Pflanzenschutz aktuell Stand der Beobachtungen von Mittwoch, 17. August 2016 Bei mittlerem Befallsdruck sind die jungen bis mittelgrossen Blätter der Zuckerrüben noch nicht befallen Raps Saatzeitpunkt und Rapserdfloh Der Rapserdfloh hält sein Sommerlager an schattigen Plätzen in Hecken- und Waldrändern. Ab Anfang September kann er in die auflaufenden Rapsbestände einfliegen, wenn ihm das Wetter dazu passt. Eine Hauptbedingung sind Temperaturen über 16°C. Unsere Fallenfänge stiegen, wenn der Boden 2-3 Tage abtrocknen konnte. Fliegt der Rapserdfloh in einem Jahr früh ein, konzentriert er sich wie im Jahr 2014 auf die dann auflaufenden Frühsaaten. Da der Käfer weitgehend in den besiedelten Feldern bleibt, werden spätere Saaten in solchen Jahren meist nicht so stark angeflogen. Dafür ist es bei Frühsaaten tendenziell noch wärmer und der Raps wächst zügig. Je später der Rapserdfloh einfliegt, desto wärmer müssen der Oktober und November sein, damit sich vor dem Winter noch eine zu Schaden führende LarvenPopulation aufbauen kann. Eine für jedes Jahr geltende Empfehlung bezüglich Saatzeitpunkt ist also kaum möglich. Entscheidender für die Wahl des Saatzeitpunktes ist deshalb mehr die Anbauintensität und nicht der Erdflohpoker. Wichtig ist sicher, dass ein möglichst zügiges Wachstum gefördert wird, damit keine Frühbehandlung des Erdflohs im Keimblattstadium erfolgen muss. Fliegt der Erdfloh in Schüben ein, kann deswegen eine Zweitbehandlung nötig sein (Förderung der Resistenzbildung). Zu diesen Massnahmen zählt ein nicht zu grobes, gut abgesetztes Saatbeet, das Anwalzen und eine gute Nährstoffversorgung (Gülle als Grunddünger oder 20-30 kg N mit der Grunddüngung). Besorgen Sie sich rechtzeitig Schalen oder Becken (müssen nicht gelb sein), die Sie ab dem Auflaufen des Rapses im Feld bodeneben vergraben können, um den Zuflug zu überwachen. Erstellt am: 17.08.2016 Pflanzenschutz aktuell Seite 1 von 2 www.strickhof.ch Rüben Cercospora Blattflecken In nicht extremen Befallslagen haben die Cercospora Blattflecken zwar zugenommen, der Befall ist im Vergleich der Jahre und der Jahreszeit aber durchschnittlich. Mittelalte und junge Blätter sind noch wenig befallen. Die Bekämpfungsschwelle ist im August höher (1-2 kleine Nester pro Are oder ein grosser Befallsherd im Bestand). Mindestens zu einem Neuaustrieb kommt es kaum mehr, wenn die jüngeren Blätter jetzt noch keine Flecken aufweisen. In tiefgelegenen, feuchten Befallslagen haben sich die Flecken trotz Behandlungen manchenorts stärker entwickelt und die Bekämpfungsschwelle ist wieder erreicht. In die Entscheidung für eine etwaige Behandlung muss miteinbezogen werden, dass der Start der Kampagne in diesem Jahr mindestens zwei Wochen nach hinten verschoben worden ist. Das Fenster für Behandlungen schiebt sich deshalb bis Ende August (6 Wochen vor der Ernte). Wenn eine anfällige Sorte trotz Behandlungen starken Befall zeigt, ist entweder die Applikation nicht optimal erfolgt (bspw. zu viel Tau) oder es ist ein Sortenwechsel zu einer robusteren Sorte zu überlegen. Im Moment sind die Unterschiede im Sortenversuch der Fachstelle für Zuckerrübenanbau am Strickhof in Lindau gut ersichtlich (1 Fungizid am 4.8.2016). Das Feld kann selbständig besichtig werden. Die Sorten sind mit ihren Eigenschaften beschriftet. (Feld Hinteracker 4 oberhalb der ETH Glashäuser, Koordinaten: 693 750 / 256 450). http://www.strickhof.ch/medium.php?id=167476&path=userfiles/CMS/167476-parzellenplan-lindau.pdf Fachstelle Pflanzenschutz Strickhof Lindau Georg Feichtinger 058 105 99 41 Erstellt am: 17.08.2016 Pflanzenschutz aktuell Seite 2 von 2 www.strickhof.ch
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