Pflanzenschutz aktuell

Pflanzenschutz aktuell
Stand der Beobachtungen von Mittwoch, 30. März 2016
Getreide
Unkraut
Grosse Ehrenpreis, Taubnesseln oder Stiefmütterchen
haben die Bestockung des Getreides behindert und
somit einen Teil ihres Schadens bereits gemacht. Sie
müssten mit Wirkstoffen wie Diflufenican oder Bifenox
bekämpft werden. Die zu späte Anwendung dieser
Wirkstoffe verursacht aber einen grösseren Schaden,
als wenn diese Unkräuter jetzt stehen bleiben. Also
Isoproturon - oder Diflufenican-haltige Mittel jetzt nicht
mehr einsetzen. Nun gilt der Fokus auf den nun noch
problematischen Unkräutern wie Ackerfuchsschwanz,
Klebern oder Mehrjährigen. Ackerfuchsschwanz,
Windhalm oder Raygras kann je nach Wirkungsspektrum mit „A“ Mitteln (Bsp. Axial, Avero, Puma etc.) oder
„B“ Mitteln (Bsp. Atlantis, Pacifica etc.) bis ins 1 Knotenstadium bekämpft werden. Klebern können mit Bsp.
Starane, Primus oder Hoestar bis ins DC 37 bekämpft
werden. Gegen Blacken und Winden haben viele Mischungen aus Sulfonylharnstoffen (B-Mitteln) eine gute
Wirkung. Hervorzuheben sind hier Ally SX, Concert SX
, BiPlay SX, Express SX oder Refine Extra SX. Sind
Disteln das Hauptproblem, so wäre Ariane C das Mittel
der Wahl. In Wintergetreide können Disteln damit bis
DC 39 behandelt werden.
Klebern mit etwas Winterweizen
Getreidehalmfliege
In früh gesätem Wintergetreide findet man jetzt stark
verdickte Triebe (10-15 mm dick). In diesen fehlt die
Ährenanlage. Beim Aufschneiden findet man eine weisse Larve. Das ist die Larve der Getreidehalmfliege. Im
Getreide kann jetzt nichts mehr dagegen gemacht werden. Die Larven führen zur Sommergeneration, welche
das Sommergetreide (Gerste/Weizen) befällt.
Wintergerste mit Halmfliegenbefall
Erstellt am: 31.03.2016
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Wintergerste mit Netzflecken
Auch die Gerste geht langsam Richtung Stadium
DC 30. Dichte Gerstenbestände weisen je nach Sorte einen grossen Druck von Netzflecken auf. Im
ÖLN beginnt die Kontrolle im Stadium DC 30. Die
Bekämpfungsschwelle ist überschritten, wenn 1525% der Blätter Netzflecken aufweisen.
Netzflecken auf Gerste
Netzflecken auf Gerste
Weizen mit Septoria Flecken
Anfällige Sorten wie Claro weisen auf den unteren
Blättern einen beachtlichen Befall mit Septoria tritici
Befall aus. Die Sporen dieses Pilzes gelangen mit
Regenspritzern auf obere Blattetagen. Wenn der
Regen ausbleibt, kann der Weizen dem Pilz im jetzigen Stadium davon wachsen. Bei regnerischem
Wetter können sich Infektionen entwickeln. Da sich
diese Krankheit eher langsam ausbreitet und wir vor
allem die Ähre und die oberen Blätter schützen wollen, wird bei uns die Septoria-Kontrolle im Stadium
DC 37 angesetzt.
Septoria tritici auf alten Weizenblättern
Raps
Eiablagen der Stängelrüssler
Sie könnten nicht unterschiedlicher sein, die Eiablagen der Stängelrüssler. Sofern letztjährige Rapsfelder in der Umgebung waren, steigerte dies den
Stängelrüsslerdruck. Nur durch fast tägliches Ermitteln der Einstiche konnte das Erreichen der Bekämpfungsschwelle genau ermittelt werden. Einige
Felder erreichten diese letzte Woche. Eine Behandlung mit einem Pyrethroid macht nur Sinn beim Erreichen der Bekämpfungsschwelle, weil nur der Käfer erwischt wird, nicht aber bereits abgelegte Eier.
Stängelrüssler-Ei im Rapsstängel
Erstellt am: 31.03.2016
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Raps-Blütenknospen liegen noch tiefer als die obersten
Blätter = Stadium DC 51
Raps im Stadium DC 53 mit vielen Glanzkäfern
Glanzkäferkontrolle ab Stadium DC 53, Blütenknospen
überragen die obersten Blätter
Der Fokus gilt nun dem Glanzkäfer
Der Raps ist jetzt 25-30 cm hoch. Sobald die Blütenknospen über den obersten Blättern liegen (DC
53) gilt der Fokus dem Glanzkäfer. Mit den steigenden Temperaturen werden diese ab dem Wochenende vermehrt einfliegen. Bekämpfungsschwelle im DC 53: 3 Käfer im Durchschnitt je Pflanze.
Bei der „Schüttelkontrolle“ nicht nur am Rand sondern auch im Feldinnern die Auszählung durchführen. Da Glanzkäfer aus den Hecken und Waldrändern zufliegen, hat es am Rand immer mehr
Glanzkäfer.
Schneckenkontrolle
Rüben, Erbsen, Sonnenblumen wurden meist gesät. Mit den Niederschlägen steigt in diesen Kulturen das Schneckenrisiko. Durch das Anlegen von Schneckenfallen kann ein Befall rechtzeitig erkannt werden und Schneckenkörner werden nicht unnötig eingesetzt. Neu dürfen nur noch 700 g
des Wirkstoffes Metaldehyd pro ha und Jahr eingesetzt werden. Bei 5%-igen Körnern sind das 2 mal
7kg, bei 3%-igen wie Axcela gut 3 mal 7 kg oder bei den Schnecken-Linsen 7 x 3kg/ha im Abstand
von jeweils mindestens 14 Tagen.
Erbsen
Blattrandkäfer
In Erbsen werden mit den steigenden Temperaturen auch die Blattrandkäfer aktiv. Sobald 5-10
Frassstellen pro Blatt gezählt werden, ist die Bekämpfungsschwelle hier erreicht. Für den Einsatz
eines bewilligten Mittels ist eine Sonderbewilligung
nötig.
bogenförmiger Blattrandfrass an Eiweisserbsen
Fachstelle Pflanzenschutz Markus Hochstrasser 058 105 98 19
Erstellt am: 31.03.2016
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