Wftimne^ Ein denkwürdiges Ereignis

SOTüttftetlanbtfdje Bolfsacitung (Steinet SCoIfsBIatt)
Nummer 59
Freitag, den 11. März 1966
Wftimne^ Ein denkwürdiges Ereignis
Freitag, 11. März 1966
Kath.: Eulogius / Evgl.: Pionius.
Sonnen-A. 6.47 / Sonnen-U. 18.19
Mondaufg. —.— /Mondunterg. 8.44
Blick zum Himmel: Abnehmender
Mond.
Der Hundertjährige: Warm.
Bauernweisheit zum Tage: Wenn
im März tiie Sonne lacht, der
August die Scheuer überfließen
macht.
Gedenktage: 1514 war der Geburtstag des italienischen Baumeisters Bramante, 1544 wurde der
italienische Dichter Torquato
Tasso geboren, dem Goethe in
seinem gleichnamigen Drama
ein Denkmal setzte. 1888 starb
der Gründer der deutschen' landwirtschaftlichen Genossenschaften, Fr. Wilh. Raiffeisen.
Der Küchenzettel: Kodifiscn mit
Senfsoße und Petersilienkartoffeln, Käsebrot.
Der kleine Wink: Käsevorräte lassen sich, in einem feuchten Leinentuch eingewickelt, gut aufbewahren.
Erste Abiturientia des Kopernilais-Gyranasiums verabschiedet - Gründung einer Gesellschaft der Freunde
der Astronomie geplant - Mit offenen Sportwagen durch die Stadt
MV ß h e i n e . — „Mit diesem ersten Abitur am Kopermkus-Gymnasium
hat diese Anstalt ihre volle Anerkennung auch in der Oeffentlichkeit gefunden." Das sagte Oberstudiendirektor Dr. Happ gestern anläßlich der
Verabschiedung der Abiturientia 1966, der ersten Abiturientia des neuen
math.-naturw. Jungengymnasiums, zu der er neben Bürgermeister Dr. Biermann, SM Hillenbrand als Vorsitzenden des Schulausschusses, Stadtbaurat
Frieling als Vertreter des Stadtdirektors, Amtmann Werning als den Leiter des Schulamtes, Dechant Völkering und Pfarrer Wehrmeyer als Vertreter der beiden Konfessionen, Oberstleutnant Klos als Vertreter der Bundeswehr und dem geschäftsführenden Vorsitzenden des DGB-Kreises Steinfurt,
Henning, auch die Leiter der weiterführenden Schulen der Stadt, den Vertreter des Vereins alter Dionysianer, Vertreter der Schulpflegschaft, die
Abiturienten und ihre Angehörigen herzlich begrüßen konnte. Stellvertretend für viele schriftlich eingegangene Glückwünsche verlas Oberstudiendirektor Dr. Happ dann ein Telegramm des zuständigen Oberschulrats bei der
Bezirksregierung in Münster, Josef Borucki, der den Abiturienten, ihren Eltern, dem Lehrerkollegium und dem gesamten Kopernikus-Gymnasium gratulierte.
Der Klassenleiter der Oberprima,
Studienrat Alfred Ehrlich, hielt hernach die Festansprache. In offenen
und klaren Worten Umriß er die Stellung der jungen Generation zur
Kriegsgeneration und bewies, wie wenig Verständnis man seitens der Jugend zumeist der Kriegsgeneratron
und deren Handeln gegenüber an aen
ken und ein reines Herz sind das, was
wir ums von Gott erbitten sollten*."
Das Geschenk der Abiturientia
Namens der Abiturienten sprach
Dietmar Klos den Eltern sowie den
Lehrern des Dionysianums und des
Kopernikus-Gymnasiuims Dank aus
für die aufgebrachten Mühen und
eine Spezialkamera habe angeschafft
werden können für Aufnahmen der
Himmelskörper. Diese Spezialkamera
übergab er dann Dr. Happ.
Als Schiulsprecher dankte Lothar
Kochinke den Abiturienten für ihre
Mitarbeit bei der Gestaltung der
neuen Schule und ihrer Lebens- und
Erscheinungsformen 1und
wünschte
ihnen viel Glück und Gottes Segen
für die Zukunft.
Gruß der Dionysianer
Rechtsanwalt Niemann, der zweite
Vorsitzende des Vereins alter Dionysianer, überbrachte die Glückwünsche
des Vereins, der wohl bald eine andere Bezeichnung erhalten müsse, da
er'' gegründet worden sei mit dem
Zweck, das Band zwischen allen ehemaligen Abiturienten der höheren
Schulen der Stadt Rhein« und ihren
Lehrern mehr und mehr zu festigen.
Er überbrachte gleichzeitig eine Einladung zum Farbenfest der Dionysianer und übergab jedem Abiturienten
die Vereinszeitschrift sowie die von
dem verstorbenen Studienrat Her-
Altenbetreuung nach neuen Gesichtspunkten. In der Versammlung
der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmersichaft (Sozialausschüsse) heute
abend, 20 Uhr, im Paulustaus wird
W. Kollecker neue Möglichkeiten der
Altenbetreuung aufzeigen. Interessenten sind herzlich eingeladen.
Volksbildungswerk. Herbert W. Boche, seit Jahren sehr geschätzter Gastdozent im Volksbildungswerk, spricht
heute, 20 Uhr, in der Aula des Gymnasium Dionysianum zu 160 herrlichen
Farbaufnahmen über „Pairis — Portrait
einer Weltstadt". Der Farbdia-Vortrag des Meisterfotografen Herbert W.
Boche zeigt und würdigt die historischen Stätten der Weltstadt Paris,
schildert das moderne Leben dort und
bringt eindrucksvolle Milieustudien.
— Einzelkarten 1 DM (Jugendliche und
Bundeswehr 0,50 DM) an der Abendkasse.
Dlehl-transmatic S, das druckende Rechensystem mit Komma-Automatik und
automatischer Aufrundung. W. Röhl,
Rheine, Ibbenbürener Str. 30, Ruf 2752
Der Polizeibericht meldet: Am 9.
März gegen 10.25 Uhr wurde auf dem
Fußgängerüberweg
Herrenschreiberstraße / Kardinal-Galen-Ring eine Fußgänigerin von einem Pkw erfaßt und
auf die Fahrbahn geschleudert. Mit
einem Unterarmbruch und einer Gehirnerschütterung mußte sie dem Krankenhaus zugeführt werden. — Gegen
23.30 Uhr am gleichen Tage fuhr der
Fahrer eines Pkws auf der „Hohen
Allee" in Bentlage aus bisher unbekannten Gründen gegen einen Straßenbaum. Alle vier Insassen wurden
erheblach verletzt. Der bei dem Unfall entstandene Sachschaden belauft
sich auf 2500 DM. Von dem vermutlichen Fahrer wurde eine Blutprobe
entnommen.
Sportkonferenz der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU des Kreises Steihfurt. Am Sonntag, dem 13.
März, findet um 10 Uhr im großen
Saal des Ludwigshauses in Burgsteinfurt eine Sportkonferenz statt. Auf
dieser Veranstaltung spricht der Vorsitzende des Landessportausschusses,
MdL Pursten, über das Thema: „Wurde auf Landesebene genügend für den
Sport getan?" Es liegt im Interesse
aller Sportvereine des Kreises, sich
wenigstens durch ihre Vorstände vertreten zu lassen. Ende der Zusammenkunft ist gegen 12.30 Uhr.
Studienfahrt nach London. Der Kath.
Jugendfahrtendienst führt in den Sommerferien in der Zeit vom 20. August
bis 2. September 1966 erstmals eine
Londonfahrt durch. Zur Teilnahme
eingeladen sind junge Menschen im
Alter von, 17—25 Jahren. Die Fahrt
erfolgt von Rheine bis Ostende mit
dem Bus, von dort aus bis Dover per
Schiff und dann mit dem Bus bzw.
mit der Bahn weiter bis zum Quartier
in London. Die Rückreise geschieht
per Flugzeug von London bis Düsseldorf. Von dort aus bringt ein Bus die
Teilnehmer nach Rheine zurück. Unterkunft in London bietet ein gut eingerichtetes Studentenwohnheim in der
Innenstadt. Interessenten können im
Hans-Niermann-Haus
Näheres
er.
Heute Generalversammlung
des Tiergartenvereins
MV Rheine. — Am heutigen Freitag um 20 Uhr findet im Centrail-Hotel, Münsterstraße, die Generalversammlung des Tiergartenvereins Rheine e. V. statt. Da überaus wichtige
Dinge zur Beratung anstehen und
außerdem ein Ueberblick über die
Neuplanungen gegeben werden soll,
werden alle Mitglieder um pünktliches
Erscheinen gebeten. Zoodirektor Andreae, Osnabrück, wird außerdem
heute abend während der Generalversammlung einen Lichtbildervortrag
halten über moderne Tierhaltung in
modernen Tierparks.
Fernsehgerate im Straßengraben
Enschede. — Nicht wenig überrascht
war der 19jährige T. Oeldering aus
De Lutte, als er dieser Tage auf dem
Weg zu seinem Arbeitsplatz zwei tragbare Fernsehgeräte, ein Tonbandgerät
und neun Transistorradios im Straßengraben liegen sah. Er verständigte die
Polizei, nachdem er gemeinsam mit
seinem Bruder die kostbaren Fundsachen sichergestellt hatte. In der Nacht
zum Montag hatten fünf junge Deutsche aus Münster, von denen bereits
drei gefaßt wurden, die Fernsehgeräte
und Radios aus einem Fachgeschäft in
Enschede gestohlen.
Die Abiturienten des Kopernikus-Gymnasiums während der gestrigen Abschiedsfeier in der Aula der Schule,
T^g lege. Er zeigte auf, wie dne
Kriegsgeneration unter gänzlich anderen Verhältnissen groß geworden sei
und nach dem Zusammenbruch mit
eiserner Energie, Leistung und mit viel
Liebe, hartem Willen, unbeugsamer
Aufbaiukraft darangegangen sei, nicht
nur wiederaufzubauen, sondern auch
einen völlig neuen Anfang in vielen
Dingen zu setzen. Das verdiene höchste
Anerkennung und müsse auch von der
jungen Generation geachtet werden,
die vielfach heute nur stürmisch vordringen wolle, ohne zairückzuschaiuen,,
dabei alber auch oft vergesse, daß der
Tod zum Leben gehöre.
Eindringlich und ernst wandte sich
Ehrlich in Freundschaft den Abiturienten zu, um ihnen Ratschläge mit auf
den weiteren Lebensweg ziu geben.
„Weiß ich, wohin ich will, weiß ich
auch, <vas ich brauche und was Ballast ist" Aus dieser Einstellung heraus seien die Lehrer des KopernikusGymnasiunis stets bemüht gewesen, ein
echt partnerschaftliches Verhältnis zu
den Schülern herzusteilen. Nun bleibe
zu beachten, daß erst jetizt für den
Einzelnen der Abiturieniten der Weg
in die existentielle Einsamkeit beginne. Dabei werde nur der helfen
können, der uns allen ewige Heimat
verheißen habe. Sturiüenrat Ehrlich
entließ seine ehemalige Oberprima mit
den Worten Goethes: „Große Gedan-
Opfer, der Stadt Rheine für die Förderung des höheren Schulwesens. Als
Zeichen enger Verbundenheit überreichte er namens der Abiturientia
dem Ober'studiendlirektor Dr. Happ ein
geschmackvoll in Leder gebundenes
Buch, in das sich in Zukunft alle Abiturienten mit ihren Lehrern jeweils
verewigen sollen unter Beifügen eines
Bildes.
Ein Geschenk der Eltern
Nachdem ein Sextaner den „Siegern
in der schulischen Laufbahn"' einen
frohen Gruß in Gedichtform übermittelt hatte, sprach Baurat a. D. Fritz
Röttger als Schulpflegschaftsvorsitzender den Abiturienten und ihren Eltern
herzliche Glückwünsche aus. Er dankte
ebenfalls den Lehrern für ihre Arbeit
an und mit den Abiturienten und
wünschte der Abiturientia selbst, daß
sie im weiteren Leben stets das Große
vor Augen haben möchte. An die
Oeffentlichkeit und die Stadt Rheine
richtete Röttger die Bitte, behilflich zu
sein bei der Gründung einer Gesellschaft der Freunde der Astronomie,
die in Kürze erfolgen solle. Main plane
den Aufbau einer Bepbachbungsstation. Mit starkem Beifall wurde seine
Mitteilung aufgenommen, daß aus
Spenden der Elternschaft zu dem bereits gestifteten astronomischen Fernrohr nun auch noch als Zusatzgerät
Großes Pokalschießen bei Niemeyer
Des Männer-Schützenvereins Rheine-Schotthock am Fr., Sa. und So.
MV Rheine. — Der Manner-Schützenverein Rheine-Schotthock veranstaltet im Vereinslokal R. Niemeyer
(Inh. V. Kohl), Lingener Damm 144
(B 70), am Freitag, dem 11. März,, ab
19 Uhr, am Samstag, dem 12. März,
ab 17 Uhr und am Sonntag, dem 13.
März, ab 10 UhT ein großes Mannschafts-Pokalschießen für sämtliche
Schützenvereine, Schießmannschaften
und Sportschützen aus nah und fern.
Auch nicht eingeladene Vereine sind
willkommen.
Insgesamt werden im sportlichen
Wertkampf zehn Pokale und drei Plaketten ausgeschossen. Gleichzeitig
findet auf allen Ständen ein Stundenschießen und auf einem besonderen
Stand ein interessantes Serienschießen
auf rotierende WiWmotive statt, wobei ebenfalls wertvolle Preise zu erringen sind. Anmeldeschluß ist Sonn-
tag um 18 Uhr. Die Siegerehrung findet gegen 19 Uhr statt.
Geschossen wird mit Luftgewehren.
(4,5 mm) auf 10er Ringscheiben bei
einem Abstand von ca. 8 Metern. Eigene Gewehre und Ständer sind zugelassen, ebenso optische Visiereinrichtungen, soweit sie den Bestimmungen
des DSB entsprechen. Jede Mannschaft
besteht aus fünf Schützen. Jeder Schütze hat fünf Schuß auf die 10er Ringscheibe abzugeben.
Im Wettkampf um den Hauptpokal
kann jeder Schütze nur in einer Mannschaft schießen- Im Wettkampf um
die Nachsatzpokale und Freihandpokale können die Schützen beliebig
ausgewechselt werden. Jeder Verein
kann mehrere Mannschaften anmelden. Probeschüsse sind in.beliebiger
Anzahl gestattet. — Unser Bild zeigt
die Pokale und Ehrenpreise.
mann Rosenstengel verfaßte „Kriegschronik des Gymnasium Dionysianum".
Die Sportwagenkolonne mit den Abiturienten auf dem Wege zum Rathaus
erstmalig dargeboten worden sei. Darin zeige sich aber auch, daß man die
Gabe seitens der Stadt nicht in unrechte Hände gelegt habe. Er dankte
den Abiturienten für die bewiesenen
Leistungen und wünschte, daß nachfolgende Abiturienten den Ruhm des
Kopernikanums noch weiter erhöhen
möchten. • Wenn diese Abiturientia
nicht hinter einem Esel ihren Festzug
durch die Stadt unternommen habe,
sondern auf modernen Fahrzeugen,
dann sei das auch ein Zeichen der Zeit.
Wer schneller sei, Esel oder Kraftfahrzeug, werde sich ja.wohl noch herausstellen. So könne er zum weiteren
Weg nur noch ein herzliches „Haisund Beinbruch!" wünschen.
Der Abiturient E. Günnigmann hielt
dann eine humorvolle Rede an die Bevölkerung. Er rechtfertigte den Versuch, den Eselszug durch einen Autokorso zu ersetzen, vergaß auch nicht,
in urwüchsigem Platt das Kopernikaftum ins rechte Licht zu rücken, und gab
dann das Zeichen zu dem physikalischen Versuch, einen „Schuß ins
Blaue". Symbolisch wolle man damit
Kopernikus ein Rauchopfer darbringen,
und der blaue Dunst, der sich nach
dem Knall über dem Rathausvorplatz
verbreitete, solle als Zeichen guten
Geistes hinüberwehen zum Dionysianum. Mit einem „Hoch!" auf alle
Abiturientinnen und Abiturienten der
Stadt, auf die Stadt Rheine und all
ihre Bürger schloß er seine mit starkem Beifall aufgenommene Ansprache.
Während zu Beginn dieser Demonstration vor dem Rathaus das alte Studentenlied „Gaudeamus igitur" erklungen war, erscholl zum Abschluß das
neue Lied: -Es lebe Kopernikus!"
Es lebe Kopernikus!
MV Rheine. — Das nachstehende
Lied des Kopernikus-Gymnasiums sangen gestern die Abiturienten dieser
Anstalt erstmals in der Oeffentlichkeit. Der Text und die Melodie stammen von Studienrat Alfred Ehrlich,
dem Klassenleiter der diesjährigen
Abiturientia des Kopernikanums.
Rechts der Ems, am grünen Park,
steht die Schule, jung und stark.
Froh die Herzen, wach der Sinn,
gibt man sich den Studien hin.
Laßt uns vereint sein im fröhlichen
Gruß:
Es lebe Kopernikus!
Jeder ringt, zum Dienst bereit,
um das Bild der neuen Zeit.
Dabei fühlt die junge Brust
Tatendrang und Lebenslust.
Laßt uns vereint sein . . .
„Hier und „Jetzt sind nicht genug
Kühn strebt der GedankenfJug
vom Atom hinaus ins All
und zurück zum Erdenball.
Laßt uns vereint sein . . .
Freiheit herrscht an diesem Ort,
und man schätzt da« offne Wort.
Schüler, Lehrer, Elternschaft
bindet eine starke Kraft.
Laßt uns vereint sein . . .
Viele geh'n aus diesem Haus
mutig in die Welt hinaus,
auf der Mütze das Emblem:
Das Koperniikus-System.
Laßt uns j/ereint sein . . .
Jeder läßt das schönste Stück
seiner Jugend hier zurück;
die Erinnerung bleibt bestehn,
darum: „Freund, auf Wiedersehn!"
Laßt uns vereint sein . . .
Glückwunsch der Stadt
Für die Stadt Rheine würdigte Bürgermeister Dr. Eiermann diese Feier
als ein denkwürdiges Ereignis von
außerordentlich schöner Form, dias jeden Teilnehmer tief beeindrucken
müsse. Er dankte den Abiturienten
für den bewiesenen Fleiß, den Eltern
für die Erziehung ihrer Söhne und
den Lehrern für die Arbeit, die sie mit
diesen jungen Menschen gehabt hatten. Mit Mut und Gottvertrauen sollten die Abiturienten in die Zukunft
hineingehen und nicht vergessen, daß
wir alle auf den Schultern unserer
Vorfahren stehen- Namens des Rates, der Verwaltung, des Schulaus-.
Schusses und der gesamten Bevölkerung der Stadt beglückwünschte er die
Abiturienten zum bestandenen Examen
und rief ihnen zu: „Seid Männer des
Tages, die offen allen Menschen gegenübertreten und stets der Wahrheit die Ehre geben."
Auszeichnung der Besten
Alsdann gratulierte Bürgermeister
Dr. Biermann als Bestem der Klasse
dem Abiturienten Ulf Henke, der noch
in diesem Monat ebenfalls mit dem
Dr.-Josef-Windcler-Preis ausgezeichnet
werden wird. Dem Zweitbesten, Manfred Jablinsky, konnte der Bürgermeister dann als besondere Anerkennung
ein Buchgeschenk der Stadt Rheine
übergeben, bevor er abschließend allen Abiturienten „Glückauf und frohe
Fahrt!" wünschte.
„Das Tor der Schule führt Sie hinaus ins Leben, das noch gestaltet werden muß aus dem, was Sie von hier
mitnehmen, führt in eine technisierte
und industrialisierte Gesellschaft, in
der Sie sich bewähren müssen. Das
Abiturzeugnis gibt Ihnen zwar besondere Rechte, aber legt noch viel mehr
Pflichten Ihnen auf gegenüber Ihren
Mitmenschen." Das waren die Worte,
die Oberstudiendirektor Dr. Happ
sagte, bevor er die Reifezeugnisse den
Abiturienten aushändigte, die gleichzeitig auch das Grundgesetz und die
Verfassung des Landes NRW geschenkt bekamen zum Zeichen, dafür,
daß sie nun vollgültige Glieder unserer
Volksgemeinschaft sind, die sich zu
bewähren haben in der Gemeinschaft.
Herzliche Glückwünsche sprach Dr.
Happ auch namens des Kollegiums des
Gymnasium Dionysianum und des
Oberstudiendirektors Dr. Krefeld aus,
die acht Jahre lang den Schülern des
Kopernikus-Gymnasiums Lehrer gewesen waren, bevor sie in das neue
Gymnasium umzogen.
Mit dem mehrstimmigen Lied „Comitat" fand dann die erhebende Feierstunde ihren Abschluß, die außerdem
musikalisch ausgestaltet wurde mit
Chorsätzen und zwei sehr gut dargebotenen Instrumentalstücken. Die musikalische Leitung lag dabei in Händen
von Musiklehrer Philipp Plogmaker.
Per Sportwagen zum Rathaus
Unter Vorantritt der KAB-Kapelle
fuhr dann eine Autokolonne — die
Abiturienten saßen in offenen Sportwagen — durch die Stadt zum Rathaus. Dort dankte der Sprecher Dietmar Klos der Stadt und ihren Bürgern
für die schulische Ausbildung der Jugend und sprach die Hoffnung aus, daß
der eine oder andere aus den Reihen
der Abiturienten noch zurückfinden
möge, um seine Kraft in den Dienst der
Stadt Rheine zu stellen.
Bürgermeister Dr. Biermann dankte
für diese Geste, die seines Wissens
Ausschnitte Und Szenen aus Goethes „Faust" wurden am Vorabend der Entlaßfeier der Abiturienten in der Aula des Kopernikanums dargeboten von
Abiturientinnen, Abiturienten und Lehrern. Die Regie hatte Oberstudienrat
Klostermann. Es war ein eindrucksvoller, gelungener Abend.
Bisambekämpfung auch bei uns!
Fangeinrichtungen dürfen nicht entfernt und beschädigt werden
MV R h e i n e . — Das Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer
Westfalen-Lippe beginnt in diesen Tagen mit dem Großversuch nach einem
neuartigen Verfahren zur Bekämpfung der Bisamratte, um die Frühjahrswanderung des Schädlings aufzuhalten. Dieser Einsatz erfolgt auch an
fließenden und stehenden Gewässern des Kreises Steinfurt.
Die Maßnahmen werden durch die
amtlichen Bisamjäger der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe durchgeführt. Neben den bekannten Haargreif fallen werden dabei in der Oeffentlichkeit bishej; unbekannte, kanadische Spezialfallen verwendet.
Alle Fallen sind mit einem Kunststoffanhänger versehen, der den Aufdruck „Pflanzenschutzamt 44 Münster,
von-Esmarch-Straße 12, Amtliche Bisambekämpfung" trägt. Die Fallen
sind damit als Eigentum des Pflanzenscbjutzamtes der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe
ausgewiesen.
Ihre Aufstellung erfolgt unmittelbar
an Ufern der Gewässer unter dem
Wasserspiegel. Es ist jedoch möglich,
daß bei sinkendem Wasserstand die
Fallen etwas aus dem Wasser heraustreten; jedoch sind die Bisamjäger bemüht, das nach Möglichkeit zu verhindernEs wird darauf hingewiesen, daß
nach der Verordnung zur Bekämpfung
der Bisamratte vom 1. Juli 1938 die
von den mit der Bekämpfung beauftragten Personen ' gestellten Fallen
• • • • • • • • • * • • • • »i
Für E 8-Ausbau stark machen
Almelo. — Beunruhigt über die
langsame Entwicklung beim Ausbau
der Europastraße 8 ist der Provinzialvorstand Overijssei der niederländischen Katholischen Voikspartei. Er hat
in Almelo getagt und dort eine Resolution verfaßt, die der Zweiten Kammer in Den Haag zugeleitet wurde.
Dort soll sich vor allem die Fraktion
der Partei für den baldigen E 8-Ausbau stark machen.
und Fangeinrichtungen nicht entfernt,
beschädigt oder fangunfähig gemacht
werden dürfen. Gleiches gilt auch für
die um die Fallen gesteckten Holzpfähle, die den mit einem Lockduft
versehenen Köder tragen.
Da in den Grenzgebieten die Bekämpfungsaktion gemeinsam mit den
amtlichen Bisambekämpfungsdiensten
der Nachbarländer durchgeführt wird,
ist es möglich, daß in diesen Bezirken
auch Fallen anderer Länder verwendet werden.
CAJ St. Josef wird am Sonntag
gegründet
MV Rheine. — Die CAJ (Christliche
Arbeiter-Jugend) wird in Rheine um
eine neue Abteilung bereichert werden. Am kommenden Sonntag findet
die offizielle Aufnahme 25 neuer CAJler in der St.-Josef-Kirche statt. Damit wird der Grundstein für eine
fruchtbare Apostolatsarbeit in der
Pfarrgemeinde St. Josef gelegt. Jahrelange Bemühungen im Hinblick auf
eine Neugründung sind jetzt endlich
zum Tragen gekommen. Die Gründoingsfeier beginnt um 10.15 Uhr mit
einer hl. Messe, zu der alle Gläubigen
— besonders die Jugend und die Bannerabordnungen aller Vereine und Organisationen — herzlich eingeladen
sind. Anschließend treffen sich die
CAJler im Jugendheim. Nachmittags
unternimmt die CAJ St. Josef einen
Ausflug. Die Bezirksleitung und die
Ortsleitungen von Rheine und Neuenkirchen werden der künftigen CAJ
St. Josef volle Unterstützung zukommen lassen.