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Viren als Waffe: Neue Hoffnung im Kampf gegen resistente Keime
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(SZ) Angenommen, der junge Goethe lebte noch und wäre gerade als Praktikant an
das natürlich ebenfalls noch existierende
Reichskammergericht zu Wetzlar gekommen: Wie würde er sich mit seinen Freunden verständigen, auch und insbesondere
mit der reizenden Charlotte Buff? Er würde das per Mail bewerkstelligen, und zwar
unter der Mailadresse [email protected] („hrr“ deswegen, weil
Deutschland in dem Fall ja noch das Heilige Römische Reich wäre). Mit Sicherheit
würde er irgendwann auch zu Eckermann
etwas Schlaues über das „@“ sagen, wahrscheinlich in dem Sinn, dass es seiner Vorliebe für Verwandlungen sehr entgegenkomme und dass dieses Zeichen, indem es
die in den Bäumen des Urwalds herumturnenden Klammeraffen nachahme, ihn an
das All und Eine sowohl in der Natur als
auch in der Kunst erinnere.
Wohl dem, der noch im Tode Heiterkeit
verbreitet! Wo immer davon die Rede ist,
dass der E-Mail-Erfinder Ray Tomlinson
gestorben ist, geht ein Lächeln über die
Gesichter, und die Leute sagen sich versonnen: ach ja, der Klammeraffe. Genau genommen hat Tomlinson den Klammeraffen, also das @, gar nicht erfunden. Das
Zeichen war längst vorhanden und bestach
durch seine leicht exklusive Nutzlosigkeit.
Darauf gründete sich seine unvergleichliche Karriere. Tomlinson wählte das anderweitig kaum gebrauchte @, um in den Mailadressen die Benutzer- von den Domänennamen abzugrenzen, und wenn man sich
vor Augen führt, dass wir es in diesem Jahr
auf 215,3 Milliarden E-Mails pro Tag bringen werden, kann man die Welt ohne Weiteres auch als einen Wald voller Klammeraffen sehen. Eine sehr deutsche Sicht, versteht sich. Anderswo nennt man das @ anders: in Russland sobačka (Hündchen), in
Norwegen krøllalfa (Kringel-Alpha), in Island fílseyra (Elefantenohr), in China xiaolao-shu (Mäuschenzeichen) und in Tschechien zavináč (Rollmops). Die Finnen nennen es kissanhäntä. Das bedeutet Katzenschwanz, und weil dem so ist, sagen sie
auch nicht wie unsereins „ät“, sondern lustigerweise „miuku mauku“.
Unter @-Deutern von Geblüt läuft der
uralte Scherz um, dass in Ateles, dem wissenschaftlichen Gattungsnamen des Klammeraffen, bereits das englische Kurzwort
at vorkomme. Ungeachtet dessen hat der
Klammeraffe mit seiner metaphorischen
Zweitverwendung nichts zu schaffen. Zoologen kämen nie auf die Idee, einen diesbezüglichen Zusammenhang herzustellen.
Zum einen sagt man den echten Klammeraffen eine überaus geringe Fortpflanzungsrate nach: alle zwei bis vier Jahre ein Jungtier. Da kann das @ nur lachen. Zum anderen sind die Klammeraffen tagaktive und
in Maßen gesellige Baumbewohner. Das @
hingegen ist, Milliarden hin oder her, immer ein Einzelgänger, der im Übrigen gerade in der Nacht oft die gespenstischsten
Aktivitäten entfaltet.
MÜNCHEN, DIENSTAG, 8. MÄRZ 2016
72. JAHRGANG / 10. WOCHE / NR. 56 / 2,50 EURO
AfD-Ergebnis
als Warnsignal
Hessische Kommunalwahl
alarmiert Parteien in Berlin
Berlin – Die etablierten Parteien haben
das starke Abschneiden der AfD bei der
Kommunalwahl in Hessen als Alarmsignal
gewertet. Vertreter von Union, SPD, Grünen und Linken zeigten sich am Montag einig in dem Ziel, den Aufstieg der rechtspopulistischen Partei zu stoppen und unzufriedene Wähler zurück ins eigene Lager
zu holen. Ersten Zwischenergebnissen zufolge wurde die AfD am Sonntag in Hessen
aus dem Stand drittstärkste Partei. Das Statistische Landesamt sah die AfD bei
13,2 Prozent. Knapp vorn war nach diesem
vorläufigen Ergebnis die CDU mit 28,2 Prozent, fast gleichauf lag die SPD mit 28 Prozent. Die Grünen kamen auf 11,6 Prozent,
die FDP erreichte 6,3 Prozent, die Linke
3,7 Prozent. Vertreter der Parteien in Hessen führten das Erstarken der AfD auf bundespolitische Einflüsse zurück, insbesondere auf die Diskussion über die Flüchtlingspolitik. Hessens Ministerpräsident
Volker Bouffier (CDU) erklärte das Resultat
auch mit Streitereien in der Berliner Regierungskoalition. sz
Seiten 4 und 5
Zeuge: Köln hatte
kein Sicherheitskonzept
Der Gipfel lacht: Von Meinungsverschiedenheiten ließen sich der türkische Ministerpräsident Davutoğlu, EU-Ratspräsident Tusk, Kanzlerin Merkel und der niederländische Regierungschef Rutte (vorne, von links) offenbar nicht die Laune verderben.
FOTO: FRANÇOIS WALSHAERTS/AP
Türkei setzt die EU unter Druck
Als Gegenleistung für die Hilfe in der Flüchtlingskrise stellt Ankara in Brüssel neue Forderungen:
deutlich mehr Geld, beschleunigte Beitrittsgespräche und schnellere Abschaffung der Visumspflicht
von thomas kirchner
und alexander mühlauer
Brüssel – Die Türkei setzt die EU in der
Flüchtlingskrise unter Druck: Beim EUSondergipfel am Montag stellte der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu
drei neue Bedingungen, damit die Türkei
die Flüchtlinge auf ihrem Weg in die EU
stoppt. Laut EU-Diplomaten verlangte Ankara erstens mehr als die von der EU zugesagten drei Milliarden Euro für die Versorgung syrischer Flüchtlinge in der Türkei.
Zweitens müssten weitere Verhandlungskapitel in den EU-Beitrittsgesprächen geöffnet werden. Drittens dringe die Regierung darauf, dass die für Oktober anvisierte Überprüfung der Visa-Liberalisierung
für Türken, die in die EU reisen wollen, auf
Ende Juni vorgezogen werde.
Die Türkei sei zu einer umfassenden
Übereinkunft bereit, hieß es: Sie wolle von
einem gewissen Zeitpunkt an sämtliche
Flüchtlinge zurücknehmen, die Griechenland erreicht haben, also sowohl Wirtschaftsflüchtlinge als auch Kriegsflüchtlinge. Gleichzeitig müsse aber gewährleistet
sein, dass die Europäer ihr eine genauso
große Zahl an Migranten direkt abnehmen, sodass im Ergebnis der Netto-Zuzug
in die Türkei auf null fiele.
Diese Vorschläge sollten beim Abendessen mit den Staats- und Regierungschefs
der EU am Montagabend besprochen werden. Der irische Ministerpräsident Enda
Kenny sagte, Davutoğlu habe damit gedroht, Hilfslieferungen für Flüchtlinge in
Syrien zu stoppen, wodurch sich noch
mehr Menschen auf den Weg nach Europa
machen könnten.
Drei Monate nach der Vereinbarung eines Aktionsplans ist es nicht gelungen, den
Zustrom der Flüchtlinge aus der Türkei
deutlich zu senken. 56 000 Flüchtlinge kamen im Februar nach Griechenland. Angesichts des Staus an der griechisch-mazedonischen Grenze entbrannte beim Gipfel
ein Streit zwischen Berlin und anderen EUStaaten über die Schließung der Balkanroute. Es könne „nicht darum gehen, dass irgendetwas geschlossen wird“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie bezog sich
auf eine Formulierung im Entwurf für die
Gipfel-Erklärung. Darin stand, dass die
Route „nun geschlossen ist“.
Merkel sagte, statt der Sperrung müsse
das Ziel sein, „dass sich nicht nur für einige
wenige Länder die Zahl der Flüchtlinge verringert, sondern für alle Länder inklusive
Griechenlands“. Über die Gipfelvereinba-
rungen werde noch heftig gerungen werden, sagte die Kanzlerin. Im Gegensatz zu
Deutschland setzen viele EU-Staaten darauf, dass die Strecke über den Balkan geschlossen bleibt und die Flüchtlinge aus
Griechenland nicht weiterkommen. In dieser Frage sei er für „eine klare Sprache“,
sagte Österreichs Bundeskanzler Werner
Faymann. Wenn der Gipfel dazu auffordere, das „Durchwinken“ zu stoppen, heiße
das in seiner Sprache, „die Route ist geschlossen“. Auch Frankreichs Präsident
François Hollande erklärte zur Balkanroute: „Sie ist geschlossen; damit wird Griechenland den wesentlichen Teil der Flüchtlinge nehmen.“ Die EU-Partner müssten
Athen helfen „und verhindern, dass weiter
Flüchtlinge in Griechenland ankommen,
deswegen müssen wir mit der Türkei zusammenarbeiten“.
Seiten 2 und 4
HEUTE
Meinung
Ohne Schließung der
Balkanroute gibt es keine
europäische Lösung
4
Panorama
Hat O. J. Simpson seine Ex-Frau
und deren Freund getötet? Jetzt
ist ein Messer aufgetaucht
8
Feuilleton
Die Gassen des Kaufmanns:
Das Ghetto von Venedig
wird 500 Jahre alt
9
Wirtschaft
Serie: Die Geschichte des
Geldes in Bildern – Armut
und Christentum
16
Sport
Locker, treffsicher und
schnell in der Loipe: die
Biathletin Laura Dahlmeier
Medien
TV-/ Radioprogramm
München · Bayern
Rätsel
Traueranzeigen
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21010
4 190655 802503
Schmatzt der Kollege, schnarcht die ExFrau, schwindelt der Bankberater? Für alle, die von ihren Zeitgenossen genervt
sind, gibt es jetzt eine neue App: Peeple.
Peeple ist das Yelp für Menschen. Statt
Restaurants oder Nagelstudios wie im
Empfehlungsportal Yelp können PeepleNutzer in der iPhone-App ihre Kollegen,
Mitarbeiter, Chefs, Nachbarn, Mieter, Babysitter, Freundinnen bewerten. „Wir wollen, dass der Charakter eine neue Art der
Währung wird“, schreiben die beiden kanadischen Gründerinnen Julia Cordray
und Nicole McCullough auf ihrer Website.
An diesem Montag ist ihre CharakterRating-App ans Netz gegangen, bislang
nur in Nordamerika. Es haben sich schon
ein paar Menschen angemeldet, Programmierer, Werbeleute und ein Zahnarzt aus
New York, sie warten auf Lob oder Tadel.
Als Cordray und McCullough im Herbst
zum ersten Mal von Peeple erzählten, gab
es einen Aufschrei: Peeple sei eine furcht-
Pranger-Portal
Neue App lädt Menschen ein, Nachbarn und Freunde zu bewerten
einflößende Pranger-App, im Netz gebe
es sowieso schon genug Raum für Gemeinheiten, man solle den Trollen nicht
auch noch ein Forum geben, schrieben
Menschen in Blogs, Zeitungen und auf
Twitter. Es hat sich sogar eine Gruppe gebildet, die sich „People vs. Peeple“ taufte
– das Volk gegen Peeple. Ihr folgen mehr
als 12 000 Menschen bei Twitter. Hacker
veröffentlichten alles von Gewicht bei Geburt bis zu den Adressen der zwei jungen
Gründerinnen, es gab offenbar sogar
Morddrohungen. „Ich habe keine Zeit für
meine Kritiker“, sagte Cordray dazu.
Die beiden haben den Aufruhr nicht
recht verstanden, es gehe bei ihrer App
doch nur darum, öffentlich nett zueinander zu sein, sagte Cordray. „Wir wollen be-
weisen, dass die Welt gut ist und voller
Menschen, die dich lieben.“ Offenbar haben sie sich danach erstmals mit dem Internet befasst – und selbst erlebt, dass
dort nicht immer alles Ponyhof ist. Sie haben die App daraufhin entschärft bevor
sie in Dienst ging. Vor allem dürfen Peeple-Nutzer in der jetzigen Version nur andere Peeple-Nutzer bewerten, man kann
also kein Profil mehr über seinen lauten
Nachbarn oder untreuen Ex-Freund anlegen, ohne dass der davon weiß. Statt von
Bewertungen spricht Peeple jetzt von
Empfehlungen, abgeben kann man sie –
wenn man seinen Klarnamen angibt – in
drei Kategorien, je nach Art der Beziehung: Professionell, persönlich oder Dating. Außerdem dürfen Peeple-Nutzer
selbst entscheiden, welche Kommentare
über sie freigeschaltet werden. Alles Fiese
lässt sich also verstecken, „ReputationsManagement“ nennen die Gründerinnen
das. Rassismus, Sexismus und Schimpfwörter haben sie in den Teilnahmebedingungen verboten.
Wenn man allerdings nur Positives
über andere Leute lesen kann, dürfte der
App die Relevanz fehlen. Wer würde
schon Restaurant-Bewertungen trauen,
in die niemand schreiben darf, dass er
sich den Magen verdorben hat? Für Jubelkommentare gibt es außerdem andere Angebote, zum Beispiel Linkedin. Es sieht so
aus, als sei das den Frauen hinter Peeple
auch klar. Das Recht zum Verstecken aller
boshaften Bewertungen gibt es deshalb
nur vorübergehend. Das Start-up plant
für die nahe Zukunft eine Bezahl-Variante der App, genannt „Lizenz zur Wahrheit“. Wer zahlt, bekommt Zugang zu allen Bewertungen. kathrin werner
Bundeskriminalamt im Besitz geheimer IS-Papiere
Durch ein Datenleck bei der Terrormiliz erhalten deutsche Ermittler weitreichende Informationen über Dschihadisten
Berlin – Dem sogenannten Islamischen
Staat sind offenbar hochbrisante Dokumente mit den Namen seiner ausländischen Kämpfer abhandengekommen. Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR liegen
mehrere Dutzend als „geheim“ eingestufte
Dokumente des IS mit Informationen zu
deutschen Kämpfern vor. Das Material soll
aus Befragungen von IS-Anhängern stammen, die direkt bei der Einreise in das von
der Terrororganisation beherrschte Gebiet
in Syrien stattfanden.
Jeder IS-Freiwillige muss gegenüber
der sogenannten General-Grenz-Verwaltung Angaben zu 23 Fragen machen. Neben Name, Kampfname und vorherigem
Wohnort werden auch Informationen zu
Schleusern, Angehörigen, Bürgen, religiöser Bildung und sogenannter Dschihad-Er-
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fahrung abgefragt. Die Einreisenden können zudem angeben, ob sie beispielsweise
als Kämpfer oder Selbstmordattentäter
eingesetzt werden wollen. Die Dokumente
sind offenbar Teil eines größeren Datenlecks, das Tausende solche Personalbögen
umfassen soll und inzwischen zumindest
in Teilen verschiedenen Sicherheitsbehörden bekannt ist. „Wir gehen davon aus,
dass es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um echte Dokumente handelt“, erklärte das Bundeskriminalamt SZ, NDR und
WDR. Auch die von den drei Medien vorgenommenen Überprüfungen der Papiere
sprechen für ihre Authentizität.
Aus den Unterlagen ergibt sich auch,
welche Deutschen beim IS offenbar über
besonderen Einfluss verfügen und wer für
neue Rekruten bei deren Einreise als „Bür-
ge“ agiert. Unter ihnen befindet sich der
deutsche Islamist Christian Emde, der den
Publizisten Jürgen Todenhöfer bei dessen
Reise durch das IS-Territorium begleitete.
Das Leck beim IS soll nun helfen, Mitgliedern der Terrortruppe den Prozess zu
machen. In Deutschland ist der Generalbundesanwalt informiert, die Papiere werden bei der Strafverfolgung von IS-Rückkehrern genutzt. Deren Zahl wird in
Deutschland auf 260 geschätzt. Die Verfahren sind oft schwierig, weil die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung
schwer nachweisbar ist. So finden sich in
den Dokumenten die Namen von Islamisten, die nach ihrer Rückkehr nach Deutschland bisher unbehelligt blieben – sie stritten ab, beim IS gewesen zu sein. Auch könnte es zur Ausweitung von Verfahren kom-
men: So ließ sich dem Frankfurter Islamisten Abdulkarim B. bisher nicht nachweisen, dass er beim IS war – vor dem Landgericht Frankfurt wurde deshalb nur Anklage wegen „Vorbereitung einer schweren
staatsgefährdenden Gewalttat“ und unerlaubten Waffenbesitzes erhoben. Nun liegt
den Ermittlungsbehörden auch sein Einreisebogen vor; demnach schloss er sich im
September 2013 dem IS an.
Aus den Papieren ist ersichtlich, dass
der IS schon bei der Einreise nach SpezialQualifikationen neuer Rekruten fragt. So
notierten sie bei einem Münchner Chemiestudenten: „Wichtig. Hat chemische Kenntnisse.“ Nach US-Erkenntnissen stellt der IS
Giftgas her und soll etwa Senfgas in Syrien
und im Irak eingesetzt haben. g. heil,
v.kabisch, g.mascolo
Seite Drei
Düsseldorf – Die Stadt Köln hatte nach Angaben ihres Ordnungsamtsleiters kein Sicherheitskonzept für die Silvesternacht.
Ein solches Konzept sei ihm nicht bekannt,
sagte Jörg Breetzmann am Montag als erster Zeuge im Untersuchungsausschuss „Silvesternacht“ des Düsseldorfer Landtags.
Es habe damals keine Hinweise gegeben,
dass es sicherheitsrelevante Probleme
oder gar massenhafte Übergriffe geben
könnte. sz
Seite 6
Wolfgang Porsche nimmt
VW-Spitze in Schutz
München – Der Autoindustrielle Wolfgang Porsche, Aufsichtsrat von VW, nimmt
in der Abgasaffäre die Konzernspitze in
Schutz. Vorstandschef Matthias Müller mache einen „wirklich guten Job“, erklärte
Porsche, dessen Familie Großaktionär von
VW ist. Müller werde hoffentlich „noch lange“ Vorstandschef von Volkswagen bleiben, sagte Porsche zu dpa. Der Industrielle
stellte sich auch hinter Aufsichtsratschef
Hans Dieter Pötsch. sz
Wirtschaft
Frankreich schaltet
AKW Fessenheim ab
Paris – Frankreich will das umstrittene
Atomkraftwerk Fessenheim bis Ende des
Jahres schließen. Wohnungsbauministerin Emmanuelle Cosse sagte, Präsident
François Hollande habe ihr wiederholt gesagt, dass der Zeitplan die Schließung von
Fessenheim 2016 vorsehe. Das Atomkraftwerk an der deutschen Grenze ist das älteste in Frankreich und war am Freitag wegen
eines gravierenden Störfalls im April 2014
in die Kritik geraten. sz
Wissen
CSU verurteilt Drohung
gegen Zornedings Pfarrer
München – Bayerns Ministerpräsident
Horst Seehofer (CSU) hat die Morddrohungen gegen den dunkelhäutigen katholischen Pfarrer von Zorneding verurteilt.
„Das ist völlig inakzeptabel“, sagte Seehofer am Montag in München. Der aus dem
Kongo stammende Priester hatte am Sonntag nach einer rassistischen Hetzkampagne gegen ihn seinen Rücktritt als Pfarrer
in der nahe München gelegenen Gemeinde
erklärt. sz
Seiten 4 und 5
Dax ▼
Dow ▶
Euro ▼
Xetra 17 Uhr
9748 Punkte
N.Y. 17 Uhr
17017 Punkte
17 Uhr
1,0966 US-$
- 0,81%
+ 0,06%
- 0,0035
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NACHTS
Nach Auflösung örtlicher Nebel- und Hochnebelfelder zeigt sich immer wieder die
Sonne. Im Süden, über den Mittelgebirgen
sowie im Westen und Nordwesten sind
Regen- und Schneeschauer möglich. Drei
bis neun Grad.
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