Forex-Report vom 02.03.2016

Whg.
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Anmerkung
US-Vorwahlen Trump und Clinton vorn
Bei den US-Vorwahlen haben sich Trump und Clinton mit jeweils sieben gewonnenen Staaten
durchgesetzt. Das Ergebnis von Alaska steht noch aus. Die Situation ist dabei bei den
Republikanern eindeutiger als bei den Demokraten, wo Sanders immer noch eine
Außenseiterchance hat. Sanders gewann in 4 Bundesstaaten.
Neutral
US-Automobilabsatz
Per Berichtsmonat Februar stellte sich der Absatz in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung
auf 17,54 Mio. nach zuvor 17,58 Mio. Fahrzeugen (Prognose 17,68 Mio.).
Neutral
Mario Draghi schürt Erwartungen
Die EZB hat sich laut EZB-Präsident Draghi auf weitere geldpolitische Schritte vorbereitet. Die
EZB könne alle zur Verfügung stehenden Optionen nutzen.
O-Ton: „Es gibt keine Grenzen, wie weit wir gewillt sind, mit unseren Instrumenten innerhalb
unseres Mandats zu gehen." Die EZB werde auf ihrer Ratssitzung am 10. März ihre Haltung
möglicherweise überdenken. Es gebe zwar Hinweise, dass die bisherige Geldpolitik wie gedacht
wirke. Die Gefahren hätten aber zugenommen.
Negativ
Moody’s senkt den Ausblick
Moody's senkt den Ausblick der Kreditwürdigkeit auf negativ. Derzeit steht das von Moody‘s
vergebene Rating bei Aa3. Bei Moody‘s zeigt man sich ob der Konjunkturaussichten Chinas
besorgt. Unsicherheiten bezüglich Wirtschaftsreformen spielen bei der Skepsis der Agentur eine
Rolle. O-Ton: „Ohne glaubhafte und effiziente Reformen wird sich das Wachstum in China kräftig
abkühlen, weil die hohe Verschuldung bei Unternehmen Investitionen lähmt und der
demografische Wandel sich zunehmend bemerkbar macht. Die Staatsverschuldung würde daher
stärker steigen als wir es bislang erwarten."
Moody‘s wies darauf hin, dass China über ausreichende Devisenreserven verfüge und Zeit für
Reformen habe.
Negativ
Technik und Bias
New York
EUR-USD
EUR-JPY
USD-JPY
EUR-CHF
EUR-GBP
Far East
Unterstützung
Widerstand
Bias
1.0835 - 1.0876
1.0854
- 1.0879
1.0830
1.0800 1.0780 1.0900
1.0920
1.0960
Positiv
123.23
- 124.06
¤
123.65
- 124.06
123.00
122.60 122.30 124.10
124.50
124.70
Neutral
113.58
- 114.18
¤
113.75
- 114.14
113.00
112.60 112.20 114.20
114.50
114.70
Neutral
1.0830
- 1.0854
¤
1.0830
- 1.0844
1.0800
1.0770 1.0750 1.0900
1.0930
1.0950
Positiv
0.7900
Positiv
0.7765 - 0.7806
0.7772
- 0.7799
0.7750
0.7730 0.7700 0.7850
0.7880
Ihre Ansprechpartner
US-Vorwahlen ohne Überraschung – Daten mit etwas mehr Sonne als Schatten!
Folker Hellmeyer
Tel 0421 332 2690
[email protected]
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0862 (07.12 Uhr), nachdem der
Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0835 im US-Geschäft markiert wurde. Der
USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.99. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.85.
EUR-CHF oszilliert bei 1.0855.
Moritz Westerheide
Tel 0421 332 2258
[email protected]
Petros Tossios
Tel 0421 332 2045
[email protected]
Bei den US-Vorwahlen haben sich Trump und Clinton mit jeweils sieben gewonnenen Staaten
durchgesetzt. Das Ergebnis von Alaska steht noch aus. Die Situation ist dabei bei den
Republikanern eindeutiger als bei den Demokraten, wo Sanders immer noch eine
Außenseiterchance hat. Sanders gewann in 4 Bundesstaaten.
Damit wurde die Erwartungshaltung an den Märkten bestätigt. Entsprechend kam es zu
keinen wesentlichen Ausschlägen an den Märkten auf Basis dieser aktuellen Ergebnisse.
Die Senkung des Ausblicks für China durch die Ratingagentur Moody‘s nehmen wir zur
Kenntnis. Marktrelevanz hatte sie aus guten Gründen nicht!
DAX
EuroStoxx50
Dow Jones
Nikkei
Brent
Gold
Silber
9.717,16
2.996,39
16.865,08
16.746,55
35,87
1.227,95
14,81
+ 221,76
+ 50,64
+ 348,58
+ 661,04
-
In dem Zusammenhang macht es Sinn, das von Moody‘s wohl übersehene USHaushaltsdilemma anzusprechen. Laut US-Treasury nahm die öffentliche Neuverschuldung
(Public Debt) in den letzten fünf Monaten (Beginn des Haushaltsjahres in den USA 01.
Oktober) um circa 975 Mrd. USD zu.
0,19
16,74
0,15
TV-Termine:
Keine Termine in dieser Woche
Dax-Börsenampel:
Ab 8.900 Punkten
Ab 9.150 Punkten
Das Bild ist durch die kreative Haushaltsführung im Vorwege (Debt Limit) fraglos
überzeichnet, aber es wird deutlich, dass die Defizite in den USA wieder zunehmen.
Was sagt die Tendenz zu höheren Haushaltsdefiziten bei gleichzeitiger Abschwächung der
Wachstumsdynamik über die selbsttragenden Kräfte der US-Wirtschaft aus?
Die Devisenreserveposition der USA steht bei 220 Mrd. USD gegenüber circa 3.250 Mrd.
USD in China. China handelt bei Fehlallokationen, wie sich derzeit bei dem angekündigten
Arbeitsplatzabbau in defizitären Feldern der Ökonomie zeigt.
Man darf bezüglich der nächsten Bonitätseinschätzung der USA durch die Ratingagenturen
gespannt sein.
„Food for thought!“
Der deutsche Arbeitsmarkt setzte per Februar weiter positive Akzente. Saisonal bereinigt ging
die Zahl der Arbeitslosen um 10.000 zurück. Mit 2.723.000 Arbeitslosen wurde der niedrigste
Wert seit 1991 markiert. Die Quote verharrte den Erwartungen entsprechend bei 6,2%.
Chart: Entwicklung der Arbeitslosenzahl:
Monthly QaDEUEMP/A
29.02.1996 - 31.03.2017 (UTC)
Value
Line; QaDEUEMP/A; Economic Indicator(Last); (S1; S2)
29.02.2016; 2,723M
4,8M
4,6M
Aktuell
4,4M
4,2M
4M
3,8M
3,6M
3,4M
3,2M
3M
2,8M
Auto
1997
1998
1990
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2000
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2010
2015
2016
2017
© Reuters
Die Arbeitslosenquote der Eurozone lieferte per Januar eine positive Überraschung mit einem
Rückgang von zuvor 10,4% auf 10,3%. Hier wurde die geringste Quote seit September 2011
markiert.
Chart: Arbeitslosenquote
Monthly QaXZUNR18/A
28.02.2006 - 31.07.2016 (UTC)
Line; QaXZUNR18/A; Economic Indicator(Last); (S1; S2)
31.01.2016; 10,400
Value
11,5
11
10,5
10
9,5
9
8,5
8
7,5
Auto
Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
© Reuters
Auch der finale Wert des Markit Einkaufsmanagerindex für den Sektor Produktion setzte für
die Eurozone mit einem Anstieg um 0,2 auf 51,2 Punkte gegenüber dem vorläufigen Wert
positive Akzente (Prognose 51,0). Im Monatsvergleich kam es zu einem Rückgang von 52,3
auf 51,2 Punkte.
Bedenkt man, dass derzeit 70% aller global verfügbaren PMIs für diesen Sektor unter der
Wachstumsschwelle von 50 Punkten oszillieren, ist diese Performance in der Eurozone
bemerkenswert. Sie ist auch Ausdruck einer Widerstandsfähigkeit, die mit den umgesetzten
Reformen in Verbindung steht.
Hatten diese besser als erwarteten Daten der Eurozone vor dem Hintergrund der von
Unsicherheiten geprägten Märkte einen Einfluss am Devisenmarkt?
Nein, das mag dem Ansehen der Markteffizienztheorie abträglich sein, mehr aber auch nicht.
Aus den USA erreichte uns ein Datensatz, der mit dem Begriff „Konjunktursonne“ in
Verbindung gebracht werden darf.
Die Bauausgaben legten unerwartet per Januar um 1,5% im Monatsvergleich zu. Die
Prognose lag bei +0,4%. Zusätzlich wurde der Vormonatswert von +0,1% auf +0,6% revidiert.
Fraglos hat der milde Winter in weiten Teilen der USA dazu beigetragen, dennoch gilt es,
diese Performance nicht klein zu reden.
Nachfolgender Chart, der die monatlichen Veränderungen abbildet, zeigt, dass dieser Sektor
der US-Wirtschaft definitiv ein elementarer Baustein des US-Wachstums war und zunächst
weiter ist.
Monthly QaUSTCONS/A
28.02.2006 - 31.07.2016 (UTC)
Value
USD
PctCng; QaUSTCONS/A; Economic Indicator(Last); Rolling Periods; 1; (S1; S2)
31.01.2016; 1,544
2,5
2
1,5
1
0,5
0
-0,5
-1
-1,5
-2
-2,5
-3
-3,5
-4
Auto
Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
© Reuters
Ein Datensatz war besser als erwartet und dennoch Ausdruck der US-Konjunkturflaute.
Der ISM-index für den Sektor Produktion legte von zuvor 48,2 auf 49,5 Zähler zu. Die
Prognose lag bei 48,5 Punkten.
Der Index bewegt sich damit seit fünf Monaten unter der kritischen Schwelle von 50 Punkten,
ganz im Gegensatz zu der Eurozone (32 Monate über 50). Damit wird eine Rezession in
diesem Sektor der US-Wirtschaft gespiegelt. Wir reden von 12% des US-BIP und vor allen
Dingen dem Teil der US-Wirtschaft, der gute Gehälter zahlt!
Monthly QaUSNPMI/A
28.02.2006 - 31.08.2016 (UTC)
Line; QaUSNPMI/A; Economic Indicator(Last); (S1; S2)
29.02.2016; 49,500
Value
57
54
51
48
45
42
39
36
Auto
Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Zwei US-Datensätze lieferten negative Signale:
Der Index, der den Ausblick im Dienstleistungssektor des Bundesstaats Texas abbildet, brach
von -10,2 auf -19,2 Punkte ein und markierte den tiefsten Stand seit August 2011 respektive
März 2009.
Monthly QaUSBSGENBA
31.01.2007 - 31.08.2016 (UTC)
Value
Line; QaUSBSGENBA; Economic Indicator(Last); (S1; S2)
29.02.2016; -19,200
25
20
15
10
5
0
-5
-10
-15
-20
-25
-30
-35
-40
-45
Auto
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
© Reuters
Entscheidend ist in den USA die Entwicklung des Konsums, da circa 70% des BIP
konsumabhängig sind.
Es gibt diverse Indikatoren, die die „Temperatur“ dieses Sektors messen. Wöchentlich wird
der Redbook-Index veröffentlicht, der Aussagen über die Umsatztätigkeit im Konsum in einem
Index abbildet.
In der letzten Berichtswoche kam es zu einem Rückgang um 2,4% nach zuvor -2,3%. Im
Jahresvergleich stellt sich der Anstieg auf +0,6% (nicht inflationsbereinigt, Preisanstieg bei
2%) nach zuvor +1,2%.
Der aktuelle Indexstand markiert den tiefsten Wert seit 2009 – derartige Werte gibt es
grundsätzlich nur in Phasen, die als rezessionsnah beschrieben werden.
„Food for thought!“
Weekly QaUSRBSIY
03.03.2006 - 02.09.2016 (UTC)
Value
Line; QaUSRBSIY; Economic Indicator(Last); (S1; S2)
26.02.2016; 0,600
6
5
4
3
2
1
0
-1
-2
-3
-4
-5
Auto
Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
© Reuters
Hatten die bedeutenden (Konsum, Dienstleistungssektor)
eine Marktwirkung am Devisen- und Finanzmarkt?
Nein …
und enttäuschenden US-Daten
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein
Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0700 – 20 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
Daten
Zuletzt
Konsensus 
Bewertung
Bedeutung
Erzeugerpreise (M/J)
Januar
-0,8%/-3,0%
-0,7%/-2,9%
11.00
Keine neuen
Erkenntnisse
Gering
ADP
National
Employment
Beschäftigungslage
in
der
Privatwirtschaft
Feb.
205.000
190.000
14.15
Wir sind gespannt …
Hoch
ISM-NY Business Conditions
Feb.
54,6
-.-
15.45
Keine Prognose
erhältlich.
Mittel
Impressum
Bremen: Domshof 26, 28195 Bremen, Anschrift für Briefe: 28189 Bremen, Tel 0421 332-0, Fax 0421 332-2322
Oldenburg: Markt, 26122 Oldenburg, Anschrift für Briefe: Postfach 2665, 26016 Oldenburg, Tel 0441 237-01, Fax 0441 237-1333
Sitz: Bremen, Amtsgericht Bremen HRA 22159, Steuernummer: 460/102/07507, UStID: DE 114397404
Bankverbindung: BLZ 290 500 00, SWIFT Adresse: BRLADE22XXX
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