Leichter lesen mit LUX/Kleines Volk Die Goldbörse „Chinesisch“ lesen Information für Lehrer/innen ➜➜ Hinweise und Anleitung Spaß ist ein starker Motivationsmotor. In Verbindung mit dem lauten Vorlesen verschleiert er geschickt den Übungscharakter. Bei dieser Leseeinheit werden die Wörter verfremdet und die verschiedenen Vokale durch einen einzigen ersetzt. Gerade deshalb soll so gut vorgelesen werden, dass die Zuhörer die Botschaft des Textes dennoch erfassen können. Eine Herausforderung und gleichzeitig ein vergnügliches Unterfangen! Die Textveränderung fordert den Einsatz aller zu Verfügung stehenden Mittel des Vorlesens geradezu heraus: Es gilt auf die erforderliche Lautstärke, die stimmige Betonung und das richtige Lesetempo mit angemessenen Pausen zu achten. So kann der Vorleser/die Vorleserin dem „Nichtverstehen“ bewusst entgegenwirken. Natürlich müssen ihm/ihr diese Mittel bekannt sein und zur Verfügung stehen. Die Geschichte „Die Goldbörse“ eignet sich für dieses Vorhaben gut, denn sie hat einen klaren Handlungsverlauf. So können die Zuhörer Abfolgen besser antizipieren und Zusammenhänge leichter erfassen. In der Folge können sie dann auch das Gehörte nacherzählen. ➜➜ Möglicher Ablauf • • • • • • • • • • Vorbereitung: Würfel in der Anzahl der Vierer-Gruppen einer Klasse werden mit Vokalen beklebt. Auf jede Seite wird ein anderer Selbstlaut geschrieben. Die sechste Seite zeigt alle Selbstlaute gleichzeitig. Zum Einstieg sagt die Lehrerin den folgenden Auftrag der Artikelsuche im LUX-Heft bereits so an, dass sie dabei nur einen Vokal verwendet. Die Kinder werden staunen und vielleicht lachen. Aber dann wissen sie bereits, was sie erwartet. Die Kinder bilden Vierer-Gruppen und suchen im LUX auf der Seite 12 den Text „Die Goldbörse“. In der Gruppe werden die vier Abschnitte auf die vier Kinder aufgeteilt. Jedes Kind liest nur den ihm zugewiesenen Text leise durch. Die anderen Abschnitte sollten unbekannt sein, weil sonst der Spielcharakter verloren geht. Für einen gewissen Zeitraum (kündigt die Lehrperson vorher an) zieht sich jedes Kind irgendwohin zurück und bereitet sich auf das laute Vorlesen vor: schwierige Wörter einkreisen und mehrmals aussprechen, Wörter, die betont werden, unterstreichen, Pausen einzeichnen. Diese Kriterien guten Vorlesens sollten bereits vorher mit den Kindern eingeführt worden sein und im besten Fall auf einem Plakat in der Klasse aushängen. Diese Zeit bietet auch die Möglichkeit, das laute Vorlesen des Textabschnittes zu trainieren (eventuell auch schon mit einem einzigen Vokal), um dann sicher vortragen zu können. Zur vereinbarten Zeit treffen sich die Gruppen wieder und das Spiel beginnt. Das Kind mit dem ersten Absatz würfelt einen Selbstlaut. Es ersetzt nun beim Vorlesen des Absatzes alle Selbstlaute durch den gewürfelten. Das klingt zu komisch und Kichern ist erlaubt! Eines der zuhörenden Kinder versucht jetzt, das Gehörte nachzuerzählen. Kommt es nicht weiter, können die anderen zwei Zuhörer mithelfen. Dann kommt das Kind an die Reihe, das den zweiten Abschnitt vorbereitet hat. Wieder wird gewürfelt und entsprechend des gewürfelten Vokals vorgelesen. Diesmal kommt ein anderes Kind zum Nacherzählen dran. Genauso wird beim dritten und vierten Absatz verfahren. Erscheint die Würfelseite mit allen Vokalen, wird der Text unverändert gelesen. Gute Unterhaltung bei diesem „spaßigen“ Vorlesen! www.lehrerservice.at „Leichter lesen“ zur Zeitschrift LUX / Kleines Volk, Ausgabe März 2016, Seite 12/13, Blatt 1 von 1 Redaktion: Elisabeth Nitz © JUNGÖSTERREICH Zeitschriftenverlag, Innsbruck
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