FES Fluchtursachen - Friedrich-Ebert

PERSPEKTIVWECHSEL
FLUCHTURSACHEN
Berichte aus den Herkunfts- und Transitländern
Landesbüro Hessen
»Die Welt ist aus den Fugen geraten.«
(Frank-Walter Steinmeier, 2015)
Das Thema Flucht und Migration bewegt Deutschland. Neben innenpolitischen Aspekten werden gerne die „Fluchtursachen“ in den
Herkunfts- und Transitländern der Geflüchteten angesprochen. Oft wird jedoch ein Bild über die Situation „vor Ort“ gezeichnet wird,
das eher aus Vermutungen und Widersprüchen besteht und wesentliche Fragen offen lässt. Wir wollen das weltweite Netzwerk der
Friedrich-Ebert-Stiftung nutzen und mit unseren Büroleiter_innen aus der Türkei, Albanien, Jordanien und Afghanistan herausfinden:
Wie ist tatsächlich die aktuelle innen- und außenpolitische Lage in der jeweiligen Region? Wie ist Zusammenarbeit mit Deutschland und
der EU möglich, welche Lösungsansätze gibt es?
Alle Veranstaltungen sind öffentlich und kostenfrei. Wir bitten allerdings um verbindliche Anmeldung unter dem jeweils angegebenen Internetlink.
Aus organisatorischen Gründen versenden wir keine Anmeldebestätigungen. Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung wenden Sie
sich bitte vor der Veranstaltung an den für die Organisation verantwortlichen FES-Mitarbeiter.
Verantwortlich & Organisation: Simon Schüler, Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen
Marktstraße 10, 65183 Wiesbaden, Telefon: 0611/341415-14, Mail: [email protected]
www.fes.de/hessen, www.fes.de/lnk/herkunftslaender
© Foto: Antira/Creative Commons-Lizenz
Türkei: Geeigneter Partner oder schwierige Allianz?
Montag, 11. April 2016, 19.00 Uhr, Saalbau Gutleut
Rottweiler Straße 32, 60327 Frankfurt am Main, http://www.saalbau.com/
Gerade in der jetzigen Situation, in der die Türkei zu einem entscheidenden Partner werden soll um die Flüchtlingszahlen für den Rest
Europas zu senken, geben mehrere innen- und außenpolitische Entwicklungen Anlass zur Sorge. Der abermals eskalierte Konflikt zwischen der Regierung und der pro-kurdischen PKK, bei dem der Staat drastische Mitteln zu ergreifen scheint, lässt ebenso um die demokratischen Strukturen innerhalb des Landes fürchten wie die Verhaftungen von regierungskritischen Journalist_innen und Oppositionellen.
Auch die bisweilen schwer zu fassende Position der Türkei in Bezug auf den IS-Konflikt sowie die Konfron­tation mit Russland haben
viele westliche Beobachter nachhaltig verunsichert. Wir wollen deshalb einen genaueren Blick auf die komplexen Zusammenhänge und
die aktuelle Situation werfen.
Es diskutieren:
Dr. Felix Schmidt, Büroleiter der Friedrich-Ebert Stiftung in Istanbul, Türkei
Özlem Topçu, Journalistin (Die Zeit)
Moderation: Karin Dalka, Frankfurter Rundschau
Anmeldung >
Westbalkan: Sichere Herkunftsstaaten, Transitländer, EU-Kandidaten – zwischen allen Stühlen?
Dienstag, 19. April 2016, 19.00 Uhr im Ka Eins – Das Ökohaus
Kasseler Straße 1a, 60486 Frankfurt am Main, http://www.ka-eins.de/
Sechs südosteuropäische Länder wurden 2014/15 zu „sicheren Herkunftsstaaten“ erklärt; die Zahl derjenigen, die von dort nach Deutschland fliehen, hat sich deutlich reduziert. Meldungen über die Verfolgung von Minderheiten tauchen jedoch immer wieder auf und die
Situation vor Ort wird durch die geografische Lage an der EU-Außengrenze nicht einfacher. Die Flucht über die „Balkanroute“, die Menschen aus dem Nahen und Mittleren Osten für ihren Weg nach Europa nutzen, stellt Albanien, Maze­donien, Serbien & Co. vor immense Herausforderungen. Darüber hinaus zeigen aktuelle Studien, dass große Teile der jungen Menschen in den Westbalkanstaaten keine
Perspektiven in ihrer Heimat sehen und weiter in die EU streben. Wie kann eine sinnvolle Zusammenarbeit aussehen, um einerseits die
Region zu stabilisieren und andererseits gemeinsame Lösungen in der Flüchtlingsfrage zu finden?
Es diskutieren:
Frank Hantke, Büroleiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Tirana, Albanien
Prof. Daniel Göler, Professor für geographische Migrations- und Transformationsforschung an der Universität Bamberg
Moderation: Simon Schüler, Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen
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Irak/Jordanien: Konfliktlösungen verzweifelt gesucht
Donnerstag, 19. Mai 2016, 19.00 Uhr im Haus am Dom
Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main, http://www.hausamdom-frankfurt.de/
Eine Million Flüchtlinge bei über 80 Millionen Einwohner_innen – eine Überlastung für Deutschland? Das mögen manche so bewerten,
in Jordanien ist die Dimension eine andere: Das kleine Land mit seinen 6,5 Millionen Menschen hat fast 700.000 Syrer aufgenommen.
Kann Jordanien das perspektivisch verkraften, ist Integration angesichts solcher Zahlen denkbar und überhaupt erwünscht? FES-Büroleiterin Anja Wehler-Schöck schildert, wie sich dies auf das Zusammenleben vor Ort auswirkt. Gleichzeitig wollen wir den Blick auf das
Nachbarland Irak mit seiner nahezu unlösbar scheinenden Konfliktlage richten. Viele international relevante Akteure sind seit Langem
involviert – doch auf jeden Hoffnungsschimmer folgt alsbald Ernüchterung. Gibt es noch aussichtsreiche Wege, um kurzfristig die Waffen zum Schweigen zu bringen und langfristig eine stabile Ordnung im Sinne der irakischen Bevölkerung herzustellen?
Es diskutiert u.a.:
Anja Wehler-Schöck, Büroleiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Amman, Jordanien
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Afghanistan: Probleme gelöst oder neue geschaffen?
Dienstag, 14. Juni 2016, 18.00 Uhr im Haus am Dom
Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main, http://www.hausamdom-frankfurt.de/
Über 15 Jahre ist die Bundeswehr nun an der Seite der westlichen Partner im Einsatz in Afghanistan, aktuell noch mit einer Ausbildungsmission, und die Bilanz ist höchst umstritten. Befürworter führen die Abwendung des Staatszerfalls und den Wiederaufbau staatlicher
Strukturen ins Feld – doch dem stehen Armut, Vertreibung und das erneute Erstarken der Taliban entgegen. Bei den Herkunftsländern
der nach Deutschland Geflüchteten liegt Afghanistan auf Platz drei und die Anerkennungsquote von ca. 50 Prozent spricht für große
Unterschiede hinsichtlich der angenommenen Sicherheit innerhalb des Landes. Diese wollen wir mit unseren Diskussionsteilnehmern
herausarbeiten und fragen: Welche Fehler wurden gemacht, was kann daraus gelernt werden und wer sollten die relevanten Akteur_innen sein, um in Afghanistan Stabilität und vor allem Frieden (wieder-)herzustellen?
Es diskutieren:
Alexey Yusupov, Büroleiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kabul, Afghanistan
Sven Hansen, Asien-Redakteur der tageszeitung (taz)
Bernd Mesovic, stellvertretender Geschäftsführer ProAsyl
Moderation: Simon Schüler, Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen
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