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KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG ALS ZUKUNFT:
Ein echtes Leuchtturm-Projekt!
Eine ungewöhnliche Partnerschaft
Blockheizkraftwerk plus Brennstoffzelle plus Service-Contracting
In Erkelenz zwischen
Düsseldorf und Aachen
tut eine einmalige Energietechnik im Keller des
Gastronomiebetriebs
Oerather Mühle Dienst.
Strom und Wärme aus
einem Klein-BHKW, unterstützt und ergänzt von
einer ganzjährig arbeitenden Brennstoffzelle und
weitgehend im Contracting
ƂPCP\KGTVXQPFGT6QEJVGT
eines kommunalen Versorgers. Die Mutter, das
Stadtwerk, mischt sich in
den Vertrag nicht ein. Der
Kunde ist nicht gezwungen, bei ihr das Erdgas für
die Maschinen und die
Unterdeckung an Elektrizität, den Reststrom, einzuMCWHGP6TQV\FGOIGJGFKG
Rechnung für jeden auf,
versichern alle Beteiligten.
84
„Warum brauchen wir neue Energiekonzepte? Weil die Kaltmiete seit 1995, also
seit 20 Jahren, um rund 25 Prozent geklettert ist, die Energiekosten aber um
150 Prozent gestiegen sind. Weil wir ferPGTDGKFGTJGTMÒOONKEJGP'PGTIKGGHƂ\K
enz die neun oder zehn Milliarden Menschen im Jahr 2050, die dann zudem
noch höhere Ansprüche stellen werden
als heute, aus unseren Energiequellen
kaum noch versorgen können, ohne die
Umwelt irreparabel zu schädigen.“ Diese
und andere Gründe für neue Energiekonzepte trug Jürgen Hohnen, SHK-Meister
aus Heinsberg/Aachen, auf einer Tagung
des NRW-Netzwerks Brennstoffzelle und
Wasserstoff Anfang Oktober vergangenen Jahres an der Uni Duisburg vor. Er
fordert nicht nur, er handelt. Sein Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf der KraftWärme-Kopplung (KWK).
Jahr. Ohne Elektroauto. „Sie dürfen bei
der Planung 40 kWh je Quadratmeter
9QJPƃÀEJG WPF ,CJT KO 'KPHCOKNKGP
haus ansetzen“, so der Handwerksmeister und bekennende KWK-Anhänger –
1I
Wachsender Stromverbrauch
9CTWODTCWEJGPYKTGHƂ\KGPVG'NGMVTK\K
tätskonzepte? Weil der Strombedarf wegen der mehr Fernsehgeräte, mehr PCs,
mehr Lüftungs- und Klimatechnik und
auch wegen der Elektromobilität steigen
wird. Früher ging die Faustformel von
4.000 kWh pro Jahr für den Vier-Personen-Haushalt aus. Heute tendiert der
Bedarf mehr in Richtung 5.000 kWh pro
HEIZUNGSJOURNAL 3.2016
KWK verbrennungsmotorisch wie auch
mit Brennstoffzelle. Von der letzteren hat
er 30 verbaut, von den erstgenannten
rund 140. Mit den 40 kWh/m² Strombedarf zur Dimensionierung der TGA habe
er fast immer richtig gelegen, was eine
lange Laufzeit der Maschinen und damit
ihre Wirtschaftlichkeit angehe.
Die Gegenwart mit zentralen Kohlekraftwerken und dem verlustreichen Ferntransport der Elektrizität sei doch ein unhaltbarer Zustand: „Er, der Verlust an
Primärenergie bei der Stromerzeugung
und Stromverteilung, ist doppelt so hoch
wie der Wärmebedarf der versorgten
Haushalte“, hat er nachgerechnet. Das
heißt: „Mit der einen Hälfte nur des Energieverlustes könnten wir die Gebäude
heizen und mit der anderen Hälfte das
Auto betreiben.“ Besser lasse sich Charme
WPF 2ƃKEJV \WT 9GPFG PKEJV FCTUVGNNGP
Und die Betriebskosten sprächen sowieso für sich: „Das Elektroauto kommt mit
60 Cent je 100 km aus. Ein Drei-Liter-
HEIZUNGSJOURNAL 3.2016
Diesel tut es nicht unter vier Euro.“ Na ja,
die 60 Cent dürften der Idealfall sein.
Nach einem kürzlichen Test musste ein
„BMW i3“ nach 100 km 15,5 kWh
nachtanken. Das stand auf dem Stromzähler an der Schuko-Steckdose. Nehmen
wir 9 Cent total für die BHKW-Kilowattstunde, kommt selbst ein sparsames Klein-Elektroauto auf über 1 Euro je
MO #DGT FKG URG\KƂUEJG 6TGKDUVQHHkosten-Relation von 1:4 (Strom zu Sprit)
dürfte stimmen.
I
1 In Erkelenz tut eine einmalige
Energietechnik im Keller des
Gastronomiebetriebs Oerather
Mühle Dienst. Strom und
Wärme aus einem Klein-BHKW,
unterstützt und ergänzt von einer
ganzjährig arbeitenden Brennstoffzelle.
Zu satte Zeiten
Was läuft falsch angesichts dieser Situation und dieser Attraktivität? Nichts weiter
als die mangelnde Risikobereitschaft in
einer Zeit, in der Risiko kein besseres Geschäft verspricht, weil die Auftragsbücher
mit risikolosen, lukrativen Aufträgen, vor
allem im Sanitärbereich, überquellen.
„Ich vermute, hier in meinem Bezirk
Heinsberg geht es keinem meiner Kollegen sonderlich schlecht. Nach wie vor
85
2I
3I
I
2 Das Dreigestirn: Erdgaskessel,
Brennstoffzelle und BHKW in der
Oerather Mühle.
I
3 „Das sind Dukatenesel“,
so Jürgen Hohnen, der mit seinem
SHK-Fachbetrieb die gesamte
Klaviatur moderner Heiztechnik
spielen kann.
verweist die Handwerkskammer auf etwa
210 SHK-Betriebe in meinem Kreis. Davon wird rund die Hälfte in der Innung
organisiert sein – die andere Hälfte macht
nicht mit, weil sie dafür keine Zeit hat.
Die Kollegen decken Standardlösungen
ab und leben gut damit. Sobald es in
den beratungsintensiven Bereich geht,
wie Pelletanlage, Brennstoffzelle, KWK,
Stromvermarktung, steuerliche Möglichkeiten, BAFA, KfW, EEG-Umlage und
andere Themen, die bei einem Kundenkontakt zur Sprache kommen sollten und
müssen, wird als bessere Alternative die
Gas- oder Öl-Brennwertanlage verkauft.
Maximal noch eine Wärmepumpe.“ Von
den 210 Betrieben installiere außer ihm,
zumindest wisse und spüre er es nicht anders, nur noch ein Einziger aktiv KWK
„und zwar deshalb, weil sein Sohn bei
mir die Lehre gemacht hat“. Doch blockiere nicht nur das Handwerk das Geschäft, selbst die Planer ignorierten die
Kraft-Wärme-Kopplung. „Die müssten
sich ja ebenfalls um BAFA- und NRWFörderung, um die Hauptzollamt- und
andere Formalitäten kümmern. Das ist
denen in dieser satten Zeit alles viel zu
aufwendig. Sie haben es nicht nötig.“
„Ich drücke mich vorsichtig aus: Viele
Planer und Betriebe spielen kein seriöses
Spiel. Die Bremse der »Erneuerbaren«
und KWK ist nicht die Unwirtschaftlichkeit. Sie bekommen Dankesschreiben
von Restaurants, denen Sie eine Anlage
installiert haben, eventuell sogar noch
mit dem Vorwurf, warum Sie ihn, den Be-
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treiber, nicht schon früher auf diesen Dukatenesel hingewiesen haben. Denn am
Material und an den Personalkosten kann
kaum ein Betrieb oder Dienstleister sparen, am ehesten an den Betriebskosten.“
Intelligentes aus der Schweiz
So ganz hart will Jürgen Hohnen aber
nicht mit seinem Gewerk ins Gericht gehen. Teilweise, räumt er ein, verstehe er ja
die Kollegen. Eben wegen des Wusts an
Formalitäten. „Vermutlich will die Politik
die KWK gar nicht. Das scheinen mir alles
Lippenbekenntnisse zu sein, wenn ich den
Berg von notwendiger Bürokratie sehe,
den ich zu besteigen habe. Wir bräuchten
ein System wie in der Schweiz. Ich habe
gehört, dass es dort so funktioniert: Wenn
in einem Haushalt mehr Strom benötigt
wird, als das BHKW liefert, läuft der Bezugszähler normal vorwärts. Fällt dagegen ein Stromüberschuss an und der wird
ins Netz eingespeist, läuft der Zähler rückwärts. Das ist doch ein ganz simples Verfahren. Wenn ich Bonus und Einspeisevergütung auf der einen Seite und den
Stromeinkauf auf der anderen Seite miteinander verrechne, hält sich das doch ungefähr die Waage. Die Administration ist
aber entscheidend entlastet.“
Tatsächlich gestatten die meisten Versorger im Alpenland diese Erleichterung
zur Installation von kleinen dezentralen
Stromerzeugern. Für das RücklaufzählerVerfahren gelten von Region zu Region
allerdings unterschiedliche maximale
HEIZUNGSJOURNAL 3.2016
Leistungen. Der Verband Thurgauischer
Elektrizitätsversorgungen zum Beispiel
GORƂGJNV GU HØT ²MQUVTQOCPNCIGP DKU
M9 WPF FCOKV HØT FCU )TQU FGT 28
/QFWNG CWH FGP RTKXCVGP &ÀEJGTP &GT
Bundesrat für Energie dagegen, der
FCU 0GV/GVGTKPI 0GVVQ5VTQO/GU
UWPI UQ FGT $GITKHH IGPGJOKIV JCV
GORƂGJNVGUHØT+PUVCNNCVKQPGPDKUM9
Warum keine Flatrate?
Das sei aber nur ein Ansatz, um der KWK
FKG GTJGDNKEJGP DØTQMTCVKUEJGP *ØTFGP
CWUFGO9GI\WTÀWOGP'UOØUUGGKPG
Flatrate her. „Wir haben doch bereits in
der Telekommunikation solche gebunde
PGP6CTKHG9CTWOMCPPKEJCNU8GTOKGVGT
eines hoch gedämmten Wohnhauses
nicht auch zu meinen Vermietern sagen:
»Wir ersparen uns die ganze Abrechnerei
WPF FKG /GUUMQUVGP &GT ØDNKEJG 'THCJ
TWPIUYGTV UKPF QFGT M9J 5VTQO
RTQOŽ9QJPƃÀEJG&CPPDTCWEJGPYKT
noch 40 bis 60 kWh/m² Wärme im Neu
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PCEJ *GK\URKGIGN s WPF M9JOŽ
9CTOYCUUGTRTQ,CJTFCHØTDKGVGKEJ+J
PGPGKPG2CWUEJCNGCP+EJKPUVCNNKGTGGKPG
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VGPQFGTDGIØPUVKIGP'UOÒIGPLCPKEJV
alle Mieter und Vermieter mitmachen
wollen, aber diese Alternative muss ge
UVCVVGV UGKP 5Q MÒPPVG OCP GDGPHCNNU
GKPGICP\G/GPIG$ØTQMTCVKGCDDCWGPp
,ØTIGP *QJPGP CM\GRVKGTV FCUU FGT
OQOGPVCPG 9CPFGN KP FGT 5VTWMVWT FGT
Betriebe solch einer modernen Ange
DQVUIGUVCNVWPI LGFQEJ PKEJV WPDGFKPIV
GPVIGIGPMQOOVd+EJUGJGNGKFGTKPOGK
PGO +PPWPIUDG\KTM YKG XKGNG +PPWPIU
OKVINKGFGT\W-NGKPDGVTKGDGPUEJTWORHGP
mit maximal noch ein oder zwei Monteu
TGP&KGHCJTGPPKEJV\WT(CEJOGUUGPCEJ
(TCPMHWTVQFGT'UUGPQFGT0ØTPDGTIFKG
MÒPPGPUKEJICTMGKPG9GKVGTDKNFWPIFKG
ser Art leisten. Dabei bräuchten wir den
'PGTIKGDGTCVGT FGP 5*-8GTMÀWHGT KO
*CPFYGTM FKG 8GTUQTIGT UVGJGP FQEJ
UEJQPCNNGCWHFGT/CVVG9GIGPFGT.K
beralisierung sind die gezwungen, Kun
denbindungsinstrumente zu entwickeln,
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8GTUQTIGT&KGHWPMVKQPCNKUKGTGPFKG#PNC
IGPDCWGT \WO 5EJTCWDGT WO WPF OC
EJGPHØTFKGFCU)GUEJÀHVsDG\KGJWPIU
YGKUGHØTUKEJFCU)GUEJÀHVp
Mehr Wissen!
www.heizungsjournal.de/themenarchiv.html
'HƂ\KGP\MQORGVGP\WPF
GZVGTPGU#DTGEJPWPIUDØTQ
#PIGUKEJVUFGT1HHGPUKXGFGTd'TPGWGTDC
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kompetenz meine ich nicht das Verbinden
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FKG /CVGTKG ÒHHPGVGP UKEJ ICP\ CPFGTG
5CPKGTWPIUWPF(KPCP\KGTWPIUMQP\GRVG
Die neueren Zahlen, unter anderem von
„Querschießer MarktforschungpIGDGP
seiner Beobachtung Recht. Danach be
Mehr Ertrag
durch attraktive
Einkaufskonditionen
Mehr Möglichkeiten
durch neue Leistungsstufen beim ecoGAS
Mehr Effizienz
durch modulierenden
Brenner beim ecoOEL
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»Die MHG MEISTERlinie ist perfekt
für mich und meine Kunden!«
MHG
4I
schäftigen 60 Prozent der 52.000 bundesweiten Betriebe keinen bis maximal
drei Monteure. Da tun sich Innovationen
UEJYGTCP/CPP(TCW\WMQOOGP&KGƂU
kalische Seite mit jedem Monat neu zu lernenden Bestimmungen schöpft die Weiterbildungskapazität des Heizungsbauers
mehr als ab. Eine Lösung könnte ein gemeinsames Abrechnungsbüro sein, das die
ƂUMCNKUEJG5GKVGØDGTPKOOVd JPNKEJNÀWHV
es doch beispielsweise bei den Zahnärzten.
Die haben eine Abrechnungszentrale für
mehrere Praxen in der Region. Die entlastet
sie zugunsten von Zeit für Weiterbildungsmaßnahmen. So etwas sollten wir ebenfalls installieren. Wie anders sonst wollen
Sie für 40- oder 50-Euro-Stunden-Verrechnungssatz argumentieren? Die brauchen
Sie heute im Minimum, weil Reuter, Internet und Co. ihnen die früheren Materialzuschläge wegnehmen.“ Also müsse man
seine Kompetenz einbringen. Das mache
CWEJ LGFGT (CEJCPYCNV UQ d-GKPGT XQP
denen berät Sie unter 120 oder 150 Euro
die Stunde, einfach deswegen, weil er
eben für Sie ein anerkannter Fachmann
ist. In diesem Fall akzeptieren die Kunden
die Sätze. Nur muss dieser Strahlenkranz
»anerkannter Fachmann« Sie auch spürbar umwallen. Das gibt aber der Wissensstand der Mitarbeiter nicht her.“
Marketing mit
gemeinsamer Homepage
4I
Heizkörper mit elektronischem
Thermostatventil.
88
Wer jedoch eine KWK verkaufen will,
müsse nun mal dem Kunden überzeugend darstellen können, dass er sich mit
der KWK eine innovative Technik in den
Keller holt, die sich nach so und so viel
Jahren bezahlt macht und ihm dank zehn
Jahren Vollgarantie auch keine weiteren
7PMQUVGP DGUEJGTV d&KG GPVUEJGKFGPFG
Feinarbeit liegt in den Details zu den einzelnen Punkten: Wie verteilt sich der Wärmebedarf über das Jahr? Wie der Strombedarf? Wann lohnt sich ein Contracting?
Sie müssen beim Contracting mit ganz
anderen Zinssätzen kalkulieren gegenüber
der Finanzierung über eine Förderung. Das
alles müssen Sie überschauen und beherrschen, sonst ist nicht nur der Kunde verärgert, sondern auch Ihr Renommee ist hin.
Mehrheitlich leben Sie ja von der Empfehlung. Wir sprachen schon vorhin darüber,
dass es den Verkäufer im Handwerk im
Prinzip gar nicht gibt. Darunter leiden sowohl Viessmann als auch Buderus als
auch Vaillant, also die Großen, und noch
mehr die Kleinen, wie EC Power oder
SenerTec. Die Einzigen, die in unserem
Handwerk verkaufen, sind die Komplettbad-Anbieter mit eigenen Badgestaltern.
So etwas fehlt im Heizungsbereich.“
Der Heinsberger SHK-Unternehmer
hat indes auch für das Marketing im Heizungsgeschäft einen Vorschlag zur Hand,
ähnlich gelagert und ausgelagert wie das
GZVGTPG 8GTYCNVWPIUDØTQ d9KT UQNNVGP
uns einen Verbund von Installationsbetrieben überlegen, der eine gute Homepage
entwickelt, einen Online-Kundenberater
beschäftigt und letztlich den Kunden
nicht von der Leine lässt, indem der innerhalb von 24 Stunden ein Angebot zum
Festpreis erhält und garantiert in zwei bis
vier Wochen die neue Heizung. Was
»Thermondo« kann, können wir auch.
Der Berater kontaktiert die Interessenten
und betreut sie. In diese Richtung muss
generell der Heizungsbau tendieren, sonst
nehmen neue »Player« dem traditionellen
Handwerk das Heft aus der Hand.“
Jürgen Hohnen betreibt bereits internetbasiertes Marketing. Er macht mit bei
Portalen wie www.ihr-bhkw.de oder
bei der DAA Deutsche Auftragsagentur
(www.daa.net d¸DGT FKGUG 2QTVCNG
kommen Anfragen bei uns rein. An unserem Auftritt und an unserer Reaktion erkennt der Kunde, welche Qualität er vor
sich hat.“ Er sei nicht Heizungsbauer, er
UGK &KGPUVNGKUVGT d+P FKGUGT 4QNNG UGJGP
sich viel zu wenig Betriebe.“
Anlagentechnik Oerather Mühle
d9KTJCDGPFKG'THCJTWPIIGOCEJVFCUU
der Kunde von einer nachhaltigen Sanierung absieht, wenn wir ihm hohe Investitionskosten vorlegen. Jede monatliche
Netto-Mehrbelastung schreckt ab. Wir
OØUUGPFGUJCNDOCUUKXCPFGT'HƂ\KGP\
schraube drehen, damit wir in Summe
eine Kosteneinsparung hinkriegen, mit
der sich die Mehrausgaben für eine klimaschonende Anlage mit alternativen
Technologien gegenüber dem reinen
Kesseltausch selbst bezahlen. Nur so können wir den Modernisierungsstau lösen.“
Nach dieser Doktrin lebt Hohnen, sie
zwingt ihn zu ungewöhnlichen Gerätekombinationen, in deren Zentrum vielfach ein BHKW steht. Dem kommt die
Funktion zu, über die günstige Stromproduktion die Finanzierung sicherzustellen.
6[RKUEJ HØT *QJPGPoU d#TEJKVGMVWTp KUV
die installierte Energieversorgung in der
Oerather Mühle in Erkelenz.
Als die Gasheizung in die Jahre gekommen war, rechnete der Heinsberger
Fachbetrieb den ganzjährigen Bedarf an
Strom und Wärme für Küche, Restaurant
und Gesellschaftsräume durch und skizzierte einen Entwurf mit dem (nach EU4KEJVNKPKG JQEJGHƂ\KGPVGP $*-9/QFWN
HEIZUNGSJOURNAL 3.2016
„XRGI 6“ von EC Power, der Brennstoffzelle „BlueGEN“ (SOLIDpower) und einem Weishaupt-Gas-Brennwertkessel
mit 90 kW zur Deckung des Spitzenbedarfs. Als Puffer zeichnete Jürgen Hohnen in das Schema zwei Schichtenspeicher mit je 1.000 l Inhalt ein. Der erste
Behälter dient ausschließlich zur Beladung mit Heizungswasser zwischen 50
und 80 °C, der zweite darüber hinaus zur
Trinkwassererwärmung nach dem Durchlaufprinzip. Obwohl das gesamte Ensemble rund 80.000 Euro kostete, fand sich
mit German Contract, Neuss, dafür ein
Finanzierer. Der Energiedienstleister hat
für sein Angebot des Service-Contractings einen Return-of-Invest von etwa sieben Jahren ausgerechnet.
„Mit den »XRGI«-Maschinen von
EC Power, unter anderem mit deren Wartungsintervallen von 10.000 Betriebsstunden, gehen wir und German Contract kein Risiko ein“, versichert Jürgen
Hohnen. Das bestätigt ihm seine umfängliche Erfahrung mit den verschiedenen „XRGI“-Modellen. Die reichen von 6
über 9 und 15 kW bis 20 kW elektrisch
„und decken so vollständig den üblichen
Leistungsbedarf in der Wohnungswirt-
HEIZUNGSJOURNAL 3.2016
UEJCHV KP #NVGTU WPF 2ƃGIGJGKOGP (KV
nessstudios, Gaststätten, Hotels und vielen anderen Objekten ab. Und zwar sehr
leise, das ist neben der Betriebssicherheit
ein zweiter wesentlicher Punkt für unser
Präferieren der EC Power-Aggregate.“ Er
wisse, wovon er spreche.
Die Oerather Mühle braucht ganzjährig
viel Strom, im Sommer aber nur Wärme
für die Warmwasserbereitung. „Das Verhältnis von zwei zu eins, Wärme zu Strom,
macht es uns regelmäßig schwer, eine
-QPƂIWTCVKQP\WƂPFGPFKGCWUUEJNKG»NKEJ
auf ein regelbares BHKW aufbaut. Den
Strom werden wir immer los, wohin aber
mit der Wärme? Also kombinierten wir
ein »XRGI 6« mit 6 kW elektrisch und
etwa 13 kW thermisch mit der Brennstoffzelle »BlueGEN«. Die produziert gerade
mal 0,6 kW thermisch, dafür aber 1,5 kW
elektrisch. Die darf folglich das ganze Jahr,
die vollen 8.750 Stunden, laufen. In dieser
Zeit liefert sie nicht mehr als 5.200 kWh
thermisch für das Warmwasser, aber
13.000 kWh elektrisch“, begründet der
Techniker seine Entscheidung für diese Gerätezusammenstellung. Für das „XRGI 6“
hat er rund 35.000 kWh elektrisch kalkuliert und 70.000 kWh thermisch.
89
Kraft-Wärme-Kopplung
Die EC Power-Aggregate demgegenüber
haben ihre Zuverlässigkeit bewiesen.
5+
+
5 Vor allem wegen der diskontinuierlichen Belegung vieler Räume,
wie Kegelbahn und Gesellschaftszimmer, heizt die Oerather Mühle
nicht nach einem festen Plan.
Der Betreiber stellt die wechselnden Heizzeiten und die Raumsolltemperaturen via Smartphone
oder Tablet ein. Hohnen setzt hier
auf das System von alphaEOS
– inklusive vorausschauender
wetterbasierter Regelung.
Großzügiges Bundesland NRW
Die Entscheidung für die zusätzliche
„BlueGEN“ machte ihm das Land NRW
relativ leicht, nämlich mit einer Brennstoffzellen-Förderung von 12.500 Euro
aus der Kampagne „progres.nrw“. Das
Programm läuft noch bis 2020. Mit den
12.500 Euro reduzierte sich der Gerätepreis
von rund 30.000 Euro auf 17.500 Euro und
so „stehen nach Abzug der Kosten für
den Vollwartungsvertrag von 600 Euro/
Jahr unter dem Strich 2.200 Euro zur ReƂPCP\KGTWPI \WT 8GTHØIWPIp +PYKGYGKV
die 600 Euro/Jahr tatsächlich den Serviceaufwand für diese Technologie, die
noch in den Kinderschuhen steckt, abdeckt oder der Hersteller zwecks Markteinführung zulegt, weiß Jürgen Hohnen
freilich nicht. Er, der Service-Betrieb, wird
nach Leistung bezahlt. Zwischendurch
war beispielsweise schon ein neuer Stack
fällig, dessen Ersatz der Vollwartungsvertrag mit dem Brennstoffzellen-Anbieter
51.+&RQYGT GJGOCNU Ceramic Fuel
Cells CFC) mit einbezieht. Den schloss
der Kunde separat ab. German Contract
klammert aufgrund einiger derzeit noch
unkalkulierbarer Faktoren die Brennstoffzelle aus dem Service-Contracting aus.
Die Anlage ist hydraulisch so abgeglichen, dass ein möglichst kalter Rücklauf
von den Heizkörpern im Objekt direkt
\WO d:4)+ p ƃKG»V dFCOKV FCU CWH
Laufstunden kommt und sich der Reststrom-Zukauf in Grenzen hält“, so Hohnen. Steht ein nur geringer Wärmebedarf
an, bedient die EC Power-Regelung die
Heizkreise aus den Puffern. Den Bedarf
erkennt sie anhand der Temperaturen.
„Sie regelt nicht einfach, sie betreibt ein
intelligentes Energiemanagement, das
letztlich die 30 Prozent Energieeinsparung bewirkt. Sie entscheidet über das
GPGTIKGGHƂ\KGPVGUVG (NKG»UEJGOC ØDGT
die optimale Be- und Entladestrategie für
die Behälter und ob eventuell der Spitzenlastkessel parallel zuschalten muss.“
Den hat der Heizungsbauer mit einem
Wärmeübertrager von den bestehenden
Heizkreisen entkoppelt. Bei alten Rohrleitungen und Heizkörpern sei immer
mit Rostschlamm zu rechnen. Auch das
d:4)+p KUV IGIGP UQNEJG #VVCEMGP IGschützt. Werkseitig ist hier der Wärmeübertrager bereits integriert.
Mit Service-Contracting
gegen den Sanierungsstau
Einsparcontracting und Anlagencontracting sind die üblichen Varianten im Energiedienstleistungsmarkt. Beide laufen auf
die Wärmelieferung durch den Contractor hinaus. Einer ihrer Nachteile: Die
$CWJGTTGPQFGT-WPFGPRTQƂVKGTGPPKEJV
oder wenig von Kostenveränderungen im
Energieangebot. Der Vertrag bindet sie
zehn oder fünfzehn Jahre an den Contractor. Diese Abhängigkeit drückt spürbar auf die Sanierungswilligkeit. Also, so
die Stadtwerke Neuss-Tochter German
Contract, lassen wir doch weiterhin dem
Kunden die freie Wahl und bieten wir
ihm quasi das Mieten nur eines Wärmeerzeugers für etwa erneuerbare EnerIKGPCP<WO$GKURKGNFGUd:4)+pXQP
EC Power, wie im Fall der Oerather Mühle.
Angesichts der volatilen Energiepreise ist
eine stabile längerfristige Kalkulation ohnehin ein unsicheres Geschäft. Wir stel-
25. - 29. April 2016
len ihm die Technik hin und schließen mit ihm einen verbundenen Mietund Servicevertrag lediglich für die Hardware ab. Wenn ihm ein
„befreundeter Gasversorger“ für das BHKW-Gas einen Sondertarif einräumt – schön für ihn.
Finanzierung durch Einsparung
[Bernd Genath]
Neu
Der Handwerker, und vor allem die Stadtwerke Neuss, müssen sich also
relativ sicher über die Einsparungen sein. Die müssen schon auf einen Wert
von mindestens 30 Prozent steigen, damit alle Seiten zufrieden sind.
Bei zum Beispiel nur 15 Prozent – alte Gastherme ab, neue Gastherme ran
– wäre die Pauschale für das Service-Contracting so hoch, dass auf den
Kunden eine für ihn wahrscheinlich nicht akzeptable Betriebskosten-Mehrbelastung zukäme. In dieser Hinsicht ähnelt das Verfahren dem Einsparcontracting. Nur trägt das Energiepreisrisiko nicht der Contractor. Der erhält
jährlich seine 4.800 Euro – zum Beispiel für eine „XRGI“-Aufstellung im
Wert von 30.000 Euro – und muss damit Anschaffung, Installation, Kapital❚
FKGPUV5GTXKEG
FWTEJFGP*CPFYGTMGTWPF)GYKPPƂPCP\KGTGP
Die Innovation in der Dachs Familie:
Dachs InnoGen mit Brennstoffzelle.
Mehr Informationen und Broschüre anfordern
unter www.derdachs.de
Die Neusser bilanzieren alle Aufwendungen (Zinsen, Wartung, Abgaben
usw.) und der Interessent stimmt vor allem dann einer nachhaltigen Totalsanierung zu, wenn der Vergleich der Betriebskosten alt mit den Betriebskosten neu (Energie und Servicepauschale) halbwegs ausgeglichen ist. Der
Kunde spart dann zwar im Moment trotz geringeren Energieverbrauchs kein
Geld, hat aber eine moderne, umweltschonende Heiztechnik im Keller, die
ihn 15 Jahre lang vor Überraschungen schützt. Es sei denn, die Energiekosten explodierten, das ist sein Risiko bei dieser Alternative zum Anlagencontracting. Apropos 15 Jahre – er kann jederzeit aussteigen und zum
Restwert kaufen.
Der Dachs. Die Kraft-Wärme-Kopplung.
Alle Energieersparnisse, Vergünstigungen und Förderungen erhält beim
Service-Contracting der Kunde zu 100 Prozent. Denn konkret sieht die
Offerte so aus: Der Interessent setzt sich mit dem Handwerker seiner Wahl
zusammen und lässt sich nachhaltig, was die Technik angeht, beraten. Selbst
investieren, über den eventuell notwendigen Kesseltausch hinaus, will er
aber ungern. Er erhält einen durchkalkulierten Vorschlag, der sämtliche
BAFA-, KfW- und andere Zuschüsse berücksichtigt. Der Entwurf geht auf
Wunsch an German Contract mit der Frage: Steigen Sie ein?
uns auf der
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in Halle 4A
ifh Nürnberg
Stand 4A.213
&CU /QFGNN JCV GKPIGUEJNCIGP 0QEJ KUV GU GKPOCNKI s PQEJ 'U ƂPFGV
gerade im Kleinanlagenbereich (bis 50 kW) Anklang (Wohneigentum), doch
greifen mittlerweile die Wohnungswirtschaft, Hotels und Gaststätten
(Oerather Mühle) und Gewerbe ebenfalls zu. Der Auftraggeber zahlt keinen
Arbeitspreis für die Kilowattstunde, abgerechnet wird auf Basis einer Pauschale, die ein kalkuliertes Entgelt für Technik und Serviceleistungen beinhaltet. Sie bewegt sich überschlägig bei etwa 15 Euro je Monat pro Installationswert von 1.000 Euro, in diesem Fall also bei 1.800 Euro jährlich für eine
Investition von 10.000 Euro. Die nach unten gerichtete Energiepreisentwicklung spricht für das Geschäftsmodell vor allem in Verbindung mit KWK. Die
eigen produzierte Kilowattstunde Elektrizität wird wegen eventuell reduzierter Gastarife preiswerter, der öffentliche Strom demgegenüber dürfte auf
dem momentanen Niveau bleiben oder noch teurer werden: weil die abgeschalteten Kernkraftwerke beziehungsweise die Investitionen in neue und
alternative Stromerzeugung sowie der Netzausbau bezahlt werden müssen.
Weitere Informationen unter:
www.juergenhohnen.de
www.ecpower.eu
www.alphaeos.com
www.germancontract.com
HEIZUNGSJOURNAL 3.2016
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