April 2016

SWR2 Tandem
Programm April 2016
Montag bis Freitag von 10.05 Uhr bis 10.30 Uhr
und von 19.20 Uhr bis 20.00 Uhr
Kontakt:
Südwestrundfunk
SWR2 Tandem
76522 Baden-Baden
E-mail: [email protected]
Homepage: www.swr2.de/tandem
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Liebe Hörerinnen und Hörer,
„Wer seine Geschichte nicht erzählen kann, existiert nicht“, lautet ein markantes Zitat
des Schriftstellers Salman Rushdie. Die eigene Geschichte zu kennen, Brüche und
blinde Flecken darin anzunehmen, vor allem aber darüber zu sprechen, davon
handeln gleich mehrere SWR2 Tandem – Sendungen im April.
Gleich zu Beginn geht es um verschwiegene Geschichten. Ingrid Strobl hat ein Paar
getroffen, das zum Sympathisanten-Kreis der RAF zählte und aus Solidarität zu den
eigentlichen Urhebern eines Anschlags unschuldig eine lange Haftstrafe verbüßte.
Ihr kleiner Sohn kam zu Pflegeeltern und hat die Wahrheit erst sehr viel später
erfahren. Eine schmerzliche Erkenntnis, die in ihm eine Frage aufwirft: „Warum habt
Ihr nichts gesagt?“ (1.4., 10.05 Uhr)
Mehr als 100 Jahre zurück blickt Eva Lauterbach im Gespräch mit dem Filmemacher
Jan Schmitt, der sich am Beispiel der eigenen Familie auf die Suche nach
Männerrollen im Wandel der Zeit gemacht hat. Dabei war Schmitt mit den Schatten
der Vergangenheit konfrontiert und mit Handlungsmustern, die hartnäckig von einer
Männer-Generation zur nächsten erhalten bleiben: „Mein Vater, sein Vater und ich“.
(8.4., 10.05 Uhr)
Wie es sich anfühlt, wenn ein Teil der eigenen Geschichte allmählich verblasst, dann
nämlich, wenn ein Partner an Demenz erkrankt, erzählt Margrit Braszus in ihrem
Feature „Ehe mit Gefälle“ (6.4., 10.05 Uhr).
Den Glauben an sich selbst und vor allem an eine bessere Zukunft will der Schweizer
Lehrer Christian Zingg seinen Schülern vermitteln. Seit einem Vierteljahrhundert
unterrichtet er Migrantinnen und Migranten in einer Integrations- und
Berufswahlklasse in Basel, die Zuwanderern binnen zwei Jahren den Berufseinstieg
ermöglichen soll. Eva Gutensohn hat Christian Zingg bei der Arbeit begleitet: „Der
Schulbankflüsterer von Basel“ heißt ihre Sendung (13.4., 10.05 Uhr).
Außerdem senden wir den Erfahrungsbericht eines freiwilligen Helfers, der mit dem
Badischen Roten Kreuz in die Ukraine gereist ist. In der Stadt Lviv (dem ehemaligen
Lemberg) hat er Menschen getroffen, deren Leben schon zu Friedenszeiten sehr
karg war: einen greisen KZ-Überlebenden, der mit 75 Euro im Monat auskommen
muss. Eine Krankenschwester im Rentenalter, die kaum mehr Geld zur Verfügung
hat. Eine alte Frau, die sich mit Altpapiersammeln über Wasser hält. So hoffnungslos
das alles klingt, so hoffnungsvoll ist doch die Energie der Helfer. (4.4., 10.05 Uhr).
Eine absolute Hör-Empfehlung sind natürlich auch die letzten zwei Folgen unseres
Krimi-Hörspiels „Kilroy was here“. Darin lässt Autor Robert Weber seinen ebenso
alten wie alterslosen Superschurken ganze Finanzsysteme aus den Angeln heben,
nachdem dieser ja schon Berlin auf den Kopf gestellt hatte. Beim Finale auf hoher
See könnte Ihnen übrigens schwindelig werden, nicht nur wegen des imaginären
Seegangs. „Meer“ wird nicht verraten. (5.4. und 12.4., jeweils 19.20 Uhr.)
Anregende Momente vor dem Radio oder beim Nachhören am Computer, Laptop
oder sonstigen mobilen Endgeräten wünscht
Fabian Elsäßer
Freitag, 1. April 2016, 10.05 Uhr
Warum habt Ihr nichts gesagt?
Gespräch über ein Schweigen
Von Ingrid Strobl
1986 werden vier Sympathisanten der RAF verhaftet. Sie sollen einen Anschlag auf
eine Bundesgrenzschutzkaserne verübt haben. Zwei von ihnen sind Eltern eines
kleinen Jungen: Florian. Sie werden zu zehn Jahren Haft verurteilt, Florian kommt zu
einer Pflegefamilie. Sehr viel später erfährt er: Seine Eltern haben den Anschlag gar
nicht verübt. Und dennoch vor Gericht dazu geschwiegen - aus Solidarität mit den
wahren Tätern. Nun, ein Vierteljahrhundert danach, hat Florian einen Film gemacht
zu seinen Eltern, sich selbst und dem Trauma des Schweigens.
(SWR 2016 / Red.: Nadja Odeh)
Freitag, 1. April 2016, 19.20 Uhr
Musik
Unerhörtes aus Pop, Jazz und Weltmusik
Moderation: Bernd Lechler
Montag, 4. April 2016, 10.05 Uhr
Alt, arm und allein
Eine deutsche Hilfereise in den ukrainischen Winter
Von Pirmin Styrnol
Till Mayer, ehrenamtlicher Helfer für das badische Rote Kreuz, unternimmt eine
Hilfereise nach Lviv in die Ukraine. Dort herrscht Krieg. Schon vor dem Konflikt war
das Land wirtschaftlich angeschlagen, jetzt steht es vor dem Kollaps. Die Armut
nimmt zu, vor allem die der Rentner. Im ehemaligen Lemberg trifft Till Meyer sich mit
deutschen und ukrainischen Pflegekräften und spricht mit jenen Menschen, die das
Schicksal besonders hart getroffen hat. Etwa den 90-jährigen Onufry Dudok, der drei
NS-Konzentrationslager überlebte. Er muss mit 75 Euro im Monat auskommen.
Geholfen wird ihm von ehrenamtlichen Helfern. Eine davon ist Olha, eine 73-jährige
Krankenschwester, die selbst nur von einer spärlichen Rente lebt. Sie packt an,
versucht ihr Möglichstes, das Leben für viele Menschen einfacher zu machen.
(Autor für SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
Montag, 4. April 2016, 19:20 Uhr
Amy gegen Schwanensee
Die Primaballerina Anna Koblova
Von Thomas Franke
„Moderner Tanz ist für die da, die richtiges Ballet nicht können“, sagten die Lehrer
von Anna Koblova, als sie aus dem strengen Korsett des klassischen Balletts
ausbrechen wollte. Anna war Primaballerina am Bolschoi Theater, doch der Drang,
sich künstlerisch weiter zu entwickeln, war stärker als die Festanstellung. Sie
begann, eigene Stücke zu entwickeln, zum Beispiel über das Leben der Sängerin
Amy Winehouse. In einer Gesellschaft, in der bereits Kinder unter großem
Leistungsdruck stehen und in ein rigoroses System gepresst werden, war das mutig.
Anna hatte Erfolg, und mittlerweile geht beides: Sie tanzt Amy und tritt wieder mit
dem Bolschoi Ballett auf.
(SWR 2014 / Red.: Karin Hutzler) Wdh. vom 14.07.14
Dienstag, 5. April 2016, 10:05 Uhr
Amy gegen Schwanensee
Die Primaballerina Anna Koblova
Von Thomas Franke
Wiederholung vom Montag, 19:20 Uhr
Dienstag, 5. April 2016, 19.20 Uhr
Kilroy was here (3/4)
Hörspielserie in vier Teilen von Robert Weber
Siegfrieds Rache
Regie: Mark Ginzler
Die Server der Frankfurter Börse liegen lahm, und alle Finanzmärkte sind in Aufruhr.
In kürzester Zeit steht der Euro vor dem Zusammenbruch und die Welt vor einer
gigantischen Wirtschaftskrise. Und wieder führen die Spuren zu Kilroy. Mit Hilfe des
unentschlüsselbaren Voynich-Codes hat er das komplexeste
Computerschadprogramm entwickelt, das die Welt je gesehen hat: Siegfrieds Rache.
Doch was bezweckt er eigentlich? Bevor Officer Juwe von Europol den Plänen des
kriminellen Superhirns folgen kann, plant der schon den nächsten Coup und stellt
sich in den Vaihinger Patch-Barracks der NSA, um sich in die USA ausfliegen zu
lassen.
(SWR 2015 Red.: Katrin Zipse)
Mittwoch, 6. April 2016, 10:05 Uhr
Ehe mit Gefälle
Wenn ein Partner an Demenz erkrankt
Von Margrit Braszus
Jeder zweite fühlt sich mit der Pflege von kranken Angehörigen überfordert. Nicht
selten wird auch der gesunde Partner zermürbt und hat keine Kraft mehr für eine
liebevolle Zuwendung. Aber es gibt auch andere Beispiele. Vor drei Jahren bekam
Laura W. die Diagnose Alzheimer – mit gerade mal 51 Jahren. Ein Schock - auch für
ihren Mann Heinz, der jedoch der Krankheit auf keinen Fall die Regie über ihr Leben
und ihre Liebe überlassen will. Er trägt nun allein die Verantwortung für sie beide, hat
vieles neu organisiert, plant den Alltag, Kontakte und gemeinsame Reisen. Das
kostet ihn Kraft, Tag für Tag - aber es funktioniert, bis jetzt.
(Autorin für SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Mittwoch, 6. April 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Patrick Batarilo
Redaktion: Ellinor Krogmann
Donnerstag, 7. April 2016, 10.05 Uhr
Von der Förderschule zum beruflichen Gymnasium
Eine Schulkarriere
Von Ellinor Krogmann
Seine Schulzeit begann in einer Sonderschule für Schwererziehbare, heute steht er
vor dem Abitur. Der 21-jährige Marcel Labs wuchs in schwierigen familiären
Verhältnissen auf. Die alleinerziehende junge Mutter hatte andere Sorgen als sich
um den schweren Sprachfehler ihres Sohnes zu kümmern. Erst die Betreuer einer
heilpädagogischen Einrichtung entdeckten, dass der Junge klug ist. Mit einem
starken Willen und viel Ehrgeiz schaffte er es von der Förderschule auf die
Hauptschule. Die nächsten Stationen: Gesamtschule, Berufskolleg, berufliches
Gymnasium.
(SWR 2016 / Red.: Ellinor Krogmann)
Donnerstag, 7. April 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Patrick Batarilo
Redaktion: Ellinor Krogmann
Freitag, 8. April 2016, 10.05 Uhr
Mein Vater, sein Vater und ich
Drei Männer, drei Geschichten
Eva Lauterbach im Gespräch mit dem Filmemacher Jan Schmitt
Eine Geschichte über mehr als hundert Jahre. Der Filmemacher Jan Schmitt auf
Spurensuche nach "Manns-Bildern": Wie war sein Vater, wie war dessen Vater - und
wieviel davon steckt auch in ihm? Es geht um wechselnde Rollenbilder im Wandel
der Geschichte. Bei seinen Recherchen stößt Schmitt auf Sprachlosigkeit, kämpft mit
Fremdheit, mit Melancholie und Trauer. Überrascht, aber nicht ohne Humor stellt er
schließlich fest: Die Vergangenheit wirft lange Schatten und manche familiären
Muster setzen sich hartnäckig fort.
(SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Freitag, 8. April 2016, 19.20 Uhr
Der Weg von Bochum zum Roten Mond
Herbert Grönemeyer wird 60
von Christiane Rebmann
Herbert Grönemeyer gehört zu den erfolgreichsten Musikern des deutschen
Sprachraums. Seit seinem ersten Bestseller „Bochum“ von 1984 spricht er mit seiner
Musik mehrere Generationen gleichzeitig an, seine Beliebtheit ist unvergleichbar.
Er arbeitet auch erfolgreich als Schauspieler, schreibt Musik für Film und Theater und
gibt auf seinem eigenen Label Grönland jungen Kollegen eine Chance. Er drückt
seine Gefühle mit poetischen und doch unkitschigen Worten aus und vertritt zugleich
eine aufrechte und meist kritische Meinung in seinen Liedern. Sein soziales
Engagement, seine Offenheit und seine Wärme machen ihn zu einem einzigartigen
Künstler.
(SWR 2016, Redaktion Bettina Stender)
Montag, 11. April 2016, 10.05 Uhr
Die Liste der Widrigkeiten ist lang
Leben ohne Staatsangehörigkeit in Deutschland
Von Maximilian Klein
Sie sind hier geboren, sollen Steuern zahlen, Deutsch sprechen, Fußball spielen,
Kinder haben, sind hier zur Schule gegangen. Es gibt sie überall in der Republik, ihre
Fälle werden teilweise seit Jahrzehnten von den Behörden bearbeitet. Die Menschen
leben aber in einer endlosen Warteschleife. Anstatt eines Ausweises tragen sie ein
Papier mit sich, auf dem ein roter Strich und das Wort „Duldung“ oder „Staatenlos“
prangt. Ein Konto eröffnen, eine Wohnung mieten, einen Arbeitsplatz suchen, eine
Geburtsurkunde ausgestellt bekommen: Alltäglichkeiten, denen wir keine große
Beachtung schenken. Was bedeutet es, diese Dinge nicht zu erledigen, weil man
nicht darf? Maximilian Klein hat sie getroffen und ihren Alltag begleitet.
(Autor für SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
Montag, 11.April 2016, 19.20 Uhr
Abschiebung in Zeiten der Cholera
Migration auf Hispaniola
Von Andreas Boueke
Haiti und die Dominikanische Republik sind Nachbarn auf der Karibikinsel Hispaniola.
Seit Generationen suchen Haitianer jenseits der Grenze nach Arbeit und einem
besseren Leben. Doch nun schiebt die dominikanische Regierung Tausende
Familien haitianischer Herkunft ab. An der Grenze sind Lager entstanden, in denen
die Menschen allein gelassen werden. Hunger gehört dort zum Alltag und auch die
Cholera ist wieder ausgebrochen. Der sechsfache Vater Bernardo weiß nicht, wie er
seine Familie ernähren soll. Die Dominikanische Republik musste er verlassen, doch
die haitianische Regierung kümmert sich nicht um die ehemaligen Landsleute.
(SWR 2016 / Red.: Karin Hutzler)
Dienstag, 12. April 2016, 10:05 Uhr
Abschiebung in Zeiten der Cholera
Migration auf Hispaniola
Von Andreas Boueke
Wiederholung vom Montag, 19:20 Uhr
Dienstag, 12. April 2016, 19.20 Uhr
Kilroy was here (4/4)
Hörspielserie in vier Teilen von Robert Weber
Der Sturm
Regie: Mark Ginzler
Im Austausch gegen Edward Snowden wird Kilroy von den USA an Deutschland
ausgeliefert. Officer Juwe und Heiner Müller vom Cyberabwehrzentrum Bonn sollen
ihn auf dem Frachtschiff Maersk Alabama ins Land zurückbringen. Doch auch das ist
nur eine neue Volte des kriminellen Superhirns. Denn während Juwe und Müller
endlich der Entschlüsselung des Voynich-Codes näher kommen, bahnt sich ein
enormer Sonnensturm an und die beiden finden sich schon bald in einem
Rettungsboot wieder, während Kilroy mit der Maersk Alabama und der Hälfte der
deutschen Goldreserven auf dem Atlantik verschwindet.
(SWR 2015 / Red.: Katrin Zipse)
Mittwoch, 13. April 2016, 10.05 Uhr
Der Schulbankflüsterer von Basel
Christian Zingg unterrichtet in einer Integrations- und Berufswahlklasse
Von Eva Gutensohn
Der 60-jährige Schweizer Lehrer Christian Zingg arbeitet seit 25 Jahren im Basler
Zentrum für Brückenangebote. Er unterrichtet und begleitet junge Migrantinnen und
während einer zweijährigen Schulzeit in einer kleinen Klasse. Er stärkt sie in ihrem
Glauben an sich selbst und an eine bessere Zukunft. Gleichzeitig sollen sie keinen
Illusionen nachjagen, sondern realistisch sehen, was es braucht, um in einem
fremden Land einen beruflichen Einstieg zu finden. Für diese Tag für Tag
gemeisterte Herausforderung lieben ihn seine Schüler.
(SWR 2016 / Red.: Ellinor Krogmann)
Mittwoch, 13. April 2016, 19.20Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Fabian Elsäßer
Redaktion: Rudolf Linßen
Donnerstag, 14. April 2016, 10.05 Uhr
Gemeinsames Bett, getrennte Kassen
Paare und das liebe Geld
Von Claudia Heissenberg
Gemeinsame Wohnung? Irgendwann bestimmt. Gemeinsamer Urlaub? Na klar!
Gemeinsames Konto? Bei Geld hört die Freundschaft auf, heißt es. Womöglich auch
die Partnerschaft? Tatsächlich scheitern nicht wenige Beziehungen des Geldes
wegen. Experten schätzen, dass zwei von drei Paaren regelmäßig um die Kohle
streiten: wer wie viel wofür ausgibt, wer wann was bezahlt. Gerade in Beziehungen
ist Geld eng mit Gefühlen wie Macht und Abhängigkeit, Vertrauen und Liebe
verbunden.
(SWR 2010 / Red.: Nadja Odeh)
Donnerstag, 14. April 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Ellinor Krogmann
Redaktion: Nadja Odeh
Freitag, 15. April 2016, 10.05 Uhr
Herr Böhme will auf den Mond
Eine Geschichte über einen großen Traum
Von Jan Schilling
Das Universum fasziniert Robert Böhme seit eh und je. Andere sehen Sterne, er
unendliche Möglichkeiten. Überhaupt redet Robert Böhme viel von Möglichkeiten. Er
will das Beste aus sich und anderen herausholen. Dabei trauten ihm seine Lehrer
erst einmal nicht viel zu. Die Hauptschule sei gerade gut genug für ihn. Heute ist
Robert Böhme ein gefragter IT-Spezialist. Jetzt greift er nach den Sternen. Mit
seinem Unternehmen Part-Time-Scientists bastelt er an einem Fahrzeug, das auf
dem Mond landen soll. Es wäre die erste privat finanzierte Mondmission.
(SWR 2016 / Red.: Nadja Odeh)
Freitag, 15. April 2016, 19.20 Uhr
Musik
Unerhörtes aus Pop, Jazz und Weltmusik
Moderation: Patrick Batarilo
Montag, 18. April 2016, 10.05 Uhr
Ich Tarzan, Du Jane - im Internet-Dschungel
Online Dating im Selbstversuch
Von Martin Hecht
Viele spielen mit dem Gedanken und viele spielen das Spiel für kurze Zeit, nämlich
machen einen aufrechten Versuch, in einer geeigneten Partnervermittlungsbörse
einen Partner oder eine Partnerin kennenzulernen. Autor Martin Hecht tat es aufrecht
und traf Menschen, die es ebenso ernst meinten. Darüber ehrlich Mitteilung zu
geben, wie es schließlich gelaufen ist, ist heikel, denn es geht um viel Intimeres als
um Sex, nämlich darum, wer man vor dem anderen, dem noch Fremden wirklich ist.
(Autor für SWR 2014 / Red.: Rudolf Linßen)
Montag, 18.April 2016, 19.20 Uhr
Sägen und deklinieren
Die Lernwerkstatt in Schwäbisch Gmünd bildet Flüchtlinge aus
Von Anja Kempe
Wie lautet der Plural von "Stichsäge"? Die deutsche Sprache sei genauso wichtig wie
das ordentliche Fräsen und Hobeln, betonen die Ausbilder. Die Schwäbisch
Gmünder Lernwerkstatt für Flüchtlinge ist überwiegend spendenfinanziert und
bundesweit (noch) einmalig. Nach drei Monaten wird ein Zertifikat für handwerkliche
Hilfsarbeiten ausgegeben. Darin steht, dass der Absolvent kleine Möbel bauen und
Fenster einglasen kann und Deutsch gelernt hat. Industrie und Handwerk zeigen sich
erfreut und die Auszubildenden aus Syrien, Afghanistan und Nigeria ebenso.
(SWR 2016 / Red.: Ellinor Krogmann)
Dienstag, 19. April 2016, 10:05 Uhr
Sägen und deklinieren
Die Lernwerkstatt in Schwäbisch Gmünd bildet Flüchtlinge aus
Von Anja Kempe
Wiederholung vom Montag, 19:20 Uhr
Dienstag, 19. April 2016, 19.20 Uhr
Klappstuhllesung
Zimmer 10
Von Enis Maci
Regie: Ulrich Lampen
Niza war Arabischlehrerin an der High School, aber jetzt liegt sie auf der
Intensivstation in einem israelischen Krankenhaus, starrt vor sich hin und reagiert auf
gar nichts mehr. Die Ärzte wissen nicht, was ihr fehlt. Eine Krankenpflegerin spricht
mit ihr. Durch Erzählungen aus ihrem Alltag versucht sie, Kontakt mit ihr herzustellen
und sie aus ihrer Lethargie herauszuholen.
(SWR 2016 / Red.: Katrin Zipse)
Mittwoch, 20. April 2016, 10.05 Uhr
Regenbogengrau
Trauerreisen zurück ins Leben
Von Christine Kretschmer
Gespenster sind immer dabei, wenn Irma Heyne-Beuse eine Gruppenreise
veranstaltet. Denn die 79-Jährige organisiert Reisen, die sich an Menschen richten,
die einen Angehörigen verloren haben. Sie alle trauen sich nicht zu, in einer
normalen Reisegruppe zu funktionieren, weil die Erinnerungen wie Gespenster
auftauchen und die Trauer meist unerwartet das Kommando übernimmt. Unter
Gleichgesinnten gelingt es, den Spaß am Reisen und den Halt im Alltag
wiederzufinden - auch dank der Möglichkeit, sich jederzeit an eine mitreisende
Trauerbegleiterin zu wenden.
(SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Mittwoch, 20. April 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Frauke Oppenberg
Redaktion: Fabian Elsäßer
Donnerstag, 21. April 2016, 10.05 Uhr
Heute schreib‘ ich einen Brief
Die Freiheit zwischen Füllfederhalter und Tastatur
Von Ina Strelow
Wann haben Sie das letzte Mal einen privaten Brief geschrieben – und das auch
noch mit der Hand? Verstehe: keine Zeit, keine Muße und eine unleserliche
Handschrift. Da schreibt sich eine E-Mail schon einfacher, schneller, lässt sich
besser korrigieren und – kostet nicht mal Porto. Aber ob mit dem Stift oder am
Computer – einen Brief schreiben heißt, den eigenen Gedanken Zeit geben und den
Adressaten in seine Nähe bitten. Heißt auch, sich zeigen und noch wesentlich mehr für den Schreibenden wie für den Adressaten.
(SWR 2016 / Red. / Nadja Odeh)
Donnerstag, 21. April 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Frauke Oppenberg
Redaktion: Nadja Odeh
Freitag, 22. April 2016, 10.05 Uhr
Die Markoskinder
Aus Griechenland verbracht, umerzogen in der DDR
Von Hans-Otto Reintsch
Als 1949 die linken Partisanen ihre entscheidende Niederlage im griechischen
Bürgerkrieg erleiden, fliehen sie in die Berge und beginnen, die Kinder der Region zu
sammeln und abzutransportieren. Die Kinder werden schließlich auf kommunistische
Länder verteilt und ausgebildet, um später den Sozialismus in Griechenland
aufzubauen. Eine Gruppe von etwa tausend Kindern, sieben bis achtzehnjährig,
landet in der neugegründeten DDR. Sie werden nach dem Partisanenführer General
Markos Varifiadis „Markoskinder“ genannt. Im Sammellager Radebeul bei Dresden
wachsen sie auf, werden sozialistisch erzogen: ohne Eltern, ohne Chance auf
Rückkehr, bemisstraut, gefördert, beschult. Viele leben inzwischen nicht mehr. Einige
Nachkommen der Markoskinder können inzwischen reden. Sie mussten sich ihr
Schicksal aus den Andeutungen und dem ohnmächtigen Schweigen ihrer Eltern
erklären.
(Autor für SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
Freitag, 22. April 2016, 10.05 Uhr
Musik
Unerhörtes aus Pop, Jazz und Weltmusik
Moderation: Frauke Oppenberg
Montag, 25. April 2016, 10.05 Uhr
Hoffnung am Horn von Afrika
Rückkehr nach Somaliland
Von Arndt Peltner
Nach dem Sturz des Präsidenten Siad Barre 1991 erklärte sich der nördliche Teil
Somalias für unabhängig und rief die Republik Somaliland aus. Das Land am Golf
von Aden ist von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt, aber es hat
geschafft, was Somalia bis heute nicht gelungen ist: halbwegs stabile politische
Verhältnisse. Deswegen kehren nun viele Menschen zurück und tragen zum
wirtschaftlichen Wiederaufbau bei. Arndt Peltner hat in Somaliland zwei Frauen
getroffen, die sich für das Leben im Land ihrer Eltern entschieden haben und aus
England zurückkamen. Die eine arbeitet nun für die Hilfsorganisation Care. Die
andere hat in der Stadt Hargeisa ein Restaurant eröffnet.
(SWR 2016 Red.: Karin Hutzler)
Montag, 25. April 2016, 19.20 Uhr
Stimme von Atlantis
Die südafrikanische Radiomacherin Rachel Watson
Von Beatrice Möller
Es ist 15:00 Uhr – Rachel Watson bereitet sich auf ihre Radiosendung vor. Atlantis ist
ein Coloured Township, 50km westlich von Kapstadt. Es wurde während der
Apartheid gebaut, um die farbigen Fabrikarbeiter aus der Stadt herauszuhalten.
Obwohl die Apartheid seit über 20 Jahren offiziell beendet ist, ist Südafrika noch
immer stark von den Folgen der gesetzlich verordneten Ungleichheit geprägt. Rachel
kämpfte damals gegen das Regime und die Rassentrennung. Und sie hat nicht
aufgehört zu kämpfen. Heute als Radiomoderatorin - für mehr Bildung und
Chancengleichheit und den Zusammenhalt in ihrer Stadt.
(Autor für SWR 2016 / Red.: Nadja Odeh)
Dienstag, 26. April 2016, 10.05 Uhr
Stimme von Atlantis
Die südafrikanische Radiomacherin Rachel Watson
Von Beatrice Möller
Wiederholung vom Montag, 19:20 Uhr
Dienstag, 26. April 2016, 19.20 Uhr
Der goldene Zufall
Ein urbanes Märchen
Von Frank Schültge
und
Glück ist wie Essen
Hörspiel
Von Sebastian Hocke
Regie: die Autoren
Der Straßenmusiker Mirko übt nie Gitarre und schreibt keine Lieder, denn ihm ist der
goldene Zufall in den Schoß gefallen. Er improvisiert betörend auf der Brücke und die
Passanten überschütten ihn mit Geld. Dem Eventmanager geht es dagegen dreckig,
ihm fehlen die Ideen und seine Musicals floppen. Kurzerhand klaut er Mirko den
goldenen Zufall und sein Leben wendet sich. Er hat wieder glänzende Einfälle und
wird immer reicher, während Mirko verzweifelt nach seinem goldenen Zufall sucht.
Auch der Protagonist in unserem zweiten Hörspiel kann das Glück nicht festhalten.
Er kämpft mit sich, seiner Esssucht und für ein neues Leben mit der Frau, die er liebt.
Doch eines Tages ist sie einfach verschwunden.
(Autorenproduktion 2015 / Red.: Katrin Zipse)
Mittwoch, 27. April 2016, 10.05 Uhr
Die sinnliche Resonanz der Schritte
Gehen lernen nach der Knie-OP
Von Matthias Baxmann
Wie schön Gehen sein kann, spürt man erst, wenn es nicht mehr geht. Oder
wenigstens wenn man zeitweilig Krücken benutzen muss, so wie Reporter Matthias
Baxmann nach einer Knie-OP. Fast drei Wochen lang beneidete er Menschen um die
Selbstverständlichkeit sich fortzubewegen: einfach so spazieren, rennen, schreiten.
Der Reporter erfährt in einer Ganganalyse den subtilen Unterschied zwischen Gehen
und Laufen, den Einfluss bequemer Schuhe auf seinen Senk- und Spreizfuß,
durchläuft den Walk-Kurs, lernt sein Körpergefühl beim Gehen zu sensibilisieren, um
anzukommen in der wohl lustvollsten Art zu gehen, dem Tango.
(Autor für SWR 2014 / Red.: Rudolf Linßen)
Mittwoch, 27. April 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Bernd Lechler
Redaktion: Ellinor Krogmann
Donnerstag, 28. April 2016, 10.05 Uhr
Hoffnung auf Akzeptanz und Würde
Die Kinderpalliativmedizinerin Regina Gossen begleitet die Familien
schwerstkranker Kinder
Von Daniela Remus
Ein Kind zu bekommen verändert das Leben von Eltern. Noch mehr aber verändert
sich, wenn das Neugeborene mit einer Behinderung zur Welt gekommen ist. Dann
brauchen die Eltern viel Kraft und bisweilen einen eisernen Willen, um dieses Leben
zu meistern. Einige haben das Glück, dabei von der Kinderärztin Regina Gossen
unterstützt zu werden. Als Teil des Kinderpalliativteams Südhessens kämpft die
zweifache Mutter um überlebenswichtige Operationen, um Leistungen von der
Krankenkasse und versucht für die Familien Wege durch den Bürokratie-Dschungel
zu bahnen. Weil sie zutiefst davon überzeugt ist, dass es keine Privatsache ist, ein
schwer behindertes Kind zu betreuen.
(SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Donnerstag, 28. April 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Bernd Lechler
Redaktion: Petra Mallwitz
Freitag, 29. April 2016, 10.05 Uhr
Gefahren, gestaltet, überlebt
Der Rennfahrer Jochen Mass wird 70
Von Eberhard Reuss
Ein Leben im Schnelldurchlauf, stets auf der Suche nach Abenteuern und neuen
Horizonten. Das ist Jochen Mass. Nach der Schulzeit in Mannheim in den fünfziger
Jahren verdingt er sich als Seemann bei der Handelsmarine, kehrt an Land zurück
und beginnt Mitte der sechziger Jahre eine Mechanikerlehre bei Alfa Romeo Hähn in
Mannheim. Sein Traum - er will Rennfahrer werden, ist Stammgast in Hockenheim
und auf dem Nürburgring und schafft es sogar bis in die Formel 1. Doch Jochen
Mass wird immer wieder mit tödlichen Unfällen konfrontiert - und kommt davon. Nach
seiner Rennfahrer-Karriere bleibt er als Reporter und Markenbotschafter zwar weiter
dem Motorsport verbunden, doch verfolgt er dort das Geschehen mit kritischem
Blick. Jochen Mass hat überlebt und wird am 30. September 70 Jahre.
(Autor für SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
Freitag, 29. April 2016, 19.20 Uhr
Musik
Unerhörtes aus Pop, Jazz und Weltmusik
Moderation: Bernd Lechler