäischen Union entstanden sind und zu einigen Änderungen geführt haben. Regensburger Vorträge zum östlichen Europa Sommer 2016 Mittwoch, 13. April 2016 Mittwoch, 20. April 2016 Donnerstag, 28. April 2016 18.00 Uhr, Raum 319 (3. OG) 19.00 Uhr, Raum 017 (EG) 18.00 Uhr, Raum 017 (EG) The Role of EU Enlargement in Kosovo Von Integration bis Migration. Ziele und Grundlinien der deutschen Balkanpolitik Ruud Van Enk Dr. Ernst Reichel (Auswärtiges Amt, Berlin) „Böhmakeln“ und „Kuchldeutsch“. Ein Beitrag zur Geschichte der tschechisch‐deutschen Sprachkontakte (Team Leader Kosovo, Europäische Kommission, DG NEAR, Western Balkans) Kommentar / Koreferat: Prof. Dr. Bernhard Stahl (Professur für Internationale Politik, Universität Passau) Kosovo gilt als potentieller Beitrittskandidat der Europäischen Union; gleichzeitig steht das Land vor großen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Vortragsund Diskussionsveranstaltung wird die aktuellen Perspektiven Kosovos in Richtung einer EU-Integration und die diesbezüglichen Fragestellungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln thematisieren. Kommentare von Marie-Janine Calic (LMU München) und Tanja Tamminen (IOS Regensburg) Moderation: Ulf Brunnbauer Die Veranstaltung wird auf Englisch stattfinden. In Kooperation mit „Generaldirektion Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen – DG NEAR“ und „Südosteuropa-Gesellschaft (Zweigstelle Regensburg)”. Moderation: Dr. Konrad Clewing (IOS) Von der Öffentlichkeit zu wenig bemerkt, ist Deutschland seit Jahren ein maßgeblicher Akteur, wo es um die Perspektive einer EUMitgliedschaft für die Staaten des westlichen Balkan nach vorherigen innerstaatlichen Reformen und Beseitigung des innerregionalen Konfliktpotentials geht. Jüngst hat das amtliche Berlin auch einen wichtigen eigenen Reformschritt gesetzt, der seit Anfang 2016 unter gewissen Voraussetzungen eine gesteuerte Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Balkan erlaubt. Und schließlich ist es evident, welche asyl- und migrationspolitische Bedeutung den Staaten längs der sogenannten „Balkanroute“ generell zukommt. Botschafter Dr. Reichel ist seit 2013 Beauftragter für Südosteuropa, Türkei und die EFTA–Staaten im Auswärtigen Amt. Prof. Dr. Helmut Glück und Dr. Bettina Morcinek (Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft – Deutsch als Fremdsprache, Universität Bamberg) Zunächst werden einige historische Sprachkontakte in Mitteleuropa vorgestellt, an denen das Deutsche beteiligt war und die auf Migration beruhten. Dann wird es um die seit dem späten 18. Jh. sowohl in Böhmen als auch in Wien belegten Mischvarietäten „Böhmakeln“ und „Kuchldeutsch“ und einige ihrer sprachlichen Eigenschaften gehen. Schließlich werden wir einige historische Sprachaufnahmen und Lieder vorspielen und kommentieren, die diese Varietäten (sekundär, weil imitierend) dokumentieren.
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