November 2016

SWR2 Tandem
Programm November 2016
Montag bis Freitag von 10.05 Uhr bis 10.30 Uhr
und von 19.20 Uhr bis 20.00 Uhr
Kontakt:
Südwestrundfunk
SWR2 Tandem
76522 Baden-Baden
E-mail: [email protected]
Homepage: www.swr2.de/tandem
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den Sie über unsere Homepage www.swr2.de/tandem kostenlos abonnieren können.
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Liebe Hörerinnen und Hörer,
zur diesjährigen ARD Themenwoche „Zukunft der Arbeit“ haben wir Anfang des Monats
mehrere Sendungen im Programm. Ellinor Krogmann stellt zwei Unternehmen vor, die sich
an der Gemeinwohl-Ökonomie orientieren und sich dem Wohlergehen der Mitarbeiter
ebenso verschrieben haben wie ökologischen Standards: „Geld motiviert nicht genug“, am
3.11. um 10.05h. „Was sich in der Arbeit ändern wird“ ist Thema des Gesprächs, das Rudolf
Linßen mit dem Wirtschaftswissenschaftler Christian Scholz führt. Er schrieb ein Buch, das
sich mit Arbeits- und Freizeitmodellen junger Menschen beschäftigt.
Zur Präsidentschaftswahl in den USA senden wir Christina Felschens Feature
„Grenzgänger“ über Kat Rodriguez. Sie hilft Familien aus Zentralamerika, ihre auf der Flucht
in die USA verschwundenen Angehörigen zu finden. Rodriguez organisierte auch einen
einwöchigen Protestmarsch durch die Wüste, um ein öffentliches Bewusstsein zu schaffen
für die vielen Menschen, die dort sterben. Und um gegen die Pläne des Kandidaten Trump,
an der Grenze zu Mexiko eine Mauer zu bauen, zu protestieren. (7.11., 19.20h & 8.11.,
10.05h).
Autor Philipp Eins war auf einem Schiff der Hilfsorganisation SOS Méditerranée auf der
zentralen Mittelmeerroute unterwegs und wurde Zeuge, wie 550 Flüchtlinge aus Seenot
gerettet wurden: „Die Retter vom Mittelmeer“, 14.11. um 10.05h.
Im Feature um 19.20h erinnern wir an die Terroranschläge in Paris vor einem Jahr. Annika
Erichsen begleitete viele Monate lang eine junge Frau, die am Abend des 13. November
2015 im Konzertsaal Bataclan war. Sie spricht über das Geschehene und wie es ihr möglich
war, nach den Terroranschlägen wieder in ein normales Leben zurückzufinden.
Besonders empfehlen möchte ich Ihnen auch die Sendung „Ich hole euch zurück“. Was kann
ein Vater tun, nachdem sich seine beiden Söhne dem IS angeschlossen haben? Joachim
Gerhard schildert im Gespräch mit Almut Engelien, wie er - bislang vergeblich - versuchte,
Kontakt zu ihnen aufzunehmen und sie nach Deutschland zurückzuholen (18.11., 10.05h).
Mit besten Grüßen aus der Tandem-Redaktion
Karin Hutzler
Dienstag, 1. November 2016
Allerheiligen – kein Tandem
ARD-Themenwoche: Zukunft der Arbeit
Mittwoch, 2. November 2016, 10.05 Uhr
Digital Bohème
Mein Weg zur Künstlerin
von Annika Krump
Wie ist das, freiberuflich zu arbeiten? Ist man wirklich „frei“ und gestaltet sein
Arbeitsleben selbst? Unabhängig von festen Bürozeiten zu sein – bedeutet das mehr
Selbstbestimmung? Was ist überhaupt „Freiheit“ in Bezug auf Arbeit? Annika Krump
tritt seit 1994 unter verschiedenen Namen wie AnniKa von Trier oder Palma Kunkel
als Performancekünstlerin und Musikerin auf. Sie erzählt von ihrer Entscheidung,
Künstlerin zu werden, vom Alltag der Digitalen Bohème, unsicheren
Existenzbedingungen und der Lust, sich immer wieder neu zu erfinden. Leben und
Kunst sind zu einer Art Lebenskunst verschmolzen.
(SWR 2016 / Red.: Karin Hutzler)
ARD-Themenwoche: Zukunft der Arbeit
Mittwoch, 2. November 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Sophie König
Redaktion: Fabian Elsäßer
Gast im Studio: Frauke Lüpke-Narberhaus
Frauke Lübke-Narberhaus, Jahrgang 1983, studierte Skandinavistik und
Politikwissenschaften in Münster und Stockholm und absolvierte ihre
Journalistenausbildung an der renommierten Henri-Nannen-Schule in Hamburg.
Inzwischen leitet sie das Online-Magazin „bento“ von Spiegel Online. Daneben findet
sie noch Zeit für eine besondere Leidenschaft: sie geht den Geschichten hinter den
vielen Zetteln nach, die im öffentlichen Raum zum Beispiel an Ampelmasten kleben.
Wurde der entlaufene Hund wiedergefunden? Was steckt hinter dem Satz „Das
Internet hat gewonnen“? Die Ergebnisse ihrer Nachforschungen veröffentlicht Frauke
Lüpke-Narberhaus seit einiger Zeit auf ihrem Blog „Zettelgold“ und hat die schönsten
nun auch in einem Buch zusammengetragen.
ARD-Themenwoche: Zukunft der Arbeit
Donnerstag, 3. November 2016, 10.05 Uhr
Geld motiviert nicht genug
Unternehmen und die Gemeinwohlökonomie
Von Ellinor Krogmann
Sie verkaufen ein sinnvolles und umweltschonendes Produkt und sie machen
Gewinn damit. Aber sie wollen noch mehr: ein am Gemeinwohl orientiertes
Wirtschaften. Gedeckelte Gehälter, betriebliche Mitbestimmung und flexible
Arbeitszeiten. PCs werden gebraucht gekauft und in der Stadt nützen
Firmenfahrräder sowieso mehr als Firmenautos. Der Grundgedanke: ein
Unternehmen hat eine Verantwortung gegenüber dem eigenen Umfeld. Den konkret
umzusetzen beflügelt die Belegschaft ebenso wie die Geschäftsführung.
(SWR 2016 / Red.: Katrin Zipse)
ARD-Themenwoche: Zukunft der Arbeit
Donnerstag, 3. November 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Sophie König
Redaktion: Ellinor Krogmann
Gast im Studio: Michael Ziegelmayer
Thema: Wertschätzung und angemessener Lohn- was zeichnet einen guten
Arbeitsplatz aus?
Am Vormittag haben wir in SWR2 Tandem zwei Unternehmen vorgestellt, die sich
der Gemeinwohl-Ökonomie verpflichtet fühlen, d.h. davon ausgehen, dass es nicht
nur um die finanzielle Rendite geht, sondern auch um eine soziale und ökologische.
Sie messen ihren Erfolg z. B. auch daran, ob ökologisch nachhaltig produziert wird,
ob das Einkommen der Beschäftigten gerecht verteilt ist und wie weit die
Mitbestimmung der Mitarbeiter geht.
Am Abend sprechen wir mit dem Psychologen Michael Ziegelmayer, der sich
ausführlich mit Problemen in der Arbeitswelt beschäftigt hat. Und wir wollen von
unseren Hörerinnen und Hörern wissen: was zeichnet einen guten Arbeitsplatz für
Sie aus? Wann haben Sie gerne gearbeitet und wann nicht? Geht es vor allem um
die Entlohnung - oder um was geht es noch?
Sie können uns jetzt schon mailen unter [email protected] oder rufen Sie uns an am
Donnerstag, den 3. November 2016 ab 19.00 Uhr unter 07221-2000 an.
ARD-Themenwoche: Zukunft der Arbeit
Freitag, 4. November 2016, 10.05 Uhr
Generation XYZ
Was sich in der Arbeit ändern wird
Mit dem Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Christian Scholz spricht Rudolf Linßen
Worum geht es aktuell bei den Generationen X, Y und Z in Sachen Arbeit? Wann
wollen sie arbeiten, wie Beruf und Freizeit harmonisieren? Was und womit arbeiten
sie und warum und wofür? Christian Scholz, Autor des Buches „Generation Z. Wie
sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt“, gibt Antworten.
(SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Freitag, 4. November 2016, 19.20 Uhr
Das ungleiche Paar – Paul Simon und Art Garfunkel werden 75
Von Christiane Rebmann
Die US-Musiker Paul Simon und Art Garfunkel sind eines der spannungsreichsten
Paare der Popgeschichte. Als Simon & Garfunkel trafen sie in den 1960er Jahren mit
Balladen wie „The Sounds of Silence“ oder „The Boxer“ die Stimmung der Zeit. Die
beiden trennten sich 1970 und verfolgten ihre Solokarrieren – Simon mit wesentlich
mehr Erfolg als Garfunkel. Sie taten sich aber immer wieder halbherzig für kurze
Projekte zusammen. Beide werden diesen Herbst 75. Im Portrait erzählen sie von
ihrer Karriere.
(SWR 2016, Redaktion Bettina Stender)
Montag, 7. November 2016, 10.05 Uhr
Halim schreibt heim
Ein syrisch-kurdischer Schriftsteller im Exil
Von Dieter Jandt
Halim Yusif signiert beim Literaturfest in Diyarbakir seine Romane, während unweit
das türkische Militär die Altstadt in Schutt und Asche legt. Halim Yusifs Bücher sind
beliebt im Südosten der Türkei. Er stammt aus Qamishli im kurdischen Teil von
Syrien. Tage später geht er heimlich über die Grenze, um seine Angehörigen zu
besuchen, nach 16 Jahren. Halim hat in Deutschland politisches Asyl bekommen. In
seiner Heimat war es ihm verboten, in kurdischer Sprache zu schreiben. Mittlerweile
arbeitet er als Übersetzer und hat oft mit kurdischen und arabischen Flüchtlingen zu
tun. Abends sitzt er an seinem nächsten Roman. Es ist seine einzige Möglichkeit,
Heimat zu bewahren, denn dort lesen sie ihn.
(SWR 2016 / Red.: Nadja Odeh)
Montag, 7. November 2016, 19.20 Uhr
Grenzgänger
Wie Anwohner auf das Massensterben in der US-mexikanischen Wüste aufmerksam
machen
Von Christina Felschen
Kat Rodriguez hat einen der härtesten Jobs im Grenzland zwischen Mexiko und den
USA: Sie hilft Familien aus Zentralamerika ihre verschwundenen Angehörigen zu
finden. In der Wüste hinter ihrem Haus werden jährlich Leichen von mehreren
Hundert Migranten gefunden, die dort durch Hitze, Kälte oder Schussverletzungen
sterben. Der nach 9-11 gebaute Grenzzaun ließ sie auf die gefährliche Route
ausweichen. Kat hat 70 Frauen, Männer und Kinder auf den Weg der Migranten
mitgenommen – sieben Tage zu Fuß durch die Wüste. Mit ihrem Protestmarsch
wollen sie auf das Massensterben aufmerksam machen und Donald Trumps
Grenzpläne verhindern.
(SWR 2016 / Red.: Nadja Odeh)
Dienstag, 8. November 2016, 10.05 Uhr
Grenzgänger
Wie Anwohner auf das Massensterben in der US-mexikanischen Wüste aufmerksam
machen
Von Christina Felschen
Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr
Dienstag, 8. November 2016, 19.20 Uhr
Nackt zu sein
Hörspiel von Lisa Kempter
Regie: Maria Ohmer
Ein Backpackerpärchen in Peru. Seit drei Monaten sind sie unterwegs, neunzig Tage
und Nächte immer zusammen, und die meiste Zeit sind sie sich selbst genug. Sie
sprechen ohnehin nur ein wenig Spanisch und kaum Quechua und bleiben so nur
Besucher am Rand. Der Weg auf einen Pass in über 5.000 Meter Höhe ist steil und
lang, die Gegend wird immer einsamer, mit stillgelegten Minen und zerfallenen
Hütten, es stört sie nicht. Doch dann fängt es an zu schneien und es schneit auch
noch am nächsten Tag. Umkehren oder weitergehen? Sie können sich nicht
entscheiden, währenddessen fällt schon wieder die Nacht ein, und mit der Kälte und
der Dunkelheit und dem Geräusch von brechendem Schnee kommt die Angst. Wer
ist der alte Mann, der ihm plötzlich begegnet, und den sie gar nicht zu sehen
scheint? Haust er in einer der verfallenen Hütten am Wegrand? Und wenn ja - ist er
ihre Rettung oder wird er zur Gefahr, wenn sie bei ihm Zuflucht suchen?
(SWR 2016 / Red.: Katrin Zipse)
Mittwoch, 9. November 2016, 10.05 Uhr
Nachleben
Die Tänzerin Lola Rogge und der “Friedhof der Frauen”
Von Elke Pressler
Begonnen hatte es 2001 mit einer Rettungsaktion: Der Grabstein einer NSWiderstandskämpferin sollte nach Ablauf der Nutzungsdauer zerschreddert werden.
"Das gehört sich nicht", fand Rita Bake, Hamburger Historikerin und Forscherin. Sie
gründete einen Verein, den “Garten der Frauen”, der es sich zur Aufgabe machte,
historische Grabsteine bemerkenswerter Frauen zu retten - und damit die Erinnerung
an sie. Inzwischen ist auf dem Ohlsdorfer Friedhof, mitten in Hamburg, ein
lebendiges Freilichtmuseum und eine individuelle Begräbnisstätte entstanden, wo
zwischen den Gräbern etwa von Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen oder auch
sozial engagierten Frauen und Mäzeninnen selbstverständlich über das Sterben
gesprochen und das Leben gefeiert wird. Ein anregendes Beispiel auch für andere
Städte.
(SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Mittwoch, 9. November 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Fabian Elsäßer
Redaktion: Ellinor Krogmann
Gast im Studio: Sarah Well, bayerische Musik-Kabarettistin von der Gruppe
Hans Well und die Wellbappn
Donnerstag, 10.November 2016, 10.05 Uhr
Aufgearbeitet?
Die Karriere des Gerold Becker und der Skandal um die Odenwaldschule
Von Eberhard Reuss
Als 1998 durch einen Zeitungsbericht angestoßen, aber erst zwölf Jahre später, im
Frühjahr 2010, die Aufarbeitung des jahrzehntelangen Missbrauchs der Schüler der
Odenwaldschule durch den Leiter Gerold Becker und andere Lehrer endlich
angegangenen wird, ist der heute emeritierte Pädagogik-Professor Jürgen Oelkers
einer, der aus einer liberalen Position die Mythen der Reformpädagogik entlarvt,
ohne ihre Leistungen zu leugnen. Was ist in den vergangenen Jahren aufgearbeitet
worden? Im März 2015 stellt der Schulverein den Lehrbetrieb zum Schuljahresende
ein. Die Odenwaldschule wird abgewickelt, das Gelände wird zum Verkauf
ausgeschrieben. Die Liste der Ehemaligen, unter ihnen viele Prominentenkinder, ist
lang. Und Jürgen Oelkers umfangreiches, im Februar erschienenes Buch
„Pädagogik. Elite, Missbrauch“ beschreibt die geschönten Geschichten der
deutschen Reformpädagogik.
(Autor für SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
Donnerstag, 10.November 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Fabian Elsäßer
Redaktion: Rudolf Linßen
Freitag, 11. November 2016, 10.05 Uhr
Bitte, Danke, Tür aufhalten
Brauchen wir mehr Höflichkeit?
Sonja Striegl im Gespräch mit Rainer Erlinger
Wenn Rainer Erlinger heute eine Email schreibt, dann beginnt er sie mit „sehr
geehrte Frau oder sehr geehrter Herr“. Er findet das höflich. Früher musste ein
schnelles „Hallo“ oder „Liebe/r“ reichen. Das war, bevor er sich für sein Buch
„Höflichkeit, vom Wert einer wertlosen Tugend“ mit unseren Umgangsformen
beschäftigte. Der Philosoph und Autor der SZ-Magazin-Kolumne „Gewissensfragen“
versteht Höflichkeit als Wertschätzung: zwischen den Geschlechtern, zwischen den
Generationen und den Kulturen, im Privaten wie im Beruflichen. Nicht gemeint sind
geheuchelte Floskeln, mit denen wir unser Gegenüber umgarnen oder gar täuschen
wollen. „Eine Tür kann ich jedem aufhalten, nicht nur der attraktiven Person, die ich
beeindrucken will.“
(SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Freitag, 11. November 2016, 19.20 Uhr
Musik
Neues aus Pop und Jazz aus aller Welt
Moderation: Fabian Elsäßer
Hier öffnen wir uns für die aktuelle Singer/Songwriter-Musik und stellen junge
Pop- und Jazzmusiker aus aller Welt vor – moderiert mit Hintergrund über die Musik
und die Musiker.
Montag, 14. November 2016, 10.05 Uhr
Die Retter vom Mittelmeer
Hilfe für schiffbrüchige Flüchtlinge
Von Philipp Eins
Seit die Balkanroute geschlossen ist, gelangen so viele Flüchtlinge wie nie zuvor
über die zentrale Mittelmeerroute nach Europa. Die Überfahrt ist lebensgefährlich,
denn viele Boote sind nicht seetüchtig und zudem überfüllt. Tausende Menschen
kamen dieses Jahr bereits im Mittelmeer ums Leben. Bei der Rettung Schiffbrüchiger
helfen private Organisationen wie SOS Méditerranée. Seit Februar 2016 ist die Crew
des Schiffs Aquarius im zentralen Mittelmeer unterwegs und konnte schon fast 3000
Flüchtlinge aus Seenot retten und medizinisch erstversorgen. Viele der Helfer gehen
dabei selbst an ihre Grenzen.
(SWR 2016 / Red.: Karin Hutzler)
Montag 14. November 2016, 19.20 Uhr
Ein Jahr danach
Weiterleben nach den Terroranschlägen in Paris
Von Annika Erichsen
Nina ist 16 Jahre alt und lebt in Paris. Am 13. November 2015 war sie auf dem
Konzert der Band Eagles of Death Metal im Pariser Konzertsaal Le Bataclan, bei
dem 90 Personen durch einen islamistischen Anschlag ums Leben kamen. Nina
erzählt mit Genauigkeit und Gefasstheit von den Vorkommnissen in jener Nacht und
der Zeit danach. Sie ist fest entschlossen, weiterhin ein normales Leben zu führen,
auszugehen und Spaß zu haben. Um das zu schaffen, entwickelte sie ihre eigene
Form der Traumatherapie: Zum Beispiel geht sie wieder auf Konzerte, um ihre
Ängste zu überwinden und sich zu beweisen, dass es auch gut ausgehen kann.
(SWR 2016 / Red.: Karin Hutzler)
Dienstag, 15. November 2016, 10.05 Uhr
Ein Jahr danach
Weiterleben nach den Terroranschlägen in Paris
Von Annika Erichsen
Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr
Dienstag, 15. November 2016, 19.20 Uhr
Ich bin du
Von Rainer Schildberger
Regie: Alexander Schuhmacher
Es ist soweit, jetzt können Träume realisiert werden. Die Firma „Ich bin Du –
Lösungen in 3D“ macht es möglich. Rainer Barthelheimer, ein verbeamteter Lehrer,
träumt schon lange davon, in aller Ruhe einen Roman zu schreiben, vielleicht ganz
groß damit rauszukommen, um dann irgendwann… Aber auf seine
Pensionsansprüche möchte er nicht verzichten. Und falls es mit dem Schreiben nicht
klappt, will er auch wieder ins Sicherheitsnetz zurück. Was also tun? Ein
Doppelgänger wäre die Lösung, frisch aus einem der hochmodernen 3D-Drucker.
(SWR 2014 / Red.: Karin Hutzler)
Mittwoch, 16. November 2016, 10.05 Uhr
Elisabeth Schütz
Brechts Hausmädchen
Von Thomas Moser
Über ihren Bruder, einen Bühnenarbeiter im Schiffbauerdamm-Theater, erhielt
Elisabeth Schütz, gerade 19 Jahre alt, den Tipp, als Hausmädchen bei Bertold
Brecht zu arbeiten. Das war 1953, sie war Schneiderin und arbeitslos. Über ein Jahr
lang arbeitet sie dort. Im Herbst 1954 verlässt Elisabeth Schütz den Haushalt von
Bertold Brecht und Helene Weigel, heiratet später und übersiedelt nach
Lampoldshausen im Kochertal, nahe Heilbronn. Elisabeth Schütz lernte Bertold
Brecht in seinen persönlichen Neigungen und Vorlieben kennen, in seinem Verhalten
Mitarbeitern und Bediensteten gegenüber und beschreibt ihn als einen zutiefst
einfachen Menschen.
(Produktion RBB 2010 / Red.: Rudolf Linßen)
Mittwoch, 16. November 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Bernd Lechler
Redaktion: Rudolf Linßen
Donnerstag, 17. November 2016, 10.05 Uhr
Persona non grata im Deutschen Wald
Warum ein Förster Jäger und Waldbewirtschafter gegen sich aufbringt
Mit Peter Wohlleben spricht Natalie Putsche
Er vergleicht Buchen mit Elefanten, spricht von Mutterbäumen und ihren „Kleinen“,
erzählt von ihrem sehr sozialen Verhalten, von Weicheiern unter ihnen und ihren
Schmerzen. Peter Wohlleben war lange Zeit Forstwirt im herkömmlichen Sinne, hatte
im Wald nur Augen für die effektivste Verwertung und ist zum Baumfällen mit riesigen
Maschinen angerückt. Heute würde er nie wieder so mit Bäumen umgehen.
Stattdessen studiert er sie, schreibt Bücher über sie in seinem Forsthaus in der Eiffel
und hat es geschafft, dass sein Arbeitgeber aus der staatlich kontrollierten
Forstwirtschaft ausgestiegen ist. Es könnte friedlich sein, doch mit seinen Ansichten
ist Wohlleben zum Feindbild der Jagdinteressen und klassischen Forstwirtschaft
geworden.
(SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Donnerstag, 17. November 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Bernd Lechler
Redaktion: Ellinor Krogmann
Gast im Studio: Matthias Wörne, pädagogischer Leiter und Geschäftsführer der
Naturschule Freiburg e.V.
Freitag, 18. November 2016, 10.05 Uhr
Ich hole Euch zurück
Ein Vater versucht, seine Söhne dem IS zu entreißen
Mit Joachim Gerhard spricht Almut Engelien
"Ich hatte ganz normale Jungs, sie waren aktiv im Sportverein und feierten mit
Freunden", sagt Joachim Gerhard. Bis sie durch einen Freund den Islam für sich
entdecken. Beide konvertieren, radikalisieren sich und sind eines Tages
verschwunden. Vermutlich nach Syrien. Über eine WhatsApp-Nachricht erfährt der
Vater, dass sie im »heiligen Krieg« für Allah gestorben seien. Doch er findet heraus,
dass sie noch leben. Joachim Gerhard beginnt, um sie zu kämpfen. Im Gespräch mit
Almut Engelien schildert er, wie er zu ihnen Kontakt aufnahm, aber wie sein Plan, sie
zurück nach Deutschland zu holen, immer wieder scheitert. Er erzählt, wie sie sich in
einer Videobotschaft von ihm losgesagt haben und weshalb er die Hoffnung trotzdem
nicht aufgibt.
(SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Freitag, 18. November 2016, 19.20 Uhr
Musik
Neues aus Pop und Jazz aus aller Welt
Moderation: Bernd Lechler
Hier öffnen wir uns für die aktuelle Singer/Songwriter-Musik und stellen junge
Pop- und Jazzmusiker aus aller Welt vor – moderiert mit Hintergrund über die Musik
und die Musiker.
Montag, 21. November 2016, 10.05 Uhr
Jenny de la Torre
Eine peruanische Ärztin hilft Armen in Deutschland
Von Julia Beißwenger
Als Kind sah Jenny de la Torre in ihrer Heimat Peru viel Elend durch Krankheit und
Armut. Sie beschloss, Ärztin zu werden und begann 1977 ein Medizinstudium in
Leipzig. Doch der Abschluss wurde in Peru nicht anerkannt. So kam es, dass die
Peruanerin anstelle der Armen in ihrem Heimatland Obdachlose in Berlin behandelt.
Und das seit nun mehr als 20 Jahren. Mithilfe von Spendengeldern gründete Jenny
de la Torre eine gleichnamige Stiftung, die seit 2006 ein Gesundheitszentrum für
Obdachlose in Berlin Mitte unterhält. Rund 30 Mitarbeiter bieten hier medizinische,
soziale und psychologische Betreuung. Autorin Julia Beißwenger hat das Zentrum
besucht.
(SWR 2016 / Nadja Odeh)
Montag, 21. November 2016, 19.20 Uhr
ck kann ich nicht
Die schwierige Emanzipation einer jungen Kaukasierin
Von Natalie Kreisz
Eine aus Inguschetien geflüchtete Muslimin trennt sich in der Notunterkunft von
ihrem gewalttätigen, traumatisierten Ehemann. Für ihre Familie und die ihres Mannes
steht fest, sie hat damit Schande über die Familie gebracht. Sie wird geächtet und
muss alleine versuchen, für sich und ihre Kinder einen Weg im fremden Land zu
finden. Unterstützung erhält sie von Sozialarbeiterinnen und ehrenamtlichen
Helferinnen. Offiziell gilt sie nicht als verfolgt oder bedroht, denn sie ist Bürgerin der
Russischen Föderation. Ob sie bleiben kann, liegt allein in den Händen des Gerichts,
das über ihren Fall entscheidet.
(SWR 2016 / Red.: Karin Hutzler)
Dienstag, 22. November 2016, 10.05 Uhr
ck kann ich nicht
Die schwierige Emanzipation einer jungen Kaukasierin
Von Natalie Kreisz
Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr
Dienstag, 22. November 2016, 19.20 Uhr
Klappstuhllesung
Apfelbäume
Von Virginia Brunn
Regie: Ulrich Lampen
Die DDR liegt in den letzten Zügen, der Vater will in den Westen fliehen und landet
im Gefängnis. Als er von der BRD freigekauft wird, holt er die Familie nach, aber da
ist die Ehe längst zerrüttet. Das Kind wächst jetzt am Rand des Schwarzwalds auf,
vermisst den Vater und abends auch die Mutter, denn die arbeitet als Kellnerin und
hat schon einen neuen Mann. Wenn er ins Bistro kommt, darf niemand sie anlächeln.
Zwischen Benjamin Blümchen und Godzilla wird das Kind größer und der Schrecken
greifbarer, denn im neuen Mann der Mutter lauert das Monster.
(SWR 2016 / Red.: Katrin Zipse)
Mittwoch, 23. November 2016, 10.05 Uhr
Bruder NixNutz
Schweifen-Können überall
Von Frank Schüre
Die Eltern dachten, man muss brav und tüchtig sein. Das dachten alle Kinder. Nur
den Bruder interessierte das nicht. „Ein richtiger Nichtsnutz, das bist Du!“, fand die
Oma des Autors Frank Schüre. Während er brav und tüchtig war, trieb es den Bruder
bei jeder Gelegenheit in Gedanken auf und davon. – Was ist das mit dem Schweifen
im Geist? Die Hälfte des Tages schweifen wir ab, entdecken die Forscher. „Was war
das mit dem Schweifen meines Bruders“, fragt sich Autor Schüre und hat sich
umgehört.
(SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
Mittwoch, 23. November 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Patrick Batarilo
Redaktion: Fabian Elsäßer
Donnerstag, 24. November 2016, 10.05 Uhr
Alleingänge
oder Wenn man allein aufs Klo kann, kann man auch allein ins Kino
Ein Selbstversuch von Vivien Schütz
Ins Kino gehen, im Café sitzen oder ein Bier in der Kneipe trinken: Das machen viele
nur in Begleitung. Überschätzen wir die Freuden der Gemeinsamkeit? Warum hat
das alleine Ausgehen in unserer Gesellschaft eher etwas Kauziges? Wissen wir
überhaupt noch, wie es sich anfühlt, auch mal allein etwas zu unternehmen? Vivien
Schütz, die an der Bauhausuniversität Weimar „Experimentelles Radio“ studiert, hat
den Selbstversuch gewagt und sich allein auf Situationen eingelassen, die sie
gewöhnlich mit anderen erlebt. Nur das Aufnahmegerät durfte mitkommen.
(Autorenproduktion 2016 / Red.: Katrin Zipse)
Donnerstag, 24. November 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Patrick Batarilo
Redaktion: Katrin Zipse
Freitag, 25. November 2016, 10.05 Uhr
Verschärfte Maßnahme
Unterwegs mit dem Anti-Terror-Trupp für Flughafensicherheit
Von Anja Kempe
Bewaffnet patrouillieren Trupps der Bundespolizei durch die Flughafenhalle. Einige
tragen eine MP vor sich her, mit 30 cm Lauflänge. Die Anti-Terror-Kräfte schauen
sich nach auffällig wirkenden Personen um. Diese verschärfte Sicherheitsmaßnahme
wurde nach den jüngsten Anschlägen eingeführt. Der besorgten Öffentlichkeit soll
optimale Sicherheit garantiert werden. Doch die Flugsicherheitsleute klagen, immer
seien sie schuld, wenn etwas passiert, dabei sei ihr Beruf alles andere als
ungefährlich.
(Autorin für SWR 2016 / Red.: Ellinor Krogmann)
Freitag, 25. November 2016, 19.20 Uhr
Musik
Neues aus Pop und Jazz aus aller Welt
Moderation: Patrick Batarilo
Hier öffnen wir uns für die aktuelle Singer/Songwriter-Musik und stellen junge
Pop- und Jazzmusiker aus aller Welt vor – moderiert mit Hintergrund über die Musik
und die Musiker.
Montag, 28. November 2016, 10.05 Uhr
Die verschwundenen Studenten
Menschenrechtsverletzungen in Mexiko und deutsche Waffen
Von Erika Harzer
Im September 2014 verschwinden 43 Studenten im mexikanischen Bundesstaat
Guerrero spurlos. Verschleppt von Polizeieinheiten. Omar Garcia, ein Überlebender,
versucht seitdem zusammen mit Angehörigen die Hintergründe zu klären. Bei der
Polizeiaktion waren G36 Sturmgewehre von Heckler & Koch im Einsatz, Waffen, die
niemals in diese Region hätten gelangen dürfen. Der Journalist Wolf Dieter Vogel
lieferte zusammen mit Kollegen der Staatsanwaltschaft Stuttgart Nachweise,
aufgrund derer Anklage gegen Heckler & Koch erhoben wurde.
(SWR 2016 / Red.: Ellinor Krogmann)
Montag, 28. November 2016, 19.20 Uhr
Eine Zeit voller Zeichen und Sterne
Joni Mitchell erinnert sich an Leonard Cohen
Von Wolf Eismann
Auf dem legendären Newport Folk Festival im Sommer 1967 lernten sie sich kennen:
Joni Mitchell und Leonard Cohen. Beide kamen aus Kanada, er aus der Großstadt,
sie vom Lande. Und beide suchten ihr Glück in Greenwich Village. Sie sangen sich
gegenseitig ihre selbstgeschriebenen Lieder vor, lasen gemeinsam Hermann Hesse
und Albert Camus, liebten und inspirierten einander. Drei Jahrzehnte später erinnert
sich Joni Mitchell an jene Zeit voller Zeichen und Sterne, die nach einem Jahr abrupt
zu Ende gehen sollte. Mit dem Erfolg trennten sich ihre Wege.
(SWR 2016 / Red.: Ellinor Krogmann)
Dienstag, 29. November 2016, 10.05 Uhr
Eine Zeit voller Zeichen und Sterne
Joni Mitchell erinnert sich an Leonard Cohen
Von Wolf Eismann
Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr
Dienstag, 29. November 2016, 19.20 Uhr
Winterswijk
Hörspiel von Jan Decker
Regie: Iris Drögekamp
Richard Reich aus Rinteln will sterben. Weil er sterben muss. Die tödliche Diagnose
wirft ihn aus der Bahn. Da ist nur noch diese innere Leere und der immer größer
werdende Wunsch nach einem selbstbestimmten Tod. Aber in Deutschland ist das
Sterben per Sterbehilfe nicht erlaubt. Dafür muss Richard in die Niederlande fahren,
nach Winterswijk. Dort gibt es Pro aditus mortis, einen Sterbehilfe-Verein. Richard
begibt sich allein auf seine letzte Fahrt. In die Arme von Albert Muskel und seiner
rätselhaften Assistentin Joanna, die Sterben als Serviceleistung anbieten. Oder ist
alles nur ein Streich, den ihm sein Kopf neuerdings spielt? Und warum geht das nicht
zu Hause, in Lydias Armen, bei seinen Kindern: sterben dürfen, weil man sterben
muss?
(SWR 2016 / Red.: Katrin Zipse)
Mittwoch, 30. November 2016, 10.05Uhr
Tears on my pillow
Was uns zum Weinen bringt
Von Matthias Baxmann
Wann hat man zum letzten Mal geweint und warum? Wünscht man sich manchmal,
überhaupt heulen zu können, doch die Augen bringen keine Träne hervor, obwohl
ein Anlass gegeben wäre. Erst viel später, aus einem geringfügigen Grund, stürzt es
aus uns heraus. Was sind die Auslöser? Trauer oder Glück, Scham oder Liebe und
Sehnsucht, Mitgefühl oder Selbstmitleid, Einsamkeit? Können es Erinnerungen sein,
ausgelöst durch ein Foto, einen Brief, eine Musik? Rollt dann nur eine Träne die
Wange herunter oder gibt es kein Halten mehr, überwältigt von lautem Schluchzen.
Eine persönliche Erkundung von Autor Matthias Baxmann.
(Autor für SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
Mittwoch, 30. November 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Patrick Batarilo
Redaktion: Ellinor Krogmann