Aus dem Gemeinderat vor 91 Jahren (1925) Im Jahre 1925 konsolidierten sich die Finanzverhältnisse nach Einführung der neuen Währung im November 1923 (Reichsmark) weiter. Die rasanten Jahre der Inflation (1921-1923) waren vorüber. Dennoch war die Finanzlage der Gemeinde wie auch vieler seiner Bürger angespannt. Verständlich war daher der Beschluss, dass das Gemeindekonto bei der Altensteiger Sparkasse bis 5000 Mark überzogen werden sollte. Damit sollten auch - angesichts der allgemeinen Wohnungsnot - günstige Kredite von der Gemeinde an bauwillige Simmersfelder ausgegeben werden. Für Bauwillige eines Wohnhauses mit mindestens drei Zimmern, Küche + Zubehör konnte ein Gemeindedarlehen von bis zu 2500 Mark mit 6% Zins zunächst auf 5 Jahre vergeben werden. Was wurde sonst alles von dem Simmersfelder Gemeinderat im Jahre 1925 noch beschlossen: Für ein Kinderfest wurden für die 75 Schüler 120 Mark bewilligt. Gemäß des Vorschlags des Oberamtsbaumeister Köbele sollte die Straße nach Altensteig mit Hartschotter bedeckt und gewalzt werden, die nach Fünfbronn und Oberweiler lediglich mit Kalkschotter. Für die Simmersfelder Feuerwehr sollte eine Feuerwehrleiter beschafft werden, dazu sollten Angebote („Offerten“) von den drei Firmen Ziegler (Giengen), Barth (Fellbach) und Magirus (Ulm) eingeholt werden. Der Stundenlohn für ein Arbeiter (über 20 Jahre) in Gemeindediensten wurde auf 45 Pfennig festgesetzt. Eine Arbeiterin erhielt lediglich 32 Pfennig, eine geringere Bezahlung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt war damals noch eine Selbstverständlichkeit. Für die Teilnahme des Turnvereins am Landesturnfests in Ulm (25.-27. Juli 1925) erhielt die Turnerriege des Simmersfelder TSV einen Zuschuss von 100 Mark bewilligt, was sich bezahlt machte, da die Simmersfelder TSVler „in der III. Stärkeklasse“ einen ersten Preis errangen. Außerdem erhielt der Turnverein zur Heizung seines Turnsaals wie seither 2 Raummeter Brennholz kostenlos zugewiesen. Hierzu die Frage: Weiß jemand, wo sich dieser Turnsaal des TSV Simmersfeld in den Zwanziger Jahren und in der Zeit danach befand? Etwaige Angaben nimmt die Gemeindeverwaltung Simmersfeld gerne entgegen oder per E-Mail an: [email protected]. Dietmar Waidelich
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