Pflanzenschutz aktuell

Pflanzenschutz aktuell
Stand der Beobachtungen von Mittwoch, 7. September 2016
Raps
Der früh gesäte Raps entfaltet vielerorts schon das
zweite echte Blatt. In den Fallen im Weinland und in
Lindau am Strickhof haben wir bis Dienstag-Mittag
noch keine Erdflöhe gefangen. Der sehr vereinzelte
Schab- und Lochfrass deutet aber darauf hin, dass
erste Erdflöhe eingeflogen sind. Etwas mehr Frass
findet man meist in etwas gröberen Feldstellen. Dort
sind viele Rapspflanzen etwas jünger. Dem Erdfloh
scheinen junge Pflanzen besser zu schmecken. Aus
dem Unterland sind einzelne Meldungen über etwas
stärkere Erdflohaktivität eingegangen. Am Mittwoch
herrschen optimale Flugbedingungen, da es zwischen 16 und 25°C warm ist. Auf das Wochenende
hin wird es wieder sehr heiss, was dem Erdfloh nicht
behagt. Es ist sehr gut möglich, dass, wenn es wieder kühler wird, eine nächste Welle zufliegen wird.
Rapserdfloh
Wenn der Raps im frühen Stadium nicht gerade gesiebt wird, wartet man also mit einer Behandlung
besser zu, bis möglichst viele Käfer (Bekämpfungsschwelle: 100 Käfer in drei Wochen) zugeflogen
sind. Dies kann man mit der bodeneben eingegrabenen Schale überwachen. Wenn Sie die Sonderbewilligung für eine Behandlung einholen, weisen wir Sie auf die einzuhaltenden Abstände zu Oberflächengewässern hin. Dieser kann je nach Mittel 6, 20, 50 oder 100m betragen (Mittelheft S. 18).
Unter Anwendung des Punktesystems des Bundes (Weisung Drift BLW), kann dieser Abstand reduziert werden (1 Punkt 20 auf 6m, 2 Punkte 50 auf 6m, 3 Punkte 100 auf 6m). Zwei Punkte erreicht
man beispielsweise, wenn mit Injektordüsen und maximal 3 bar gearbeitet wird und es neben dem
Feld einen Wiesenstreifen hat, der ja im Moment höher ist als die Rapskultur.
Erstellt am: 07.09.2016
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Typische Symptome von Fusarien
Mais Beulenbrand
oberer Stängelbereich verfärbt sich
wegen dem Maiszünslerfrass verfrüht rot
Mais
Vorerntekontrollen
Der Beginn der Abreife kündet sich bei vielen Maissorten durch eine Rotverfärbung des Stängels
von unten her an. Verfärben sich einzelne Stängel von der Mitte her zur Spitze rot, wenn die anderen Stängel dort noch grün sind, dann müssen diese genauer betrachtet werden. Bohrt eine Maiszünslerlarve den Maisstängel an, dann verfärbt sich dieser nämlich von da an nach oben stark rot.
Bei Wind knicken diese Stängel. In den Blattachseln und an Kolben findet man Bohrmehl und Löcher. Wenn mehr als 20 Pflanzen von 100 in Reihe bei Silomais Befall aufweisen (bei Körnermais 10
von 100), dann ist für das nächste Jahr eine Freilassung von Trichogramma vorzusehen (Bekämpfungsschwelle erreicht). Im Weinland lag der Befall bei Auszählungen diese Woche nur bei wenigen
Feldern über 5%. In Lindau am Strickhof weist ein Feld aber 20% Befall auf. Je nach Geländekammer kann der Befallsdruck unterschiedlich sein. Entfernt man bei befallenen Kolben die Lischen,
findet man oft typische Symptome von Fusarien (weisses Mycel, das sich zunehmend lachsrot bis
rot verfärbt). Es ist bekannt, dass ein starker Maiszünslerbefall Eintrittspforten für Fusarienpilze
schafft und zu einer höheren Belastung mit Mycotoxinen führen kann. Auch aus diesem Grund ist
es sinnvoll, den Maiszünslerdruck in der Region tief zu halten. Maisbeulenbrand ist nicht giftig. Aber
auch dieser Pilz nutzt Wachstumsrisse und Bohrlöcher. Der Beulenbrand hat in den letzten Wochen
stark zugenommen.
Fachstelle Pflanzenschutz
Strickhof Lindau
Georg Feichtinger
058 105 99 41
Erstellt am: 07.09.2016
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