Sarah Sorge Stadträtin D e ze r n e n t i n f ü r B i l d u n g u n d F r a u e n PRESSEMITTEILUNG 14.03.2016 Empfang der Stadt Frankfurt zum Internationalen Frauentag Frauendezernentin Sarah Sorge: Kampagne gegen Sexismus wird fortgeführt Am Freitag empfing Frauendezernentin Sarah Sorge 350 Gäste zum Internationalen Frauentag. Seit 15 Jahren empfängt die Stadt Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung, aus Frankfurter Fraueninitiativen und Fraueninstitutionen sowie Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft. Sorge kündigte auf dem Empfang an, dass das Frauenreferat das Schwerpunktthema „Respekt. Stoppt Sexismus!“ fortführen wird. Dies war bereits das Schwerpunktthema im Jahr 2015 und wird jetzt, unterstützt durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, im Jahr 2016 fortgeführt. „Die sexistischen Übergriffe an Sylvester haben die gesamte Gesellschaft, Medien wie Öffentlichkeit, schockiert“, so Sorge. Inzwischen sei die Debatte in der Öffentlichkeit aber wieder abgeebbt. „Es ist nun an der Zeit, dass sich endlich etwas ändert. Sexismus und sexuelle Gewalt sin fester Bestandteil unserer Gesellschaft, in allen Schichten, allen Altersgruppen, allen Herkunftsmilieus. Wir müssen dringend handeln, um Mädchen und Frauen besser zu schützen.“ In den Mittelpunkt ihrer Forderungen stellte Sorge die nötige Novellierung des Sexualstrafrechts. Wenn es die Gesellschaft ernst meine mit dem Recht auf körperliche Unversehrtheit und auf sexuelle Selbstbestimmung, dann müsse künftig jede sexuelle Handlung, die nicht einvernehmlich geschieht, unter Strafe gestellt werden. Die Istanbuler Konvention des Europarates habe 2011 genau das festgelegt, Deutschland habe zwar unterzeichnet, das Sexualstrafrecht aber noch nicht in diesem Sinne umgesetzt. „Ich will ein Recht, dass alle sexuellen Handlungen, die gegen den freien Willen einer Person geschehen, unter Strafe stellt. So fordere es auch ein Slogan der Kampagne des Frauenreferates, nämlich die Forderung ‚Mein Nein meint Nein‘“. Die Rechtslage in Deutschland sehe derzeit anders aus. „Sexuelle Übergriffe, sogar Vergewaltigungen, bleiben für die Täter in Deutschland in der Regel straffrei, weil die Frau sich für eine Verurteilung nachweislich gewehrt haben muss.“ In vielen Fällen von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen fehle dieses Moment durch den Überraschungseffekt des Täters oder durch ein Klima der Angst, dass es den Frauen nicht ermögliche sich zu wehren.“ Nach einer Berechnung einer jüngst erschienen Kriminalstatistik werden in Deutschland von 1000 Vergewaltigungen nur 100 angezeigt. Und von diesen 100 Vergewaltigungen werden im Schnitt lediglich 7,7 Täter verurteilt. „Das bedeutet, dass von jährlich 80.000 Vergewaltigungen in Deutschland nur 616 Täter verurteilt werden. Das ist ein Skandal und die von Bundesjustizminister Heiko Maas vorgelegt Verschärfung des Sexualstrafrechtes reicht bei weitem nicht aus, um das zu ändern.“ Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main, Telefon (0 69) 2 12 – 3 31 12, Telefax (0 69) 2 12 – 3 07 22 RMV-Haltestelle Hauptwache oder Konstablerwache Zentrale E-Mail: [email protected] Neben der Änderung des Strafrechts ist das Ziel der Frauendezernentin, betroffenen Frauen Hilfe anzubieten und Mädchen und Frauen zu stärken. „Das Ziel unserer Kampagne ist Mädchen und Frauen darin zu unterstützen Stopp zu sagen und Grenzen bei sexistischen Sprüchen und Übergriffen zu ziehen. Frauen und vor allem Mädchen sollen wissen, dass sie auf Unterstützung zählen können. Dafür bieten wir in unserer Stadt zahlreiche Hilfe- und Unterstützungsangebote an. Unsere Projekte wie die Onlineberatung für Mädchen und Frauen und die Soforthilfe nach Vergewaltigung vom Frauennotruf sind bundesweit vorbildhaft. Hilfeangebote alleine reichen aber nicht aus. Ich möchte, dass sich die gesamte Stadtgesellschaft mitverantwortlich fühlt, Mädchen und Frauen zu schützen.“ Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main, Telefon (0 69) 2 12 – 3 31 12, Telefax (0 69) 2 12 – 3 07 22 RMV-Haltestelle Hauptwache oder Konstablerwache Zentrale E-Mail: [email protected]
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