Eine dezentrale Technologie zur Synthese von flüssigen

DGMK-Tagung “Konversion von Biomassen und Kohlen”
9.-11. Mai 2016 in Rotenburg a.d.F.
Eine dezentrale Technologie zur Synthese von flüssigen Kraftstoffen aus
methanhaltigem Gas
T. Boeltken*, P. Engelkamp*, A. Schroeder**, J. Hoffmann**, P. Pfeifer*/**, P. Piermartini*
*INERATEC – Innovative Chemische Reaktortechnologien, **Karlsruher Institut für Technologie
(KIT), Institut für Mikroverfahrenstechnik (IMVT)
Abstract
Aufgrund der geringer werdenden Ressourcen an fossilen Energieträgern ist die Erzeugung
alternativer Kraftstoffe aus Biomasse ein wichtiges Standbein für die Mobilität von morgen. Um
eine Konkurrenz von Kraftstoffen gegenüber Nahrungsmittelerzeugung zu vermeiden ist ein hoher
energetischer und stofflicher Nutzungsgrad der Biomasse notwendig. Biogas ist dabei in
Deutschland ein wichtiger Baustein, da neben Reststoffen aus der Landwirtschaft auch
kommunaler Restmüll genutzt werden kann, und mit dem bereits vergorenen Material die Düngung
der landwirtschaftlichen Flächen sichergestellt bleibt. Die heute gängige Praxis ist jedoch die
kontinuierliche Verstromung des gewonnen Biogases. Da Biogas einen hohen Anteil an
Kohlendioxid enthält, sind die Aufbereitung und die Einspeisung in das Erdgasnetz nur großen
Biogasanlagen vorenthalten. Eine Alternative dazu wäre die Umwandlung zu flüssigen Kraftstoffen
in kleinen dezentralen Anlagen. Dieses Konzept wird vom KIT Spin-off INERATEC verfolgt. Durch
autotherme Reformierung und anschließende Fischer-Tropsch Synthese sollen hochwertige
Kraftstoffe der 2.ten Generation aus Biogas erzeugt werden. Dezentral vorkommende fossile
Gasquellen, wie Schiefergas oder Erdölbegleitgas sowie Synthesegase aus Kohlevergasung oder
chemischen Prozessen können ebenfalls mit der Technologie in synthetische Kraftstoffe
umgewandelt werden.
In diesem Beitrag wird das Konzept einer schlüsselfertigen Gas-to-Liquid Anlage von INERATEC
vorgestellt. Über die entwickelten Reaktorkonzepte sowie deren Marktreife wird berichtet.