Pflanzenschutz aktuell Stand der Beobachtungen von Mittwoch, 18. Mai 2016 Getreide Weizen Gelbrost und Septoria Der Weizen befindet sich immer noch im Stadium DC 37 (schieben Fahnenblatt) -39 (Fahnenblatt geschoben). Das nass-kalte Wetter hat den Mehltau gebremst, dafür den Gelbrost und vor allem Septoria tritici begünstigt. Letztere Krankheit breitet sich bei Niederschlägen aus, weil die Sporen mit Regentropfen auf höher gelegene Blätter geschleudert werden. Der Fokus gilt dem Gelbrost und der Septoria. Gelbrost anfällige Sorten wie Papageno, Claro, Forel, Arina, Dinkelsorten und Triticalesorten Tarzan und Prader müssen nun genauestens begutachtet werden. Gelbrost tritt nesterweise auf und auf den befallenen Blättern findet man in den gelben Blattnekrosen streifenförmig gelb-orange Pusteln. Braunrost weist orangerote Pusteln, unregelmässig verteilt auf dem Blatt auf. Bekämpfungsschwelle: 3-5% befallene Blätter oder ein erster Befallsherd (Nest). Gelbrost tritt immer streifenförmig auf Septoria tritici Infektionen haben in den letzten Tagen stattgefunden. Die Bekämpfungsschwelle ist erreicht wenn 20% (der 4 obersten Blätter) Symptome aufweisen. Gegen Septoria sollte eine Fungizidbehandlung 5 bis 7 Tage nach einer Infektion erfolgen, bevor auf den 3 obersten Blättern Symptome sichtbar werden. Gegen Rost kann im Gegensatz erst behandelt werden, wenn Pusteln sichtbar werden. Somit wäre gegen Ende Woche eine Behandlung einzuplanen. Bis Ende Woche sind vielerorts die Fahnenblätter entfaltet und ev. sind bereits erste Getreidehähnchen-Larven geschlüpft. Dann wäre eine Kombination mit einem Häutungshemmer (Difuse/Nomolt etc. sofern noch vorhanden) möglich. Ein Insektizid nur anwenden, wenn die Bekämpfungsschwelle überschritten (1 Larve oder 1 Ei im Durchschnitt je Halm) ist und Larven vorhanden sind. Häutungshemmer und Audienz (inkl. Netzmittel) brauchen keine Sonderbewilligung. Ab mindestens 3 Larven (oder Eier) je Halm kann mit einer Sonderbewilligung Biscaya oder Reldan 22 angewendet werden. Diese Mittel sind vor allem Kontakt und Frassgifte. Sie haben keine Wirkung gegen Eier! Septoria tritici-Flecken im Weizen Eier und erste Larven der Getreidehähnchen Erstellt am: 18.05.2016 Pflanzenschutz aktuell Seite 1 von 2 www.strickhof.ch Neue Auflagen, worauf achten? Beim Einsatz von Herbiziden mit Metolachlor (im Mittel: Dual Gold, Gardo Gold, Lumax) ist zu beachten, dass dieser Wirkstoff nur mit 1500g Wirkstoff /ha während 3 Jahren angewendet werden darf. Daran ist zu denken, wenn Mais, Rüben, Sonnenblumen oder Soja einander folgen. Diese Beschränkung gilt nicht bei der Bekämpfung von Erdmandelgras. Der Wirkstoff Terbuthylazin (im Mittel: Andil, Akris, Gardo Gold, Lumax, Aspect/Pyran, Successor T, Calaris etc.) darf nur 1x in 3 Jahren eingesetzt werden. Equip Power, Hector Max, Arigo, Elumis, Arrat sind Terbuthylazin freie Mittel. Übersicht im Mittelheft ab Seite 70. Bodenherbizide im Mais früh einsetzen. Terbuthylazin und Metolachlor haben Einschränkungen. Driftreduktion: Mittel welche einen Gewässerabstand aufweisen, sind auf der Etikette entsprechend gekennzeichnet (SPe 3(D): 100 Meter) oder auch im Mittelheft entsprechend aufgeführt. Beim Einsatz solcher Mittel ist ein Abstand von 100 Metern wegen Drift (D) zu Oberflächengewässern einzuhalten. Diese Abstände können mit driftmindernder Technik (Injektordüsen) reduziert werden. Die neue Weisung beschreibt wie viele Punkte es zur Reduktion braucht und wie diese Punkte erreicht werden können. Ein Mittel hat die Auflage SPe 3(D): 20m. Gemäss Weisung ist zur Reduktion von 20 auf 6 Meter 1 Punkt erforderlich. Der wird erreicht durch den Einsatz von Injektordüsen mit max. 3 bar. Neue Weisung Drift ist online Siehe www.strickhof.ch >Fachwissen>Pflanzenschutz>Pflanzenschutzmittel>Abstandsauflagen. http://www.strickhof.ch/fachwissen/pflanzenschutz/pflanzenschutzmittel/abstandsauflagen/ Fachstelle Pflanzenschutz Markus Hochstrasser 079 652 42 21 Erstellt am: 18.05.2016 Pflanzenschutz aktuell Seite 2 von 2 www.strickhof.ch
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