Europaweiter Schlag gegen Schlepper-Netzwerk aus dem Kosovo 10-tausend Geschleppte in nur fünf Monaten, 77 Festnahmen in Europa, 16 Festnahmen in Österreich. (Wien, 25. März 2015) Einen schwerer Schlag gegen die organisierte Schlepperkriminalität in Europa präsentierten heute im Rahmen einer Pressekonferenz der Direktor der Bundeskriminalamtes (.BK) General Franz Lang, die Landespolizeidirektorin von Kärnten Mag. Dr. Michela Kohlweiß, der Leiter des Büros für Menschenhandel und Schlepperei im .BK Oberst Gerald Tatzgern BA MA und der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes Wien Oberst Michael Mimra. Mit Unterstützung und der Koordination von Europol und Eurojust wurden seit Beginn der Ermittlungen im Oktober 2014 77 Beschuldigte in europäischen Ländern verhaftet. Das Netzwerk steht im Verdacht seit fünf Monaten über 10.000 Menschen aus dem Kosovo in die Länder der Europäischen Union (EU) geschleppt zu haben. Im Laufe des gestrigen Tages war damit Schluss: in Österreich, der Tschechischen Republik, Frankreich, Deutschland, Ungarn, der Slowakei und dem Kosovo schritten die Ermittler gleichzeitig ein und verhafteten 46 Mitglieder des Netzwerkes. In Österreich, wo die Ermittlungen durch die Landespolizeidirektion Kärnten begannen, wurden unter Federführung des .BK alleine gestern acht Personen festgenommen. Insgesamt wurden in Österreich seit Beginn der Ermittlungen 16 Personen verhaftet. Die Täter organisierten den Transport meist über Serbien und dann über die grüne Grenze nach Ungarn. Von dort weiter nach Österreich und die anderen Länder der EU. Die geschleppten Personen bezahlten Beträge zwischen 2.800 Euro pro Person oder auch beispielsweise 7.000 Euro für die ganze Familie. Österreich wurde als Transitland genutzt, Zielland war in diesem Fall vor allem Frankreich. Der Direktor des Bundeskriminalamtes General Franz Lang gratuliert den eingesetzten Polizeikräften und betont die gute Zusammenarbeit mit den kosovarischen Behörden. „Im Februar hat das Innenministerium im Kosovo eine umfangreiche Medienkampagne und Plakataktion gestartet. Seitdem sind die Zahlen von Migrantinnen und Migranten aus dem Kosovo zurückgegangen“, so der Direktor. In Österreich erfolgten alle acht Verhaftungen in Wien, nach sechs weiteren Beschuldigten wird international gefahndet. Im Zuge der Aktion konnten in Österreich auch Mobiltelefone, vier Autos, zwei gefälschte Dokumente und zahlreiche Unterlagen sichergestellt werden. Die Auswertung des sichergestellten Materials ist im Gange, ebenso die Vernehmungen der Beschuldigten. Medienrückfragen: Mario Hejl, BSc MA Pressesprecher Bundeskriminalamt Tel: +43 (0) 1/24836-985146 Mobil: +43 (0) 664/614 37 44 [email protected] www.bundeskriminalamt.at
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