Vorlesen macht Freude Neun ehrenamtliche Vorleser machen beim Rennertshofener Vorlesetag mit Rennertshofen Vorlesen ist in: Über 100.000 Vorleserinnen und Vorleser beteiligten sich am 20. November im ganzen Land am 12. Bundesweiten Vorlesetag, rund 20.000 mehr als im Vorjahr. Die Initiatoren des Vorlesetags wollen mit dem Aktionstag ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für das Lesen setzen und Freude am (Vor-)lesen wecken. So sollen langfristig Lesekompetenz gefördert und Bildungschancen eröffnet werden. Regelmäßiges Vorlesen unterstützt die individuelle Entwicklung von Kindern, von schulischen Leistungen bis hin zu familiären Bindungen. Darauf weist die Vorlesestudie 2015 hin und belegt nun erstmals auch die längerfristige soziale Bedeutung des Vorlesens: Wurde Kindern regelmäßig vorgelesen, sind diese häufiger darum bemüht, andere in die Gemeinschaft zu integrieren. Dieses gerade jetzt sehr aktuelle Anliegen griffen am bundesweiten Vorlesetag auch neun Gäste an der Grund- und Mittelschule Rennertshofen auf, kamen in die Klassen und lasen etwas vor. Weil der Lehrer oder die Lehrerin praktisch jeden Tag aber etwas vortragen, war es etwas ganz Besonderes, wenn Vorlesegäste in die Schule kommen, und so waren auch die Mädchen und Buben gespannt, was ihre ehrenamtlichen Vorleser mitgebracht hatten. Mit Leidenschaft stellten sich Bürgermeister Georg Hirschbeck, sein Stellvertreter und ehemaliger Rektor Alfred Ehrnstraßer, Pfarrer Georg Guggemos, die ehemaligen Lehrerinnen Christel Butters, Bettina Kugler und Anneluise Schneider, die Erzieherinnen Regina Nagel und Manuela Meier vom Kindergarten sowie die stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Andrea Baumgärtner in den Dienst der guten Sache und weckten Beigeisterung für das Lesen. Unter den Büchern waren ebenso lustige wie spannende Lesestoffe, darunter die heiteren Geschichten „Das grüne Küken“, Advent, Advent, die Bude brennt“ oder „Der Löwe der nicht schreiben konnte“. Es gab aber auch Texte zum Nachdenken, wie etwa „Der kleine Muck“. Ein Buch ganz im Zeichen der Andersartigkeit – ein aktuelles Thema, meinte Klassenlehrerin Marianne Lehenmeier von der 4a zu dem Märchen-Klassiker. Bayerisches gab es von Alfred Ehrnstraßer für die Sechstklässler: Von Weiß Ferdl las er „Jessas, d’Sanitäter“, von Gerhard Zwerenz „Nicht alles gefallen lassen“. Beiden Texten gemeinsam ist die Problematik, wie aus kleinen und geringen Anlässen heraus eine Eskalation entstehen kann. Für Pfarrer Georg Guggemos, der es als Kind schon genossen hatte, wenn ihm vorgelesen wurde, ist Vorlesen ein Ausdruck der Wertschätzung, weil man sich Zeit für jemanden nimmt. In dieselbe Kerbe schlägt auch Rektorin Marianne Stößl: „Jeden Tag sollten Eltern ihren Kindern etwas vorlesen. Zehn Minuten würden schon genügen, so viel Zeit sollte man schon übrig haben“, meinte sie und die ehemalige Grundschul-Seminarrektorin Christel Butters pflichtete ihr bei: „Das Hören von Geschichten sollte nicht allein an Medien delegiert werden. Die Bezugsperson kann nicht ersetzt werden, denn der Vorleser merkt an den Reaktionen seines Zuhörers, ob er Verständnisprobleme hat, unsicher oder gar irritiert ist und kann dann erklären.“ „Zuhören können“ werten die beiden Pädagogen aber auch als ebenso wichtige Grundkompetenz. Und das wird auch beim Vorlesetag geübt. Text: (bg) Bericht in der Wochenzeitschrift EXTRA von Michael Geyer
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