M O N TA G , 2 1 . M Ä R Z 2 0 1 6 * Redaktionsschluss: 0.05 Uhr | H | Nr. 80 / 12. W. Preis 1,30 Euro DPA/DIEGO AZUBEL Nico Rosberg holt ersten Sieg der neuen Formel-1-Saison Der Deutsche eröffnet in Melbourne erfolgreich die Jagd auf den WM-Titel. Rennen nach spektakulärem Unfall von Fernando Alonso gestoppt. Seite 21 Der Vampir der Oper Historischer Besuch: US-Präsident Obama zu Gast in Kuba morgenpost.de Nachrichten rund um die Uhr FUSSBALL-BUNDESLIGA BVB siegt nach Rückstand HAVANNA – Als erster US-Präsident seit Hertha BSC wünscht sich eine neue Spielstätte Berlin – Platz drei in der Liga, das inter- nationale Geschäft im Visier: Während Fußball-Bundesligist Hertha BSC sportlich hervorragend dasteht, hadert man beim Hauptstadt-Klub mit den durchwachsenen Zuschauerzahlen. Im Schnitt kommen bei Heimspielen nur 45.615 Zuschauer ins Olympiastadion. Herthas Manager Michael Preetz geht deshalb in die Offensive: „Das Olympiastadion ist unsere Heimstätte. Das ist auch gut so. Aber es hilft nichts, wir müssen uns mit dem Thema befassen: Was ist eine zeitgemäße Spielstätte für Hertha?“ Hertha sucht also nach einer Zukunftsarena. Gewünscht ist ein reines Fußballstadion mit einer Kapazität von etwa 55.000 Plätzen und mit zeitgemäßem Komfort und VIP-Logen. Allerdings kann Hertha ein solches Projekt nicht finanzieren. Und die Frage der Kosten lässt sich derzeit nicht seriös beantworten. Der laufende Mietvertrag für das Olympiastadtion endet im Juni 2017. Seite 19 Flüchtlingspakt überfordert die Griechen ATHEN – Die Umsetzung des Flücht- lingspaktes stellt die griechischen Behörden vor große Probleme. „Wir tappen in Zusammenhang mit den Modalitäten im Dunkeln“, sagte ein Offizier der griechischen Küstenwache. Es fehle an Experten und Sicherheitspersonal. Der Sprecher des nationalen Krisenstabes, Jorgos Kyritsis, sagte: „So ein Plan lässt sich nicht in 24 Stunden in die Tat umsetzen.“ Der sieht vor, dass alle Flüchtlinge, die ab Sonntag illegal von der Türkei nach Griechenland übersetzen, ab 4. April zwangsweise in die Türkei zurückgebracht werden können. Vorher haben die Migranten jedoch das Recht auf eine Einzelfallprüfung. Nach Angaben des Krisenstabes setzten in der Nacht zum Sonntag 875 Menschen von der türkischen Küste auf griechische Inseln über. Am Sonntag kamen zwei Kleinkinder vor der Insel Ro ums Leben, als das Flüchtlingsboot kenterte. Zwei weitere Migranten starben auf Lesbos. Seite 4 10012 4 199067 801302 BELGIEN € 2,30 / DÄNEMARK DKK 17,15 / ITALIEN € 2,30 / GRIECHENLAND € 2,30 / ÖSTERREICH € 2,30 / POLEN PLN 9,70 / SCHWEIZ CHF 2,50 / SPANIEN € 2,30 / SLOWAKEI € 2,30 / TÜRKEI TL 7,15 / UNGARN FT 720 Borussia Dortmund hat beim FC Augsburg einen frühen Rückstand noch in einen 3:1-Erfolg gedreht und bleibt damit in der Rückrunde ungeschlagen. Der Abstand zu Tabellenführer Bayern München beträgt weiterhin fünf Zähler bei sieben verbleibenden Spieltagen. VfB Stuttgart – Bayer 04 Leverkusen FC Augsburg – Bor. Dortmund 0:2 1:3 Berichte auf den Seiten 19/20 POP-EYE/SINISSEY 1928 ist Barack Obama am Sonntag in Kuba eingetroffen. Obama landete in der Hauptstadt Havanna, wo er mit Staatschef Raúl Castro über eine Annäherung sprechen will. Der US-Präsident kam um 21.18 Uhr MEZ im strömenden Regen an, ihn begleiteten seine Frau Michelle und die beiden Töchter. Obama begrüßte die Kubaner per Twitter: „Que bolá Cuba“, fragte er, „wie gehts?“. Und er betonte, er wolle die Menschen treffen und direkt von ihnen hören, wie es ihnen hier geht. Ende 2014 hatten Obama und Castro ein Ende der Eiszeit vereinbart, die diplomatischen Beziehungen wurden 2015 wieder vollständig aufgenommen und das US-Handelsembargo gelockert. Seit wenigen Tagen gibt es auch wieder einen direkten Postverkehr. Kuba fordert als nächsten Schritt eine Aufhebung des US-Handelsembargos und eine Rückgabe des seit 1903 unter US-Kontrolle stehenden Stützpunktes Guántanamo. Seiten 2 und 3 BERLIN – Kunstblut ist ein besonderer Saft: In An- tú Romero Nunes’ Inszenierung von Heinrich Marschners selten gespielter Oper „Der Vampyr“ von 1828 fließt er reichlich. Am Sonntag feiert sie an der Komischen Oper Premiere. Nunes und sein Team haben die Oper krass gekürzt und bearbeitet. Leider bleibt der Abend in entscheidenden Momenten blass – auch musikalisch. Im Zentrum steht Heiko Trinsingers Vampir, der sich aber an Nicole Chevaliers Malwina die Zähne ausbeißt. Freundlicher, aber nicht begeisterter Applaus. Die ausführliche Kritik lesen Sie morgen. geka Autobahndreieck Funkturm bröckelt Bund plant vorerst keine Sanierung des Verkehrsknotens. Südliche Avus soll dreispurig werden X VON JOACHIM FAHRUN BERLIN – Die Reparatur des maroden Autobahndreiecks am Funkturm wird noch mehrere Jahre auf sich warten lassen. Das Sanierungsprojekt für einen der meistbefahrenen Verkehrsknoten Deutschlands ist nicht im aktuellen Verkehrswegeplan des Bundesverkehrsministeriums enthalten, obwohl der Senat das Vorhaben schon 2013 angemeldet hatte. Jetzt soll das Kreuz am Funkturm aus „Sanierungsmitteln“ auf Vordermann gebracht werden, wie es in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung heißt. Seit vergangenem Sommer ist dort nur noch Tempo 60 erlaubt, um die bröckelnde Substanz zu schonen. Ursprünglich war der Baubeginn an dem 1963 eröffneten Dreieck für Ende 2015 vorgesehen. Jetzt firmiert die Erneuerung der Klammer zwischen Avus (A115) und Stadtringautobahn (A100) nicht mehr als Neubau, sondern als Sanierungsprojekt. Sicher ist, dass für die Modernisierung von Rampen, Auffahrten und Brücken ein komplettes Plan- feststellungsverfahren nötig sein wird. Komplett mit Einwänden von Verbänden oder Anliegern sowie Prüfung der Umweltfolgen. Ein solcher Prozess dauert nach Einschätzung von Berlins Verkehrs-Staatssekretärs Christian Gaebler sieben Jahre. Eine Machbarkeitsstudie bezifferte im vergangenen Jahr die Kosten für einen solchen „Neubau im Bestand“ auf 264 Millionen Euro. Ursprüngliche Planungen waren von 50,5 Millionen Euro ausgegangen. Ein Teil der Kostenexplosion ergibt sich aus der Empfehlung der Studie, eine Hochstraße über die Avus-Nordkurve zu bauen. Während die Bundesregierung am Funkturm die Wünsche des Landes Berlin nicht erfüllt, haben die Beamten von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ein Projekt aufgenommen, das Berliner Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) gar nicht auf der Liste hatte. Der dreispurige Ausbau der Avus zwischen den Anschlussstellen Hüttenweg und Zehlendorf firmiert im neuen Bundesverkehrswegeplan des Ministers unter „neues Vorhaben“ im weiteren Bedarf mit Planungsrecht. Sanierung und Verbreiterung des 7,1 Kilometer langen Teilstücks werden mit 126,5 Millionen Euro beziffert, wobei der größte Teil für die Reparatur der bestehenden Autobahn benötigt wird. In Berlin sieht man diese Maßnahme jedoch nicht als vordringlich an. Stau sei eher nicht auf diesem südlichen Teil der Avus ein Problem, sondern weiter nördlich, heißt es. Und die Anlage von einer zusätzlichen Fahrspur pro Richtung durch den Grunewald werde in der Planung komplizierte naturschutzrechtliche Fragen aufwerfen. 850 Millionen Euro für den Weiterbau des Stadtrings A100 Außerdem steht der Weiterbau des Stadtrings A100 über die bisher im Bau befindliche Strecke zum Treptower Park im Bundesverkehrswegeplan. Die gesamte Strecke vom derzeitigen Startpunkt am Autobahndreieck Neukölln bis über die Spree und unter dem Bahnknoten Ostkreuz hindurch bis zur Storkower Straße wird vom Bund mit knapp 850 Millionen Euro angegeben. Kritiker halten diese Summe für unrealistisch niedrig, weil schon der Abschnitt von Neukölln nach Treptow inzwischen mit 470 Millionen Euro kalkuliert wird. Zudem ist der Brückenschlag über die Spree politisch umstritten. Allgemein anerkannt ist hingegen das dritte Straßenbauprojekt, das aus dem Land Berlin im Verkehrswegeplan des Bundes auftaucht. Die Ortsumgehung des Dorfes Malchow im Nordosten der Stadt erscheint im „vordringlichen Bedarf“. Die Bundesstraße 2 aus dem Ortskern zu verlegen, soll für 3,2 Kilometer 20,6 Millionen Euro kosten. Auch der nördliche Berliner Ring soll ausgebaut werden. Unter den zehn Straßenbauprojekten in Brandenburg steht der Abschnitt zwischen den Autobahndreiecken Pankow und Havelland ganz oben in der Liste. Für 29 Kilometer rechnen die Planer mit Gesamtkosten von 791 Millionen Euro. Das Vergabeverfahren sei in Vorbereitung, steht im Verkehrswegeplan. „Hey Boss, ich komm zu spät“ 13 Studenten sterben bei Busunfall Bruce Springsteen schreibt Neunjährigem Entschuldigung für die Schule in Spanien LOS ANGELES – Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben. So zumindest sieht es vermutlich der neunjährige Xabi Glovsky aus Pasadena (USA). Der Junge hatte in der vergangenen Woche mit seinem Vater ein Konzert von Bruce Springsteen in Los Angeles besucht, wie „Huffington Post“ und „Spiegel Online“ berichten. Und weil der „Boss“ bei Konzerten bekanntermaßen auch mal drei Stunden und länger auf der Bühne bleibt, hielt der kleine Xabi sein vorbereitetes Schild in die Höhe, auf dem stand: „Bruce, I will be late to school tomorrow. Please sign my note :)“ (Bruce, ich komme morgen zu spät in die Schule, bitte unterschreibe meine Entschuldigung.) Springsteen, selbst dreifacher Familienvater, schien sich seiner besonderen Verantwortung für den jungen Fan bewusst und ließ Xabi und dessen Vater Scott Glovsky hinter die Bühne bit- Bruce Springsteen entschuldigte Xabi Glovsky bei dessen Lehrerin SCOTT GLOVSKY VIA TWITTER INHALT Meinung / Leserbriefe Wirtschaft Berlin Brandenburg Kultur Seite 2 6-7 9-13 14 15 Horoskop TV-Programm Sport Wissen / Rätsel Leute 16 18 19-22 23 24 ten, nachdem er sein 35-Song-Programm runtergerockt hatte. Dort griff der „Boss“ dann statt in die Saiten zu Stift und Papier und schrieb dem Jungen kurzerhand selbst eine Entschuldigung: „Dear Ms. Jackson, Xabi has been out very late rocking & rolling. Please excuse him if he is tardy.“ (Liebe Ms. Jackson, Xabi war lange unterwegs, rock ‘n’ rollen. Bitte entschuldigen Sie ihn, falls er sich verspätet.) In der Tat wachte der Junge am Morgen nach dem Konzert erst um 10.45 Uhr auf, wie der „Claremont Courier“ berichtet. Allerdings habe seine Lehrerin die Entschuldigung akzeptiert, so der Vater. Dazu twitterte er ein Foto von Xabi und Bruce. BM TARRAGONA – Bei einem schweren Busunglück in Spanien sind 13 Studenten ums Leben gekommen. Etwa 30 Menschen wurden bei dem Unfall in der Nähe von Tarragona im Nordosten des Landes schwer verletzt, 13 weitere leicht. Unter den Fahrgästen waren nach Angaben der Rettungsdienste auch Deutsche. „Wir können derzeit nicht ausschließen, dass auch Deutsche betroffen sind“, so eine Sprecherin des Auswärtigen Amts. Der Bus war am Morgen mit 61 Menschen an Bord auf einer Autobahn in den Gegenverkehr geraten und mit einem anderen Fahrzeug kollidiert. Alles deute auf einen Fehler des Fahrers hin. Seite 8 ANZEIGE ALTPAPIERENTSORGUNG FÜR DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT Kostengünstig & zuverlässig www.bartscherer-recycling.de US-WAHLKAMPF Wieder Prügelszenen bei Kundgebung von Trump Wieder ist es bei einem Wahlkampfauftritt des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump zu Gewalt gekommen. Wie aus einem Video des Senders NBC hervorgeht, wurde ein Demonstrant in Tucson (Bundesstaat Arizona) von einem Kundgebungsteilnehmer mit der Faust geschlagen und getreten. Auf dem Video ist auch ein Mann zu sehen, der eine weiße Ku-Klux-Klan-Haube trägt und anscheinend die Hand zum Hitlergruß erhebt. Trump kommentierte das während seiner Rede mit den Worten: „Das ist ein widerlicher Typ.“ UMFRAGE Kaffee bei den Deutschen beliebter als Tee Nur etwa jeder siebte erwachsene Deutsche bezeichnet sich als Teetrinker, der auf Kaffee verzichtet. Das ergab eine repräsentative YouGov-Umfrage. Auf die Frage „Trinken Sie Tee, Kaffee oder beides?“ antworteten 14 Prozent mit der Aussage „nur Tee“, wohingegen 20 Prozent „nur Kaffee“ sagten. Eine Mehrheit von 59 Prozent trinkt beide Heißgetränke. Weder Kaffee noch Tee trinken demnach fünf Prozent. Unter denjenigen, die beides trinken, mögen 51 Prozent lieber Kaffee und 16 Prozent lieber Tee. 33 Prozent trinken „beides gleichermaßen gerne“. Kasupke sagt ... ... wie es ist Ick muss zujeben, als ick jestan in meena Lieblingszeitung jelesen habe, wie findich die Helfashelfa der Knackis sind, Drogen oder Handys in’n Knast zu schmuggeln, musst’ ick ja doch grinsen. Uffjeschnippelte und wieda zusammenjeklebte Waffeleia machen sich zu Ostan natürlich besondas jut. Jefallen haben mir ooch die Rauschgiftampullen inna Sardinenbüchse. Ob se die noch mit Fischjestank vaseh’n haben, damit keena so jenau hinkiekt? Dabei is det janze natürlich beschämend, empörend und tieftraurich. Schärfere Kontrollen sind nich’ möglich? Det gloob’ ick nich. Heute lässt sich doch allet übawachen. Vielleicht sollte unsa Justizsenator mal bei Google oder der NSA nachfragen, wie man sowat macht. [email protected] WETTER Stark bewölkt und regnerisch bei 9 Grad KONTAKT IM INTERNET Das kühle und regnerische Wetter des ersten Frühlingstages bleibt uns auch zum Start in die neue Woche erhalten. Der Montag wird wolkenverhangen, aus der dichten Bewölkung fällt immer wieder Regen oder Sprühregen. Die Temperaturen bleiben bei maximal 9 Grad im einstelligen Bereich. Seite 24 Anschrift: Kurfürstendamm 22, 10719 Berlin E-Mail: [email protected] Aboservice: 030-8872 77677 Redaktion: 030-8872 77887 Anzeigen: 030-8872 77660 Twitter Werden Sie Aktuelles aus Fan von uns: dem Newsroom: facebook.com/ twitter.com/morgenpost morgenpost
© Copyright 2024 ExpyDoc