SOTüttftetlanbtfdje Bolfsacitung (Steinet SCoIfsBIatt) Nummer 59 Freitag, den 11. März 1966 Wftimne^ Ein denkwürdiges Ereignis Freitag, 11. März 1966 Kath.: Eulogius / Evgl.: Pionius. Sonnen-A. 6.47 / Sonnen-U. 18.19 Mondaufg. —.— /Mondunterg. 8.44 Blick zum Himmel: Abnehmender Mond. Der Hundertjährige: Warm. Bauernweisheit zum Tage: Wenn im März tiie Sonne lacht, der August die Scheuer überfließen macht. Gedenktage: 1514 war der Geburtstag des italienischen Baumeisters Bramante, 1544 wurde der italienische Dichter Torquato Tasso geboren, dem Goethe in seinem gleichnamigen Drama ein Denkmal setzte. 1888 starb der Gründer der deutschen' landwirtschaftlichen Genossenschaften, Fr. Wilh. Raiffeisen. Der Küchenzettel: Kodifiscn mit Senfsoße und Petersilienkartoffeln, Käsebrot. Der kleine Wink: Käsevorräte lassen sich, in einem feuchten Leinentuch eingewickelt, gut aufbewahren. Erste Abiturientia des Kopernilais-Gyranasiums verabschiedet - Gründung einer Gesellschaft der Freunde der Astronomie geplant - Mit offenen Sportwagen durch die Stadt MV ß h e i n e . — „Mit diesem ersten Abitur am Kopermkus-Gymnasium hat diese Anstalt ihre volle Anerkennung auch in der Oeffentlichkeit gefunden." Das sagte Oberstudiendirektor Dr. Happ gestern anläßlich der Verabschiedung der Abiturientia 1966, der ersten Abiturientia des neuen math.-naturw. Jungengymnasiums, zu der er neben Bürgermeister Dr. Biermann, SM Hillenbrand als Vorsitzenden des Schulausschusses, Stadtbaurat Frieling als Vertreter des Stadtdirektors, Amtmann Werning als den Leiter des Schulamtes, Dechant Völkering und Pfarrer Wehrmeyer als Vertreter der beiden Konfessionen, Oberstleutnant Klos als Vertreter der Bundeswehr und dem geschäftsführenden Vorsitzenden des DGB-Kreises Steinfurt, Henning, auch die Leiter der weiterführenden Schulen der Stadt, den Vertreter des Vereins alter Dionysianer, Vertreter der Schulpflegschaft, die Abiturienten und ihre Angehörigen herzlich begrüßen konnte. Stellvertretend für viele schriftlich eingegangene Glückwünsche verlas Oberstudiendirektor Dr. Happ dann ein Telegramm des zuständigen Oberschulrats bei der Bezirksregierung in Münster, Josef Borucki, der den Abiturienten, ihren Eltern, dem Lehrerkollegium und dem gesamten Kopernikus-Gymnasium gratulierte. Der Klassenleiter der Oberprima, Studienrat Alfred Ehrlich, hielt hernach die Festansprache. In offenen und klaren Worten Umriß er die Stellung der jungen Generation zur Kriegsgeneration und bewies, wie wenig Verständnis man seitens der Jugend zumeist der Kriegsgeneratron und deren Handeln gegenüber an aen ken und ein reines Herz sind das, was wir ums von Gott erbitten sollten*." Das Geschenk der Abiturientia Namens der Abiturienten sprach Dietmar Klos den Eltern sowie den Lehrern des Dionysianums und des Kopernikus-Gymnasiuims Dank aus für die aufgebrachten Mühen und eine Spezialkamera habe angeschafft werden können für Aufnahmen der Himmelskörper. Diese Spezialkamera übergab er dann Dr. Happ. Als Schiulsprecher dankte Lothar Kochinke den Abiturienten für ihre Mitarbeit bei der Gestaltung der neuen Schule und ihrer Lebens- und Erscheinungsformen 1und wünschte ihnen viel Glück und Gottes Segen für die Zukunft. Gruß der Dionysianer Rechtsanwalt Niemann, der zweite Vorsitzende des Vereins alter Dionysianer, überbrachte die Glückwünsche des Vereins, der wohl bald eine andere Bezeichnung erhalten müsse, da er'' gegründet worden sei mit dem Zweck, das Band zwischen allen ehemaligen Abiturienten der höheren Schulen der Stadt Rhein« und ihren Lehrern mehr und mehr zu festigen. Er überbrachte gleichzeitig eine Einladung zum Farbenfest der Dionysianer und übergab jedem Abiturienten die Vereinszeitschrift sowie die von dem verstorbenen Studienrat Her- Altenbetreuung nach neuen Gesichtspunkten. In der Versammlung der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmersichaft (Sozialausschüsse) heute abend, 20 Uhr, im Paulustaus wird W. Kollecker neue Möglichkeiten der Altenbetreuung aufzeigen. Interessenten sind herzlich eingeladen. Volksbildungswerk. Herbert W. Boche, seit Jahren sehr geschätzter Gastdozent im Volksbildungswerk, spricht heute, 20 Uhr, in der Aula des Gymnasium Dionysianum zu 160 herrlichen Farbaufnahmen über „Pairis — Portrait einer Weltstadt". Der Farbdia-Vortrag des Meisterfotografen Herbert W. Boche zeigt und würdigt die historischen Stätten der Weltstadt Paris, schildert das moderne Leben dort und bringt eindrucksvolle Milieustudien. — Einzelkarten 1 DM (Jugendliche und Bundeswehr 0,50 DM) an der Abendkasse. Dlehl-transmatic S, das druckende Rechensystem mit Komma-Automatik und automatischer Aufrundung. W. Röhl, Rheine, Ibbenbürener Str. 30, Ruf 2752 Der Polizeibericht meldet: Am 9. März gegen 10.25 Uhr wurde auf dem Fußgängerüberweg Herrenschreiberstraße / Kardinal-Galen-Ring eine Fußgänigerin von einem Pkw erfaßt und auf die Fahrbahn geschleudert. Mit einem Unterarmbruch und einer Gehirnerschütterung mußte sie dem Krankenhaus zugeführt werden. — Gegen 23.30 Uhr am gleichen Tage fuhr der Fahrer eines Pkws auf der „Hohen Allee" in Bentlage aus bisher unbekannten Gründen gegen einen Straßenbaum. Alle vier Insassen wurden erheblach verletzt. Der bei dem Unfall entstandene Sachschaden belauft sich auf 2500 DM. Von dem vermutlichen Fahrer wurde eine Blutprobe entnommen. Sportkonferenz der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU des Kreises Steihfurt. Am Sonntag, dem 13. März, findet um 10 Uhr im großen Saal des Ludwigshauses in Burgsteinfurt eine Sportkonferenz statt. Auf dieser Veranstaltung spricht der Vorsitzende des Landessportausschusses, MdL Pursten, über das Thema: „Wurde auf Landesebene genügend für den Sport getan?" Es liegt im Interesse aller Sportvereine des Kreises, sich wenigstens durch ihre Vorstände vertreten zu lassen. Ende der Zusammenkunft ist gegen 12.30 Uhr. Studienfahrt nach London. Der Kath. Jugendfahrtendienst führt in den Sommerferien in der Zeit vom 20. August bis 2. September 1966 erstmals eine Londonfahrt durch. Zur Teilnahme eingeladen sind junge Menschen im Alter von, 17—25 Jahren. Die Fahrt erfolgt von Rheine bis Ostende mit dem Bus, von dort aus bis Dover per Schiff und dann mit dem Bus bzw. mit der Bahn weiter bis zum Quartier in London. Die Rückreise geschieht per Flugzeug von London bis Düsseldorf. Von dort aus bringt ein Bus die Teilnehmer nach Rheine zurück. Unterkunft in London bietet ein gut eingerichtetes Studentenwohnheim in der Innenstadt. Interessenten können im Hans-Niermann-Haus Näheres er. Heute Generalversammlung des Tiergartenvereins MV Rheine. — Am heutigen Freitag um 20 Uhr findet im Centrail-Hotel, Münsterstraße, die Generalversammlung des Tiergartenvereins Rheine e. V. statt. Da überaus wichtige Dinge zur Beratung anstehen und außerdem ein Ueberblick über die Neuplanungen gegeben werden soll, werden alle Mitglieder um pünktliches Erscheinen gebeten. Zoodirektor Andreae, Osnabrück, wird außerdem heute abend während der Generalversammlung einen Lichtbildervortrag halten über moderne Tierhaltung in modernen Tierparks. Fernsehgerate im Straßengraben Enschede. — Nicht wenig überrascht war der 19jährige T. Oeldering aus De Lutte, als er dieser Tage auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz zwei tragbare Fernsehgeräte, ein Tonbandgerät und neun Transistorradios im Straßengraben liegen sah. Er verständigte die Polizei, nachdem er gemeinsam mit seinem Bruder die kostbaren Fundsachen sichergestellt hatte. In der Nacht zum Montag hatten fünf junge Deutsche aus Münster, von denen bereits drei gefaßt wurden, die Fernsehgeräte und Radios aus einem Fachgeschäft in Enschede gestohlen. Die Abiturienten des Kopernikus-Gymnasiums während der gestrigen Abschiedsfeier in der Aula der Schule, T^g lege. Er zeigte auf, wie dne Kriegsgeneration unter gänzlich anderen Verhältnissen groß geworden sei und nach dem Zusammenbruch mit eiserner Energie, Leistung und mit viel Liebe, hartem Willen, unbeugsamer Aufbaiukraft darangegangen sei, nicht nur wiederaufzubauen, sondern auch einen völlig neuen Anfang in vielen Dingen zu setzen. Das verdiene höchste Anerkennung und müsse auch von der jungen Generation geachtet werden, die vielfach heute nur stürmisch vordringen wolle, ohne zairückzuschaiuen,, dabei alber auch oft vergesse, daß der Tod zum Leben gehöre. Eindringlich und ernst wandte sich Ehrlich in Freundschaft den Abiturienten zu, um ihnen Ratschläge mit auf den weiteren Lebensweg ziu geben. „Weiß ich, wohin ich will, weiß ich auch, <vas ich brauche und was Ballast ist" Aus dieser Einstellung heraus seien die Lehrer des KopernikusGymnasiunis stets bemüht gewesen, ein echt partnerschaftliches Verhältnis zu den Schülern herzusteilen. Nun bleibe zu beachten, daß erst jetizt für den Einzelnen der Abiturieniten der Weg in die existentielle Einsamkeit beginne. Dabei werde nur der helfen können, der uns allen ewige Heimat verheißen habe. Sturiüenrat Ehrlich entließ seine ehemalige Oberprima mit den Worten Goethes: „Große Gedan- Opfer, der Stadt Rheine für die Förderung des höheren Schulwesens. Als Zeichen enger Verbundenheit überreichte er namens der Abiturientia dem Ober'studiendlirektor Dr. Happ ein geschmackvoll in Leder gebundenes Buch, in das sich in Zukunft alle Abiturienten mit ihren Lehrern jeweils verewigen sollen unter Beifügen eines Bildes. Ein Geschenk der Eltern Nachdem ein Sextaner den „Siegern in der schulischen Laufbahn"' einen frohen Gruß in Gedichtform übermittelt hatte, sprach Baurat a. D. Fritz Röttger als Schulpflegschaftsvorsitzender den Abiturienten und ihren Eltern herzliche Glückwünsche aus. Er dankte ebenfalls den Lehrern für ihre Arbeit an und mit den Abiturienten und wünschte der Abiturientia selbst, daß sie im weiteren Leben stets das Große vor Augen haben möchte. An die Oeffentlichkeit und die Stadt Rheine richtete Röttger die Bitte, behilflich zu sein bei der Gründung einer Gesellschaft der Freunde der Astronomie, die in Kürze erfolgen solle. Main plane den Aufbau einer Bepbachbungsstation. Mit starkem Beifall wurde seine Mitteilung aufgenommen, daß aus Spenden der Elternschaft zu dem bereits gestifteten astronomischen Fernrohr nun auch noch als Zusatzgerät Großes Pokalschießen bei Niemeyer Des Männer-Schützenvereins Rheine-Schotthock am Fr., Sa. und So. MV Rheine. — Der Manner-Schützenverein Rheine-Schotthock veranstaltet im Vereinslokal R. Niemeyer (Inh. V. Kohl), Lingener Damm 144 (B 70), am Freitag, dem 11. März,, ab 19 Uhr, am Samstag, dem 12. März, ab 17 Uhr und am Sonntag, dem 13. März, ab 10 UhT ein großes Mannschafts-Pokalschießen für sämtliche Schützenvereine, Schießmannschaften und Sportschützen aus nah und fern. Auch nicht eingeladene Vereine sind willkommen. Insgesamt werden im sportlichen Wertkampf zehn Pokale und drei Plaketten ausgeschossen. Gleichzeitig findet auf allen Ständen ein Stundenschießen und auf einem besonderen Stand ein interessantes Serienschießen auf rotierende WiWmotive statt, wobei ebenfalls wertvolle Preise zu erringen sind. Anmeldeschluß ist Sonn- tag um 18 Uhr. Die Siegerehrung findet gegen 19 Uhr statt. Geschossen wird mit Luftgewehren. (4,5 mm) auf 10er Ringscheiben bei einem Abstand von ca. 8 Metern. Eigene Gewehre und Ständer sind zugelassen, ebenso optische Visiereinrichtungen, soweit sie den Bestimmungen des DSB entsprechen. Jede Mannschaft besteht aus fünf Schützen. Jeder Schütze hat fünf Schuß auf die 10er Ringscheibe abzugeben. Im Wettkampf um den Hauptpokal kann jeder Schütze nur in einer Mannschaft schießen- Im Wettkampf um die Nachsatzpokale und Freihandpokale können die Schützen beliebig ausgewechselt werden. Jeder Verein kann mehrere Mannschaften anmelden. Probeschüsse sind in.beliebiger Anzahl gestattet. — Unser Bild zeigt die Pokale und Ehrenpreise. mann Rosenstengel verfaßte „Kriegschronik des Gymnasium Dionysianum". Die Sportwagenkolonne mit den Abiturienten auf dem Wege zum Rathaus erstmalig dargeboten worden sei. Darin zeige sich aber auch, daß man die Gabe seitens der Stadt nicht in unrechte Hände gelegt habe. Er dankte den Abiturienten für die bewiesenen Leistungen und wünschte, daß nachfolgende Abiturienten den Ruhm des Kopernikanums noch weiter erhöhen möchten. • Wenn diese Abiturientia nicht hinter einem Esel ihren Festzug durch die Stadt unternommen habe, sondern auf modernen Fahrzeugen, dann sei das auch ein Zeichen der Zeit. Wer schneller sei, Esel oder Kraftfahrzeug, werde sich ja.wohl noch herausstellen. So könne er zum weiteren Weg nur noch ein herzliches „Haisund Beinbruch!" wünschen. Der Abiturient E. Günnigmann hielt dann eine humorvolle Rede an die Bevölkerung. Er rechtfertigte den Versuch, den Eselszug durch einen Autokorso zu ersetzen, vergaß auch nicht, in urwüchsigem Platt das Kopernikaftum ins rechte Licht zu rücken, und gab dann das Zeichen zu dem physikalischen Versuch, einen „Schuß ins Blaue". Symbolisch wolle man damit Kopernikus ein Rauchopfer darbringen, und der blaue Dunst, der sich nach dem Knall über dem Rathausvorplatz verbreitete, solle als Zeichen guten Geistes hinüberwehen zum Dionysianum. Mit einem „Hoch!" auf alle Abiturientinnen und Abiturienten der Stadt, auf die Stadt Rheine und all ihre Bürger schloß er seine mit starkem Beifall aufgenommene Ansprache. Während zu Beginn dieser Demonstration vor dem Rathaus das alte Studentenlied „Gaudeamus igitur" erklungen war, erscholl zum Abschluß das neue Lied: -Es lebe Kopernikus!" Es lebe Kopernikus! MV Rheine. — Das nachstehende Lied des Kopernikus-Gymnasiums sangen gestern die Abiturienten dieser Anstalt erstmals in der Oeffentlichkeit. Der Text und die Melodie stammen von Studienrat Alfred Ehrlich, dem Klassenleiter der diesjährigen Abiturientia des Kopernikanums. Rechts der Ems, am grünen Park, steht die Schule, jung und stark. Froh die Herzen, wach der Sinn, gibt man sich den Studien hin. Laßt uns vereint sein im fröhlichen Gruß: Es lebe Kopernikus! Jeder ringt, zum Dienst bereit, um das Bild der neuen Zeit. Dabei fühlt die junge Brust Tatendrang und Lebenslust. Laßt uns vereint sein . . . „Hier und „Jetzt sind nicht genug Kühn strebt der GedankenfJug vom Atom hinaus ins All und zurück zum Erdenball. Laßt uns vereint sein . . . Freiheit herrscht an diesem Ort, und man schätzt da« offne Wort. Schüler, Lehrer, Elternschaft bindet eine starke Kraft. Laßt uns vereint sein . . . Viele geh'n aus diesem Haus mutig in die Welt hinaus, auf der Mütze das Emblem: Das Koperniikus-System. Laßt uns j/ereint sein . . . Jeder läßt das schönste Stück seiner Jugend hier zurück; die Erinnerung bleibt bestehn, darum: „Freund, auf Wiedersehn!" Laßt uns vereint sein . . . Glückwunsch der Stadt Für die Stadt Rheine würdigte Bürgermeister Dr. Eiermann diese Feier als ein denkwürdiges Ereignis von außerordentlich schöner Form, dias jeden Teilnehmer tief beeindrucken müsse. Er dankte den Abiturienten für den bewiesenen Fleiß, den Eltern für die Erziehung ihrer Söhne und den Lehrern für die Arbeit, die sie mit diesen jungen Menschen gehabt hatten. Mit Mut und Gottvertrauen sollten die Abiturienten in die Zukunft hineingehen und nicht vergessen, daß wir alle auf den Schultern unserer Vorfahren stehen- Namens des Rates, der Verwaltung, des Schulaus-. Schusses und der gesamten Bevölkerung der Stadt beglückwünschte er die Abiturienten zum bestandenen Examen und rief ihnen zu: „Seid Männer des Tages, die offen allen Menschen gegenübertreten und stets der Wahrheit die Ehre geben." Auszeichnung der Besten Alsdann gratulierte Bürgermeister Dr. Biermann als Bestem der Klasse dem Abiturienten Ulf Henke, der noch in diesem Monat ebenfalls mit dem Dr.-Josef-Windcler-Preis ausgezeichnet werden wird. Dem Zweitbesten, Manfred Jablinsky, konnte der Bürgermeister dann als besondere Anerkennung ein Buchgeschenk der Stadt Rheine übergeben, bevor er abschließend allen Abiturienten „Glückauf und frohe Fahrt!" wünschte. „Das Tor der Schule führt Sie hinaus ins Leben, das noch gestaltet werden muß aus dem, was Sie von hier mitnehmen, führt in eine technisierte und industrialisierte Gesellschaft, in der Sie sich bewähren müssen. Das Abiturzeugnis gibt Ihnen zwar besondere Rechte, aber legt noch viel mehr Pflichten Ihnen auf gegenüber Ihren Mitmenschen." Das waren die Worte, die Oberstudiendirektor Dr. Happ sagte, bevor er die Reifezeugnisse den Abiturienten aushändigte, die gleichzeitig auch das Grundgesetz und die Verfassung des Landes NRW geschenkt bekamen zum Zeichen, dafür, daß sie nun vollgültige Glieder unserer Volksgemeinschaft sind, die sich zu bewähren haben in der Gemeinschaft. Herzliche Glückwünsche sprach Dr. Happ auch namens des Kollegiums des Gymnasium Dionysianum und des Oberstudiendirektors Dr. Krefeld aus, die acht Jahre lang den Schülern des Kopernikus-Gymnasiums Lehrer gewesen waren, bevor sie in das neue Gymnasium umzogen. Mit dem mehrstimmigen Lied „Comitat" fand dann die erhebende Feierstunde ihren Abschluß, die außerdem musikalisch ausgestaltet wurde mit Chorsätzen und zwei sehr gut dargebotenen Instrumentalstücken. Die musikalische Leitung lag dabei in Händen von Musiklehrer Philipp Plogmaker. Per Sportwagen zum Rathaus Unter Vorantritt der KAB-Kapelle fuhr dann eine Autokolonne — die Abiturienten saßen in offenen Sportwagen — durch die Stadt zum Rathaus. Dort dankte der Sprecher Dietmar Klos der Stadt und ihren Bürgern für die schulische Ausbildung der Jugend und sprach die Hoffnung aus, daß der eine oder andere aus den Reihen der Abiturienten noch zurückfinden möge, um seine Kraft in den Dienst der Stadt Rheine zu stellen. Bürgermeister Dr. Biermann dankte für diese Geste, die seines Wissens Ausschnitte Und Szenen aus Goethes „Faust" wurden am Vorabend der Entlaßfeier der Abiturienten in der Aula des Kopernikanums dargeboten von Abiturientinnen, Abiturienten und Lehrern. Die Regie hatte Oberstudienrat Klostermann. Es war ein eindrucksvoller, gelungener Abend. Bisambekämpfung auch bei uns! Fangeinrichtungen dürfen nicht entfernt und beschädigt werden MV R h e i n e . — Das Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe beginnt in diesen Tagen mit dem Großversuch nach einem neuartigen Verfahren zur Bekämpfung der Bisamratte, um die Frühjahrswanderung des Schädlings aufzuhalten. Dieser Einsatz erfolgt auch an fließenden und stehenden Gewässern des Kreises Steinfurt. Die Maßnahmen werden durch die amtlichen Bisamjäger der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe durchgeführt. Neben den bekannten Haargreif fallen werden dabei in der Oeffentlichkeit bishej; unbekannte, kanadische Spezialfallen verwendet. Alle Fallen sind mit einem Kunststoffanhänger versehen, der den Aufdruck „Pflanzenschutzamt 44 Münster, von-Esmarch-Straße 12, Amtliche Bisambekämpfung" trägt. Die Fallen sind damit als Eigentum des Pflanzenscbjutzamtes der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe ausgewiesen. Ihre Aufstellung erfolgt unmittelbar an Ufern der Gewässer unter dem Wasserspiegel. Es ist jedoch möglich, daß bei sinkendem Wasserstand die Fallen etwas aus dem Wasser heraustreten; jedoch sind die Bisamjäger bemüht, das nach Möglichkeit zu verhindernEs wird darauf hingewiesen, daß nach der Verordnung zur Bekämpfung der Bisamratte vom 1. Juli 1938 die von den mit der Bekämpfung beauftragten Personen ' gestellten Fallen • • • • • • • • • * • • • • »i Für E 8-Ausbau stark machen Almelo. — Beunruhigt über die langsame Entwicklung beim Ausbau der Europastraße 8 ist der Provinzialvorstand Overijssei der niederländischen Katholischen Voikspartei. Er hat in Almelo getagt und dort eine Resolution verfaßt, die der Zweiten Kammer in Den Haag zugeleitet wurde. Dort soll sich vor allem die Fraktion der Partei für den baldigen E 8-Ausbau stark machen. und Fangeinrichtungen nicht entfernt, beschädigt oder fangunfähig gemacht werden dürfen. Gleiches gilt auch für die um die Fallen gesteckten Holzpfähle, die den mit einem Lockduft versehenen Köder tragen. Da in den Grenzgebieten die Bekämpfungsaktion gemeinsam mit den amtlichen Bisambekämpfungsdiensten der Nachbarländer durchgeführt wird, ist es möglich, daß in diesen Bezirken auch Fallen anderer Länder verwendet werden. CAJ St. Josef wird am Sonntag gegründet MV Rheine. — Die CAJ (Christliche Arbeiter-Jugend) wird in Rheine um eine neue Abteilung bereichert werden. Am kommenden Sonntag findet die offizielle Aufnahme 25 neuer CAJler in der St.-Josef-Kirche statt. Damit wird der Grundstein für eine fruchtbare Apostolatsarbeit in der Pfarrgemeinde St. Josef gelegt. Jahrelange Bemühungen im Hinblick auf eine Neugründung sind jetzt endlich zum Tragen gekommen. Die Gründoingsfeier beginnt um 10.15 Uhr mit einer hl. Messe, zu der alle Gläubigen — besonders die Jugend und die Bannerabordnungen aller Vereine und Organisationen — herzlich eingeladen sind. Anschließend treffen sich die CAJler im Jugendheim. Nachmittags unternimmt die CAJ St. Josef einen Ausflug. Die Bezirksleitung und die Ortsleitungen von Rheine und Neuenkirchen werden der künftigen CAJ St. Josef volle Unterstützung zukommen lassen.
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