Pressemitteilung der Verbandsgemeindeverwaltung Wissen Schicksal der Zwangsarbeiter ist auch nach 70 Jahren nicht vergessen Das Kriegsende vor 70 Jahren – ein Ereignis, das in den letzten Tagen und Wochen oft thematisiert wurde. Nach einer Gedenkfeier für die Opfer des schwersten Luftangriffes auf Wissen am 11. März 1945 gedachte die Stadt Wissen nun auch der ehemaligen Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges hier eingesetzt waren. Zwangsarbeiter wurden während des Zweiten Weltkrieges zu tausenden in Deutschland beschäftigt. Das ehemalige Weißblechwalzwerk in Wissen gehörte dabei zu einem der größten Einsatzbereiche unserer Region. Um derer zu gedenken, die unter grausamen und menschenunwürdigen Umständen Monate und Jahre mit Zwangsarbeit verbringen mussten, wurde in Wissen am Mahnmal „Auf der Bornscheidt“ eine schlichte aber eindrucksvolle Gedenkveranstaltung organisiert. Als Zeitpunkt hatte man bewusst den 24. März ausgewählt – denn genau an diesem Tag vor 70 Jahren wurde das Lager aufgelöst und die Zwangsarbeiter waren wieder freie Menschen. Bürgermeister Michael Wagener, der einige der überlebenden Zwangsarbeiter noch persönlich kennenlernen durfte, gedachte in seinen bewegenden Worten derer, die dieses Glück nicht hatten und ihr Leben lassen mussten. Aus aktuellem Anlass hielt man für einen Moment auch im Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes in Frankreich und deren Angehörige inne. Tröstende Worte fanden auch die Pfarrer Martin Kürten und Marcus Tesch gegen Krieg und Elend in der Welt. Dass aus der Saat des Hasses Brüderlichkeit geworden sei, zeigten die vielen Freundschaften, die beispielsweise zwischen ausländischen Gefangenen und Deutschen trotz der schlimmen Erlebnisse entstanden seien. Ein Beispiel dafür ist die tiefe und langjährige Freundschaft zwischen Bruno Wagner aus Schönstein und dem ehemaligen französischen Zwangsarbeiter Octave Fort. Zum Gedenken an den erst vor wenigen Monaten verstorbenen Zeitzeugen las Bruno Wagner eine Passage aus dessen Buch „Du bist noch mehr mein Sohn“ vor. Viele Wissener Bürgerinnen und Bürger ließen es sich nicht nehmen, an dieser Gedenkveranstaltung, die eindrucksvoll von Trompeter Johannes Wagner begleitet wurde, teilzunehmen. Die Zeit der Zwangsarbeiter in Deutschland ist Geschichte - die Mahnung an alle, dass Frieden auf der Welt auch heutzutage noch lange keine Selbstverständlichkeit ist, wurde an diesem Tag jedoch deutlicher denn je. Sie gedachten am Mahnmal „Auf der Bornscheidt“ gemeinsam mit Wissener Bürgerinnen und Bürgern der Opfer der Zwangsarbeit: Musiker Johannes Wagner, Bürgermeister Michael Wagener, Pfarrer Marcus Tesch, Pfarrer Martin Kürten und Bruno Wagner (v.l.n.r)
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