Pflanzenschutz aktuell Stand der Beobachtungen von Mittwoch, 9. März 2016 Getreide Düngung/Unkrautbekämpfung/Verkürzen Sobald die Böden befahrbar sind, sollte das Getreide angedüngt werden. Dies kann sowohl in mineralischer- wie auch in Form von Gülle erfolgen. Beim Einsatz von Gülle ist zu berücksichtigen, dass die Wirkung einer nachfolgenden Herbizidbehandlung reduziert wird, weil „übergüllte“ Unkräuter den Wirkstoff nicht aufnehmen. Pflanzenschutzbehandlungen gegen Unkräuter oder der Einsatz von CCC darf nur auf abgetrocknete Böden erfolgen, weil sonst die Gefahr besteht, dass gewisse Wirkstoffe über das Bodenwasser in Drainagen gelangen. Früh gesäter Weizen ist bereits im Stadium DC 30 (Beginn Schossen). In solchen Beständen darf Isoproturon (IPU) nicht mehr eingesetzt werden. Es ist durch einen anderen Gräserwirkstoff zu ersetzen. IPU darf nur bis DC 29 eingesetzt werden, danach besteht Gefahr der Schädigung von Ähren. Infolge des ausbleibenden Winters sind viele Bestände sehr dicht. Die Bestockung ist durch eine zurückhaltende Düngung zu bremsen. Dichte Bestände müssen aber dementsprechend verkürzt werden. Verkürzer sollten erst bei Temperaturen über 10°C (CCC ab 8°C) eingesetzt werden (wichtig: nachts bzw. morgens kein Frost). In sehr dichten Beständen, kann eine CCC-Verkürzung (kombiniert mit Herbizid) vorgelegt werden. Im Stadium DC 31 (1-Knoten- Stadium) wird beurteilt, ob eine Moddus/Metro Class/Trinexx Top oder Medax Behandlung zur Absicherung der verkürzenden Wirkung nötig ist. Frühjahrskeimer: Knöterich mit rotem Fuss Erstellt am: 10.03.2016 Stiefmütterchen Pflanzenschutz aktuell Kamillle Seite 1 von 2 www.strickhof.ch Raps Bestandeslenkung/Käfer Im Frühjahr besteht die Möglichkeit, die Krankheit Phoma und ungleiche Bestände, durch den Einsatz eines Fungizides (mit verkürzender Wirkung) zu behandeln. Durch Versuche konnte man belegen, dass oftmals bei Herbst und Frühjahrsbehandlung, die Spritzung im Frühjahr eher kontraproduktiv war. Aus diesem Grund empfehlen wir die Frühjahrsbehandlung nur, wenn kein Fungizid im Herbst angewendet wurde. Da noch nicht alle Stängelrüssler zugeflogen sind (unbedingt Gelbfallen stellen), ist eine kombinierte Behandlung in der nächsten Woche in vielen Fällen nicht möglich. Eine kombinierte Behandlung ist nur angesagt, wenn bereits Einstiche (Bekämpfungsschwelle: 10-20% der Pflanzen mit Einstichen) vorhanden sind. Erfahrungsgemäss verursacht der Stängelrüssler keine grossen Ertragsreduktionen, weil Rapspflanzen Beeinträchtigungen am Haupttrieb durch die Seitentriebe kompensieren können. Leben wir die Bekämpfungsschwellen im ÖLN, sie sind auch wirtschaftlich ein wichtiges Entscheidungsinstrument. Einstiche der Stängelrüssler (Bild 2014) Strickhof, Fachstelle Pflanzenschutz, Georg Feichtinger, Markus Hochstrasser 079 652 42 21 Erstellt am: 10.03.2016 Pflanzenschutz aktuell Seite 2 von 2 www.strickhof.ch
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