Ausschreibung "Kaukasische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und Opfer des Zweiten Weltkrieges" Internationale Winterschule in Berlin und Buchenwald 22.-29. Februar 2016 Rund eineinhalb Million Kaukasier dienten während des Zweiten Weltkrieges in der Roten Armee. Männer wir Frauen nahmen am Krieg teil, ganze Schulklassen meldeten sich geschlossen für den Waffendienst. Die Verluste waren hoch, nur wenige schafften es bis nach Berlin. Auch im Falle einer Kriegsgefangenschaft bestanden nur eingeschränkte Überlebenschancen. Von den ca. 5.7 Millionen sowjetischer Kriegsgefanger in Deutschland überlebten ob der planmäßig schlechten Behandlung nicht einmal die Hälfte. Obwohl der verlustreiche Einsatz der Roten Armee entscheidend zur Niederlage des faschistischen Deutschland beitrug, kommt den sowjetischen Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern und Opfern des Zweiten Weltkrieges in Deutschland weiterhin kaum Beachtung zu. Mitunter rücken auch negative Bewertungen (wie das Hervorheben von Übergriffen von Rotarmisten und Kriegsgefangenen gegenüber der Zivilbevölkerung) in den Blickpunkt. Zudem wird die große Gruppe der sowjetischen Kriegsteilnehmenden meist kaum differenziert betrachtet und vielmehr pauschalisierend von „den Russen“ gesprochen. Auch in den kaukasischen Ländern ist die Erinnerung an die Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter und Opfer aus dem eigenen Land mit Schwierigkeiten verbunden. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass deren Kriegsteilnahme als Soldat/innen der Sowjetarmee nur bedingt in ein sinnstiftendes nationales historisches Narrativ eingebunden werden kann. Im Rahmen einer Winterschule werden sich vom 22.-29.02.2016 Studierende aus Deutschland, Armenien, Georgien und Aserbeidschan in Berlin und Buchenwald treffen, um sich gemeinsam mit dem Thema "Kaukasische Kriegsefangene, Zwangsarbeiter und Opfer des Zweiten Weltkrieges" zu beschäftigen. Die Teilnehmenden werden Denkmäler, Erinnerungsstätten und historische Orte besuchen, und mit Historikern und Museumsfachleuten über die damit verbundenen historischen Ereignisse und ihre Vermittlung diskutieren. Am Ende der Winterschule werden die Teilnehmenden in Zusammenarbeit mit Pädagogen der Gedenkstätte Buchenwald Ansätze zu einer gemeinsamen und verbindenden Erinnerungsarbeit entwickeln. Für Teilnehmende aus Deutschland stehen 6 Plätze zur Verfügung. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Immatrikulation an einer deutschen Hochschule. Die Veranstaltungssprache ist Englisch. Die Kosten für die Teilnahme (Anreise, Unterkunft, Verpflegung) tragen die Veranstalter. Bewerbungen sollen neben einem kurzen Lebenslauf/CV auch ein Motivationsschreiben beinhalten, aus dem der Grund für die Bewerbung vor dem Hintergrund der bisherigen und geplanten Studieninhalte hervorgeht. Alle Texte sollen in der Veranstaltungssprache (Englisch) abgefasst sein. Interessenten werden gebeten, Nachfragen und Bewerbungen bis zum 10. Januar 2016 an folgende Addresse zu schicken: [email protected]. Durchgeführt wird die Winterschule von DVV International mit Unterstützung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft. Mehr über unsere Arbeit finden Sie unter: www.dvv-international.de und www.stiftung-evz.de. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen!
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