MINT-Termine im Schuljahr 2015/2016 Wann? Was? Wer? 15.09.-18.09.15 Infoveranstaltung zur Knochenmarksspende und Registrierung Alle Klassen 23.09.15 Experimentiertag im BASF-Oberstufenlabor Alle CH4-Kurse 12.10.15 Gentechnische Experimente im Expo-Labor in HD J1-Bio4-Kurs 09.-13.11.15 Wettbewerb: Informatik-Biber 2015 Alle J1-IT-Kurse 19.01.16 MINT-Stand am Informationsabend Interessierte S. 02.02.16 Fair future-Veranstaltung JPRS-Klassen 04.03.16 QE-Tag: MINT-Workshop MINT-Lehrkräfte 07.03.16 Im Gespräch mit jungen Flüchtlingen im naturwissenschaftlichen Praktikum J2-CH4-Kurs; VABO-Klasse 08.03.16 Vorträge zum Jahr des Lichts 2015 J2-PH2-Kurs 17.03.16 Wettbewerb: Känguru der Mathematik Alle BKI-Klassen 28.04.16 Girls-Day: Junge Frauen in die MINT-Berufe Interessierte S. 03.05.16 Naturwissenschaften in die Grundschule, eingeladen ist eine 4. Klasse der DBS J2-PH2-Kurs 05/2016 Tag der Mathematik J2- alle Klassen 05.05. bis 08.05.2016 Gentechnik Schnupperkurs für interessierte Schüler J1 und J2 BioKurse 11.05.16 Explorativer Vormittag in der Biologie J2-Bio4-Kurs; VABO-Klasse 07/2016 Projektwochen: Computer und Gesellschaft WGE-WI-Kurse 15.07.16 ABAB-Workshop bei SAP Walldorf J1-WI-Kurs 07/2016 Explo Lernlabor Eigene DNA WGE-Bio-Kurs 07/2016 BASF Lernlabor Biotech J1 Bio4-Kurs 26.07.2016 Studien- und Berufsorientierung (mit Coaching Teams von COACHING4FUTURE) Alle WGE- und WGJ1-Klassen 07-08/2016 BASF Sommerakademie für interessierte Schüler J1 CH-Kurse Wie stellt man eigentlich Nylon her? Diese Frage stellten sich auch die insgesamt 24 Schülerinnen und Schüler der Chemie-Kurse der Jahrgangsstufen 1 und 2 des Wirtschaftsgymnasiums der Johann-Philipp-Reis Schule in Weinheim. Da sie sich dabei allerdings nicht nur für die im Lehrplan geforderten Reaktionsgleichungen und Mechanismen interessierten, beschlossen sie mit ihrer Lehrerin Sabine Stier, am 23.11.15 zum Oberstufenlabor der BASF zu fahren, um dort selbstständig in Zweiergruppen diverse Kunststoffe herzustellen. Beratend standen ihnen zwei Mitarbeiterinnen der BASF und ihre Lehrerin zur Seite. Insgesamt entstanden an diesem Vormittag sechs unterschiedliche Kunststoffe. Jede Schülergruppe arbeitete im Team unter einem eigenen Abzug und mit genügend zusätzlichem Laborplatz, so dass trotz der vielen Versuche, die teilweise gleichzeitig liefen, nie der Überblick verloren ging. Dies erforderte natürlich auch planvolles Vorgehen. Im Laufe des Vormittags konnte man immer wieder staunende Gesichter sehen, z.B. wenn die Schülerinnen und Schüler endlich das von ihnen hergestellte Plexiglas bewundern konnten, das zuvor zwei Stunden zwischen zwei Glasscheiben im heißen Wasserbad lagerte. Zum Spielen regte auch ein Polyvinylalkohol-Gel (unter dem Markennamen Slime® bekannt) an, das mit Lebensmittelfarben bunt gefärbt zwischen den Handschuhen zäh nach unten glitt. Auch die Polyurethanschäume, von denen die Schüler vorher nur wussten, dass sie zur Wärmedämmung eingesetzt werden, stellten, bunt mit Lebensmittelfarbe gefärbt, wahre Hingucker dar, wenn sie in ihren kleinen Bechern wie Pilze wuchsen. Einen besonderen Höhepunkt bildete die Herstellung von Nylon, das als dünner Faden aus einer Grenzfläche zwischen zwei Flüssigkeiten gezogen wird. Am Ende des sehr bunten und lehrreichen Praktikums durften die Schülerinnen und Schüler ihre selbst gefertigten Styroporwürfel oder –kugeln als Erinnerung mitnehmen. Naturwissenschaft kennt keine Grenzen! An der Johann-Philipp-Reis Schule ist es bereits Tradition, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Chemie-Kurse des Wirtschaftsgymnasiums für ein Projekt entscheiden dürften. Der diesjährige Chemiekurs der Jahrgangsstufe 2 beschritt dabei Neuland und beschloss, jungen Flüchtlingen die naturwissenschaftliche Denkweise näher zu bringen. Zwei Schüler, die Flüchtlingen der VABO-Klassen bereits auch als Paten helfen, schlugen vor, eine dieser Klassen einzuladen. Das Projekt „Im Gespräch mit jungen Flüchtlingen im naturwissenschaftlichen Praktikum“ war geboren. In der Vorbereitung wurden von den Gruppen vorwiegend nonverbal verständliche Arbeitsblätter zu ihren jeweiligen Wahlthemen erstellt. Dabei ging es darum, den Versuchsablauf zu beschreiben, die Beobachtung festzuhalten und ein Ergebnis an die Hand zu geben, das auch bei dem sehr unterschiedlichen Vorwissen der Flüchtlinge taugt, das Experiment zu verstehen. Die Abiturientinnen und Abiturienten überlegten sich im Vorfeld sehr genau, wie sie mögliche Sprachbarrieren überwinden können. Sie bereiteten sich auch auf Erklärungsansätze vom Anfangsunterricht bis hin zum Abiturniveau vor. Auf diese Weise wurde ihnen das Prinzip der didaktischen Reduktion deutlich, das normalerweise ihre Lehrer benutzen. Am 07. März war es so weit: Die zukünftigen Abiturienten hatten ihre Versuchsstände liebevoll aufgebaut und die Plätze sehr ansprechend gestaltet. Die jungen Männer der Flüchtlingsklasse wurden von ihnen und ihrer Lehrerin Sabine Stier abgeholt und an den ersten Versuchsstand geleitet. Nacheinander durften die Flüchtlinge zu sechs unterschiedlichen Themen Erfahrungen sammeln. Dabei ging es unter anderem um folgende Problemstellungen: Warum bewegt sich ein selbst gebauter Wasserläufer ganz schnell weg, wenn man Spülmittellösung hinter ihn tropft? Was bedeuten die unterschiedlichen Farben von Rotkohlsaft? Hier wurde zudem auf die Gefahrenpiktogramme auf Bedarfsgegenständen hingewiesen. Warum lässt sich ein dünner Eisenstab durch Überstreichen mit einem Magneten magnetisieren und wird wieder nicht magnetisch, wenn man ihn auf einen Tisch schlägt? Auch Fragen, was ein Leiter und was ein Nichtleiter ist und wie man Pfeffer von Salz trennen kann, wurden behandelt. Die Gruppen arbeiteten dabei hoch konzentriert über zwei Stunden lang. Wenn man bedenkt, dass manche der Jugendlichennoch nie zuvor eine Schule besucht haben, ist das eine enorme Leistung. Am Ende der Veranstaltung durften die Gäste noch einmal zeigen, was sie gelernt haben und alle Versuche noch einmal kurz erklären. Die Abiturienten applaudierten und würdigten damit die Leistung ihrer Gäste. Auch diese bedankten sich und verließen den Chemiekurs mit ihrem Umschlag mit dem Laufzettel zu allen Versuchen und ihren vollständig ausgefüllten Arbeitsblättern. Bei diesem Projekt haben alle gewonnen. Die Abiturienten lernten die Rolle der Lehrenden kennen. Sie nahmen mit, dass man sich im Vorfeld sehr genau überlegen muss, wie etwas verständlich zu erklären ist, was ihnen dadurch auch prima gelang. Die jungen Männer der Flüchtlingsklasse hatten neben dem Erarbeiten der naturwissenschaftlichen Denkweise auch viel kommuniziert. Vielleicht entstehen auch neue soziale Kontakte, was wünschenswert für eine gelingende Integration wäre. Auf jeden Fall wurde eine Möglichkeit des Austauschs geschaffen.
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