Automobilbau VDI-Kongress stellt Schnittstelle Mensch – Maschine in den Fokus Seite 13 Messen Die Composites Show JEC Europe in Paris zieht nächstes Jahr um Compounds & Recompounds Your Polymer Solution www.palplast.de pal plast GmbH Lämmerspieler Straße 8 D-63165 Mühlheim am Main Seite 14 PALRAN® PALMID® PALDUR® PALSAFE® PALBLEND® PALGLAS® PALFORM® PALPROP® PALSTYROL® PALFLEX® DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE Effizient verpackt In den vergangenen Jahren wurden durch die Weiterentwicklung von Verpackungen aus Kunststoff Millionen Tonnen Material eingespart 46. JAHRGANG Ausgabe 6 | 27. März 2015 POLYME ( H ) R Leichtbau extrem Der Name Harley-Davidson erzeugt viele Assoziationen. Leichtigkeit ist eher nicht darunter. Das könnte sich jetzt ändern. Ein englischer Industriedesigner hat eine Harley Duo-Glide aus Kunststoff als Bausatz nachgebaut – in Originalgröße. Das fertige Modell wiegt rund 16 kg und kostet gerade einmal gut 700 EUR. Der Zusammenbau dauert allerdings etwa 23 Stunden. AUS DEM INHALT WIRTSCHAFT Lanxess verbessert das Konzernergebnis��������������������������� 6 BRANCHE TTIP: Mikrotechnikbranche begegnet dem Handelsabkommen positiv mit Vorbehalt������������������������������������������ 9 MESSEN + AUSSTELLUNGEN In den vergangenen Jahren sind Verpackungen aus Kunststoff erheblich leichter geworden. Daraus ergibt sich eine erhebliche Einsparung an Material Foto: Fotolia/rdnzl HMI: Stäubli präsentiert Robotergeneration TX2�������������� 15 TECHNOLOGIE Filterkassette von Nordson Kreyenborg erhöht Standzeit 27 Der kostenlose Newsletter Die News der Branche! Montag. Mittwoch. Freitag. Nichts verpassen. Gleich abonnieren! Oder unter k-zeitung.de Im Jahr 2014 wurden in Deutschland 18,31 Mio. m² Dach- und Dichtungsbahnen aus Kunststoff verkauft. Damit wurde der Vorjahreswert beinahe punktgenau eingestellt. Dies meldet der Industrieverband Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen (DUD). Das Jahr habe furios begonnen, der Sommer sei allerdings schlecht verlaufen. Für das laufende Jahr 2015 hofft DUD-Vorstandsvorsitzender Joachim Gussner auf steigende Absatzzahlen. Das Umfeld für den Verkauf von Dach- und Dichtungsbahnen sei positiv. Allerdings sei die geopolitische Lage ein Unsicherheitsfaktor. 18,31 Mio. DIE ZAHL DER WOCHE Gewichtserparnis Im Jahr 1991 wurden in Deutschland rund 1,6 Mio. t Kunststoffverpackungen verbraucht. 2013 wäre der Verbrauch auf über 3,7 Mio. t angestiegen, wären Werkstoffe und Verpackungen nicht ständig weiter optimiert worden, so eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung. Tatsächlich stieg der Verbrauch nur auf 2,7 Mio. t an. Die Studie „Entwicklung der Effizienz von Kunststoffverpackungen in Deutschland 1991 bis 2013“ hat die wesentlichen Effekte, die zu dieser Entwicklung geführt haben, erstmals identifiziert und quan- tifiziert: den Mengen-, den Struktur- und den Gewichtseffekt. Ohne die erreichten Innovationen wäre demnach aufgrund der gestiegenen Nachfrage im Jahr 2013 Fortsetzung auf Seite 02 Ruhe nach Explosion EIN HAUCH VON Pro-K erwartet weitere Beruhigung bei der Rohstoffversorgung mit Fluorkunststoffen Preise Die Mitglieder der Fluor- polymergroup des Pro-K Industrieverbands Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. gehen für das laufende Jahr 2015 von einer Stabilisierung bei der Rohstoffversorgung für die Herstellung von Fluorkunststoffen aus. Die aktuelle Lageeinschätzung für 2015 bleibt vorsichtig optimistisch. Nachdem die Rohstoffpreise für S- und E-PTFE nach 2010 regelrecht explodiert waren und sich bis Ende 2011 annähernd verdoppelt hatten, hat sich die Situation im Markt wieder sukzessive normalisiert. Einer der wesentlichen Gründe für die dramatische Situation war, dass die Förderkapazitäten des Rohstoffs Flussspat (CaF₂) mit der sich stetig vergrößernden Nachfrage nicht Schritt halten konnten. Doch das Rohstoffangebot hat sich jetzt wieder deutlich verbessert. MARSALA Trendfarbe 2015: Masterbatch und Flüssigfarbe in Marsala! Im Gegenzug hat der Rückgang der Rohstoffpreise zu einem Rückgang im Umsatz bei den meisten Unternehmen geführt. Als Folge des schwachen Euros muss allerdings ein erneuter leichter Preisanstieg bei Importware berücksichtigt werden. Mangel an Fachkräften bereitet Sorge Über ihren regelmäßig durchgeführten Branchentrend kann sich die Fluoropolymergroup ein gutes Bild der Lage verschaffen. Sorge bereitet den Unternehmen der immer deutlicher werdende Fachkräftemangel. Fast alle Mitgliedsunternehmen bilden mittlerweile ihren eigenen Fachkräftenachwuchs aus. Die Besetzung der angebotenen Ausbildungsplätze mit qualifizierten Bewerbern wird aber immer schwieriger. mg www.pro-kunststoff.de F: +49 4101 706-01 [email protected] F: +49 4101 706-04 info @ rowasol.de WIRTSCHAFT 2 27. März 2015 | Ausgabe 6 EDITORIAL Effizienz-Weltmeister Die viel gescholtene Kunststoffbranche ist vielen anderen Branchen in Sachen Effizienz weit voraus Kaum eine Branche steht so im Kreuzfeuer der schinen – mit bis zu 70 Prozent geringerem Ener(Nicht-Fach-)Medien und der (Noch-weniger-Fach-) gieverbrauch gegenüber früheren MaschinentechJournalisten wie die Kunststoffverarbeitung. Es nologien – können Teile wesentlich kostengünstivergeht kein Tag, an dem nicht irgendeine mehr ger gefertigt werden.“ oder weniger seriöse Meldung verbreitet wird, mit Ein sehr gutes Beispiel dafür, wie weit manche der das „unsägliche Plastik“ verunglimpft wird – Kunststoffverarbeiter die Effizienz ihrer Fertigung gerne verbunden mit dem Aufruf, auf das Teufels- heute treiben, ist das französische Unternehmen zeug so weit wie möglich zu verzichten. A. Raymond, einer der Marktführer für ClipbefesVor allem die Verpacker haben es alles andere als tigungen aus Kunststoff und Metall und Gewinner einfach, gegen die vielen Vorurteile anzukämpfen. des Arburg Energieeffizienz-Awards 2015. Nach vielen schlechten Erfahrungen haben sogar Wie Arburg-Vertriebsleiter Helmut Heinson in manche große Hersteller von Kunststoffverpackun- seiner Laudatio betonte, ist A. Raymond nicht nur gen den Kampf gegen die vielen „Anti-Kunststoff- „mit seinen Produkten vorbildlich, sondern auch Journalisten“ der Tages- und Wirtschaftspresse und vor allem in Sachen Produktionseffizienz und aufgegeben und die ÖffentRessourcenschonung, und lichkeitsarbeit im eigent dies weltweit an allen lichen Sinn praktisch einStandorten“. gestellt. Für A. Raymond ist die kontinuierliche Steigerung Dabei gibt es rein fachlich und technisch überhaupt der Energieeffizienz eines keinen Grund, sich zu verder wichtigsten Unternehstecken – ganz im Gegenmensziele und das gilt teil. Wenn die Kunststoffselbstverständlich für alle verpacker in den letzten 37 unabhängigen GesellJahren nicht mit viel Mühe, schaften. Schon während Fleiß und Herzblut ihre der Planungsphase für neue Verpackungen ständig weiProjekte werden sehr sorgterentwickelt und effizienfältig verschiedene KonGünter Kögel | Chefredakteur ter gemacht hätten, würden zepte im Hinblick auf Enerheute in Deutschland nicht gie- und Ressourcenopti2,7 Millionen, sondern 3,7 Million Tonnen Kunst- mierung überprüft und dann entsprechend umgestoff zu Verpackungen verarbeitet. Wenn das kein setzt. Muster an Effizienz ist (mehr dazu auf der Titel- Konkrete Maßnahmen sind zum Beispiel der Einseite dieser Ausgabe). satz von energieeffizienten hybriden und elektriAber nicht nur in der Verpackung, sondern auf schen Spritzgießmaschinen, Wärmeisolation von allen Gebieten der Kunststoffverarbeitung wird Maschinen und Anlagen sowie die Nutzung von ständig und mit viel Elan an der Effizienz gearbei- Abwärme und Regenwasser. tet. Wie sehr sich zum Beispiel die Effizienz bei den Weitere Beispiele für effiziente Lösungen finden Spritzgießmaschinen verbessert hat, bringt Alfred sich in vielen Beiträgen dieser Ausgabe. Eine ganz Schiffer, geschäftsführender Gesellschafter bei andere, aber leider sehr hoch entwickelte Form der Dr. Boy, in seinem Interview über den Sinn und Effizienz hätte übrigens fast verhindert, dass wir Unsinn des Gebrauchtmaschinenkaufs auf den demnächst über weitere effiziente Lösungen von Punkt (Seite 23). der NPE berichten können: Hätte es doch eine kleiDenn wie er unserer Redakteurin Sabine Koll er- ne Horde fürstlich bezahlter und früh pensionierklärte, entscheiden nicht die Investitionskosten, ter Lufthansa-Piloten fast geschafft, unsere Reise sondern die Maschinenstundensätze über die Wirt- nach Orlando zu verhindern – aber nur fast. Deshalb: schaftlichkeit. Und hier hat sich – dank deutlich mehr über effiziente Systeme und Lösungen der gesteigerter Effizienz – viel getan. Alfred Schiffer: NPE demnächst in der K-ZEITUNG. „Bei den Lebenszykluskosten einer Spritzgießmaschine geht man von 20 Prozent Investitionskosten und 80 Prozent Folgekosten aus. Bei neuen Ma- Boom der großen Automärkte Westeuropa, die USA und China legten auch im Februar zu / Russland und Brasilien weiter auf Talfahrt Die wichtigen Pkw-Märkte weltweit steigern deutlich den Absatz: Stoßfängerproduktion in Landshut mit gestengesteuerter Qualitätsprüfung Foto: BMW Fahrzeugbau Die drei großen Auto mobilmärkte Westeuropa, USA und China setzten im Februar ihren Wachstumskurs fort. Westeuropa und China legten jeweils um knapp 8 % zu, die USA verzeichneten ein Plus von gut 5 %. Die Pkw-Neuzulassungen auf dem westeuropäischen Markt stiegen im Februar auf 886.100 Neufahrzeuge. Alle Top-5-Märkte lagen im Plus, wobei die Nachfrage in Spanien (+26 %), Italien (+13 %) und Großbritannien (+12 %) jeweils zweistellig wuchs. Der deutsche Markt verzeichnete einen Zuwachs von knapp 7 %. In den ersten beiden Monaten stieg das Neuzulassungsvolumen in Westeuropa insgesamt auf gut 1,8 Mio. Pkw (+7 %). USA, China und Indien mit Vorwärtsdrang Im Februar legte der US-Markt um gut 5 % auf 1,25 Mio. Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) zu, insbesondere die Light Trucks erreichten ein Plus von 11 %. Positiv wirkten sich weiterhin das hohe Konsumentenvertrauen und die gute Beschäftigungssituation auf die Nachfrage aus. In Indien setzte sich die Stabilisierung weiter fort. Im Februar erhöhten sich die Pkw-Verkäufe um gut 6 % auf 231.200 Fahrzeuge. Im bisherigen Jahresverlauf betrug der Zuwachs knapp 6 % (461.800 Einheiten). In China erreichte der Pkw-Markt im Februar mit +8 % ein Absatzvolumen von knapp 1,3 Mio. Einheiten. In den ersten beiden Monaten stieg die Pkw-Nachfrage um 11 % auf gut 3,2 Mio. Neufahr zeuge. Russland verliert ein Drittel Auf dem japanischen Pkw-Markt gingen die Neuzulassungen hingegen um knapp 16 % auf 413.200 Einheiten zurück. Allerdings war das erste Quartal 2014 noch von Vorkaufseffekten geprägt, da im April 2014 die Mehrwertsteuer in Japan anstieg. In Russland hingegen beschleunigte sich der Rückgang, auf dem Light-Vehicle-Markt sank die Nachfrage um knapp 38 % auf 128.300 Einheiten. In den ersten beiden Monaten wurden 243.800 Neufahrzeuge in Russland abgesetzt. Damit ging der Markt um rund ein Drittel (–32 %) zurück. Auch in den neuen EU-Ländern zeigt sich ein Gefälle zu Westeuro pa, die Pkw-Neuzulassungen erhöhten sich im Februar nur um 1 % auf 72.000 Neuwagen. Im Einzelnen konnten Tschechien, Ungarn, Rumänien und Slowenien zwar kräftig zulegen; Polen jedoch, der größte Markt in den neuen EU-Ländern, ging um knapp 13 % zurück. Auch die balti schen Staaten waren im Minus. Der brasilianische Light-VehicleMarkt befindet sich weiterhin auf Talfahrt und musste einen Rückgang um gut ein Viertel auf 179.200 Einheiten hinnehmen. gr www.vda.de Effizient verpackt Fortsetzung von Seite 01 der reine Materialverbrauch für Kunststoffverpackungen um 1,8 Mio. t höher gewesen als 1991 (Mengeneffekt). Dazu kommt die Menge, die sogenannten Struktureffekten geschuldet ist: So entwickelte sich etwa die Füllgrößenstruktur zugunsten kleinerer Füllgrößen, Kunststoffdosen verdrängten in bestimmten Segmenten die Folien verpackungen und der Verbrauchernutzen spielte eine immer größere Rolle. Solche Struktur effekte bedeuten gegenüber dem Stand von 1991 einen weiteren Anstieg des Kunststoffbedarfs für Verpackungen von mehr als 300.000 t. Mengen- und Struktureffekt zusammen hätten damit einen Mehrverbrauch von über 2 Mio. t zur Folge gehabt. Dass es nicht zu diesem Verbrauch kam, liegt der GVM zufolge an den technologischen Innovationen der letzten 20 Jahre, die zu enormen Materialeinsparungen geführt haben (Gewichtseffekt). Deutlich geringere Wand- und Folienstärken zählen ebenso dazu wie die Optimierung von Herstellungsverfahren für Verpackungen. Solche Maßnahmen halfen, nahezu 1 Mio. t Kunststoff einzusparen, so dass 2013 tatsächlich nur rund 2,7 Mio. t Kunststoffverpackungen verbraucht wurden. Die GVM-Studie „Entwicklung der Effizienz von Kunststoffverpackungen von 1991 bis 2013“ basiert auf einer Auswertung der umfassenden GVM-Datenbanken zum Verpackungsmarkt und zu Packmittelmustern, die durch eine Befragung von Verpackungserzeugern sowie Musterkäufe und Verwiegungen ergänzt wurde. Erstmalig wurden in dieser Tiefe auch gewerbliche Verpackungen in die Erhebung mit einbezogen. pl www.gvmonline.de Entwicklung 1991 bis 2013 Gesamtverbrauch Gesamtverbrauch = privater Endverbrauch + gewerblicher Verbrauch Quelle: GVM WIRTSCHAFT 27. März 2015 | Ausgabe 6 3 Wasserstrahlschneidzentrum in Schweinfurt Maximator Jet baut Kompetenzzentrum / Eröffnung mit Wasserstrahl-Innovationstag Wasserstrahlschneiden Nach 15 Jahren erfolgreichen Wirkens im Schweinfurter Gründerzentrum Gribs hat sich die Maximator Jet GmbH erfolgreich als Full-ServiceSpezialist für hochkomplexe Sonderanfertigungen von Wasserstrahlanlagen etabliert. Aufgrund anhaltend zweistelliger Wachstumsraten hat das Unternehmen ein komplett neues Kompetenzzentrum in direkter Nachbarschaft zum Gribs gebaut, das am 24. April 2015 feierlich eröffnet wird. Seit 1999 entwickelt und realisiert das Schweinfurter Unternehmen schwerpunktmäßig hochspezialisierte Wasserstrahlschneidesysteme für Sonderanwendungen aller Art. Zu diesem Zweck sowie aufgrund der hohen Qualität und Zuverlässigkeit arbeitet Maximator Jet ausschließlich mit Seriensystemen von STM. Das Portfolio der Maximator Jet GmbH umfasst neben 2D- und 3D-Schneidsystemen aus eigener Produktion auch Standardanlagen des österreichi- schen Systempartners, Hochdruckpumpen bis 6.200 bar, Hochdruckkomponenten, Betriebsmittel sowie einen entsprechend umfassenden Support und Wartungsservice. gk www.maximator-jet.de www.stm.at Das neue Gebäude der Maximator Jet GmbH Foto: Maximator Jet Neueste Trends und Innovationen Im Rahmen der offiziellen Einweihung wird auch der erste Schweinfurter „WasserstrahlInnovationstag“ abgehalten, der interessierten Fachleuten die neusten Trends zur Wasserstrahltechnologie im Allgemeinen und die jüngsten Innovationen aus dem Hause Maximator Jet und STM im Speziellen anschaulich macht. Die Veranstaltung soll künftig alle zwei Jahre im Frühjahr stattfinden und Schweinfurt als eines der führenden europäischen Wasserstrahlforen etablieren. Nicht zuletzt aus diesem Grund bildet die Veranstaltung auch die Geburtsstunde der „Waterjet Alliance“, die von der Maximator Jet GmbH und dem österreichischen Systempartner STM gegründet wurde, um die europäischen Vordenker der Branche an einen Tisch zu holen und die Wasserstrahltechnologie auf höherer Ebene noch effektiver voranzutreiben. Wirtschaftlich und zukunftsfähig Produktionseffizienz zählt! Auf die umfassende Perspektive kommt es an: Täglich entstehen weltweit rund 3,5 Mrd. hochwertige Kunststoffteile auf ALLROUNDERn – da ist höchste Produktionseffizienz gefragt. Wenn Sie so effizient produzieren wollen, sind Sie mit uns ganz weit vorn. Wir sichern Ihren wirtschaftlichen Erfolg. ARBURG für effizientes Spritzgießen! 15 April 20 5B04 21.-23. Nr. d n ta S , d Halle 5 tschlan rt, Deu Stuttga ARBURG GmbH + Co KG Postfach 11 09 · 72286 Loßburg Tel.: +49 (0) 74 46 33-0 Fax: +49 (0) 74 46 33 33 65 e-mail: [email protected] www.arburg.com Sven Anders, Inhaber und Geschäftsführer von Maximator Jet, kommt seinem unternehmerischen Ziel mit dieser Investition einen deutlichen Schritt näher: „Es gibt kaum eine Technologie, die wirtschaftlich, technisch und ökologisch so zukunftsfähig ist wie die Wasserstrahltechnologie. Das haben schon viele Industrien verstanden, aber längst noch nicht alle. Unsere Mission ist ganz klar, diese Technologie interdisziplinär zu etablieren und so letztlich auch unseren Beitrag zu einer nachhaltigeren Produktion zu leisten. Es gibt viel zu tun, packen wir’s an!“ Das neue Wasserstrahlschneidzentrum Schweinfurt liegt im Nordwesten der Stadt in der Alois- Türk-Straße und umfasst insgesamt 2.000 m 2 . Dazu gehören 420 m2 Test- und Montagebereich mit Raum für bis zu vier Demoanlagen. Hier können Kunden die Anlagen im Einsatz sehen und ihre eigenen Werkstücke kostenlos testschneiden lassen. Zusätzlich bietet es Einsteigern in diese Fertigungsmethode die Möglichkeit, im Rahmen von regelmäßig im neuen Schulungszentrum stattfindenden „Hands on“-Workshops die Bedienung und Anwendungsmöglichkeiten direkt an der Anlage kennenzulernen. Die Maximator Jet GmbH ist ein europaweit agierender Innovator im High-Performance-Segment der Wasserstrahlschneideindustrie. WIRTSCHAFT 4 27. März 2015 | Ausgabe 6 Gebündelte Kompetenzen Die SME, Society of Manufacturing Engineers, und Demat beschließen strategische Partnerschaft für die Euromold zur Stärkung der additiven Fertigung und des 3D-Drucks design, Werkzeug-, Modell- und Formenbau und Produktentwicklung weiter voranzubringen. Wir freuen uns auf eine langfristige Partnerschaft, um Innovationen aus den USA nach Europa zu bringen und damit die gesamte Industrie in die ,Fabrik der Zukunft‘.“ Seit den ersten Tagen des Rapid Prototyping vor 25 Jahren waren die SME-Mitglieder die Experten und Vordenker in dieser Technologie. SME bietet den Experten und Unternehmen die umfassendsten Informationen und Programme für die 3D-Technologie. Von vielen wird SME als die höchste Autorität für additive Fertigung und 3D-Druck angesehen. Strategische Partnerschaften Terry Wohlers, Präsident von Wohlers Associates: „Ich freue mich sehr, mit SME und Demat zusammenzuarbeiten“ Foto: Rapidmade Vom Design über den Prototypen bis zur Serie soll die Euromold Produkte und Dienstleistungen, Technologien und Innovationen und Trends für die Märkte der Zukunft bieten Foto: Demat Additivfertigung SME, die in den USA führende Organisation mit der größten Erfahrung und Expertise in Additive Manufacturing und 3D-Druck und in der Durchführung von Veranstaltungen für diesen Bereich, hat bekannt gegeben, dass sie sich mit der Demat auf eine langfristige strategische Partnerschaft verständigt hat, um die additive Fertigung und den 3D-Druck innerhalb der Euromold zu unterstützen. Die strategische Partnerschaft SME/Demat wird zusätzlich die Position der Euromold als Weltleitmesse für die additive Fertigung und den 3D-Druck weiter stärken. „SME freut sich sehr auf die Partnerschaft mit der Demat und die Teilnahme an der Euromold“, sagt Debbie Holton, Direktorin für Industrie Strategie und Events. „Die Zusammenarbeit zwischen den USA und Europa ist entscheidend für die Weiterentwicklung der additiven Fertigung, da diese Märkte die größten für die 3DTechnologie sind“, führt Holton weiter aus. Komplexe Anwendun- gen, Maschinenanlagen und zusätzliche Technologien im Zusammenhang mit der additiven Fertigung werden ständig neu entdeckt und lanciert. Wissen und Kenntnisse vermitteln Durch diese Bündelung der Kompetenzen und zusätzlich mit der Erfahrung und dem Fachwissen in anderen Bereichen der Produktentwicklungsprozesskette bleibt die Euromold laut eigenen Angaben weiter die führende Plattform, um auf globaler Ebene Experten, Fachbesucher und Aussteller zusammenzubringen, Innovationen zu präsentieren und damit die Technologie weiter voranzutreiben. SMEs Rolle in dieser Partnerschaft ist es, Wissen und Kenntnisse über die additive Fertigung den Teilnehmern der Euromold im Rahmen einer neuen, stark erweiterten Konferenz und Spezialausstellung näherzubringen. Darüber hinaus wird SME Start-ups und weitere führende Firmen dabei unterstützen, zum Weltmarkt für additive Fertigung zu gelangen. „Wir sind über die Partnerschaft mit SME, einer hoch angesehenen und führenden Organisation für additive Fertigung und 3D-Printing, begeistert“, sagt Diana Schnabel, geschäftsführende Gesellschafterin von Demat. „Dies ist ein wichtiger Meilenstein für unser Unternehmen, um die Euro mold, zusammen mit SME, als Weltmesse und Konferenz für additive Fertigung, Industrie- Demat hat kürzlich auch die strategische Partnerschaft mit Woh lers Associates verkündet, die für die langfristige Planung für die additive Fertigung innerhalb der Euromold verantwortlich zeichnen werden. Die 17. internationale Wohlers Konferenz findet auf der Euromold 2015 statt. „Die Hinzunahme von SME als strategischer Partner der Euromold wird das Programm stark erweitern und eine enorme Wissensverbreiterung der additiven Fertigung mit sich bringen“, sagt Terry Wohlers, Präsident von Wohlers Associates. „Ich freue mich sehr, mit SME und Demat zusammenzuarbeiten. Gemeinsam werden wir weiterhin die additive Fertigungsindustrie beeinflussen und dabei helfen, sie auf ein neues und aufregendes Niveau zu bringen.“ sl www.euromold.com Der Platz wird knapp, die Spannung steigt Die Moulding Expo wird vom 5. bis 8. Mai ihre Premiere in Stuttgart feiern – und das, so wie es im Moment aussieht, mit Erfolg Werkzeug- und Formenbau Auf der Moulding Expo, die eine Leistungsschau im Zwei-Jahres-Turnus des Werkzeug-, Modell- und Formenbaus sein soll, gibt es die komplette Bandbreite dessen zu entdecken, was das Metier an Hightech zu bieten hat – von Formen für den Spritz- und Druckguss über Stanz- und Umformwerkzeuge bis hin zu den neuesten Entwicklungen im Modell- und Prototypenbau oder bei additiven Fertigungsverfahren. „Die Zahlen zeigen, dass die Moulding Expo zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort entsteht“, sagt Ulrich Kromer von Baerle anlässlich der jüngsten Pressekonferenz. „Die Unternehmen haben uns ihr Vertrauen geschenkt und so die Frage beantwortet, ob der Markt überhaupt eine weitere Werkzeug-, Modell- und Formenbaumesse benötigt. Unser Fokus liegt nun darauf, für Aussteller und Besucher gleichermaßen eine ideale Veranstaltung umzusetzen. Wir arbeiten konzentriert daran, dass die Moulding Expo auch die Leistungsschau der Branche wird, als die sie geplant wurde“, erklärt der Geschäftsführer der Messe Stuttgart weiter. Die Messelandschaft in der Werkzeug-, Modell- und Formenbaubranche verändert sich und Stuttgart steht mit seinem 2007 bezogenen modernen Messe- und Kongresszentrum bereit, der Branche ein adäquates „Zuhause“ zu bieten. Die Premiere im Mai 2015 wird ein Erfolg, das belegen die äußerst positiv stimmenden Ausstelleranmeldungen. Über 20 % der Unternehmen, die im Mai in Stuttgart ihre Innovationen zeigen, kommen aus dem Ausland. Den größten Anteil unter diesen 26 Nationen nehmen Portugal, Italien, die Schweiz, Frankreich und die USA ein. Aktuell sind die drei avisierten Messehallen 4, 6 und 8 bereits mit 550 Ausstellern belegt und der Platz ist knapp geworden. Bis Anfang Mai wird eine komplette Ulrich Kromer von Baerle, Geschäftsführer der Messe Stuttgart Foto: Messe Stuttgart Auslastung der verfügbaren Fläche von insgesamt 31.500 m 2 erwartet. Kooperationen Die Messe Stuttgart ist Dienstleister und hat für die inhaltliche Ausprägung der Moulding Expo die vier wichtigsten Branchenverbände als Partner mit ins Boot geholt: den Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF), den Bundesverband Modell- und Formenbau, den Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau und den Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken. „Von der Branche für die Branche“ lautet die Idee der Moulding Expo. Auch bezüglich der von der Messe Erfurt organisierten Rapid.Area hat die Messe Stuttgart für die Moulding Expo eine Kooperation vereinbart. Die Sonderschau wird in Stuttgart das Thema generative Fertigungsverfahren umfassend abbilden. Eine weitere wichtige Kooperation ging die Messe Stuttgart mit der Landesagentur für Leichtbau Baden-Württemberg ein. Die Besucher der internationalen Fachmesse für Werkzeug-, Modell- und Formenbau können sich zu diesem Themenkomplex auf dem 2. Technologietag Hybrider Leichtbau über neueste Trends und Entwicklungen in diesem Technologiefeld informieren. Auf der Sonderschau des Innonet Kunststoff – eines Unternehmernetzwerks, das fast 70 Betriebe der Kunststoffbranche in Baden-Württemberg vereint – werden im Rahmen der Moulding Expo einzelne Verarbeitungsschritte der Wertschöpfungskette präsentiert: vom Formenbau über die Kunststoffverarbeitung bis hin zur Bedruckung von Bauteilen. Klarer Themenfokus Der Werkzeug-, Modell- und Formenbau steht in allen drei Hallen im Mittelpunkt des Messeprogramms – sei es mit begleitenden Fachveranstaltungen wie dem Einkäuferforum Werkzeuge des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik sowie den drei Vortragsforen oder mit dem Moulding-Expo-Infostand bei den parallel in Halle 9 stattfindenden Azubi- und Studien tagen. „Dieses Rahmenprogramm und viele weitere Besonderheiten haben wir über die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Branchenverbänden erarbeitet“, sagt Kromer von Baerle. „Umso akribischer beschäftigen wir uns auch damit, dass die Veranstaltung gerade die Kunststoffverarbeiter sowie die Blechumformer und die Stanzer aus allen Ländern anzieht – diejenigen also, von denen die Unternehmen der Branche schließlich ihre Aufträge erhalten. Denn der Erfolg wird sich nur dann einstellen, wenn Aussteller und Besucher gleichermaßen zufrieden sind.“ In Halle 4 wird man einen Schwerpunkt zum Modell- und Prototypenbau finden. Dort werden auch die additiven Fertigungsverfahren angesiedelt sein. In Halle 6 trifft man die Werkzeug- und Formenbauer selbst an und auch Zulieferer wie zum Beispiel Normalienoder Heißkanalanbieter. Und in Halle 8 geht es dann um Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeuge, Spannmittel, aber auch um Werkzeugmacher, die ganz nah am Metall dran sind und zum Beispiel Umform- oder Stanzwerkzeuge präsentieren. sl www.messe-stuttgart.de WIRTSCHAFT 27. März 2015 | Ausgabe 6 5 Arburg bleibt weiter auf Rekordkurs Mehr Umsatz und mehr Mitarbeiter als je zuvor / Neubauten schaffen Platz für weitere Expansion Spritzgießen Bei den Technologie- Tagen 2015 gab Arburg neben einem umfassenden Überblick über den Stand der Technik wie gewohnt auch einen Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung des Familienunternehmens. Und die kann sich sehen lassen, denn obwohl noch nicht alle Zahlen im Detail vorliegen, ist bereits abzusehen, dass im Jahr 2014 mit rund 540 Mio. EUR ein neuer Rekordumsatz erreicht wird. Umsatz wächst auf 540 Millionen Euro So war es auch Michael Hehl, geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung von Arburg, trotz der bekannten schwäbischen Zurückhaltung bei seiner Ansprache deutlich anzusehen, dass das Familienunternehmen mit der Entwicklung des Geschäftsjahres 2014 überaus zufrieden ist: „Aus heutiger Sicht können wir schon sagen, dass der konsolidierte Umsatz zusammen mit unseren weltweiten Töchtern im Jahr 2014 bei rund 540 Millionen Euro liegt. Das ist ein Rekord für Arburg.“ Dass die positive Entwicklung anhält, lässt sich an den Auftragseingängen ablesen, die wertmäßig auf Basis des Euros von 2013 auf 2014 um über 15 % gesteigert werden konnten. Wie Michael Hehl betonte, wurden 92 % der Auftragseingänge dabei über die eigenen Organisationen erzielt. Auf die verschiedenen Bereiche bezogen, betrugen die wertmäßigen Steigerungen 10 % bei den elektrischen, 28 % bei den hybriden und 25 % bei den hydraulischen Allrounder Baureihen. Bei den großen Allroundern bis 5.000 kN Schließkraft waren es 16 % und bei Turnkey-Anlagen stolze 34 %. Die Struktur des Produktmix ist dabei nach Worten von Michael Hehl nahezu konstant geblieben. So gab es 2014 bei den Anteilen der verschiedenen Maschinenbereiche am Auftragseingang keine bedeutenden Veränderungen. Die elektrischen Alldrive und Edrive Maschinen lagen bei 23 %, die hybriden Hidrive Maschinen bei 15 % und die hydraulische Baureihen S und Golden Edition zusammen bei 51 %. Die großen Allrounder erreichten 19 % und die Turnkey-Anlagen 16 %. Zahlreiche Baumaßnahmen Die Voraussetzungen, dass für das stark wachsende und sehr platz intensive Projektgeschäft genügend Montagefläche zur Verfü- Michael Hehl, geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung von Arburg (l.), Heinz Gaub, Technikgeschäftsführer (M.), und Vertriebsgeschäftsführer Helmut Heinson (r.) zeigten sich mit der Geschäftsentwicklung sehr zufrieden Foto: K-ZEITUNG gung steht, werden gerade geschaffen. Auf der Baustelle der neuen Montagehalle für große Allrounder bis 5.000 kN und TurnkeyAnlagen läuft alles nach Plan. Die Halle mit einer Nutzfläche von rund 18.600 m² wird voraussichtlich im Herbst 2015 bezogen und vergrößert dann die Gesamtfläche des Loßburger Stammwerks um rund 13 % auf knapp 165.000 m². Auch an anderen Arburg-Standorten wird derzeit kräftig gebaut und auch dort wird zusätzlicher Platz für das zunehmende Projektgeschäft geschaffen. Der Erweite- rungsbau in Tschechien wird am 21. April offiziell eingeweiht, der Neubau der US-Zentrale in Rocky Hill wird am 16. Juni feierlich seiner Bestimmung übergeben und die Niederlassung in Polen wird in der zweiten Jahreshälfte 2015 ihr neues Gebäude beziehen. So erfreulich die Entwicklung beim Projektgeschäft ist, so klar ist für Heinz Gaub, Technik geschäftsführer von Arburg, dass „darunter die Standardmaschinen nicht leiden dürfen und auch nicht leiden werden“. Mehr noch: Die Standardmaschinen profitieren sogar vom Projektgeschäft, denn – so Gaub – „mit den hoch automatisierten Hightechanlagen bauen wir unsere technische Kompetenz kontinuierlich aus, und dies kommt auch den Standardmaschinen zugute.“ Überraschend gut in Südeuropa unterwegs Was die Entwicklung in den einzelnen Märkten betrifft, gab es die eine oder andere Überraschung. Denn dass für Arburg der Geschäftsverlauf in Deutschland 2014 sehr gut war und die Erwartungen sogar übertroffen hat, war absehbar. Aber für die Loßburger liefen auch die Geschäfte in Westund sogar in Südeuropa ausgezeichnet und Zentraleuropa zeigte sich auf sehr hohem Niveau stabil. Dazu Vertriebsgeschäftsführer Helmut Heinson: „Die wirtschaftliche Entwicklung in Südeuropa ist überhaupt nicht auf die Situation von Arburg abbildbar. Wir haben unser Budgetziel in Italien, Spanien und Frankreich übertroffen.“ Vor allem Systeme für die Verpackung erfreuen sich im Süden großer Nachfrage. Größter Auslandsmarkt für Arburg sind weiterhin die USA. Hier soll auch die Präsenz zielgerichtet weiter ausgebaut werden. In Asien profitiert Arburg von der kontinuierlichen Expansion der Aktivitäten, an der ebenfalls weiter gearbeitet wird. Insgesamt hat Arburg 2014 15,8 Mio. EUR investiert – 20 % mehr als 2013. Gestiegen ist auch die Anzahl der Mitarbeiter, die zum Jahresende 2014 weltweit bei exakt 2.400 und damit 6,4 % über dem Vorjahreswert lag (mehr zu den Technologietagen von Arburg lesen Sie auf Seite 10 sowie im Schwerpunkt Spritzgießen in Ausgabe 7/2015 der K-ZEITUNG). gk www.arburg.com Andersartig. Ob Sie zum Tiefseetauchen ansetzen oder zum Höhenflug – GRAFE-Farben lassen Sie nicht im Stich. Wetterbeständig, belastbar, vielseitig einsetzbar. Wir haben’s getestet. Verlassen Sie sich auf den Marktführer. GRAFE – Das Beste verbinden. MASTERBATCHES WORLDWIDE COLORED VISIONS IN PLASTICS www.grafe.com GRAFE_Format_265x195 K-Zeitung_D.indd 17 23.09.14 17:27 WIRTSCHAFT 6 27. März 2015 | Ausgabe 6 Lanxess verbessert Ergebnis – Umsatz rückläufig Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg auf 808 MillionenEuro. Das Konzernergebnis verbesserte sich auf 47 Millionen Euro. Die Optimierung der Kautschukerzeugung wurde eingeleitet. Die Erwartungen für das laufende Jahr sind verhalten positiv Spezialchemie Der Konzernumsatz ging im Geschäftsjahr 2014 gegen über dem Vorjahr um 3,5 % auf rund 8 Mrd. EUR zurück. Bedingt war dies laut Lanxess insbeson dere durch niedrigere Verkaufs preise vorwiegend im Segment Performance Polymers. Leicht gestiegene Absatzmengen auf Konzernebene konnten diese nicht ausgleichen. Das Konzernergebnis lag mit 47 Mio. EUR um 206 Mio. EUR über dem negativen Vorjahreswert. Ursächlich waren insbesondere geringere außerplanmäßige Ab schreibungen. Dem standen je doch 2014 rund 180 Mio. EUR Sonderaufwendungen gegenüber, die im Wesentlichen für das Neu ausrichtungsprogramm anfielen. Das Ebitda vor Sondereinflüssen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 % auf 808 Mio. EUR. Dies entspricht den Ende Januar 2015 veröffentlichten vorläufigen Zah len. Alle Segmente trugen zum Ergebnisanstieg bei. Diese trotz niedrigerer Verkaufspreise posi tive Entwicklung war insbeson dere auf eine gesunkene Kosten basis, eine bessere Auslastung sowie vorteilhafte Wechselkurs effekte zurückzuführen. Segmente im Plus Der Umsatz des Segments Perfor mance Polymers ging im Ge schäftsjahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 8,0 % auf rund 4,1 Mrd. EUR zurück. Maßgeblich Bald Vergangenheit: EPDM-Produktion in Marl Foto: Lanxess waren der Preisrückgang über alle Geschäftsbereiche aufgrund von geringeren Rohstoffkosten und des anhaltend herausfordernden Marktumfelds sowie geringfügig niedrigere Absatzmengen, heißt es von Lanxess. Auch die Wech selkurse wirkten sich über das Jahr gesehen negativ auf den Umsatz aus. Das Ebitda vor Sondereinflüs sen des Segments lag mit 392 Mio. EUR knapp 1 % über dem Niveau des Vorjahres. Der Umsatz des Segments Ad vanced Intermediates lag im Ge schäftsjahr 2014 mit rund 1,6 Mrd. EUR nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Gestiegene Absatzmen gen glichen dabei die rohstoff preisgetriebene Anpassung der Verkaufspreise aus. Insbesondere die Nachfrage nach Agrochemi kalien entwickelte sich erfreulich. Das Ebitda vor Sondereinflüssen des Segments stieg um 5,9 % auf 303 Mio. EUR. Im Segment Performance Chemi cals stieg der Umsatz im Ge schäftsjahr 2014 um 2,9 % auf rund 2,2 Mrd. EUR. Grund dafür waren gestiegene Absatzmengen sowie geringfügig höhere Verkaufsprei se, die leicht negative Wechsel kurseffekte überkompensierten. Das Ebitda vor Sondereinflüssen des Segments stieg gegenüber dem Vorjahr um 18,6 % auf 274 Mio. EUR. erste Stufe zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit seiner Ge schäfts- und Verwaltungsstruktur, die den Abbau von rund 1.000 Stellen weltweit beinhaltet, hat der Konzern weitgehend abgeschlos sen. Ab Ende des Jahres 2015 will Lanxess durch die Maßnahmen der ersten Stufe rund 120 Mio. EUR, ab Ende 2016 jährlich 150 Mio. EUR sparen. Im Rahmen der zweiten Stufe, die auf die Verbesserung der operati ven Wettbewerbsfähigkeit zielt, hat der Konzern erste Maßnahmen eingeleitet. Der Konzern beabsichtigt, die EPDM-Kautschuk-Produktion am Standort Marl Ende des Jahres 2015 zu beenden. Seine Nd-PBR-Produktion will der Konzern im Laufe des Jahres 2016 auf die Standorte Dormagen und Singapur fokussieren. Die NdPBR-Anlagen an den Standorten Orange TX/USA und Cabo de Santo Agostinho/Brasilien werden dann ausschließlich die jeweilige Region bedienen. Anzeige Neuausrichtung im Plan Im August 2014 hatte der Konzern ein dreistufiges Programm zur Neuausrichtung vorgestellt. Die Für die Neuaufstellung seiner Produktionsnetzwerke für EPDMund Nd-PBR-Kautschuke rechnet der Konzern insgesamt mit einem Abbau von etwa 140 Stellen und Sonderaufwendungen von rund 55 Mio. EUR. Ab Ende 2016 er wartet Lanxess Einsparungen von jährlich 20 Mio. EUR. Ausblick 2015 Für das Geschäftsjahr 2015 geht Lanxess von einem anhaltend he rausfordernden Wettbewerbsum feld insbesondere für syntheti schen Kautschuk aus. Zwar erwar tet der Konzern für das Segment Performance Polymers im Ver gleich zum Vorjahr eine leichte Nachfrageverbesserung, rechnet jedoch insbesondere für EPDMund Butylkautschuk mit anhal tendem Preisdruck. Für das Ge schäft mit Leichtbaukunststoffen geht Lanxess von einer weiterhin positiven Entwicklung aus. Für das Segment Advanced Inter mediates erwartet der Konzern im laufenden Geschäftsjahr eine gute Nachfrage aus den wesentlichen Kundenindustrien. Im Segment Performance Chemicals sieht Lan xess eine leichte Verbesserung der Nachfragesituation. Der anhal tend starke US-Dollar wird vor aussichtlich insgesamt positive Impulse für die Geschäfte geben. Auch bei den Rohstoffen geht Lanxess von einer volatilen Ent wicklung aus. pl www.lanxess.de Neue Anteilseigner für Oechsler Zuverlässige Peripherie für Südamerika Spritzgießverarbeiter findet Finanzinvestor mit Erfahrung in der Automobilzulieferindustrie / Mehrheit bei Familiengesellschaftern Motan-Colortronic do Brasil im Bundesstaat São Paolo eröffnet Finanzinvestor Die Deutsche Be teiligungs AG, Frankfurt am Main, und der von ihr verwaltete DBAG Expansion Capital Fund beteiligen sich mit 20 % der Ak tien an der Oechsler AG, Ansbach, einem verarbeitenden Unterneh men der Kunststofftechnik mit einem Kundenschwerpunkt in der Automobilzulieferindustrie. Die DBAG wird künftig 8,4 % der Oechsler-Aktien halten, der DBAG Expansion Capital Fund 11,6 %. Sie erwerben Anteile, die seit mehr als zehn Jahren zwei andere Fi nanzinvestoren gehalten hatten. Die Transaktion soll im ersten Quartal des Jahres 2015 abge schlossen sein. Für den Erwerb wenden DBAG und DBAG Expansion Capital Fund rund 27 Mio. EUR auf. Die übrigen 80 % der Aktien verbleiben in den Händen der Familienge sellschafter. 80 Prozent Umsatz mit Autozulieferindustrie Oechsler, ein mehr als 150 Jahre altes Traditionsunternehmen, stellt Präzisionsteile in Spritzgieß technik her sowie elektromecha nische Baugruppen. Rund 80 % des Umsatzes werden mit der Automobilzulieferindustrie er zielt. Ein wichtiges Produkt ist die elektronische Parkbremse, in der mechanische und elektronische Komponenten mit Kunststoff spritzgussteilen kombiniert wer den. Weitere typische Produkte sind Gehäusekomponenten für Funkschlüssel und Scheinwerfer module sowie spritzgegossene Keramikbauteile. Traditionsunternehmen seit mehr als 150 Jahren: 20 % von Oechsler befinden sich heute in der Hand der DBAG Foto: Oechsler Hightechlaufsohlen für Sport schuhproduzenten und Visiere für Feuerwehrhelme sind Beispiele technischer Produkte für andere Branchen (rund 15 % Umsatz anteil). Daneben gehören diverse Präzisionskomponenten für me dizinische Geräte zum Produkt portfolio (rund 5 %). Das in sechster Generation mehr heitlich im Familienbesitz befind liche Unternehmen ist in den zu rückliegenden Jahren stark ge wachsen. Der Konzernumsatz hat sich zwischen 2009 und 2013 mehr als verdoppelt, von 117 Mio. EUR auf 250 Mio. EUR. Die Beteili gungsgesellschaft VR Equitypart ners, die seit 2000 Anteile am Unternehmen gehalten hatte, verweist sogar auf weit mehr als eine Verdreifachung des Umsatzes zwischen 2000 und 2014, von 83 Mio. EUR auf zuletzt 280 Mio. EUR. Die globale Aufstellung und das verbreiterte Produktsortiment verringerten die Abhängigkeit von regionalen Marktentwicklungen. An fünf Produktionsstandorten auf drei Kontinenten beschäftigt Oechsler heute rund 2.200 Mit arbeiter, davon 1.290 in Deutsch land an den fränkischen Standor ten Ansbach und Weißenburg. gr www.deutsche-beteiligung.de www.oechsler.com Dezentral „Unsere Kunden können sich weltweit auf die Qualität made by Motan verlassen“, verspricht Sandra Füllsack, neben Ulrich Eberhardt Geschäftsführerin der Motan-Holding, Deutschland. Mit der Motan-Colortronic do Brasil werde das Fundament für den Ausbau und die nachhaltige Ent wicklung des südamerikanischen Marktes gelegt, so die dezentrale Strategie des Unternehmens. Ser vice vor Ort sei es, was das Team um Frank Medgyesy, Leiter der Verkaufsregion Süd, sowie die beiden Geschäftsführer der neuen brasilianischen Niederlassung, Jefferson Macedo und Beat Am rein, leisten wollen. Bereits Ende 2014 fand die Ein weihungsfeier der Motan-Color tronic do Brasil Ltda in Piracicaba im Bundesstaat São Paolo statt. Die Neueröffnung lockte die gesamte regionale K-Industrie in die jüngs te Niederlassung: Antonio Dotto ri vom südamerikanischen Kunst stoffverband Abimaq – brasilia nische Vereinigung der Maschinen und Anlagen, Thomas Ulbrich vom VDMA Brasilien sowie zahl reiche Vertreter der SchaefflerGruppe, von Toyota, TE Connec tivity, Krauss Maffei, Engel, Pall mann und vielen anderen Kunden unternehmen. In Brasilien vor Ort: Sandra Füllsack (v.r.), Beat Amrein, Frank Medgyesy, Jefferson Macedo und Ulrich Eberhardt Foto: Motan Tomás Martins, Geschäftsführer von Gerresheimer Brasilien, hob in seiner Ansprache die Zuverläs sigkeit und die Rezepttreue in der Medizintechnik hervor, welche die Produkte von Motan-Colortronic gewährleisteten. Und wie wichtig es sei, diese Beratung und den Service von nun an vor Ort zu erhalten. Die Motan-Gruppe mit Sitz in Konstanz am Bodensee bietet Lö sungen für Spritzgießen, Blasfor men, Extrusion und Compoun dierung. Zum applikationsorien tierten Produktspektrum gehören modulare Systemlösungen für die Lagerung, Trocknung und Kris tallisation, zum Fördern, Dosieren und Mischen von Rohstoffen für die kunststoffherstellende und -verarbeitende Industrie. Die Fertigung erfolgt an verschie denen Produktionsstandorten in Deutschland, Indien und China. Über ihre sechs Regionenzentren vertreibt Motan die Produkte und Systemlösungen. Mit derzeit über 450 Mitarbeitern wird ein Jahres umsatz von rund 110 Mio. EUR erzielt. Insgesamt ist Motan in über 120 Ländern mit Verkauf und Service aktiv. gr www.motan-colortronic.com/de WIRTSCHAFT 27. März 2015 | Ausgabe 6 7 Neue Halle für Pöppelmann Fertigung von Funktionsteilen und Verpackungen für die Lebensmittelindustrie ab Ende nächsten Jahres Erweiterung An der Pöppelmann straße im norddeutschen Lohne entsteht derzeit ein 10.000 m² großer Neubau mit rund 6.000 m² Produktionsfläche. Begonnen hatte die Produktion im Werk 3 für den Geschäftsbereich Famac mit Produkten für die Pharma-, Medizin- und Kosmetikbranche bereits im Jahr 2011 in Halle 32. Nun stehen schon die Außenwän de der neuen Halle 33 und spätes tens ab Anfang 2016 sollen dort auch Kunststoffteile und Verpa ckungen für die Lebensmittel branche gefertigt werden. Zum Umfang der Investition wollte sich Die neue Halle am Werk 3, Ansicht der Unterflurversorgung Fotos: Pöppelmann das Unternehmen auf Nachfrage nicht äußern. Die Gebäude- und An lagentechnik für den Neubau wird den An gaben zufolge genau auf die Produktionsanfor derungen von Kunst stoffbauteilen und -bau gruppen für die jewei ligen Zielmärkte abge stimmt. Eine zentrale Unterflurversorgung mit Material, Kühlwasser, Druck luft und Energie sorgt im Zusam menspiel mit optimierten Wandund Bodenstrukturen, Transport- und Schleusensystemen sowie Klimatisierungs-, Belüftungs- und Filteranlagen dafür, dass jegliche Sauberkeits- und Lärmschutzan forderungen voll und ganz erfüllt werden, so das Unternehmen. Die vollautomatische Materialversor gung könne für jede Spritzgieß maschine individuell eingestellt werden. Logistische Prozesse laufen im neuen Werk 3 teilweise vollautomatisch ab. Geplant sind darüber hinaus 33 Doppelkam mer-Außensilos mit jeweils 2 × 30 t Kapazität für eine sichere Chargentrennung. pl www.poeppelmann.com Ziele erreicht, weiter zuversichtlich Krones steigert Umsatz 2014 um knapp fünf Prozent. 2015 wird ein Umsatzwachstum von vier Prozent erwartet Anlagenbau Krones hat vorläufi gen Zahlen zufolge im Geschäfts jahr 2014 seine Prognosen erfüllt. Mit einem Umsatzanstieg um 4,9 % auf 2,95 Mrd. EUR übertraf das Unternehmen sein Umsatzziel von +4 %. Das Unternehmen pro starke Wettbewerbsposition des Unternehmens in den Schwellen ländern aus. Der Umsatzanteil, den Krones in den Emerging Markets erwirtschaftet, kletterte 2014 von 58,2 % im Vorjahr auf 60,4 %. Die Krones-Zentrale in Neutraubling Foto: Krones fitierte dabei von seinem breiten Produkt- und Dienstleistungs angebot sowie der internationalen Aufstellung, heißt es aus Neu traubling. Positiv wirkte sich die Trotz eines unverändert wettbe werbsintensiven Preisniveaus verbesserte der Abfüllspezialist im Geschäftsjahr 2014 die Ertrags kraft deutlich. Ausschlaggebend hierfür waren den Angaben zu folge Maßnahmen des Strategie programms Value, mit denen die Effizienz des Unternehmens ge steigert wurde. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) kletterte 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 13,1 % von 169,7 Mio. EUR auf 191,8 Mio. EUR. Die EBT-Marge, also das Ergebnis vor Steuern im Verhält nis zum Umsatz, verbesserte Kro nes von 6,0 % im Vorjahr auf 6,5 %. Damit hat das Unternehmen die Prognose von 6,2 % übertroffen. Das Ergebnis nach Steuern legte im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 13,6 % auf 135,7 Mio. EUR zu. Bei einem Umsatz von rund 2,5 Mrd. EUR entwickelte sich die EBT-Marge im Kernsegment mit 7,8 % weiterhin positiv. Die beiden kleineren Segmente erreichten im Gesamtjahr 2014 operativ schwar ze Zahlen. Die Prozesstechnik erzielte mit einem Umsatz von 358,7 Mio. EUR eine EBT-Marge von 1,0 %. Im Segment Kosme drückte eine Restrukturierungs rückstellung das operativ ausge glichene Ergebnis bei einem Um satz von 102,0 Mio. EUR auf eine EBT-Marge von –4,6 %. Damit erfüllte das Segment die Erwar tungen. Alle genannten Zahlen sind vor läufig und können sich im Rahmen der Prüfung durch den Wirt schaftsprüfer noch ändern. Auf Basis der derzeitigen gesamt wirtschaftlichen Aussichten und der Entwicklung der für Krones relevanten Märkte erwartet das Unternehmen für 2015 im Kon zern ein Umsatzwachstum von 4 %. Die Ertragskraft des Unter nehmens soll im laufenden Jahr erneut steigen. So prognostiziert Krones, dass 2015 die EBT-Marge auf 6,8 % zulegen wird. Damit kommt Krones dem Ziel von 7 %, das sich das Unternehmen bei der Auflage des Value-Programms mittelfristig gesetzt hatte, sehr nahe. Die dritte Zielgröße, den ROCE, will das Unternehmen im laufenden Jahr auf rund 17 % stei gern. Den Geschäftsbericht 2014 sowie den Bericht über das erste Quartal 2015 veröffentlicht Krones am 30. April 2015. pl www.krones.com SGL Carbon erwartet Aufschwung Energieeffiziente CKT-Granulat-Trocknungsanlage Kompetenz mit KOCH Peripherietechnik der Spitzenklasse! FASTI-KOCH Granulattrockner Aufsatztrockner für kleine bis mittlere Durchsätze: Intelligente Trocknung mit der ERD Druckluft-Technologie. GRAVIKO Serie Gravimetrisch dosieren und wägen, kontrollieren, korrigieren und auswerten in einem Arbeitsgang. Umsatz mit Carbonfasern im Plus, aber Preisdruck bei Grafitelektroden drückt Gesamtumsatz Sparmaßnahmen 2014 war für SGL Carbon trotz einer Stabilisierung beziehungsweise leichten Verbes serung in einigen Bereichen im zweiten Halbjahr geprägt von schwierigen Rahmenbedingungen insbesondere im Kerngeschäft Grafitelektroden, so das Unter nehmen. Bedingt durch den Um satzrückgang im Segment Perfor mance Products, der nur teilwei se durch die positive Umsatzent wicklung bei Graphite Specialties und Carbon Fibers & Materials kompensiert wurde, sank der Kon zernumsatz um 6 % auf 1.335,6 Mio. EUR (2013: 1.422,6 Mio. EUR). Das EBIT vor Sonderein flüssen lag bei 2,7 Mio. EUR (2013: 22,8 Mio. EUR). Die EBIT-Marge ging von 1,6 % auf 0,2 % zurück. Die Sondereinflüsse im Jahr 2014 sanken auf 51,2 Mio. EUR (2013: 122,8 Mio. EUR) und bestanden in der Berichtsperiode im Wesent lichen aus Restrukturierungsauf wendungen in Verbindung mit dem Sparprogramm SGL 2015. Der Konzern hat die Sparziele nochmals erhöht von 200 Mio. EUR auf 240 Mio. EUR. Carbonfasern steigern Umsatz Der Umsatz im Berichtssegment CFM legte 2014 um 18 % auf 296,4 Mio. EUR (2013: 251,5 Mio. EUR) zu. Ursächlich hierfür waren laut SGL hauptsächlich die um rund 40 Mio. EUR höheren Umsätze bei SGL ACF, dem Joint Venture mit der BMW Group. Aber auch der Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composite Materials (CF/CM) hat aufgrund der gestiegenen Nachfrage zum Umsatzanstieg EKO Serie Granulattrocknung auf höchstem Niveau – mit bis zu 40% Energieeinsparung! tung. Die Kosteneinsparungen aus SGL 2015 beliefen sich auf insge samt 6,2 Mio. EUR, davon basier ten 3,9 Mio. EUR auf SGL Excel lence. Das EBIT nach Sonderein flüssen beläuft sich daher auf –33,0 Mio. EUR(2013: –70,1 Mio. EUR). Verbesserung 2015 Die SGL-Zentrale in Wiesbaden Foto: SGL Group beigetragen. Das EBIT vor Son dereinflüssen verbesserte sich auf –22,5 Mio. EUR (2013: –27,5 Mio. EUR). Problematisch blieben das unbefriedigende Preisniveau bei Carbonfasern sowie die anhaltend unzureichende Kapazitätsauslas Für das laufende Jahr stellt SGL eine spürbare Erholung in Aus sicht. Die Einsparungen sollen im mittleren zweistelligen MillionenEuro-Bereich liegen. Dem sollen niedrigere Restrukturierungsauf wendungen gegenüberstehen. Bei stabilem Umsatz will man EBIT und EBITDA vor Sondereffekten deutlich verbessern. pl www.sglgroup.com KEM Dosier- und Einfärbgerät mit Kammervolumendosierung Werner Koch Maschinentechnik GmbH Industriestr. 3 D-75228 Ispringen Tel. +49 7231 8009-0 Fax +49 7231 8009-60 [email protected] www.koch-technik.com Hersteller aus aller Welt setzen auf die souveräne Technik der Komponenten aus dem KOCH-TECHNIK-Baukastensystem. TECHNOLOGIE FORSCHUNG 8 27. März 2015 | Ausgabe 6 Belastungs- und verschnittoptimiert Das Fraunhofer IPT stellte auf der diesjährigen JEC Europe ein automatisiertes System für die Fertigung von Organoblechen vor Verbundwerkstoffe Organobleche sind Kunststoffhalbzeuge aus Fa‑ sergeweben, die in eine thermo‑ plastische Kunststoffmatrix ein‑ gebettet sind und sich deshalb durch Erwärmung umformen lassen. Im Forschungsprojekt „E‑Profit“ hat das FraunhoferInstitut für Produktionstechno‑ logie IPT aus Aachen gemeinsam mit Partnern eine automatisierte Produktionsanlage für die Her‑ stellung solcher belastungs- und verschnittoptimierter Organo bleche aus unidirektionalen faser‑ verstärkten Tapes entwickelt. Auf der europäischen Leitmesse für Faserverbundtechnologien, der JEC Europe 2015 in Paris, stellte das Fraunhofer IPT die Techno‑ logie erstmals vor. Besonders der Automobil-, Flug‑ zeug- und Maschinenbau zeigen bereits großes Interesse am Einsatz belastungsoptimierter Organo bleche. Denn gegenüber vielen herkömmlichen Leichtbauwerk‑ stoffen lassen sich diese schneller, ressourcenschonender und ener‑ giesparender verarbeiten – bei gleichen oder sogar besseren tech‑ nischen Bauteileigenschaften. Die Produktion von Bauteilen aus konventionellen Duroplast-Mat‑ rixsystemen mit Faserverstärkun‑ gen ist hingegen aufgrund der erforderlichen Injektions- und Autoklavverfahren für viele An‑ wendungen heute noch zu ener‑ gie-, zeit- und personalintensiv. Ein wesentlicher Vorteil der Or‑ Technologieträger aus Organoblech, in dem Fall hinterspritzt mit faserverstärktem Polyamid Foto: Krauss Maffei ganoblechhalbzeuge mit thermo‑ plastischer Matrix liegt in der Warmumformfähigkeit und den daraus resultierenden kürzeren Prozesszeiten. Ein automatisiertes System für die Herstellung belas‑ tungs- und verschnittoptimierter Organobleche aus thermoplasti‑ schen Tapes war jedoch bisher am Markt nicht erhältlich und wurde nun erstmals im Projekt „E‑Profit“ entwickelt und aufgebaut. Flexible Anlagentechnik für die Serienfertigung Das Fraunhofer IPT und seine Partner entwickelten deshalb im Projekt „E‑Profit“ eine sichere und robuste Anlage, die Infrarotstrah‑ Anlage zur Herstellung von belastungs- und verschnittoptimierten Organoblechen Foto: Fraunhofer IPT ler als Wärmequelle zum Ver‑ schweißen der einzelnen Lagen nutzt. Dieses eigenständige System kommt ohne Zusatzausrüstung wie Roboter oder Umhausungen aus und bietet durch seine varia‑ ble, flächige Konsolidierstrecke eine große Vielfalt an Einsatzfel‑ dern. So lassen sich sowohl Koh‑ lenstoff- als auch Glasfasertapes mit verschiedenen Matrixmateria lien kombinieren. Die Anlage arbeitet bereits heute mit Ablagegeschwindigkeiten bis zu 1 m/s und kann Organobleche mit einer Gesamtbreite von ma‑ ximal 1 m herstellen. Da die Kon‑ solidierung bereits im Herstel‑ lungsprozess inbegriffen ist, ent‑ fällt dieser sonst häufig nachge‑ schaltete Prozessschritt. Die La‑ minate lassen sich durch beliebig einstellbare Faserorientierungen genau an den jeweiligen Anwen‑ dungsfall und die gewünschte Belastungsfähigkeit anpassen. Mit der Anlage aus dem Projekt „E‑Profit“ gelingt nun erstmals eine automatisierte Herstellung belastungs- und verschnittopti‑ mierter Organobleche einschließ‑ lich deren Umformung, Funktio‑ nalisierung und Besäumung. Anlagen- und Prozessentwicklung Das Fraunhofer IPT bietet inter‑ essierten Unternehmen jetzt an, entsprechende Produktionsanla‑ gen individuell auszulegen, zu konstruieren, aufzubauen und für die Inbetriebnahme zu qualifizie‑ ren. Auf Basis der Projekterfah‑ rungen kann das Fraunhofer IPT für seine Kunden die vollständige Prozessentwicklung und -opti‑ mierung zur Herstellung belas‑ tungs- und verschnittoptimierter Organobleche aus thermoplasti‑ schen Tapes übernehmen. Dazu zählen auch die lokale Verstärkung herkömmlicher Halbzeuge zu be‑ lastungsoptimierten Organo blechen, die Fertigung von Prüf‑ körpern und anwendungsnahen Demonstratorbauteilen sowie die Qualifizierung und der Vergleich unterschiedlicher Bauteil- und Laminatqualitäten. Die Anlage wurde im Rahmen des Projekts „E‑Profit – energieeffi‑ ziente Produktion funktionsinte‑ grierter thermoplastischer Faser‑ verbundbauteile“ entwickelt. Das Forschungs- und Entwicklungs‑ projekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rah‑ menkonzept „Forschung für die Produktion von morgen“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. sl www.ipt.fraunhofer.de Formgedächtnis-Kunststoff Tiefziehen trifft Hinterspritzen Körperwärme bewegt Kunststoff: Wiederholter Formwechsel jetzt auch zwischen 20 und 37 Grad Celsius IKV und TU Dortmund erforschen gemeinsam Verfahrenskombination Werkstoffe Forscher des Helm‑ holtz-Zentrums Geesthacht – Zen‑ trum für Material- und Küsten‑ forschung haben einen Formge‑ dächtnis-Kunststoff vorgestellt, der sich bei 20 °C zusammen‑ krümmt und bei 37 °C entspannt – und das immer wieder. Dieses reversible Bewegen war bisher nur bei Temperaturände‑ rungen im Bereich von über 42 °C möglich. Für Anwendungen, die die Körperwärme nutzen, ist das jedoch zu hoch. Den neuen Werkstoff hat ein vier‑ köpfiges Team am Institut für Biomaterialforschung in Teltow bei Berlin entwickelt, das zum Helmholtz-Zentrum Geesthacht gehört. „Die Herausforderung bestand darin, neben den form‑ bestimmenden Komponenten auch solche einzubauen, die die reversible Bewegung ermögli‑ chen“, sagt der Leiter des Teltower Instituts, Professor Andreas Lend‑ lein. Reversible Bewegung Diese reversible Bewegung errei‑ chen die Forscher, indem sie zwei Der neue Formgedächtnis-Kunststoff krümmt sich bei 20 °C zusammen und nimmt bei 37 °C wieder die ursprüngliche Form an. Der Vorgang ist beliebig oft wiederholbar Foto: HZG-Biomaterialforschung unterschiedliche Segmenttypen verwenden, deren Molekülketten an bestimmten Punkten verknüpft sind. Die für die Bewegung zu‑ ständigen Aktuatorkomponenten schmelzen bei 37 °C und kristal‑ lisieren wieder bei 20 °C. Die zweite Komponente unter‑ stützt die Beibehaltung der mole‑ kularen Orientierung in der Ak‑ tuatorkomponente auch im auf‑ geschmolzenen Zustand. Damit trägt sie zur Erhaltung der Bewe‑ gungsgeometrie bei. Einsatz in der Medizin denkbar Eine denkbare Anwendung der Formgedächtnis-Kunststoffe sind zum Beispiel sich selbst faltende Führungsvorrichtungen für Ner‑ venelektroden, die in der mini‑ malinvasiven Chirurgie gebraucht werden. Eine Idee aus dem Bereich der Gerontechnologie zur Verbesse‑ rung der Lebensqualität von alten Menschen sind Verschlusssysteme für Schuhe oder andere Kleidungs‑ tücke, die sich durch bloßes Auf‑ legen der Hand öffnen. gk www.hzg.de http://biomaterialien.hzg.de Leichtbau Für die Herstellung hy‑ brider Kunststoff-Metall-Struk‑ turbauteile erforscht das IKV gemeinsam mit dem Institut für Umformtechnik und Leichtbau (IUL) der Technischen Universität Dortmund die Verfahrenskom bination Tiefziehen und Hinter‑ spritzen. Solche hybriden Bauteile werden derzeit verstärkt als leichte, tra‑ gende Strukturen im Kraftfahr‑ zeug eingesetzt. Die Strukturen bestehen aus einer tiefgezogenen Blechkomponente mit einer Dicke von circa 1 mm, die mit einer Kunststoffkomponente hinter‑ spritzt wird. Diese dient dabei zur Versteifung. Sie kann auch Funk‑ tions- und Befestigungselemente enthalten. Voraussetzung für die werkstoffgerechte Herstellung dieser hybriden Bauteile ist ein Haftvermittler, der zunächst auf die Blechkomponente aufgetragen wird. Damit entsteht eine stoff‑ schlüssige Verbindung, die für einen homogenen Spannungsver‑ lauf im hybriden Bauteil sorgt. Dieses kombinierte Verfahren nutzt zur Umformung des Metall‑ blechs die Schließbewegung des Spritzgießwerkzeugs. Denn die Kinematik eines Spritzgießwerk‑ zeugs ähnelt der eines Tiefzieh‑ Probekörper zur Untersuchung des kombinierten Tiefzieh- und Hinterspritzprozesses Foto: IKV werkzeugs. Dadurch wird ein Prozessschritt eingespart. Ein Metalleinleger wird so während des integrierten Prozesses erst durch Tiefziehen vorgeformt und anschließend mit der Kunststoff‑ schmelze weiter ausgeformt. Kern des Kombinationsverfahrens bildet die kombinierte Werkzeug‑ technik, welche die Elemente eines Tiefziehwerkzeugs mit denen eines Spritzgießwerkzeugs vereint. Ziehstempel und -matrize sind dabei die formgebenden Elemen‑ te. Ein unabhängig von der Schließeinheit der Spritzgießma‑ schine steuerbarer Niederhalter sorgt für ein kontrolliertes Nach‑ fließen des Bleches und vermeidet die Faltenbildung am tiefgezoge‑ nen Bauteil. Das kombinierte Spritzgießwerkzeug wurde bei Herrmann Rausch Formenbau, Hösbach, gefertigt und steht ab sofort für die Untersuchung der Verfahrenskombination den Pro‑ jektpartnern IUL und IKV zur Verfügung. Die systematische Analyse dieses Kombinationsverfahrens wird über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereini‑ gungen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ge‑ fördert. sk www.ikv-aachen.de Kunststoffverarbeitung Auf den Technologie-Tagen bei Arburg herrschte reger Besucherandrang Seite 10 BRANCHE 27. März 2015 | Ausgabe 6 TTIP-Chancen: Ja, aber Die Mikrotechnikbranche begegnet geplantem Handelsabkommen positiv mit Vorbehalt 9 AUS DEM INHALT Kunststoff-Waschanlage von Lindner für den US-Markt����������������11 Gneuß veranstaltet Open House auf PET-Recycling-Forum������������11 Windmöller & Hölscher wurde erneut als wachstumsstarker Mittelständler ausgezeichnet�����������������������������������������������������������11 VDI-Wissensforum informiert über aktuelle Methoden und Techniken von blasgeformten Teilen������������������������������������������������12 Krones: Christoph Klenk wird Nachfolger des Vorstandsvorsitzenden Volker Kronseder���������������������������������������������������������12 Bernhard Ide: Thomas Ide übergibt Nachfolge an seinen Sohn Alexander Ide����������������������������������������������������������������������������12 Reduction Engineering-Scheer: Generationswechsel bei Granuliertechnikspezialist����������������������������������������������������������������12 Mannheim: Fachkongress „Kunststoffe im Automobilbau“ stellt die Schnittstelle Mensch – Maschine in den Mittelpunkt���������������13 Junior 2C Über zwei Drittel der Mikrotechnikunternehmen meinen, sie würden von TTIP profitieren, sogar drei Viertel erwarten von der transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft positive Einflüsse auf die Wirtschaft Foto: Zerbor – Fotolia.com Transatlantisch Die geplante trans- atlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) zwischen der EU und den USA ruft bei den KMU der Mikrotechnikbranche gemischte Gefühle hervor. Die Unternehmen versprechen sich von dem Abkommen durchaus einen Nutzen, lehnen es aber in der derzeit angedachten Form eher ab. InderjährlichenWirtschaftsdaten erhebung des IVAM Fachverbands für Mikrotechnik im Februar 2015 gaben gut zwei Drittel (69 %) der befragten Unternehmen an, dass ihr Unternehmen von TTIP profitieren würde. Ein noch höherer Anteil (75 %) meint, dass TTIP die Wirtschaft des eigenen Landes ankurbeln würde. Vor allem Unternehmen mit einem Exportanteil von über 50 % am Umsatz versprechen sich wirtschaftliche Vor teile durch das Freihandelsabkommen. Den größten Nutzen erwarten die Unternehmen durch den Abbau von Zöllen und administrativen Hürden. Vor allem, wer bereits in den USA am Markt ist, verspricht sich Vorteile durch transparentere Einfuhrbestimmungen und einen leichteren Zugang zu Aufträgen; kühler bewerten das Unternehmen ohne laufendes USAGeschäft. Diese versprechen sich mehr von der gegenseitigen Anerkennung von Standards und der Vereinheitlichung von Regularien. Im Patentrecht Nachteile befürchtet Doch einige Aspekte von TTIP lassen die Branche am uneingeschränkten Nutzen des Abkommens für Hightech-KMU in Euro DIE BR ANCHENZAHL Neue Zielmärkte für Mikrotechnik pa zweifeln: Unterschiede im Patentrecht der USA und Europas, die ohne Angleichung europäische Unternehmen benachteiligen würden; ebenso die Ungewissheit beim Thema Investitionsschutz, dessen Verhandlung immer wieder aufgeschoben wird, ist ein häufig genannter Kritikpunkt. Dem Ansehen von TTIP könnte es in der europäischen Mikrotechnikbranche demnach also nicht schaden, wenn die Ziele dieses Abkommens aktiver kommuniziert würden, mehr Transparenz in die Verhandlungen käme und kontroverse Themen mit Vorrang geklärt würden. Die europäische Mikrotechnikbranche hat zuletzt wieder mehr investiert. Laut Datenerhebung, des IVAM hat 2014 knapp ein Drittel der Unternehmen mehr investiert als im vorangegangenen Zahnwalzenmühlen-Serie Zahn ahn nwalzenm wa zenmühlen-Se walze wa zenmü mühl hlen Seri erie re Jahr. Damit zeigte sich die Branche investitionsfreudiger als der Durchschnitt der europäischen Wirtschaft. Es wird investiert Auch 2015 wollen viele Mikrotechnikunternehmen noch einmal mehr Mittel für Technologie entwicklung und Unternehmenswachstum in die Hand nehmen: 35,8 % planen mehr Investitionen als im Vorjahr. Märkte in China und Osteuropa haben für die Mikrotechnikbranche Europas seit 2013 nachdrücklich an Bedeutung gewonnen. Das Russlandgeschäft hat trotz der Wirtschaftssanktionen nicht nachgelassen. Dort ist heute sogar ein höherer Anteil Unternehmen aktiv als noch vor zwei Jahren. gr www.ivam.de KURZ BERICHTET Pallmann USA: Neuer Verkaufsleiter Jeff Taylor ist neuer nationaler Verkaufsleiter für den US-amerikanischen Markt von Pallmann Industries USA. Auch in seiner Vergangenheit hat Taylor für zahlreiche amerikanische Unternehmen als Vertriebsleiter gearbeitet. Nach Angaben des Unternehmens bringt der neue Mann an der amerikanischen Vertriebsspitze umfangreiche Erfahrungen aus dem Kunststoff- und Recyclingmarkt mit. Taylor geht von einem wachsenden amerikanischen Markt für Recyclingtechnologien aus und erwartet, von dieser Entwicklung profitieren zu können. grz Formnext 2015: Terminänderung Die wichtigsten Zielmärkte der europäischen Mikrotechnikbranche 2013 und 2015 laut Erhebung des Fachverbands. Vor allem Medizintechnik und Automobilindustrie gewinnen an Bedeutung. Quelle: IVAM Auf Wunsch der Aussteller wird die Formnext 2015 um eine Woche nach vorne gezogen und findet vom 17. bis 20. November 2015 statt. Der Veranstaltungsort, die Halle 3 auf dem Frankfurter Messegelände, bleibt unverändert bestehen. „Thanksgiving in der Woche des ursprünglichen Termins hätte die Teilnahme vieler Amerikaner verhindert. Der neue Termin ermöglicht Ausstellern und Besuchern aus den USA, zur Formnext zu kommen“, erklärt Johann Thoma, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mesago Messe Frankfurt GmbH, Veranstalter der Formnext. Thanksgiving ist in den USA ein hoher Feiertag, in dessen Woche internationale Geschäftsreisen vermieden werden. Die USA mit ihrer wieder erstarkenden Industrie und traditionellen Innovationsfreude sind für die gesamte Prozesskette von der Produktidee bis zur Produktion ein wichtiger Markt. sl leise kompakt energieeffizient WITTMANN Robot Systeme GmbH Am Tower 2 | 90475 Nürnberg Tel.: +49 9128 7099 0 | Fax: +49 9128 7099 500 [email protected] BRANCHE 10 27. März 2015 | Ausgabe 6 Vier Tage Besucherandrang Technologie-Tage bei Arburg diesmal nicht mit Besucherrekord – Verfahrenstechnik-Highlight Profoam geht in Serie – erste Serienmaschinen des Freeformers kurz vor der Auslieferung Hausmesse Mehr als 5.900 Gäste aus 49 Ländern haben die Arburg Technologie-Tage 2015 Mitte März besucht, um sich einen Überblick über Branchentrends und Highlights des Unternehmens zu verschaffen. Im Fokus stand produktionseffiziente Verarbeitungstechnik vom Einzelteil bis zum Großserienprodukt, vom Freeformer für die additive Fertigung bis zum breiten Produktprogramm an Allrounder-Spritzgießmaschinen. Zwar waren an den vier Tagen gut 1.000 Besucher weniger nach Loßburg gekommen als noch vor einem Jahr. Doch schon im Rekordjahr 2014 hatte Michael Hehl, geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Arburg-Geschäftsführung, gesagt: „Qualität geht über Quantität.“ Und so galt für ihn dieses Jahr umso mehr: „Wir können uns hier im Vergleich zu den Fachmessen noch intensiver und individueller um unsere Kunden kümmern.“ Rund 45 % der Besucher kamen dieses Jahr aus dem Ausland. Die größten Gruppen stammten aus Europa: Aus der Schweiz kamen rund 280, aus Frankreich rund 210, aus Tschechien rund 160 und aus Polen rund 130 Teilnehmer. Bedeutende Gruppen waren auch aus Übersee angereist, speziell aus den USA (rund 140 Besucher) und China (rund 100). Über 40 Allrounder Exponate mit einem breiten Branchen- und Anwendungsspektrum waren zu sehen. Zu den Highlights gehörte dabei eine spezielle Mikroproduktionszelle rund um einen elektrischen Allrounder 270 A. Er arbeitete mit der neuen Mikrospritzeinheit der Euromap-Größe 5. Zusammen mit einem linearen Robotsystem Multilift H 3+1 entstand eine flexibel einsetzbare Systemlösung für die reproduzierbare Fertigung von Mikrobauteilen, hier für 0,004 g leichte Mikro zählräder. Die neue Mikrospritzeinheit kombiniert die präzise Regelung kurzer Fahrwege mit einer hohen Fülldynamik. „Die Handhabungstechnik ist in dieser Fertigungszelle ganz elementar, denn die ultrakleinen Bauteile prozesssicher zu entnehmen und zu handhaben stellt eine große Herausforderung dar“, erklärte Technikgeschäftsführer Heinz Gaub. Wesentlich sei dabei auch, dass die Zelle durch die Ausstattung mit einem Reinraummodul von Alpha Ionstatex quasi in einer Reinraumatmosphäre arbeite. Serienprodukte – seit Oktober 2014 kann der Freeformer in Deutschland offiziell bestellt werden – liefert Arburg in diesem Monat an Kunden aus, nachdem bislang nur Null-Serien-Maschinen verkauft und geliefert worden waren. „Die Anzahl der erhaltenen Aufträge ist sehr erfreulich“, erklärte Hehl auf der Pressekonferenz, ohne konkrete Zahlen nennen zu wollen. Prototyper sind scharf auf den Freeformer Über 5.900 Kunststofffachleute aus aller Welt kamen vom 11. bis 14. März 2015 zu den Arburg Technologie-Tagen nach Loßburg, um sich über Trends und Innovationen in der Kunststoffverarbeitung zu informieren Foto: Arburg Trexel, das Engel und Krauss Maffei beispielsweise anbieten, sowie zum Cellmould-Verfahren von Wittmann Battenfeld. Der Unterschied: Bei Profoam wird Kunststoffgranulat in einer Granulatschleuse vor der Spritzeinheit mit Treibfluid angereichert. „Im Gegensatz zu Mucell kann man aber bei Profoam Standard-Zylindermodule und Spritzeinheiten verwenden. Insofern kann man eine Serienmaschine verwenden, die man auch für die Herstellung nicht geschäumter Bauteile verwenden kann. Lediglich eine Ab- deckung der Schnecke nach hinten ist notwendig sowie natürlich ein Gas- und Dosierbehälter“, erklärte Gaub während des Rundgangs durch das Kundencenter. „Und selbst lange Fasern lassen sich verarbeiten, da wir in der Spritzen einheit vorne kein Scher- und Mischteil einsetzen. Insofern kann man mit Profoam doppelten Leichtbau realisieren.“ Letzteres wurde auch gleich live und in Aktion auf den Technologie-Tagen präsentiert: Auf einem elektrischen Allrounder 820 A wurden leichte, stabile und ver- Riesen-Allrounder mit Würfelwerkzeug Im Bereich Verpackung sorgte ein hydraulischer ZweikomponentenAllrounder 920 S für großes Aufsehen. Er stellte mit einem Würfel werkzeug von Foboha Verschlusskappen für Fünf-Gallonen-Wasserflaschen her. In einer Zykluszeit von nur rund 10 s wurden auf vier Seiten des Würfels jeweils 32 Vorspritzlinge gefertigt, abgekühlt, die zweite Komponente gespritzt und Fertigteile während des Spritzgießzyklus entnommen. Der Materialdurchsatz betrug über 120 kg/h – weshalb die Maschine während der Technologie-Tage auch nur zweimal am Tag für eine Stunde in Betrieb war. Auf großes Interesse bei den Besuchern stieß auch der Freeformer für die additive Fertigung von Bauteilen. Neugierige konnten einen Blick in die Endmontage der Maschinen werfen. Die ersten Energieeffizienz-Award für A. Raymond Arburg Technikgeschäftsführer Heinz Gaub zeigte auf dem Rundgang das serienreife Profoam-Verfahren. Auf einem Allrounder wurden damit Airbaggehäuse aus faserverstärktem PP gefertigt Foto: K-ZEITUNG Profoam als neue Mucell-Konkurrenz Aus anwendungstechnischer Sicht war das Profoam-Verfahren das Highlight. Das Verfahren hat Arburg zusammen mit dem Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) aus Aachen erforscht und weiterentwickelt – und auf den Technologie-Tagen gab Gaub die Serienreife bekannt. Es handelt sich um ein physikalisches Schäumverfahren und tritt damit in den Wettbewerb zum Mucell-Verfahren von zugsarme Bauteile mit homogener Schaumstruktur hergestellt, nämlich Airbaggehäuse aus faserverstärktem PP. Auch die Freeformer waren immer umlagert. Gaub hier mit einer Fahrradkette, die auf der Maschine additiv gefertigt wurde Foto: K-ZEITUNG Freuen sich über den Arburg Energieeffizienz-Award 2015: Jürgen Trefzer, François Raymond (v.l.), Dominique Roullet-Revol und Tomas Cerman (v.r.) – alle von A. Raymond – zusammen mit dem geschäftsführenden Arburg-Gesellschafter Michael Hehl (M.) Foto: Arburg Preiswürdig Der Arburg Energieeffizienz-Award 2015 ging an A. Raymond, bekannt vor allem für Clipbefestigungen. Basierend auf internen Umweltleitlinien treibt das französische Familienunternehmen das Thema Umweltschutz in allen 37 unabhängigen Gesellschaften voran. Um den Energiebedarf zu reduzieren, wird zum Beispiel überwiegend in elektrische und hybride Spritzgießmaschinen investiert. „Mit dem diesjährigen Preisträger verbindet uns eine jahrzehntelange, sehr fruchtbare Partnerschaft. Und dies nicht nur in Deutschland und Europa“, sagte Helmut Heinson, Vertriebsgeschäftsführer bei Arburg. Auch in Asien und Amerika sei man gemeinsam erfolgreich unterwegs. Aktuell sind rund 250 Allrounder-Spritzgießmaschinen in den Produktionswerken in China, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Tschechien, in der Türkei und in den USA im Einsatz. Hinzu kam im Herbst 2014 ein Freeformer für die additive Fertigung. Umweltschutz und Energieeffizienz spielen bei A. Raymond seit über zehn Jahren eine sehr wichtige Rolle und werden weltweit kontinuierlich vorangetrieben. sk www.araymond.com Bei den Freeformer-Kunden handelt es sich laut Gaub auch um Firmen, die Arburg mit seinen Spritzgießmaschinen bislang nicht auf der Kundenliste hatte: „Vor allem Prototyping-Dienstleister stehen bei uns vor der Tür. Und dies sind nicht unbedingt kleine Unternehmen, wie ein Prototyper aus Belgien mit 800 Mitarbeitern zeigt.“ Für Prototyper sei der Freeformer vor allem deshalb interessant, weil man den gleichen Kunststoff einsetzen könne, der später für die Serienfertigung verwendet werden soll. „Sogar Zugfestigkeit und Elastizitätsmodul reichen bis zu 80 Prozent an das spätere klassische Spritzgussbauteil heran“, so Gaub. Europaweit startet der Verkauf in Europa und in den USA dieser Tage, in Asien mit der Chinaplas im Mai. Der Maschinenbauer hat für den weltweiten Rollout auch das Freeformer-Team entsprechend ausgebaut: Neben Entwicklern und Technologieberatern, die eng mit den Kunden zusammenarbeiten, gibt es auch sogenannte Manager Additive Manufacturing. Sie sollen künftig die Kunden vor Ort in Deutschland, Tschechien, China und den USA betreuen, und zwar in Freeformer-Laboren. Dabei handelt es sich um Anwendungstechniker, die zugleich für den Verkauf als Vertriebsunterstützung fungieren. Auch in der sogenannten Effizienz-Arena stand der Freeformer im Mittelpunkt: Am Beispiel einer Büroschere konnten die Gäste die Kombination von Spritzgießen und additiver Fertigung unter Einbeziehung von Industrie-4.0Technologien erleben. Die Besucher wählten dazu eine Variante eines Scherenrohlings aus. Ein Allrounder spritzte die Griffe an die Schere an, dann wurde ein Code zur eindeutigen Rückverfolgbarkeit sowie zur Anzeige aller relevanten Prozessdaten aufgelasert. An der Freeformer-Station wurde schließlich ein individueller, erhabener 3D-Schriftzug aus PP additiv auf die Schere aufgebracht. sk www.arburg.com Fotos vom Arburg Event Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren BRANCHE 27. März 2015 | Ausgabe 6 11 Erneut unter den Top 100 Windmöller & Hölscher ausgezeichnet Wachstumsstärke Der deutsche Mittelstand wird nicht nur als „Rückgrat der deutschen Wirtschaft“ bezeichnet, sondern die deutschen Mittelständler gelten auch als die großen Gewinner der Globalisierung. Nach Aussage des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos habe Deutschland neben Finnland, Dänemark und Japan in den vergangenen 30 Jahren am stärksten von der Internationalisierung der Wirtschaft profitiert, so war jüngst in der Wirtschafts Woche zu lesen. In einem Ranking, das die Wirtschafts Woche zusammen mit dem Münchener Unternehmensberater Bernd Vernohr erstellte, werden die 100 wachstumsstärksten mittelständischen Unternehmen aufgelistet. Nach 2014 erreichte Windmöller & Hölscher bereits zum zweiten Mal die Top 100 und belegt einen hervorragenden 55. Platz. International ganz vorne mitspielen Gegenstand der Untersuchung sind die deutschen Mittelständler mit einem Umsatz von 50 Mio. bis 1 Mrd. EUR, die in ihrem Geschäftsfeld zu den Global Champions gehören, das heißt, international ganz vorn mitspielen. Das Ranking listet die 100 wachstumsstärksten globalen Champions für den Zeitraum von 2002 bis 2012 auf. Um eine Vergleichsbasis für die Wachstumsstärke dieser Un- ternehmen zu bekommen, bedient sich die Wirtschafts Woche des sogenannten Birch-Index, der das Umsatzplus mit dem entsprechenden prozentualen Zuwachs multi pliziert. Dieses Berechnungsverfahren wurde von dem Ökonomen David L. Birch vom renommierten amerikanischen Massachusetts Institute of Technology entwickelt. Auf die Frage, wie die Zukunft für die deutschen Mittelständler aussieht, heißt es in der Wirtschafts Woche: „Den Niedergang des globalen Geschäfts müssen Deutschlands Champions nicht fürchten. Wer sich richtig aufstellt, kann von den weltweit entstehenden Mittelschichten in den Schwellenländern profitieren. Dort hat ,made in Germany‘ noch immer einen guten Klang.“ Dies gelte nicht nur für China und Indien, sondern gleichermaßen auch für Afrika und Lateinamerika, eine Beobachtung, die auch Windmöller & Hölscher bestätigen kann. Windmöller & Hölscher ist ein international führender Hersteller von Maschinen und Ausrüstungen für die Industrie flexibler Verpackungen mit Sitz in Lengerich, Deutschland. Das Produktprogramm umfasst Blas- und Gießfolienanlagen, Flexo- und Tiefdruckmaschinen, Maschinen für die Veredelung und Verarbeitung von Papier, Folien und Kunststoffgeweben sowie FFS-(Form-, Fill- & Seal-)Absackanlagen. sl www.wuh-group.com Kunststoff-Waschanlage für US-Markt Optimierter Durchsatz – hohe Produktqualität USA Aus Post-Consumer-Abfällen lassen sich hochwertige Rezyklate herstellen, wenn alle Aufbereitungsschritte optimal aufeinander abgestimmt sind. Ein wesentlicher Faktor für das erreichbare Kostenund Qualitätsniveau ist die Effizienz beim Waschen und Trocknen der zerkleinerten Kunststoffabfälle. Die Lindner Washtech GmbH, Großbottwar, entwickelt und fertigt kunden- und anwendungsspezifisch ausgelegte Waschanlagen. Cedar Poly LLC, USA, hat kürzlich eine KunststoffWaschanlage des Unternehmens in Betrieb genommen. Mehrstufiger Aufbau Cedar Poly setzt die neue Anlage als Teil seiner Recyclinglinie für Post-Consumer-PE-HD ein, das überwiegend in Form entleerter Behälter und Flaschen anfällt. Mit der alten Anlage konnte der Rezyklierer höchstens 300 kg/h durchsetzen, die erreichte Reinigungswirkung genügte nicht, um ein direkt weiterzuverarbeitendes Rezyklat herzustellen. Die kundenspezifisch konzipierte neue Waschanlage ist mehrstufig aufgebaut. Zu Beginn durchlaufen die geschredderten PE-HD-Flakes eine Vorwäsche, in der das Material eingeweicht und Störstoffe wie Steine, Metalle oder Glas abgetrennt werden. Das Abtrennen von Papieranhaftungen und weiteren Modulare Kunststoff-Waschanlage für Post-Consumer-Abfälle Foto: Lindner Verunreinigungen erfolgt mit zwei Friktionswäschern des Typs LF 600. Die Wäscher sind mit austauschbaren Paddeln und Sieben ausgestattet. Der neu entwickelte Rotor sorgt dank optimierter Verweildauer des Materials für eine hohe Reinigungswirkung. Die schwereren Kunststofffraktionen wie PET, ABS oder PVC werden in einer weiteren Separatorstufe abgetrennt. Anschließend durchläuft der Kunststoff einen schonend arbeitenden mechanischen Trockner vom Typ LMD 2000/1200. Letzte Stufe ist ein Air-Wash-System, in dem die noch verbliebenen Feinanteile sowie Folienanteile separiert werden. Beim abschließenden Abfüllen in Bigbags liegt die Restfeuchtigkeit der so gewaschenen und getrockneten PE-HD-Flakes unter 1 %. Die Im Kreis der Wiederverwertung Im Rahmen des PET-Recycling Forums von Dr. Thiele Polyester Technology veranstaltete Gneuß sein Open House VON KLEINSTEN BIS ZU GRÖSSTEN MENGEN Auf der Open-House-Veranstaltung tummelten sich über 150 Teilnehmer aus der Branche Foto: K-ZEITUNG Recycling Als Teil der stofflichen Wiederverwendung trägt die Polyester-Recyclingindustrie wesentlich zur Reduzierung des Verbrauchs an erdölbasierten Kunststoffen bei. Dabei sind die Rohstoffströme, vor allem die gesammelten PET-Flaschen, einer stetigen Entwicklung und Veränderung in Menge, Verfügbarkeit, Qualität und Zusammensetzung unterworfen. Diesen Herausforderungen begegnet die Recyclingindustrie mit ständigen Innovationen in allen Teilbereichen. Während der fünfstündigen Präsentation bei Gneuß wurden auf der Tiefziehfolienanlage mit einem Extruder MRS 90 und dem Rota- ry Filtriersystem RSF genius 90 circa 2 t von 100 %igen PET-Bottle-Flakes zu einer lebensmitteltauglichen Folie von 400 µm Dicke und einer Breite von 600 mm nach Randbeschnitt verarbeitet. Das Multirotationssystem (MRS) von Gneuß eröffnet neue Möglichkeiten zur effizienten Entgasung und Extrusion von Kunststoffschmelzen. Begleitend oder alternativ hierzu können Gase oder Füllstoffe homogen in die Schmelze eingebracht werden. Auf einer zweiten Anlage zum direkten Industrieabfallrecycling wurden POYAbfälle, die mit Spinnölen versetzt sind, rezykliert. Über 3 t der Faserballen wurden in der Zeit der Veranstaltung zu Pellets für die Weiterverspinnung verarbeitet. Das Polyester Recycling Forum bot mit einer breiten Auswahl an vortragenden Firmen den Besuchern die Gelegenheit, sich beginnend mit profunden Marktinformationen über den neuesten technologischen und technischen Stand der Aufarbeitung und Verarbeitung von PET-Abfallströmen zu informieren. sl www.gneuss.de Mehr Bilder dazu in unserer App Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren GRAVIPLUS - Ideal für jeden Durchsatz Gleichmäßige Dosierung – ohne Probleme! Ob es nun 250 Gramm oder 7,5 Tonnen pro Stunden sind, GRAVIPLUS mischt und dosiert mit der gleichen Präzision kleinste oder größte Materialdurchsätze – egal ob Granulat, Pulver oder Flüssigkeit. 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Mai 2015 Wissensforum Beim Blasformen sind neben den Abmessungen der zu zerkleinernden Kunststoffteile mittlerweile auch Mahlguttemperierung, Materialrückführung und Energieeffizienz von großer Bedeutung. Bei der Fachtagung „Blasformen 2015“ am 19. und 20. Mai 2015 in Köln sprechen Experten über alle relevanten Aspekte. Veranstalter ist das VDI Wissensforum mit Sitz in Düsseldorf. Seit mehr als 50 Jahren ist die VDI Wissensforum GmbH einer der führenden Weiterbildungsspezialisten für Ingenieure sowie für Fach- und Führungskräfte im technischen Umfeld. Die Veranstaltung eröffnet Tagungsleiter Christian Müller von W. Müller. Direkt im Anschluss spricht Dr. Dagmar Dirzus vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) über die Industrie 4.0. Sie erläutert dabei die Sicherung des Produktionsstandorts Deutschland sowie die zukünftigen Möglichkeiten der Automation. Materialien für Verpackungsbehälter Unter dem Themenschwerpunkt Materialien und Systeme für Verpackungsbehälter spricht Christian Burkhart von Clariant Chemical Masterbatches über den Vergleich von Masterbatch zu Liquid Colours. Er thematisiert in seinem Vortrag die aktuellen Entwicklungen und erklärt, wie sich Dosiersysteme einsetzen lassen. Wie sich elektrische Blasmaschinen auf die Produktion auswirken, erläutert ein Vertreter von AST Kunststoffverarbeitung. Neben der Wiederholgenauigkeit und der Prozesssicherheit greift er die Kosten auf und vergleicht sie mit der hydraulischen Blasmaschine. Am zweiten Veranstaltungstag liegt der Fokus auf blasgeformten technischen Teilen. Maik Hentschel von pro.f.i.t. – pro future innovative technology sieht die Anforderungen an technische Teile vor allem im Anspruch an die innovativen Fertigungstechniken. Dabei spielen die Losgröße und Qualität im Wandel eine wichtige Rolle. Zudem zeigt Hentschel die Kriterien zur erfolgreichen und ergebnisorientierten Anlagenkonfiguration auf. Zum Abschluss der Fachtagung spricht ein Referent von Bielomatik Leuze über die flexible Endbearbeitung von blasgeformten Kunststoffbehältern sowie deren Möglichkeiten in der Bearbeitung von Blasformteilen. Dabei vergleicht er die konventionellen Techniken mit flexiblen Konzepten. sl www.vdi.de/blasformen PERSONEN Veränderungen im Vorstand der Krones AG Christoph Klenk Vorstandsvorsitzender Foto: Krones Krones Volker Kronseder, Vorstandsvorsitzender der Krones AG, hat sich entsprechend den internen Regelungen des Unternehmens entschlossen, seinen am 31. Dezember 2015 endenden Vorstandsvertrag nicht zu verlängern. Volker Kronseder will auch künftig seinen Beitrag zur positiven Entwicklung des Unternehmens leisten und weiterhin Verantwortung in der Krones AG übernehmen. Nachfolger von Volker Kronseder wird Christoph Klenk, den der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Januar 2016 zum Vorstandsvorsitzenden der Krones AG ernannte. Christoph Klenk ist seit 1994 für die Krones AG tätig. Nach Führungspositionen im Vertrieb für die Region Asien-Pazifik wurde Christoph Klenk 2003 Vorstandsmitglied des Unternehmens. Bis 2011 war er als Vorstand für die Bereiche Forschung & Entwicklung sowie Produktsparten verantwortlich. Seit 2012 ist Christoph Klenk Finanzvorstand der Krones AG. Als Nachfolger von Christoph Klenk im Amt des Finanzvorstands bestellte der Aufsichtsrat einen externen Kandidaten, der in einem internationalen Konzern seine Eignung erfolgreich bewiesen hat und über langjährige Erfahrung in der Verpackungsindustrie verfügt. Dritte Generation übernimmt bei Bernhard Ide GmbH & Co. KG Alexander Ide Geschäftsleitung Foto: Ide Bernhard Ide GmbH & Co. KG Zum Jahreswechsel hat Thomas Ide beim Ostfilderner Maschinen- und Anlagenbauer das operative Geschäft in der Unternehmensleitung an seinen Sohn Alexander übergeben. Damit bleibt IDE 57 Jahre nach der Firmengründung in Familienhand, wobei Seniorchef Thomas Ide weiterhin als beratender Geschäftsführer tätig sein wird. Alexander Ide übernimmt damit die Verantwortung für ein Unternehmen, das sich als Werkzeug-, Maschinen- und Anlagenbauer in der Kunststoffextrusion national wie international einen Namen gemacht hat. Alexander Ide, der Enkel des Firmengründers, leitet nun seit Jahresbeginn die Geschicke des Betriebs. Dabei ist er aber bei Weitem kein unbeschriebenes Blatt in der Firma: Seit nunmehr zehn Jahren gehört er der Firmanleitung an und konnte sich in Zusammenarbeit mit seinem Vater gründlich in seine Aufgaben einarbeiten. Unterstützt wird er dabei von seiner Ehefrau, der Diplom-Ökonomin Silke Ide. Gemeinsam wollen sie das große Erbe der vorangegangenen Generationen pflegen und für eine weitere positive Entwicklung des Unternehmens Sorge tragen. Reduction Engineering-Scheer Mit der seit 1. Februar 2015 wirksamen Bestellung der neuen Geschäftsführung vollzieht der baden-württembergische Granulieranlagenbauer Reduction Engineering-Scheer, Teil der amerikanischen Reduction Engineering Inc. in Kent OH/USA, den geplanten Generationswechsel. Dabei wird mit der Ernennung des bisherigen Verkaufsleiters der Asien-Organisation, Paul Merich (35), zum neuen operativen Geschäftsführer auf Kontinuität gesetzt. Er folgt in Paul Merich dieser Position dem seit rund 40 Geschäftsführer Jahren mit dem Unternehmen Foto: Reduction Engineering-Scheer verbundenen Ludwig Zollitsch (68) nach, der noch bis Mitte dieses Jahres begleitend zur Verfügung stehen wird. Die Personalentscheidung ist der Abschluss einer rund zweijährigen Restrukturierungsphase, in deren Fokus die Betriebsverlegung von einem räumlich ausgeschöpften Mietobjekt in Stuttgart in ein größeres Besitzobjekt in Korntal-Münchingen stand. Parallel dazu wurden die Maschinen- und Montagekapazitäten erweitert und das Vertriebsnetzwerk ausgebaut. Damit stehen die Weichen nun wieder klar in Richtung Stärkung und Ausbau der Marktführerschaft. Werkzeugbau des Jahres Bewerbungsfrist um den Titel „Werkzeugbau des Jahres“ läuft noch bis zum 7. April Wettbewerb Bereits zum zwölften Mal suchen das WZL der RWTH Aachen und das Fraunhofer IPT auch in diesem Jahr den besten Werkzeug- und Formenbau im deutschsprachigen Raum. „Damit bieten wir den Unternehmen der Branche wieder die Gelegenheit, sich kostenlos und anonym mit dem Wettbewerb zu messen“, so Martin Bock, Geschäftsfeldleiter Werkzeugbau am Fraunhofer IPT. „Alle Teilnehmer erhalten eine wertvolle Auswertung, die in dieser Form weltweit einmalig ist“, beschreibt Martin Bock das Leistungspaket. Sowohl selbstständige Werkzeugbaubetriebe als auch interne Werkzugbauabteilungen innerhalb produzierender Unternehmen können teilnehmen. nehmen selbst vor Ort in Augenschein, um sich von ihrer Leistungsfähigkeit zu überzeugen. Dokumentierte Leistungsfähigkeit Die Finalisten erhalten ein Gütesiegel, das ihre Leistungsfähigkeit gegenüber Kunden, Lieferanten Verlag: Giesel Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Tel. 0511 7304-0, Fax 0511 7304-157 www.giesel.de, www.k-zeitung.de [email protected] Geschäftsführung: Klaus Krause Herausgeber: Joachim Rönisch Tel. 0511 7304-136 [email protected] Chefredaktion: Günter Kögel (gk) (verantw.) Tel. 0821 319880-50 [email protected] Redaktion: Dipl.-Inf. Arne Grävemeyer (gr) (stv. Chefredakteur) Tel. 0511 7304-152 [email protected] Dipl.-Phys. Matthias Gutbrod (mg) Tel. 0511 7304-132 [email protected] Stefan Lenz (sl) Tel. 0821 319880-54 [email protected] Philipp Lubos (pl) Tel. 0821 319880-51 [email protected] Online-Redaktion: Miriam Mörz (mm) Tel. 0821 319880-53 [email protected] Organisationsmanagement/CvD: Jürgen Lindemann (jl) Tel. 0821 319880-55 [email protected] Freie Mitarbeiter: Sabine Koll (sk) Tel. 0176 10428359 [email protected] Dipl.-Ing. Gabriele Rzepka (rz) Tel. 06172 8689940 [email protected] Teamassistenz: Sofia Matula, Tel. 0511 7304-110 [email protected] Petra Wildner, Tel. 0821 319880-13 [email protected] Leitung Industriemedien: Franz Krauß Tel. 0821 319880-41 [email protected] Anzeigenleitung: Axel Gerhartz Tel. 0821 319880-52 [email protected] Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 36 vom 1. 10. 2014 gültig. Druckunterlagen: [email protected] Tel. 0511 8550-2521 Fax 0511 8550-2401 Vertrieb/Abonnement-Service: [email protected] Tel. 0511 8550-2639 Fax 0511 7304-233 Bankverbindungen: Postbank Hannover (BLZ 250 100 30), Konto 90 898 306, IBAN DE65 2501 0030 0090 8983 06, BIC PBNKDEFF250 Commerzbank Hannover (BLZ 250 400 66), Konto 150 022 200, IBAN DE03 2504 0066 0150 0222 00, BIC COBADEFFXXX Herausforderung für die Besten Der Wettbewerb basiert auf einem wissenschaftlich fundierten und praxiserprobten Kennzahlenmodell. Prozesse, Ressourcen, Organisation, Strategie und Führung der Unternehmen fließen ebenso in die Bewertung ein wie finanzielle, kundenbezogene Ergebnisse. Er dient damit seit Langem als Gradmesser für die Leistungsfähigkeit von Unternehmen und Abteilungen aus dem Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbau. Alle Teilnehmer erhalten eine schriftliche Auswertung ihrer individuellen Ergebnisse. Sie erfahren so, wie sie in den einzelnen Teildisziplinen gegenüber dem Wettbewerb aufgestellt sind und wo Stärken und Verbesserungschancen liegen. Zusätzlich nehmen die Experten von WZL und Fraunhofer IPT die besten Unter- Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic & Kaut schuk-Zeitung) ist die einzige Zeitung der Kunststoff- und Kautschukbranche. Sie enthält aktuelle Nachrichten über Produktion, Verkauf, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen und Elastomeren in allen Industriezweigen. Bereits zum zwölften Mal suchen das WZL der RWTH Aachen und das Fraunhofer IPT auch in diesem Jahr den besten Werkzeug- und Formenbau im deutschsprachigen Raum Foto: Fraunhofer IPT und Mitarbeitern dokumentiert. In einer feierlichen Preisverleihung wird der Gesamtsieger mit einem wertvollen Pokal geehrt, der seine herausragende Leistung bestätigt. Im vergangenen Jahr erhielt die Gerresheimer Regensburg GmbH die begehrte Siegertrophäe. Das Unternehmen mit Standort in Wackersdorf hatte mit seiner hervorragenden Leistung die Jury auf vielfache Weise überzeugt. sl www.wzl.rwth-aachen.de www.ipt.fraunhofer.de www.excellence-in-production.de Die K-ZEITUNG erscheint 2015 mit 23 Ausgaben. Sie dient der freien Meinungsbildung. Die Beiträge geben daher nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages und unter voller Quellenangabe. Alle Rechte vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und anderes Material übernimmt der Verlag keine Haftung. Fotokopien, die für gewerbliche Zwecke im Sinne des § 54 (2) UrhG hergestellt werden, verpflichten zur Gebührenzahlung an die VG Wort, Abt. Wissenschaft, Goethestr. 49, 80336 München, von der auch die Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind. Bezugsbedingungen: Jahresabonnement € 172,00 inkl. MwSt. und Versandkosten. Ausland € 176,00. Studenten erhalten 50 Prozent Rabatt gegen Vorlage der Studienbescheinigung. Im Abonnementpreis enthalten ist ein Anteil von 3,00 Euro für das E-Paper. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls nicht sechs Wochen vor Ende des Bezugsjahres die Kündigung erfolgt. Mitglieder des WIP-Kunststoffe e.V. und Kunststoffland NRW e.V. erhalten die K-ZEITUNG im Rahmen ihres Mitglieder-Beitrages. Einzelpreis € 7,60 inkl. Versandkosten. Erfüllungsort ist Hannover. 46. Jahrgang. ISSN 1436-6401 Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW). © Druck: Printmedienpartner GmbH Böcklerstraße 13, 31789 Hameln BRANCHE 27. März 2015 | Ausgabe 6 13 Schnittstelle Mensch – Maschine Mannheim: Kunststoffe im Automobil 2015 – Kongress und Fachausstellung Fahrzeugtrends Automobilbau ohne Kunststoff oder Faserverbundkunststoff ist längst nicht mehr denkbar. Deshalb erstaunt es nicht, dass zum diesjährigen Fachkongress „Kunststoffe im Automobilbau“ des VDI wieder über 1.400 Kongressteilnehmer nach Mannheim anreisten. Fast 100 Aussteller ergänzten die in diesem Jahr dreizügigen Vortragsveranstaltungen, bei denen neben den Kunststoffanwendungen in Pkw auch die Kunststoffe in Nutzfahrzeugen zu ihrem Recht kamen. Das Touchpad ist in der Mittelkonsole mehrerer Mercedes Fahrzeuge integriert Foto: Rzepka Kongressleiter Prof. Rudolf Stauber, Vorsitzender des VDI-Fachausschusses Kunststoffe im Automobilbau, betont die immer größere Bedeutung der Kunststoffe im Fahrzeuginterieur: „Der Siegeszug der Kunststoffe im Exterieur hat schon vor Jahren stattgefunden. Durch die Ansprüche an das Cockpit der Zukunft müssen die Hersteller neue Werkstoffe entwickeln. Moderne Kommunikationsmittel, die Vernetzung mit der Informationswelt und der Wunsch des Kunden, seine Be dienelemente aus der gewohnten Smartphone-Welt auch im Fahrzeug wiederzufinden, werden das Interieur in den nächsten Jahren deutlich verändern.“ Lösungen der Cockpitgestaltung stehen auch bei BMW ganz oben auf der Agenda. Die Konzepte und Ansätze des virtuellen Cockpits, das auf eine zentrale Bildschirm einheit mit intuitiver Bedientechnik fokussiert, beschäftigt Jürgen Gugg, Gruppenleiter Interieurwerkstoffe bei BMW: „Wir brauchen Werkstoffe, mit denen sich unsere Ansprüche an das Cockpit der Zukunft im Fertigungsprozess darstellen lassen. Gleichzeitig müssen sie jedoch auch alltagstauglich im Hinblick auf Lang lebigkeit und Kratzfestigkeit sein.“ Forschern unisono im Mittelpunkt. Schon heute geht es vielen Autofahrern um die Funktionen in ihrem Pkw, um den Wohlfühlfaktor und weniger um die reine Freude an der Fortbewegung. Angebote wie das Carsharing gehören schon jetzt zur Gegenwart, autonomes Fahren ist längst nicht mehr nur Gegenstand der ScienceFiction-Literatur. Wolfgang Müller Pietralla, Leiter der Abteilung Zukunftsforschung und Trend transfer bei VW, ist sich sicher: „Die Menschen erwarten, dass sich die Technik ihren Bedürfnissen und bestimmten Umweltkontexten anpasst. Die Lebensqualität steht im Mittelpunkt des 21. Jahrhunderts. Die gesetzlichen CO₂Absenkungen werden ebenfalls die Fahrzeugkonzepte verändern.“ Der Zukunftsforscher sieht einen eindeutigen Trend hin zur multifunktionalen Fahrgastzelle mit Entertainment bei noch leichteren Fahrzeugen. Elektromobilität wird zu einer veränderten Struktur in Städten, Carsharing zu ver ändertem Nutzerverhalten führen. Funktionsintegrierte Kunststoffe gehören zu diesen Entwicklungen unabdingbar dazu. Den Innenraum der Zukunft gestalten die Kunden möglicherweise individuell nach ihren Wünschen und Bedürfnissen, denn mithilfe des 3D-Drucks rücken maßgeschneiderte Lösungen immer mehr in Richtung Alltag. Derzeit besteht ein Pkw aus etwa 20 Gew.-% Kunststoff. Der Anteil der Kunststoffe wird zunehmen, davon ist Pietralla überzeugt. Dafür sorgen die nach wie vor zuneh menden Anforderungen des Leichtbaus, den die Elektromobilität ebenfalls befeuert, und die hohe Individualisierung des Innenraums. Der Trend lässt sich laut Pietralla bei VW an den Mitarbeitern erkennen: „Haben die Autobauer früher überwiegend Metallwerker beschäftigt, so sind das heute Kunststofffachleute.“ Materiallösungen Auch Dr. Guiscard Glück, Vice President Performance Materials, BASF, schließt sich an: „Neue Fahrzeugkonzepte und neue Designkonzepte verlangen nach neuen Werkstoffen. Dazu gehören elektrische Anwendungen und intelligente Smartoberflächen aus Kunststoff. Möglicherweise brauchen wir auch Fahrzeuginnenräume, die sich einfach reinigen lassen, wenn wir an das Thema Carsharing denken.“ Zahlreiche Vorträge streiften immer wieder die Vision des autonomen Fahrens. Erste Probefahrten haben schon ihre Feuertaufe bestanden, Verkehrsminister planen Teststrecken und in der Stadt der Zukunft holen die selbstfahrenden Autos ihre Gäste vor der Haustür ab und bringen sie ans Ziel, ohne Stau, ohne Unfall, tiefenentspannt. Bis diese Konzepte wahr werden, wird es noch ein wenig dauern. Doch in den Köpfen der Auto mobilkonzerne nehmen diese Szenarien schon lange Gestalt an; und so auch die Frage nach dem geeigneten Werkstoffmix. Faserverbundstrukturbauteile, schwin- Hingucker während der Ausstellung und auf der Straße: der BMW i8 lässt sein Faserverbundmaterial an den Strukturbauteilen sehen und ist erklärter Liebling zahlreicher Besucher Foto: Rzepka gungs- und geräuschdämpfende Materialien bei Elektrofahrzeugen, funktionalisierte Kunststoffe, elektrisch leitend mit integrierter Sensorik, berührungsempfindliche Oberflächen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Glück bringt es auf den Punkt: „Das Potenzial an innovativen Materiallösungen ist noch längst nicht ausgeschöpft.“ Vorteilhaft für den Kunststoff wirken sich darüber hinaus die steigenden Designansprüche der Kunden aus. Bequem, schön und funktional wollen es längst auch die Käufer von Mittelklassewagen. Jörg Friedrich, Geschäftsführer Car Men, liefert die Erklärung: „Durch Designelemente des Premiummarktes werten Hersteller von preiswerteren Fahrzeugklassen diese auf. Die Kunden werden älter, sind besser informiert und deren Design- und Qualitäts ansprüche wachsen. Das führt zu einer Art Premium light.“ Dekoelemente in größerer Auswahl, die die Kunden individuell auswählen können, geben auch Mittelklassewagen den individuellen Touch. Ohne Kunststoff wäre dieser Trend kaum zu realisieren. Bei allen neuen Konzepten für den Fahrzeuginnenraum bleibt jedoch auch das Thema Leichtbau nach wie vor hochaktuell. Die Elektromobilität wird kommen, spätestens in zehn Jahren, ist sich Gugg sicher. Verbundfasern lassen sich heute schon offen in Strukturbauteilen sehen wie beim BMW i8. Gugg erklärt: „Materialauthentizität durch sichtbar tragende Strukturen sind für den Kunden ein Erlebnis.“ grz www.kunststoffe-im-auto.de LIGNA 2015 Innovations – Solutions – Efficiency Überraschend vielseitig! ■ Entdecken Sie innovative Lösungen für die Verarbeitung von Kunst- und Verbundstoffen sowie anderer Materialien ■ Erleben Sie moderne Maschinen und Technologien im Einsatz ■ Seien Sie dabei – jetzt Ticket registrieren! - und Kunst toffe nds Verbu 11. – 15. Mai 2015 ▪ Hannover ▪ Germany ligna.de Technik muss sich anpassen Design und Komfort im Fahrzeug innenraum, seine Funktion als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, stehen bei Werkstoffherstellern, Zulieferunternehmen, Automobilbauern und Making more out of wood Mehr Bilder finden Sie in der App Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren MESSEN + AUSSTELLUNGEN 14 27. März 2015 | Ausgabe 6 Die JEC Europe in Paris zieht um Die JEC Europe in Paris ist so erfolgreich, dass diese Composites Show nächstes Jahr umzieht und sich einen neuen Namen gibt Frédérique Mutel, Präsidentin und CEO der JEC-Gruppe, auf der JEC Europe 2015 in Paris: „Aus JEC Europe wird JEC World“ Foto: K-ZEITUNG Treffpunkt Knapp 1.300 Aussteller (1.200 im Jahr 2014) präsentierten Mitte März in Paris auf der JEC Europe ihre Produkte und Verfahren rund um die Verbundwerkstoffe ( Seite 18, 19). Damit bleibt die JEC Show Paris – die jetzt ihren 50. Geburtstag hatte – die mit Abstand größte Messe für Composites in der Welt. Allein die Nettoausstellungsfläche ist in den letzten sechs Jahren um mehr als 50 % gewachsen. Insgesamt 35.727 registrierte Besucher aus 88 Ländern komplettierten das Messezentrum Paris Porte de Versailles auch dieses Jahr zum Nabel der Compositewelt. Nachfrage nimmt zu Damit übertraf die Veranstaltung abermals alle bisherigen. Zurück- zuführen ist der Erfolg der JEC Show Paris auf die weiterhin zunehmende Nachfrage nach Verbundwerkstoffen weltweit. Für die kommenden Jahre rechnet der Messeveranstalter JEC mit einer weiteren Steigerung. Frédérique Mutel, Präsidentin und CEO der JEC-Gruppe, erklärte dazu in Paris: „Mit einem weiter steigenden Automatisierungsgrad bei der Verarbeitung und immer besser werdenden FEM-Simulationen rechnen wir im Markt für Verbundmaterialien weltweit mit einem Wachstum von sechs Prozent jährlich, um 2018 ein Marktvolumen von rund 90 Milliarden Euro bzw. 11,4 Millionen Tonnen zu erreichen.“ (gegenüber 61 Mrd. EUR bzw. 8,8 Mio. t 2014) Treiber für dieses Wachstum sind nach Ansicht von Mutel neue Anwendungen dank neuer Technologien und Designs sowie deutlich größere Volumen in den wachstumsstarken Ländern Asiens. Tragende Säule ist der Fahrzeugbau Wesentliche Wachstumsfelder sind laut Mutel der Fahrzeugbau und die Windenergie. Insbesondere für CFK werden hier bis zum Jahr 2020 sehr hohe jährliche Wachstumsraten prognostiziert (Fahrzeugbau 29,2 %; Windenergie 18,9 %). Das spiegelte sich auch auf der Messe in sieben verschiedenen Anwendungsbereichen wider. Insbesondere das Thema men- und Werkzeugbau die wichtigsten Trends bei der Bewertung. JEC Europe zieht um und wird zur JEC World Innovative Branche: Auf der JEC Europe 2015 durften gleich 18 Unternehmen den JEC Innovation Award entgegennehmen Foto: K-ZEITUNG Leichtbau im Fahrzeugbau war eine tragende Säule der Veranstaltung. Weitere Themen auf der Messe waren die Einsatzbereiche Windenergie, Luft- und Raumfahrt, Transport im Allgemeinen, Sport und Freizeit sowie Schiffbau. Vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit erhielt das Thema Biocomposites wie bereits in den letzten Jahren besondere Beachtung. 18 Auszeicnungen Die Branche gibt sich besonders innovativ: Gelungener Abschluss des ersten Messetags war die Verleihung des JEC Innovation Awards. Diesmal erhielten gleich 18 Firmen und ihre Partner – darunter vier Unternehmen aus Deutschland – die begehrte Auszeichnung für ihre neuen Ideen auf dem Gebiet der Verbundwerkstoffe. Automatisierung und damit ein wichtiger Schritt zur Großserientauglichkeit waren neben dem Einsatz umweltfreundlicher Materialien und dem modernen For- Für die JEC Europe rechnet Mutel mit weiter steigenden Besucherund Ausstellerzahlen. Sie kündigte daher auf der diesjährigen JEC Europe eine Expansionsphase an: „Für die künftig zu erwartende Anzahl an Ausstellern und Besuchern reichen die 58.000 Quadrat meter der Halle 7 in Paris Porte de Versailles nicht mehr aus. Sie wird daher auf das Messegelände Villepinte verlegt, das sich im Norden von Paris in unmittelbarer Nähe des Flughafens Roissy Charles de Gaulle befindet.“ Hier stehen der Veranstaltung dann 62.000 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung. Der Branchentreff wird nicht nur umziehen, der Veranstalter gibt ihm auch noch einen neuen Namen: Aus JEC Europe wird künftig JEC World. „Dies ist die einzige Veranstaltung, die alle Akteure und Märkte der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich der Verbundwerkstoffe zusammenbringt“, begründete Mutel diesen Schritt. Und schon jetzt kämen 30 % der Aussteller und 20 % der Besucher außerhalb Euro pas nach Paris. Die nächste Show findet dann als JEC World vom 8. bis 10. März 2016 in Paris Nord Villepinte statt. mg www.jeccomposites.com „Hightechschäume in großem Maßstab“ PA-Carbon in die Anwendung Solvay und 3A Composites besiegeln in Paris Allianz zur Fertigung leichter Schäume SGL und BASF beenden Materialforschung Kooperation Es war eine der über- raschenden Meldungen auf der JEC Europe in Paris: Solvay, Spezialist für Hochleistungspolymere, und 3A Composites, Spezialist für die industrielle Produktion von Schaumstoffen, bündeln ihre Kräfte. Ziel dieser Kooperation ist die Fertigung innovativer Spezial schaumstoffe in großer Serie. Kostengünstige Alternative zu Waben Wenn zwei Spezialisten, die in ihren Bereichen zu den Marktführen zählen, ihre Kompetenzen sinnvoll zusammenlegen, führt dies zu einer klassischen Win-winSituation. „Es ist sogar eine Triple- win-Situation“, betonte Armin Klesing, Development Manager für Aerospace & Composites bei Solvay, auf der JEC Europe. „Denn diese Allianz bringt vor allem für die Kunden deutliche Vorteile mit sich.“ Als Beispiel nannte er den Flugzeugbau, in dem in vielen gewichtssparenden Anwendungen bislang Wabenstrukturen zum Einsatz kommen, die in der Nachbearbeitung sehr arbeitsintensiv sind. „Erstmals können wir mithilfe der Allianz künftig kostengünstige Schaumlösungen als Substitution anbieten, und das in großen Stückzahlen weltweit“. Roman Thomassin (l.), 3A Composites, und Armin Klesing, Solvay Specialty Polymers, besiegeln auf der JEC Europe in Paris ihre Allianz zur Serienproduktion von Schäumen aus Hochleistungskunststoffen Foto: K-ZEITUNG »Unsere Allianz mit 3A Composites ist ein echter Durchbruch im Markt« Armin Klesing, Solvay Specialty Polymers Die Partner werden zunächst Sandwichmaterialien auf der Basis von Radel-Schaum herstellen, wie sie im Airbus A350 und im Leichtflugzeug Solar Impulse eingesetzt werden. Radel ist ein Poly phenylsulfon (PPSU) von Solvay, ein besonders zäher, transparenter Kunststoff mit einer sehr guten Wärmeformbeständigkeit (HDT 207 °C) und außergewöhnlich guter Chemikalienbeständigkeit. Später soll das Portfolio auf weitere geschäumte Hochleistungskunststoffe ausgedehnt werden. „Unsere Allianz ist ein echter Durchbruch im Markt, denn sie macht Hightechschäume in großem Maßstab verfügbar. Das gibt den Herstellern einen größeren Konstruktionsspielraum für ebenso feste wie isolierfähige Bauteile auf höchstem Brandschutzniveau“, betonte Klesing in Paris. „Die Airlines wollen technisch bessere und kostengünstigere Lösungen haben“, unterstrich Roman Thomassin, CEO von 3A Composites. „Mit der Allianz werden wir genau das anbieten können.“ Er bekräftigte: „Unser Unternehmen steht an vorderster Front im Aufbau von Fertigungslösungen für Spezialschäume in hohen Losgrößen. Durch die Partnerschaft mit Solvay entsteht damit ein technologischer Marktführer im High-End-Segment mit Schaumstoffen.“ Die Anwendungen der neuen Spezialschaumstoffe in Form von Sandwichmaterialien liegen vor allem bei Transportmitteln wie Verkehrsflugzeugen oder Hochgeschwindigkeitszügen. Die gewichts- und kostensparenden Beispiele reichen von der Kabinenausstattung über Kabel- und Luftkanäle bis hin zu Servierwagen. Die weltweiten Fertigungs- und Entwicklungsstätten beider Partner sichern die globale logistische und regionale Unterstützung der Allianz. 3A Composites rechnet für 2016 mit der Inbetriebnahme zusätzlicher Schaumextrusionskapazitäten in den USA und wird den Markt mit seinen bestehenden Produktlinien weiter bedienen. mg www.solvay.com www.3ACCorematerials.com Kooperation SGL Group und BASF haben gemeinsam ein Carbon faser-Werkstoffsystem auf Basis von reaktivem Polyamid (PA) entwickelt. Der Transfer in konkrete Anwendungen für die Auto mobilindustrie soll nun als nächster Schritt folgen. Das Materialsystem soll die kosteneffiziente Herstellung von thermoplastischen Carbonfaser-Verbundwerkstoffen im Injektionsverfahren (T-RTM: thermoplastisches Resin Transfer Moulding) sowie im reaktiven Spritzguss ermöglichen. Die SGL Group entwickelte im Rahmen der Zusammenarbeit hierzu eine neue Schlichteformulierung für die Carbonfaser. Weiterhin wurden darauf abgestimmte Prozesse zur Fertigung von carbonfaserbasierten Textilien wie Geweben, Gelegen oder Geflechten entwickelt. Für die Herstellung von Multiaxialgelegen werden dabei passende Nähgarne verwendet, die eine Verarbeitung im reaktiven Polyamidsystem ermöglichen. BASF hat die neu entwickelten Carbonfasern im T-RTM-Prozess verarbeitet sowie umfassend chemisch und mechanisch charakterisiert. Die Forschung der BASF arbeitet weiter intensiv an der Entwicklung von thermoplastischen Reaktivsystemen auf Basis von Caprolactam. Tilo Hauke, Konzernforschungsleiter der SGL Group, sagte: „Von zentraler Bedeutung für innovative Verbundwerkstoffe auf Basis von reaktivem Polyamid ist das Zusammenspiel aller Komponenten.“ Josef R. Wünsch, Leiter der Forschung Structural Materials and Systems bei der BASF: „In enger Kooperation mit Anlagenherstellern sowie Verarbeitern und Auto mobil-OEMs arbeiten wir an der Entwicklung von robusten Polyamid-6-Carbonfaser-Verbundwerkstoffsystemen. Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Erweiterung unserer Simulationskompetenzen für Reaktivsysteme, um unsere Kunden kompetent bei der Bauteilauslegung und -optimierung zu unterstützen.“ Carbonfaser-Verbundwerkstoffe auf Basis von Thermoplasten kombinieren Carbonfasereigenschaften wie hohe Steifigkeit und geringes Gewicht mit den klassischen Verarbeitungsvorteilen der Thermoplaste. Sie lassen sich umformen, rezyklieren und verschweißen. Damit stärken sie die Entwicklung der Carbonfasertechnik zur Großserientauglichkeit in vielen verschiedenen Anwendungsbereichen. mg www.basf.com www.sglgroup.com MESSEN + AUSSTELLUNGEN 27. März 2015 | Ausgabe 6 15 Stäubli präsentiert Robotergeneration TX2 Nach Redefining Performances präsentiert Stäubli mit seiner neuen TX2-Generation zur Hannover Messe vom 13. bis 17. April schnellere und flexiblere Sechsachser Sechsachser „Redefining Perfor- mances heißt, wir haben alle Leistungsmerkmale unserer Sechsachser auf den Prüfstand gestellt und neu definiert. Wir wollten den besten Stäubli-Roboter aller Zeiten bauen und das ist uns gelungen“, verkündet Gerald Vogt, Geschäftsführer Stäubli Robotics, selbstbewusst. Das Ergebnis ist die neue 6-Achser-Generation TX2. Auf den ersten Blick ist der Leistungssprung den neuen 6-Achsern der drei Modellreihen TX2-40, TX2-60 und TX2-90 nicht anzusehen. Die Neuen machen aus den Die nächste Generation des Handbediengeräts mit einer HTMLbasierten Oberfläche vereinfacht die Interaktion mit dem Roboter Foto: Stäubli Genen ihrer Vorfahren keinen Hehl, sehen hier und da ein wenig nachgeschärft und dynamischer aus. Geblieben ist die kompakte Bauweise mit einer jetzt noch schlankeren Linienführung. Damit sind die Maschinen, die den Traglastbereich von 2 bis 15 kg bei Reichweiten von 515 bis 1.450 mm abdecken, auch künftig für Applikationen unter beengten Platzverhältnissen gemacht. Dynamischer und zugleich rücksichtsvoll Erst bei näherer Betrachtung entpuppt sich, dass die neuen Maschinen leichter und stärker motorisiert sind, damit noch dynamischer und durch eine Vielzahl von Maßnahmen auch energieeffizienter. Der technologische Quantensprung liegt in der Sicherheitstechnik. Hier ist es gelungen, bahnbrechende Safety-Funktionen zu integrieren. Mit der TX2Baureihe und der CS9-Steuerung schlägt Stäubli Robotics ein neues Kapitel der Mensch-MaschineKooperation auf. Begriffe wie Safe Speed, Safe Stop, Safe Zone und Safe Tool weisen den Weg in ein neues Robotikzeitalter. Künftig steht der direkten Zusammenarbeit von Mensch und Maschine ohne Schutzzaun nichts mehr im Weg. „Wenn wir von sicherer Mensch-Maschine-Kooperation sprechen, meinen wir keine Sicherheitskomponenten aus dem Zulieferregal, sondern eigenentwickelte, technologisch führende Safety-Lösungen. So verfügen die Sechsachser der TX2Baureihe über einen eigenen digitalen Sicherheitsencoder pro Achse und ein integriertes Safety board. Alle Sicherheitsfunktionen sind TÜV-zertifiziert und erfüllen die strengen Anforderungen der Sicherheitskategorie SIL3-/PLe. Damit sind perfekter Schutz für Bediener und teure Prozessausrüstung gewährleistet“, betont Vogt. Die nächste Generation der TX-Roboter, eine Kombination aus Präzision, Geschwindigkeit, Steifigkeit, Größe und Arbeitsbereich Foto: Stäubli digen Neustart absolvieren. Kommt der Bediener dem Roboter zu nahe, verlangsamt der Roboter seine Geschwindigkeit weiter oder verharrt komplett im Sicherheitsmodus. Stäubli setzt bei der TX2-Baureihe auf konfigurierbare I/OModule sowie auf EchtzeitEt hernet-Feldbussysteme. Weiteres Highlight: Mit den Funktionen Safe Tool und Safe Zone lässt sich ein bestimmter Bereich um das End-of-armWerkzeug genau definieren und permanent überwachen. Wird innerhalb der festgelegten Sicherheitszone ein Hindernis erkannt, stoppt der Roboter vollautomatisch. Schäden an teuren Handhabungssystemen oder an der Prozessausrüstung lassen sich damit sicher vermeiden. In Personennähe macht der TX2 langsam Jede Bewegung des Roboters wird sensorisch überwacht, dazu werden sämtliche Koordinaten sowie Geschwindigkeit und Beschleunigung in Echtzeit erfasst. Nähert sich ein Mensch dem Arbeitsbereich des Roboters, reduziert dieser seine Geschwindigkeit automatisch auf ein Sicherheitslevel. Der große Vorteil dabei: Der Roboter kann seine Arbeit mit niedriger Geschwindigkeit fortsetzen, geht nicht in den Not-AusBetrieb und muss keinen aufwen- Yumi-Roboter arbeitet dem Menschen zu Zweiarmroboter von ABB mit Visionsystem und berührungsempfindlicher Sensorik / Einsatz in Kleinteilmontage / Roboter-Schulungszelle auf weniger als einem Quadratmeter Kollaboration ABB präsentiert auf der Hannover Messe den zwei armigen Roboter Yumi, den weltweit ersten echt kollaborativen Zweiarmroboter. Damit erfolgt zugleich die kommerzielle Markteinführung dieses Roboters, der für eine neue Ära der Automatisierung konzipiert wurde, in der Mensch und Roboter Hand in Hand arbeiten. Yumi steht laut ABB für „you and me“ und damit für Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter. Yumi wurde entwickelt, um in erster Linie schnell und flexibel auf die Fertigungsanforderungen in der Elektronikindustrie, beispielsweise in der Kleinteilmontage, reagieren zu können. Es ist ein kollaboratives Montagesystem mit präzisem Visionsystem, Greifer, berührungsempfindlicher Sensorik und integrierten Sicherheitskomponenten. über Fertigungsverfahren und Industrieprozesse wird man dank Yumi neu überdenken müssen“, sagt Per-Vegard Nerseth, Leiter des globalen Geschäftsbereichs Robotik. „Yumi wird zahllose neue Sicherheitsgerichtetes Verhalten Die Programmierung wurde für den Anwender möglichst vereinfacht und dem System wohnt ein sicherheitsgerichtetes Verhalten inne. Laut ABB wird so eine gefahrlose Zusammenarbeit von Mensch und Roboter Seite an Seite möglich. „Viele Annahmen Das kollaborative Montagesystem Yumi ist mit präzisem Vision system, berührungsempfindlicher Sensorik und integrierten Sicherheitskomponenten explizit für die Zusammenarbeit mit menschlichen Kollegen ausgelegt Foto: ABB Einsatzmöglichkeiten bieten, womit wir am Beginn einer neuen Phase der industriellen Automation stehen.“ Der Roboter verfügt bereits über reale Produktionserfahrung und ist im Vorfeld der Kommerzialisierung in unterschiedlichen Anwendungsfeldern getestet worden. Beispielsweise war das Modell viele Monate in der Fertigung in einem ABB-Niederspannungsbereich im Einsatz. Dort wurden Zigtausende Not-Aus-Schalter und Doppelsteckdosen jeweils in enger Zusammenarbeit mit einem Mitarbeiter montiert. Zwei YumiRoboter und zwei Arbeiter fertigten in echter Kooperation bis zu zehn Teile in 220 s. Hochflexibel kann die Produktion an unterschiedliche Losgrößen angepasst werden. So unterstützt beispielsweise ein Yumi-Roboter die Montage des Grundbauteils und verdoppelt dadurch die Produktionsrate. Ein zweiter Yumi-Roboter ist in der Endmontage und Verpackung beschäftigt, wo er seine Aufgaben mit einem weiteren menschlichen Kollegen koordiniert. So entsteht ein agiles Produktionsszenario, welches ohne hohe Investitionskosten für zusätzliche Automatisierung und Sicherheitstechnik realisiert werden kann. Auf gerade einmal 0,88 m² Fläche bietet ganz neu eine komplette Schulungszelle den Einstieg in die Welt der ABB-Robotertechnologie. Sie materialisiert die Erfahrungen Tausender Roboteranwender und die der Experten des ABB-Unternehmensbereichs Ro botics, Friedberg. Mit einem industrieerprobten Roboter IRB 140 oder IRB 120, der ebenfalls bewährten Steuerung IRC5 und ausgewähltem Zubehör steigt der Lernende in die Automatisierungspraxis ein. Greifen oder Picken, Halten, Sortieren, Ablegen, Simulieren von Bearbeitungsprozessen und Teachen kann er so geschützt erlernen. In Produktionsbetrieben gehören Roboter zu den hochproduktiven Arbeitsmitteln. Ihr Gebrauch zu Schulungs- oder Testzwecken mindert deshalb die Produktivität deutlich. Hier hilft die Schulungszelle mehrfach. Sie ist speziell für das Erlernen des Roboter-Basiswissens konzipiert. Ihre Ausstattung erschließt mit einem Werkzeugwechselsystem und zwei Werkzeugen die Grundfunktionen industrieller Roboter: Ein Werkzeug dient zum Greifen und dem Handling der Schulungsbauteile, ein zweites zum Simulieren von Bearbeitungsvorgängen. gr www.abb.de/robotics Einsatz selbst in schwieriger Umgebung Auf der mechanischen Seite verfügen die neuen 6-Achser wie schon ihre Vorgänger über die typische geschlossene Struktur in Schutzart IP65, das Handgelenk ist gar in IP67 gehalten und damit wasserdicht. So ist die TX2-Baureihe prädestiniert für Einsätze unter anspruchsvollen Reinraumund Hygieneanforderungen sowie für Applikationen unter harten Umgebungsbedingungen wie beispielsweise in Werkzeugmaschinen. Alle 6-Achser der TX2-Generation verfügen über eine vertikale Kabeldurchführung und können an Boden, Wand oder Decke montiert werden. gr www.staubli.com Mensch-RoboterKollaboration Industrial Automation Wer auf der Hannover Messe, 13. bis 17. April, dem roten Teppich der Automation & IT Tour folgt, kommt unweigerlich am Forum Industrial Automation vorbei. In Halle 14 werden über alle Messetage Vorträge und Podiumsdiskussionen zur kompletten Bandbreite der Fertigungs- und Prozessautomation veranstaltet. Das Forum startet am Montag gleich mit einem zentralen Thema der diesjährigen Industrieschau: der Mensch-Roboter-Kollaboration. Klassische Industrieautomation, Robotik und deren Verknüpfung mit industrieller Bildverarbeitung sind die Themen des zweiten Tages auf dem Forum. Höhepunkt des Tages wird die Verleihung des diesjährigen Robotics Awards durch Olaf Lies, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, und Dr. Jochen Köckler, Vorstand Deutsche Messe. Lösungen für die Prozessautomation stehen im Mittelpunkt der Vorträge am Mittwochmorgen sowie Donnerstagnachmittag. Eine interessante Netzwerkveranstaltung „Composites meet Automation“ mit Podiumsdiskussion zum Thema „Integrative Produktionstechnik – Chance für die deutsche CompositesIndustrie!?“ findet am Donnerstag statt. MESSEN + AUSSTELLUNGEN 16 27. März 2015 | Ausgabe 6 Mehr Effizienz durch Oberflächentechnik Forum Surface Technology erstmals mit Gemeinschaftsstand „Micro, Nano & Materials“ Technology in Halle 2, die sich auf forschungsorientierte Anwendungen und Themen der Nanotechnologie konzentriert. Die Präsentation zu Mikromaterialbearbeitung und Mikrosystemtechnik im Rahmen der Surface Technology wird organisiert vom internationalen Fachverband für Mikrotechnik, Nanotechnologie, Neue Materialien und Optik & Photonik (IVAM). Die Aussteller des IVAM-Gemeinschaftsstands zeigen die Bandbreite der sogenannten Key Enabling Technologies, mit denen industrielle Produkte und Prozesse schneller, günstiger und effizienter gestaltet werden können. Großflächig schweißen Inline mikrofein gereinigt und benetzbar aktiviert: Reinigung und Vorbehandlung einer CFK-Motor haube mittels Plasmastrahl Foto: Plasmatreat Enabling Technologies Mit einigen Neuerungen und einem interessanten Forumsprogramm zeigt sich die Surface Technology 2015 in Halle 3 der Hannover Messe. So nehmen zwölf Unternehmen an der Premiere des Gemeinschaftsstands „Micro, Nano & Materials“ teil. Auf einer Fläche von rund 350 m² wird dieser zen- traler Anlaufpunkt für Anwender der Mikro- und Nanotechnologie sein. Eine enge thematische Synergie besteht an dieser Stelle zur „World of Nano“ bei Research & So eröffnen beispielsweise die Dio denlasersysteme der LIMO Lissotschenko Mikrooptik GmbH neue Möglichkeiten beim Kunststoffschweißen im Automobilbereich und in der Medizintechnik. Mit den Lasermaterialbearbeitungslösungen von LIMO lassen sich Bearbeitungsergebnisse dank flexibler Strahlformung, erhöhter Prozesssicherheit, intelligenter Prozesswerkzeuge und energiesparender Lasermodule verbessern. Auf der Messe zeigt LIMO zudem Linienlaser und spezielle Strahlformungssysteme, die sehr schmale, homogene Linien zur großflächigen Oberflächenbearbeitung generieren. Zerstörungsfreie und prozessbegleitende Messmethoden werden für Industrie und Forschung wichtiger. Die Nano Focus AG zeigt Lösungen für eine große Bandbreite von Messaufgaben auf nahezu allen Oberflächen. Die Messsysteme verwirklichen DIN-ENISO-konforme Rauheitsmessungen, Defekterkennung sowie die Bestimmung von Form, Welligkeit, Volumen, Stufenhöhen und sonstigen Oberflächenmerkmalen. Ebenfalls neu ist das Event „Surface meets Supply“, das die Synergien zur benachbarten Messe zur Industrial Supply betont. Am Messemittwoch um 17 Uhr beginnt auf der Fläche des Forums Surface Technology die Networking-Veranstaltung, deren Ziel es ist, die Aussteller beider Messen Industrie 4.0 in der Prozesskette gital Factory“ in Halle 7 auf der Hannover Messe wird in diesem Jahr erstmals die „Additive Manufacturing Plaza“ mit Arburg als Exklusivpartner veranstaltet. Diese Sonderschau setzt sich mit der Umsetzung additiver Verfahren in der industriellen Fertigung auseinander. Prototypen aus dem 3D-Drucker Technik und Know-how aus den Bereichen additive Fertigung und Spritzgießen von Serienprodukten sowie die Vernetzung der Abläufe über ein Leitrechnersystem kommen von Arburg. Projektpartner sind neben Gira (Produktdesign und Werkzeug- bau) die Unternehmen Trumpf (Laserbeschriftung der Bauteile), Fuchs Engineering (Qualitäts prüfung) und Fpt Robotik (Auto mation). Im Durchlauf wird die gesamte Prozesskette Entwicklung – Produktion – Einsatz in Form einzelner Prozessbausteine demonstriert. Die Prozessschritte beginnen mit dem Produktdesign, gefolgt von Auftragserfassung und Spritzgießfertigung inklusive Laserbeschriftung sowie Qualitätsprüfung. Daran schließt sich der zentrale Schritt der additiven Bauteilindividualisierung an. Hinzu kommen das Verpacken und die Demonstration einer umfassenden Rückverfolgbarkeit über eine Leitrechneranbindung. Auf der Hannover Messe bringt Arburg additive Fertigung und Spritzgießen zusammen, um Großserienteile zu individualisieren Foto: Arburg Die Station Produktdesign, zu der ein CAD-Arbeitsplatz und ein Freeformer gehören, zeigt die Produktion von Prototypenbauteilen. Spritzgussteile additiv individualisiert Die Prozesskette zur Herstellung der Lichtschalterwippen startet an einer PC-Station, an der die einzelnen Aufträge erfasst werden und der Besucher seine persön liche Symbol-Namens-Kombination auswählt. Der Lichtschaltergrundkörper wird mit einer Allrounder-Spritzgießmaschine in Serie gefertigt. Diese ist Teil einer automatisierten Fertigungszelle, die auch eine Teileprüfung und Laserbeschriftung integriert. Über den aufgelaserten DM-Code lassen sich bei jedem Spritzteil dessen Prozess- und Qualitätsparameter online abrufen – den Vorgaben der einzelteilbezogenen Nachverfolgbarkeit von Industrie 4.0 folgend. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Arburg-Leitrechnersystem. Zum Unikat wird jede Lichtschalterwippe durch den Freeformer, der die individuelle Symbol-Namens-Kombination aus Kunststoff additiv aufbringt. Im nächsten Schritt wird in einer Roboterzelle das fertige Produkt in seine Verpackung eingelegt. Diese wird inline der Prozesskette zugeführt und der zugehörigen Lichtschalterwippe entsprechend mit der Symbol-Namens-Kombination und einem QR-Code bedruckt, über den die Produktparameter ebenfalls online abrufbar sind. gr www.arburg.com Umweltschonende Vorbehandlung Insgesamt umfasst das Spektrum der aktuellen Surface Technology die zentralen Themenschwerpunkte der Branche wie Energieeffizienz und Einsparpotenziale, Material- und Ressourceneffizienz über den gesamten Beschichtungsprozess sowie eine umweltschonende Vorbehandlung. Die Themen, die mehr und mehr an Bedeutung gewinnen, sind außerdem Abluft und Abwasser. Hierzu haben zahlreiche Unternehmen einen Beitrag zu leisten. Die Surface Technology im Rahmen der Hannover Messe ist eine von drei Oberflächentechnik-Messen der Deutschen Messe AG. Die beiden anderen Veranstaltungen sind die Parts 2 Clean, internatio nale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung, sowie die O&S, internationale Fachmesse für Oberflächen und Schichten. gr www.messe.de Zentrales Forum zu Industrie 4.0 Mit dem Freeformer demonstriert Arburg additive Veredelung in Großserie / Sonderschau „Additive Manufacturing Plaza“ 3D-Drucker Im Rahmen der „Di- noch enger miteinander in Kontakt zu bringen. Kollisionserkennung schützt die sensiblen Körperteile des menschlichen Kollegen auch bei Routinearbeiten Foto: Kuka Greifer-Hand in Hand Kuka zeigt Trends zur Fabrik der Zukunft Zusammenarbeit Bei Kuka können sich die Besucher der Hannover Messe mit der zunehmenden Digitalisierung der Produktion und der kooperativen Vernetzung von Mitarbeitern und Maschinen auseinandersetzen. Mit effizienten, flexiblen und vor allem sicheren Produktionssystemen entstehen zukunftsfähige Automatisierungskonzepte, welche die Zusammenarbeit mit dem Produktionsmitarbeiter berücksichtigen. Industrie 4.0-ready Mit dem LBR Iiwa und seiner Steuerung Sunrise bietet der Roboterhersteller nun Produkte, die laut Kuka „Industrie 4.0-ready“ sind. Das unterstützen unter anderem eine Vielzahl an externen Kommunikationsports, ein offenes und modulares Steuerungsframework oder auch die Anbind- barkeit an externe Systeme und Steuerungen. Mensch im Zentrum Dass in der Smart Factory von morgen nicht die Maschine, sondern der Mensch im Mittelpunkt steht, wird auch in Anwendungen rund um den innovativen, serientauglichen kollaborativen Leichtbauroboter LBR Iiwa deutlich. Die direkte Zusammenarbeit von Mensch und Roboter steht auch beim Kuka Innovation Award im Vordergrund. Aufgabe der Bewerber war es, eine Anwendung mit dem LBR Iiwa zu entwickeln. Die Finalisten unter den Forscherteams stellen ihre Applikationen auf der Hannover Messe aus. Hier wird Kuka dann auch den mit 20.000 Euro dotierten Preis verleihen. gr www.kuka-robotics.com Vernetzt „Integrated Industry – Join the network!“ heißt das Leitthema der Hannover Messe 2015. Damit rückt das Forum Industrie 4.0 in Halle 8 besonders ins Rampenlicht. Dort steht die vernetzte Fertigung im Mittelpunkt. Hinzu kommen Praxisbeispiele und spannende Diskussio nen zur Fabrik von morgen. Mit der Umbenennung des vor maligen Forums Industrial IT in Forum Industrie 4.0 setzt die Hannover Messe ein deutliches Zeichen: Die vernetzte Fertigung steht ganz oben auf der Agenda. Erstmals nehmen die Organisa toren den Montagvormittag sowie den Freitagnachmittag für Vorträge hinzu – und können dennoch nicht alle Anfragen berücksichtigen. Den Besucher erwarten Vorträge zur Integrated Industry, der Blick auf Geschäftsmodelle und Organisationsfragen. Zudem stehen Open Source und Open Standards auf dem Programm. Spannend wird es an den Nachmittagen. Talk@1 und Talk@3 heißen die Podiumsdiskussionen, bei denen jeweils ab 13 und 15 Uhr Experten aus Industrie und IT die aktuellen Herausforderungen besprechen. Organisiert werden diese Runden vom Hightechverband Bitkom, vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) oder auch vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Ein neues Format schließt sich jeweils um 16.30 Uhr an: der Expertenstammtisch „Industrie 4.0 und Mittelstand“. Der Freitag im Forum Industrie 4.0 ist Beispielen aus der Praxis vorbehalten. Spritzgießtechnik Auch manche Hersteller bieten Gebrauchtmaschinen zum Kauf an Seite 22 TECHNOLOGIE 27. März 2015 | Ausgabe 6 17 Multi-Material-Head Systemlösung für die automatisierte Verarbeitung von Faserverbundkunststoffen AUS DEM INHALT Verbundwerkstoffe: 3D-Schaum in Serie von Evonik und Litecon18 Verbundwerkstoffe: Benteler-SGL produziert Compositeblattfedern für Volvo��������������������������������������������������������������������������������� 19 Werkstoffe: Solvays Mikroschläuche und Monofilamente aus Hochleistungspolymeren sind zunehmend gefragt������������������������ 21 Spritzgießen: Gebrauchtmaschinen sind letztlich die teurere Wahl – neue Maschinen arbeiten effizienter���������������������������������� 23 Im FO US Extrusion: Neueste Technologien für Compoundieren und Schüttguthandling von Coperion����������������������������������������������������� 25 Extrusion: Krauss Maffei Berstorff zeigt große Produktvielfalt auf der NPE���������������������������������������������������������������������������������������� 26 Extrusion: Battenfeld-Cincinnati präsentiert effiziente, flexible Komplettlösungen in Orlando���������������������������������������������������������� 27 Der Multi-Material-Head ist auch als individualisierbare Systemlösung erhältlich und bietet alle erforderlichen Komponenten für die Verarbeitung von Halbzeugen aus Faserverbundkunststoffen (FVK) Foto: Fraunhofer Verbundwerkstoff Für die automa- tisierte Verarbeitung aller gängigen unidirektionalen Halbzeugmaterialien aus Faserverbundkunststoffen hat das FraunhoferInstitut für Produktionstechnolo gie IPT ein roboterbasiertes FiberPlacement-System entwickelt: den Multi-Material-Head. Auf der europäischen Leitmesse für Faser verbundtechnologien, der JEC Europe 2015 in Paris, präsentierte das Institut das flexible und modulare System als individualisierbare Systemlösung für die Produktion von Kleinserien sowie für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Der Multi-Material-Head ist auch als individualisierbare System lösung erhältlich und bietet alle erforderlichen Komponenten für die Verarbeitung von Halbzeugen aus Faserverbundkunststoffen. Das System ist in der Lage, sowohl thermoplastische Tapes und duro plastische Prepregs als auch DryFiber-Rovings zu verarbeiten. Dazu kann das Fiber-PlacementSystem mit unterschiedlichen Wärmequellen – vor allem Heißluftsystemen, Infrarotstrahlern oder Laser – ausgestattet werden. Der Multi-Material-Head lässt sich schnell und kostengünstig in bestehende Anlagen integrieren und kann an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden. Er eignet sich damit für die Produktion von Kleinserien oder auch für das schnelle Umrüsten zu Forschungs- und Entwicklungszwe- DIE TECHNOLOGIEZAHL In Deutschland verkaufte CD- und DVDRohlinge (in Mio. Stück) cken. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IPT können Kunden die einzelnen Komponenten und Module für eigene Fertigungsumgebungen passend auswählen. So lässt sich der Multi-Material-Head als Endeffektor an allen marktüblichen Robotern und Portalsystemen einsetzen. Zur Herstellung von Hohlprofilen oder Laminaten aus faserverstärkten Kunststoffen können Wickelachsen oder auch Ablegeformen ergänzt werden. Zusätzlich berät das Fraunhofer IPT zum Einsatz von Laserschutzkabinen. Diese optionalen Module – einschließlich Roboter, Wickelachsen und Ablegeformen sowie geeigneter Laserschutzkabinen, wenn ein Laser als Heizquelle genutzt wird – liefert das Fraunhofer IPT auf Wunsch als Gesamtsystem an die Anwender des Multi-Material-Head. Unterstützung im gesamten Prozess Das Fraunhofer IPT unterstützt Industriekunden im gesamten Prozess: von der Fertigung anwendungsnaher Demonstratorbauteile, Anlagenkonzeption und Prozessentwicklung über Konstruktion und Aufbau des Gesamtsystems bis zur Inbetriebnahme. Neben der Implementierung von Industrie-Standard-Steuerungshardware und -software bietet man Anwendern zudem eine ausführliche Schulung vor Ort. sl www.ipt.fraunhofer.de KURZ BERICHTET Neue Version PTC bringt eine neue Version seiner Software für Konstruktionsberechnungen, PTC Mathcad Prime 3.1, auf den Markt. Damit lassen sich wichtige Konstruktionsberechnungen erstellen, analysieren, dokumentieren und austauschen. Die neue Version ermöglicht es den Anwendern, ihre Konstruktionsberechnungen in anderen Applikationen und Prozessen direkt zu nutzen. Dazu gehören neben PTC Creo 3.0 auch Fremdprodukte. sl Bestmöglicher Temperiereffekt Der mittlerweile geringe Preis und die enorme Speicherkapazität von USB-Sticks, Festplatten und Cloud-Speichern haben die Verkäufe von CDs und DVDs in den vergangenen Jahren einbrechen lassen. Quelle: CEMIX Die hochwertig verarbeitete Edelstahlkühldüse E 21192 ist ab sofort bei Meusburger erhältlich. Für den Einbau der Düse ist wenig Platz erforderlich, wodurch der Kühldüsenabstand so gering wie möglich gehalten wird. Der verfügbare Raum wird somit optimal genutzt. Die neue Kühldüse garantiert durch den gleichbleibenden Querschnitt einen bestmöglichen Temperiereffekt. Temperierbohrungen mit Durchmessern von 2,5 bis 13 mm können mit dem Neuprodukt von Meusburger ideal abgedeckt werden. Kühldüsen mit großem Durchmesser können sowohl parallel als auch seriell verbaut werden, während eine kleinere Düse wegen Druckverlusts ausschließlich parallel verwendet wird. Da keine Passbohrung erforderlich ist, bleibt der Einbauaufwand minimal. Das Aufnahmegewinde kann mit einem metrischen Gewindebohrer eingebracht werden. sl Matthias Gutbrod Zuständig für den Bereich Verbundwerkstoffe TECHNOLOGIE VERBUNDWERKSTOFFE 0511 7304-132 [email protected] 18 27. März 2015 | Ausgabe 6 Berührungslos geprüft 3D-Schaum für die Serie Luftultraschallprüfung für Hybridwerkstoffe – geeignet für Bauteildicken von wenigen Zentimetern Dreidimensionale Schaumstoffkerne für die Serienfertigung von Kohlefaserverbunden ohne CNC-Fräsen wirtschaftlich herstellen Luftultraschall: Ein mit dem Ultraschallprüfsystem verbundener Industrieroboter tastet das Bauteil ab Foto: Uwe Bellhäuser Materialprüfung Für die berüh- rungslose und damit kontaminationsfreie Fehlerprüfung auch von stark dämpfenden Hybridwerkstoffen haben Ingenieure des Fraunhofer IZFP in Saarbrücken mit der Luftultraschallprüfung ein zerstörungsfreies Prüfverfahren weiterentwickelt. Gezeigt wurde es auf der JEC Europe 2015 in Paris. „Die an unserem Institut entwickelten Prüfköpfe ermöglichen eine im Vergleich zu den Produkten der Mitbewerber höherfrequente Untersuchung dünner Werkstoffe. Damit wird ein besseres und optimiertes Fehlernachweisvermögen erzielt“, erklärt Thomas Waschkies, Ingenieur am Fraunhofer IZFP. „Aufgrund des verbesserten Aufbaus unserer Prüfköpfe und des hierdurch er- reichten hohen Schallpegels sind selbst stark dämpfende HybridAnzeige werkstoffe kontaminationsfrei untersuchbar.“ Durch die niedrige Prüffrequenz ist bei der Luftultraschallprüfung die Dämpfung des Schalls im Material deutlich geringer als bei konventioneller Prüfung, wodurch auch stark dämpfende Hybridwerkstoffe prüfbar werden, welche zum Teil in Tauchtechnik nicht mehr untersucht werden können. Jede Prüfanwendung hat ihre besonderen Anforderungen bezüglich der Zugänglichkeit, des Fehlerauf lösungsvermögens, der Robustheit gegenüber Umgebungseinflüssen sowie der speziellen Prüfkopfart. Aus diesem Grunde werden die Luftultraschallwandler am Fraunhofer IZFP maßgeschneidert für die entsprechende Anwendung aufgebaut. Die Luftultraschallprüfung eignet sich insbesondere zur Prüfung von dünnen Bauteilen mit Dicken von wenigen Zentimetern, wobei prinzipiell alle Materialien untersucht werden können, welche auch aktuell in modernen Strukturbauteilen wie im Automobil- oder Flugzeugbau eingesetzt werden. Typischerweise sind dies CFK, GFK, hochfeste Stähle und Leichtmetalle, welche oft auch in Kombination zu Hybridbauteilen gefertigt werden. sk www.izfp.fraunhofer.de In-situ-Schäumen Bisher werden polymere Hartschaumstoffe für Sandwichbauteile meist in Blöcken hergestellt und durch einen weiteren Bearbeitungsschritt, etwa CNC-Fräsen, in die gewünschte le F von Evonik werden nun auch 3D-Schaumkerne in kommerziellen Mengen möglich. Hierzu hat Evonik ein neues In-mould-Foaming-Verfahren (IMF) für den Hartschaumstoff entwickelt. Für Werner Stöger, Marketing Director Litecon: „Mit Rohacell Triple F können komplexe Geometrien mit integrierten Inserts und gezielt eingestellter Dichte gefertigt werden“ Foto: K-ZEITUNG Form gebracht. Durch das hohe Maß an manueller Formung und den relativ hohen Verschnitt sind die Herstellkosten für eine Produktion in großem Maßstab zu hoch. In-mould Foaming für Hartschaumstoff Mit dem Polymethacrylimid(PMI-)Hartschaum Rohacell Trip- Rohacell Triple F wird ein PMIGranulat in der gewünschten Dichte in einer 3D-Form zum fertigen Schaumstoffkern ausgeschäumt. Metallische Einsätze, beispielsweise Gewindeinserts, können direkt während des Aufschäumprozesses integriert werden. Das PMI-Granulat ist mit handelsüblichen Harzen, zum Beispiel Epoxidharz, kompatibel. Aber auch thermoplastische Ma- terialien können als Deckschicht direkt in die Form eingelegt werden. Geeignet für HP-RTM oder Nasspressen Auf der JEC in Paris präsentierte Evonik mit seinem Joint Venture Litecon entsprechend geschäumte, komplexe dreidimensionale Strukturkerne für CFK-Sandwichbauteile in der industriellen Serienfertigung. Durch die auch bei erhöhter Temperatur herausragenden mechanischen Eigenschaften lässt sich dieser PMI-Hartschaum auch mit Hochdruck-RTM oder im Nasspressverfahren zu einem Sandwich weiterverarbeiten, so dass nun Sandwichbauteile für die Automobilindustrie, beispielsweise in den Karosserien, Fahrgestellen und Anbauteilen, schnell und effizient mit leichten Schaumstoffkernen produziert werden können. Sandwichbauteile mit einem in situ geschäumten Kern aus Rohacell Triple F werden von dem 2013 gegründeten Unternehmen Litecon angeboten, einem Joint Venture von Evonik und Secar Technology. Litecon vereint die Werkstoffkompetenz von Evonik mit dem Prozess-Know-how zur Herstellung von Bauteilen für die Verbundwerkstoffindustrie von Secar. mg www.rohacell.com Ganz exakt ablegen Kante inklusive Sofort lackieren Imprägnierte Faserbündel perfekt abwicklen One-Shot-Prozess bis zur Endkante bei Frimo Große PUR-Composites bei Krauss Maffei Einstufenprozess Mit dem Verfor- Towpreg aus Carbonfasern für anspruchsvolle Wickel- und Ablegeprozesse Foto: SGL Genauigkeit Zum ersten Mal zeig- te die SGL Group in Paris vorimprägnierte Towpregs, das sind Faserbündel aus Carbon- bzw. Glasfasern, die sich dank ihres hervorragenden Abwickelverhaltens und ihrer konstanten Breite für anspruchsvolle Wickel- und Ablegeprozesse eignen. Die spezifischen Merkmale der Sigrapreg Towpregs verleihen Bauteilen nicht nur sehr gute mechanische Eigenschaften, sie ermöglichen auch ein wesentlich gleichmäßigeres Ablegen von höchster Genauigkeit. Darüber hinaus bieten Towpregs Vorteile gegenüber dem Standard-Nasswickeln. Eine weitere Neuheit der SGL Group war eine Carbon-Endlosfaser für faserverstärkte Thermoplaste. Ein weiteres Highlight war die Präsentation des Sigrapreg Pre pregs mit einem neu entwickelten transparenten Harzsystem, welches insbesondere für Sichtbauteile eingesetzt wird. In Verbindung mit neuen Sigratex DesignGeweben der SGL Group entstehen Bauteile mit höchster Oberflächen qualität und edler Optik. Peter Weber, Vice President Sales und Marketing des Geschäftsbereichs Carbon Fibers & Composite Materials, resümierte: „Besonders stolz waren wir in diesem Jahr darauf, als Blickfang den BMW i8 auf unserem Stand zu präsentieren, dessen gesamte Fahrgastzelle aus unseren Carbonfaser-Verbundmaterialien hergestellt wird.“ mg www.sglgroup.com men und Hinterspritzen in einem Schritt, dem sogenannten OrganoSheet-Injection-(OSI-)Verfahren, hat Frimo schon vor einigen Jahren eine Möglichkeit geschaffen, die Herstellung von Faserhalbzeugen mit thermoplastischer Matrix wirtschaftlicher zu gestalten. Dabei stellen jedoch die Kantenbereiche der Bauteile eine Herausforderung dar, die bislang nicht gelöst werden konnte. Nun stellte Frimo in Paris ein neu es Verfahren vor, welches das OSI um einen wesentlichen Prozessschritt erweitert. Dabei können Bauteile aus Faserhalbzeugen bzw. Organosheets in einem Prozessschritt verformt, beschnitten, hinterspritzt und die beschnittene Endkante umspritzt werden. „Durch diesen neuen Schritt wird das Verfahren zu einem echten Einstufenprozess“, erklärte Thomas Rübsam, bei Frimo Leiter Geschäftsfeld Composites. „Der Aufwand für das Nacharbeiten der Beschnittkante wird reduziert; es kann ein Bauteil mit einer sauberen Endkante entnommen werden.“ Darüber hinaus sei die Integration weiterer Funktionalisierungen möglich. So könnten Rippen bis an die Beschnittkante geführt werden. Das erweiterte Verfahren ist für alle Arten von Faserhalbzeugen (Naturfaser, Glasfaser, Carbon faser …) mit thermoplastischer Matrix einsetzbar. Auf der JEC präsentierte Frimo einige beispielhafte Anwendungen. mg www.frimo.com Nicolas Beyl, Geschäftsführer Reaktionstechnik bei Krauss Maffei, zeigt einen großen Kotflügel aus PUR-Faserverbund Foto: K-ZEITUNG Dünnwandig Auf der JEC zeigte Krauss Maffei einen Kotflügel aus Polyurethan-Faserverbund für Landmaschinen des Kunden Parat. Das großformatige Bauteil zeichnet sich nicht nur durch dünne Wände mit sehr niedrigem Gewicht bei gleichzeitig sehr hoher Steifigkeit aus. Es ist zudem sofort lackierfähig, wenn es nach kurzer Zykluszeit aus dem Werkzeug kommt. LFI kombiniert mit R-RIM Thomas Rübsam, Frimo: „Es kann ein Bauteil mit einer sauberen Endkante entnommen werden“ Foto: K-ZEITUNG Möglich macht dies ein Zusammenspiel zweier Technologien: das LFI-(Long-Fiber-Injection-)Verfahren, das mit dem R-RIM-Verfahren (Reinforced Reaction Injection Moulding) kombiniert wird. „R-RIM ist das einzige Verfahren für PUR-Faserverbunde, bei dem das Verstärkungsmaterial direkt in einer Komponente enthalten ist. Es zeichnet sich durch einen hohen Automatisierungsgrad und damit kurze Zykluszeiten aus“, so Nicolas Beyl, Geschäftsführer Reaktionstechnik bei Krauss Maffei. „Die niedrigen Viskositäten der Komponenten erlauben die Fertigung komplexer, dünnwandiger großflächiger Bauteile.“ Und diese verfügen bereits über exzellent lackierfähige Oberflächen. In Kombination mit den langen Fasern des Long-Fiber-In jection-Verfahrens zeichnen sich die Teile zudem durch eine hohe Temperaturfestigkeit und eine exzellente Schlagzähigkeit aus. mg www.kraussmaffei.com TECHNOLOGIE VERBUNDWERKSTOFFE 27. März 2015 | Ausgabe 6 19 Mehr Natur im Auto CFK-Felge in Serie BASF zeigte auf der JEC neues Bindemittel für höheren Anteil von Naturfasern und ein PUR-System für ultraleichte Masten Hennecke zeigte in Paris eine Autofelge aus CFK als mögliche neue Serienanwendung seiner Dosiertechnik für HP-RTM Dr. Michael Kalbe, BASF, zeigt auf der JEC ein funktionalisiertes Naturfaser-Leichtbauteil auf Basis eines neuen Bindemittels, das einen sehr hohen Faseranteil ermöglicht Foto: K-ZEITUNG Fasern Auf der JEC Composites Show 2015 in Paris zeigte die BASF Leichtbaulösungen, unter anderem ein funktionalisiertes Naturfaser-Leichtbauteil auf Basis eines neuen Bindemittels sowie einen neuen Typ besonders leichter und windfester Strommasten auf Basis des Polyurethansystems Elastolit. Mit Acrodur Power 2750 X führt BASF ein neues Bindemittel in den Markt ein. Die Acrodur-Bindemittel werden zum Verfestigen von Naturfaserwerkstoffen eingesetzt, bevor diese zu einem Formteil weiterverarbeitet werden. Sie kommen bei der Fertigung von Naturfaser-Verbundwerkstoffen in Tür innenverkleidungen oder Ablagen im Auto zum Einsatz. Das Produkt kann thermoplastisch verarbeitet werden und verleiht den Bauteilen eine hohe mechanische Stabilität. Es stellt eine emissionsarme Alter native zu formaldehydbasierten Reaktivharzen dar. Bis zu 75 Prozent Naturfaser „Das neue Acrodur Power 2750 X ermöglicht, anders als bei gängigen Bindemitteln auf Polypropylenbasis, einen bis zu 75-prozentigen Anteil von Naturfasern“, erläuterte Dr. Michael Kalbe, Senior Technical Manager im Bereich Fiber Bonding bei der BASF. „Darüber hinaus sind das Umformen der vorimprägnierten Naturfasern und das Anspritzen von Funktionselementen mit Polyamid in einem Schritt möglich.“ Erst kürzlich wurde das Bindemittel Acrodur 950 L mit dem Innovation Award der JEC Group ausgezeichnet. Der französische Automobilzulieferer Faurecia hatte das Produkt zur Verstärkung von Langflachsfasern eingesetzt. Darüber hinaus stellte BASF einen neuen Typ besonders starker und windfester Strommasten vor, die mit dem PUR-System Elastolit hergestellt sind. Die Technologie ist in China bereits im Einsatz und jetzt auch in Europa erhältlich. Die auf einer Faserwickeltechnik basierenden Masten sind wesentlich leichter und mindestens 2,5mal windfester als Betonmasten, die üblicherweise in Mittelspannungsnetzen zum Einsatz kommen. Dank ihres äußerst geringen Gewichts kann beim Errichten der Masten auf schwere Technik verzichtet werden. Ihre Windfestigkeit haben die PUR-Masten während des Taifuns „Rammasun“ in China unter Beweis gestellt. Der Taifun beschädigte 2014 mehr als 70.000 Beton- und Metallstrommasten, von den PUR-Masten wurde jedoch kein einziger in Mitleidenschaft gezogen. mg www.basf.com Serienproduktion Autofelgen aus CFK sind an sich keine Neuheit, aber deren Herstellung in großer Serie schon: Hennecke zeigte in Paris anhand eines Prototypen, dass die leichtgewichtigen Felgen im High-Pressure-RTM-Verfahren durchaus in großen Stückzahlen zu fertigen sind. Auf der diesjährigen JEC Europe in Paris konnten Kunden erleben, welche Produkte hiermit bereits realisiert werden können – unter anderem die leichtgewichtige Autofelge aus Carbon. Glasfasergewebe belegt. Im Anschluss folgt der Matrixauftrag, ein thermisch aktivierbares PURSystem, im CSM-Sprühverfahren. Anschließend wird das Bauteil innerhalb der Form verpresst und CFK-Felge in weniger als zehn Minuten „Bei der CFK-Autofelge sind Zykluszeiten unter zehn Minuten realisierbar“, erklärte Tobias Jansen, Sales Manager bei Hennecke, auf der JEC. „Möglich wird dies durch ein intelligentes, kontrolliertes Injizieren des Epoxidharzes.“ Konkret heißt dies bei Hennecke: Die Dosiermaschine vom Typ Streamline ist an die HP-RTMProduktionsparameter perfekt angepasst. Sie sorgt für die sekundenschnelle Hochdruckinjektion von reaktivem Gemisch in eine Bauteilform. Die intelligente Hochdruckdosiermaschine injiziert dabei nicht nur das Matrixmaterial, sondern überwacht gleichzeitig auch den kompletten Füllprozess. Dabei wird über eine eingebaute Sensorik der Form innendruck überwacht und der Injektionsprozess aktiv gesteuert und im sogenannten „Closedloop-Verfahren“ in Echtzeit geregelt. Leichtgewicht: Tobias Jansen, Sales Manager bei Hennecke, erklärt, wie sich CFK-Felgen künftig in Serie herstellen lassen Foto: K-ZEITUNG Ebenfalls zu bestaunen war bei Hennecke eine Motorhaube, die nicht nur besonders leicht ist, sondern zudem einen hohen Fußgängerschutz bietet. Die drei Partner unternehmen Magna Steyr, Rühl Puromer und Hennecke haben gemeinsam diese Motorhaube mit Wabenkern in Honeycomb-Struktur entwickelt. Für die Herstellung wird der Wabenkern beidseitig mit ausgehärtet. Als nächster Schritt wird im RIM-Verfahren die lackierfähige Class-A-Oberfläche hergestellt. Diese neue Bauweise lässt sich auch auf viele andere Exterieurteile wie Heckklappen, Türen und Dächer übertragen. Das neue Dach für den Smart Fortwo wurde bereits derartig realisiert. mg www.hennecke.com Leicht wie eine Feder Superdünn und supersteif Benteler-SGL produziert Compositeblattfedern für den neuen Volvo XC90 PC-Composites für leichte Tabletgehäuse Harz Loctite Max 2 lässt sich aufgrund seiner niedrigen Viskosität schnell in das Werkzeug füllen und durchdringt das Fasermaterial leicht und schonend, wodurch kurze Injektionszeiten ermöglicht werden. In Kombination mit der im Vergleich zu Epoxidharzen wesentlich schnelleren Aushärtung führt das insgesamt zu kürzeren Taktzeiten“, erläuterte Dr. Andreas Ferencz, Manager Polyurethanes bei Henkel. Auf diese Weise habe sich die PUR-Matrix bereits seit 2013 in der Serienproduktion von Blattfedern bewährt. PUR-Technik hat noch deutliches Potenzial Frank Kerstan (l.), Manager Automotive Composites, und Dr. Andreas Ferencz, Manager Polyure thanes, zeigen in Paris auf dem Henkel-Stand eine Compositeblattfeder für die Großserie Foto: K-ZEITUNG Fahrzeugbau Compositebauteile großserientauglich zu produzieren ist in Bezug auf Automatisierung und Taktzeit eine der zentralen Herausforderungen. Im Fahrwerk des neuen Volvo XC90 kommt jetzt eine faserverstärkte Blattfeder auf Basis des Polyurethan-Matrixharzes Loctite Max 2 von Henkel zum Einsatz. Das neue Hinterachsenkonzept fungiert dabei als Plattform für weitere Modellreihen. Neu an dem Fahrwerk des Volvo XC90 ist der Einsatz einer quer eingebauten faserverstärkten Compositeblattfeder anstatt der sonst üblichen Schraubenfedern. Auf diese Weise konnten eine sehr kompakte Bauweise und damit eine Gewichtseinsparung von circa 4,5 kg realisiert werden. „Diese Blattfeder wird bei dem Automobilzulieferer BentelerSGL mit einer Stückzahl von mehreren Hunderttausend Bau- teilen pro Jahr produziert“, erklärte Frank Kerstan, Manager Automotive Composites bei Henkel, auf der JEC in Paris. „Es handelt sich hierbei also um eine echte Großserie.“ In die Partnerschaft mit BentelerSGL hat Henkel insbesondere sein Prozess-Know-how in Bezug auf das RTM-Verfahren eingebracht, um so die Zykluszeiten bei der Herstellung der faserverstärkten Bauteile zu optimieren. „Das PUR- Im aktuellen Projekt werden darüber hinaus abgestimmte Additive eingesetzt, mit denen sich der Härtungsprozess flexibel und schneller einstellen lässt. „Im Entwicklungsverbund mit BentelerSGL und Volvo Cars wurde das mit unserem Polyurethanharz hergestellte Bauteil ausgiebigen automobilspezifischen Versuchen und Validierungen unterzogen“, so Frank Kerstan. „Das aktuelle Projekt zeigt, dass wir mit dem Leichtbaukonzept der Blattfeder nicht nur das Nutzfahrzeug-, sondern auch das Pkw-Segment bedienen können. Wir sehen mit der PUR-Technologie deutliches Potenzial, weitere Anwendungen im Automobil zu erschließen.“ mg www.henkel.com Flammwidrigkeit Die Lanxess- Tochter Bond-Laminates zeigte in Paris neue Composites der Marke Tepex. Es handelt sich um eine endlosfaserverstärkte und halogenfrei flammgeschützte Variante mit Polycarbonatmatrix. „Unsere neuen Tepex FR-Typen zeichnen sich durch eine exzellente Flammwidrigkeit in Tests nach der Brandschutznorm UL94 aus. Sie sind mit der besten Klassifizierung V-0 bei Prüfkörperdicken von 0,4 bis zwei Millimeter gelistet“, so Dr. Michael Münker, Global Tepex Business Manager bei Lanxess. Tepex FR wird hauptsächlich in Dicken von 0,5 bis 1,2 mm angeboten. Die plattenförmigen Composites zeigen sehr gute mechanische Kennwerte. So liegen die Biegemodule der carbonfaserverstärkten Typen je nach Fasergehalt zwischen 40 und 54 GPa, die der glasfaserverstärkten Typen zwischen 20 und 24 GPa. Damit bieten sich die neuen Composites zur Fertigung großer, dünnwandiger und dabei hochsteifer Gehäuseteile etwa von Notebooks, Tablet-PCs und TVSets an. „Im Vergleich zu Aluminium und Magnesium sind sie dabei einfacher zu verarbeiten“, so Münker. mg www.lanxess.de Dr. Michael Münker, Lanxess: Hochsteife Gehäuse für Notebooks und Tablet-PCs auch in extrem dünnen Wanddicken Foto: K-ZEITUNG Matthias Gutbrod Zuständig für den Bereich Werkstoffe TECHNOLOGIE WERKSTOFFE 0511 7304-132 [email protected] 20 27. März 2015 | Ausgabe 6 Perfekter Schutz Ein neues TPU vereint gute Zugeigenschaften mit extrem hoher Kerbschlagzähigkeit Mit seiner niedrigen Dichte und den mechanischen Werten empfiehlt sich der Einsatz des neuen TPU für die Produktion von Protektoren Foto: Geba Polyurethane Die Entwicklungs abteilungen der Geba Kunststoff compounds und von Bayer Mate rial Science freuen sich über eine gelungene Materialentwicklung. Bei der neuentwickelten Kunst stoffserie Desmovit DP R CF han delt es sich um esterbasierte, thermoplastische Polyurethane mit Carbonfaserverstärkung. Der neue Kunststoff besitzt viele der guten Eigenschaften unver stärkter thermoplastischer Poly urethane. Er überzeugt mit einer hohen Verschleißfestig keit und ist gut beständig gegen viele Öle und Fette, Heißluft und Hydrolyse. Durch seine mechanischen Werte setzt sich das TPU mit Koh lenstofffaserverstärkung deutlich von den existierenden glasfaser verstärkten TPUs ab. Die Zugfes tigkeit liegt je nach Verstärkungs grad zwischen 70 und 135 MPa (ISO 527) und beim Biegemodul werden Werte von bis zu 5.700 MPa (ISO 178) erreicht. Durch die Kom bination der sehr guten Zugeigen schaften mit einer hohen Schlagund Kerbschlagzähigkeit ist der neue Werkstoff für Produkte von Bedeutung, bei denen das Abfan gen von Schlägen und Stößen eine wichtige Rolle spielt. Eine weitere nennenswerte Eigenschaft ist, dass der neue Kunststoff erst ab einer Streckdehnung von 17,5 % irre parabel beschädigt ist. Mit seiner niedrigen Dichte und den mecha nischen Werten empfiehlt sich der Einsatz des neuen TPU für die Produktion von Protektoren sowie Schutzhüllen für zum Beispiel Tablets und Smartphones. Das Material verhindert das Durch dringen von spitzen Gegenstän den, absorbiert die Aufprallkraft und verringert die noch einwir kende Restkraft. Auch für Sport artikel und in langlebigen Gehäu sen für zum Beispiel Werkzeuge, Uhren und Ferngläser ist seine Verwendung sehr gut vorstellbar. So gewährleistet der Werkstoff bei Ferngläsern, dass die optische Technik nicht durch Erschütte rungen und Stöße geschädigt wird. Das carbonfaserverstärkte TPU ist ab einem gewissen Verstär kungsgrad auch antistatisch und eignet sich dadurch zur Verwen www.prooptima.de Neues Masterbatch vervielfacht UV-absorbierende Wirkung von Gewächshausfolien, deren Nutzungsdauer sich damit erhöht UV-Folien halten statt einem nun drei Jahre Selbst geringe Mengen des neuen Masterbatches UV4120PE reichenaus, um die Nutzungsdauer von UV-absorbierenden Gewächshausfolien zu vervielfachen Grafik: Tosaf Gartenbau UV4120PE ist ein neu entwickeltes Masterbatch von Tosaf, das die Nutzungsdauer von UV-absorbierenden Gewächs hausfolien vervielfachen kann. Dies ist das Ergebnis umfangrei cher Bewitterungstests über einen Zeitraum von 9.000 Stunden. Während dieser Zeit sank die UVFilterwirkung bei herkömmlichen, mit einem organischen UV-Ab sorber und einem Nickel-Quen cher (Ni-Q) ausgerüsteten Folien auf rund 30 % des Ausgangswerts, Sehr ähnliche Ergebnisse lieferte die Prüfung an Folien, die einen organischen UV-Absorber und einen NOR-HALS (N-alkoxy hin dered amine light stabilizer) enthielten. Folglich kann, je nach Region, die Gesamtnutzungsdau er von Gewächshausfolien von üblicherweise einem auf mehr als drei Jahre steigen. Betreibern von Gewächshäusern, die eine UV-absorbierende, mit dem neuen UV4120PE Master batch hergestellte Folie einsetzen, bieten sich mehrfache Vorteile. dung in Rollen, Rädern und Ge häusen, bei denen es nicht zu elektrostatischen Entladungen Anzeige Dauerhaft effektiver UV-Schutz weil die organischen Moleküle stark abbauten. Bereits bei einer Zugabe von nur 0,7 % UV4120PE blieben 80 % der ursprünglichen UV-Absorption erhalten. Bei ei nem Masterbatchanteil von 2 % stieg dieser Wert am Ende des Tests sogar auf sehr gute 90 %. Die Kombination von extrem hoher Kerbschlagzähigkeit und Zugfestigkeit des neuen Carbonfaser-TPU Desmovit DP R CF kann keiner der über 43.000 Materialtypen einer sehr bekannten Datenbank für Materialeigenschaften aufbringen Quelle: Geba Über die Verlängerung der Wetter schutzwirkung hinaus bleibt auch der erwünschte, mit einer hohen UV-absorbierenden Wirkung ver bundene Antiviruseffekt über die gesamte Einsatzdauer weitgehend konstant. Dieser Effekt beruht auf der Tatsache, dass viele Insekten, die potenzielle Virenträger sind wie Thripse oder Mottenschild läuse, UV-Licht zur Orientierung benötigen. Sie werden darum nicht weit in Bereiche einfliegen, die mit einer UV-absorbierenden Folie überdacht sind. (Daher eignen sich solche Folien nicht für die Auf zucht von Pflanzen, die Bienen zum Bestäuben benötigen, denn auch diese sind auf UV-Licht an gewiesen.) Ein spezieller Vorteil für Züchter roter Rosen ist, dass UV-absorbierende Folien sehr effizient verhindern, dass sich deren empfindliche Blütenblätter spitzen schwarz färben. mg www.tosaf.com Schrauben mit Präzision kommen darf. So kommt es selbst für einen Einsatz im Bergbau oder in der chemischen Industrie sowie für industrielle Zahnräder infra ge. Aufgrund der Wärme- und Kältestabilität des Materials bietet es sich auch für den Einsatz in verschiedenen Außenanwendun gen an. mg www.geba.eu 100 Prozent reine Pellets System für Inspektion und Sortierung von Kunststoffpellets Verunreinigungen Ein Highlight auf dem Messestand von Sikora, Bre men, auf der US-Kunststoffmesse NPE 2015 war der Purity Scanner, ein System für die Onlineinspek tion und -sortierung von Kunst stoffpellets. Verunreinigungen ab 50 Mikrometern erkannt Die Reinheit von Kunststoffpellets ist insbesondere wichtig für Her steller von Polymeren, für Com pounder, für die weiterverarbei tende Industrie sowie Rezyklierer in der Kunststoffindustrie. Der Purity Scanner erkennt Verunrei nigungen ab 50 µm in Pellets, wie sie beispielsweise in der Medizin technik, in der Automobil- und Luftfahrtindustrie oder in Hoch spannungs- und Unterseekabeln genutzt werden, wo eine 100%ige Reinheit gefordert ist. Verunrei nigte Pellets werden separiert und aussortiert, so dass ausschließlich reine Pellets in den Extrusions prozess gelangen. Die Pelletins pektion erlaubt die Detektion von organischen und metallischen Verunreinigungen sowohl in dem Pellet als auch auf dessen Ober fläche durch die Verwendung einer speziellen Kombination von Röntgentechnologie und einem optischen System. Daneben zeigt der Messtechnik spezialist auf der Messe in Florida seine Laser Series 2000 für die klassische Durchmessermessung in zwei oder drei Ebenen für Pro duktdurchmesser von 0,05 bis 500 mm. Auch wird die High-End Laser Series 6000 zu sehen sein: Die Messköpfe erfüllen alle Ansprüche hinsichtlich Genauigkeit, Schnitt stellenoptionen und Zuverlässig keit für eine Qualitätskontrolle bei der Rohr- und Schlauchextrusion. Die hohe Genauigkeit erlaubt auch die Detektion von Knoten und Einschnürungen. Drei High-EndMessköpfe sind für Produktdurch messer von 0,2 bis 78 mm verfüg bar. sk www.sikora.net Metallersatz bei Schrauben aus PEEK in der Halbleiter- und Arzneimittelindustrie Hochleistungskunststoff Nippon Chemical Screw & Co. verwendet Vestakeep neuerdings auch für die Herstellung von Präzisionsschrau ben in Inch-Größe. Vestakeep ist der Handelsname für das Hoch temperaturpolymer Polyether etherketon (PEEK) von Evonik. Das Schraubendesign in InchGröße wird für verschiedene In dustrien in Nordamerika herge stellt, darunter insbesondere in der Produktion von Halbleitern und Arzneimitteln. Je nach Anwendung werden spe zielle Anforderungen an Vesta keep PEEK gestellt. So wird in der Halbleiterherstellung eine hohe Reinheit gefordert, während das Material bei Kontakt mit Lebens mitteln oder Arzneimitteln die jeweils geltenden Vorschriften erfüllen muss. In der Produktion anderer Indus triezweige muss der Werkstoff zudem diverse weitere Anforde rungen erfüllen, darunter Chemi kalienresistenz, hohe mechanische Festigkeit oder Ermüdungswider stand. Schrauben aus dem Spritzguss Zu den Eigenschaften von Vesta keep PEEK gehören außerdem eine gute Dimensionsstabilität und eine gute Verarbeitbarkeit im Spritz guss. Dies wiederum führt zu einer effizienten und wirtschaftlichen Produktion. PEEK eignet sich zur Herstellung von Bauteilen, die für den Einsatz unter härtesten Bedin gungen vorgesehen sind. Diese Bauteile werden zum Beispiel in der Ölförderung, in Fahrzeugen und in der Luftfahrt eingesetzt. Als Implantatmaterial wird es da rüber hinaus für dauerhafte Kör perimplantate eingesetzt. Die Vestakeep PEEK Schrauben sind in Nordamerika über Solid Spot (Santa Clara CA/USA) erhält lich. mg www.evonik.de www.vestakeep.de Ein Sikora Highlight auf der NPE 2015 war der Purity Scanner für eine 100-%-Inspektion von PE-Pellets Foto: Sikora TECHNOLOGIE WERKSTOFFE 27. März 2015 | Ausgabe 6 21 Klein, kleiner, am kleinsten PEEK oder PEI in der Schnecke? Mikroschläuche und Monofilamente aus Hochleistungspolymeren sind zunehmend gefragt Schneckenreinigung in Minuten bei Hochleistungskunststoffen Reinigung Der Anbieter von Rei nigungsgranulaten, Dreychem, stellt zwei neue Brandex Hochtem peratur-Reinigungsgranulate vor, die bei Temperaturen bis zu 450 °C verarbeitet werden können – mehr als mit anderen marktüblichen Reinigungsgranulaten bisher er reichbar ist. Während Brandex C10 für leichtfließende Thermo plaste ausgelegt ist, eignet sich der Typ CA10 für höherviskose Spritz gusscompounds. Damit können jetzt auch Verarbeiter von Hoch leistungskunststoffen wie PEEK, PEI, PES, PSU und PPS Rückstän de, Ablagerungen und Vercra ckungen von den Schnecken, Düsen und Zylindern ihrer Spritz PEI, natur, vor dem Reinigen Metallersatz International Polymer gießmaschinen schnell, gründlich und kosteneffizient entfernen. Erste Praxistests haben überzeu gende Ergebnisse geliefert. So reichten zum Beispiel auf einer 650-t-Spritzgießmaschine 25 kg Brandex C10 zur vollständigen Ausreinigung von PEEK bei 420 °C. Der gesamte Vorgang dau erte einschließlich eines abschlie ßenden Spüldurchgangs mit Ori ginalmaterial weniger als 45 min. Das mechanische Reinigen der 80-mm-Schnecke erfordert im Vergleich dazu rund 24 Stunden Stillstandzeit. Große Bandbreite an Reinigungsgranulaten Dazu Kerstin Brunken, Geschäfts führerin von Dreychem: „Mit unseren Brandex Hochleistungs typen, den für die PolyolefinExtrusion entwickelten Clean X Spülgranulaten von Polytechs und dem für die Standardreinigung von Heißkanälen und Werkzeugen bestimmten Supernova ST haben wir jetzt Reinigungsgranulate für nahezu alle Aufgaben im Bereich der Verarbeitung von Kunststoffen im Programm. Damit können wir der gesamten Branche die Reini gungsgranulate anbieten, die in der spezifischen Anwendung Ma terialverluste bei Werkstoff- und Farbwechseln minimieren und Ausschuss vermeiden, der entste hen kann, wenn sich Ablagerungen von Oberflächen lösen und im Formteil sichtbar werden.“ mg www.dreychem.com Engineering (IPE), ein Hersteller thermoplastischer Rohre, Schläu che und Profile mit Sitz in Tempe AZ/USA, hat kürzlich eine breit gefächerte neue Reihe von Micro bore-Schläuchen, Monofilamen ten und Profilen aus Hochleis tungsthermoplasten von Solvay Specialty Polymers eingeführt. Vor allem in der Medizintechnik hat IPE einen starken Trend fest gestellt, Metalle und duroplasti sche Materialien durch Thermo plaste zu ersetzen, so Jonathan Jurgaitis, Melt Extrusion Manager bei IPE. „Die Nachfrage unserer Kunden unterstreicht die Erfolgsgeschich te dieser Hochleistungsmateriali en, die in zahlreichen Anwendun gen vieler Branchen eine Option darstellen“, sagt Jurgiatis. „In enger Zusammenarbeit mit Solvay hat IPE Produkte entwickelt, die den hohen Anforderungen an spruchsvoller Endanwendungen in der Medizintechnik, in Luftund Raumfahrt und im Militär wesen entgegenkommen.“ Maßgeschneiderte Präzisionsextrudate IPE entschied sich unter anderem für Sulfonpolymere von Solvay, die ausgezeichnete Transparenz, Steifigkeit und Dampfsterilisier barkeit bieten. So fertigt das Un ternehmen Monofilamente mit 0,5 mm Durchmesser aus Udel Polysulfon (PSU) sowie Monofila mente mit 1,5 und 2,8 mm Durch messer aus Radel Polyphenylsul fon (PPSU). Radel PPSU wird IPE hat eine neue Reihe Mikroschläuche, Monofilamente und Profile aus Hochleistungsthermoplasten für Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt sowie Industrie eingeführt Foto: Solvay außerdem für 1,27-mm-Micro bore-Schläuche mit einem Außen durchmesser (AD) von 0,3 mm und einem Innendurchmesser (ID) von 0,25 mm eingesetzt. In zunehmendem Maße verwen det IPE auch Spire Ultrapolymere von Solvay. Zu den umfassenden Vorteilen dieser Materialien zäh len hohe Steifigkeit und Härte sowie ausgezeichnete Beständig keit gegen Chemikalien und hohe Temperaturen. Von IPE gefertig te Mikroschläuche aus Ketaspire Polyetheretherketon (PEEK) ver fügen beispielsweise über eine höhere Festigkeit und Steifigkeit als vergleichbare Schläuche aus Polytetrafluorethylen (PTFE) und sind leichter zu bearbeiten als Schläuche aus Edelstahl. Diese Mikroschläuche zielen auf unter schiedliche medizinische Anwen dungen wie Katheter, endoskopi sche Arbeitskanäle und laparosko pische Instrumente ab. Ketaspire PEEK ist eines der chemikalien beständigsten Polymere im Markt mit ausgezeichneter Festigkeit, sehr guter Ermüdungsbeständig keit und einer Dauergebrauchs temperatur von 240 °C. IPE setzt das Material für Mikrofilamente unterschiedlicher Größen sowie für Microbore-Schläuche mit AD 0,3 mm und ID 0,25 mm ein. Kunststoffe für extreme Anwendungen Darüber hinaus nutzt IPE auch Avaspire Polyaryletherketon (PAEK) von Solvay zur Extrusion von Monofilamenten mit 1,5 mm Durchmesser. Des Weiteren hat das Unternehmen 1,5-mm-Mono filamente aus Torlon Polyamid imid (PAI) eingeführt, das die höchste Festigkeit und Steifigkeit aller Thermoplaste bis 275 °C bie tet. Hinzu kommen Monofilamen te aus Primospire, einem selbst verstärkenden Polyphenylen (SRP), das als eines der weltweit steifsten und festesten unverstärk ten Polymere gilt. Dank ausge zeichneter Chemikalienbestän digkeit und Gleitfähigkeit spezi fiziert IPE für 1,5-mm-Monfila mente auch Halar Ethylenchlor trifluorethylen (ECTFE), ein teilfluoriertes schmelzbares Poly mer von Solvay. mg www.solvay.com www.ipeweb.com www.surface-rtm.com Sie suchen ein schlüsselfertiges und produktorientiertes Anlagenkonzept für Ihre Serienfertigung von Faser verbundbauteilen? Gemeinsam mit unseren Systempartnern stellen wir die Komplettlösung für das Hochdruck-Harz-Injektionsverfahren (HP-RTM) bereit. nach der 1. Grundreinigung mit Brandex CA10 bei 410 °C Ihr Vorsprung: – Leichtbauteile, ca. 50 % leichter als Metalle – Lackierfähige Carbonbauteile – Sichtteile mit hochwertiger Carbon-Optik – Vollautomatisierbarer Prozesskreislauf Brandex CA10, sauber nach der 2. Grundreinigung bei 390 °C Die neuen Brandex C10 und CA10 Reinigungsgranulate stellen ihre Effizienz bei Temperaturen bis zu 450 °C unter Beweis Foto: Dreychem Leicht ist gar nicht schwer High Pressure RTM Engineering Passion Sabine Koll Zuständig für den Bereich Spritzgießtechnik TECHNOLOGIE SPRITZGIESSTECHNIK 07031 416860 [email protected] 22 27. März 2015 | Ausgabe 6 Augen auf beim Gebrauchtmaschinen-Kauf Auch Spritzgießmaschinenhersteller vermarkten Secondhandware – unterschiedliche Ansätze und Servicetiefe – Retrofits als Modernisierungsansatz Gebrauchte Spritzgießmaschinen werden nicht nur auf der Messe Usetec gehandelt. Auch direkt bei den Maschinenherstellern selbst kann man sie zum Teil kaufen Foto: Usetec Secondhand Gebrauchte Spritz- gießmaschinen sind für Kunststoffverarbeiter nicht nur eine Option, um bei Neuanschaffungen Geld zu sparen. Auch kann die schnelle Verfügbarkeit ein Grund sein: Auf neue Maschinen wartet man heute leicht mehrere Monate. Gebrauchtmaschinen kann man dabei nicht nur bei spezialisierten Händlern beziehen, sondern auch direkt bei einigen Herstellern. „Wir stellen einen großen Bedarf an gebrauchten Spritzgießmaschinen im Markt fest. Der Anteil des Gebrauchtmaschinengeschäfts ist wachsend“, sagt Fritz Beglinger, der bei Netstal den Verkauf von Gebrauchtmaschinen leitet. Der Schweizer Spritzgießmaschinenhersteller und seine deutsche Muttergesellschaft Krauss Maffei sind die einzigen Hersteller im deutschsprachigen Raum, die ihre „Secondhandware“ auf breiter Basis selbst vermarkten. „Wir verstehen unser Engagement als eine Serviceleistung für unsere Kunden, die eine gebrauchte Maschine verkaufen wollen oder die auf der Suche nach günstigeren Georg Tinschert, Geschäftsführer Wittmann Battenfeld: „Gebrauchte Maschinen dienen bei uns vor allem zur Überbrückung von Engpässen bis zur Lieferung von Neumaschinen“ Foto: Wittmann Battenfeld Maschinen sind“, erklärt Ralph Lindner, Abteilungsleiter KHS Handels- und Service Gruppe bei Krauss Maffei. „Gebrauchte Maschinen von uns als Hersteller sind ohne technisches Risiko zu einem günstigeren Preis zu bekommen. Neustarter können mit einem geringeren Invest beginnen. Auch bei vielen anderen Projekten ist ein geringerer Invest notwendig, um Aufträge bekommen zu können. So sind Gebrauchtmaschinen immer wieder eine Alternative, die man prüfen sollte.“ Teilweise handelt es sich bei den Gebrauchtmaschinen von Krauss Maffei um Rückläufer von Kunden, die neue Maschinen kaufen. Doch ist dies für den Münchner Maschinenbauer kein K.-o.-Kriterium. Genauso wie bei Netstal ist der Ankauf einer gebrauchten Maschine nicht vom Kauf einer neuen abhängig. „Meist handelt es sich schon um Rückläufer, aber es gibt auch Kunden, die ältere Maschinen nicht mehr ersetzen und uns ihre Gebrauchte überlassen“, so Netstal-Experte Beglinger. Wittmann Battenfeld und auch Arburg fahren hingegen die Stra- tegie, nur dann mit Gebrauchtmaschinen zu handeln, wenn unbedingt notwendig. „Wir bieten selbst eigentlich nur solche Maschinen an, die vorher einige Zeit in unseren internationalen Kundencentern, Vorführräumen oder Schulungsbereichen genutzt worden sind“, stellt Helmut Heinson klar, Geschäftsführer Vertrieb bei Arburg. Hinzu kommen Messemaschinen, die zu besonderen Konditionen angeboten werden. „Ansonsten bringen unsere Kunden die Maschinen, die sie gerne verkaufen wollen, in Eigenregie an den Markt.“ Wittmann Battenfeld verkauft ebenfalls Vorführ- oder Technikumsmaschinen, nimmt aber auch beim Kauf neuer Maschinen gebrauchte von Kunden entgegen, arbeitet diese auf und verkauft sie dann wieder am Markt. „Diese Gebrauchten dienen beim Kunden zur Überbrückung von Engpässen bis zur Lieferung von Neumaschinen“, betont Georg Tinschert, Geschäftsführer bei Wittmann Battenfeld. „Außerdem machen Gebrauchte Sinn bei mittelfristig nicht absehbarer Auslastung in dem erforderlichen Leistungs bereich, der aus strategischen Gründen aber dennoch abgedeckt werden soll.“ Ansonsten überlässt der österreichische Maschinenbauer das Geschäft mit den Gebrauchten gerne anderen: „Wir arbeiten zusätzlich mit ausgewählten Partnern zusammen, die überwiegend unsere Maschinen vertreiben und einen einwandfreien Ruf in Bezug auf die Funktionstüchtigkeit und zu erwartende weitere störungsarme Einsatzdauer der ihrerseits vertriebenen Gebrauchtmaschinen genießen“, so Tinschert. Helmut Heinson, Geschäftsführer Vertrieb Arburg: „Wir bieten Maschinen an, die einige Zeit in unseren internationalen Kundencentern, Vorführräumen oder Schulungsbereichen genutzt worden sind“ Foto: Arburg Ralph Lindner, Abteilungsleiter KHS Handels- und Service Gruppe Krauss Maffei: „Gebrauchte von uns als Hersteller sind ohne technisches Risiko zu einem günstigeren Preis zu bekommen“ Foto: Krauss Maffei Fritz Beglinger, Leiter Verkauf Gebrauchtmaschinen Netstal: „Unsere Kundschaft sitzt vorrangig in Wachstumsmärkten, insbesondere in Lateinamerika verzeichnen wir derzeit eine starke Nachfrage“ Foto: Netstal die Maschinen CE-konform sein müssen. Krauss Maffei macht keine konkreten Angaben dazu, wie alt die Gebrauchtmaschinen sind, die angekauft und wiederverkauft werden. Nur so viel verrät Lindner: „Der Markt wünscht sehr junge Maschinen. Maschinen älter als Baujahr 2000 sind schwierig zu verkaufen. Allerdings gestaltet sich der Ankauf von jungen Maschinen als schwierig, da diese Maschinen selten und relativ teuer sind.“ Sehr alte Maschinen und Sonderanlagen kauft Krauss Maffei daher nur zurück, wenn das Unternehmen eine Vermarktungsmöglichkeit sieht. „Ist das nicht gegeben, unter stützen wir den Kunden trotzdem bei der Entsorgung der Anlagen“, sagt Lindner. Der Münchner Maschinenbauer verkauft gut die Hälfte der Gebrauchtmaschinen an deutsche Verarbeiter, der Rest verteilt sich laut Lindner weltweit. Netstals Kundschaft sitzt nach Aussagen von Beglinger vorrangig in Wachstumsmärkten, insbesondere in Lateinamerika verzeichne man derzeit eine starke Nachfrage. Anzeige Junge Gebrauchte sind stark gefragt Technikums- und Mietmaschinen, die Wittmann Battenfeld gebraucht veräußert, sind zwischen drei und fünf Jahre, in Zahlung genommene Maschinen zwischen sieben und zehn Jahre alt. Bei Netstal ist das Durchschnittsalter der Oldies höher: Es liegt zwischen zehn und 20 Jahren. Die einzige Limitierung beim Ankauf ist bei den Schweizern, dass Die Katze im Sack muss kein Verarbeiter fürchten, wenn er eine Gebrauchtmaschine direkt bei einem der Spritzgießmaschinenhersteller kauft. Alle kümmern sich vor dem Verkauf um die Funktionsfähigkeit der Maschinen – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß: „Vor der Lieferung an den Kunden werden die Maschinen einer bei uns üblichen kompletten Qualitätskontrolle unterzogen, wobei natürlich auch ein Austausch aller Verschleißteile vorgenommen wird“, sagt ArburgGeschäftsführer Heinson. Bei Wittmann Battenfeld werden vor dem Verkauf folgende Arbeiten durchgeführt: Öltankreinigung, Überprüfung der erzielten Öl-Reinheitsklasse nach Neubefüllung sowie ein kompletter Check aller Leistungsdaten. In Abhängigkeit von diesem Ergebnis werden relevante Komponenten gegen neue oder überholte Teile ausgetauscht. Auch eine Überprüfung aller sicherheitstechnisch relevanten Ausrüstungen findet statt. Zudem erfährt der Kunde den Zustand der Schne- ckenzylindereinheit, bei Knie hebelmaschinen findet eine Überprüfung und, falls erforderlich, eine Überarbeitung des kompletten Kniehebelsystems statt. Üblicherweise gibt Wittmann Battenfeld eine Garantie von sechs Mona ten auf die Maschine – ausgenommen sind davon Verschleißteile. Bei Krauss Maffei werden die Gebrauchtmaschinen in drei Gruppen angeboten: zum Ersten wie gesehen, zum Zweiten werks geprüft und zum Dritten generalüberholt mit Gewährleistung. „Es sind aber alle Zwischenvarianten je nach Kundenwunsch möglich“, sagt Lindner. Bei Netstal werden die Maschinen immer revidiert und überarbeitet. „Wir unterscheiden hier zwischen einer Komplettrevision oder einer Teilrevision“, erklärt Beglinger. Bei der Teilrevision werden vor allem Dichtungen, Schläuche etc. kontrolliert und gegebenenfalls ersetzt sowie alle Teile gründlich gereinigt. Bei einer Komplett revision geht es dann um eine vollständige Überarbeitung. Auch Retrofits sind möglich Doch damit nicht genug: Auch die Modernisierung, Um- und Nachrüstung von Secondhandmaschinen ist bei den Herstellern möglich: „So sind die Maschinen wieder zeitgemäß und den Bedürfnissen der Kunden angepasst“, sagt Lindner, Krauss Maffei. „Technisch gibt es dabei kaum Grenzen. Neueste Technologien können in der Regel umgesetzt werden. Ein deutlicher Trend ist zudem der Wunsch nach sehr speziellen Maschinenausstattungen bis hin zu projektierten Anlagen nach Lastenheft.“ Netstal rüstet die Gebrauchten auf Wunsch des Kunden ebenfalls mit neuen Technologien auf. Das kann dann zum Beispiel ein Update einer Steuerung sein. „Retrofits werden immer gewünscht. Nachgerüstet werden hauptsächlich Luftventile und Kernzüge“, so Beglinger. Wittmann Battenfeld-Geschäftsführer Tinschert zählt als Nachrüstmöglichkeiten auf: die Erneuerung der Steuerung durch aktuell in Neumaschinen eingesetzte Steuerungssysteme zur Sicherstellung der späteren Ersatzteilverfügbarkeit, energiesparende Servoantriebe, Pumpensysteme, Umrichter sowie Schnittstellen für den Einsatz von Handlinggeräten. Um das Ersatzteilgeschäft müssen sich die Kunden bei den Gebrauchten zudem wenig Sorgen machen: Netstal verfügt über Original ersatzteile für bis zu 30 Jahre alte Maschinen. Und Krauss Maffei hält Ersatzteile auch noch für sehr alte Maschinen vor – sogar noch für solche aus den 60er-Jahren. Dabei handelt es sich also um wahre Oldtimer. Sabine Koll www.arburg.com www.kraussmaffei.de www.netstal.com www.wittmann-group.com TECHNOLOGIE SPRITZGIESSTECHNIK 27. März 2015 | Ausgabe 6 23 INTERVIEW »Gebrauchte sind keine Schnäppchen« Gebrauchtmaschinen sind letztlich die teurere Wahl – neue Maschinen arbeiten effizienter – niedriges Zinsniveau spricht für den Neukauf Schiffer: Auch eine Maschine, die innerhalb der EU verkauft wird, muss den damaligen, bei der Herstellung der Spritzgießmaschine umgesetzten technischen Richtlinien und der Maschinenausrüstung des Herstellers entsprechen. Wurden zwischenzeitlich Fremdbauteile in die Maschine eingebaut, so ist der Betreiber – in dem Fall der Käufer des gebrauchten Schnäppchens – für die Betriebssicherheit der Maschine letztlich verantwortlich. Ein Risiko, dessen sich viele Käufer von Gebrauchtmaschinen oft nicht bewusst sind. : Doch viele Maschinen werden heute generalüberholt am Markt angeboten. Was soll daran verkehrt sein? Schiffer: Wir beziehungsweise te. Wird zum Beispiel eine gebrauchte Maschine aus einem Nicht-EU-Land in die EU-Zone eingeführt, dann muss die teilweise sehr betagte Maschine den neuesten technischen und sicherheitstechnischen Regeln entsprechen. Eine Nachrüstung der gebrauchten Maschine bringt unserer Ansicht nach unter Umständen einen sehr großen Kostenaufwand mit sich. unsere Kunden konnten feststellen, dass viele Maschinen zerlegt, gereinigt und nachlackiert wurden, das heißt, in einen optisch neuwertigen Zustand versetzt wurden. Im Betrieb aber mussten sie die Erfahrung machen, dass alle Hauptkomponenten gealtert waren. So fielen nach und nach teure Leiterkarten beziehungsweise Steuerungskomponenten aus. Ein weiteres Problem verursacht oft ein perfekt durchgeführter Ölund Filterwechsel. Die Pumpen geben unter den gereinigten Arbeitsbedingungen recht bald ihre Funktion auf. So manch ein Schnäppchenjäger war enttäuscht. Alt bleibt alt, selbst mit neuer Farbe und neuen Dichtungen. : Die meisten Firmen werden sicher Maschinen aus der EU kaufen, oder nicht? : Sie raten Verarbeitern somit nicht zum Kauf von Gebrauchten? Alfred Schiffer, geschäftsführender Gesellschafter bei Dr. Boy Foto: K-ZEITUNG Wirtschaftlichkeit Alfred Schiffer, geschäftsführender Gesellschafter von Spritzgießautomatenhersteller Dr. Boy, rät Verarbeitern vom Kauf gebrauchter Spritzgießmaschinen mit kleinen Schließkräften ab. Sein Argument ist die fehlende Wirtschaftlichkeit. : Herr Schiffer, anders als mancher Mitbewerber verkauft Boy keine gebrauchten Spritzgießmaschinen. Warum nicht? Alfred Schiffer: Wir sehen im Han- del von gebrauchten Spritzgießmaschinen auch negative Aspek- Schiffer: Nicht nur zur Risikomi- nimierung sollten eher neue Maschinen angeschafft werden, die mit den neuesten Technologien ausgerüstet sind. Neue Maschinen bieten gegenüber Maschinen älteren Baujahrs eine Vielzahl an Vorteilen. Neueste Antriebs-, Plas tifizier- und Steuerungstechnologien lassen den Spritzgießprozess effizienter, präziser und leichter bedienbar werden. Ebenso sind verschleißbedingte Ausfallzeiten bei neuen Maschinen sehr viel seltener festzustellen. Durch den Einsatz moderner Techniken können zudem neue Anwendungsgebiete erschlossen werden, die mit älteren Maschinen nicht abgedeckt werden können. So zum Beispiel die Herstellung extrem dünnwandiger Teile mit langen Fließwegen, die durch das Differentialeinspritz verfahren ermöglicht werden. Stichwörter • Materialfluss • Lagerung • Fördersysteme • Materialversorgung schinen nicht mehr praktikabel. Daher sind Kunststoffverarbeitungsmaschinen heute überwiegend mit Saugfördergeräten ausgerüstet. Bei der Gelegenheit: Vielfach ist in diesem Zusammenhang von „Abscheidern“ die Rede, womit jedoch nichts anderes als Fördergeräte gemeint sind. Im einfachsten Fall mag ein Einzelfördergerät auf der Maschine genügen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass dazu dann ein Gebinde mit dem Rohmaterial neben der Maschine gehört. Komplizierter wird es, wenn Material aus größerer Entfernung, etwa aus einer zentralen Aufgabestation, aus Silos oder einer Trocknungsanlage, zur Maschine gefördert werden soll. Für die Konzeption einer betriebssicheren und wirtschaftlichen Materialversorgung sind zahlreiche Fragen zu klären. Relevante Stichworte für die Auswahl der erforderlichen Komponenten lauten Lagerung, nach zu kurz gedacht, seine Investitionsmittel in alte, weniger effizient arbeitende Maschinen zu stecken. Kluge Unternehmen han- www.dr-boy.de CREATIVE POLYMERS densätze sind ausschlaggebend. Bei den Lebenszykluskosten einer Spritzgießmaschine geht man von 20 Prozent Investitionskosten und 80 Prozent Folgekosten aus. Bei neuen Maschinen – mit bis zu 70 Prozent geringerem Energieverbrauch gegenüber früheren Maschinentechnologien – können Teile wesentlich kostengünstiger gefertigt werden. Legt man bei der Artikelkalkulation die Maschinen stundensätze gebrauchter Maschinen zugrunde, muss oft ein wesentlich höherer Teilepreis veranschlagt werden oder die Gewinn- Strahlenvernetzbare Polyamide Mo erklärt Hintergründe und Details beim Fördern von Kunststoffen In der Konzeption einer sicheren und wirtschaftlichen Materialversorgung sind einige Fragen zu klären Foto: Motan-Colortronic : Sie raten also immer zum Neukauf? Schiffer: Es ist meiner Meinung deln nach der Maxime: Wir arbeiten zu kostenorientiert, um billig zu kaufen. Berücksichtigt man dazu das derzeit sehr niedrige Zinsniveau und die stattlichen Förderungen, ist eine Gebrauchtmaschine sehr häufig nicht das wirtschaftlichste und nachhaltigste Produktionsmittel. sk : Aber rechnet sich eine Gebrauchtmaschine nicht doch wegen der niedrigeren Investitionskosten? Schiffer: Nein, die Maschinenstun- Was zählt beim Materialfluss? Folge 23 Nachdem sich Mo’s Corner ausführlich mit dem Dosieren und Trocknen von Kunststoffen befasst hat, wird ab dieser Folge mit dem Thema „Fördern“ das dritte Kapitel beim Materialhandling aufgeschlagen. Material von A nach B – genauer vom Lagerort zur Verarbeitungsmaschine – zu bringen mag vordergründig nicht weiter kompliziert erscheinen. Das traf sicher auf die Anfänge der Kunststoffverarbeitung zu, als Eimer und Säcke genügten. Doch mit zunehmender Automatisierung, mit kürzeren Zykluszeiten, anspruchsvolleren Kunststoffen, den heute teils sehr hohen Durchsätzen sowie aus zahlreichen weiteren Gründen ist die manuelle Versorgung der Ma- spanne für den Betreiber reduziert sich deutlich. Materialaufgabe und -verteilung, Art der Förderung, Fördergeschwindigkeit, Einzelförderung oder zentrales Fördersystem, Vakuumversorgung, Fertigungsumgebung (Reinraum), Anlagensteuerung und -auslegung. Nicht zu unterschätzen ist dabei die Förderphysik unter Berücksichtigung der zu fördernden Produkte, die schließlich so schonend wie möglich zur Verarbeitung kommen sollen. Das verdeutlicht ein kurzer Blick auf die Vielfalt an Kunststofftypen, die zudem in den unterschiedlichsten Materialarten (Granulat, Pellets, Mahlgut, Flakes, Fasern oder Pulver) mit jeweils spezifischen Fließeigenschaften vorliegen. Welche Möglichkeiten für die Rohstoffversorgung in der Kunststoffverarbeitung bestehen und welche Aspekte im Detail zu berücksichtigen sind, wird Mo’s Corner in den kommenden Folgen kompakt und verständlich vorstellen. www.motan-colortronic.com www.moscorner.com V-CREAMID ® (PA 6.6, PA 6 und PA 9T 15-55% Glasfaserverstärkung) für Bauteile unter der Motorhaube und hohe Temperaturen Hohe mechanische Werte nach Wärmelagerung bei 220°C/3000h Kurze thermische Spitzen über 400°C möglich gute Beständigkeit gegenüber sauren Kondensaten (pH 1,2) Deutliche Reduzierung des Kriechens unter Temperatur und Last Verschweisbar vor oder nach der Strahlenvernetzung Gewichtsreduzierung durch Dünnwandkonzepte möglich D i e P T S - G r u p p e – I h r We r k s t o f f s p e z i a l i s t f ü r H a r t / We i c h - Ve r b i n d u n g e n , s t r a h l e n v e r n e t z b a r e Thermoplaste und High-Performance Compounds. PTS Plastic-Technologie-Service, Marketing und Vertriebs GmbH Hautschenmühle 3 91587 Adelshofen/Tauberzell Germany Fon +49-(0)9865-821 Fax +49-(0)9865-720 [email protected] www.pts-marketing.de TECHNOLOGIE K-ZEITUNG DIGITAL 24 27. März 2015 | Ausgabe 6 Meistgeklickt auf www.k-zeitung.de Engel knackt 2014/15 Milliardenumsatzgrenze Newsletter: Schnell und kompakt Die wichtigsten Nachrichten kommen zu Ihnen 1 Unternehmen – Engel hat im Geschäftsjahr 2014/15 erstmals die Milliardenumsatzgrenze überschritten und ist auch im laufenden Geschäftsjahr optimistisch, wiederum schneller zu wachsen als der Markt, erklärte jetzt Dr. Peter Neumann gegenüber der K-ZEITUNG. „Erstmals werden wir im Geschäftsjahr 2014/15 die Milliardenumsatzgrenze überschreiten. Aufgrund des bisherigen Auftragsbestands rechnen wir mit einem Gesamtumsatz zwischen 1,03 bis 1,05 Milliarden Euro“, betonte Dr. Peter Neumann, CEO der Engel Holding GmbH, gegenüber der K-ZEITUNG in Düsseldorf. … Kuka-Umbau nach der Reis-Übernahme 2 Branche – Mit hoher Branchen erfahrung in der Führungsspitze stärkt die Kuka AG, Augsburg, ihre Internationalisierung und Innovationsfähigkeit. Die neue Tochter Kuka Industries nimmt die ehemalige Reis-Gruppe auf. Kuka bündelt die Kompetenzen für Automatisierungskomponenten und -lösungen der Kuka Systems GmbH – Sparte Technology Solutions und der Reis GmbH & Co. KG Maschinenfabrik in dem neuen Bereich Kuka Industries. Die Vorbereitungen für die notwendigen organisatorischen Anpassungen laufen auf Hochtouren. … Erster 3D-Drucker für Faserverbundwerkstoffe 3 Hilfstechnik – Im Pressezentrum der Solidworks World 2015 in Phoenix AZ/USA stand – leise vor sich hin arbeitend – ein 3D-Drucker der besonderen Art: nach Angaben des Herstellers Markforged Inc. der erste 3D-Drucker der Welt, der mit Faserverbundwerkstoffen drucken und damit Teile mit sehr hoher Festigkeit herstellen kann. Mit dem Markforged Mark One-3D-Drucker können Kohlefasermaterialien, Kevlar, Glasfasermaterialien und Nylon verarbeitet werden. Ausgestattet mit einem CFF-Druckkopf sowie einem FFF-Druckkopf können sehr robuste Compositebauteile in 3D gedruckt werden, die teils wesentlich höhere Festigkeiten aufweisen, als dies mit herkömmlichen Kunststoffmaterialien möglich wäre. … Arburg auf Rekordkurs 4 Unternehmen – Bei den Technologie-Tagen 2015 gab Arburg neben einem umfassenden Überblick über den Stand der Technik wie gewohnt auch einen Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung des Familienunternehmens. Und die kann sich sehen lassen, denn obwohl noch nicht alle Zahlen im Detail vorliegen, ist bereits abzusehen, dass im Jahr 2014 mit rund 540 Mio. EUR ein neuer Rekordumsatz erreicht wird. Trotz der bekannten schwäbischen Zurückhaltung war Michael Hehl, geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung von Arburg, deutlich anzusehen, dass das Familienunternehmen mit der Entwicklung des Geschäftsjahres 2014 sehr zufrieden ist. … Der Porsche 911 von Playmobil ist auf dem Markt 5 Anwendungen – Mit dem Porsche 911 Carrera S nimmt Geobra Brandstätter eine Sportwagenikone in sein Sortiment auf. Erstmals gibt es damit ein real existierendes Automodell von Playmobil. Seit über 50 Jahren hat der Porsche 911 mit seinem unverwechselbaren Design und seiner legendären Performance einen festen Platz in den Herzen der Sportwagenfans. Der knallrote Miniatur-Flitzer von Playmobil ist seinem großen Vorbild detail getreu nachempfunden. … Dreimal pro Woche (Montag, Mitt- woch und Freitag) verschickt K-ZEITUNG Online den kostenlosen Newsletter. In ihm enthalten sind die wichtigsten Nachrichten und Trends der Branche sowie spannende Technologie- und Anwendungs- beispiele.Anmelden können Sie sich auf unserer Homepage. mm www.k-zeitung.de Als App flexibel und mobil Die multimediale Ausgabe der K-ZEITUNG Die App der K-ZEITUNG gibt es bei Google Play sowie im Apple App Store kostenlos für Ihr Smartphone oder Tablet zum Download. Bereits zwei Tage vor dem Erscheinen der Printausgabe steht die App-Ausgabe zum Download bereit. Ausgabe 6/2015 der mobi- len K-ZEITUNG steht für Sie bereits seit dem 25. März zur Verfügung. Zusätzliche Inhalte für die Leser der App Sie erhalten die K-ZEITUNG speziell für die mobile Nutzung auf- bereitet. Darüber hinaus enthält das mobile Informationsangebot der K-ZEITUNG zusätzliche Inhalte, die speziell für die K-App produziert wurden. Dazu zählen Bildergalerien, Videos, Interviews, interaktive Grafiken und vieles mehr. mm www.k-zeitung.de Stefan Lenz Zuständig für den Bereich Extrusionstechnik TECHNOLOGIE EXTRUSION 0821 319880-54 [email protected] 27. März 2015 | Ausgabe 6 25 Bewährte Technologie Andritz Biax auf der NPE 2015 Folienextrusion Andritz Biax, Teil des internationalen Technologiekonzerns Andritz, präsentierte ein breites Portfolio an Lösungen für die Herstellung biaxial verstreckter Folien auf der NPE in Orlando. MESIM-Technologie: MESIM (MEchanisch SIMultaneous) ist eine patentierte Technologie für die mechanische, simultane Folienverstreckung. Mit ihr können jene hochwertigen Kunststoff folien produziert werden, die in zahlreichen Anwendungen mit besonderen optischen Eigenschaften und hervorragender Qualität zum Einsatz kommen (zum Beispiel Folien für Displays, Multitouch-Bildschirme oder mobile Endgeräte). Die MESIM-Technologie stellt auch eine passende Lösung für die Produktion hochwertiger BOPA-Verpackungsfolien dar. Sie kann an individuelle Kundenanforderungen einfach angepasst werden und sorgt für attraktive Kapitalrenditen sowie niedrige Wartungskosten. SEDYN-Technologie: Andritz bietet zwei Linienarten für die sequenzielle Verstreckung an: die biaxline SEDYN excelle mit hoher Kapazität und hochqualitativen Produkteigenschaften und die biaxline SEDYN axcess mit hoher Kapazität für die Produktion flexibler Verpackungen. sl www.andritz.com Die FFS Verpackungsmaschine IBP 250 stellt mit ihren automatisierten Funktionalitäten sicher, dass kristalline, granuläre, geperlte oder flockige Produkte exakt gewogen, präzise dosiert und hygienisch verpackt werden Foto: Coperion Umfassende Leistungsschau <ŽŵƉůĞdžĞWƌŽďůĞŵĞ͍ &ůĞdžŝďůĞ>ƂƐƵŶŐĞŶŝŶ Neueste Technologien für das Compoundieren und Schüttguthandling von Coperion und Coperion K-Tron auf der NPE 2015 NPE 2015 Auf der diesjährigen NPE, die vom 23. bis 27. März in Orlando stattfand, präsentierten Coperion und Coperion K-Tron ihre jüngsten technologischen Entwicklungen. Als Stellvertreter ihres umfassenden Portfolios für Compounding und Extrusion, Schüttguthandling, Dosieren, Verpacken und Service für Anlagen mit geringeren Durchsatzraten zeigen sie ein VakuumdruckWaggon-Entladesystem mit Doppelgebläse, die Differenzial-Einfachschnecken-Dosierwaage S100 und die Differenzial-Doppelschnecken-Dosierwaage T35, den Doppelschnecken-Laborextruder ZSK 26 Mc18, den Stranggranulator SP 100 EN sowie die FFS Verpackungsanlage IBP 250. Für das Schüttguthandling mit höherem Durchsatz zeigten Coperion und Coperion K-Tron einen vollständig überarbeiteten Smart Flow Meter, eine ZRD 400 Zellenradschleuse für starke Beanspruchung sowie eine neue Waggon-Verteilertechnologie zum Verladen von Polymerpellets. Darüber hinaus wurden über eine innovative Technologie das gesamte Lieferprogramm sowie das Projektmanagement- und Engineering-Knowhow von Coperion und Coperion K-Tron digital erlebbar gemacht. Von der Förderluft getrennt Das Vakuumdruck-Waggon-Entladesystem mit Doppelgebläse von Coperion K-Tron entlädt Pellets, Pulver und Granulate pneumatisch aus Eisenbahnwaggons, mit Förderraten von über 54.500 kg/h. Die Systeme sind für Leitungsgrößen von bis zu 250 mm ausgelegt. Aufgrund der separaten Anordnung der Vakuum- und Druckgebläse kann das Material mit solch hohen Förderraten und über längere Förderdistanzen entladen werden. Ein Vakuumgebläse zieht das Material aus dem Eisenbahnwaggon in einen Filterabscheider der Serie Filtair von Coperion K‑Tron, der das Material von der Förderluft trennt. Unterhalb des Abscheiders befindet sich eine Aerolock Zellenradschleuse, die das Produkt in den mit Druck arbeitenden Teil des Entladesystems dosiert, um es an seinen nächsten Bestimmungsort zu fördern. Modular aufgebaut Die modular aufgebauten Differenzialdosierwaagen von Coperion K-Tron eignen sich ideal für Materialien mit variierender Schüttdichte sowie für die Automatisierung des Materialhandlings. Mit der EinfachschneckenDifferenzialdosierwaage S100 werden Dosierleistungen von 10 bis 15.800 dm³/h erreicht. Sie verarbeitet rieselfähige Pulver, Granulate, Pellets und andere rieselfähige Materialien. Die Doppelschnecken-Differenzialdosierwaage T35 erzielt Dosierleistungen von 1,25 bis 2.500 dm³/h. Sie ist ideal für Pulver und schwer zu dosierende oder klebrige Materialien. An beiden Dosiervorrichtungen wird die patentierte Smart Force Transducer (SFT) Wägetechnologie präsentiert, die exakte Dosierung, Messung und Chargenbestimmung sichert. Bedienungsfreundlich Der vollständig überarbeitete ZSK 26 Mc18 Doppelschnecken-Laborextruder mit 25 mm Schneckendurchmesser von Coperion wird auf der NPE erstmals in den USA vorgestellt. Der Laborextruder weist ein erhöhtes Drehmoment von 15 Nm/cm³ auf und erreicht bis zu 100 % höhere Durchsätze als sein Vorgängermodell. Er ver- eint alle Vorteile der ZSK Mc18Baureihe. Uneingeschränkter Zugang Der Stranggranulator SP 100 EN besitzt eine Arbeitsbreite von 100 mm und erreicht mit 20 Strängen Durchsatzraten bis 650 kg/h. Die Schneidkopfabdeckung lässt sich weit öffnen und ermöglicht so uneingeschränkten Zugang zum Innenraum des Granulators. Durch das Lösen von lediglich zwei Schrauben kann der Einzugsschacht schnell und einfach entfernt werden. Der Granulataustrag ist über das Gehäuse des Schneidkopfs ohne Demontage gut zugänglich. Alle Innenflächen des SP 100 EN sind glatt, um die Ansammlung von Rückständen auf ein Minimum zu beschränken. Geringer Platzbedarf Die FFS Verpackungsmaschine IBP 250 stellt mit ihren automatisierten Funktionalitäten sicher, dass kristalline, granuläre, geperlte oder flockige Produkte exakt gewogen, präzise dosiert und hygienisch verpackt werden. Die Anlage zeichnet sich durch ihren geringen Platzbedarf aus und kann über einen Touchscreen intuitiv bedient werden. Ihr modulares Design erlaubt eine einfache Aufrüstung der Maschinenleistung, ohne das gesamte System ersetzen zu müssen. Kontrollwaagen, Metalldetektor, Sackkennzeichnungssystem und automatische Reinigung können optional integriert werden. Vollständig überarbeitet Der Smart Flow Meter bietet eine äußerst präzise Dosierung bei sehr hohen Dosierleistungen bis zu 200 m³/h. Anwendungen sind beispielsweise Materialflusskontrolle innerhalb einer Produktionslinie, Messen, Befüllen oder Entleeren von Materialien aus einem Silo, Bestandsprüfung sowie quantitative Schüttgutmessung. Der Smart Flow Meter zeichnet sich durch einfache Handhabung, geringe Wartungskosten sowie reduzierten Bauhöhenbedarf aus und ist eine kosteneffektive Lösung für integrierte Wägeanwendungen. 'Ƶŵŵŝͻ^ŝůŝŬŽŶͻdW dŚĞƌŵŽƉůĂƐƚƐƉƌŝƚnjŐƵƘ ĞƌĂƚƵŶŐͲ<ŽŶƐƚƌƵŬƟŽŶͲtĞƌŬnjĞƵŐďĂƵͲWƌŽĚƵŬƟŽŶ ^/K͘Θ͘^ŝŵŽŶ'ŵď, 'ƵŵŵŝͲƵŶĚ<ƵŶƐƚƐƚŽīǁĞƌŬ <ĂƌůͲtŝŶŶĂĐŬĞƌͲ^ƚƌ͘ϭϬͲϭϮ Ͳϯϲϯϵϲ^ƚĞŝŶĂƵĂ͘Ě͘^ƚƌ͘ ǁǁǁ͘ƐŝĐŽ͘ĚĞ Für starke Beanspruchung Zellenradschleusen von Coperion greifen auf jahrzehntelange Erfahrung, Prozess-Know-how sowie Inhouse-Entwicklung und -Herstellung mit Materialien in Spitzenqualität zurück. Die ZRD 400 Demoschleuse veranschaulicht spezielle Varianten für den Einsatz in verschiedenen Industrien wie etwa Kunststoffe, Chemie, Lebensmittel und Mineralstoffe. Sie wird häufig als Austrag- und Dosierschleuse für die Förderung von pulver- und granulatförmigen Produkten verwendet. Hoher Durchsatz Diese neue Technologie, die Coperion auf der NPE vorgestellt hat, wurde speziell für das Beladen von Waggons mit Polyethylenpellets mit hohem Durchsatz und hoher Fülleffizienz entwickelt. Die hohe Beladekapazität wird mit der bewährten Produktverteilertechnologie erreicht, die von der Erhard Muhr GmbH, Deutschland, entwickelt und patentiert wurde. Coperion und Muhr haben eine exklusive Kooperation für die Entwicklung, das Marketing und die Realisierung der WaggonBeladesysteme für Polymerpellets vereinbart. sl www.coperion.com silo silo flexible silo container • Füllstandmesstechnik • PC-Visualisierung • Trockenluftüberlagerung • Silofilter • Absaugkästen • Austragshilfen • Komplettmontage • Transport pipe systems bigbag production Siloanlagen Achberg GmbH l Baind 20 I DE-88147 Achberg info@achberg. com I www.achberg.com I +49 8380 98 335 0 TECHNOLOGIE EXTRUSION 26 27. März 2015 | Ausgabe 6 Ausgerichtet auf die Anforderungen des US-Marktes Krauss Maffei Berstorff zeigte auf der NPE 2015 in Orlando eine große Produktvielfalt NPE in den amerikanischen Markt ein. „Diese Steuerung ist eine intelligente Kombination aus bewährten Elementen und innovativen Softwarekomponenten“, erklärt Matthias Sievering, Leiter der Extrusionstechnik in USA. „Gerade die Möglichkeit einer schnellen und sicheren Zugriffsverwaltung durch berührungslose Identifizierung mittels RFIDLeser stößt bei Kunden auf große Resonanz“, freut sich Sieverding. „Außerdem lässt sie sich leicht in ein zentrales Datenerfassungssystem integrieren. Bei etwaigen Produktionsstörungen können Parameteränderungen schnell angepasst und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden“, so Sieverding weiter. Krauss Maffei Berstorff zeigte auf der NPE die frei verfahrbare Variante. ten produzieren, um Materialkosten zu sparen. Aber auch Rohre mit widerstandsfähiger Innenschicht sind mehr und mehr gefragt, zum Beispiel für Trinkwasseranwendungen mit starkem Chlorzusatz. Zudem gewährleistet das Konzept – eine Kombination von Radial- und Helikalwendeln – eine präzise Produktion von Dünnschichten bei minimaler Wanddickentoleranz.“ Das Exponat KM-3L RKW 74-250 IPC war mit dem effizienten Rohrinnenkühlungssystem ausgerüstet, das zusätzlich zur konventionellen äußeren Kühlung das Rohr auch von innen kühlt. Der Verarbeiter Anzeige Effiziente Produktion Quick Switch Kalibrierkorb: Im Zusammenhang mit der Reduzierung von Produktions- und Materialkosten und der Steigerung der Lieferverfügbarkeit steht das Quick Switch System zum Inline-Dimensionswechsel auf Knopfdruck hoch im Trend Foto: Krauss Maffei Berstorff Anlagenlösungen Krauss Maffei Berstorff zeigte auf der NPE in Orlando sein großes Produktspektrum und präsentiert sich somit als Systemanbieter für Extrusions lösungen auf dem amerikanischen Markt, der von wiederbelebter Nachfrage gekennzeichnet ist. Auf dem Messestand der Krauss Maffei Gruppe konnten Fachbesucher das neueste Steuerungsmodell C6, den Mehrschichtrohrkopf KM-3L RKW 74-250 IPC, einen Quick Switch Kalibrierkorb für den Inline-Dimensionswechsel sowie denr Einschneckenextruder KME 60 XS zur Produktion technischer Profile erleben. Sicher und schnell Krauss Maffei Berstorff führt die C6-Steuerung, die erstmals auf der K2013 vorgestellt wurde, ab der „Verstärkte Nachfrage verzeichnen wir insbesondere nach Lösungen, die man unter dem Begriff ,smart pipe‘ zusammenfassen kann“, sagt Sieverding. „Wir bieten mit unserem Wendelverteilerrohrkopf ein sehr innovatives, komplexes und flexibles System, mit dem der Kunde bedarfsgerecht für unterschiedlichste Anwendungen produzieren kann. Beispielsweise wollen unsere Kunden verstärkt Rohre mit gefüllten Mittelschich- Neues Mischerkonzept Motto „Rethinking Technology“ zeigte Reiloy Westland, ein Unternehmen der Reifenhäuer Gruppe, seine neusten Entwicklungen und Systemtechnologien auf der NPE 2015 in Orlando. Die Eagle Mischschnecke wurde 1991 in den Markt eingeführt. In den letzten 24 Jahren ist das Eagle Design ständig verbessert worden und ermöglicht die Verarbeitung einer breiten Palette von Rohstoffen in der Kunststoffindustrie. Ausgelegt als Mischschnecke mit geringer Scherwirkung, ist sie sowohl für dispersives als auch distributives Mischen geeignet, verbessert die isothermische Schmelzequalität und erhöht den Durchsatz, was sie für viele Verarbeiter, speziell für diejenigen mit strengen Qualitätsstandards, besonders interessant macht. Neues MischerDesignkonzept Auf der NPE 2015 stellte die Reiloy Westland Corporation ihr www.busse.cc Heiz- und Kühlplatten, Heiz- und Kühltische Postfach 1107 • 32325 Espelkamp • Telefon (0 57 72) 97 75-0 Telefax (0 57 72) 97 75-55 • [email protected] Neues Mischer-Designkonzept von Reiloy, zu bewundern auf der NPE in Orlando Foto: Reiloy Westland neues zum Patent angemeldetes Mischer-Designkonzept vor. Alles, was das Unternehmen von der ursprünglichen Eagle Mischschnecke gelernt hat (und was den Verarbeitern gefällt), hat Reiloy hergenommen und im Konstruktionsprozess verwendet. Mit geringen Änderungen kann der Mischer für Spritzguss, Extrusion, Blasformen und andere Anwendungen in der Kunststoffverarbeitung eingesetzt werden. Die gewünschte Mischqualität wird ohne größeren Schereintrag erreicht, wodurch sich für den Verarbeiter eine höhere Leistung ergibt. Auf dem Messestand können Besucher ein Beispiel des Flexibel reagieren Im Zusammenhang mit der Reduzierung von Produktions- und Materialkosten und der Steigerung der Lieferverfügbarkeit steht das Quick Switch System zum InlineDimensionswechsel auf Knopfdruck hoch im Trend. „Anknüpfend an die Verkaufserfolge in Europa sehen wir eine wachsende Tendenz bei Neuinvestitionen kompletter Linien in den USA“, so Sieverding. „Unsere Technologie bietet enorme Einsparpotenziale wie weniger Stillstands- und Umrüstzeiten, weniger Materialkosten, geringe Kapitalbindung sowie hohe Lieferverfügbarkeit auch bei kleinen Losgrößen.“ Das Exponat KME 60 XS aus der XS Serie steht stellvertretend für die Verarbeitung von Sondermaterialien wie beispielsweise TPE, TPU oder POM zur Herstellung von technischen Profilen. Die ursprünglich für Standardrohranwendungen ausgelegte Maschine kann speziell für kleine Ausstoßleistungen, die gerade bei der Herstellung technischer Profile vielfach gewünscht sind, optimal eingesetzt werden. sl www.kraussmaffeiberstorff.com Durchsatz erhöht Reiloy Westland präsentierte neue technische Lösungen für die Kunststoffindustrie Schneckentechnologie Unter dem kann dadurch die Ausstoßleistung um bis zu 60 % erhöhen oder alternativ die Kühlstrecke um bis zu 40 % reduzieren. neuen Mischerkonzepts unter die Lupe nehmen. Im Juli 2015 wird unter anderem eine Weingärtner mpmc 600-6000 Maschine an Reiloy Westland Corporation ausgeliefert. Dieses 5-Achs-Mehrzweck-Bearbeitungszentrum wird dann in der Fertigung sowohl für das Produzieren von Zylindern als auch von Schnecken eingesetzt. Es erhöht auch die Kapazität hinsichtlich der Abmessungen der von Reiloy Westland Corporation hergestellten Produkte. Die mpmc Baureihe von Weingärtner ist die aktuell führende Bearbeitungstechnologie. sl www.reiloy.com Neue Messerkopf-Bauart für Granulatoren Granulation Messerköpfe und Mes- ser neuer Bauart für BKG Unterwassergranulatoren von Nordson erhöhen den Durchsatz, verbessern den Abtransport der Granulate, vereinfachen die Montage der Messer und bieten neue Möglichkeiten zur Verringerung von Verschleiß an Lochplatte und Messern. Die Messer sind hierbei in einem Winkel von entweder 45° oder 90° angeordnet. Die neue Bauweise erhöht den Durchsatz, indem sie bis zu 100 % mehr schräge Messer pro Messerhalter oder 54 % mehr gerade Messer aufnimmt. Nordson führt die neue Bauart im gleichen Metall aus wie die Standardmesserköpfe, die allerdings gegossen statt gefräst werden, so Adam Cowart, globaler Produkt- manager. „Die neue Fertigungsmethode ermöglicht es nicht nur, die maximale Anzahl der Messer zu erhöhen, sondern hat es uns auch erlaubt, den Abstand zwischen den Messern zu erhöhen, das Gewicht des Messerkopfaufbaus zu verringern und für die Befestigung der Messer am Messerhalter Senkschrauben zu verwenden“, sagte Cowart. „Als Ergebnis werden die Granulate bes ser abtransportiert, was die Effizienz steigert und die Granulatbil dung verbessert. Der Messerkopf und die Messer der neuen Bauart können bei jedem BKG Unterwassergranulator mit Durchsätzen von 1.000 bis 35.000 Kilogramm pro Stunde verwendet werden“, führt Cowart weiter aus. sl www.nordson.com Die neue Bauweise erhöht den Durchsatz, indem sie bis zu 100 % mehr schräge Messer pro Messerhalter aufnimmt Foto: Nordson BKG TECHNOLOGIE EXTRUSION 27. März 2015 | Ausgabe 6 27 Energieeffiziente, flexible Komplettlösungen k-zeitung_06-2015_coperion_zskmc18_Bogenkopf.indd 23.02.2015 15:40:09 Auf der NPE stellte Battenfeld-Cincinnati neue Anlagen vor und demonstriert seine Kompetenz bei der Großrohrextrusion Hochleistungsextrusion Battenfeld- Cincinnati kann auf mehr als 100 Jahre Erfahrung im Bereich Extrusion zurückblicken. Das Unternehmen liefert nicht nur Extruder und Rohrextrusionswerkzeuge, sondern auch modular abgestimmte Nachfolgekomponenten für die Herstellung von Rohren, Profilen und Folien, einschließlich Vakuumtanks und Kühltanks, Kalibriertischen, Abzügen, Trennvorrichtungen und Anfahrhilfen für die Rohrextrusion. Das bedeutet, das Unternehmen bietet komplette Produktionsanlagen aus einer Hand sowie Kundenbetreuung über deren gesamte Lebensdauer – vom ursprünglichen Anlagenkonzept bis zum Kundendienst nach Lieferung. Neue Maschinengrößen Die parallele Doppelschneckenextruder-Serie Twin Ex wurde durch den Twin Ex 148-28 erweitert. Der Twin Ex 148-28 wurde entwickelt und konstruiert, um dem wachsenden Bedarf an PVCGroßrohrextrusion und Hochleistungsprofilextrusion auf dem nordamerikanischen Markt Rechnung zu tragen. Er eignet sich auch für Anwendungen mit geschäumter PVC-Platte. Feedback von Kunden wurde bei der Entwick- lung berücksichtigt, um einen Extruder zu schaffen, der optimal auf die Anforderungen des Marktes abgestimmt ist. Jede Maschine wird im Interesse eines möglichst wirtschaftlichen Ressourceneinsatzes mit maßgeschneiderten Schnecken für die jeweilige Anwendung und das zu verarbeitende Material ausgestattet. Zudem ist der Twin Ex 148-28 mit einem z-förmigen Getriebe versehen, wobei der Hauptmotor für einfache Wartung auf der Rückseite montiert ist. Der Extruder ist in der Lage, sowohl PVC-Neumaterial als auch Rezyklat mit Ausstoßleistungen von bis zu 2.000 kg/h zu verarbeiten. Die Hochleistungs-Einschneckenextruderserie Sol Ex bietet hohe Ausstoßleistungen mit niedrigen Massetemperaturen und guter Schmelzehomogenität für Poly olefine. Auch diese Serie wurde durch ein neues Modell erweitert, den Sol Ex 150. Der neue Extruder ist auf den Bedarf des Wachstumsmarktes für dickwandige Rohre aus PO abgestimmt. DerSol Ex 150 ermöglicht einen Ausstoß von bis zu 2.750 kg/h für PE-HD-Anwendungen. Mit stufenloser Drehzahlregelung, einem luftgekühlten Bimetallzylinder und einer Einzugszone mit hoher Förderkapazität sowie einer speziell entwi- ckelten Barriereschneckengeometrie ist der Sol Ex 150 für einen energiesparenden Betrieb ausgelegt. Komplettanlagen und breite Auswahl Der Twin Ex 148-28 ist ein Hochleistungs-Doppelschneckenextruder, der sowohl für die PVC-Rohrextrusion als auch für Profil- und Folienanwendungen einsetzbar ist Foto: Battenfeld-Cincinnati Das Multitouch-Glättwerk liefert höchste Endproduktqualität durch absolut gleichmäßige Kühlung der Folie Foto: Battenfeld-Cincinnati Als einer der Marktführer im Bereich der Großrohrextrusion bietet Battenfeld-Cincinnati Extrusionsanlagen für PE-Rohre mit Durchmessern von bis zu 2.500 mm und PVC-Rohre mit Durchmessern von bis zu 1.600 mm. Weltweit wurden bereits mehr als 100 Polyolefin- und PVC-Rohrextrusionsanlagen für Rohrdurchmesser ab 800 mm aufwärts erfolgreich installiert. Energieeffizienz und höchste Endproduktqualität sind entscheidende Faktoren, um besonders für Dimensionen dieser Größenordnung eine optimale Nutzung von Materialien und Energie sicherzustellen. Battenfeld-Cincinnati bietet Lösungen für Komplettanlagen einschließlich Extrudern mit hohen Ausstoßleistungen und optimaler Schmelzequalität, dazu eine große Auswahl an Rohrwerkzeugen, die dank ihres patentierten internen Kühlsystems für optimale Wanddickenverteilung und Ovalitätswerte sorgen sowie für minimales Sagging der Rohre. Zum Thema Coextrusionslösungen präsentierte Battenfeld-Cincinnati zwei Beispiele auf der NPE. Die Modelle der Con Ex-Serie mit Schneckendurchmessern von 38 bis 63 mm eignen sich besonders gut als Coextruder für Rohr- und Profilanwendungen. Aus dieser vielseitig verwendbaren konischen Doppelschnecken-Extruderserie wird ein auf einem Sockel montierter und auf vier Achsen verstellbarer Con Ex 63 in Coextrusionsaufstellung mit einem Twin Ex 148-28 Extruder gezeigt. Diese Extruderkonfiguration könnte beispielsweise für die Extrusion von Dreischichtrohren mit Schaumkern verwendet werden oder in der Produktion von PVCZaun- und Hausverkleidungselementen. Der Co Ex 25-20 ist ein kompakter, vielseitig verwendbarer Coextruder, der sich für die Extrusion von technischen Profilen mit geringer Ausstoßleistung eignet oder als Coextruder für das Anbringen von Farbstreifen. Er wird bei Battenfeld-Cincinnati China hergestellt, ist mit einem wartungsfreien Direktantrieb ausgestattet und um bis zu 350 mm höhenverstellbar. Die Verfahrenseinheit ist um bis zu ±5° vertikal schwenkbar. sl www.battenfeld-cincinnati.com Hohe Durchsätze, verbesserte Qualität Nordson Kreyenborg Siebwechsler-Filterkassette erhöht Siebstandzeit Keine metallischen Verunreinigungen Reco Star PET Recycling Line mit eingebauter Filterkassette von Nordson Kreyenborg Foto: Nordson Filtertechnik Eine Siebwechsler- Filterkassette von Nordson Kreyenborg, die darauf ausgelegt ist, Verformungen zu widerstehen und den Polymerfluss zu verbessern, hat es dem Betreiber einer von Starlinger Recycling Technology gelieferten PET-Recycling linie ermöglicht, die Häufigkeit von Filterwechseln zu verringern und die Granulatqualität zu verbessern. Rund um die Uhr in Betrieb Die in einer „Bottle-to-Bottle“Recyclinglinie eines europäischen Unternehmens installierte Recyclinglinie Reco Star PET 165 HC iV+ von Starlinger verfügt über einen Kreyenborg Siebwechsler des Typs K-SWE-4K-75/RS, der zwischen dem Extruder und dem Unterwassergranulator montiert ist. Die Linie, die ganzjährig rund um die Uhr in Betrieb ist, macht aus geschredderten PETFlaschen rPET, das laut Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zur Herstellung von Flaschen wiederverwendet werden kann. Es hat anwendungsspezifisch einstellbare intrinsische Viskositätswerte. Als Starlingers Kunde ein Standard-Filtermedium im Siebwechsler gegen die neue Kreyenborg Filterkassette austauschte, verlängerte sich die Siebstandzeit von acht auf 72 h, so Christian Lov- Die konstruktiven Innovationen der neuen Filterkassette verlängern nicht nur die Siebstandzeit, sondern entsprechen auch den Anforderungen von Systemen mit hohem Durchsatz wie zum Beispiel denen der 1.400 bis 1.600 kg/h der Starlinger-Linie. „Die größere Sieboberfläche der Kassette und die Beseitigung von Stagnationszonen verringern Druckschwan- kungen, die die Granulatqualität verschlechtern können“, sagte Lovranich. „Zudem geht beim Rückspülen weniger Material verloren, und es gibt keine metallischen Verunreinigungen.“ Zusätzlich zu einer beträchtlichen Verlängerung der Siebstandzeit wurde im Vergleich zum vorherigen System (ein herkömmlicher Rückspülfilter) eine Verringerung der Rückspülmenge um 40 % realisiert. Allein schon die daraus resultierende Abfallreduzierung führte zu einer kurzen Amortisationsdauer der Ersatzinvestition. Die verfügbare Siebfläche beträgt 1.672 cm² und die Filtrationsfeinheit der verwendeten Siebe beträgt 50 µm. Alternative Die neue Filterkassette verlängert nicht nur die Siebstandzeit, sondern entspricht auch den Anforderungen von Systemen mit hohem Durchsatz Foto: Nordson Die robuste und stabile Bauform der neuen Filterkassette verhindert Druckverluste und Verformungen des Filtergewebes. Dadurch ist sie in der Lage, auch hohen mechanischen Belastungen während der Anfahrphase standzuhalten, so Christian Schröder, Forschungs- und Anwendungsingenieur der Nordson PPS GmbH. „Unsere neue Filterkassette ist eine Alternative zu herkömmlichen Filterdisks, bei denen die Oberfläche durch Plissieren des Filtergewebes erhöht wird – das heißt, bei denen ein am Umfang bzw. an der Oberfläche angeord- netes Filtergewebe in Falten gelegt wird“, so Schröder. „Durch das Plissieren wird das Gewebe empfindlich für mechanische Belastungen, was die Effizienz der Schmelzefiltration reduziert. Die mechanischen Belastungen kön- FED-MTS ranich, Leiter Verfahrenstechnik bei Starlinger Recycling Technology. nen dazu führen, dass sich einzelne Plissierlagen während der Produktion paarweise zusammenlegen bzw. zusammendrücken. Dies führt zudem zu verkürzten Siebstandzeiten.“ sl www.nordson.com Überragende Produktqualität, speziell bei thermisch sensitiven Compounds Die FED-MTS erreicht durch die einzigartige Schneckengeometrie ihrer Aufschmelz- und Einmischelemente, dass das Produkt genügend lange verweilen kann, um die notwendige Energie ohne Temperaturspitzen aufzunehmen. elle Individurung Finanzielich mög FEDDEM GmbH & Co. KG Ein Unternehmen der Feddersen-Gruppe 53489 Sinzig Tel. +49 2642 90781-30 www.feddem.com Geschäftsverbindungen Maschinenmarkt/Ankauf MARKTPLATZ Rubrikanzeigen der Kunststoff- und Kautschukbranche Maschinenmarkt/Verkauf ONLINE AUKTION aus der Insolvenz von UNIC SPUITGIETMATRIJZEN 7575 BP Oldenzaal (Niederlande) Spritzgussformen der YPNA-Modelllinie Angebote richten Sie bitte unter Chiffre KUK-89229 an den Giesel-Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Schn Maschinenhandel Borowski Rohstoffmarkt Wir suchen ständig Spritzgießmaschinen Mediadaten, Preise und www.K-ZEITUNG.de zu Verk Werbeformen 1. 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Dezember 2014 Tel.: 0821/319880-52 www.usetec.com Factoringpartner mittelständischer Unternehmen. 40764 Langenfeld/Düsseldorf Kronprinzstraße 54 Tel.: 02173-1094-0 Fax: 02173-1094-22 [email protected] www.gr-factoring.de Zeitgleich mit der HANNOVER MESSE Kleiner Kunststoff- Rubrik bau aus Altersgründen zu 50 verkaufen. Format mm/1sp. ------------------------------------Preis 120.000,00 €. kostetrichten im RubrikAngebote Sie bitte unter Chiffre KUK-89229 an den Giesel-Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Geschäftsverbindungen anzeigenteil der Mediadaten, Preise und Werbeformen finden Sie online Rohstoffmarkt unter Media-Informationen: www.K-Zeitung.de ------------------------------------ Rohstoffmarkt K-ZEITUNG Für eilige Anzeigenaufträge: Maschinenmarkt Ankau Mas ------------------------------------EUR 160,00per E-Mail: Schnell An [email protected] Maschinenmarkt Verka zzgl. 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März 2015 | Ausgabe 6 Printshow in Berlin Eine Veranstaltung der besonderen Art erstmals in Deutschland 3D-Druck Mit der 3D Printshow kommt eine der – so der Veranstalter – „unvergesslichsten und interaktivsten Veranstaltungen im Bereich des 3D-Drucks“ nach Berlin. Seit 2012 bietet die 3D Printshow ihren fachspezifischen sowie ihren allgemeinen Besuchern jedes Mal aufs Neue die faszinierende Möglichkeit, sich mit der 3D-DruckTechnologie zu beschäftigen. Einen kleinen Eindruck von den vielfältigen Möglichkeiten des 3DDrucks im Bereich der Kunst und der Mode sowie der besonderen Präsentation auf der 3D Printshow geben die Bilder von verschiedenen Veranstaltungen der letzten Jahre. Kerry Hogarth, Gründer der 3D Printshow: „Es ist eine sehr aufregende Zeit für den 3D-Druck in Europa. Wir können ein breitgefächertes Wachstum an Einsätzen in der Technologie beobachten. Damit sehen sich deutsche Firmen nach Lösungen um, wie ihnen der 3D-Druck einen Vorsprung vor der Konkurrenz verschaffen kann.“ Am Puls der Entwicklung Das erklärte Ziel der Veranstalter der 3D Printshow: „Wir bleiben am Puls der technologischen Entwicklung, Trends und der HypeKurven und können dadurch mit unserer Reihe von internationalen Topevents eine starke Busi- Exponate dieser (links unten) und vergangener 3D Printshows Fotos: 3D Printshow/Stratasys ness- und Community-Plattform für diejenigen anbieten, die mehr über eine Auswahl verschiedener vertikaler Märkte dieser Schlüsselindustrie lernen möchten. Unsere Messestände sind der ideale Ort, um führende Unternehmen der Industrie kennenzulernen, während das, was Sie bei der Konferenz und unserem vielfältigen Ausstellungsprogramm erleben, die 3D Printshow weltweit zu einer der unvergesslichsten und interaktivsten Veranstaltungen im Bereich des 3D-Drucks macht.“ Die 3D Printshow Berlin bietet eine Kunstgalerie, eine Klinik, eine Kfz-Werkstatt, ein Business-Center, ein Labor (hier können die Besucher selbst aktiv werden) und ein Klassenzimmer (für Erziehung/Bildung). Eine Eintrittskarte für den Ausstellungsbereich kostet 25 EUR. Am Samstag, den 28. März, ist die Ausstellung für alle Besucher geöffnet, vom Experten mit langjähriger Berufserfahrung bis zum Technikfan, der mehr über die Möglichkeiten dieser unglaublichen Geräte erfahren möchte. Eine Familienkarte für zwei Erwachsene und zwei Kinder kostet 50 EUR. Neben Berlin wird die 3D Printshow 2015 auch in Madrid, New York, London, Kalifornien, Paris und Dubai stattfinden. gk www.3dprintshow.com
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