Organisierte Reisen: Auch im digitalen Zeitalter erfolgreich

DER DEUTSCHE REISEVERBAND
DRV-Politikthemen
AUSGABE 1 – 2016 | FRÜHJAHR
Organisierte Reisen: Auch im digitalen
Zeitalter erfolgreich
Die Digitalisierung ist und bleibt ein Megatrend im Tourismus. Neue Kundenbedürfnisse und
Geschäftsmodelle fordern die Branche heraus. Die Unternehmen stellen sich auf den Wandel
ein, geraten jedoch immer wieder in einen ungleichen Wettbewerb mit Konkurrenten aus der
Digitalwirtschaft. Die Politik muss reagieren.
Branche bleibt erfolgreich
Umsätze wachsen kontinuierlich
Von geringen Einbußen im Krisenjahr 2009 abgesehen,
steigerten Reisebüros und Veranstalter ihre Umsätze
kontinuierlich – neuen Konkurrenten aus der Digitalwirtschaft zum Trotz.
Die meisten Bundesbürger informieren sich online über Reiseprodukte. Sie nutzen im Urlaub
Apps und teilen ihre Erfahrungen in sozialen Netzwerken. Darauf stellen sich die Reisebüros
und Veranstalter ein, indem sie ihren Webauftritt optimieren und digital ständig erreichbar
sind. Gleichzeitig bieten sie ein Höchstmaß an Verbraucherschutz und Transparenz – ein
Umsatz in Milliarden Euro
klarer Vorteil gegenüber anonymen Webportalen. Es wundert also zunächst nicht, dass die
Veranstalter
Deutschen beim Urlaubskauf nach wie vor auf den stationären Vertrieb setzen: Zwei Drittel
30
+ 40,7 %
27,3 Mrd.c
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aller Buchungen von Veranstalterreisen erfolgen nicht im Internet.
Ungleicher Wettbewerb
Dennoch gibt es Grund zur Sorge. So bieten große Online-Plattformen private Appartements –
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oftmals ohne Wissen des Vermieters – als Ferienwohnungen oder -zimmer an. Auflagen bei
19,4 Mrd.c
Brandschutz, Hygiene oder Barrierefreiheit unterliegen sie dabei nicht – von mietrechtlichen
Zweifeln ganz zu schweigen. Erste Marktuntersuchungen verdeutlichen den Regulierungs-
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2005
2010
2015
2008 bereits um acht bis zehn Prozent gesunken sind.
Reisebüros
25
+ 15,6 %
20
bedarf: sie gehen davon aus, dass die Hoteleinnahmen in den USA durch solche Anbieter seit
23,7 Mrd.c
Digitale Tourismuspolitik muss Priorität haben
Vereinzelt gibt es bereits Gegenmaßnahmen, zumeist in Form von Wohnraumverordnungen
20,5 Mrd.c
großer Städte. Sie erweisen sich jedoch als wenig effektiv. Deshalb ist ein gemeinsamer
Vorstoß auf bundespolitischer oder europäischer Ebene unerlässlich, um das hohe Verbraucherschutzniveau im Tourismus langfristig zu sichern. Das heißt:
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2005
2010
2015
Quelle: DRV
• Wettbewerbsverzerrungen vermeiden: Alle Anbieter ein- und derselben Dienstleistung
müssen den gleichen Vorschriften unterliegen, zum Beispiel beim Brandschutz.
• Offene Steuerfragen klären: Oftmals entziehen sich kommerzielle Anbieter auf OnlinePortalen den Umsatzsteuern. Hier müssen Rechtslücken geschlossen und Kontrollen verschärft werden.
Das EU-Parlament geht dabei erste Schritte – in einer aktuellen Analyse fordert der Ausschuss für Verkehr und Tourismus einheitliche Rahmenbedingungen für alle Wettbewerber.
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