Starkes Comeback - K

Spritzgießen
Spritzgießmaschinenhersteller
forcieren das physikalische Schäumen Seite 17
K-PRAXIS
Peripherie: Flexibler Materialfluss
mit hohem Automatisierungsgrad
Seite 33/I
DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE
Starkes Comeback
US-Kunststoffindustrie feiert auf der größten NPE aller Zeiten ein
nachhaltiges Wachstum und Fertigungskosten auf China-Niveau
46. JAHRGANG
Ausgabe 7 | 10. April 2015
POLYME ( H ) R
Der Siegeszug des Infantilen
Ein Start-up aus den USA sammelt zurzeit Geld für eine Schutzhülle
aus ABS für Apple-Notebooks, auf der Legosteine befestigt werden
können. Die benötigten 30.000 USD sind schon fast beisammen, ab
August könnte das Case in den Handel kommen. Die Auswirkungen
auf die Wirtschaftsleistung könnten dramatisch sein, wenn dann
nicht nur mit, sondern auch noch auf den Computern gespielt wird.
AUS DEM INHALT
WIRTSCHAFT
Für fünf Tage war das eindrucksvolle Orange County Convention Center in Orlando der Mittelpunkt der weltweiten Kunststoffbranche
Foto: K-ZEITUNG
IFR-Studie zeigt den Boom der Industrieroboter����������������� 2
BRANCHE
USA Die US-Kunststoffverarbeiter,
Für die K 2016 werden alle Hallen wieder voll belegt sein � 9
TECHNOLOGIE
Premiere für Mehrkomponentenspritzgießmaschine
GXH von Krauss Maffei in Orlando�������������������������������������� 19
Im FO US
100 Prozent dicht – Umspritzen elektronischer Komponenten im duroplastischen Spritzgießprozess������������������ 21
die seit 2000 große Teile ihrer Fertigung nach China verlagert hatten,
kehren in die Heimat zurück. Das
„Reshoring“ hat nachvollziehbare
Gründe: Während in China die
Lohn- und Energiekosten steigen
und zudem die Schadstoffbelastungen in den Produkten den Ruf
ruiniert haben, profitieren die
Kunststoffverarbeiter in den USA
von günstigen Preisen für Rohstoffe und Energie, den vor allem im
Süden der USA niedrigen Löhnen
und den Erfolgen der Automatisierung. Dies alles hat die Fertigungskosten so weit nach unten
gedrückt, dass die USA heute preislich mit China mithalten können.
Bill Carteaux, President und CEO
des Branchenverbands SPI, auf der
führenden US-Kunststoffmesse
NPE zur neuen Position der USA:
„Wir können heute mit jedem Land
auf der Welt mithalten, und auch
dies hat einen wichtigen Anteil
daran, dass viele Kunststoffverarbeiter wieder in die USA zurückgekehrt sind.“
Diese Rückbesinnung hält schon
einige Jahre an, zieht sich durch
die gesamte Industrie und ein Ende
ist nach Überzeugung von Bill
Carteaux nicht absehbar: „Die
Wirtschaft der USA kommt insgesamt gut voran. Wir verzeichnen
schon seit geraumer Zeit ein nachhaltiges Wachstum – und es ist
kein Ende in Sicht.“ Eine Meinung,
die viele Aussteller der NPE teilen
und die sich auch in den Auftragsbücher widerspiegelt.
Maschinenseitig profitieren vom
Kunststoffboom in den USA übrigens vor allem die deutschen
Hersteller von Kunststoff- und
Gummiverarbeitungsmaschinen,
denn Deutschland ist mit einem
Volumen von 630 Mio. EUR vor
Kanada und Japan der mit Abstand
größte Lieferant der USA. gk
www.npe.org
Molto bene!
Italienischer Maschinenbau mit
erfolgreichem Jahr 2014
Jahresbilanz Der italienische Ver-
Bis zum Jahr 2020 soll die Kunststoffproduktion in den Mitgliedstaaten des
Golf-Kooperationsrats (GCC) 34 Mio. t
erreichen. Einer aktuellen Studie des
Verbands der Petrochemie- und Chemieerzeuger der Golfstaaten (GPCA)
zufolge lag der Ausstoß im Jahr 2014
bei 25,5 Mio. t. Das entspreche gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs
von 6 %.
Auch die Zahl der dort produzierten
Werkstoffe soll sich erheblich erhöhen.
Werden heute den Angaben nach 13
verschiedene Kunststoffsorten erzeugt,
soll dieser Wert in den kommenden
Jahren auf fast 30 anwachsen.
Zum GCC gehören Bahrain, Katar, Kuwait, der Oman, Saudi-Arabien sowie
die Vereinigten Arabischen Emirate.
34 Mio.
DIE ZAHL DER WOCHE
band der Hersteller von Maschinen und Ausrüstungen für die
Kunststoff- und Gummiindustrie
Assocomaplast ist zufrieden mit
den Ergebnissen für das abgelaufene Jahr.
Die Branche setzte demnach Waren und Dienstleistungen im Wert
von 4 Mrd. EUR um, das sind
2,6 % mehr als 2013. Um fast 5 %
stiegen die Exporte aus Italien im
Vergleich zum Vorjahr auf einen
Wert von 2,68 Mrd. EUR. Dabei
legten insbesondere die europäischen Nachbarstaaten, China
und die USA zu, Letztere sogar
um 21,5 %. Deutliche Rückgänge
gab es hingegen bei den Ausfuhren nach Russland um fast
12 %, Frankreich mit über 10 %
und Brasilien mit 11 %. Wichtigster Handeslpartner ist und bleibt
Deutschland.
Die Importe von KuG-Maschinen
nach Italien lagen mit 640 Mio.
EUR um 8,5 % über dem Vorjah-
reswert. Daraus ergibt sich eine
positive Handelsbilanz von gut
2 Mrd. EUR, eine Verbesserung
um 3,8 %. Der Binnenmarkt wuchs
um 1,3 % auf 1,96 Mrd. EUR an.
Besonders gefragt waren Blasformmaschinen, die um 11,6 %
über dem Vorjahreswert lagen,
sowie Flexodruckmaschinen.
Weniger gut liefen Spritzgießmaschinen, bei denen ein Rückgang
um 16 % zu verbuchen war. Einen
immer noch hohen Anteil von
28 % der Exporte stellen Werkzeuge für Spritzgießmaschinen
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Positiver Ausblick
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WIRTSCHAFT
2
10. April 2015 | Ausgabe 7
EDITORIAL
Recycling hat die USA erreicht
Nicht nur auf der NPE hatte das Thema Recycling
einen überraschend hohen Stellenwert
Wenn man als NPE-Besucher in den USA ankommt, sehr wichtige Rolle spielt. So treiben denn auch die
hat man den Eindruck, dass Energieverbrauch im SPI und viele ihrer Mitglieder derzeit massiv den
Land der unbegrenzten Möglichkeiten nach wie Einsatz rezyklierter Materialien voran. Viele Provor kein wirklich wichtiges Thema ist: große Ge- gramme in der Industrie beschäftigen sich mit dem
ländewagen und noch größere Pick-ups, so weit Recycling und den damit verbundenen neuen Mögdas Auge reicht. Auch der Klang vieler Fahrzeuge lichkeiten.
lässt keinen Zweifel daran, dass im Inneren ein Welche Bedeutung das Recycling inzwischen in
ordentlicher, heißt meist recht trinkfreudiger V8 Amerika erreicht hat, war an dem breiten Raum
seinen Dienst tut.
zu erkennen, den die Zero-Waste-Zone der NPE
Wie bei den Fahrzeugen wird auch bei der Tempe- belegt hat – ein Vielfaches der Fläche des Pavillons
rierung der Räume mehr auf amerikanische Ge- zum trendigen 3D-Drucken und gefüllt mit überwohnheiten und weniger auf den damit einherge- wiegend jüngeren Menschen, denen die Aufbruchshenden Energieverbrauch geachtet. Denn obwohl stimmung anzumerken war. Auch bei der SPI
in Orlando schon im März sommerlich warme 32 °C haben sich vor allem die jungen Mitarbeiter sehr
herrschen, sind es im Inneengagiert und die Zeroren des Orange County
Waste-Zone nach vorn
gebracht.
Convention Centers gefühlte 18 °C. Selbst für einen
Noch liegt die USA bei der
kältegewohnten Bayern, der
Recyclingquote zwar weit
bei der Anreise zu Hause
hinter Europa, die Amerinoch das Eis von den Auto­
kaner nutzen auch noch
nicht so intensiv erneuerscheiben gekratzt hat, eindeutig zu kalt.
bare Energien wie wir. Aber
die US-Industrie befindet
Doch nicht alles ist so, wie
es immer war. Die erste
sich gerade an einem Wendepunkt und setzt verstärkt
Überraschung erfolgt
auf rezykliertes Material.
schon im Hotelzimmer:
Dies bestätigt auch Werner
Mülltrennung. So etwas
Günter Kögel | Chefredakteur
Herbold, Geschäftsführer
gibt es ja in den meisten
der Herbold Meckesheim
deutschen Hotels noch
nicht. Gleiches Bild auf der Messe: Neben jedem GmbH, eines bekannten Herstellers von Maschinen
Restmüllbehälter wartet ein genauso großer Recy- und Anlagen zum Kunststoffrecycling: „Die steiclingbehälter auf Kunststoff, Glas und Papier.
gende Bedeutung des Recyclings in den USA ist
Die Erklärung von Bill Carteaux, President und sichtbar. Ich war vor sechs Jahren auf einer RecyCEO der SPI, dem Veranstalter der wichtigsten US- clingtagung in den USA. Damals waren es 400
Kunststoffmesse NPE: „2012 gab es hier noch kei- Teilnehmer. Heute sind es 2.000.“
nerlei Recyclingcontainer. Wir haben aber von der Für Werner Herbold wird der Wandel der AmeriSPI aus den Veranstalter in Orlando aufgefordert, kaner zu einem nachhaltigeren Leben massiven
dies zu ändern. In diesem Jahr wird jedes Kunst- Einfluss auf die Industrie haben. Große Marken
stoffteil, das auf der NPE produziert wurde, im wie Coca-Cola schwenken aus gutem Grund geraAnschluss rezykliert. Zudem wurden auf der ge- de mit großem Engagement die Recyclingfahne –
samten Messe neue Abfalleimer aufgestellt, die übrigens sehr zur Freude vieler europäischer Herneben einem Restmüllbehälter auch einen Recyc- steller. Schließlich stammt das meiste Equipment
lingbehälter für Glas, Kunststoff und Papier ent- zum Recycling aus Europa, das auf diesem Gebiet
halten.“
weltweit eine führende Rolle einnimmt.
Dies ist für Bill Carteaux das Zeichen einer grundsätzlich veränderten Einstellung der Industrie und
im Verhalten der sogenannten „Landing Generation“. Das sind junge Menschen zwischen 16 und
34 Jahren, bei denen der Recyclinggedanke eine
Die Fakuma ist ausgebucht
Die 24. Fakuma als Fachmesse für die Kunststoffverarbeitung und
Spiegelbild der Kunststoffbranche ist komplett ausgebucht
Die Fakuma hat mit über 1.700 Ausstellern und einer Brutto-Ausstellungsfläche von 90.000 m² inzwischen eine Größe erreicht, die der Veranstalter Schall nicht mehr überschreiten möchte Foto: Schall-Messen
Treffpunkt Sonnige Zeiten für
Kunststoffverarbeiter: ein stabiles
Geschäft auf hohem Niveau und
mit guten Zuwachsaussichten für
das laufende Jahr, auf breiter Basis
aufnahmefähige Märkte und verhaltener Optimismus bei den
Material- und Energiekosten – wie
der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV)
jüngst bekannt gab, wurde mit
knapp 60 Mrd. EUR im vergangenen Jahr nicht nur ein Rekordumsatz erzielt, sondern die Geschäfte entwickelten sich in fast
allen Bereichen über dem Durchschnitt. Das lässt für das laufende
Jahr hoffen, zumal sich die Branche neuen Herausforderungen
konsequent stellt.
Zu nennen wären hier die Themen
Biokunststoffe und deren Fließfähigkeit und Verarbeitbarkeit
sowie konturnahe Kühlsysteme
für reproduzierbar präzise Spritzgussteile; dies bei möglichst geringem Materialverbrauch und
schnellen Produktionszyklen. Je
nach Anforderungen der verschiedenen Branchensegmente mögen
sich die technischen Lösungen
dafür zwar unterscheiden, jedoch
geht es im Grunde immer um Ma­
terial- und Energieeffizienz sowie
Produktivität und Qualität.
Gewappnet mit der Kompetenz
und dem Know-how für Detailund Komplettlösungen in allen
Bereichen der Spritzgieß-, Extrusions- und Thermoformtechnik,
strahlt die ganze kunststoffverarbeitende Industrie große Zuversicht aus. Das damit verbundene
Selbstbewusstsein spiegelt sich
nicht zuletzt in einer erneuten
Rekordteilnahme am Jahres-Bran­
chenereignis, der Fakuma 2015.
Annemarie Lipp, Projektleiterin
der Fakuma, sagte zur Buchungssituation: „Seit Ende Februar ist
die Fakuma komplett ausgebucht,
sprich: Alle im Messezentrum
Friedrichshafen verfügbaren Hallen- und Ersatzflächen sind vollständig belegt. Da die Fakuma
nächstes Jahr turnusgemäß pausiert, wollten wohl viele Hersteller
und Anbieter die Gunst der Stunde nutzen und am anhaltenden
Boom für Kunststoffprodukte
teilhaben oder auch von den Substitutionsmöglichkeiten durch den
Einsatz neuer Kunststoffe sowie
Verbundmaterialien profitieren.“
Für den privaten Messeveranstalter P. E. Schall GmbH & Co. KG
stellt sich das „Full House“ zwar
als sehr erfreulich dar, jedoch müs­
sen eine ganze Reihe potenzieller
Aussteller außen vor bleiben. Dazu
führte der Messemacher Paul E.
Schall aus: „Mit über 1.700 Ausstellern und einer Brutto-Ausstellungsfläche von 90.000 Quadratmetern haben wir mit der Fakuma
inzwischen eine Größe erreicht,
die wir nicht überschreiten wollen.
Mit den Ausstellern sind wir uns
einig, dass hier bezüglich der Fachbesucher Qualität vor Quantität
geht, und mit den Fachbesuchern
sind wir uns einig, dass wir in der
Kunststoffverarbeitung jeweils
das aktuelle Weltangebot an Technologien, Verfahren, Komponenten, Subsystemen und Komplettlösungen präsentieren. Somit steht
in jedem Fall qualitatives Wachstum im Vordergrund.“ mg
www.fakuma-messe.de
Industrieroboter mit Weltrekord-Nachfrage
Globale Studie des IFR offenbart hohe Konjunktur und Ostasien als Branchenmotor
Neuinstallationen „Im abgelaufenen
Jahr 2014 hat die Zahl der weltweit
verkauften Industrieroboter erstmals die Marke von 200.000 Einheiten überschritten“, sagt Arturo
Baroncelli, Präsident der International Federation of Robotics (IFR)
in Chicago. „Stärkste Nachfragetreiber war die Automobilindustrie, gefolgt von der Elektronikbranche.“
Den vorläufigen IFR-Absatzzahlen für Industrieroboter zufolge
wurden schätzungsweise rund
225.000 Einheiten im Jahr 2014
weltweit verkauft. Das entspricht
einem Plus von 27 % im Vergleich
zu 2013.
Verkaufsrekorde in
allen Regionen
Aufgeschlüsselt nach Regionen
kam die stärkste Nachfrage für
Industrieroboter aus Asien, angeführt von China und Südkorea.
Die Verkäufe weltweit gehen durch die Decke: Die Anzahl der neu
installierten Industrieroboter hat 2014 die 200.000er-Marke weit
überschritten Grafik: IFR
Im asiatischen Raum insgesamt
wurden rund 140.000 Einheiten
verkauft – ein neuer Höchstwert.
Amerika und Europa erzielten
beim Absatz ebenfalls neue Rekordmarken.
Mit Blick auf die einzelnen Märkte war China erneut Spitzenreiter.
Das Reich der Mitte kommt 2014
auf 56.000 verkaufte Einheiten –
das entspricht einer Steigerung um
54 % im Vergleich zu 2013. Dabei
Über 56.000 neue Industrieroboter allein in China; auch die internationalen Anbieter konnten auf diesem Boommarkt ihren Absatz
deutlich steigern Grafik: IFR
lieferten chinesische Unternehmen 16.000 der verkauften Einheiten, während internationale
Zulieferer rund 40.000 Industrieroboter in China verkauften. Der
weltweit zweitstärkste Abnehmer
ist Südkorea, gefolgt von Japan,
den USA und Deutschland. Im
Zuge großer Investitionen in der
Automobilindustrie kauften südkoreanische Unternehmen insgesamt 39.000 Einheiten. Die fünf
Weltrekord: Arturo Baroncelli, Präsident der International Federation of Robotics, gab in Chicago die
aktuellen Zahlen bekannt
Foto: IFR
wichtigsten Märkte für Industrieroboter repräsentieren zusammen
drei Viertel des weltweiten Absatzes 2014. gr
www.ifr.org
WIRTSCHAFT
10. April 2015 | Ausgabe 7
3
Massentaugliche Composites
Hybride Polymersysteme von Evonik sollen die Kosten für Verbundwerkstoffe senken
Thermo-Duroplast Mit einem che-
mischen Trick bringt Evonik die
Eigenschaften von zwei Kunststofftypen zusammen, die bislang
als unvereinbar galten: Thermoplast und Duroplast. Das Unternehmen will damit eine Antwort
auf eine der zentralen Fragen der
Compositeindustrie geben: Wie
kann es gelingen, Verbundwerkstoffe effizienter herzustellen?
Das Beste
aus zwei Welten
Verbundwerkstoffe bestehen aus
Fasern, die in ein Polymer eingebettet sind. Das Polymer bestimmt
wesentlich die Verarbeitung der
Composites. Kern der Innovation
von Evonik sind hybride Polymersysteme: Sie vereinen die gute
Verarbeitbarkeit thermoplastischer Kunststoffe mit den guten
mechanischen Eigenschaften duroplastischer Kunststoffe.
Evonik zeigt seit Ende 2014 in
Pilotanlagen am Standort Marl,
dass das Materialkonzept der hybriden Polymersysteme Zeit und
Kosten bei der Fertigung von Verbundwerkstoffen spart. Potenzielle Kunden haben bereits Muster
zum Testen erhalten. Ab 2018
sollen die ersten hybriden Polymersysteme marktreif sein. „Mit
unserer Technologie lassen sich
die Herstellungskosten für Composites deutlich senken“, ist Evonik
Chief Innovation Officer Ulrich
Küsthardt überzeugt. „Wir wollen
dazu beitragen, dass Verbundwerkstoffe den Weg in die Massen­
fertigung finden.“ Evonik will sich
damit noch stärker in diesem
Wachstumsmarkt positionieren.
Das Unternehmen will mittelfristig einen Umsatz im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich
im Markt für Verbundwerkstoffe
erzielen. Allein für den CFKMarkt erwartet der CCeV, ein
Netzwerk von Akteuren im Bereich Faserverbundwerkstoffe, bis
2020 ein stabiles Wachstum von
durchschnittlich 9 % pro Jahr.
Diels-Alder-Reaktion
als chemischer Schalter
Duroplaste weisen sehr gute mechanische Eigenschaften auf, erfordern aber im Vergleich zu
Thermoplasten längere Verarbeitungszeiten. Thermoplaste dagegen lassen sich gut verarbeiten,
schnell umformen und rezyklieren. Sie erreichen aber meist nicht
die exzellenten mechanischen
Eigenschaften von Duroplasten.
Für die unterschiedlichen Eigenschaften gibt es einen Grund: Die
Polymerketten der Duroplaste
sind vernetzt – die der Thermoplaste nicht. Ein Umschalten zwischen vernetzt und nicht vernetzt
ist normalerweise nicht möglich,
da sich eine chemische Vernetzung
nicht rückgängig machen lässt.
Genau das ist Evonik in Zusammenarbeit mit dem KIT (Karlsruher Institut für Technologie) nun
mit hybriden Polymersystemen
gelungen: Sie können ohne Katalysator vollständig reversibel vernetzen. Beim Aufheizen löst sich
die Vernetzung und das System
kann umgeformt werden. Beim
Leichtbau-Studie im Automobil: Hybride Polymersysteme sollen
die Kosten für Verbundwerkstoffe deutlich senken Grafik: Evonik
Abkühlen bildet sich das Netzwerk
wieder aus, die Form ist stabil.
Verantwortlich dafür ist eine spezielle Diels-Alder-Reaktion, mit
der die Vernetzung quasi chemisch
an- und ausgeschaltet werden
kann. Die Materialeigenschaften
bleiben auch bei mehrmaligem
Erwärmen und Abkühlen erhalten. „Wir arbeiten derzeit mit
Anbietern von Halbzeugen, Anlagenherstellern und Verarbeitern
von faserverstärkten Kunststoffen
eng zusammen, um geeignete
Verarbeitungsketten für unsere
hybriden Polymere zu entwickeln“,
erläuterte Sandra Reemers, Leiterin des Projekthauses Composites
von Evonik. „Unser Ziel ist es,
Systemlösungen anzubieten, die
eine effiziente Produktion sowohl
der Halbzeuge als auch der endgültigen Bauteile ermöglichen.“ mg
www.evonik.de
Starkes Wachstum
Der Umsatz der Zahoransky Group stieg
im Jahr 2014 auf knapp 81 Millionen Euro
Rekordmarke Mit einem Plus von
19 % war der Auftragseingang 2014
mit 85 Mio. EUR der höchste der
Unternehmensgeschichte der
Zahoransky Group. Dies ist das
Ergebnis einer kontinuierlichen
Expansion in den insgesamt fünf
Produktionsstätten weltweit. Die
Strategie des Direktvertriebs in
Auslandsmärkten hat sich sehr
positiv entwickelt und wird weiterhin vorangetrieben. Nach den
neuen beziehungsweise umstrukturierten Niederlassungen in Japan und China werden ab sofort
der Vertrieb und Service in den
USA und Indien zu 100 % in Eigen­
regie geführt.
Drei Geschäftsbereiche
Die Zahoransky Group teilt sich
in die drei Geschäftsbereiche
Maschinenbau, Formenbau und
Systemtechnik auf. Als einer der
führenden Bürstenmaschinenhersteller weltweit mit Werken in
Todtnau, Spanien und Indien
verzeichnete dieser Bereich 2014
einen Zuwachs im Auftragseingang von 20 %.
Auch im Formenbau wuchs in den
beiden deutschen Werken in Freiburg und Rothenkirchen im abgelaufenen Geschäftsjahr der
Umsatz um 20 %. Im indischen
Werk für Werkzeuge in Tamil
Nadu/Südindien ist dank des im
November 2013 eröffneten Neubaus der Umsatz 2014 verdoppelt
worden. Das Umsatzwachstum im
Werkzeugbau ist zum Teil dem
steigenden Bedarf nach Spritzgießwerkzeugen mit integrierter Auto­
matisierung zuzuschreiben. Mit
den patentierten TIM-Werkzeugen
(wie in dieser Ausgabe auf Seite 25
vorgestellt), TIM Light und auch
SCPS Flex von Zahoransky, ist es
möglich, dem Spritzgießen nachgelagerte Mon­tagearbeiten direkt
am Werkzeug durchzuführen.
Der Bereich Systemtechnik bietet
systemübergreifende Lösungen
für die spritzgießnahe Automation an. Basis dieser Anlagen bilden
zum einen Spritzgießwerkzeuge
der Zahoransky AG und zum anderen ein etabliertes System aus
verschiedenen Modulen der Auto­
mation. Mithilfe dieser Module
lassen sich intelligente spritzgießnahe Automationslösungen zusammenstellen. Die Systemtechnik bedient hierbei die Bereiche
Industrieautomation und Medizintechnik. Speziell für die Medizintechnik wurden hierfür vorkonfigurierte Lösungen zusammengestellt. So stellt beispielsweise Z.Blizzard hierbei eine ganzheitliche Lösung für die Herstellung sogenannter Pre-Filled Syringes als medizinische Primärverpackung dar. sl
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www.zahoransky.com
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Werner-Battenfeld-Straße 1 | D-58540 Meinerzhagen
Tel.: +49 2354 72 0 | Fax: +49 2354 72 485 | [email protected]
Das Zahoransky Headquarter in Todtnau Foto: Zahoransky
sauber
WIRTSCHAFT
4
10. April 2015 | Ausgabe 7
Neubau mit Technikum in Herford
Großauftrag aus Kasachstan
Am neuen Standort produziert Digicolor seine Fördertechnik
sowie das Trockner- und Dosiergeräteprogramm
Größtes Projekt in der Geschichte der Leistritz Extrusionstechnik
GmbH mit einem Auftragsvolumen von 14 Millionen Euro
Materialversorgung Anfang März
hat Digicolor den Betrieb am neuen Standort in Herford aufgenommen. In dem modernen Neubau
mit Produktionshalle, Lager und
Technologiezentrum werden Anlagen, Geräte und Komponenten
für die kunststoffverarbeitende
Industrie entwickelt, projektiert
und hergestellt.
Besonders spezialisiert hat sich
Digicolor auf Granulattrockner,
Dosiergeräte, Granulatförder­
anlagen und Zahnwalzenmühlen,
die in einem umfangreichen Produktprogramm ständig weiterentwickelt werden. Schüttgutcontainer und Silos für die Granulatbevorratung und Material­
logistik runden das Produktportfolio ab.
Als Partner für die kunststoffverarbeitende Industrie projektiert Digicolor schlüsselfertige
Anlagen für die Granulatversorgung von Spritzgieß-, Extrusionsund Blasformanlagen. Der neue
Standort im Gewerbegebiet Heidsiek liegt 2 km entfernt von der
A-2-Autobahnabfahrt Herford/
Bad Salzuflen und ist somit gut
für Kunden, Interessenten und
Lieferanten erreichbar. Das bezieht sich auch auf die nahe gelegenen Flughäfen.
Die Produktionsfläche besteht aus
mehreren getrennten Linien zur
Herstellung der Trockenlufttrock-
Neubau in Herford mit Produktion und Technologiezentrum
ner, Dosiersysteme und Granulat­
förderanlagen. Eine separate
Stahlverarbeitung ergänzt den
Anlagenbau.
Technikum für
Trocknungsversuche
Das großzügig eingerichtete
Technologiezentrum gibt Geschäftspartnern und Interessenten Gelegenheit, die Produkte im
Einzelnen zu begutachten und zu
testen. Dazu gehören Trocknungsversuche mit den innovativen Drywell-Granulattrocknern und Mahlversuche mit
Zahnwalzenmühlen für technische Kunststoffe.
Ein zusätzliches Dosierlabor ermöglicht die Erzeugung und
Prüfung aller denkbaren Granulat- und Additivmischungen,
sowohl gravimetrisch als auch
volumetrisch. Projektierung,
Vertrieb, Anwendungstechnik
und Service mit entsprechenden
Messtechniken bieten Geschäftspartnern ein Rundum-sorglosPaket.
Digicolor wurde im Jahr 1978
gegründet und wird geführt von
den Diplom-Ingenieuren ErnstAugust Siekmann und Marco
Siekmann. gr
www.digicolor.de
Foto: Digicolor
Eine Übersicht der Polymerisations-Compounding-Linie Foto: Leistritz
Compoundierung 14 Mio. EUR Auf-
tragsvolumen, 90 m Anlagenlänge
und 8 t/h Durchsatz – das sind die
beeindruckenden Zahlen der Poly­
merisations-Compounding-Linie,
die die Leistritz Extrusionstechnik
GmbH für die Firma Neftekhim in
Pawlodar/Kasachstan projektiert
und aufgebaut hat. Bewerkstelligt
wurde dieses Projekt mit dem Systempartner AZO, der für das Materialhandling verantwortlich war.
„Wir haben uns mittlerweile vom
Extruderbauer zum kompetenten
Systemlieferanten entwickelt“, erklärt Sven Wolf, Geschäftsführer
der Leistritz Extrusionstechnik.
„Die Abwicklung dieses Großprojekts, das größte in der Unterneh-
mensgeschichte der Leistritz Extrusionstechnik, ist ein weiterer
eindrucksvoller Beweis dafür“.
Technischer Einblick
In der Polymerisationsanlage in
Kasachstan wird PP hergestellt.
Das Rohpolymerpulver aus dem
Reaktor wird mit Stickstoff überlagert circa 350 m zum Extruder
gefördert, wo es gegen die Autoxidation mit Stabilisatoren versetzt
wird. Das somit stabilisierte Poly­
propylen wird einerseits verkauft,
dient jedoch auch dem Unternehmen als Material für die eigene
Herstellung flexibler Verpackungen (zum Beispiel Zementsäcke).
Für die Extrusion wurde in diesem
Fall ein ZSE 180 MAXX Doppelschneckenextruder mit einem Da/
Di von 1,66 und einem spezifischen Drehmoment von 15 Nm/
cm³ eingesetzt. Verfahrenstechnisch eine ausschlaggebende Rolle spielt die gezielt einstellbare und
gleichmäßige Viskosität des stabilisierten Polypropylens während
des Extrusionsprozesses. Diese
Viskosität wird anhand eines
Online­rheometers während des
Prozesses gemessen.
Durch den Einsatz eines spezifischen Reglers, der in die Leistritz
Steuerung integriert ist, werden
die Dosierung des Peroxidmasterbatches und damit die Viskosität (MFR/MFI) an die Vorgaben
angepasst und etwaige Schwankungen im Rohpolymer ausgeglichen. Die Schmelze aus dem Extruder gelangt in die Nachfolgeaggregate bestehend aus Schmelzepumpe, Siebwechsler und Unterwassergranulierung. Die dort
entstandenen Granulate werden
getrocknet und auf einem Sieb
klassifiziert. Die Granulate werden
anschließend in Silos gesaugt und
in eine Absackstation transportiert, wo eine „palettenlose Palettierung“ nach neuesten Erkenntnissen erfolgt. sl
www.leistritz.com
Oxo-Kapazität gesteigert
Aufwind für Composites
Perstop fährt neue Oxo-Anlage hoch
Gurit meldet erfreuliche Wachstumsraten 2014 – vor allem
in den Bereichen Formenbau, Windenergie und Automotive
Weichmacher Eine neue große Oxo-
Anlage von Perstorp in Schweden
ist erfolgreich in Betrieb genommen worden. Hierzu hat Perstorp
sein Hauptwerk in Stenungsund
umfassend erweitert. Oxo-Alkohole sind die wichtigste Rohstoff-
komponente zur Herstellung von
großvolumigen Weichmachern
für PVC. Mit dem Abschluss der
größten Anlageninvestition in der
Unternehmensgeschichte hat
Pers­torp seine Oxo-Gesamtkapazität jetzt auf 150.000 jato gestei-
Solutions for Tomorrow
gert und sich als einer der wenigen
vollständig integrierten Anbieter
von Weichmachern etabliert.
Dazu Magnus Lannér, neuer Executive Vice President of Operations bei Perstorp: „Die neue OxoAnlage, die Aldehyde und Derivate liefert, bekräftigt das Engagement des Unternehmens für die
PVC-Industrie. Die vertikale Integration der vorgelagerten Produktion grundlegender Rohmaterialien bedeutet eine hohe Liefersicherheit unseres Angebots an
Weichmachern für diesen Markt.“
Verbundwerkstoffe Das Schweizer
Compositeunternehmen Gurit
profitierte im Geschäftsjahr 2014
stark von einem generell erfreulichen Marktumfeld und berichtet
ein zweistelliges Wachstum über
alle Marktsegmente. Ein deutlicher Aufschwung im Formenbau-
Windenergiegeschäft, eine höhere Nachfrage im Marinemarkt
sowie auf ein deutliches Wachstum
bei den Materiallieferungen in
andere Industriemärkte zurückzuführen. Der Umsatzbeitrag des
Windenergiegeschäfts zum Konzernumsatz stieg 2014 um 11,8 %
Profitabilität
hat noch Potenzial
Zwei Reihen
von Weichmachern
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„Diese Investition stärkt unsere
Marktposition als dynamischer
Innovator im Markt der Weichmacher“, bekräftigt Jerker Olsson, Vice President Business Unit
Oxo.
Perstorp bietet zwei Reihen von
Weichmachern: Emoltene 100 und
Pevalen. Emoltene 100 (Di-Propylheptylphthalate) ist als C10Plastifikator auf Außenanwendungen ausgerichtet wie Kabel
und Dachmembranen, die unter
härtesten Einsatzbedingungen
hohe Elastizität und dauerhafte
Haltbarkeit erfordern. Pevalen
wurde als phthalatfreier Weichmacher speziell entwickelt, um
die Anforderungen für PVC-Innenanwendungen zu erfüllen. Das
Material zeichnet sich durch sehr
hohe Weichheit und UV-Stabilität aus. mg
www.perstorp.com
sowie auf verbesserte Produktionsleistungen im Bereich Autokarosserieteile. Der Umsatz mit Automobilkomponenten betrug 24,4
Mio. CHF, was einer Steigerung um
62,9 % entspricht. Der Umsatz des
Formenbaugeschäfts stieg 2014 auf
46,8 Mio. CHF und Engineered
Structures steigerte den Umsatz auf
7,9 Mio. CHF.
Form zur Herstellung eines Rotorblatts für Windkraftanlagen:
Starkes Wachstum im Windenergiegeschäft in Asien Foto: Gurit
und Automotivegeschäft sowie die
positive Nachfrage nach Kernwerkstoffen waren entscheidend
für die Steigerung des Netto­
umsatzes auf 335,8 Mio. CHF im
Jahr 2014. Der Gewinn wuchs auf
14,2 Mio. CHF.
Gurit Composite Materials erzielte im Geschäftsjahr 2014 einen
Umsatz in Höhe von 256,7 Mio.
CHF. Die Steigerung von 13 % im
Vergleich zum Vorjahr ist hauptsächlich auf den Aufschwung im
auf 131,2 Mio. CHF, der Umsatzbeitrag der übrigen Materialmärkte am Konzernumsatz 2014 betrug
125,5 Mio. CHF.
Gurit Composite Systems and Engineering steigerte den Umsatz im
Geschäftsjahr 2014 um 46,9 % auf
79,1 Mio. CHF. Diese positive Entwicklung ist hauptsächlich auf das
ausgezeichnete Wachstum im Formenbau zurückzuführen, welches
vom Aufschwung des Windenergiegeschäfts in Asien profitierte,
Gurit erzielte 2014 einen Betriebsgewinn in Höhe von 14,2 Mio.
CHF. Die Marge verbesserte sich
von 2,3 % im Jahr 2013 auf 4,2 %
im Geschäftsjahr 2014. Insgesamt
kam der Profitabilität die positive
Entwicklung im Formenbaugeschäft zugute. Die Profitabilität
wurde aber immer noch von Ineffizienzen in beiden Geschäftsbereichen beeinträchtigt. Niedrigere, sich nur leicht bessernde
Margen im Materialgeschäft für
den Windenergiemarkt hatten
ebenfalls einen negativen Effekt.
Gurit ist bezüglich der Unternehmensentwicklung im Geschäftsjahr 2015 vorsichtig optimistisch.
Das Unternehmen erwartet eine
gute Nachfrage im Windenergiemarkt und einen Aufschwung der
Nachfrage für Verbundwerkstoffe
im Automobilsektor. Man geht von
einem moderaten Wachstumskurs
in den Märkten Luft- und Raumfahrt und Marine aus. mg
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WIRTSCHAFT
10. April 2015 | Ausgabe 7
5
Kapazität für PPA erweitert
Neue Produktionsstätte
Du Pont plant eine Reihe von Kapazitätssteigerungen bei Hoch­
leistungspolyamiden als Antwort auf steigende Nachfrage
Coperion eröffnet im September 2015 ein neues Werk in China
und erfüllt damit hohe Qualitätsstandards
Ausbau Du Pont Performance
Poly­mers hat die Produktion sei­
ner Polyphthalamide (PPA) der
Marke Zytel HTN in Richmond
VA/USA um 10 % gesteigert, um
den weltweit steigenden Bedarf in
der Automobilindustrie und im
Bereich Unterhaltungselektronik
Reihe geplanter globaler Expan­
sionen.
Erster Schritt mehrerer
Expansionen
Dazu Brian Fish, Global Business
Manager High Performance Poly­
Im Ansaugtrakt seiner neuen 3,5- und 3,7-l-Motoren setzt Ford
einen Kühlmittelverteiler aus Du Pont Zytel HTN PPA ein Foto: Du Pont
zu erfüllen. Richmond arbeitet mit
einem kontinuierlichen Polyme­
risationsverfahren und ist der
Hauptproduktionsstandort für
dieses Hochleistungspolyamid.
Das Unternehmen gibt keine De­
tails zur aktuellen Kapazitäts­
erweiterung bekannt, nennt diese
aber einen ersten Schritt in einer
amides: „Zytel HTN PPA schlägt
leistungsmäßig eine Brücke zwi­
schen Polyamid und Kunst­
stoffspezialitäten bei gleichzeiti­
gem Erhalt der einfachen Verar­
beitbarkeit. Es bietet Konstruk­
teuren Möglichkeiten, Metallteile
durch leichtere Komponenten zu
ersetzen oder andere Werkstoffe
zu substituieren, um die Gesamt­
systemkosten zu senken.“
Zu den typischen Anwendungen
von PPA in der Automobilindus­
trie gehören Komponenten für das
Motorkühlsystem wie Thermo­
statgehäuse und Wasserpumpen
sowie für den Antriebsstrang wie
Ladeluftkühler, Getriebegehäuse,
Motorölsysteme, Bremssysteme,
Zündsysteme und Motoren. Im
Bereich Elektro und Elektronik
kommt PPA im Bereich der Ober­
flächenmontage (SMT, Surface
Mount Technology) mit bleifreien
Loten sowie für herkömmliche
Steckverbinder, Hochspannungs­
isolatoren und Strukturteile von
Handhelds zum Einsatz.
Fish weiter: „In der Automobilin­
dustrie wächst die Nachfrage nach
PPA, weil dieser Werkstoff der
langzeitigen Einwirkung von ho­
hen Temperaturen und aggressi­
ven Chemikalien widerstehen
kann und damit die für PA66
geltenden Anwendungsgrenzen
erweitert. Zu den Gründen für den
zunehmenden Einsatz in elektro­
nischen Geräten und Handhelds
gehören seine mechanischen
Eigen­schaften, seine Dimensions­
stabilität und seine Beständigkeit
gegen die Umgebungsbedingun­
gen beim bleifreien Löten.“ mg
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Extruderproduktion Die Coperion
Machinery Ltd. Co. im chinesi­
schen Nanjing bezieht im Sep­
tember 2015 ein neues Werk. Der
derzeitige Produktionsstandort
des Unternehmens ist künftig laut
Vorgaben der Regierung von
Nanjing Jiangning den Bereichen
F+E und Technologie vorbehal­
ten. Mit Unterstützung der Re­
Das neue Coperion-Werk wird sich
mit einer Fläche von mehr als
15.000 m² weiterhin auf die Her­
stellung von Doppelschnecken­
extrudern der Baureihen STS und
CTE konzentrieren. Um die An­
forderungen von Coperion zu er­
füllen, standen bei der Konzeption
des neuen Gebäudes die folgenden
Ziele im Mittelpunkt: modernste
Neue Werk von Coperion Nanjing – der Umzug vom alten Standort
in das neue Gebäude ist für September 2015 geplant Foto: Coperion
gierung der Wirtschaftlichen &
Technologischen Entwicklungs­
zone Jiangning fand Coperion
für Fertigungs- und Produkti­
onszwecke einen nahe gelegenen,
neuen Standort. Die Bauarbeiten
begannen im Mai 2014 und wer­
den im Juni 2015 abgeschlossen
sein.
Technologie für die Produktion auf
Basis des verfahrens- und ferti­
gungstechnischen Know-hows von
Coperion Stuttgart und ein opti­
mierter, maßgeschneiderter Pro­
duktionsablauf für höchste Effizi­
enz. Darüber hinaus werden ein
klimatisiertes Maschinenzentrum
mit in Deutschland hergestellten
CNC-Maschinen für höchste Be­
arbeitungspräzision sowie weitere
neue, moderne Produktions­
maschinen integriert.
Qualitätssicherung
setzt Standards
Um nachhaltig höchste Qualität
im Herstellungsprozess zu sichern,
werden auf den Fertigungsstand­
ort Nanjing die bereits bei Cope­
rion Stuttgart bewährten Quali­
tätsmanagementprozesse übertra­
gen. Ein neues Qualitätskontroll­
zentrum wird eingerichtet und mit
hochpräziser Ausrüstung für
dreidimensionale Inspektion und
Gehäusedichtheitsprüfung aus­
gestattet. Darüber hinaus umfasst
es Ausrüstung für die Gehäuse­
reinigung, Analysegeräte für die
chemische Zusammensetzung,
Metalldetektoren sowie Härte­
prüfgeräte, um nach der Montage
die korrekte Ausführung sicher­
zustellen. Der gesamte Fertigungs­
prozess wird mit hochpräzisen,
komplexen Maschinen und Aus­
rüstungskomponenten deutscher
Hersteller engmaschig überwacht.
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6
10. April 2015 | Ausgabe 7
INTERVIEW
»Besser im globalen Markt positioniert als je zuvor«
Bill Carteaux, President und CEO des US-Branchenverbands SPI, über die NPE, die Lage der Kunststoffbranche in den USA
und die Rückkehr vieler Kunststoffverarbeiter ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten
NPE Der US-Kunststoffmarkt
boomt und die Verarbeiter investieren massiv in neue Werke in den
USA. Auf der größten und wichtigsten US-Kunststoffmesse NPE
hatten wir die Gelegenheit, exklusiv mit SPI-President Bill Carteaux
über die Situation in den USA und
die Entwicklung der NPE zu sprechen.
: Herr Carteaux, die NPE 2015
ist nicht nur die größte NPE aller
Zeiten, auch die Stimmung auf
den Messeständen ist hervor­
ragend. Worauf führen Sie den
Erfolg zurück?
Carteaux: Ein wichtiger Grund ist
sicherlich der Standort: Als wir 2012
nach Orlando umgezogen sind, weil
in Chicago die Kosten zu hoch
waren und die NPE dort zuletzt
aufgrund der Kosten sogar Rückgänge hinnehmen musste, haben
uns einige Kritiker prophezeit, dass
die Aussteller wegbleiben würden
und wir schon bei der nächsten
Veranstaltung wieder zurück nach
Chicago kommen. Wir haben sie
eines Besseren belehrt, denn genau
das Gegenteil ist eingetreten. Viele ehemalige Aussteller der NPE
sind zurückgekommen, weil wir
nach Orlando gewechselt haben.
Orlando zeichnet sich durch eine
hervorragende Infrastruktur aus,
die genau das bietet, was einen
zukunftsorientierten, internationalen Messestandort kennzeichnet: Wir können unseren Ausstellern hier besser als an jedem anderen Standort der USA die Möglichkeiten bieten, die die Unternehmen von Topmessestandorten
in Deutschland oder China gewohnt sind. Dies alles in einem
sehr angenehmen Umfeld, denn
die Menschen, mit denen wir hier
in Orlando zusammenarbeiten,
sind fantastisch.
: Der zweifellos vorhandene
Standortvorteil von Orlando ist
das eine, aber die hervorragende
Kunststoffkonjunktur in den USA
hat doch sicherlich auch ihren
Anteil am Erfolg der Messe …
Carteaux: Selbstverständlich, denn
das Reshoring – die Rückkehr der
ins Ausland abgewanderten produzierenden Unternehmen in die
USA – ist gerade bei den Kunststoffverarbeitern stark ausgeprägt.
Im Jahr 2000 hatten zahlreiche
Unternehmen ihre Fertigung nach
China verlagert. Inzwischen sind
viele wieder zurückgekommen,
denn die Kosten der Fertigung in
China haben durch steigende Löhne deutlich zugenommen. Gleichzeitig konnten die US-Fabriken
ihre Produktivität in den letzten
fünfzehn Jahren exponentiell steigern. Denn die Kunststoffindustrie der USA hat massiv in Automatisierung investiert und ist
heute besser im globalen Markt
positioniert als je zuvor.
Einen erheblichen Anteil am Boom
der Kunststoffindustrie hat sicher
auch die Art der Herstellung der
Kunststoffe. Denn im Gegensatz
zu anderen Nationen werden in
den USA 85 Prozent aller Kunst-
stoffe aus Erdgas hergestellt.
Durch die stark gesunkenen Kosten für Erdgas haben wir hier die
zweitgünstigsten Rohstoffkosten
der Welt. Das hat der US-Kunststoffindustrie einen gewaltigen
Schub gegeben.
Wir können heute mit jedem Land
auf der Welt mithalten und auch
dies hat einen wichtigen Anteil
daran, dass viele Kunststoffverarbeiter wieder in die USA zurückgekehrt sind. Denn die Kostenstruktur in den USA ist heute auf
einem so niedrigen Niveau, dass es
sich für die Kunststoffverarbeiter
lohnt, ihr Equipment zurückzuholen. Zudem kommt die Wirtschaft
der USA insgesamt gut voran. Wir
verzeichnen schon seit geraumer
Zeit ein nachhaltiges Wachstum
– und es ist kein Ende in Sicht.
: Sie waren ja ständig auf der
NPE unterwegs. Gibt es etwas,
was Sie besonders beeindruckt
hat?
Carteaux: Mich haben sehr viele
: Die Wirtschaft ist zyklisch,
es geht immer auf und ab. Gilt
dies Ihrer Meinung nach auch
für das Reshoring, also die Re­
industrialisierung der USA?
Werden also die Kunststoffver­
arbeiter bei der nächsten Verän­
derung wieder in ein anderes
Land abwandern?
Carteaux: Ich bin fest überzeugt: Sie
werden bleiben. Vor fünf Jahren
hat Boston Consulting eine Studie
durchgeführt. Deren Kernaussage
war es, dass in fünf Jahren – also
2015 – die Kosten der Fertigung in
den USA auf gleichem Niveau liegen werden wie in China. Genau
das ist eingetreten. Denn in China
steigen die Kosten für Löhne, Energie und alles andere kontinuierlich
an. Gleichzeitig ist durch die Auto­
mation in den USA die Produktivität so stark angestiegen, dass wir
bei den Kosten auf gleichem Niveau
liegen wie China.
Dazu kommt, dass der Markt in
den USA wächst und die Unternehmen bestrebt sind, die Zulieferkette zu verkürzen und die
Transportkosten zu minimieren.
Es gibt aber noch einen weiteren,
dauerhaft gültigen Grund für die
Rückkehr vieler Kunststoffverarbeiter – gleichzeitig ein wichtiges
Anliegen der SPI. Die Unternehmen wollen verhindern, dass von
irgendwoher auf der Welt schadstoffbelastete Produkte in Umlauf
gebracht werden. Vor allem die
Spielwarenindustrie ist nach negativen Erfahrungen aktuell sehr
darauf bedacht, ihre Produkte aus
den USA zu beziehen. Auch viele
Haushaltsgerätehersteller, die von
den Problemen der Vergangenheit
gar nicht betroffen waren, wollen
ausschließen, dass ihre Produkte
durch Schadstoffbelastung in Verruf kommen, und kaufen deshalb
verstärkt bei US-Herstellern ein.
: Bedeutet dies das Aus für
die Fertigungsstätten der USUnternehmen in Asien?
Carteaux: Nicht unbedingt. Unter-
nehmen, die in Asien investiert
haben, werden dies auch weiterhin
tun – allerdings nicht mehr, um dort
Produkte für die USA zu fertigen,
sondern für den Markt in Asien.
Bill Carteaux, wie ihn die Besucher der NPE erlebt haben:
Zügig unterwegs mit seinem Segway Foto: K-ZEITUNG
Gleichzeitig investieren diese Firmen aber auch in den USA und
produzieren hier für den US-Markt.
: Zieht sich das Reshoring
durch alle Märkte oder gibt es
branchenbedingte Unterschie­
de?
Carteaux: Im Moment zeigen alle
Indikatoren in die richtige Richtung. Der Verpackungsmarkt
wächst kontinuierlich, der Medizinmarkt auch und wir erleben
derzeit auch ein Wachstum bei den
Immobilienpreisen und der Baukonjunktur. Einen stark steigenden
Bedarf wird es zudem bei der Auto­
mobilindustrie geben. In den nächsten Jahren werden einige neue
Fahrzeugmodelle anlaufen, was mit
einem entsprechenden Bedarf an
Kunststoffteilen einhergeht.
: Ich habe auf der NPE gehört,
dass mehrere Automobilherstel­
ler derzeit in neue US-Werke
investieren?
Carteaux: Das ist richtig. General
Motors, Chrysler und Ford haben
in der Vergangenheit viele Werke
geschlossen. Wenn jetzt die Nachfrage anzieht, müssen neue Werke
gebaut werden. Auch Hersteller aus
Deutschland und Asien errichten
neue Fertigungsstätten in den USA
und in Mexiko. Mexiko ist zu einem
riesigen Autohersteller geworden
und beliefert nicht nur die USA,
sondern die gesamte Welt. Mexiko
ist im Prinzip das Osteuropa der
USA und der größte Handelspartner der US-Kunststoffindustrie.
Die meisten neuen Automobilwerke entstehen allerdings im Süd­
osten der USA, denn hier sind die
Löhne und die Steuern niedriger
als in den anderen Bundesstaaten
– übrigens ein weiterer Grund,
warum Orlando als Standort der
NPE die beste Wahl ist.
Dinge beeindruckt und es ist sehr
schwierig, eines davon hervorzuheben. Aber ich glaube, bei dem
ganzen 3D-Druck haben wir erst
angefangen, an der Oberfläche zu
kratzen. In dieser Technologie
steckt ein gewaltiges Potenzial,
zum Beispiel in der Medizintechnik oder in der Automobilindustrie. Die Automobilhersteller
müssen heute für die Herstellung
von Ersatzteilen die Werkzeuge
auch nach dem Auslaufen eines
Modells lange Zeit aufbewahren.
Nach meiner Überzeugung lassen
sich künftig viele davon mit einem
3D-Drucker herstellen.
Die NPE wurde von der Industrie
für die Industrie geschaffen. Wir
haben aktuell 45 hochrangige Vertreter der Industrie, die bei der
Planung der Messe mitwirken. Wir
sind ständig in Kontakt und besprechen die künftigen Märkte, was
kommt und was geht. Dabei haben
wir schon vor Jahren gesehen, dass
das 3D-Drucken explodieren wird.
Deshalb haben wir auch den NPE
3D Pavillon geschaffen. Wie sehr
sich dieses Thema entwickelt, können Sie daran erkennen, dass wir
während der Planung der NPE 2015
die Größe dieses Pavillons verdoppeln mussten.
Auch bei der Prozesssicherheit gibt
es sehr interessante Entwicklungen. Bei hochproduktiven Anlagen, die Tausende von Teilen in
kurzer Zeit herstellen, lassen sich
heute Probleme sehr frühzeitig
erkennen und beheben. Dies reduziert den Ausschuss und erhöht
die Produktivität.
Erhebliche Weiterentwicklungen
gibt es auch bei den Werkstoffen.
So hat mir einer der Aussteller ein
Nylonmaterial gezeigt, das dauer­
haft Temperaturen von 230 Grad
Celsius aushält. Aber wie gesagt:
Das sind nur Beispiele. Jeder der
Aussteller hatte Interessantes zu
bieten.
Ich habe mit zahlreichen Ausstellern gesprochen und viel Lob dafür erhalten, dass wir die neuen
Technologien fördern und es den
Besuchern leicht machen, diese
Themen auf der NPE zu finden.
Denn die Leute sind immer auf
der Suche nach neuen Nischen, in
denen sie sich von ihren Wettbewerbern abheben können. Und
hier auf der NPE finden sie die
richtigen Gesprächspartner, die
ihre Fragen beantworten können.
: Die endgültige Auswertung
der Registrierung wird ja noch
eine Weile dauern, aber lässt sich
schon in etwa sagen, wie viele
Besucher die NPE 2015 hatte?
Carteaux: Bereits am dritten
Messe­tag hatten sich mehr als
66.000 Besucher registriert. Wir
unterscheiden uns an dieser Stelle von anderen Messen. Bei uns
müssen sich die Besucher registrieren und wir wissen deshalb sehr
genau, welche Besucher aus welchen Ländern und von welchen
Firmen auf der Messe waren. Dies
wird aber noch eine Weile dauern.
Abgesehen von der reinen Anzahl
haben wir von unseren Ausstellern
aber schon viele positive Äußerungen zur Qualität der Besucher
erhalten. Dies spiegelt sich auch
in der Registrierung wider. Es steht
bereits fest, dass wir in diesem Jahr
einen neuen Rekordwert erreichen, was die Zahl der besuchenden Firmen betrifft: Es sind mehr
als 21.000.
Auch hier lohnt sich übrigens ein
Vergleich mit Chicago: Dort waren
von einzelnen Firmen aus der Nähe
sehr viele Mitarbeiter auf der Messe. Das ist jetzt in Orlando ganz
anders: Viele Betriebe sind weit
entfernt. Deshalb sind auch nur
die echten Entscheider hier. Die
extrem hohe Qualität der Besucher
haben uns auch verschiedene Aussteller bestätigt. Dies zeichnet eine
gute Messe aus, denn die Verkäufer können sich auf wenige, aber
wichtige Besucher konzentrieren.
: Es sind viele, viele Ausstel­
ler aus Deutschland auf der NPE.
Welche Gründe sprechen denn
dafür, dass auch Besucher aus
Deutschland zur NPE kommen?
Carteaux: Es gibt über 3.000 Aus-
steller der K, die hier auf der NPE
nicht ausstellen. Das Gleiche gilt
aber auch andersherum: Drei Viertel der Aussteller der NPE stellen
nicht auf der K in Düsseldorf aus.
Viele Besucher kommen deshalb
aus Deutschland hierher, um sich
über Technologien zu informieren,
die auf der K nicht gezeigt werden.
Das Gleiche gilt natürlich für die
amerikanischen Besucher der K.
Was wir auch feststellen: Sogar
Hersteller aus Europa oder Asien
nutzen mittlerweile die NPE, um
hier Neuheiten erstmalig dem
Fachpublikum zu präsentieren.
Früher wurden alle Neuheiten
immer zuerst auf der K vorgestellt,
aber dies hat sich geändert.
: Das heißt jetzt aber nicht,
dass Sie die K als Konkurrenz
sehen? Beim Empfang der Mes­
se Düsseldorf war ja deutlich zu
spüren, dass Sie ein sehr gutes
Verhältnis zueinander haben …
Carteaux: Wir haben sogar ein
ausgezeichnetes Verhältnis zur K
und zur Messe Düsseldorf. Wir
stehen nicht im Wettbewerb, sondern ergänzen uns hervorragend.
Wenn unsere Messe gut läuft, dann
läuft auch die K gut und umgekehrt.
Ich werde nie das Jahr 2009 vergessen. Wir hatten eine tolle Messe und am Abend kam der CEO
der Düsseldorfer Messe zu mir und
sagte: „Danke – das wird unsere
Messe im nächsten Jahr nach vorn
bringen.“ Und das hat es auch getan.
Wir präsentieren immer die nächste NPE auf der K in Düsseldorf,
und die Messe Düsseldorf präsentiert die nächste K auf der NPE.
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MESSEN + AUSSTELLUNGEN
10. April 2015 | Ausgabe 7
7
Das Messegelände in Orlando,
seit 2012 und mindestens bis
2021 die Heimat der NPE
Foto: K-ZEITUNG
Nicht immer war der Andrang
so groß wie auf diesem Bild,
aber Zahl und Qualität der Be­
sucher wurden von allen Aus­
stellern gelobt Foto: SPI
Der Boom im US-Kunststoffmarkt geht weiter
Überaus positive Stimmung prägt die NPE 2015 / USA bleibt wichtigster Auslandsmarkt / Anhaltend niedrige
Energie- und Rohstoffpreise sorgen für rege Nachfrage
NPE Nach Erhebungen des US-
Branchenverbands Society of the
Plastics Industry (SPI) war die
US-Inlandsnachfrage nach Produkten der plastikverarbeitenden
Industrie 2013 um 6,5 % auf einen
Rekordwert von 267 Mrd. USD
angestiegen. Für 2014 geht der
Verband nach vorläufigen Angaben von einem Wachstum in ähnlicher Größenordnung aus. Zudem
sprächen Prognosen über die
Preisentwicklung von Rohöl, dem
wichtigsten Grundstoff, für eine
expandierende Kunststoffverarbeitung, so Bill Woods, Branchenexperte beim Marktforschungsunternehmen Mountaintop Economics & Research.
Auf weiterhin gute Absatzchancen
deutet auch die robuste Konjunktur im gesamten verarbeitenden
Gewerbe der USA hin. So ist die
Industrieproduktion im vierten
Quartal 2014 annualisiert um
4,3 % (saisonbereinigt) gewachsen.
Analysten prognostizieren für
2015 ein Plus gegenüber dem Vorjahr von rund 3,6 %. Eine sehr gute
Ausgangssituation für die Hersteller von Kunststoffverarbeitungsmaschinen aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz, die
auf der NPE ihr aktuelles Angebot
präsentierten.
Dies bestätigt auch Dr. Peter Neumann, Vorsitzender der Geschäfts­
führung von Engel: „Ich bin seit
vielen Jahren in der Kunststoffbranche tätig, aber so eine lange
Zeit mit kontinuierlichem Wachstum gab es noch nie. Auch für die
Zukunft sieht es nach wie vor gut
aus.“ Diese Einschätzung deckt
sich mit einer aktuellen Studie aus
den USA, nach der die US-Kunststoffverarbeiter in diesem Jahr
20 % mehr in Maschinen, Formen
und Peripherie investieren werden
als 2014. Für Dr. Peter Neumann
zeigt diese Entwicklung, dass die
Strategie der Amerikaner aufgegangen ist, die Entwicklung der
Industrie mit niedrigen Energiekosten zu fördern: „Die US-Industrie feiert ein Comeback und erwartet Wachstum für die nächsten
Jahre.“
Durchschnittlich 5,5 %
Umsatzwachstum
Dies bestätigen die Analysten des
Marktforschers IBIS World, die
zwischen 2014 und 2019 ein Umsatzwachstum der Hersteller von
Kunststoff- und Gummimaschinen in den USA um durchschnittlich 5,5 % pro Jahr auf 4,6 Mrd.
USD erwarten. Auch die US-Bran-
chenunternehmen blicken mehrheitlich optimistisch ins Jahr 2015.
Gemäß einer Umfrage unter Mitgliedsfirmen der SPI im vierten
Quartal 2014 erwarteten etwa 94 %
der Fir­men in den folgenden zwölf
Mona­ten konstante oder steigende
Absätze.
Große Hoffnungen auf den USMarkt setzt auch Arburg. Helmut
Heinson, Geschäftsführer Vertrieb:
„Als mit Abstand größter und
wichtigster Markt spielen die USA
für uns eine Schlüsselrolle. Wir
bauen unsere Präsenz hier zielgerichtet aus und verfolgen einen
strategischen Ansatz.“ So wird die
US-Zentrale von Arburg zum
25-jährigen Jubiläum in den USA
ein neues Gebäude in Rocky Hills
CT beziehen, dessen Herz ein großer Showroom sein wird. Zudem
bietet das neue, 2.500 m² große
Gebäude Platz für den Aufbau
kompletter Fertigungszellen und
ein eigenes Labor für den Freeformer, der auf der NPE seine USPremiere feierte und ab sofort auch
in den USA angeboten wird.
US-Geschäft läuft
durchwegs gut
Ein sehr gutes US-Geschäft im
letzten Jahr, das sich auch in den
ersten drei Monaten des Jahres
2015 fortgesetzt hat, meldet auch
Wittmann Battenfeld – dies gilt
vor allem für die großen Maschinen und die Automatisierung. Als
Konsequenz werden aktuell verschiedene Werke des Unternehmens mit diversen Neubauten
erweitert. Allerdings bleibt das
Unternehmen seiner soliden
Wachstumsstrategie treu. Geschäftsführer Michael Wittmann:
„Wir werden bewusst das Volumen
kontrollieren und nicht zu schnell
wachsen.“ Dass Wittmann Battenfeld nicht nur bei seinen Maschinen, sondern auch in der eigenen
Fertigung auf höchste Effizienz
achtet, beweist das Werk in Ungarn, das kosteneffizienter produziert als das Werk in China.
„Ein überraschend großes Interesse an nachhaltig energiesparenden Maschinen“ hat Wolfgang
Schmidt, Exportleiter von Dr. Boy,
auf der NPE erlebt. Im Gegensatz
zu früheren Messen ist die Bedeutung eines geringen Energieverbrauchs für eine wirtschaftliche
Fertigung offensichtlich auch in
den USA angekommen – für Dr.
Boy übrigens nach Deutschland
der wichtigste Einzelmarkt, in dem
das Unternehmen seit vielen Jahren mit einer Schwestergesell-
schaft vertreten ist. Für Wolfgang
Schmidt ebenfalls auffallend waren deutlich mehr und qualitativ
bessere Besucher als bei der letzten
NPE, die zudem mit einer hohen
Investitionsbereitschaft nach Orlando gekommen waren.
Energie- und
Rohstoffpreise sinken
Ein „starkes Wachstum einer starken Gruppe“ verkündete Paul Caprio, Präsident der Krauss-Maffei
Corporation, der auch für die Zukunft große Möglichkeiten für ein
Wachstum in den USA sieht. Als
Gründe für seinen Optimismus
nannte Paul Caprio auf der NPE
insbesondere die steigenden Investitionen durch sinkende Energieund Rohstoffpreise, die weiter
zunehmende Auslastung der produzierenden Unternehmen, die
Rückverlagerung von Produktionsstätten aus dem Ausland in die USA
und den Aufschwung der USAutoindustrie, der zusätzliche
Dynamik für die Kunststoffbranche bringt. Denn die Forderung der
Automobilhersteller nach Leichtbau, Funktionsintegration, neuen
Materialkombinationen sowie
höchster Qualität und Produktivität bei geringem Energieverbrauch lässt sich nur mit neuester
Technologie erfüllen.
Qualitätsansprüche
nehmen deutlich zu
Dass die Ansprüche der US-Unternehmen an die Qualität der
Bauteile tatsächlich deutlich gestiegen sind, belegt ein kleiner
Schwenk in die Messtechnik.
Jeannette Hantsch, Prokuristin
Vertrieb bei Brabender Messtechnik: „So einen Start wie 2015 haben wir die letzten zehn Jahre nicht
geschafft, und wir bringen weitere ,Leads‘ von der NPE mit nach
Hause. Normalerweise liefern wir
unsere Messgeräte ab Lager, aber
unser Lager ist derzeit leer. Wir
kommen mit der Produktion nicht
mehr nach. Dies zeigt, wie wichtig
die Qualität der Produkte geworden ist, denn um hochwertige
Produkte liefern zu können,
braucht man auch ein hochwertiges Testequipment.“
Zurück zu den Herstellern von
Kunststoffverarbeitungsmaschinen und zu dem mit 2.285 m²
größten Stand der NPE, zu Milacron. Tom Goeke, President und
CEO, zur Lage des Unternehmens,
das im letzten Jahr beim Umsatz
um 11 % zulegen konnte: „2014
war für uns ein großartiges Jahr,
geprägt von mehreren Akquisitio­
nen wie Kortec, Tirad, AES und
IMSI, Expansion auf der ganzen
Welt und der Entwicklung vieler
neuer Systeme für unsere Kunden.
Wir haben in den letzten zwei
Jahren mehr Innovationen entwickelt als in den zehn Jahren zuvor
und wir vereinen unter einem
Dach mehr Technologien als jeder
Wettbewerber – und das werden
wir jetzt zu unseren Kunden bringen.“ Dies alles unter der neuen
Dachmarke Milacron (mehr dazu
demnächst in der K-ZEITUNG).
Spontankäufe
auf der Messe
Dass viele US-Kunststoffverarbeiter intensiv auf der Suche nach
neuen Maschinen zur Kapazitätserweiterung sind, dass zudem die
NPE in Orlando durchaus eine
Verkaufsmesse ist und dass sich
auch echte Entscheider unter den
weit über 60.000 Besuchern befanden, belegt ein Spontankauf bei
Battenfeld-Cincinnati. Gerold
Schley, seit 1. Januar 2015 CEO des
Unternehmens: „Schon in der ersten Stunde der Messe haben wir
einen der beiden ausgestellten großen Extruder verkauft – und dieser
Kauf war vorher nicht geplant und
nicht absehbar.“ Für Gerold Schley
zeigte sich in den vielen Gesprächen
auf der Messe, dass einerseits viele US-Unternehmen ihre Produktion ins eigene Land zurückholen.
Andererseits müssen auch die
Unternehmen, die in den USA geblieben sind, nach Jahren der Nullinvestition jetzt investieren, um mit
der steigenden Nachfrage mithalten zu können.
Eine deutlich gestiegene Nachfrage verbuchte auch Peter Zubak,
Regionalvertriebsleiter von Leis­
tritz Extrusion, der in Orlando
seine zehnte NPE feierte: „2012
war schon nicht schlecht, aber 2015
war die Nachfrage noch einmal
deutlich besser. Vor allem in den
letzten eineinhalb Jahren ist das
Investitionsklima erheblich besser
geworden.“ Für ihn ist deshalb
klar: „Die NPE ist die Leitmesse
für Nord- und Südamerika. Wenn
man hier Geschäfte machen will,
ist die NPE ein absolutes Muss.“ gk
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10. April 2015 | Ausgabe 7
Blechdose war gestern
Zukunftsthema 3D-Druck
Spritzgegossene Kunststoffdose kann vieles besser als Blechdosen
Zahlreiche Exponate auf der NPE
Additive Fertigung 3D-Drucken war
Verpackung Beim Heimspiel auf der
NPE präsentierte Milacron nicht
nur hervorragende Geschäftszahlen, die neue Markenstruktur sowie diverse neue Maschinen. In
Orlando erblickte auch die Klear
Can das Licht der Öffentlichkeit:
eine spritzgegossene Kunststoffdose, die vieles besser kann als die
bekannten Blechdosen.
Tom Goeke, CEO von Milacron,
sprach bei der Präsentation der
Klear Can auf der NPE von einer
„Game changing technology“ – also
von einer Technologie, die den
Markt verändern wird. Und das
aus gutem Grund, denn die Klear
Can ist leichter und kostengünstiger als die bisherigen Blechdosen
und bietet den Konsumenten zudem durch den klaren Kunststoffbehälter freie Sicht aufs Produkt.
Auf einen Aspekt, den die Konservenhersteller besonders schät-
zen dürften, wies Bruce Catoen
hin, Chief Technology Officer von
Milacron: „Die Kunststoffbehälter sind hitzebeständig bis 140
Grac Celsius und lassen sich auf
den für Blechdosen ausgelegten,
bestehenden Produktionslinien
problemlos verarbeiten.“
Tests laufen bereits
Der Deckel aus Blech wird dabei
– wie bei der Blechdose auch – mit
einem Rollformverfahren mit dem
Kunststoffbehälter verbunden.
Als Lebensdauer der Behälter geht
Milacron derzeit von zwei bis fünf
Jahren aus. Genaueres werden die
laufenden Evaluierungen und
Tests bei verschiedenen Nahrungs­
mittelanwendungen ergeben.
Um bei der Lagerfähigkeit mit den
Blechdosen mithalten zu können,
wird im Werkzeug eine Barriere­
schicht aufgebracht, die nach Angaben von Milacron um 99 %
verbesserte Barriereeigenschaften
bietet. Diese Schicht wird mit
einem­Bildverarbeitungssystem zu
100 % geprüft, alle Behälter mit
schadhafter Barriereschicht werden ausgeschleust.
Die Zykluszeit bei der Herstellung
der Klear Can lag bei der Liveproduktion auf der Messe unter 8 s.
Durch das verwendete 4-fachWerkzeug dauert die Herstellung
eines Behälters somit weniger als
2 s. Die komplette Anlage wird
übrigens direkt nach der NPE bei
einem Konservenhersteller installiert. Es war zwar nicht zu erfahren, um welches Unternehmen es
sich handelt. Doch dieses Geheimnis dürfte sich schon bald bei
einem­Blick in die Supermärkte
klären. gk
www.milacron.com
PERSONEN
Komplette Präsenz der Branche auf dem Flaggschiff
in Düsseldorf: auf der K 2016
Ulrich Reifenhäuser | Reifenhäuser Gruppe | Geschäftsleitung
Foto: K-ZEITUNG
K 2016 Ulrich Reifenhäuser,
Vorsitzender des Ausstellerbeirats der K-Messe, nutzte
den traditionellen Empfang der
Messe Düsseldorf auf der NPE,
um den Gästen die Bedeutung
der „K“ deutlich zu machen:
„Unsere Industrie wird sich auf
unserem Flaggschiff komplett
präsentieren, auf der K 2016.“
Wie Reifenhäuser erklärte,
setzen vor allem die deutschen
Hersteller einen Fokus auf die
Effizienz der Maschinen, was
auf der K 2016 bei vielen Innovationen zu sehen sein wird. gk
www.k-online.de
Mehr auf unserem
Youtube-Channel
Code mit Smartphone und
entsprechender App anvisieren
3D-Drucken von
Spritzgießformen
Dass sich das 3D-Drucken nicht
nur zur Herstellung von Prototypen und Kleinserienteilen eignet,
sondern dass sich damit aus Kunststoff auch sehr gut Formen zum
Spritzgießen herstellen lassen, hat
Dr. Boy zusammen mit Stratasys
bewiesen. Die Kunststoffformen
erreichen zwar nicht die Lebensdauer von Metallformen, lassen
sich aber bei Änderungen sehr
schnell anpassen und – der wohl
wichtigste Punkt – erlauben eine
sehr schnelle Herstellung von
spritzgegossenen Prototyen und
Kleinserien im Originalverfahren
und mit Originalwerkstoff. Wie
Wolfgang Schmidt, Exportleiter
von Dr. Boy, betont, ist das 3DDrucken der Spritzgießwerkzeuge
marktreif und wird bereits von
verschiedenen Kunststoffverarbeitern erfolgreich eingesetzt.
Auf großes Interesse stieß auch
das erste, live auf einer Messe gedruckte Auto, der Strati von Local
Motors. Das Fahrzeug wurde
während der US-Maschinenbaumesse IMTS aus ABS mit 20 %
Kohlefaser gedruckt, an verschiedenen Stellen für eine glatte Oberfläche und zur Montage von Anbauteilen überfräst, mit diversen
Antriebskomponenten aus dem
Renault Twizy versehen und fuhr
dann aus eigener Kraft vom Messe­
stand.
Eine Bildergalerie des Fahrzeugs
mit vielen interessanten Detail-
aufnahmen haben wir für Sie auf
www.k-zeitung.de zusammengestellt. Ein Video finden Sie im
neuen Youtube-Kanal der K-ZEITUNG. gk
www.arburg.com
www.dr-boy.de
Vom Schlüsselanhänger über
Spritzgießwerkzeuge bis zum
kompletten Auto – die NPE
zeigte, wie breit gestreut die
Einsatzmöglichkeiten des 3DDrucks geworden sind
Fotos: K-ZEITUNG/Arburg
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Die nächste
K-ZEITUNG
erscheint
am 24. April!
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Weltpremiere auf der NPE: Die Klear Can aus Kunststoff – durchsichtig und zudem leichter und güns­
tiger als übliche Blech­dosen Foto: Milacron
eines der Zukunftsthemen der
NPE – allerdings überwiegend
außerhalb des erstmals veranstalteten NPE 3D Pavillons. So fand
die US-Premiere des Freeformers,
dessen Verkauf in den USA mit
der NPE begann, am Stand von
Arburg statt. Hier zeigten zwei
Freeformer live die neuesten Möglichkeiten der industriellen additiven Fertigung. Produziert wurden unter anderem ein voll funktionsfähiger Faltenbalg aus elastischem Material, der mithilfe
einer auswaschbaren Stützstruktur hergestellt wurde, und ein
Schlüsselanhänger mit einem
beweglichen Gelenk, bei dem sich
ebenfalls die Stützstrukturen im
Wasserbad entfernen lassen.
www.
ww
w ce
w.
cem.
m de
Schnelle Füllstoffbestimmung in Kunststoffen und Kautschuk
Euromap 63
Schnittstelle zu Industrie 4.0
geplant – Spritzgießer treffen
sich bei Krauss Maffei Seite 12
BRANCHE
10. April 2015 | Ausgabe 7
Rege Nachfrage
9
AUS DEM INHALT
Polyone: Naturfaserverstärktes Polypropylen spart Gewicht ������ 10
Lanxess: Einleger aus Hightechcomposite Tepex erhöhen Festigkeit und Energieaufnahme��������������������������������������������������������������� 10
Bereits jetzt steht fest, dass alle 19 Hallen der K 2016 voll belegt sein werden
Dow stellt erstmals PUR-Sitzschäume auf TDI-Basis ohne Aminemissionen her���������������������������������������������������������������������������������� 10
Evonik entwickelt neuen Haftvermittler für Hybride ��������������������� 10
PUR-Motorabdeckung in einem Schuss aus Elastofoam����������������11
„Supplier of The Year“: General Motors zeichnet Ems-Chemie aus 11
Grafe präsentiert Ideen für hochwertige Kunststoffapplikationen
auf dem VDI-Kongress in Mannheim������������������������������������������������11
Control auf Rekordkurs: Mehr als 900 Aussteller angemeldet�������12
Arburg: Eugen Hehl in die Plastics Hall of Fame aufgenommen����12
Micro-Epsilon: Wechsel in der Geschäftsleitung ist vollzogen������12
Die Messe Düsseldorf verzeichnet wenige Wochen vor Meldeschluss äußerst rege Nachfrage nach Ausstellungsfläche Foto: Messe Düsseldorf
Weltleitmesse Rund 3.000 Ausstel-
ler werden im kommenden Jahr
an der K 2016, die vom 19. bis
26. Oktober 2016 in Düsseldorf
stattfindet, einen kompletten
Überblick über den Weltmarkt der
Kunststoff- und Kautschukbranche bieten. Wer noch dabei sein
will, sollte sich beeilen: Anmeldeschluss ist der 31. Mai 2015.
Die Messe Düsseldorf meldet eine
äußerst rege Nachfrage nach Ausstellungsfläche auf der Leitmesse
und ist schon jetzt sicher, dass
einmal mehr alle 19 Hallen des
Düsseldorfer Messegeländes voll
belegt sein werden.
Unternehmen von allen Kontinenten haben sich bereits angemeldet,
um ihre Innovationen aus den
Angebotsbereichen Rohstoffe,
Hilfsstoffe, Halbzeuge, technische
Teile und verstärkte Kunststoff­
erzeugnisse sowie Maschinen und
Ausrüstung für die Kunststoffund Kautschukindustrie zu präsentieren.
Lebhafte Nachfrage
nach Fläche
„Dank ihres einzigartigen Angebotsumfangs und der unerreichten
Internationalität der Aussteller
und Besucher hat die K in Düssel­
dorf eine Sonderstellung in der
Welt. Sie ist Ausgangspunkt maßgeblicher Entscheidungen für
Produkt-, Prozess- und Problemlösungen und weist der gesamten
Branche den Weg für die kommenden Jahre“, sagt Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düssel­
dorf. „Wir freuen uns, dass die
Nachfrage nach Ausstellungsfläche wieder äußerst lebhaft ist. Die
Unternehmen der Kunststoff- und
DIE BR ANCHENZAHL
Einfuhr von Kunststoff- und Gummimaschinen in die USA (in Mio. USD)
Kautschukwelt wissen, dass sie alle
drei Jahre in Düsseldorf die perfekte Plattform für ihren unternehmerischen Erfolg finden. Noch
bis zum 31. Mai 2015 gibt es die
Möglichkeit, sich zur Teilnahme
an der K 2016 anzumelden.“
Zukunftsweisende
Einsatzmöglichkeiten
Die Präsentationen der Aussteller­
firmen werden auch zur K 2016
ergänzt durch eine Sonderschau,
in der es um zukunftsweisende
Einsatzmöglichkeiten des Werkstoffs geht. Anhand von Beispielen
aus unterschiedlichen Bereichen
wird aufgezeigt, inwieweit seine
vielfältigen Eigenschaften die Gestaltung moderner Lebensräume
prägen und welche Beiträge zur
Lösung wichtiger Alltagsfragen er
leisten kann. Die Sonderschau
wird organisiert von der deutschen
Kunststoffindustrie unter Federführung von Plastics Europe
Deutschland und der Messe Düsseldorf.
Ein weiteres Highlight im Rahmenprogramm der K 2016 wird
der Science Campus sein, das Forum für Forschung und Lehre. Auf
der Sonderfläche präsentieren
Institutionen, Universitäten und
Hochschulen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zur komplexen Gesamtthematik Kunststoff und Kautschuk. Der Science
Campus ermöglicht zudem einen
kompakten Überblick über die
Aktivitäten und Ergebnisse von
Hochschul- und Wissenschaftsorganisationen und erlaubt einen
intensiven Dialog zwischen Forschung und Wirtschaft. sl
www.k-online.com
www.messe-duesseldorf.de
KURZ BERICHTET
Start eines neuen Prüflabors
Zeiss hat in Neuburg an der Donau ein Prüflabor für industrielle Messtechnik eröffnet – für Audi und andere Kunden in der Gegend rund um Ingolstadt. Mit Koordinatenmessgeräten vom Typ Zeiss Contura und Prismo
werden im neuen Prüflabor auf rund 400 m² messtechnische Lösungen
für Kunden, speziell aus der Automobilindustrie, angeboten. sk
Know-how von Experten
Ein zweitägiges Fachseminar zum Thema Maschinentechnik besuchten
Teilnehmer eines Lehrgangs zur „Produktionsfachkraft Spritzgießen“
bei Sumitomo (SHI) Demag in Schwaig. Den Lehrgang organisiert
das Kunststoff-Netzwerk Franken. Dabei lernen die Teilnehmer eine
Spritzgießmaschine zu bedienen, Werkzeuge zu wechseln und nach dem
Werkzeugwechsel die Maschine wieder fachgerecht anzufahren. Die
Qualifizierung für diese Weiterbildung erfolgt in zwei Stufen. sk
Die Importe von Kunststoff- und Gummimaschinen in die USA haben
2014 mit insgesamt 6,24 Mrd. USD einen Rekordwert erreicht. Die
Anteile der vier bedeutendsten Handelspartner haben sich dabei unterschiedlich entwickelt. Trotz eines leichten Rückgangs 2014 liefert
Deutschland nach wie vor den Löwenanteil.
Quelle: U.S. International Trade Commission/gtai
Internationale Fachmesse
Werkzeug-, Modell- und Formenbau
Usetec kehrt nach Karlsruhe zurück
Vom 13. bis 15. April 2015 findet die Usetec in der Messe Karlsruhe statt.
Damit kehrt die Messe an ihren Ursprungsort zurück. Die Veranstalter
– die Hess GmbH, Weingarten, und die Karlsruher Messe- und KongressGmbH – rechnen mit über 300 Ausstellern und rund 5.000 Fachbesuchern aus mehr als 100 Ländern. Auf der Messe werden Maschinen für
alle produzierenden Branchen gezeigt. sk
„Die Wolpert Gruppe freut sich, mit der
MOULDING EXPO einen Messepartner
gefunden zu haben, der uns die Möglichkeit
gibt, unsere Kunden in Stuttgart begrüßen
zu dürfen und Ihnen unsere aktuellen
Neuheiten präsentieren zu können.“
Josef Wolpert, Geschäftsführer
Wolpert Holding GmbH
Freuen Sie sich auf die MOULDING EXPO – mitten
im größten Markt für Industriegüter und auf dem
schönsten und modernsten Messegelände Europas.
Freuen Sie sich auf die neue Leistungsschau des
Werkzeug-, Modell- und Formenbaus.
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BRANCHE
10 10. April 2015 | Ausgabe 7
Leichter mit Naturfaser
Leichter und stärker
NF-verstärkte Lösungen sparen Gewicht
Hightechcomposites für den Leichtbau
Fasern Polyone präsentierte beim
VDI-K Kongress naturfaserverstärkte Polypropylen-Typen (PP)
namens Resound NF. Ihr Vorteil:
Sie bieten bessere mechanische
Eigenschaften als andere naturfaserverstärkte Lösungen und sind
deutlich leichter als mit Kurzglasfaser gefüllte Alternativen. „Damit
erfüllen wir den Wunsch der Auto­
mobilhersteller nach leichtgewichtigeren und biobasierten Materialien, die auch eine hohe Leistung
für anspruchsvolle Anwendungen
bieten“, sagte Marc Mézailles,
Auto­motive Market Manager bei
Polyone.
Im Vergleich zu anderen natur­
faserverstärkten Lösungen bieten
die neuen Resound NF-Typen um
20 % verbesserte Zug- und Biegeeigenschaften, eine um 10 °C bis
20 °C höhere Wärmeformbeständigkeit und eine Erhöhung von
mehr als 50 % bei der Schlagfestigkeit.
Prüfungen beim Fraunhofer ICT
zeigen, dass eine zu 40 % mit Naturfaser gefüllte Resound NFFormel eine gleichwertige Leistung erbringt wie eine zu 30 % mit
Decklage Im Fokus des Auftritts
Marc Mézailles, Polyone: Naturfaserverstärkte Polymere als leichtgewichtige Alternativ zu kurzglasfasergefüllten Typen Foto: K-ZEITUNG
Kurzglasfaser gefüllte Alternative
– bei einer um 7 bis 8 % geringeren
Dichte.
Diese naturfasergefüllten Polymere können als Drop-in-Lösung auf
Standardmaschinen und -werkzeugen bei geringen Spritzgießtemperaturen und kurzen Zykluszeiten verarbeitet werden. mg
www.polyone.com
von Lanxess auf der VDI-K Tagung standen endlosfaserverstärkte Thermoplast-Composites
der Marke Tepex. „Wir wollen
anhand mehrerer Serienanwendungen das große Potenzial zur
Gewichtseinsparung verdeutlichen, das Tepex sowohl im Hybrid-Molding-Verfahren als auch
in verschiedenen Pressverfahren
bietet“, erklärte Martin Klocke,
Business Development Manager
Lightweight Design. Weitere thematische Schwerpunkte waren ein
neues, hochverstärktes, aber dennoch leichtfließendes Polyamid 6
der Marke Durethan, verschiedene Polyester der Marke Pocan für
Karosserieaußenteile und flammgeschützte Durethan-Polyamide
für die Automobilelektrik und
-elektronik.
Welche Vorteile Tepex als Decklage in der lokalen Verstärkung
von thermoplastischen Pressmassen und Umformmaterialien bietet, demonstrierte Lanxess an
einer Motorraumabschirmung für
einen deutschen Kleinwagen. Das
Bauteil entsteht im DLFT-Verfah-
Martin Klocke, Lanxess: Einleger aus Tepex erhöhen Festigkeit und
Energieaufnahme eines DLFT-Bauteils um das Dreifache Foto: K-ZEITUNG
ren (Direct Long Fiber Thermoplastic) aus einer PolypropylenPressmasse. „Die Einleger aus
Tepex erhöhen die Festigkeit und
Energieaufnahme des DLFTBauteils um das Dreifache“, erläuterte Klocke. mg
www.lanxess.de
PUR-Schaum ohne Amine
Stoffschlüssig verbunden
Emissionsfreier Sitzschaum fürs Interieur
Neuer Haftvermittler für Hybride
Dr. Esther Quintanilla, Dow: Erstmals PUR-Sitzschäume auf TDIBasis ohne Emissionen Foto: K-ZEITUNG
Katalyse Dow präsentierte auf der
VDI-K in Mannheim mit Specflex
Activ neue, additive Polyole, mit
denen erstmals PUR-Schäume auf
TDI-Basis hergestellt werden können, die frei von Aminemissionen
sind, da bei der Herstellung auf
die Zugabe von Katalysatoren auf
Aminbasis komplett verzichtet
werden kann.
„Diese neue Familie von additiven
Polyolen verfügt über eine hohe und
ausbalancierte katalytische Eigenschaft. Sie erlaubt Herstellern von
Polyurethananwendungen, die
strenger werdenden Anforderungen bei Emissionen im Innenraum
von Fahrzeugen zu erfüllen“, sagte
Dr. Esther Quintanilla, Projektleiterin Specflex Activ für Sitzschäume bei Dow Automotive Systems.
Darüber hinaus böte das neue
Produkt erhebliche Prozessvorteile und verbesserte physikalische
und mechanische Eigenschaften,
unter anderem bei der Alterung.
Bislang wurden zur PUR-Schaumherstellung Amine als Katalysatoren benötigt, um die Gelier- und
Blasreaktionen während der Reaktion der PUR-Systeme – bestehend aus Polyol, Wasser, Additiven
und Isocyanaten – effizient durchzuführen. Quintanilla bemerkte
dazu in Mannheim: „Das ist das
erste Mal im Markt, dass Sitzschäume auf TDI-Basis ohne externe Katalysatoren hergestellt
werden können. Dies stellt einen
echten Meilenstein für Innenraumlösungen mit besonders
niedrigen Emissionen dar.“ mg
www.dowautomotive.com
Verbindungstechnik Im Rahmen des
BMBF-Projekts „Hylight“ entwickelte Evonik gemeinsam mit Partnern ein neues Haftvermittlersystem für Kunststoff-Metall-Hybride. Ein erstes Bauteil (ein Frontendträger), bei dem der Primer im
Coil-Coating-Verfahren aufgetragen wird, konnte auf dem VDI-K
Kongress in Mannheim bestaunt
werden.
„Metall und Kunststoff werden mit
unserem Haftvermittler Vestamelt
vollflächig und dadurch besonders
fest verbunden, so dass Hybridbauteile im Fahrzeug bis zu 20 Prozent
weniger Material benötigen“, erläuterte Olivier Farges,­Director
OEM Marketing bei Evonik, in
Mannheim die Vorteile. Denn der
Haftvermittler erlaubt den Übergang vom herkömmlichen Formschluss zum Stoffschluss. Um- oder
Durchspritzungen können eingespart und sowohl Metall- als auch
Kunststoffkomponenten dünnwandiger ausgelegt werden.
Möglich wird der Stoffschluss
durch einen Copolyamid-Haftvermittler auf Basis von PA12, der die
Verbindung von Stahl und glasfa-
Olivier Farges, Evonik: Kunststoff-Metall-Frontendträger in stoffschlüssiger Verbindung mit bis zu 10 MPa Scherfestigkeit Foto: Evonik
serverstärktem PA deutlich verbessert. Auch Hybridbauteile aus Stahl
und PPA sowie Metall-MetallVerbindungen werden möglich.
Das Material ist über drei Verfahren zu verarbeiten: Als Granulat
kann es direkt aus der Schmelze,
als Pulver über eine elektrostatische
Beschichtung und als Komponente eines Haftlacks im Coil-CoatingVerfahren aufgebracht werden. mg
www.evonik.de
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BRANCHE
10. April 2015 | Ausgabe 7 11
Flexibel, leicht und sicher
„Supplier of the Year“
Kombibatch für ABS
PUR-Motorabdeckung in einem Schuss
General Motors zeichnet Ems-Chemie aus
Geringe Mengen mit besserem UV-Schutz
Metallersatz Die GM-Tochter Opel
Effizienz Ideen für wirtschaftliche
Prozesse Die BASF hat jetzt einen
Polyurethan-Weichintegralschaum
entwickelt, mit dem leichte Motorabdeckungen im One-ShotVerfahren, also mit einem Material in einem Prozessschritt, hergestellt werden können. Das Soft­
cover aus Elastofoam I 4603 wird
von der österreichischen Firma
Polytec Car Styling gefertigt und
in verschiedenen Volvo-Modellen
mit Benzinmotoren serienmäßig
eingesetzt.
Während das Bauteil an der Unterseite über eine offenzellige Schaumstruktur verfügt, bildet das Material auf der Vorderseite eine geschlossene Haut mit einer ansprechenden Oberflächenoptik aus. Die
Oberfläche wird detailgetreu wiedergegeben und ist bedruckbar.
Das schallabsorbierende Material
zeichnet sich durch ein geringes
Gewicht aus, ist dimensionsstabil,
medienbeständig und bis zu
150 °C wärmealterungsbeständig.
Aufgrund der offenzelligen
Schaumstruktur kann das Bauteil
viel Energie aufnehmen, wodurch
der passive Fußgängerschutz beim
Aufprall auf die Motorhaube erhöht wird.
„Mit diesem neuartigen Bauteil
unterstützt die BASF die Auto­
mobilindustrie, die oft konträren
Ziele von Leichtbau, Funktionsintegration und Sicherheitsvorschriften in Einklang zu bringen“, erklärte Dr. Bernhard Rosenau, bei BASF
Marketing-Direktor für Kunststoffe im Transportwesen. mg
www.elastofoam.de
Dr. Bernhard Rosenau, BASF: Neuartige Motorabdeckung aus
PUR-Weichintegralschaum im One-Shot-Verfahren Foto: K-ZEITUNG
setzt auf Hochleistungspolyamide
von Ems-Grivory – und zeichnete
Anfang März den Schweizer Lieferanten bereits zum fünften Mal
in Serie mit dem „Supplier of the
Year“-Award aus. Über die Zusammenarbeit zwischen Opel und EmsGrivory wurde auf dem VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ in Mannheim berichtet.
Ein Beispiel für diese Zusammenarbeit ist der Kupplungszentralausrücker des neuen Opel Corsa.
Diese Komponente unterbricht
und verbindet beim Gangwechsel
des Fahrzeugs den Kraftfluss zwischen Motor und Getriebe. Dies
verlangt nach einem Werkstoff mit
sehr guten Verschleißeigenschaften, auch bei hohen Temperaturen.
Während das Gehäuse des Zentralausrückers ursprünglich in
Aluminiumdruckguss umgesetzt
wurde, wird heute Poly­phthalamid
(PPA) wie Grivory HT verwendet.
Dieser Werkstoff zeichnet sich
durch hohe Steifigkeit und Festigkeit sowie hervorragende Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit aus.
„Der Kupplungszentralausrücker
illustriert die Vorteile des Metall­
ersatzes. Der Einsatz von Grivory
HT bietet gegenüber Druckgusslösungen erhebliche Kosten-, Gewichts- und Designvorteile – ohne
dabei die Funktionalität einzuschränken“, erläuterte Rainer Bernstein, Key Account Manager Auto­
motive bei der Ems-Chemie. mg
www.emsgrivory.com
Rainer Bernstein, Ems-Chemie: Zuverlässiger Metallersatz auch
bei hohen Temperaturen Foto: K-ZEITUNG
und qualitativ hochwertige Kunststoffapplikationen in Fahrzeugen
präsentierte die Grafe-Gruppe auf
dem VDI-K Kongress in Mannheim.
Besonders im Fokus stand dabei ein
neues Farbadditiv-Kombinationsmasterbatch für ABS-Kunststoffe,
das geringere Zugabemengen als
bisher eingesetzte Produkte erlaubt
und zusätzlich eine bessere UVStabilisierung von ABS-Polymeren
bewirkt. „Anwender können damit
bei besserer Qualität im Rohstoff­
einkauf Kosten von bis zu 30 Prozent
sparen“, erklärte Tobias Dübler, bei
Grafe zuständig für den Bereich
Sales Automotive.
Laut Dübler sind die Anforderungen der Automobilindustrie bezüglich Bauteilqualität gestiegen, den-
noch drücken die Einkäufer auf die
Preise. „Der Kostendruck für die
Zulieferer wird immer höher, weshalb diese nach neuen Potenzialen
suchen, Kosten zu sparen“, so Dübler. „Eine Möglichkeit hierzu ist,
effizientere Materialien einzusetzen. Genau das bietet unser neues
Farbadditiv-Kombimasterbatch.“
Doch es geht nicht nur um Kosten.
Dübler ergänzt, dass Grafe mit dem
neuen Masterbatch die Kunststoffverarbeiter dabei unterstützt, ihre
Produkte schnell und flexibel entsprechend den Bedürfnissen und
Wünschen der OEMs zu gestalten
und Bauteile mit sehr guten mecha­
nischen Eigenschaften bei hohen
Qualitätsanforderungen herzu­
stellen. mg
Tobias Dübler, Sales Automotive bei Grafe: Mit Kombibatches die
Qualität steigern und Kosten sparen Foto: K-ZEITUNG
Bezahlbarer Leichtbau
Anwendungsfenster von PP vergrößert
Polyamid-Substitution „Wir machen
Harald Hammer, Borealis: Neues Polypropylen für den Stoßfänger des BMW i8 entwickelt
Foto: K-ZEITUNG
Polypropylen elastischer und steifer“, frohlockte Harald Hammer,
Leiter Technische Anwendungen
bei Borealis, auf dem VDI-K Kongress in Mannheim. Sein erklärtes
Ziel: mit neuen PP-Typen in Anwendungen gehen, die bislang
Polyamid vorbehalten waren.
Hammer zeigte ein interessantes
Beispiel für eine derartige neue
Anwendung. „In Zusammenarbeit
mit BMW haben wir eine neue PPType als leichtes und wirtschaftliches Material für den vorderen
Stoßfänger des BMW i8 entwickelt.“
Daplen EE112AE heißt diese neue
Type. Das elastomermodifizierte
Polypropylen ist mit 12 % mineral­
faserverstärkt. Es erfüllt BMWs
extrem strenge Anforderungen
bezüglich Lackhaftungsqualität
für grundierungsfreie zweischichtige Lackiersysteme in der eigenen
Fertigung. Das Material wurde im
letzten Quartal 2014 auf den Markt
gebracht und verringert dank seiner leichten Verarbeitbarkeit und
reduzierten Dichte die Ausschuss­
quote in der Produktion. Mit
einem­gut ausgewogenen Verhältnis von Schlagfestigkeit und Steifigkeit ermöglicht Daplen EE112AE zudem ein niedriges Teile­
gewicht. mg
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15
Neues LGF-Polypropylen für semistrukturelle Teile
Norwin van Riel und Anis Tebib, Trinseo: Neue PP-Typen namens
Enlite als glasfaserverstärkte Polymere für den semistrukturellen
Leichtbau heute und morgen Foto: K-ZEITUNG
Leichtbau Trinseo Automotive,
vormals Styron, legte auf dem VDIK Kongress den Schwerpunkt auf
zwei Produktpaletten für semistrukturelle Anwendungen: Enlite
Langglasfaser-Polypropylen (LGFPP) und Enlite Glasfaserlegierungen (GF). „Enlite LGF-PP ist eine
Alternative zu Metallen, mit deren
Hilfe unsere Kunden das Fahrzeug-
gewicht senken können“, erklärte
Anis Tebib, Marketingleiter bei
Trinseo Automotive. Ein auf dem
VDI vorgestelltes Beispiel ist die
Entwicklung der Heckklappe und
des Frontmoduls des neuen Renault
Espace, der mit LGF-PP-Polymeren
von Trinseo gestaltet wurde.
„Mit der neuen Enlite-Produktpalette bieten wir strukturelle Polymere für semistrukturelle Anwendungen im Automobilbau“,
erläuterte Norwin van Riel von der
Anwendungsentwicklung bei Trinseo Automotive. „Wir verstärkten
damit unseren Fokus auf Lösungen
für leichtgewichtige Außen- und
Innenteile von Fahrzeugen.“ mg
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BRANCHE
12 10. April 2015 | Ausgabe 7
Schnittstelle zu Industrie 4.0 geplant
Control auf Rekordkurs
Treffen der Spritzgießmaschinenhersteller aus dem
deutschsprachigen Raum bei Krauss Maffei
Mehr als 900 Aussteller angemeldet
Euromap-63-Nachfolger Anfang
März fand der vierte Arbeitskreis
zur Novellierung der EuromapEmpfehlung 63, der standardisierten Schnittstelle zum Datenaustausch mit Spritzgießmaschinen,
statt. Rund 15 Vertreter deutschsprachiger Hersteller von Spritz-
Spritzgießmaschinen und Zentral­
rechnern. Definiert wurde sie 2000
vom Europäischen Komitee der
Maschinenhersteller. „Aufgrund
der technischen Entwicklungen
und Fortschritte der vergangenen
Jahre ist eine Novellierung zwingend notwendig. Wir arbeiten
Gute Stimmung in München: Teilnehmer des Arbeitskreises zur
Novellierung der Euromap-Richtlinie 63 zum Datenaustausch mit
Spritzgießmaschinen bei Krauss Maffei Foto: Krauss Maffei
gießmaschinen trafen sich bei
Krauss Maffei in München, um
aktuelle Themen zu diskutieren
und weitere Zielvorgaben zu definieren.
Die Euromap 63 ist spezialisiert
auf den Austausch von Auftragsund Zustandsdaten zwischen
daher intensiv an der Aktualisierung der Empfehlung. Nachfolger
der Euromap 63 wird dann die
Euromap 77 sein“, erklärt Dr. Harald Weber vom VDMA, der den
Arbeitskreis leitet.
Ein neuer wichtiger Punkt der
Euromap 77 soll eine Schnittstel-
le zu Industrie 4.0 sein, dem Zukunftsprojekt der deutschen Bundesregierung, mit dem die Vernetzung der Fertigungstechnik vorangetrieben werden soll. „Die
nahtlose Kommunikation beispielsweise vom Sensor bis ins
Internet ist eine Voraussetzung für
Industrie 4.0. Für den Datenaustausch in der Spritzgießtechnik
gilt es neue, einheitliche Empfehlungen zu definieren. Daraus ergibt sich ein großes Zukunftspotenzial“, sagt Günther Grimm,
Leiter Software/Steuerungstechnik bei Krauss Maffei.
Unterstützung verspricht sich das
Projekt durch den SoftwareSchnittstellenstandard OPC UA
(Unified Architecture), der von
dem Arbeitskreis als Grundlage
vorgeschlagen wird. Mit ihm werden Daten zwischen sämtlichen
Systemen innerhalb eines Unternehmens verfügbar gemacht und
damit eine wichtige Voraussetzung für die Datenkommunikation in der Industrie 4.0 erfüllt.
Das Ergebnis des vierten Arbeitskreises bei Krauss Maffei ist ein
Entwurf, der im nächsten Schritt
an die weiteren europäischen
Euromap-Mitglieder zur Diskussion und Abstimmung gehen soll.
Das erste internationale Treffen
zur Euromap 77 ist für Mitte Juni
geplant. sk
www.kraussmaffei.com
www.euromap.org
Messe Mit 900 Ausstellern aus 31
Nationen bewegt sich die Control,
internationale Fachmesse für Qualitätssicherung, die vom 5. bis
8. Mai 2015 in Stuttgart stattfindet,
auf Rekordkurs. Die Akzeptanz bei
den Ausstellern aller Bereiche ist
laut Messeveranstalter Schall groß.
Bestes Beispiel dafür sei der stetig
wachsende Bereich Bildverarbeitung und Visionssysteme. Rund
250 Unternehmen aus diesem Umfeld kommen in diesem Jahr zur
Messe nach Stuttgart. Auch die
europaweite BildverarbeitungsBranchenorganisation EMVA
nimmt an der Control teil.
Die Fachbesucher erwartet innerhalb der Messe wieder ein großes
Rahmenprogramm mit dem Aussteller-Forum, den Workshops der
Vision Academy sowie der DGQ.
Außerdem können sie sich unter
anderem in den Sonderschauen
beziehungsweise Themenparks der
Fraunhofer-Allianz Vision und
Fraunhofer IPA und dem Landes-
netzwerk Mechatronik BadenWürttemberg über den Stand der
Technik und deren Umsetzung in
die industrielle Praxis informieren.
Darüber hinaus wird im Q-Dialog
von Böhme & Weihs über „Die
Zukunft der Qualität“ diskutiert,
und einer der praxisorientierten
Vorträge befasst sich mit dem aktuellen Thema „Die Anwendung
der deutschen QM-Standards im
globalen Kontext“.
Das Thema um die Herausforderungen bei der globalen Beschaffung beziehungsweise Produktion
unter verschiedenen Local-Content-Bedingungen gewinnt mehr
und mehr an Bedeutung. Dies
nicht zuletzt im Zusammenhang
mit den hohen Qualitätsanforderungen, denen sowohl die in den
etablierten Industrieländern als
auch die in Schwellen- und Billiglohnländern – also rund um den
Erdball – produzierten Produkte
und Güter unterliegen. sk
www.control-messe.de
IMPRESSUM
Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic & Kaut­
schuk-Zeitung) ist die einzige Zeitung
der Kunststoff- und Kautschukbranche.
Sie enthält aktuelle Nachrichten über
Produktion, Verkauf, Verarbeitung und
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Tel. 0511 7304-0, Fax 0511 7304-157
www.giesel.de, www.k-zeitung.de
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Die Control wird in diesem Jahr erstmals die Schallmauer von 900
Ausstellern knacken Foto: Schall
Eugen Hehl in die Plastics Hall of Fame
aufgenommen
Foto: Arburg
Arburg Arburg-Seniorchef
Eugen Hehl ist zur NPE für sein
Lebenswerk in die „Plastics
Hall of Fame“ aufgenommen
worden. Bei dem Festabend
nahm Vertriebsgeschäftsführer
Helmut Heinson stellvertretend für ihn die Auszeichnung
entgegen. Der heute 86-Jährige
machte das familiengeführte
Unternehmen gemeinsam mit
seinem im Jahr 2010 verstorbenen Bruder Karl zu einem der
weltweit führenden Hersteller
von Spritzgießmaschinen. „Ich
fühle mich durch die Aufnahme
in die ‚Plastics Hall of Fame‘
sehr geehrt“, sagte Hehl, als er
seine Grüße per Videobotschaft
übermittelte. sk
Der Generationswechsel ist vollzogen
Staffelübergabe bei Micro-Epsilon (v.l.n.r.): Prof.
Martin Sellen, die Geschwister Dr. Thomas
Wisspeintner und Dr. Alexander Wisspeintner, die
die Aufgaben von Johann
Salzberger (r.) übernehmen Foto: Micro-Epsilon
Petra Wildner, Tel. 0821 319880-13
[email protected]
Leitung Industriemedien:
Franz Krauß
Tel. 0821 319880-41
[email protected]
PERSONEN
Arburg-Seniorchef Eugen
Hehl bedankte sich per
Videobotschaft. Den Preis
nahm Arburg-Vertriebs­
geschäftsführer Helmut
Heinson von Jay Gardiner,
Präsident der Plastics
Academy, und dessen
Stellvertreter Vince Witherup entgegen
Teamassistenz:
Sofia Matula, Tel. 0511 7304-110
[email protected]
Micro-Epsilon Wechsel in der
Geschäftsleitung des Sensorik­
spezialisten Micro-Epsilon:
Nachdem Karl Wisspeintner
2012 die Geschäftsführung an
Prof. Martin Sellen übergeben
hatte, sind nun seine Söhne
die Nachfolge von Johann
Salzberger angetreten. Dr.
Alexander Wisspeintner hat die
Bereiche Informationstechnologie, Softwareentwicklung und
Organisation übernommen, sein
Bruder Dr. Thomas Wisspeintner
Marketing, Vertrieb und den
kaufmännischen Bereich. sk
Anzeigenleitung:
Axel Gerhartz
Tel. 0821 319880-52
[email protected]
Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 36
vom 1. 10. 2014 gültig.
Druckunterlagen:
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Fax 0511 8550-2401
Vertrieb/Abonnement-Service:
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46. Jahrgang. ISSN 1436-6401
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SPEZIAL
Rein getrocknet
Motan-Colortonic
präsentiert Trock­
nertechnik für
Mikrospritzgie­
ßen Seite 15
MEDIZINTECHNIK
DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE
WWW.K-ZEITUNG.DE
Spezial zur AUSGABE 7
46. JAHRGANG
KURZ BERICHTET
KuZ Leipzig erstmals auf der Medtec
Das Kunststoff-Zentrum in Leipzig (KuZ) präsentiert seine
Leistungen zum ersten Mal mit eigenem Stand auf der Medtec
Europe 2015. Gemeinsam mit vier Mitausstellern werden
Kunststoff-Mikroapplikationen für die Medizintechnik vorgestellt.
Entlang der gesamten Wertschöpfungskette demonstriert das
KuZ die Entwicklungskompetenz in den Bereichen Maschinen-,
Reinraum-, Werkzeug- und Anwendungstechnik.
Zur Anschauung läuft live auf dem Messestand in Stuttgart eine
Fertigung von mikrooptischen Formteilen.
Eine weitere Neuentwicklung, ein kleiner fördersteifer Kompaktextruder, kann als Grundlage oder in Kombination mit
verschiedenen Kunststoffverarbeitungsmaschinen für die
Mikro­profil­extrusion, etwa für die Fertigung von Rohrkörpern für
resorbierbare Stents, genutzt werden. Weitere Möglichkeiten
bezüglich der Herstelltechnologie von Mikroformteilen und Mikroextrudaten aus Kunststoff sind auf der Medtec zu sehen. pl
AUS DEM INHALT
Umfangreiches Angebot:
Spang & Brands auf der Medtec����������������������������������������� 14
Die Welt des Laserschweißens:
Leister zeigt Scannersystem mit Faserlaser ������������������� 14
Wenn Sicherheit besonders zählt:
Der Medizintechnikbereich von Kraiburg TPE������������������� 15
Arburg präsentiert LSR-Verarbeitung:
Auftritt auf der Medtec�������������������������������������������������������� 16
Tuning für nachhaltige Kostenreduzierung:
Meding zeigt, wie man kostenoptimiert produziert���������� 16
EDITORIAL
Wir sehen uns in Stuttgart
Gesund Dieser Sonderteil steht vor allem im Zeichen der
bevorstehenden Medtec Europe in Stuttgart vom 21. bis
23. April. Die Veranstalter rechnen bei der 13. Ausgabe der
Messe mit mehr als 6.000 Besuchern und über 800 Aus­
stellern. Einer der wichtigen Trends dort ist das Spritzgie­
ßen von Flüssigsilikon. Mehrere Aussteller auf der Medtec
zeigen auf ihren Messeständen medizintechnische LSRAnwendungen. Lesen Sie Vorberichte zum Auftritt von
Arburg, LPKF, Spang & Brands und Motan-Colortronic.
Außerdem ist natürlich das Dauerthema Industrie 4.0 und
3D-Druck prominent auf der Messe vertreten.
Der Markt für Medizinprodukte ist aufgrund des Fortschritts
in weniger entwickelten Regionen der Welt und aufgrund
des zunehmenden Durchschnittsalters der Bevölkerung in
den meisten Industrieländern von konstantem Wachstum
geprägt. Dies zeigt auch eine aktuelle Untersuchung von
Deloitte, die nebenstehend genauer beleuchtet wird.
Mittelfristig sind die Aussichten für die Branche also viel­
versprechend. Wichtig ist dabei, dass sie innovativ bleibt.
Das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen
Evaluate Pharma rechnet im Jahr 2020 mit jährlichen
Forschungsausgaben im Medizintechnikbereich von 28,3
Milliarden Euro.
Gesundheit!
Beratungsunternehmen Deloitte veröffent­
licht Studie zum weltweiten Medizinmarkt
Perspektive Laut der Studie „2014
Global Healthcare Outlook“ geht
die weltweite Gesundheitsbranche
durch eine Phase der Glokalisie­
rung. Der Begriff beschreibt die
Anpassung global erzeugter Pro­
dukte an lokale Anforderungen.
Befeuert wird dieser Trend von
weltweit agierenden Unterneh­
men, die mit der Adaption ihrer
Produkte an regionale Präferenzen
ihre Absätze steigern wollen. Der
Gesundheitsmarkt ist laut De­loitte
geprägt von international agieren­
den Unternehmen, die Pflege
selbst wird aber lokal angeboten.
Drängende Probleme
Laut Untersuchungen des Econo­
mist beträgt der Anteil der Ge­
sundheitskosten am BIP 17,4 % in
Nordamerika, 10,7 % in West­
europa und 6,6 % in Asien. Für
die Jahre 2014 bis 2017 rechnen
die Deloitte-Berater mit einem
Wachstum der weltweiten Ge­
sundheitsausgaben um jährlich
5,3 %. Im Jahr 2013 hatten sie noch
um 2,3 % zugenommen. Am ra­
schesten werden die Kosten in
Mexiko steigen mit über 10 %
jährlich. Diese Beschleunigung
des Kostenwachstums werde den
Druck auf Regierungen, Gesund­
heitssysteme, Versicherer und
Konsumenten erhöhen, sich der
bestehenden Schwierigkeiten an­
zunehmen. Dies gelte für die In­
dustrieländer ebenso wie für
Schwellen- und Entwicklungslän­
der. Deloitte nennt das Altern der
Bevölkerung, die Zunahme chro­
nischer Erkrankungen, die Kos­
tenexplosion, uneinheitliche Qua­
lität der Produkte, unausgewoge­
nenen Zugang zu medizinischer
Versorgung, fehlendes Personal
und mangelnde Infrastruktur. Aus
Sicht des Beratungsunternehmens
gab es niemals zuvor so viele He­
rausforderungen im Gesundheits­
system wie heute. Allerdings sind
die Berater auch zuversichtlich,
dass diese Situation Anstrengun­
gen der Marktbeteiligten generie­
ren kann, Innovationen hervor­
zubringen, die die Gesundheit der
Weltbevölkerung verbessern.
Die Lage in
Deutschland
Deutschland liegt der Studie zu­
folge mit 7,3 Krankenhausbetten
pro 1.000 Einwohner in Westeuro­
pa an der Spitze – zum Vergleich:
In Frankreich sind es 6,3, in den
USA 2,9, in Mexiko 1,1, in Indien
lediglich 0,95. Bis zum Jahr 2017
werde mehr als jeder fünfte Ein­
wohner älter als 65 Jahre sein. Es
wird erwartet, dass die Ausgaben
für Gesundheit bis 2017 jährlich
um 2,8 % anwachsen werden. Mit
3,8 Ärzten pro 1.000 Einwohner
liege Deutschland über dem
OECD-Durchschnitt. Die Heraus­
forderungen liegen in der Kon­
trolle der Kostenentwicklung und
der Steigerung der Transparenz
der Behandlungsqualität. pl
www.deloitte.com
Philipp Lubos
Die Medtec Europe ruft wieder nach Stuttgart Foto: UBM Canon
Die Zunahme der Kosten für
Medikamente stellt eine der
Herausforderungen der Branche in den
kommenden Jahren dar Foto: I-vista/pixelio.de
Philipp Lubos
Zuständig für den Bereich
Medizintechnik
SPEZIAL
MEDIZINTECHNIK
0821 319880-51
[email protected]
14 10. April 2015 | Ausgabe 7
Umfangreiches Angebot
Spang & Brands zeigt breites Portfolio auf der Medtec
Vorbericht Seine vielfältigen Me-
dical-Device-Lösungen für spezifische Anwendungsfälle, auch in
2K-Technik, präsentiert Spang &
Brands auf der diesjährigen Medtec in Stuttgart. Dazu gehören
Spritzen, Kanülen, Durchstechmembranen, Implantatteile und
Komponenten für die minimalinvasive Medizin. Zudem werden
Überleitungs- und Anschlusssysteme, zahnmedizinische Produkte sowie montierte Baugruppen
vorgestellt. Darüber hinaus zeigt
Spang & Brands verkaufsfertige
Systeme – darunter Misch- und
Dosiersysteme für Knochen­
zement sowie Dosierbehälter und
Präzisionsdispenser für flüssige,
pastöse und feste beziehungsweise rieselfähige Pharmaka.
Gewachsenes Wissen
„Unsere Kunden fordern Genauigkeit von bis zu einem hundertstel Millimeter und noch engere
Toleranzen. Das ist bei uns Tagesgeschäft. Dabei profitieren wir von
einem über Jahrzehnte kontinuierlich gewachsenen Ingenieurswissen und haben uns auf Präzisions- und Reinraum-Spritzgießtechnik für die Medizin- und
Pharmaindustrie spezialisiert“,
Blitzlichtlinse hergestellt aus
Flüssigsilikon
Abbildung: Wittmann Battenfeld
Klein bis winzig
Kompensationsballon
Misch- und Dosiersystem für Knochenzement Foto: Spang & Brands
Foto: Spang & Brands
sagt Friedrich Echterdiek, Geschäftsführer des Unternehmens.
Dank CAD-3D-Entwicklung,
Moldflow-Analyse, eines hochmodernen Werkzeugbaus und
gewissenhafter Vorserienerprobung führe Spang & Brands neue
Entwicklungen mit fundierten
technologischen Lösungsansätzen
zur Marktreife.
Unternehmen kürzlich ISO13485-zertifiziert worden.
„Unternehmen innerhalb der
Euro­päischen Union entwickeln
ihre Produkte meist partnerschaftlich mit uns“, so Echterdiek.
„Dazu gehören vor allem medizintechnische Baugruppen und
Systeme sowie pharmazeutische
Primärverpackungen. Schließlich
haben wir uns in den vergangenen
30 Jahren als One-Stop-Supplier
in diesem Segment etabliert und
einen Namen gemacht.“ Auf der
Medtec können sich Interessierte
von diesem Know-how selbst ein
Bild machen. pl
Technologie-Zentrum
in Friedrichsdorf
Ein wichtiges Glied in der Erfolgskette ist laut dem hessischen Unternehmen das neue TechnologieZentrum in Friedrichsdorf, das im
vergangenen Jahr in Betrieb ge-
nommen wurde. Hier wird von
der ersten Idee über die WerkstoffEignungsprüfungen und den
Werkzeugbau mit anschließender
Vorserien-Spritzgießerprobung
der Grundstein für den erfolgreichen Serienlauf eines neuen Produkts gelegt. Über die Spritzerei
mit rund 60 teils vollelektrischen
Spritzgießmaschinen – davon einigen im Reinraum – geht es weiter zur Reinraummontage bis hin
zur sterilen Verpackung. Zum
Service von Spang & Brands gehören auf Wunsch zudem alle
gängigen Validierungen inklusive
FDA-Approval. GMP und strikt
protokollierte Qualitätskontrollen
sind Standard, schließlich ist das
Spang & Brands | Halle 5, Stand 5E61
www.spang-brands.de
Wittmann Battenfeld führt Mikrospritzgießen mit Flüssigsilikon vor
Silikon Wittmann Battenfeld de-
monstriert auf der Medtec in
Stuttgart Hightech-Flüssigsilikonverarbeitung auf einer für den
Spritzguss von Kleinst- und Mikroteilen konzipierten Maschine
der Micropower-Serie. Mit der
Verarbeitung von Flüssigsilikon
im Mikrobereich sollen die Möglichkeiten der LSR-Verarbeitung
in diesem zunehmend an Bedeutung gewinnenden Sektor aufgezeigt werden.
Auf einer Micropower 15/10 werden mit einem Werkzeug der Firma Awetis, Deutschland, Linsen
aus einem ZweikomponentenFlüssigsilikon der Firma Momentive hergestellt.
Das Material wird über eine Dosierpumpe der Firma EMT Dosiertechnik, Deutschland, mit 2 ×
1-l-Kartuschen zur Spritzeinheit
befördert.
Reinraumzelle
Die ausgestellte Maschine ist eine
komplett integrierte Reinraumfertigungszelle mit Drehteller,
Entnahmehandling, integrierter
Qualitätskontrolle mittels Bildverarbeitung sowie einem Reinraummodul. Die Teile werden im Reinraum gespritzt, geprüft und abgelegt. pl
Wittmann Battenfeld | Halle 5, Stand 5B10
www.wittmann-group.com
Die Welt des Laserschweißens
Von der Idee bis zum Produkt
Leister zeigt auf der Medtech verschiedene Applikationen und
die Vielfältigkeit des Verfahrens
Vielfältige Lösungen für die Bereiche Medizintechnik und
Diagnostik präsentiert Phillips-Medisize während der Medtec
Verbunden Leister Technologies ist
auch dieses Jahr wieder auf der
Medtec mit Lasersystemen zum
Kunststoffschweißen vertreten.
Leister stellt ein Scannersystem
mit Faserlaser vor, mit dem auch
unterschiedliche Schweißnahtbreiten einstellbar sind. Auf diese
Weise kann den Herstellerangaben
zufolge im Design die Schweißfunktion überprüft und durch das
Maskenschweißen in die Masse
übertragen werden.
Membranen fügen
Das Fügen von Membranen ist ein
zusätzliches Thema, dem sich
Musterteile für die Mikrofluidik, im Masken- und im Konturschweißverfahren hergestellt Foto: Leister
Leister auf der Messe widmet.
Membranen sind empfindliche
Materialien, die bei Wärmezufuhr
oder durch mechanische Belastungen während des Fügens in
ihrer Funktion beeinträchtigt
werden können. Das Laserschweißen ist ein berührungsloses, energiearmes Verfahren, bei dem die
thermische Belastung gering ist.
Dadurch werden die empfindlichen Materialien nicht geschädigt
und können ohne Beeinträchtigung gefügt werden, heißt es von
Leister aus Kägiswil/Schweiz.
Die Applikation zum Schweißen
von mikrofluidischen Strukturen
wird auf einer Novolas WS-AT
durchgeführt, während das Membranschweißen auf der jüngsten
und kleineren Anlage, der Novolas TTS (Table Top System), vorgeführt wird. pl
Leister | Halle 5, Stand 5A09
www.leister.com
Outsourcing „Von der Idee bis zur
fertigen Lösung, vom Design bis
zum einsatzbereit steril verpackten
Medizinprodukt: Wir überzeugen
unsere Kunden mit einer kompletten Servicekette“, unterstreicht
Christof Plätzer, Sales & Marketing
Director Europe bei Phillips-Medisize. „Bei der Medizintechnik ist
es unser Anspruch, mit dem Kunden das Design und die Funktionalität partnerschaftlich zu entwickeln. Wenn der Kunde mit den
Produktprototypen zufrieden ist,
geht das Projekt von unserem eige­
Peristaltikpumpe
Foto: Phillips-Medisize
Seminare und Kurse im Herbst 2015
30519 Hannover
Eupener Straße 33
Tel: +49 511 84201-16
[email protected]
22. – 24.09.2015 Kautschuktechnologie für Einsteiger
24. – 26.11.2015 Kautschuktechnologie für Einsteiger
Fachseminare
24. – 26.11.2015 Lebensdauer – Simulation
15. – 17.12.2015 Elastomer- und Werkstoffanalytik
Fachseminare DIK/DKG
29. – 30.09.2015 Extrusion – Grundlagen und Praxis
03. – 04.11.2015 Spritzgießen von Elastomeren
01. – 02.12.2015 TPE – Grundlagen und Praxis
nen Werkzeugbau in die Spritzgieß­
produktion und Montage – Reinraumklasse 7/8 – weiter.“
Phillips-Medisize zeigt auf der
Messe unter anderem eine Peristaltikpumpe, bei der ein Schlauch
rhythmisch kontrahiert und dem
Patienten auf diesem Weg ein Kontrastmittel appliziert wird. Das
Pumpengehäuse ist aus PC, der
Schlauch aus PVC.
Weitere auf der Messe gezeigte
Produkte sind ein Knochenzementmischsystem mit einem Aufsatz aus Kunststoff für die Knochenzementpistole oder verschiedene Transfersysteme, die als
Komplettlösungen mit Schlauchsets angeboten werden.
Im Bereich Diagnostik bietet Medisize zudem Reagenzgefäße zum
Beispiel für Bluttests und Einwegsets für Point-of-Care Diagnostic.
Eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie mehrere
Business Development Manager im
Medical & Diagnostik-Bereich unterstreichen den Stellenwert dieser
Sparte im Gesamtunternehmen.
Qualitätskontrolle und -sicherung
sind bei Produkten in der Medizintechnik essenziell: PhillipsMedisize prüft und testet im Haus
mit entsprechender Messtechnik
alle Produkte und setzt dabei auch
Zytotoxizitätstests, Bioburden,
LAL ein oder führt Risikoanalysen
per FMEA durch. Die Validierung
der Prozesse erfolgt über DQ-, IQ-,
OQ- und PQ-Schritte. Die Vielfalt
von Medisize zeigt sich auch bei
weiteren auf der Medtec präsentierten Produkten: zum Beispiel
einer Montagevorrichtung für den
Hüftgelenkeinsatz aus speziellem
hochtemperaturfesten Polyether­
imid (PEI). Für CochleaimplantatOperationen wurde eine Fräsmatritze aus für die Medizintechnik
zugelassenem TPE konstruiert. pl
Phillips-Medisize | Halle 5, Stand B40
www.phillipsmedisize.com/
SPEZIAL
MEDIZINTECHNIK
10. April 2015 | Ausgabe 7 15
Klinisch reines Rohstoffhandling aus dem Baukastensystem
Motan-Colortronic zeigt während der Medtec jüngste Entwicklungen für Medizintechnik und Pharmazie / Im Fokus: kompakte
Trocknertechnik fürs Mikrospritzgießen, Fördergeräte sowie Dosier- und Mischtechnik mit Reinraumeignung
Reinraumgerecht Spritzgießer, die
insbesondere für medizintechnische Anwendungen Klein- und
Mikroteile herstellen, stehen vor
der Herausforderung, genau die
richtige Materialmenge für den
Produktionsprozess zu trocknen.
Kleine Durchsätze können jedoch
beträchtliche Probleme verursachen; es ist wichtig, die Trocknung
der Größe der Spritzgießmaschine
anzupassen. Luxor CA S, ein leichter kompakter Trockner für Kleinund Mikroteile, passt in dieses
Konzept und ist auch für Rein­
raumanwendungen geeignet.
Die Luxor CA S-Reihe mit Volumen
von 0,75/1,5/3 und 5 l ist insbesondere für die Fertigung von Kleinund Mikroteilen konzipiert. Die
Baureihe besteht aus modular
aufeinander abgestimmten Trocknungsgeräten. So hält der Spritzgießer kleine Toleranzen ohne
Abfall oder Verunreinigung ein.
Durch ihre leichte und kompakte
Bauweise lassen sich die Trockner
einfach auf allen Verarbeitungsmaschinen montieren, selbst bei
beengten Platzverhältnissen. Dank
des Temperaturbereichs von 30 bis
zu 180 °C kann der Luxor CA SMikrotrockner für verschiedenste
Materialien eingesetzt werden.
Der innere Bereich des Trockentrichters besteht aus einem einzigen
Stück Spezialglas. Das ist ideal für
Prozessanwendungen, die keine
Kontamination dulden. Ein weiterer Vorteil dieser Glaskonstruktion ist die ständige Kontrollmög-
lichkeit des Füllgrads im Trockentrichter. Damit im gesamten Trockenbereich konstante Bedingungen herrschen, ist der Trockentrichter bis hin zum Materialauslauf
wärmegedämmt und aus doppelwandigem Glas gefertigt. Diese
Konstruktion ist ein Vorteil bei der
Energieeinsparung . Ein intelligent
konstruierter Luftverteiler sorgt
für die gleichmäßige Verteilung der
Trockenluft. Dadurch wird selbst
das Material, das sich bereits am
Maschineneinzug befindet, trocken und auf Temperatur gehalten.
Fördergeräte individuell
konfigurierbar
Mit Metro G steht eine Neuheit im
Mittelpunkt, bei der die Ingenieure von Motan die beste Technologie von Colortronic und Motan
kombiniert und um neue Features
erweitert haben. Dank eines modularen Baukastensystems kann
für jede Applikation ein passendes
Fördergerät konfiguriert werden.
So lässt sich etwa ein Standardgerät durch spezielle Membran-Vakuumventile zu einer Reinraumversion erweitern. Ein Entstaubungsmodul ermöglicht die Feinstentstaubung am Ende des Förderprozesses zum Schutz nachfolgender Verarbeitungsschritte mit besonderen Anforderungen an die
Materialbeschaffenheit. Für Materialien mit schwierigem Abscheideverhalten stehen weiterhin Module mit einem tangentialen Ma-
Die Luxor CA S-Baureihe mit
0,75/1,5/3 und 5 l Volumen
wurde insbesondere für Kleinund Mikroteile konzipiert; der
innere Bereich des Trockentrichters besteht aus einem
einzigen Stück Spezialglas
Fotos: Motan-Colortronic
terialeinlass zur Verfügung, die mit
einem Zykloneffekt arbeiten. Mit
Metro G lässt sich für jede individuelle Anforderung das adäquate
Fördersystem konfigurieren.
Mit Ultrablend
gravimetrisch dosiert
Das Dosiersystem Ultrablend
zeichnet sich gerade bei der Fertigung medizintechnischer Produkte aus Kunststoff durch einen
hygienisch reinen Betrieb aus, vor
allem, wenn es um die Verarbeitung teilweise extrem teurer Roh-
Ultrablend-Behälter aus elektropoliertem Edelstahl für hygienisch reine Umgebungen
Dank des modularen Metro G-Baukastensystems kann für jede
Applikation ein Fördergerät individuell konfiguriert werden
stoffabmischungen geht, denn die
Herstellung medizinischer Primärverpackungen, Bauteile, Implantate, Instrumente und Geräte
erfordert höchste Reinheit, Genauigkeiten und Kostendisziplin.
Das gravimetrisch fungierende
Ultrablend ist für hohe und gleichbleibend genaue Dosierung und
Mischung rieselfähiger Rohstoffe
– Kunststoffgranulate und Additive – entwickelt worden. Es verbessert die Prozessqualität beziehungsweise -sicherheit und leistet
seinen Beitrag zur Produktionskostenminimierung.
Beim Design der Behälterkomponenten aus elektropoliertem Edelstahl legte Motan Wert auf klare
Funktion und einfache Bedienung
in einer hygienisch reinen Arbeitsumgebung. Die Bauteile sind
ohne tote Zonen konstruiert,
Schweißnähte sind durchgeschweißt. Folglich können sich
keine Restmengendepots bilden,
die Kontaminierung der Folgechargen ist damit ausgeschlossen.
Ultrablend 95 eignet sich insbesondere für präzise Kleinstmengendosierungen direkt auf der Spritzgießmaschine, dem Extruder oder
der Blasformmaschine. Maximal
vier Rohstoffkomponenten werden
nacheinander gewichtsbezogen
und rezepturgenau zudosiert. In
der nachgeschalteten Mischkammer (4,5 l Volumen) werden sie
homogen vermischt und gelangen
in die Einzugszone der Verarbeitungsmaschine. Die minimale
Dosiermenge liegt bei 3 g pro Komponente (900 g Chargengröße).
Beim Einsatz von zwei Komponenten wird ein maximaler Durchsatz
von 260 kg/h erreicht. gr
Motan-Colortronic | Halle 5, Stand 5F18
www.motan-colortronic.de
Wenn Sicherheit besonders zählt
Mit Thermolast M hat Kraiburg TPE Compounds entwickelt, die für direkten Blut- und
Medikamentenkontakt zugelassen sind
die Reinheit der Compounds den
Herstellerangaben zufolge höher.
Ohne Vernetzungen können keine chemischen Verbindungen
migrieren. Zusätzlich entfalle bei
TPE im Gegensatz zu vernetzten
Elastomeren eine Nachbearbeitung wie das Entgraten.
Reinraumstandards
Themolast M Elastomere von Kraiburg TPE sind für alle gängigen
Medizinanwendungen zertifiziert Foto: Kraiburg TPE
Elastisch Produkte in der Medizin-
und Pharmatechnik müssen hohen Ansprüchen an Sicherheit,
Qualität und Zuverlässigkeit gerecht werden. Diese strengen Kriterien gelten natürlich auch für
Zulieferer wie Kraiburg TPE,
deren TPEs des Thermolast M
Portfolios alle Zertifikate der gängigen Medizintechnikzulassungen besitzen. Diese Zulassungen
ermöglichen eine Verarbeitung bis
hin zum Haftungsrisiko des direkten Medikamenten- und Blutkontakts.
Die thermoplastischen Elastomere werden deshalb beispielsweise auch bei Dichtungen in
Infusionssystemen, medizinischen Schläuchen, funktionellen
Teilen in Dialysesystemen oder
in chirurgischen Bereichen eingesetzt.
Partner in der
Herstellung
Thermolast M Compounds sind
laut Kraiburg TPE für Hersteller
von Produkten für die Medizinund Pharmatechnik eine Alternative zu Silikon, Polyisopren, Brombutyl- und Chlorbutylkautschuk,
so Kraiburg TPE. Beim Zweikomponenten-Spritzguss gehen die
Materialien einen Haftverbund
mit PE, PP, PC, ABS oder PC/ABS
ein, was die Herstellungsprozesse
vereinfacht und die Zykluszeiten
verkürzt, so der Hersteller. Da
Thermolast M Compounds chemisch nicht vernetzt werden, ist
Mit Thermolast M Compounds
werden die Verarbeitungsstandards im Reinraum eingehalten.
Die Materialien sind gammasterilisierbar und erlauben zudem
eine Heißdampfsterilisation bis
zu 134 °C. Thermolast M Materialien sind transluzent, transparent
oder eingefärbt erhältlich. Werden
die Compounds von Kraiburg TPE
voreingefärbt, garantiert die Zertifizierung nach ISO 10993-5
(Zyto­toxizität) die Konformität zu
der bereits erworbenen Zulassung.
Garantiert verlässlich
Für alle seine Materialien aus dem
Thermolast M Portfolio gewährleistet Kraiburg TPE Produktverlässlichkeit und Sicherheit im
Rahmen seines Medical ServicePakets. Die medizinkonformen
Compounds werden an einer separaten Produktionsanlage hergestellt. Dort kommen nur Roh-
stoffe zum Einsatz, die den Anforderungen des Medizinmarkts
entsprechen. Dadurch schließt das
Unternehmen eine Kontamination mit anderen Produkten oder
Bestandteilen aus.
Membrane aus TPE
schottet Mikroben ab
Thermolast M wird seit 2014 von
der Firma Gemü als Membrane
für ein regelbares Single-UseMembranventil Gemü Sumondo
eingesetzt. Der im Reinraum hergestellte Ventilkörper aus PP ist
mit einer ultraschallverschweißten
Membrane aus TPE versehen. Die
sterilisierte TPE-Membrane
trennt die Medien hermetisch von
der Umgebung sowie vom Antrieb
des Ventils. Dadurch muss nach
Gebrauch nur der Ventilkörper
gewechselt werden, da ausschließlich dieser mit den pharmazeutischen Medien in Kontakt kommt.
Gefährliche Kreuzkontaminationen werden dadurch laut Hersteller verhindert. Der Antrieb selbst
bleibt für die Mehrfachnutzung
im System. Ein Kontakt des durchgeleiteten Mediums mit dem Personal und der Umgebung werde
auch nach der Demontage des
Ventilkörpers durch die Membrane verhindert. pl
www.kraiburg-tpe.com
29. Control – Internationale
Fachmesse für
Qualitätssicherung
. Werkstoff-Prüfung
Analysegeräte . Optoelektronik
Messtechnik
QS-Systeme
05. – 08. MAI 2015
STUTTGART
www.control-messe.de
SPEZIAL
MEDIZINTECHNIK
16 10. April 2015 | Ausgabe 7
Arburg präsentiert LSR-Verarbeitung
Der Arburg-Stand auf der diesjährigen Medtec Europe steht im Zeichen der LSR-Verarbeitung.
Der Loßburger Maschinenbauer zeigt die Vorteile des Materials für Medizinprodukte
Der auf der Medtec Europe 2015 präsentierte elektrische Allrounder 470 A ist speziell für die Verarbeitung von LSR und den Einsatz
in der Medizintechnik ausgestattet Foto: Arburg
Silikonspritzgießen Ein elektrischer
Allrounder fertigt in Stuttgart vom
21. bis 23. April Faltenbalge für
medizintechnische Prüfgeräte.
Mit dieser Anwendung präsentiert
Arburg seine Kompetenz und die
Potenziale des für die Medizintechnik interessanten Materials
LSR sowie die Reinraumanbindung der Maschine über ein gekapseltes Förderband als wirtschaftliche Fertigungslösung,
heißt es aus Loßburg.
Sven Kitzlinger, bei Arburg für die
anwendungstechnische Beratung
im Bereich Medizintechnik verantwortlich: „Bei der Verarbeitung von
Flüssigsilikon (LSR) verfügen wir
über umfangreiches Know-how:
Seit über 35 Jahren entwickelt Arburg spezielle Spritzgießlösungen
für die Verarbeitung dieses flüssigen
Materials. Für die Medi­zintechnik
ist dieses Material aufgrund seiner
Eigenschaften hervorragend geeignet“, so der Experte weiter.
LSR verfügt etwa über hohe Wärmebeständigkeit und Flexibilität
sowie über ein sehr gutes Rückstellverhalten. Für die Medizintechnik wichtig ist die gute Beständigkeit hinsichtlich der üblichen
Sterilisationsverfahren, auch im
Bereich der Mehrfachsterilisation.
Das einfache Einfärben sowie die
Kombinierbarkeit mit verschiedenen Metallen und Kunststoffen
machen den Einsatz von Flüssigsilikonen für eine Vielzahl von Anwendungen interessant. Aufgrund
seiner physiologischen Unbedenklichkeit ist LSR für die Anwendung
in der Medizintechnik prädestiniert. Auch dank zunehmender
Materialvielfalt wird der Markt
für LSR-Anwendungen in den
nächsten Jahren weiter wachsen.
Elektrischer Allrounder
für LSR-Verarbeitung
Auf der Medtec Europe 2015 präsentiert Arburg einen elektrischen
Allrounder 470 A mit 1.000 kN
Schließkraft und Spritzeinheit 170,
der speziell für die Verarbeitung
von LSR ausgestattet ist. Mit einem
4-fach-Werkzeug der Firma Rico
werden 3-g-Faltenbalge gespritzt.
Je vier Teile werden in einer Zykluszeit von 40 s frei fallend hergestellt. Das Werkzeug verfügt über
offene Kaltkanaltechnik in Direkt­
anspritzung. Dadurch entstehen
grat- und damit nachbearbeitungsfreie Teile. Entformt wird der
Artikel automatisiert durch eine
pneumatisch betätigte innovative
Abstreifvorrichtung von Rico. Das
Material Silpuran 6000/50 kommt
von Wacker, die Dosieranlage von
Reinhardt.
Saubere
Produktionsumgebung
Der Allrounder ist speziell für die
Fertigung in sauberer Umgebung
ausgestattet und verfügt über ein
Reinraummodul, eine Selektiereinheit in Edelstahl und ein verlängertes Maschinenförderband
mit Tunneleinhausung zur Andockung an den Reinraum. Hinzu
kommen die lichtgraue Farbe und
erhöhte Maschinenfüße für eine
einfache Reinigung.
liert sind, so Arburg. Dadurch
reduziere sich das notwendige
Volumen des Reinraums deutlich.
Serienmäßig
gekapselter Antrieb
Erfüllung der Vorgaben
Die direkt wirkenden servoelektrischen Antriebe der Maschine
sind serienmäßig gekapselt und
flüssigkeitstemperiert, was eine
saubere und emissionsarme Produktionsumgebung sicherstellt,
heißt es vom Hersteller. Die Energierückspeisung beim Abbremsen
wirke energieeffizient. Ein Reinluftmodul mit Ionisierung (Klasse ISO 3) über der Schließeinheit
stellt schließlich die notwendige
saubere Atmosphäre zur Verfügung. Die Möglichkeit, die Teile
über ein gekapseltes Förderband
direkt in einen Reinraum zu transportieren, wird durch ReinraumWandelemente angedeutet. Eine
solche Lösung ist besonders platzsparend und wirtschaftlich, da
Maschine und LSR-Dosieranlage
außerhalb des Reinraums instal-
Gerade im Bereich Medizintechnik geht es um die exakte Erfüllung
der von den OEMs und Anwendern gesetzten Vorgaben.
Hier bietet das modulare Produktprogramm von Arburg eindeutige Vorteile, da auf diese Weise
Produktionszellen konfigurierbar
sind, die sich sehr genau auf die
Fertigungsanforderungen der
Kunden zuschneiden lassen, so der
Hersteller.
Hinzu kommen die verschiedenen
Reinraumkonzepte und das umfassende Know-how von Arburg
im Bereich Medizintechnik und
auch in der LSR-Verarbeitung
sowie die Zusammenarbeit mit
kompetenten Kooperationspartnern. pl
Arburg | Halle 5, Stand 5B04
www.arburg.com
Tuning für nachhaltige Kostenreduzierung
Konstruktives Know-how verhilft Medizintechnikhersteller zu Einsparungen
Redesign Kunststoffspezialist Me-
ding hat ein Medizinprodukt, das
zunächst in Fernost gefertigt
worden war, optimiert und ein
neues Werkzeug dafür gebaut.
Das Resultat: Das Bauteilgewicht
konnte um 20 %, die Zykluszeit
um 40 % gesenkt werden. „Wer
billig kauft, kauft in der Regel
zweimal“ – diese Binsenweisheit
beherzigt in der Kunststoffbranche nicht jeder und lässt seine
Produkte extern mit zugekauften
Werkzeugen aus Billiglohnländern fertigen. „Nicht billig, son-
dern kostenoptimiert muss produziert werden“, sagt Stefan
Pietzner, Geschäftsführer der
Meding GmbH, Halver. „Es
kommt immer häufiger vor, dass
Produkte und Werkzeuge für
Kunden optimiert werden müssen. Oft treten die Probleme erst
in der Serienfertigung auf.“
Dies war auch bei einem technischen Bauteil für einen renommierten Pflegebettenhersteller
der Fall. So wurde aus einem
entgangenen ein neuer Auftrag,
denn Meding musste dieses Bau-
teil optimieren. Tuning für eine
nachhaltige Kostenreduzierung
in der Serienfertigung – so lautete die Aufgabenstellung.
Pneumatikdüse von
Hasco im Einsatz
Nach der Ist-Analyse sowie einer
Bestandsaufnahme der Werkzeuge und Fertigungsparameter im
Serienspritzguss wurde der Ansatzpunkt für die Optimierung
schnell deutlich: Zum Einsatz
gelangte eine in Vergessenheit
geratene Technik – die Pneumatik­
düse von Hasco.
Diese Pneumatikdüse sorgt in dem
neuen Werkzeug dafür, dass die
Anbindung über einen optimal
positionierten Punktanguss positive Auswirkungen auf die Fließeigenschaften des Materials im
Werkzeug hat – eines PA6 mit 30 %
Glasfaseranteil.
Positiv beeinflusst wurde mit der
komplexen Optimierung das Gewicht. Das Bauteil ist um 20 %
leichter geworden, wodurch der
Kunde bezogen auf die Serienfer-
tigung signifikant Materialkosten einsparen kann.
Die konstruktiv
verordnete Gewichtsreduzierung
hat in der Optimierungsphase zudem
dazu beigetragen,
die Zykluszeit unter Serienbedingungen, gefertigt auf einer
Arburg Spritzgießmaschine Allrounder 320 S, um 40 % zu reduzieren. sk
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Links das ursprüngliche,
rechts das optimierte Bauteil.
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Meding spart ein Hersteller von
Pflegebetten deutliche Kosten
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TECHNOLOGIE
Spritzgießen
RT-CAD Tiefenböck setzt bei
anspruchsvollen Kunststoffteilen auf Macropower Seite 20
10. April 2015 | Ausgabe 7 17
Keine Schaumschläger
Spritzgießmaschinenhersteller forcieren das physikalische Schäumen
AUS DEM INHALT
Spritzgießen: Arburg zeigte auf der NPE an einem Spielzeugbuggy die Vernetzung von Fertigungsschritten����������������������������� 18
Spritzgießen: Engel stellt neues Kundenportal und neue
Kunden-App vor�������������������������������������������������������������������������������� 19
Im FO US
100 Prozent dicht – mediendichtes Umspritzen elektronischer
Komponenten im duroplastischen Spritzgießprozess������������������� 21
Materialversorgung: Mehrkanalmischer von Liad soll viele
gravimetrische Einzelmischer ersetzen������������������������������������������ 22
Werkzeug- und Formenbau: Elektromechanischer Blockzylinder
für das Betreiben von Kernzügen in Spritzgießformen������������������ 25
Additive + Masterbatches: Biobasierte Weichmacher für PVC����� 26
Additive + Masterbatches: LuV entwickelt HBCD-freies Flammschutzmittel�������������������������������������������������������������������������������������� 27
Aufwind für das physikalische Schäumen: links ein Sichtbauteil mit Hochglanzoberfläche von Krauss Maffei, rechts ein Airbaggehäuse
von Arburg Fotos: Krauss Maffei/Arburg
nenhersteller drücken beim physikalischen Schäumen aufs Gas:
Nachdem Arburg das mit dem
Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) entwickelte ProfoamVerfahren zur Serienreife gebracht
hat, zieht Krauss Maffei mit einer
Erweiterung des Mucell-Verfahrens nach: Geschäumte Sichtbauteile sind nun auch mit Hochglanz­
oberflächen realisierbar.
Mit speziellen Werkzeugkonzepten und in Kooperation mit Partnern ist es Krauss Maffei gelungen,
zusätzliche Hochglanzoberflächen bei den mit Mucell geschäumten Bauteilen zu erzeugen. Auf der
NPE in Orlando/USA produzierte eine vollelektrische AX 180-750
Cellform Produktionszelle mit
integriertem LRX 50 geschäumte
Sichtbauteile mit hochwertigen
Oberflächen in Piano Black. Mög-
lich ist dies unter anderem durch
eine dynamisch-induktive Werkzeugheizung (Dynamic Mold
Heating, kurz DMH) von Roctool
und dem Werkzeug-Know-how
von Roctooling. Die Werkzeuge
verfügen über spezielle Oberflächen mit unterschiedlichen Effekten (matt, glänzend, mit Durchbrüchen).
„Das Mucell-Verfahren hat sich
mittlerweile als Technologie etabliert, vor allem im Fahrzeugbau
sowie für technische Bauteile. Der
Trend geht jedoch ganz klar dahin,
das Verfahren auch für hochwertige Oberflächen in Sichtbauteilen
einzusetzen“, erklärt Paul Caprio,
President der Krauss Maffei Corporation in den USA. Das Unternehmen vermarktet das MucellVerfahren von Trexel unter dem
Namen Cellform, Mitbewerber
Engel nennt es Foammelt.
DIE TECHNOLOGIEZAHL
Thermoplast versus Duroplast
Für den Erfolg des Mucell-Verfahrens sind laut Krauss Maffei
aber nicht nur die Werkzeuge und
deren Temperierung entscheidend. Spezielle Schnecken, Plastifizierungen, Zylinder sowie
Steuerung und Prozessführung
sind ebenfalls für das Verfahren
erforderlich.
Ganz anders hingegen beim physikalischen Schäumverfahren
Profoam, das Arburg in Kooperation mit dem IKT entwickelt hat:
Es erfordert keine zusätzlichen
Peripheriegeräte und eignet sich
damit für herkömmliche Spritzgießmaschinen. Zum Einsatz
kommt eine Plastifiziereinheit mit
normaler Schneckengeometrie.
Bei Profoam wird das Kunststoffgranulat in einer Granulatschleuse vor der Spritzeinheit mit Treibfluid angereichert. Ergebnis ist ein
leichtes, stabiles und verzugsarmes
Bauteil mit homogener Schaumstruktur.
Den aktuellen Entwicklungsstand
hat Arburg auf den TechnologieTagen 2015 auf einem elektrischen
Allrounder 820 A präsentiert, der
in einer Zykluszeit von rund 70 s
je zwei Airbaggehäuse aus faserverstärktem PP produzierte. Das
dickwandige Leichbauteil wog bei
einer Länge von 280 mm nur 272 g,
das sind rund 18 % weniger im
Vergleich zum herkömmlichen
Kompaktspritzgießen. Weitere
Vorteile von Profoam sind laut
Arburg die einfache Prozessführung und die materialschonende
Schmelzetemperatur. Das Verfahren spare zudem Material und
damit Kühlzeit und minimiere das
Auftreten von Einfallstellen sowie
Schwindung und Verzug. sk
www.arburg.com
www.kraussmaffei.com
KURZ BERICHTET
Qualifizierung von Verbundwerkstoffen
Granta Design hat eine neue Softwarelösung und Dienstleistungen
angekündigt, die einen genauen, überprüfbaren Qualifizierungsprozess
für Verbundmaterialien unterstützen.
Die Lösung kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn die Rückverfolgbarkeit der Werkstoffdaten für gesetzliche Vorgaben oder andere
Zwecke erforderlich ist. Zur Umsetzung wurde das bestehende Granta
MI:Composites Softwarepaket um neue Softwarewerkzeuge für die
Erfassung, Verarbeitung und Berichterstellung bei der Qualifizierung von
Verbundwerkstoffen ergänzt. sl
Neue Möglichkeiten
Bei Faserverbundwerkstoffen werden Thermoplaste als Matrixwerkstoff immer beliebter. Die Grafik zeigt ihren wachsenden Anteil bei
Compositebauteilen in Vol.-% bis zum Jahr 2012. Quelle: JEC
Crédit photo : Yuka Photographie - © Estelle Perdu
Leichtbau Die Spritzgießmaschi-
Erstmalig ist es ohne großen Fertigungsaufwand möglich, Temperier­
kanäle flexibel und kostengünstig auf einer Ebene kreuzen zu lassen.
Der Hasco Cool Cross Z99/… ermöglicht eine homogene Temperaturverteilung bereits am Kern oder Einsatz sowie eine konstante vierseitige
Kavitätentemperierung während des gesamten Spritzgießprozesses.
Speziell Hot Spots können dabei vermieden werden.
Die formschlüssige Arretierung verhindert ein unbeabsichtigtes Verschließen der Kühlkanäle. Unterschiedliche unabhängige Kühlkreisläufe
kreuzen sich auf einer Ebene. Geringe Plattenstärken und günstige
Zubehörkomponenten lassen sich somit in die Konstruktion einbeziehen.
Durch die Reduzierung der Plattenstärke können zum Beispiel kürzere
Düsen-, Führungs- und Befestigungselemente verbaut werden. sl
Hochleistung bei Hochtemperatur
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Die neue HTI Baureihe
für den Einsatz bei hohen Temperaturen
Die HTI Schnellverschlusskupplung ist für Betriebstemperaturen
bis 300 °C geeignet und damit erste Wahl für Einsätze
an Spritzgießmaschinen, beim Aluminium-Druckgießen
und weiteren Hochtemperaturprozessen.
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TECHNOLOGIE
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18 10. April 2015 | Ausgabe 7
Vernetzte Fertigung 4.0
Arburg zeigte gesamtes Spektrum für die wirtschaftliche Kunststoffteilefertigung auf der NPE in Orlando –
im Fokus stand die Vernetzung von Fertigungsschritten
Trendthema Industrie 4.0 Fünf
Allrounder-Spritzgießmaschinen
und zwei Freeformer hat Arburg
auf seinem Messestand auf der
NPE 2015 in Orlando/USA gezeigt
– unter anderem zu den Themen
Leichtbau, Mehrkomponentenspritzgießen, Automation und
LSR-Verarbeitung.
Was beim Trendthema Industrie
4.0 in der Praxis möglich ist, zeigte Arburg am Beispiel von Spielzeugbuggys mit einem elektrischen
Allrounder 370 E. Zentrale Bedeutung hatte das Arburg Leitrechner­
system (ALS), das verschiedene
autarke Stationen vernetzte, alle
Parameter erfasste und an einen
Webserver weiterleitete. An der
Selogica-Steuerung der Fertigungs­
zelle wurde zunächst eine personalisierte Chipkarte eingelesen
und bereits im nächsten Zyklus der
zugehörige Buggy spritzgegossen
und ein individueller Code auf das
Dach aufgelasert.
Ein lineares Robotsystem Multilift
Select übernahm die Handhabung
und Montage des Buggys und
schleuste ihn über eine Rutsche aus.
Anschließend ließ sich zum Beispiel die Funktionstüchtigkeit des
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Spielzeugautos prüfen. Über ein
mobiles Endgerät wurde der Code
jedes einzelnen Buggys ausgelesen.
Er führte auf eine teilebezogene
Internetseite, die alle Prozessdaten
des Spritzteils darstellte. Alle Arbeitsschritte waren lückenlos und
fehlerfrei dokumentiert. Das sorgte für eine transparente und zu
100 % rückverfolgbare Produktion.
Dünnwandige Deckel
Speziell für die Verpackungsindus­
trie war eine Spritzgießmaschine
in Packagingausführung zu sehen.
Der hybride Allrounder 630 H (P)
ist speziell für Dünnwandanwendungen ausgelegt. Er produzierte
je vier runde Deckel aus einem
transparenten PP mit einem beidseitig bedruckten Label von Verstraete IML. Das Werkzeug kam
vom kanadischen Partner Stack
Teck, für die Automatisierung kam
ein IML-System von Yudo zum
Einsatz. Die Zykluszeit betrug
rund 4 s.
Aus dem Bereich Medizintechnik
stellte Arburg auf der NPE einen
Vertreter seiner elektrischen HighEnd-Baureihe Alldrive vor. Der
GMP-konform in Edelstahl ausgeführte Allrounder 520 A produzierte mit einem Hochleistungswerkzeug von Tanner je 64 Pipettenspitzen in einer Zykluszeit von
rund 4,8 s. Für die Entnahme kam
ein Robotsystem von Hekuma zum
Einsatz.
Industrie 4.0 praxisnah: Am Beispiel eines über einen Code
individualisierten
Spielzeugbuggys
stellte Arburg vor,
wie sich die Produktion vernetzen und
Daten teilebezogen
archivieren lassen
Foto: Arburg
Im Rahmen der Blue CompetenceInitiative des Verbands Deutscher
Maschinen- und Anlagenbauer
präsentierte Arburg außer­dem mit
einem extra ausgewiesenen Exponat ein innovatives Leichtbauverfahren: Beim Langfaser-Direktspritzgießen werden die Fasern
über eine Seitenbeschickung in die
flüssige Kunststoffschmelze eingebracht. Vorteile sind eine bis 50 mm
flexibel einstellbare Faserlänge,
geringe Faser­schädigung in der
Kunststoffschmelze sowie deutliche
Kostenvorteile gegenüber faserverstärkten Standardgranulaten.
Leichtbau mit
Organoblech
Vorgestellt wurde das Verfahren
an einem hydraulischen Allroun-
der 820 S, der mit einem Werkzeug
von Georg Kaufmann Formenbau
arbeitete. Durch Umspritzen von
endlosfaserverstärkten Thermoplasteinlegern (Organoblechen)
entstanden hochfeste und stabile
Compositebauteile, die bei einer
Länge von über 500 mm nur rund
200 g wogen.
Ein 6-Achs-Roboter entnahm
dazu zwei unterschiedlich dicke
Organobleche aus einem Magazin.
Die ebenen Einleger wurden in
neuer Technik im Greifersystem
prozesssicher und materialschonend aufgewärmt und bei genauer Umformtemperatur an das
LIPA-Werkzeug (Lightweight
Integrated Process Application)
übergeben. In einer Zykluszeit von
rund 55 s erfolgten dort gleichzeitig das Umformen der Einleger
und das Anspritzen von Funktions- und Versteifungselementen.
Das produzierte Verbundbauteil
ist ein Beispiel, wie sich durch die
Kombination von Organoblech
und Langfaser-Direktspritzgießen
Leichtbauteile zum Beispiel für die
Automobilindustrie mit hoher
Funktionsintegration und kurzen
Zykluszeiten fertigen lassen.
Darüber hinaus zeigte Arburg als
Mehrkomponentenanwendung
die Fertigung von Vakuumsaugern
aus Thermoplast und Flüssigsilikon (LSR). Dazu war auf der Messe in Orlando ein elektrischer
Allrounder 570 A mit zwei Spritz­
einheiten in L-Stellung und einem
4+4-fach-Werkzeug von Rico
ausgestattet. sk
www.arburg.com
Günstiger Einstieg
Schöner trinken
Spritzaggregat für zweite Komponente
Turnkey-Projekt für IML-Stadionbecher
Mehrkomponententechnik Erstmals
zeigte Boy auf der NPE das Spritzaggregat für die zweite Komponente an einer Boy 2C XS. Es ermöglicht den kostengünstigen
Einstieg in die Mehrkomponenten­
technik. „Das Besondere an der
Boy 2C XS ist deren Flexibilität“,
sagte Marko Koorneef, Präsident
von Boy Machines Inc. „Statt in
eine zweite Maschine zu investieren, kann das Spritzaggregat in
jede herkömmliche Spritzgießmaschine integriert werden. Die Boy
2C XS bietet so einen kostengünstigen Einstieg in die Mehrkomponententechnik.“
Im Verbund mit einer Boy 25 E
wurden in Orlando marmorierte
Delikatessenschalen gefertigt. Der
besondere Clou daran: Durch eine
spezielle Positionierung des
Spritzaggregats auf die Spritzeinheit war der Marmoriereffekt re­
produzierbar und die gespritzten
Teile sahen nahezu identisch aus.
Eine vollautomatisierte Fertigungszelle mit einer Boy 60 E
produzierte außerdem Bierbecher
aus hochtransparentem Polycarbonat. Die gefertigten Kunststoffgläser wurden mit einer Entnahmeautomation aus dem Werkzeug
entnommen, mit einem Laser
beschriftet und anschließend auf
einem Förderband abgestellt.
Zu sehen war außerdem die Produktion von Frisbeescheiben auf
einer Boy 100 E. Die Leistungs­
fähigkeit der Maschine garantiert
dabei die guten Flugeigenschaften
der mit 1.000 kN Schließkraft
produzierten Frisbees. sk
www.dr-boy.de
Komplette
Produktionszelle für die
Fertigung von
Bierbechern
aus hochtransparentem Polycarbonat, bestehend aus
Boy 60 E,
Handling und
CE-gerechter
Schutzumhausung
Foto: Boy
Verpackung IML-dekorierte Sta-
dionbecher mit einem Fassungsvermögen von 44 oz wurden beim
Schweizer Spritzgießmaschinenhersteller Netstal während der
NPE in Orlando produziert – und
zwar auf einer hybrid angetriebenen Elion 3200. „Nur dank unserer
langjährigen Erfahrung und unse­
res umfangreichen Wissens im
In-mould-Bereich konnte dieses
Turnkey-Projekt für einen ameri­
kanischen Kunden realisiert werden“, sagte Markus Dal Pian, Vice
President Sales & Marketing.
Aus technischer Sicht ist die Herstellung von Trinkgefäßen sehr
anspruchsvoll. Das Verhältnis von
Fließweg zu Wandstärke (F/W)
bezeichnet bei der Fertigung von
Dünnwandverpackungen den
Schwierigkeitsgrad, der mit steigender Kennzahl wächst. Für den
44-oz-Becher liegt er bei 300/1.
Hier braucht es eine Maschine mit
entsprechender Einspritzleistung,
um die Kavität schnell füllen zu
können. Zudem wirkt sich jeder
leichte Kernversatz, also die mangelnde Konzentrizität zwischen
Matrize (= Außenkontur des Bechers) und Kern (= Innenkontur),
unmittelbar auf die Produktqualität aus. Netstal bietet hierzu das
bewährte Verfahren der sogenannten Dünnwandzentrierung,
das über rheologisch dimensionierte Fließwege und den unterschiedlich hohen Schmelzedruck
den Kern zentriert.
Das gesamte Projekt wurde vom
Auftragseingang bis zum Produktionsstart in Kansas City in nur
sechs Monaten realisiert. Dabei
wurde die Produktionszelle im
Stammhaus von Netstal in Näfels/
Schweiz komplett montiert, in
Betrieb genommen und vom Kunden abgenommen. Die Fertigungszelle ist das Ergebnis einer Schweizer Kooperation: Die Maschine
kommt von Netstal, das Werkzeug
entsteht nur wenige Minuten entfernt bei Glaroform, zur Abstimmung mit dem Handlingpartner
Beck Automation genügt eine
kurze Autofahrt in die Nähe von
Zürich. sk
www.netstal.com
Ein Turnkey-Projekt sorgte für
die Produktion dieser Stadionbecher mit IML-Labels auf der
NPE Foto: Netstal
TECHNOLOGIE
SPRITZGIESSTECHNIK
10. April 2015 | Ausgabe 7 19
Kompakt und
leistungsstark ist die
neue Mehrkomponentenmaschine
GXH mit parallelen Spritzeinheiten
Das auf der NPE
gefertigte Airbaggehäuse aus
glasfaserverstärktem Polyamid
Foto: Krauss Maffei
Foto: Krauss Maffei
Ohne tote Ecken im Heißkanal
Premiere für Mehrkomponentenspritzgießmaschine GXH sowie GX 900–8100 auf
der NPE in Orlando – großserientauglicher Leichtbau mit thermoplastischen Composites
NPE Zu den Verfahrenshighlights,
die Krauss Maffei auf der NPE
zeigte, gehören das FiberformVerfahren für den serienreifen
Leichtbau mit Thermoplasten und
das weiterentwickelte MucellVerfahren für brillante Oberflächen von Sichtbauteilen. Maschinenseitig waren erstmals die intuitive Steuerung MC6 Multitouch
sowie die adaptive Prozessführung
APC zu sehen.
Insgesamt sechs Krauss Maffei
Spritzgießmaschinen mit Automatisierungstechnik waren live in
Produktion auf dem Messestand
– darunter die Mehrkomponentenspritzgießmaschine GXH, die zur
NPE erstmalig auf dem US-Markt
präsentiert wurde. Das H steht symbolisch für zwei oder mehr parallel
angeordnete Spritzeinheiten. Durch
die horizontale Anordnung wird
die Schmelze direkt in die jeweilige
Werkzeughälfte geführt. Damit
werden sogenannte tote Ecken im
Heißkanal reduziert. Weitere Vorteile der parallel angeordneten
Spritzeinheiten sind das vereinfachte Werkzeugdesign sowie die platzsparende Bauweise der gesamten
Maschine. Typische Endanwendun-
gen der GXH sind im Fahrzeugbau,
bei Verpackungen sowie bei optischen Bauteilen zu finden. Auf der
NPE produzierte eine GXH 5501400/1400 in Kombination mit einem Linearroboter LRX Abdeckungen für Nebelleuchten.
Ebenfalls Premiere in den USA
feierte die GX 900–8100, mit der
Krauss Maffei seine GX-Baureihe
um größere Schließkräfte von
gen oder Fingerspreizen für das
Zoomen steuern lassen. Jeder Bediener kann seine individuelle
Bildschirmdarstellung konfigurieren und sie per RFID-Karte abrufen. Die im Glas eingravierte Führungslinie Slides ermöglicht dem
Bediener das haptische Steuern
aller beweglichen Achsen ohne
Sicht auf das Bedienpult. Der Anwender erhält ein Gefühl der AchAnzeige
TEMPERIERTECHNIK
www.enesty.org | [email protected]
7.500 beziehungsweise 9.000 kN
nach oben ergänzt.
Ausgestattet waren die Maschinen
mit der neuen intuitiv bedienbaren
Steuerung MC6 Multitouch mit
hochauflösendem 24-Zoll-Bildschirm, mit der sich auch komplexe Produktionsprozesse einfach
wie bei einem Smartphone mittels
Gesten wie durch Wischbewegun-
senbeschleunigungen und kann
diese individuell steuern.
Fit für die Großserie
Großserientauglichen Leichtbau
mit thermoplastischen Composites
demonstrierte Krauss Maffei mit
dem Fiberform-Verfahren. Eine CX
300–1400 Fiberform produzierte
auf dem Messestand Airbaggehäuse aus glasfaserverstärktem Polyamid mit einem Schussgewicht von
350 g in Zykluszeiten von 45 s.
Weitere Vorteile des Verfahrens
sind die Gewichtsreduzierung und
die schnelle Weiterverarbeitung:
Das auf der NPE hergestellte Airbaggehäuse ist rund 40 % leichter
als herkömmliche Bauteile aus
Metall, muss nicht nachbearbeitet
werden und ist sofort einbaufertig.
Partnerunternehmen bei dem Messeexponat waren die Firmen Taka­ta,
Christian Karl Siebenwurst, Lanxess, Bond Laminates und Conair.
Das Fiberform-Verfahren kombiniert das Spritzgießen mit dem
Thermoformen von Organoblechen, um so das Festigkeitsniveau
faserverstärkter Kunststoffe weiter
anzuheben. Im Ergebnis erlaubt die
Kombination aus werkstofflichem
und konstruktivem Leichtbau die
Fertigung neuer faserverstärkter
thermoplastischer Bauteile mit
besonders hohen Festigkeiten. Die
Technologie ist einfach zu automatisieren und ermöglicht eine vollautomatische Produktion mit
kompakten Fertigungszellen. sk
www.kraussmaffei.com
Nach einem Materialwechsel können bei Spritzgießmaschinen
ohne APC deutliche Schwankungen in der Bauteilqualität auftreten
(oben). Mit APC hingegen lässt sich eine konstant gute Bauteilqualität erzielen (unten) Foto: Krauss Maffei
Weniger Ausschuss dank APC
Qualität US-Premiere feierte auch die neue Maschinenfunktion APC (adaptive Prozessführung), mit der Schwankungen im Fertigungsprozess beim
Spritzgießen sofort kompensiert werden können. Verarbeiter profitieren von
einer konstant hohen Bauteilqualität. Angeboten wird APC für alle elektrischen und hydraulischen Baureihen von Krauss Maffei.
Bei APC dient die Bauteilqualität als ausschlaggebende Regelgröße. Die
Funktion passt den Umschaltpunkt und das Nachdruckprofil in jedem Zyklus
an die aktuelle Schmelzeviskosität und den aktuellen Fließwiderstand
im Werkzeug an. Abweichungen können auf diese Weise noch im selben
Schuss ausgeglichen werden. Dies führt dazu, dass deutlich geringere
Schwankungen des Formteilgewichts auftreten. Ausgleichen lassen sich so
Schwankungen im Fertigungsprozess, die durch äußere Einflüsse wie wechselnde Temperaturen, Klimabedingungen oder Chargen ausgelöst werden.
Innovative Ideen vieler
Köpfe – aus einer Hand.
Auf dem kleinen Dienstweg
Neues Kundenportal und neue Kunden-App bei Engel
Service Zwei neue elektronische
Serviceprodukte hat Engel auf der
NPE in Orlando vorgestellt: Mit
dem Kundenportal E-Connect
macht der Spritzgießmaschinenbauer die Abwicklung von Service­
anfragen und Ersatzteilbestellungen einfacher und schneller.
Außer­dem ist eine Kunden-App
mit Verbindung zu Engel und zum
eigenen Maschinenpark an den
Start gegangen.
Rund um die Uhr der Erste sein:
Mit seinem neuen Kundenportal
verkürzt Engel die Wege zu seinen
Kunden, kappt lästige Wartezeiten
und reduziert den bürokratischen
Aufwand. Zum Beispiel bei der
Bestellung von Ersatzteilen. Mit
E-Connect können Kunststoffverarbeiter ab sofort jederzeit online
Angebote anfordern und Bestellungen auslösen. Das Besondere:
Die genauen Bezeichnungen der
Die Stücklisten aller gelieferten Maschinen, Roboter und Systemlösungen sind im System hinterlegt und über das neue Kundenportal
E-Connect erreichbar. Mithilfe drehbarer 3D-Modelle können benötigte Ersatzteile einfach und schnell identifiziert werden Foto: Engel
benötigten Ersatzteile müssen sie
dafür nicht kennen. Im System sind
alle Maschinen und Fertigungszellen, die Engel bislang in den
betreffenden Betrieb geliefert hat,
inklusive der Stücklisten hinterlegt. Von vielen Maschinenkomponenten gibt es dort drehbare
3D-Modelle, so dass sich das zu
ersetzende Teil schnell und einfach
durch einen Klick identifizieren
lässt. Der Onlinekatalog enthält
zudem die aktuellen Preise sowie
Informationen zur Verfügbarkeit
der Teile. Für eine eventuell notwendige persönliche Beratung und
für Rücksprachen stehen diverse
Kommunikationswerkzeuge wie
Text- und Videokonferenzmodule und ein elektronisches Whiteboard zur Verfügung.
Ebenso komfortabel wie das Bestellen von Ersatzteilen gestaltet
sich über das Portal das Platzieren
von Serviceaufträgen. Unmittelbar nachdem der Anwender die
Anforderung gestellt hat, wird
diese automatisch an das zuständige Serviceteam geschickt. Ohne
Zeitverzug kann mit der Bearbeitung begonnen werden. Dabei
haben die Servicetechniker Ein-
blick in die gesamte Anlagen­
historie, was die Lösungsfindung
weiter beschleunigt. Der Verarbeiter kann währenddessen den
Bearbeitungsfortschritt seines
Servicetickets in Echtzeit verfolgen und erhält damit ein Mehr an
Planungssicherheit.
Über die neue Kunden-App, die
ebenfalls den Namen E-Connect
trägt, können Serviceanforderungen ortsunabhängig direkt über
das Smartphone an Engel geschickt werden. Sind Spritzgießmaschinen, Roboter und Systemlösungen online vernetzt, sorgt die
App jederzeit für einen fundierten
Überblick über den Maschinenpark. Maschinenstatus, Alarmlisten, Fertigungsvolumina, Zykluszeiten und weitere Kennzahlen
werden in Echtzeit aufs Handy
übertragen. Bei einem ungeplanten Anlagenstillstand oder im
Fehlerfall kann der Prozessverantwortliche mithilfe der App
unmittelbar Gegenmaßnahmen
einleiten, ohne selbst vor Ort im
Betrieb sein zu müssen. Die App
ist auf Deutsch und Englisch für
Android und iOS erhältlich. sk
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TECHNOLOGIE
SPRITZGIESSTECHNIK
20 10. April 2015 | Ausgabe 7
Von der Idee bis zur Serie
Österreichischer Kunststoffverarbeiter RT-CAD Tiefenböck setzt für technisch anspruchsvolle Kunststoffteile
unter anderem auf die Großmaschine Macropower
Solche Verkleidungsteile für KTM-Motorräder stellt RT-CAD mit IML-Technologie her Komplettdienstleister RT-CAD
entwickelt, konstruiert und fertigt
technisch anspruchsvolle Kunststoffteile – unter anderem für
Motorräder. Seit Anfang vergangenen Jahres setzt das österreichische Unternehmen mit Sitz in
Uttendorf für die Herstellung
größerer Teile eine Macropower
1500/8800 von Wittmann Battenfeld ein.
RT-CAD wurde 1997 von Roland
Tiefenböck zur Konstruktion von
Kunststoffteilen gegründet. 1999
wurde das Leistungsspektrum um
die Herstellung von Prototypen
mit der Anschaffung der ersten
FDM-Maschine für Rapid Prototyping erweitert. Nur ein Jahr
später ging Tiefenböck eine Kooperation mit Moldflow ein, um
seinen Kunden auch die Fertigungssimulation anbieten zu können.
Seitdem fungierte RT-CAD auch
als Vertriebspartner für die Mold­
flow Simulationssoftware in Österreich und kooperiert zu diesem
Zweck seit 2011 mit der Westcam.
Dem Angebot von Rapid Prototyping und Simulation folgten die
Erweiterung des Leistungsspektrums um den Vakuumspritzguss
im Jahr 2001 und die Gründung
eines eigenen Werkzeugbaus 2003
– eine logische Konsequenz für
den gelernten Werkzeugmacher
Tiefenböck.
Die erste Spritzgießmaschine
nahm das Unternehmen 2008 in
Betrieb, nur zwei Jahre später
wurde die Produktion in einem
neuen Fertigungsgebäude aufgenommen und über die Jahre erweitert. Heute produziert RT-CAD
mit 48 Mitarbeitern und 13 Spritzgießmaschinen im Schließkraftbereich von 500 bis 15.000 kN, die
im Drei-Schicht-Betrieb gefahren
werden, technisch anspruchsvolle Teile für namhafte Kunden aus
der Zweiradindustrie, der Elektro­
industrie, der Schweißtechnik und
der Möbelindustrie. Hergestellt
werden unter anderem Teile zur
Metallsubstitution, Leichtbautei-
RT-CAD ist Vertriebspartner für die Moldflow Simulationssoftware in Österreich und nutzt die Software natürlich auch
zur Simulation eigener Bauteile Foto: Westcam
Fotos: RT-CAD
le, Hybridteile sowie Teile in Mehrkomponenten- und in IML-Technologie.
Geografisch bewegt sich RT-CAD
primär in Österreich, Deutschland
und Indien. Im Zweiradbereich
bedient RT-CAD vor allem den
österreichischen Motorradhersteller KTM mit Verkleidungsteilen
wie auch technischen Anbauteilen
rund um den Motor, wobei hier
sowohl für die Massenherstellung
als auch für den Rennsport mit
entsprechend belastbaren Materialien produziert wird.
Mehrwert durch
Simulation
Den Schlüssel zum Erfolg sieht
Tiefenböck vor allem in der Durchgängigkeit von der Produktidee
über die Entwicklung, die Konstruktion, die Fertigungssimulation, den Prototypenbau, den Werkzeugbau bis hin zur Serienfertigung. Vor allem die Simulation
mittels Moldflow Simulationssoft-
ware und die Engineering-Kompetenz im Hause schaffen den
Kunden durch die Vermeidung
von Fehlern im Vorfeld einen
Mehrwert.
Einige Beispiele für bei RT-CAD
entwickelte und gefertigte Produkte sind neben den bereits genannten Verkleidungsteilen und technischen Anbauteilen für Motor­
räder Wechselstromrichter für
Photovoltaikanlagen für Fronius,
die sogenannten Macao-Stühle für
Wiesner Hager, für die das Unternehmen sogar den Red Dot Design
Award erhalten hat, Displays für
Gehäusefronten für Schweißgeräte oder Tasten für Zigarettenautomaten der Austria Tabakwerke.
Deren Besonderheit besteht darin,
dass die jeweiligen Logos mit circa
2 mm transparentem Kunststoff
umspritzt werden.
Bei seinen Spritzgießmaschinen
legt Firmenchef Tiefenböck neben
einem guten Preis-Leistungs-Ver­
hältnis vor allem auf Wartungsund Bedienerfreundlichkeit und
eine hohe Lebensdauer Wert. Auch
guter technischer Support ist ihm
wichtig.
An der im Vorjahr gelieferten
Macropower 1500/8800 – der zurzeit größten bei RT-CAD eingesetzten Spritzgießmaschine –
schätzt er die gute Zugänglichkeit,
den einfachen Werkzeugeinbau
von der Seite, das kompakte Design
und die hohe Bedienerfreundlichkeit über die moderne B6P-Steuerung. Tiefenböck: „Die Menü­
übersicht der Steuerung ist logisch
aufgebaut, und die Steuerung kann
ohne Weiteres ins bestehende
Netzwerk eingepflegt werden. Die
grafische Darstellung sorgt für
gute Übersichtlichkeit.“
Größere Maschine,
Stromverbrauch gleich
Besonders wichtig sind ihm auch
die Geräuscharmut der Maschine
und der geringe Energieverbrauch,
der auf den effizienten Servo­
antrieb zurückzuführen ist. „Un-
ser Stromverbrauch hat sich mit
der Installation der Macropower
so gut wie nicht verändert“, so
Tiefenböck. Auch die Möglichkeit,
bei Wittmann von der Maschine
über die Automatisierung bis hin
zur gesamten Peripherie alles aus
einer Hand zu beziehen, ist für
Tiefenböck ein positiver Aspekt.
Bei der Macropower handelt es
sich um eine Maschine mit einer
Schließkraft von 15.000 kN mit
einer Sonderauslegung zur Verarbeitung von flammgeschützten
Kunststoffen und einem voll in die
Steuerung integrierten WFCSystem, über das für die einzelnen
Kühlkreisläufe Durchfluss und
Temperatur direkt an der Maschine angezeigt und überwacht werden. Integriert ist die Großmaschine in eine komplette Produktionszelle einschließlich voll integrierter Temperiergeräte, eines Wittmann Servoroboters W843 sowie
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TECHNOLOGIE
SPRITZGIESSTECHNIK
10. April 2015 | Ausgabe 7 21
100 Prozent dicht
Mediendichtes Umspritzen elektronischer Komponenten im duroplastischen Spritzgießprozess – intensiver Einsatz visueller Prüfmethoden
Im Vergleich zu den eher geringen
mechanischen Belastungen im
Spritzgießprozess wurde exem­
plarisch die maximale Belastungsgrenze der Lötstellen an den ICElementen mithilfe eines mechanischen Stresstests analysiert.
Dabei werden die Versuchsplatinen in das Spannelement der
Prüfmaschine eingespannt und
die einzelnen elektronischen
Komponenten mit einer Scherkraft belastet. Diese Versuchsreihe bestätigt, dass die maximal
Foto: Kolektor Kautt & Bux
Elektronik Aus der heutigen Ent-
wicklung der Automobilbranche
ist die Hybridbauweise der Sensoren bei den elektronischen Assistenz- und Sicherheitssystemen
nicht mehr wegzudenken. Aufgrund der Einsatzbedingungen
sind die Sensoren sehr starken
Temperaturschwankungen von
–40 °C bis 170 °C und dem stetigen
Kontakt mit aggressiven Medien
wie Öl (MTF, ATF), Kraftstoff,
Harnstoff und Bremsflüssigkeit
ausgesetzt. Damit die elektronischen Komponenten über die Lebensdauer der Fahrzeuge vor aggressiven Medien geschützt sind,
ist es notwendig, sie mit einer
medienbeständigen Ummantelung zu versehen. Zusätzlich müssen die Produkte, um den mechanischen Belastungen standhalten
zu können, sehr hohe Festigkeitsanforderungen erfüllen.
Duroplast-Formmassen, die im
Spritzgießverfahren verarbeitet
werden, eignen sich aufgrund ihrer sehr guten Chemikalienbeständigkeit und der Anbindungsfähigkeit mit Metallen hervorragend,
um die Mediendichtheit über die
gesamte Lebensdauer der Bauteile zu garantieren. Auch die starken
Temperaturschwankungen (Thermoschock) und die geforderte
Festigkeit stellen für die Formmasse wegen ihrer hohen mechanischen Stabilität in extremen Temperaturbereichen und der hohen
Druckfestigkeit kein Problem dar.
Einfluss auf Sensoren
wird untersucht
Die Entwicklungsabteilung von
Kolektor Kautt & Bux untersuchte anhand eigener Probewerkzeuge und Prüflinge die Einflussfaktoren der Gesamtprozesskette
beim Umspritzen bestückter Leiterplatten etwa für Sensoren in der
Hybridtechnologie.
Während der Entwicklungsphase
werden die thermischen Einsatzbedingungen der Sensoren zunächst simuliert und im späteren
Produktionsprozess durch einen
Thermoschocktest nach Automobilstandard bestätigt.
Mit den Duroplastumspritzungen
lassen sich auch nach dem Tempe­
raturwechseltest Leckagedichtheiten (benzin- und öldicht) erreichen. Um Ausfallquoten zu eliminieren und das Produkt für die
Serienproduktion einsatzfähig zu
machen, ist es zunächst notwendig, mithilfe von visuellen Prüfmethoden die Fehlstellen des
Systems zu detektieren.
Damit im Anschluss eine gezielte
Aussage über mögliche Fehlerquellen getroffen werden kann,
müssen alle relevanten Einflussfaktoren, die zum Ausfall der
Elektronik aufgrund des Produktdesigns führen können, berücksichtigt werden. Die sich
abzeichnenden möglichen Ursachen bilden das Grundgerüst für
eine gezielte Versuchsplanung und
Quantifizierung der Faktoren. Um
eine vollständige und systematische Analyse und Strukturierung
system- und prozessbezogener
Einflussgrößen durchführen zu
können, wird das Ursachen-Wirkungs-Diagramm (IshikawaDiagramm) zur grafischen Darstellung für das Kundenprodukt
herangezogen.
Im ersten Schritt wird eine Füllstudie durchgeführt. Diese dient
der Verifizierung der theoretischen
Betrachtung der geeigneten Formmasse anhand ihres Füllverhaltens
in die Kavität. Hierzu werden die
Sensoren mit definierten Füllstufen gespritzt. Anhand der Dosierung lässt sich erkennen, wie sich
die Formmasse während des Einspritzvorgangs verhält. Dieses
Verhalten kann aufgrund des unterschiedlichen Füllstoffgehalts
der Formmassen stark differieren.
Der Füllstoffgehalt beeinflusst im
Wesentlichen folgende Eigenschaften: Festigkeit, Schwindung, thermische Ausdehnung (Längenausdehnung α, VolumenausdehAnzeige
StandardPLUS
Test zweier Werkstoffe
Für die Endumspritzung eines
Sensors werden aufgrund der Einsatzbedingungen beispielhaft zwei
duroplastische Formmassen getestet. Diese müssen mehrere geforderte Eigenschaften erfüllen
wie etwa Beständigkeit gegen Öle,
Benzine, Bremsflüssigkeit und
Feuchtigkeit, Einsatztemperatur
von –40 °C bis 170 °C, hohe Festig­
keit sowie hohe mechanische Stabilität über den gesamten Temperaturbereich. Sie unterscheiden
sich auf Basis ihres unterschiedlichen Füllstoffgehalts in ihren
mechanischen und thermischen
Eigenschaften. Die Vernetzungsreaktion bei Duroplasten ist temperaturabhängig und läuft homogen und kontinuierlich ab. Die
Rezeptur der Formmasse enthält
einen Katalysator, der ab einer
definierten Temperatur die Vernetzungsreaktion beschleunigt.
Resultierend aus den Temperaturen im duroplastischen Spritzgießprozess und dem Einsatzbereich
des Sensors ist in diesem Fall eine
halogenfreie FR4-Leiterplatte ausgewählt worden, welche mit einer
Auswahl typischer elektronischer
Komponenten wie zum Beispiel
Hallsensor, Spannungsregler,
COP-Controller, Freescale, Kondensatoren und Widerständen
bestückt wurde.
Frischer Wind
für die
Kunststoffeinfärbung
nung β), Rissbeständigkeit sowie
Glasübergangstemperatur Tg.
Ferner hat der Füllstoffgehalt auch
einen Einfluss auf die Viskosität
der Formmasse. Resultierend aus
der differierenden Viskosität wird
vor allem der Füllvorgang in der
Kavität beeinträchtigt. Mit einer
erhöhten Viskosität können die
Scherkräfte beim Umfließen der
Elektronikkomponenten stark
ansteigen, wodurch eine Schädigung der Lötstellen hervorgerufen
werden kann.
Die Füllstudie wird in der Produktion bei Kolektor Kautt & Bux an
einer 400-kN-Spritzgießmaschine
durchgeführt. Nach der Füllsimulation werden die ersten Sensoren
abgemustert, um an diesen die
Einsatzbedingungen des Sensors
zu simulieren und die Sensoren
einem Qualitätstest zu unterziehen.
Hierzu werden zwei Verfahren
angewendet, der Thermoschockund der Temperaturwechseltest,
welche sich durch die Anzahl der
Zyklen und der Zykluszeiten unterscheiden. Aufgrund der höheren
Belastung und der geringeren Zykluszeit werden die ersten Muster
dem Thermoschocktest unterzogen. Um zerstörungsfrei und ohne
Einbringung von Kräften oder
hohen Temperaturen die Elektronik eines komplett umspritzten
elektronischen Sensors zu untersuchen, wird eine CT-Analyse
durchgeführt.
Mithilfe des CT ist etwa zu erkennen, ob sich Risse in mehreren
Lötstellen an den IC-Elementen
gebildet haben oder ob es Defekte
in Form von Delaminierungen gibt.
Schliffbilder ermöglichen außerdem eine visuelle Aussage. Im
Probewerkzeug werden zudem die
thermischen Bedingungen in der
Kavität während des Spritzgießprozesses mithilfe von Thermoelementen analysiert. Bei einem zu
hohen Temperatureintrag auf die
bestückte Leiterplatte können die
elektronischen Komponenten und
ihre Lötstellen geschädigt werden.
Mit den Probewerkzeugen können
außerdem die Scherkräfte auf
elektronische Bauteile analysiert
werden. Beispielhaft wird für diese Versuchsreihe ein direktmessender Werkzeuginnendrucksensor mit einem Abstand von 3 mm
in axialer Richtung zum Anspritzpunkt angebracht. Für die Versuchsreihe werden zwei Düsendurchmesser bereitgestellt. Mithilfe des kleineren Düsenquerschnitts werden die Scherbelastungen in der Formmasse erhöht,
wodurch die Formmassetemperatur ansteigt und sich daraufhin
die Viskosität senkt. Infolge dieser
Viskositätsänderung wird sich aus
der theoretischen Annahme heraus die Scherkraft auf die elektronischen Komponenten verringern. Für die Aufzeichnung der
Daten wird ein Prozessüberwachungssystem verwendet. Es ist
mit dem Sensor im Werkzeug
verbunden.
Florian Mäurle, Produktentwicklung;
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Die Füllsimulation mit der Software Moldex 3-D
Foto: Kolektor Kautt & Bux
© 2015 DEMAT GmbH
Die Ist-Analyse der Füllstudie anhand einer Probeplatine
möglichen Scherkräfte von der
Anzahl und den Abmaßen der
Anschlusspins des IC-Elements
abhängig sind. Die Abreißkräfte
liegen jedoch deutlich über den
auftretenden Scherkräften beim
Spritzgießen, was eine homogene
und schonende Umhüllung der
Elektronikkomponenten sicherstellt.
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Von der Idee bis zur Serie
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TECHNOLOGIE
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22 10. April 2015 | Ausgabe 7
Pumpe für Flüssigfarbe
Kriterien für den Materialfluss
Mit Peristep senkt Maguire die Kosten
Mo erklärt einige wesentliche Aspekte für die Konzeptentscheidung
Folge 24 Der Aufbau eines wirtschaftlich tragbaren wie technisch
sinnvollen Materialversorgungskonzepts beginnt bereits bei der
Lagerung der Ausgangsstoffe.
Das Lagerkonzept muss Kriterien
erfüllen, die sich zunächst an den
zu versorgenden Produktionsanlagen und damit am erforderlichen
Durchsatz orientieren.
Eine Spritzgießproduktion mit
zahlreichen Materialwechseln
erfordert eine andere Planung als
beispielsweise die Extrusion von
Mehrschichtfolien oder das Compoundieren großer und kleiner
Mengen spezieller Polymere. Davon abhängig sind etwa die Zahl
der zu bevorratenden Materialsorten und natürlich die benötigten
Mengen. Sind Kleingebinde (Sackware mit 25 kg/Gebinde) oder
Großgebinde (Big Bags, Oktabins
mit bis zu 1.000 kg) zu lagern,
oder sind Silos wirtschaftlicher?
Bei Silos lässt sich zudem zwischen Vollkammersilos, Mehrkammersilos mit bis zu vier Kammern
oder Mischsilos unterscheiden.
Hinzu kommen abhängig von
Stichwörter
• Lagerung
• Materialfluss
• Beschleierung
• Materialversorgung
Dosierung Mit ihrer neuartigen
Die spezifischen Materialeigenschaften von Kunststoffen sind bereits bei der Lagerhaltung zu berücksichtigen, sei es an einer Materialaufgabe für Säcke, beim Bereitstellen in einem flexiblen Tagesbehälter mit Rollen oder beim Lagern im Silo Fotos: Motan-Colortronic
Bedarf und interner Logistik die
Tagesbehälter und nicht zuletzt
sind die Materialaufgabestationen
zu berücksichtigen.
Daraus ergeben sich als weitere
Entscheidungskriterien der
Flächenbedarf, eine Betrachtung
von Automatisierungsgrad und
Transportwegen, welche sich auf
die Handlingkosten auswirken,
sowie die Aspekte Sauberkeit und
Hygiene (Medizintechnik). Auch an
die Entsorgung von Packmaterial
ist zu denken. Staubemissionen
oder die Zündfähigkeit von Pulvern können Sicher­heits­as­pek­te
berühren.
Einfluss auf die Lagerung sowie
später auf das Fördern haben
schließlich die Materialeigenschaften. Bei hygroskopischen
Kunststoffen ist in erster Linie an
die Feuchteaufnahme zu denken,
was besonders im Sommer
problematisch werden kann. Falls
das Material in Behältern gelagert
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wird, kann das Beschleiern mit
Trockenluft eine geeignete Präventivmaßnahme sein.
Zu den Materialeigenschaften
zählt schließlich auch das Fließ-
verhalten, das wiederum von der
Materialart abhängt, etwa ob es
sich um Granulat, Flakes, Pulver,
Mahlgut oder Fasern handelt.
Zu berücksichtigen ist ferner, ob
ein Schüttgut frei oder schlecht
fließt, ob es klebrig, klumpig
beziehungsweise agglomerierend
ist oder sich brückenbildend
verhält. Manche Materialien
neigen aufgrund ihres hohen
Schüttgewichts zum Verdichten.
Materialien mit einer sehr niedrigen Erweichungstemperatur
können aufgrund der Friktionswärme zwischen Dosierschnecke
und -hülse bereits erweichen. Mit
entsprechenden Maßnahmen lassen sich auch diese Hürden beim
Fördern und Dosieren meistern.
www.motan-colortronic.com
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Peristep-Pumpe für flüssige Farbstoffe verspricht Maguire Products
Inc., Aston PA/USA, um 35 %
verringerte Kosten. Gleichzeitig
werden Farbstoffe damit aber präziser in Spritzgieß- oder Extrusionsprozessen dosiert, der Produktionsbeginn sowie Farbwechsel
beschleunigt und die Wartung
minimiert.
Im Vergleich zu volumetrischen
Standardpumpen dosiert Peristep
flüssige Farbstoffe um 20 % genauer in den Neuwarenmaterialstrom. Darüber hinaus verfügt die
Pumpe über eine automatische
Drehzahlregelung, die für eine
gleichbleibende Dosierung sorgt.
Beim Farbwechsel nimmt der Bediener lediglich die Abdeckung
der Pumpe ab und legt einen neu-
en Schlauch über die Walzen, ohne
den Schlauch in die Druckzone
hineindrücken zu müssen.
Anstelle eines Standardmotors
verfügt das Antriebssystem über
einen Schrittmotor, der präzise
und wiederholbare Bewegungen
ermöglicht. Und Maguire hat die
Anzahl der Planetenwalzen von
den üblichen sechs auf vier reduziert. Die zentrale Walze treibt die
Planetenwalzen durch Reibung an
und sorgt so getriebelos für eine
Drehzahlminderung von 5 : 1. „Die
kompakte, vereinfachte Bauweise
der Peristep-Pumpe sorgt für minimalen Wartungsaufwand, denn
es gibt weder verschleißende
Zahnräder noch Lager“, sagt Steve­
Maguire, Präsident von Maguire
Products. gr
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Präziser bei reduzierten Kosten: Die Peristep-Pumpe für flüssige
Farbstoffe verfügt über einen Schrittmotor und eine verringerte
Anzahl von Planetenwalzen Foto: Maguire
Mehrkanalmischer soll viele gravimetrische Einzelmischer ersetzen
Ein neuer Mehrkanalmischer, angeboten von Liad Weighing and Control Systems, entwickelt sich zur weitreichenden Innovation
im Materialstrommanagement / Bis zu 14 Wiegeeinheiten für Rohmaterialien arbeiten parallel
Mischen & Dosieren In der Regel
befördern Kunststoffverarbeiter
ihre Rohmaterialien über ein Gewirr aus Rohren, die in eine Vielzahl an Fördergeräten münden,
die an gravimetrischen Mischern
installiert sind, die die gewogenen
Chargen mischen und in die entsprechenden Verarbeitungsmaschinen verteilen. Sehen wir uns
als Beispiel ein Werk mit 96 Spritzgießmaschinen an. Es verwendet
zehn verschiedene Rohmaterialien und lagert diese in Silos, 50 m
von einer 300 m² großen Halle
entfernt, die mit 50 gravimetrischen Mischern aus jeweils vier
Behältern und 200 Fördergeräten
angefüllt ist. Und um alle Rohmaterialien von den Silos zu den
entsprechenden Fördergeräten zu
bringen, verlegt die Firma ein
komplexes Rohrleitungssystem.
Während die Industrie akzeptiert
hat, dass der Platzbedarf und kilometerlange Rohrleitungen Standardpraxis sind, ist man bei Liad
Weighing and Control Systems
Ltd, Misgav/Israel, der Ansicht,
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Glasfaser in Kunststoff
dass die bestehenden gravimetrischen Mischer nicht nur teuer,
sondern auch ineffizient sind.
Darum hat Liad ein automatisiertes Mehrkanalsystem zum Wiegen
und Mischen entwickelt: Multi
Save. So kann unser Beispielwerk
alle 96 Verarbeitungsmaschinen
mit nur vier Multi Save-Mischern
und 40 Fördergeräten beschicken,
wofür gerade einmal 20 m² Platz
benötigt werden und eine einfache
Rohrvorrichtung. Viel wichtiger
ist aber, dass Multi Save viele der
Komplikationen löst, die mit dem
Umschalten zwischen verschiedenen Aufträgen und dem Auftragsmanagement einhergehen.
Mehrkanalwiegen
& -mischen
Multi Save vereinfacht und verbessert die Rohmaterialverarbeitung, indem das Mischen aller
Rohmaterialien innerhalb eines
Systems zentralisiert wird. Im
Gegensatz zu herkömmlichen
gravimetrischen Mischern, die auf
eine Anzahl Maschinen begrenzt
sind, die sie aufgrund der Formelvielfalt beschicken können, benötigt ein Multi Save-System nur
5 m² Platz und kann bis zu 24
Spritzgießmaschinen beliefern.
Multi Save besteht aus bis zu 14
verschiedenen Wiegeeinheiten,
die parallel alle Rohmaterialien
in der Produktion wiegen. Über
eine Vielzahl individueller Schäch­
te und einen gemeinsamen Trichter benutzt Multi Save eine fortschrittliche Algorithmusberechnung, um 24 verschiedene Formeln über einen einzigen automatischen Verteiler zu wiegen, zu
mischen und zu verteilen. Die
individuellen Formeln werden
dann über Rohre zu der entsprechenden Maschine geschickt.
Farbanteil optimiert
Sollte die Produktion verschiedene Farben benutzen, kann das
Verfahren mittels Integration von
Liads Color Save weiter verbessert
werden, einem gravimetrischen
Beschicker an der Maschine, der
die Mastercharge mit hoher Präzision hinzufügt.
Bei der Änderung von Materialien in den Behältern herkömmlicher gravimetrischer Mischer
muss das Gerät gereinigt und
somit die Produktion angehalten
werden. Im Gegensatz hierzu lagert Multi Save alle Rohmaterialien in unterschiedlichen Behältern, von denen jeder an eine eigene Wiegekammer angeschlossen ist. Mit diesem Aufbau wird
das Umstellen einfach. Des Weiteren verwendet Multi Save innerhalb des gemeinsamen Trichters
und Verteilungsrohrs des automa-
tischen Verteilers einen Hochdruckluftstoß zwischen den verschiedenen Chargen, der den
Bereich reinigt und für die nächste Charge vorbereitet.
Da die Charge aus dem gravimetrischen Mischer kommt und über
das Beschickungsrohr zur Spritzgießmaschine befördert wird, wird
davon ausgegangen, dass die Komponenten der Charge in der Förderschnecke vermischt werden.
Dabei bleibt aber unberücksich-
tigt, dass die Materialien sich
aufgrund des Ansaugens aus dem
gravimetrischen Mischer entsprechend ihrem spezifischen Gewicht
trennen. Eine höhere Chargenuniformität erreicht Multi Save durch
einen Mischer, der im Freifallförderer installiert ist. Unabhängig
von Rohrlänge und Ansaugdruck
gelangt die Charge gemischt in die
Verarbeitungsmaschine.
Durch Verwenden von Multi Save
haben Produktionsverantwortli-
che jetzt Zugriff auf kontinuierlich
aktualisierte Informationen bezüglich Geräte- und Materialeffizienz. Da alle Rohmaterialien
durch ein gemeinsames System
fließen, ermöglicht Liad die vollständige Überwachung des Arbeitsstatus und liefert Chargenüberwachung, Verlaufsgrafiken
und Leistungsberichte für jede
Maschine mittels eines interaktiven PC-Dashboards. gr
www.liad.co.il
Der Liad Multi Save-Mischer ist mit einer Mischkammer für jede Komponente ausgerüstet – insgesamt bis zu 14. Das Wiegen erfolgt parallel und ermöglicht die Verwendung erheblich kleinerer Ladezellen, womit eine höhere Chargengenauigkeit möglich ist Grafik: Liad
TECHNOLOGIE
MATERIALVERSORGUNG
10. April 2015 | Ausgabe 7 23
Effizienz durch das richtige Silo
Eichholz entwickelt individuelle Schüttgutanlagen / Je nach Anwendungsfall Wahl zwischen Aluminium- und Edelstahlsilo
Supply Chain Ob Kunststoffgranu-
Edelstahl oder Aluminium: Mit einer individuellen Siloanlage lässt
sich ein effizienteres Schüttguthandling aufbauen Foto: Eichholz
late oder PET-Flakes oder auch
Holzpellets, Lebensmittel oder
Aluminiumoxyd – hochwertige
Schüttgüter bedürfen eines professionellen Handlings. Neben den
entsprechenden Silos kommen in
der Supply Chain Schüttgutbehälter, Mischer, Handlingsysteme
sowie Förderanlangen, Füllstandsüberwachungen oder Steuerungen
zum Einsatz.
Eng aufeinander abgestimmte
Prozesse vereinfachen die Abwicklung von Flakes, Pellets und Co.
Unternehmen sparen so Zeit und
Kosten. Als Fachbetrieb für die
Herstellung von Aluminium- und
Edelstahlsilos entwickelt die Eichholz Silo- und Anlagenbau GmbH,
Schapen, individuelle Schüttgutanlagen. „Ausschlaggebend sind
immer das Unternehmen selbst
und das jeweilige Schüttgut“, erklärt Josef Eichholz als geschäftsführender Gesellschafter. „Auf
Basis einer Bedarfsanalyse beraten
wir und planen die Anlage inklusive Lager- und Fördertechnik. Im
Anschluss erfolgen dann Montage und Transport.“
Im Bereich Silos setzt Eichholz
ausschließlich auf Aluminiumund Edelstahlkonstruktionen.
Kompakte Trockner mit Lebensgarantie
Qualitäts- und Servicezusage für alle Helios-Granulattrockner
Im Rahmen der Qualitäts- und Servicezusage mit Lebensgarantie
stellt Helios für die Wiederholungskalibrierung eine AustauschTrocknersteuerung (Jetbox) zur Verfügung. Die Trocknersteuerung
ist werkzeuglos abnehmbar Foto: Helios
Materialhandling Die Helios Druck-
luft-Granulattrockner der Serien
Win neo und Win System überzeugen durch ihr Preis-LeistungsVerhältnis. Die Kompaktbauweise
der Trockner ermöglicht zudem
den Einsatz als Aufsatz- sowie als
Beistelltrockner. Ab sofort bietet
Helios als Gerätebauer für das Materialhandling auch eine Qualitäts-
und Servicezusage mit Lebens­
garantie für alle Granulattrockner
der aktuellen Serien. Auf einem
eigenen Teststand werden alle
Helios-Trockner vor der Auslieferung serienmäßig getestet und auf
zwei Trockentemperaturen, drei
Trockenluft-Volumenströme und
zwei Taupunkte der Trockenluft
kalibriert. Das Kalibrierzertifikat
ist Bestandteil des Lieferumfangs.
Helios Geschäftsführer Klaus Wilhelm versichert: „Diese Service­
zusage mit Lebensgarantie gilt
darüber hinaus auch rückwirkend
für alle seit Januar 1999 gelieferten
Granulattrockner der Baureihen
Jetbox, Standard und Economy.“
Zudem bietet Helios auch Wiederholungskalibrierungen beim Kun-
den vor Ort oder bei Helios in
Rosenheim an und stellt für diesen
Zeitraum Überbrückungsgeräte
zur Verfügung.
Helios ist spezialisiert auf die Entwicklung, Produktion und den
weltweiten Vertrieb von Geräten
und Maschinen für das Materialhandling im Kunststoffbereich
angefangen von der Rohstoffherstellung über die Compoundierung
bis hin zur Verarbeitung. Das Produktspektrum reicht von industriellen Entleerstationen für Oktabin
und Big Bag über pneumatische
Förder- und Entstaubungsgeräte
sowie Granulattrockner als Aufsatz,
Beistell- oder Portionentrockner.
Garantiert „made in Germany“. gr
Aluminiumsilos werden besonders
in der Kunststoff-, Lebensmittelund Chemieindustrie eingesetzt
und eignen sich vor allem für die
Lagerung leichter Schüttgüter mit
einem Gewicht bis zu 12,0 kN/m³.
Edelstahlsilos entwickelt der Fachbetrieb dagegen für hochwertige
und/oder abrasive Schüttgüter.
Insbesondere für die Lagerung von
Rohstoffen, deren Weiterverarbeitung allerhöchsten Ansprüchen
genügen muss, werden diese eingesetzt. Standardmäßig bietet
Eichholz beide Silotypen mit einem
Durchmesser von 2.400 bis
4.200 mm und Silohöhen zwischen
5.000 und 30.000 mm an. Darüber
hinaus zählen Mehrkammer-, Unterfahr- und Mischsilos zum Angebot von Eichholz.
Neben Silos entwickelt das Unternehmen auch Schüttgutbehälter in
individuellen Varianten und Größen. Mischer und Handlingsysteme
wie Big-Bag- oder Octabin-Entleerstationen erweitern das Portfolio.
Förderspiralen, -schnecken und
Druckförderung sowie Füllstandsüberwachungen, Messsysteme und
Steuerungstechnik runden das
umfangreiche Leistungsspektrum
von Eichholz ab. gr
www.eichholz-silos.de
THERMOPLAST
ELASTOMERE
www.helios-systems.de
Bequeme Förderung ohne Materialverlust
Fasswechselsystem von Tartler macht den Umgang mit pastösen Medien sicherer
Steuerung kann werkseitig oder
vor Ort beim Kunden durchgeführt werden. „Wir haben damit
bereits viele Misch- und Dosieranlagen ausgerüstet – etwa zur
Herstellung von Tooling-Pasten
auf Epoxidharzbasis, von Klebstoffpasten oder von Spachtelmassen“, berichtet Udo Tartler.
Das neue Vakuum-Fasswechselsystem arbeitet vollautomatisch, reduziert das Sicherheitsrisiko und stoppt den Materialverlust Foto: Tartler
Fluidtechnik Das neue Fasswechsel­
system des hessischen Anlagenbauers Tartler GmbH, Michelstadt, reduziert die Kosten und
erhöht die Sicherheit bei der Förderung pastöser, hochviskoser
Medien aus Deckelfässern. Die
innovative Systemlösung mit der
vollautomatischen Fassentlüftung
ermöglicht die Umrüstung älterer
Misch- und Dosiermaschinen.
Immer wenn in der Industrie hochviskose Fluide aus 50- und 200-lSpannring-Deckelfässern zu verarbeiten sind, überzeugt das neue
Fasswechselsystem aufgrund seiner vollautomatischen Entlüftung
mit reduziertem Handlingaufwand und sinkenden Kosten sowie
verbesserter Ergonomie und Sicherheit. „In der Misch- und Dosiertechnik erfolgt die Förderung
pastöser Materialien vielerorts aus
Deckelfässern unter Einsatz von
Fassfolgeplatten-Pumpen, wobei
ständig Entlüftungsprobleme auftreten, die die Prozesssicherheit
und den Anlagenbediener gefährden – Spritzgefahr – sowie auch
Materialverluste verursachen“, sagt
Firmenchef Udo Tartler. Er und
seine Entwicklungsingenieure
nahmen dies zum Anlass, ein neuartiges, vollautomatisches Vakuumsystem für den Fasswechsel zu
entwickeln, das seit 2013 in die
Misch- und Dosieranlagen der
Tartler-Baureihen Nodopox und
Tardosil eingebaut wird. Wegen
des wachsenden Interesses der
Kunden gibt es das System seit dem
vergangenen Jahr auch zum Nachrüsten für alle Anlagen ab Baujahr
2008 an. Der Um- oder Einbau mit
Luft geht raus,
Material bleibt drin
Bis dato erfolgte die Weiterverarbeitung der in Deckelfässern gelieferten pastösen Medien mithilfe von Pumpen, die auf Fassfolgeplatten montiert sind. Die zur
Blechfasswand hin abgedichteten
Platten werden auf das Medium
gepresst oder sinken durch ihr Eigengewicht bei der Materialentnahme nach unten. Allerdings sind die
gelieferten Deckelfässer meist nicht
bis zum oberen Rand gefüllt, wodurch sich oberhalb des Mediums
eine Luftkammer bildet. Weil jedoch im Moment des Fasswechsels
aus prozesstechnischen Gründen
ausgeschlossen sein muss, dass Luft
in die Förder- beziehungsweise
Dosierpumpe gelangt, wird sie
meist über pneumatische, elektrische oder manuelle Entlüftungseinrichtungen abgeführt. Dabei
besteht das Risiko, dass sich vom
vorherigen Fasswechsel noch Ma-
terialreste in der Entlüftungseinrichtung befinden, die beim Entweichen der Luft nach außen
spritzen. Gleichzeitig kann es zum
raschen Absacken der Folgeplatte
kommen. Abgesehen davon, dass
das Entlüftungssystem oft per
Hand vom Restmaterial befreit
werden muss, unterliegt der Maschinenbediener bei alledem einem
ständigen Verletzungsrisiko.
Das innovative Vakuum-Fasswechselsystem von Tartler hingegen arbeitet vollautomatisch,
schließt den Lufteintrag in Pumpe sowie Misch- und Dosieranlage aus und stoppt den Materialverlust. Denn die gesamte im Fass
und in der Förder- und Dosierpumpe vorhandene Luft wird via
Vakuumanschluss durch eine
zwar luft-, aber nicht mediendurchlässige Fassfolgeplatte abgesaugt. Das erfreuliche Ergebnis ist
ein hoher Anwenderschutz sowie
die erhöhte Prozesssicherheit bei
null Materialverlust und null
Handarbeit. Damit im Fass kein
Vakuum zurückbleibt, wird beim
Ausfahren der Spezial­platte durch
den gleichen Vakuumanschluss,
durch den entlüftet wurde, wieder
Luft eingebracht. Das geschieht
dank des großflächigen Eintrags
durch den luftgängigen Plattenwerkstoff ohne Spritzgefahr. gr
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TECHNOLOGIE
MATERIALVERSORGUNG
24 10. April 2015 | Ausgabe 7
Energieeffizienz mit der Prozessoptimierung
Das für den PET-Flaschen-Sektor bestimmte Trocknersystem
Genesys: Optimierte Produktionsparameter für eine gleichbleibende Qualität Foto: Piovan
Die High-Efficiency-Linie von Piovan mit Erfolg in PET-Verarbeitung und Fahrzeugbau
Trocknersysteme Der besondere
Erfolg, den Piovan auf dem Gebiet
der Energieeffizienz verzeichnen
konnte, gelang mit einer Optimierung der Betriebsparameter
ihrer Anlagen: Energieeffizienz
wird durch die konsequent hocheffiziente Gestaltung aller ihrer
Systeme erzielt. Die Gültigkeit
dieses Ansatzes wird durch die
zahlreichen Aufträge vieler Markenführer belegt, die sich in den
vergangenen Jahren für Lösungen von Piovan entschieden haExpertise in Peripherietechnik: Ein selbstregelndes Trockensystem
ben.
Eines der besten Beispiele ist das
der Modula-Linie Foto: Piovan
für1den PET-Flaschen-Sektor beHEK_ANZ_K-Ztg_Med_0715_85x260_D-E_K1_1 20.03.15 14:17 Seite
stimmte Trocknersystem Genesys:
Ausgangspunkt für dieses ambitionierte Projekt waren Anwendungen aus dem Verpackungs­
sektor, dem Bereich, in dem rund
die Hälfte aller weltweit produ-
zierten Kunststoffmaterialien zum
Einsatz kommen. Eine Maschine
wie Genesys mag teurer sein als
konventionellere Systeme, dennoch haben die weltweit führenden
Getränkehersteller bei der Einführung dieser neuen Lösung keine
Zeit verloren, weil die optimierten
Produktionsparameter von Genesys ihnen eine gleichbleibende
Qualität und Produktionsleistung
garantierten.
Und dabei ist Genesys’ größte
Stärke nicht einmal der niedrige
Energieverbrauch, sondern vielmehr der Beitrag, den die Anlage
zur Optimierung des gesamten
Produktionsprozesses leistet:
Energieeffizienz ist somit das Ergebnis eines allumfassenden Strebens nach Verbesserung.
Ein weiterer zentraler Erfolg auf
diesem Gebiet ist der viel beach-
tete Vertragsabschluss zwischen
Piovan und BMW im Jahr 2012.
Selbstregelnde
Trocknungssysteme
Dadurch wurde der Konzern zum
Exklusivlieferanten für Trocken-,
Misch- und Beschickungssysteme
zum Einsatz am Produktions­
standort des Automobilriesen in
Leipzig, einem der modernsten
Werke der Automobilbranche
weltweit. Im harten Wettbewerb
konnte sich Piovan erfolgreich
gegen vier führende Hersteller von
Zusatzausstattung behaupten.
Insbesondere ist die ModulaReihe selbstregelnder Trocknungssysteme in der Lage, eine
ganze Trichteranlage zu steuern
und durch die Erfassung der in
den einzelnen Trichtern verarbei-
teten Materialmenge die funktio­
nale Stabilität des Systems zu
gewährleisten. Bei Mehrtrichtersystemen sind die unterschied­
lichen Arten der zu verarbeitenden
Kunststoffmaterialien sowie die
unterschiedlichen Bedingungen,
die während des Produktionsprozesses auftreten, die beiden wichtigsten Faktoren zur Erreichung
konsistenter Betriebsabläufe und
zur Senkung des Energieverbrauchs. Die Fokussierung auf
konsistente Betriebsabläufe spielte bei der endgültigen Entscheidung von BMW eine wichtige
Rolle. Die stärksten Konkurrenten
des Anbieters mit Sitz in Italien
haben für diesen Vertrag Lösungen angeboten, deren Energieverbrauch laut Piovan doppelt so hoch
war wie der von Modula. gr
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Deduster vollautomatisiert
Pelletron hebt Effizienz mit Produkteinlauf
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einen Deduster entwickelt, der sich
durch einen vollautomatisierten
Produkteinlauf auszeichnet, die
sogenannte XP-Baureihe. Kosten­
einsparungen bei der Granulatentstaubung, Vereinfachung der
Bedienung und eine Beschleunigung des Verladevorgangs waren
die treibenden Faktoren für diese
Neuentwicklung, die bereits zum
Patent angemeldet worden ist.
Diese Deduster-Baureihe ist für
die Produktreinigung großer Verladekapazitäten in Kunststoffherstelleranlagen entwickelt worden,
kann aber ebenso für jedes andere granuläre Produkt benutzt
werden.
Für Versackungsanlagen, Silofahrzeugbeladung und Containerbeladung sind Deduster mit
Durchsatzleistungen von 18 t/h
bis 150 t/h verfügbar. Durch die
neue Produkteinlaufeinrichtung
können teure und schwere Zellenradschleusen für die Beschickung
entfallen. Die vollautomatisierte
Beschickungseinrichtung regelt
und verteilt den Produktstrom
gleichmäßig über die Luftwaschdecks der Deduster und kann den
Produktstrom innerhalb einer Sekunde abstellen.
Pneumatische Antriebszylinder mit
integrierter Stelleinrichtung bewegen
die Einlaufschieber
in jede gewünschte
Stellung, kontrolliert und gesteuert von der zentra­
len Steuerwarte der Anlage. Die
neue Deduster-Baureihe ist erstmalig auf der NPE Show in Orlando vorgestellt worden. gr
www.pelletroneurope.com
Deduster mit vollautomatisiertem Produkteinlauf: Die Beschickungseinrichtung regelt
und verteilt den Produktstrom
gleichmäßig über die Luftwaschdecks Foto: Pelletron
Eureka heißt es nun auch in Amerika
US-Filiale von Moretto erweitert das Geschäft mit High-End-Kunststoff-Peripherie
Materialaufbereitung Der Anbieter
für Peripherietechnik, Moretto
S.p.A., Massanzago/Italien, weitet
das Geschäft mit seinem weiterentwickelten Kunststoff-Aufbereitungssystem Eureka auf den
nordamerikanischen Markt aus.
Dabei kommen dem Anbieter
seine neue Niederlassung in Columbus OH/USA, lokale Vertriebs- und Servicepartner sowie
Morettos traditionelle Geschäftsverbindungen zu Kunden in Mittel- und Südamerika zugute.
Während der NPE stellte Moretto
das Materialaufbereitungssystem
in den Vordergrund seines Ausstellungsprogramms. Das EurekaSystem besteht aus den drei Bausteinen Luftstromführungs- und
Verteilersystem Flowmatik, OTXTrichtertrockner und X MaxTrockner.
In den vergangenen 13 Jahren hat
der italienische Anbieter nach den
Worten von Firmengründer und
CEO Renato Moretto umfassende
Simulationen und Testreihen
durch­geführt, um ein hocheffizientes Trocknungssystem zu entwickeln. Moretto zufolge ist Eureka „das fortschrittlichste Trocknungssystem für technische
Thermoplaste“ und „das einzige
Trocknungssystem, das 10.000 bis
12.000 Kilogramm Material pro
Stunde im Compoundier-, Extrusions- oder PET-Verfahren umsetzen kann, wobei der Energieverbrauch nach Angaben unserer
Kunden bis zu 56 Prozent geringer
ist als bei herkömmlichen Trocknungssystemen“.
Mehrlagenentfeuchter
optimiert den Taupunkt
Der zentrale Baustein, der X MaxTrockner, basiert auf Morettos
patentierter X-Technology und
besteht im Wesentlichen aus einem
Mehrlagen-Monomolekularsieb­
entfeuchter, der einen konstanten
Taupunkt zwischen –65 °C und
–85 °C ermöglicht. Obwohl das
Siebbett die doppelte Größe herkömmlicher Systeme aufweist,
kommt es ohne Kühlwasser oder
Druckluft für das Umschaltventil
aus. Bei der Energierückgewinnung durch Rotation wird Energie
durch das Kühlen des Siebbetts
während der Molekularsiebregeneration gewonnen.
Eine ausschlaggebende Verbesserung des X Max-Trockners ist sein
mehrstufiges Zentrifugalgebläse.
Der X Max 916 beispielsweise versorgt jede Einheit mit 1.600 m³/h
Trocknungskapazität bei einem
Eureka-Installation in der Praxis: Das Trocknungssystem besteht
aus dem Luftstromführungs- und Verteilersystem Flowmatik, dem
OTX-Trichtertrockner mit innovativer Innengeometrie sowie dem
X Max-Trockner Foto: Moretto
Druck von 300 mbar und einem
Stromverbrauch von 13,2 kWh.
Zehn Trockner machen
gekoppelt 20.000 m³/h
Zwei bis zehn X Max-Trockner
können miteinander kombiniert
werden, mit einer Prozessluftrate
von bis zu 20.000 m³/h. Sollte die
maximale Trocknungskapazität
des Systems nicht benötigt werden,
kann die Flowmatik-Luftströmungssteuerungseinheit einen
oder mehrere Trockner stoppen
und die Menge über die restlichen
Trockner verteilen sowie eine Einteilung der Prozessluft auf bis zu
32 OTX-Kegelstumpf-Trocknungstrichter vornehmen.
Der OTX-Trockner (Original
Thermal Exchanger) ist in 28 verschiedenen Größen verfügbar.
Seine innovative Innengeometrie
gewährleistet einen gleichmäßigen
Prozessluft- und Materialfluss
durch den gesamten Behälter bei
optimiertem Trocknungswirkungsgrad, Energieverbrauch und
einer laut Moretto um rund 40 %
beschleunigten Trocknung. gr
www.moretto.com
Stefan Lenz
Zuständig für den Bereich
Werkzeug- und Formenbau
0821 319880-54
[email protected]
TECHNOLOGIE
WERKZEUG- UND FORMENBAU
10. April 2015 | Ausgabe 7 25
Große Bandbreite effizienter Lösungen
Elektromechanischer Blockzylinder für das ölfreie Betreiben von Kernzügen in Spritzgießformen von Römheld
Spanntechnik Römheld präsentier­
te vor Kurzem eine breite Auswahl
an Standardkomponenten für die
Werkzeugspanntechnik sowie
anwendungsspezifische Sonder­
spannlösungen und Zylinder für
den Einsatz in der Kunststoffver­
arbeitung. Darunter auch ein elek­
tromechanischer Blockzylinder
für das ölfreie Betreiben von Kern­
zügen in Spritzgießformen. Wei­
tere Neuprodukte sind Sonderzy­
linder mit Kühlkanälen für Arbei­
ten unter großer Hitze und kun­
denspezifische Nadelverschluss­
zylinder für Heißkanalsysteme.
Spanntechnik für den
Reinraum
Der neu vorgestellte elektro­
mechanische Blockzylinder kann
überall dort eingesetzt werden, wo
hydraulische oder pneumatische
Spannelemente unerwünscht sind
oder – wie im Reinraum – ihr
Einsatz nicht möglich ist. Die ge­
zeigte Komponente bietet eine
Spannkraft von bis zu 20 kN und
einen Hub bis 100 mm. Sie eignet
sich beispielsweise für den Betrieb
von Kernzügen an Spritzgießfor­
men in der Lebensmittelindustrie
und in der Medizintechnik.
Der Elektroblockzylinder ist Teil
von Römhelds E-Tec-Baureihe
elektromechanischer Spannele­
mente. Alle Komponenten der
Produktfamilie sind einzeln an­
steuerbar und lassen sich leicht in
die Maschinensteuerung integrie­
ren. Ihre Spannkraft kann jeweils
individuell geregelt werden, außer­
dem verfügen sie über eine inte­
grierte Positionskontrolle. Funk­
tionsfehler melden die Komponen­
ten selbstständig. Da sie mecha­
nisch selbsthemmend sind, span­
nen sie auch bei Stromausfall si­
cher.
Bei großer Hitze
Für besonders schmutzige und
heiße Arbeitsumgebungen hat
Römheld eine Auswahl kunden­
spezifischer Hydraulikzylinder
neu im Programm. Unter anderem
sind dies Blockzylinder, die mit
integrierten Kühlkanälen verse­
hen sind. Dank einer speziellen
Dichtungstechnik und des Ein­
satzes schwer entflammbarer
Druckflüssigkeiten können sie
Der elektromechanische Blockzylinder aus Römhelds E-Tec-Baureihe kann überall dort eingesetzt werden, wo hydraulische oder
pneumatische Spannelemente unerwünscht sind oder – wie im
Reinraum – ihr Einsatz nicht möglich ist Foto: Römheld
selbst bei Temperaturen bis zu
240 °C verwendet werden. Zum
Schutz vor Verunreinigungen sind
sie mit hochwirksamen schwim­
menden Metallabstreifern ausge­
rüstet. Dadurch tragen sie zu einer
hohen Endproduktqualität bei.
Für alle Anforderungen
Neben Sonderlösungen hat Röm­
held für Anwender aus dem Werk­
zeug- und Formenbau ein umfas­
Die neuen Blockzylinder von Römheld mit integriertem Wegmesssystem und Druckaufnehmer ermöglichen eine exakte Bestimmung und Regelung der Kolbenkraft und der Position, in der sich
der Kolben befindet Foto: Römheld
sendes Sortiment an Hydraulik­
zylindern im Portfolio. Dazu ge­
hört eine Vielfalt kompakter
einfach und doppelt wirkender
Hydraulikzylinder zum Betätigen
von Schiebern, Kernstiften, -zügen
und -zugplatten. Je nach Anfor­
derung stehen zahlreiche Ausstat­
tungsoptionen zur Überwachung
von Lage, Position und Druck
sowie kombinierte Kraft-WegMesssysteme zur Verfügung. sl
www.roemheld.de
Werkzeugbasierende Spritzgießtechnologien
Synventive zeigte auf der diesjährigen NPE in Orlando
neue modulare Zylinder für nadelverschlussbetätigte Heißkanalsysteme
Heißkanaltechnik Auf der NPE
Nu-Gate steht für individuelle
Regulierung von pneumatisch
angetriebenen Nadelverschlusssystemen Foto: Synventive
2015 stellte Synventive Molding
Solutions seine werkzeugbasie­
renden Active Gate Spritzgieß­
technologi­en vor. Mit dabei waren
die neues­ten Entwicklungen der
Active Gate-Serie – Nu-Gate und
H-Gate.
Nu-Gate steuert präzise jede Ver­
schlussnadelposition, deren Be­
schleunigung, Geschwindigkeit
und Hub bei pneumatisch betätig­
ten Nadelverschlusssystemen im
Heißkanal. Das ermöglicht dem
Anwender eine präzise Steuerung
der Nadelbewegung, um eine op­
timale Anschnittkontrolle zur
Erzielung qualitativ hochwertiger
Kunststoffteile zu erhalten. HGate, das jüngste Produkt der Ac­
tive Gate Serie, bietet das gleiche
Maß an Kontrolle für hydraulische
Nadelverschlusssysteme. Synven­
tives Active Gate Technologien
arbeiten mit Positions-, Druckund Temperatursensoren im Heiß­
kanal und der Werkzeugkavität,
um eine unabhängige Schmelze­
flusskontrolle an jedem einzelnen
Anschnitt zu erhalten.
Somit sorgt die Active Gate Tech­
nologie für ein smartes Spritzgie­
ßen von Bauteilen in hoher Qua­
lität bei einem Höchstmaß an
Prozesskontrolle. sl
www.synventive.com
Intelligent
Totale Integration
Werkzeug- und Werkstückspannung
Zahoransky auf der NPE 2015
Vorrichtungsbau Die Kraftspann­
schraube vom Typ ESS von Enemac
sieht aus wie ein überdimensiona­
ler Gewindestift, enthält aber durch
ihr intelligentes Keilspannsystem
ein technisch höchst interessantes
Inneres. Durch das integrierte
Kraftverstärkungssystem wird das
über einen Sechskantzapfen ein­
geleitete, relativ niedrige Drehmo­
ment in einen Axialhub (bis ma­
ximal 2,5 mm) mit hoher Axialkraft
umgewandelt. Diese Axialkräfte
werden unter anderem zur Werk­
Eine mögliche Anwendung am
Beispiel einer Werkzeugspannung an einem T-Nut-Tisch
Grafik: Enemac
zeugspannung benötigt. Die Stan­
dardbaureihe der Spannschrauben
gliedert sich in fünf Baugrößen mit
Spannkräften von 40 bis 250 kN
und Außengewinden von M 36 bis
TR 100. Bedient werden die Kraft­
pakete mit herkömmlichen Gabel­
schlüsseln, die für die erforderli­
chen Drehmomente ausreichend
sind. Für reproduzierbare Spann­
kräfte sollte die Bedienung aber mit
Drehmomentschlüsseln erfolgen.
Das Außengewinde dient zur Grob­
einstellung im Gegengewinde und
ist am Ende für das bessere Hand­
ling mit einem Sechskant versehen.
Die Kraftspannschrauben mit
ihrem Kraftverstärkungssystem
ermöglichen mit rein manueller
Bedienung und niedrigen Anzugs­
momenten hohe Spannkräfte. In
Abhängigkeit vom Anzugsmo­
ment können auch unterschiedli­
che Spannkräfte erzeugt werden.
Maximale Betriebssicherheit ist
durch die robuste Ausführung
aller Bauteile gewährleistet. sl
www.enemac.de
Systemtechnik Zahoransky For­
menbau zeigte auf der diesjährigen
NPE in Orlando ein TIM-StackMold-Werkzeug (Total Integrated
Manufacturing).
Das von Zahoransky patentierte,
erfolgreiche Werkzeugsystem be­
steht aus zwei Werkzeugseiten mit
mittig liegendem Drehwürfel. Das
Pfiffige an diesem System sind die
beiden außerhalb des Werkzeugs
liegenden Montageplatten. Diese
ermöglichen es, auf einfache Wei­
se komplexe Montagevorgänge
extern abzuarbeiten, ohne dabei die
Maschinenzykluszeit zu verlän­
gern. Die Umsetzung unterschied­
lichster Montagevorgänge ist un­
abhängig vom Werkzeugablauf
leicht und kostengünstig realisier­
bar. Das patentierte TIM-StackMold-Werkzeug bietet sowohl im
Verpackungsbereich als auch bei
der Produktion von Teilen für die
Medizintechnik hervorragende
Einsatzmöglichkeiten. Der Würfel
selbst dreht sich alternierend einmal
rechts, einmal links um je 90° und
übergibt nach jedem Einspritzvor­
gang die Spritzlinge an eine der
beiden Montageeinheiten. Dabei
werden die auf der zweiten Station
gespritzten Teile mit den bereits auf
der Montageplatte übergebenen
Teilen mechanisch miteinander
verbunden. Im Gegensatz zur gän­
gigen Würfeltechnik ist die Kom­
plexität des Werkzeugs aufgrund
der außen liegenden Montageein­
heiten stark vereinfacht und kann
auf jeder Standardspritzgießma­
schine eingesetzt werden. Somit
amortisiert sich das Werkzeug nach
einer wesentlich kürzeren Produk­
tionslaufzeit. sl
www.zahoransky-group.com
TIM-Stack-Mold-Werkzeug
Foto: Zahoransky
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26 10. April 2015 | Ausgabe 7
Beschriften ohne Schwermetalle
Rowa hat ein lasersensitives Masterbatch ohne Schwermetalle entwickelt sowie eine neue Trendfarbe im Sortiment
Rowa beschriftet Kunststoffe auch selbst.
Die Beschriftung erfolgt durch einen YttriumVanadat-Laser mit Neodym-Dotierung und
einer Wellenlänge von 1.064 nm Foto: Rowa
Masterbatches Mit dem antimon-
freien Rowalid-LS Masterbatch ist
es Rowa gelungen, ein lasersensitives Masterbatch zum Beschriften
von Kunststoffen zu entwickeln,
das in sensiblen Bereichen eingesetzt werden kann, zum Beispiel
in der Medizintechnik oder in
Gehäusen von technischen Geräten. Das Masterbatch ist frei von
Schwermetallen, erfüllt die
REACH-Verordnung und ist zudem für den Einsatz auf Lebensmittelverpackungen geeignet.
Kunststoffe können direkt mit
wichtigen Händler- oder Verbraucherinformationen wie Seriennummern, Barcodes und Haltbarkeitsdaten beschrieben werden.
Zu den typischen Anwendungen
gehören Computertastaturen,
Schalter im Auto, Beschriftungen
auf Lebensmittelverpackungen,
Tierohrmarken sowie Logos und
Schriftzüge auf Gehäusen von
Mobiltelefonen. Rowa Masterbatch setzt eine Vielzahl von thermoplastischen Kunststoffen ein,
zum Beispiel PE, PP, PA, PMMA,
PC, ABS, SAN und ASA.
Likörwein im Polymer
Erdig, rauchig, warm – Marsala,
benannt nach dem italienischen
Likörwein aus Sizilien, wurde von
Trendexperten zur Pantone-Farbe
des Jahres 2015 gekürt. Rowa Masterbatch hat sie unter dem Namen
„Rowalid Marsala“ in sein Sortiment aufgenommen und kann nun
auch in diesem Farbton polymer-
spezifische Farbkonzentrate fertigen.
Neben Kunstausstellungen und
Filmen, die sich noch in der Produktion befinden, lassen sich die
Farbscouts bei ihrer Wahl auch
von Reisezielen oder Sportveranstaltungen inspirieren. Die Trendfarbe Marsala mit der PantoneNummer 18-1438 bereichert von
innen heraus und vermittelt Stabilität und Vertrauen. Das dunkle Weinrot ist kräftig und stilvoll,
gleichzeitig aber auch natürlich
– die perfekte Farbe also für Designelemente, Mode und Kosmetikprodukte. Auch in Innenräumen und im Industriedesign wird
Marsala in den nächsten Monaten
nach und nach Einzug halten. mg
www.rowa-masterbatch.de
Zitronensäure macht PVC auch ohne Phthalate weich
Biobasierte Weichmacher sind eine Alternative zu Phthalaten. Darüber hinaus gibt es neue Lösungen zur Substitution von BPA
PVC-Infusionsbeutel: Biobasierte Weichmacher haben ihre Sicherheit in medizinischen Anwendungen bereits gezeigt Foto: Pixgood
Zusatzstoffe Weichmacher der
Marke Citroflex von Vertellus
werden ohne den Einsatz von
Phthalaten hergestellt. Sie werden
aus Zitronensäure gewonnen und
sind biologisch schnell abbaubar.
Citroflex Weichmacher eignen
sich für Polyvinylchlorid (PVC)
und andere Polymere. Als biobasierte und nicht toxische Additive
haben sie ihre Sicherheit bei Lebensmittelkontakt und medizinischen Anwendungen, darunter
Blutbeuteln und Schlauchsystemen, sowie in Kinderspielzeug
unter Beweis gestellt.
sekraft mit niedriger Flüchtigkeit,
was die Neigung zur Oberflächendiffusion minimiert.
Vertellus bietet außerdem biobasierte Flexricin Weichmacher auf
der Grundlage von Rizinusöl sowie
Paricin Weichmacher an. Beide
Produktlinien haben sich in
Schmierstoffen bewährt und werden jetzt auch in Polymeren eingesetzt, so zum Beispiel in Polybutylenterephthalaten (PBT) und
anderen technischen Kunststoffen
für elektrische Hausgeräte wie
Staubsauger, Mikrowellenherde
und Kaffeemaschinen.
Hohe Zugfestigkeit und
Bruchdehnung
Antioxidantien als
Alternative zu BPA
Citroflex sichert hohe Zugfestigkeit und Bruchdehnung im Vergleich zu den Weichmachern Di(2ethylhexyl)phthalat (DEHP) und
Di(2-ethylhexyl)adipat (DEHA).
Außer­dem vereinen sie starke Lö-
Die Topanol Antioxidantien von
Vertellus sind mit ihrer niedrigen
Viskosität, höheren Molmasse und
der daraus resultierenden niedrigen Auslaugungsrate eine attraktive Lösung zur Substitution von
Wird auch unter Druck*
nicht heiß
* bis 700 N/mm2 - Hochtemperaturwerkstoffe für industrielle Anwendungen. Halbzeuge und Zeichnungsteile. Mehr unter dotherm.de
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Bisphenol A (BPA), das schon seit
vielen Jahren toxikologische Bedenken aufwirft. Sie sind auch weit
kostengünstiger als BPA, erfordern
nur etwa ein Zehntel seiner Konzentration und lassen sich schneller lösen. Diese Technologie wird
für PVC-Kabel im Kfz-Motorraum
sowie für medizinische Anwendungen und Lebensmittelverpackungen eingesetzt.
Diese Antioxidantien bieten ausgezeichneten Schutz gegen oxida-
tive Alterung durch Bewitterung
oder hohe Verarbeitungstemperaturen. Zudem sind sie außergewöhnlich verträglich mit sekundären Additiven wie UV-Stabilisatoren. Sie werden häufig in PVC
für Draht- und Kabelisolierungen
eingesetzt und sind ein hochwirksamer antioxidativer Stabilisator
in Polyamiden und Styrolen wie
Styrol-Acrylnitril-Copolymeren
(SAN). mg
www.vertellus.com
Halogenfrei in die Zukunft
Flammgeschütztes PA leicht zu verarbeiten
Fahrzeugbau Für die Automobil-
elektrik und -elektronik hat Lanxess ein neues halogenfrei flammgeschütztes Polyamid im Sortiment – das mit 20 % glasfaserverstärkte Polyamid 6 namens
Dur­ethan BKV 20 FN01. Eine
erste Anwendung ist ein Halter
für Hochvoltkomponenten im
Batteriesystem eines Elektrofahrzeugs. Der Halter wird spritzgegossen.
Das sehr zähe Polyamid 6 erreicht
dank des phosphororganischen
Flammschutzpakets in Tests nach
der US-Prüfnorm UL94 die beste
Klassifizierung V-0 (0,75 mm).
Tim Arping, Leiter des Marketings
für die Region EMEA (Europa,
Mittlerer Osten, Afrika) in der
Business Unit High Performance
Materials (HPM), erklärte: „Das
Besondere des Werkstoffs ist das
sehr breite Verarbeitungsfenster,
das einen sicheren und stabilen
Spritzgießprozess ermöglicht.
Außerdem ist das Material bei
höheren Temperaturen zu verarbeiten, so dass längere und kompliziertere Fließwege verwirklicht
werden können.“
Lanxess bietet der Elektro- und
Elektronikindustrie eine breite
Palette flammgeschützter Varianten des Polyamids Durethan
an. Sie zeichnen sich durch hohe
Flammwidrigkeiten, ungewöhnlich gute elektrische Werte, eine
hohe Fließfähigkeit und sehr
gute mechanische Eigenschaften
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• Geringstmöglicher Einfluss auf die Gebrauchseigenschaften der
Fertigprodukte, speziell bei gefüllten Polyamid-Compounds
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und bessere Oberflächenqualitäten
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Zweigniederlassung der AKRO-PLASTIC GmbH
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Auch bei der Herstellung von Steckverbindern für Elektrofahr­
zeuge sind speziell ausgerüstete Polyamide gefragt, die über gute
mechanische und elektrische Eigenschaften verfügen Foto: Lanxess
TECHNOLOGIE
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10. April 2015 | Ausgabe 7 27
Weiches PVC ohne Phthalate
Neuer Weichmacher von Perstorp erfüllt Forderungen
nach phthalatfreien Lösungen für PVC
Umwelt Die REACH-Verordnung
der Europäischen Union verbietet
seit Februar dieses Jahres Phthalsäureester (kurz Phthalate) als
Weichmacher für PVC. Verarbeiter und Compoundeure sollten
sich nach umweltverträglichen
Alternativen umsehen.
Vergleichbare Effizienz
Perstorp bietet mit Pevalen ein
Polyolester als reinen phthalatfreien PVC-Weichmacher an, der
ausschließlich auf aliphatischen
Rohmaterialien mit Lebensmittelzulassung basiert. Das Verfahren zur eigentlichen Zulassung
von Pevalen für Lebensmittelkon-
takt läuft und sollte 2016 abgeschlossen sein.
Die Effizienz von Pevalen ist vergleichbar mit der von Dioctyl­
phthalat (DOP), und die Flüchtigkeit liegt auf dem niedrigen Niveau
von Weichmachern mit hoher
Molmasse wie Diisodecylphthalat
(DIDP) und Dipropylheptylphthalat (DPHP). Die geringe Migration aus dem PVC trägt auch zur
Haltbarkeit der Produkte bei.
Diese Eigenschaftskombination
bewirkt insgesamt, dass weniger
Weichmacher die Aufgabe besser
und länger erfüllt.
Für den Verarbeiter ergeben sich
weitere Vorteile. So lässt sich Pevalen dank seiner niedrigen Vis-
kosität selbst bei tiefen Temperaturen problemlos handhaben. Die
gute Verträglichkeit mit Suspensions-PVC (sPVC) erleichtert und
beschleunigt das Mischen im
Vergleich zu anderen Weichmachern.
Allzweckweichmacher
für viele Anwendungen
Der Polyolester-Weichmacher
ermöglicht Weich-PVC-Formulierungen, die nicht nur weich und
haltbar sind, sondern auch hochresistent gegen Reinigungs­
chemikalien, was den Weichmacher für Bodenbeläge in öffentlichen Gebäuden, Krankenhäu-
Der Polyolester-Weichmacher Pevalen ist eine phthalatfreie Lösung für PVC – auch für Schwimmbadfolien Foto: Perstorp
sern und Wohnbereichen prädes­
tiniert. Dank seiner ausgezeichneten UV-Stabilität eignet er sich
außerdem für Anwendungen, die
der Sonneneinstrahlung ausge-
setzt sind. Zu den weiteren Hauptanwendungen zählen Kunstleder,
Schutzkleidung, Schwimmbadfolien und Kleidung, bei der
Weichheit und Elastizität ge-
schätzt werden. Pevalen kann
auch in Plastisolen, Formmassen
und Folienmaterialien eingesetzt
werden. mg
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Ohne schädlichen Flammschutz dämmen
Brandschutz im Kabel
LuV entwickelt neues HBCD-freies Flammschutzmittel auf
Polymerbasis zur Herstellung von flammgeschützten XPS-Platten
Halogenfrei flammgeschützte PBT-Formasse
für die Umhüllungen von Lichtwellenleitern
Polystyrol Das Flammschutzmittel
Hexabromcyclododecan, kurz
HBCD, ist als persistenter, also in
der Umwelt schwer abbaubarer,
organischer Schadstoff identifiziert worden. Dies bedeutet, dass
es in absehbarer Zeit zu einem
Handels- und Verwendungsverbot
dieser Chemikalie kommen wird.
HBCD ist zurzeit noch das wirtschaftlich wichtigste Flammschutzmittel für Dämmstoffe aus
Polystyrol.
Laut der europäischen Chemikalienverordnung REACH darf
HBCD nur noch bis August 2015
in der Europäischen Union wie
bisher verwendet werden.
Flammhemmend Strenge Regula-
Wärmedämmung mit
XPS-Platten. LuV bietet jetzt
eine neue HBCD-freie Flammschutzlösung für XPS-Platten
an Foto: BASF
stoffen mit hervorragenden
Dämmeigenschaften. XPS unterscheidet sich von EPS, dem expandierten Polstyrol, durch seine
homogene geschlossene Zell-
struktur, die den XPS-Dämmplatten eine sehr hohe Druckfestigkeit
und Feuchtigkeitsbeständigkeit
verleiht. mg
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Halogenfreien Brandschutz
mit hohem LOI und geringer
Rauchgasdichte bietet Vestodur X9426 für Lichtwellen­
leiterhüllen Foto: Evonik
rien für den Brandschutz von
Kabelmaterial gewinnen bei Ausschreibungen für öffentliche Gebäude immer mehr an Bedeutung.
Für Lichtwellenleiter bietet Evonik nun eine neue, halogenfreie
Polybutylenterephthalat-(PBT-)
Formmasse mit hervorragenden
Brandschutzeigenschaften an
(HFFR).
Vestodur X9426 weist bei einem
hohen Sauerstoffindex (LOI) eine
geringe Rauchgasdichte sowie eine
geringe Toxizität der Rauchgase
auf. Dabei ist das Extrusionsmate­
rial hoch flexibel, zeigt eine hohe
Knickbruch- und Druckfestigkeit
und gute Hydrolyseeigenschaften.
Evonik bietet eine Reihe an Vestodur PBT- und Vestamid Polyamid-12-Formmassen für die
Kabelindustrie an. Diese werden
sowohl zum sicheren, effizienten
Schutz von Lichtwellenleitern als
auch für Aderisolierungen und
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neueste Entwicklung bei PA12 ist
ein Material, das die strengen Anforderungen HL3 für Schienenfahrzeuge der Norm EN 455452:2013 erfüllt. mg
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XPS-Dämmung
ohne HBCD
Lehmann & Voss & Co. (LuV) hat
nun einen HBCD-freien Flammschutz für Dämmplatten aus extrudiertem Polystyrol (XPS-Platten) entwickelt: Luvobatch PS FR
0339, ein Flammschutzmittel auf
Polymerbasis zur Herstellung von
XPS-Platten ohne HBCD.
„Durch die gute Stabilisierung ist
es uns gelungen, den Abbau des
Flammschutzsystems und somit
die Verfärbung des Endprodukts
auf ein Minimum zu reduzieren“,
charakterisiert Marion Henkens,
die verantwortliche Entwicklerin,
das neue Produkt.
Tests am Fraunhofer-Institut für
Chemische Technologie (ICT)
zeigten eine sehr gute Verträglichkeit mit üblichen XPS-Komponenten und somit eine einwandfreie
Verarbeitung zu XPS-Platten
hoher Qualität.
„Der Einfluss des Flammschutzbatches auf die Eigenschaften des
fertigen Schaumes ist sehr gering“,
erläutert Dr. Anne Ramlow, Leiterin Masterbatchentwicklung bei
LuV in Hamburg, und ergänzt:
„Insbesondere der für Dämm­
anwendungen wichtige Wert der
Wärmeleitfähigkeit der XPSPlatte bleibt bei Einsatz des neuen
Flammschutzmittels nahezu unverändert.“
Extrudiertes Polystyrol, kurz XPS,
gehört zu den Polystyrol-Dämm-
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WORLD OF PLASTICS
32 10. April 2015 | Ausgabe 7
Auf Rollen superleicht durch die Stadt schweben
Der neue solarbetriebene Elektroroller E-Floater soll zu 80 Prozent aus Verbund- und Kunststoffwerkstoffen bestehen
Mobilität BASF und Floatility sind
eine Partnerschaft für die Entwicklung eines ultraleichten solarbetriebenen Elektrorollers
eingegangen. Der Roller wiegt
weniger als 12 kg und besteht zu
über 80 % aus Verbund- und
Kunststoffwerkstoffen von BASF.
Die Entwickler nennen den Roller
„E-Floater“ (engl.: to float = schweben), denn er vermittelt den Nutzern das Gefühl, nahezu schwerelos unterwegs zu sein. Der
E‑Floater soll eine neue und umweltfreundliche Lösung für kurze
Wege im Stadtverkehr bieten.
„Dieses Beispiel zeigt sehr gut, wie
unsere Werkstoffe in der Zusammenarbeit mit unseren Partnern
ihre Stärken voll ausspielen können. Der E-Floater vereint Stabilität, Langlebigkeit und Sicherheit
mit einem spannenden, funktionalen Design“, sagt Andy Postle­
thwaite, Senior Vice President
Performance Materials Asia Pacific, BASF.
Die BASF wird verschiedene
Kunststoffe für das Projekt bereitstellen und es mit ihren Entwicklungskapazitäten unterstützen.
Die Verwendung von Kunststoffen
für Bauteile mit unterschiedlich
komplexen Formen ermöglicht
Designfreiheit und macht die
schlanke Bauform des E-Floaters
möglich.
Mehrere Polyamidtypen
im Einsatz
Bei der Konstruktion des Rollers
kommen mehrere glasfaserverstärkte Ultramidtypen (Polyamid)
zum Einsatz: Während das mineralverstärkte Ultramid B3M6 in
Teilen verwendet wird, bei denen
geringer Verzug zählt, bietet das
schlagzähmodifizierte Ultramid
B3ZG8 ein spezielles Verhältnis
von Steifigkeit und Zähigkeit, das
besonders für strukturelle Bauteile mit Crashbelastung interessant ist. Der Werkstoff Ultramid
B3G10SI erreicht trotz des hohen
Glasfasergehalts eine hohe Oberflächenqualität.
Neue Verbundwerkstoffe
für Rahmen und Boden
Die neuen Ultracom-Verbundwerkstoffe verstärken den Rahmen
und Boden des Rollers und gewährleisten so Stabilität. Mit dem
thermoplastischen Laminat Ultra­
laminate B3WG13 und der angepassten Umspritzmasse Ultramid
B3WG12 COM bietet BASF Unterstützung im Design und bei der
Verarbeitung von langglasfaserverstärkten Bauteilen. Reifen und
Lenker aus Elastollan – einem
thermoplastischen Polyurethan
der BASF – sorgen für gute Griffig­
keit und eine sanft gleitende Bewegung.
Oliver Risse, Gründer und CEO
von Floatility, sagt: „Durch die
Zusammenarbeit mit BASF können wir eine hochmoderne Lösung
für bedarfsgerechte Mobilität auf
kurzen Strecken in der Stadt entwickeln. So wird der E-Floater zu
einem wichtigen Instrument, kurze Fahrten bequemer, schneller,
erschwinglicher und nachhaltiger
zu gestalten.“ Der E-Floater überbrückt die Lücke zwischen dem
Wohnort oder dem Stadtzentrum
und dem nächsten öffentlichen
Verkehrsmittel.
Lösung für kurze
Fahrtstrecken
Zur Feier des 150-jährigen Bestehens im Jahr 2015 startet BASF mit
Partnern weltweit ein gemeinsames
„Co-Creation“-Programm zu den
Themen städtisches Leben, Energie
und Ernährung. Im Rahmen dieses
Programms zielt das gemeinsame
Entwicklungsprojekt von BASF
und Floatility darauf ab, durch die
Kombination von BASF-Werkstoffen und -Know-how mit der Innovationskraft von Floatility eine
Lösung für kurze Fahrtstrecken zu
bieten – eine zentrale Herausforderung im städtischen Umfeld. mg
www.basf.com
Der neue solarbetriebene Elektroroller E-Floater wiegt weniger als 12 kg und besteht zu über 80 % aus
Verbund- und Kunststoffwerkstoffen Foto: BASF
Chillen, grillen und genießen
Für die Gartensaison 2015 sieht der Verband der Deutschen Möbelindustrie den Trend zu Polyrattangeflecht-Möbeln –
Deutsche geben jedes Jahr mehr Geld für Gartenmöbel aus
Outdoormöbel Mit dem besser wer-
denden Wetter steigt alljährlich die
„Lust auf draußen“. Und nicht nur
das, die Deutschen entdecken immer mehr, wie man Garten, Balkon
und Terrasse zu einem gemütlichen
Raum unter freiem Himmel ausbauen kann. Sie investieren gerne
und in wachsendem Maße in Outdoormöbel, Dekorationen, Kübel
und Pflanzen – die zunehmend
aus Kunststoff bestehen.
Das Gartenmöbelangebot besteht
nach Angaben des Verbands der
Deutschen Möbelindustrie
(VDM), Bad Honnef, zu 35 % vorwiegend aus Kunststoff, zu 30 %
vorwiegend aus Holz, zu 25 %
vorwiegend aus Metall und zu 10 %
aus sonstigen Materialien.
In der Summe investieren die
Deutschen doppelt so viel Geld in
Gartenmöbel wie noch vor zehn
Jahren. Das Marktvolumen zu
Endverbraucherpreisen liegt für
Garden-Living-Produkte bei rund
2,8 Mrd. EUR, die Pro-KopfAusgabe für Garden-Living-Produkte lag 2014 nach Angaben von
BBE Handelsberatung und Mar-
ketmedia 24 bei rund 34,27 EUR.
Dies entspricht einem Plus von
31,5 % im Vergleich zu 2005.
Rund 50 Mio. EUR des Umsatzes
entfallen dabei auf Gartenmöbel
aus deutscher Produktion. Neben
dem gewünschten Outdoorfeeling
liegt das nach Darstellung des
VDM auch daran, dass Gartenmöbel immer besser werden.
Die deutschen Gartenmöbelhersteller haben den Anspruch an
Möbel deutlich erhöht: Bequemlichkeit, Leichtigkeit, Robustheit
und gutes Design werden stärker
denn je im Gartenmöbel vereint.
Das Entspannen ist eine Fähigkeit,
die immer mehr Menschen immer
wichtiger wird. Als äußerer Anlass
kann auch eine schön gestaltete
Terrasse dazu beitragen, die hekti­
sche Arbeitswelt nicht nur am
Wochenende hinter sich zu lassen.
In der jetzt startenden Gartensaison sind Sitzmöbel aus der Flechtwerkfaser Polyurethan besonders
im Trend. Solche Sitzmöbel sehen
aus wie Wohnzimmersofas. Und
sie erfüllen den gleichen Zweck
wie Couch, Wohnlandschaft oder
Kunststoffgeflecht-Möbel haben sich als besonders robust und wetterfest erwiesen und erfreuen sich daher zunehmender Beliebtheit in
Deutschland Foto: Garpa
Sessel. Sie laden zum Verweilen
ein, zum Chillen in frischer Luft,
zu ausgiebigen Gesprächen im
lauen Abendlüftchen, sprich einfach zum Leben unter freiem
Himmel. Es gibt sie in großer
L‑Form, mit riesiger Liegefläche
einladend zum Mittagsschlaf oder
auch kleiner für nur zwei Personen
zum bequemen Sitzen.
Witterungsbeständige
Flechtwerkmöbel
Flechtwerkmöbel werden vorwiegend in natürlichen Farben angeboten, beliebt sind Beige und
Braun, aber auch graue Töne.
Vereinzelt bieten Hersteller auch
knallig bunte Modelle an. Die
meisten Menschen bevorzugen
aber zurückhaltende Grund­
farben, die dann mit knalligen
Unis bei den Auflagen kombiniert
werden.
Bei den Sitzflächen, Seitenkissen
oder Rückenlehnen sind witterungsbeständige Stoffe übrigens
nicht nur als Unis, sondern auch
mit Streifen, floralen und abstrakten Mustern glatt oder haptisch
abwechslungsreich im Angebot.
Insgesamt ist gerade das Auflagen­
angebot sehr viel bunter als in den
vergangenen Jahren. Dem individuellen Geschmack sind hier kaum
Grenzen gesetzt.
Polyurethanfasern sind alles in
allem sehr pflegeleicht. Sie können
im Winter draußen bleiben und
werden im Frühling einfach mit
Wasser gereinigt. Polyurethan­
fasern werden heute auch für den
wieder beliebter werdenden modernen Strandkorb verwendet.
Neben dem bequemen Chillen
lieben immer mehr Leute das Grillen. Grillen ist heute fast Hightech,
denn die Geräte bieten immer
mehr Sicherheit und immer mehr
Funktionen. So kann man beispielsweise zwischen Holzkohle
und Gas je nach Grillgut und Geschmacksrichtung wechseln oder
auch Aufsätze zum Räuchern
anschließen. Zwei Grillgeräte­
arten haben sich inzwischen etabliert: der einfache Standgrill und
der Mehrzweckgrill, gern als Rollwagen mit Ablage- und Arbeitsflächen. Letzterer kann auch in
einer kompletten und immer beliebter werdenden Sommerküche
integriert werden. Materialkombinationen aus Edelstahl, Kunststoff und wetterfestem Holz sind
hier üblich. Wo gegrillt wird, wird
auch gegessen, weshalb es ein großes Angebot an unterschiedlich
großen Outdoortischen gibt. Vom
Holztisch über einen mit Metallund-Glas-Kombination bis hin
zum eleganten Ausziehtisch kann
der Käufer auch hier aus einem
vielfältigen Angebot ganz individuell nach seinen Bedürfnissen
wählen. sk
www.moebelindustrie.de
DER MULTI-MEDIALE SONDERTEIL DER K-ZEITUNG
IM FOKUS
PRAXIS
AUSGABE II/2015
Materialversorgung
voll automatisiert
PERIPHERIE
Trocknungsanlage
Eine Frage
der Dimension
Seite IV
Inlinethermografie
Livekontrolle des
Thermofingerabdrucks
Seite VI
Schneider Electric optimiert
den Materialfluss mit Unterstützung
Seite II
von Pro Optima
Temperiertechnik
Spezialanforderungen bringen
Wittmann-Geräte voran
Seite VIII
Arne Grävemeyer
verantwortlicher Redakteur
0511 7304-152
[email protected]
PERIPHERIE
II
10. April 2015 | Ausgabe II/2015
Flexibler Materialfluss mit
hohem Automationsgrad
Beim Umzug der Spritzgießfertigung für hochwertige Installationssysteme optimiert Schneider Electric den
Materialfluss. Ganz wesentlicher Baustein ist die zentrale Materialversorgung, konzipiert von der Pro Optima
GmbH mit Gerätetechnik von Plastic Systems
Gesamtfördersystem „Ein wesent-
liches Ziel der Fertigungskonsolidierung am Standort Wiehl war
die Verschlankung der Abläufe
und damit die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit. Ein zweiter
Punkt ist die Verkürzung der Lieferzeiten“, berichtet Holger
Obergföll, Plant Manager Schneider Electric für das Werk Wiehl.
Bei der Erreichung dieser Ziele
spielen die Konzeption und der
Aufbau einer zentralen Materialversorgung eine entscheidende
Rolle. Unterstützung fand der
Verarbeiter bei der Pro Optima
GmbH, Nieder-Olm, die Trockner- und Fördertechnik kommt
von Plastic Systems.
Bisher fertigte die Merten GmbH
innerhalb der Schneider ElectricGruppe an zwei Standorten in
Wiehl und Drolshagen (siehe In-
fobox auf Seite III), bis die Entscheidung fiel, die Fertigung
komplett in Wiehl zu konzentrieren. „Die dort neu geschaffene
Produktionshalle gab uns die
Gelegenheit, unsere Abläufe und
insbesondere den Materialfluss
ganz neu zu konzipieren“, erklärt
Obergföll. Zudem können durch
die Konsolidierung an einem
Standort zahlreiche Synergie­
effekte gehoben werden, von der
Instandhaltung über die Personalverwaltung und Produktionsleitung bis zur An- und Ablieferung.
Beim Aufbau einer zentralen Materialversorgung konnte man
bereits auf Erfahrungen in Drolshagen aufbauen, entschied sich
allerdings mit dem Umzug ganz
neu für das Konzept der Pro Optima mit Gerätetechnik von Plastic Systems. Im Sinne einer künf-
tigen langfristigen Geschäfts­
beziehung hatte sich das Management sogar dessen Produktionsstätten im italienischen Borgo­ricco
direkt vor Ort angesehen.
Drehrohrweiche statt
Kupplungsbahnhof
„Angesichts der Vielzahl an Materialien in der Verarbeitung waren für uns die Zentralisierung der
Materialversorgung und der Einsatz automatischer Drehrohrweichen ein Muss“, sagt Obergföll. Bei
Merten kommen regelmäßig 90
verschiedene Materialien zum
Einsatz, technische Kunststoffe
wie Polyamid und Polycarbonat,
mit Füllstoffen, teils glasfaserverstärkt und in kundenspezifischen
Farbmischungen. Um ein flexibles
System aufzubauen, das dabei
noch sehr gut handhabbar ist,
entschied man sich bei der Konzeption der neuen Produktionshalle für eine Reihe von 25 Trockentrichtern unterschiedlicher
Größen. Schneider Electric setzt
hier auf flexibel einsetzbare Trockner der DWC-Baureihe (siehe
Infobox auf dieser Seite).
Im Umfeld dieser Trockner sind
die Sackaufnahmestationen sowie
zwei Oktabinstationen angeordnet, zwei weitere Materialien werden ungetrocknet gefördert. Das
alles in unmittelbarer Nähe zum
Materiallager und der Anlieferung
im Erdgeschoss.
Über sechs vollautomatische
Drehrohrweichen werden von hier
aus die Rohrleitungen mit Granulat beschickt, die an der Decke
entlanglaufen und durch Kernlochbohrungen ins Obergeschoss
direkt in den Verteilerkästen an
den jeweiligen Spritzgießmaschinen münden. Ebenso werden auf
diesem Wege auch Versorgungsleitungen für Strom, Wasser,
Druckluft und Netzwerkanbindung an die Maschinen herangeführt. Die Maschinenhalle selbst
erscheint dadurch sehr aufgeräumt
und sauber.
Hoher Automationsgrad
– kein Leitungsgewirr
33 Maschinenstellplätze sind derart im ersten Obergeschoss ausgerüstet, 24 werden mit dem Umzug belegt, womit noch Raum für
Erweiterungen vorhanden ist.
Insgesamt sind für das Hallenlayout drei Fördersysteme aufgebaut
worden. Einmal hin zu den Trocknern sowie zwei Förderkreise zu
den Spritzgießmaschinen, einmal
links und einmal rechts in der
Produktionshalle.
Vier leistungsstarke Klauenpumpen sind für die drei Förderkreise
rollierend im Einsatz. Auf diese
Weise ist redundant immer eine
Ersatzpumpe für den Fall eines
Ausfalls vorhanden, während jede
einzelne Pumpe gleichmäßig zum
Einsatz kommt, regelmäßig in
Funktion ist und im normalen
Turnus gewartet wird.
Der Aufbau der ZMV erfolgte von
Oktober 2014 bis zur Weihnachtspause, von Jahresbeginn bis Ostern
läuft der Umzug der Maschinen.
Pro Woche ziehen drei Maschinen
um – Abbau, Transport und Neuaufbau – wobei durch den sehr
hohen Automationsgrad der Anlagen dieser Umzug besondere
Aufmerksamkeit erfordert. Wer
Intelligente Trocknungstechnik
Autark Die Trockner der
DWC-Baureihe von Plastic
Systems sind jeweils mit
Wiegezellen versehen. Anders
als in Mehrtrichteranlagen mit
zentraler Trockenlufterzeugung
sind die DWC-Geräte autark in
der Lage, ihre Trockenleistung
dem tatsächlichen Verbrauch
anzupassen und entsprechend
dem tatsächlichen Materialbedarf
in der Fertigung energetisch
optimiert zu arbeiten. Auch der
Gefahr des Übertrocknens kann
die Gerätesteuerung mithilfe der
Wiegetechnik entgegenwirken.
Bei jedem DWC-Trockentrichter
werden die Parameter separat
eingestellt, jeder Trichter lässt
sich prozessgenau steuern.
Gegenüber Systemen mit großen
Trockenlufterzeugern und einer
Trocknerbatterie ist eine Reihe
von DWC-Trockentrichtern flexibel
im Einsatz und ebenso flexibel
erweiterbar. Das bietet auch eine
hohe Anlagensicherheit; sollte
einmal ein Trockner ausfallen, so
kann er leicht durch einen neuen
Standardtrockner ersetzt werden.
Selbst beim Umstieg von einem
Fremdanbieter auf eine DWCTrocknerreihe hilft diese Flexibilität, da schon vor dem Aufbau
einer zentralen Trocknungsstation
einzelne DWC-Trockentrichter
angeschafft und in die Fertigung
eingebunden werden können.
Über das Datennetzwerk ansteuerbare Drehrohrweichen realisieren die Leitungsverbindung zwischen dem richtigen Trockentrichter und der Verbrauchermaschine im
ersten Obergeschoss Foto: K-ZEITUNG
PERIPHERIE
10. April 2015 | Ausgabe II/2015
Sehr aufgeräumte Produktion bei hohem Automationsgrad: Durch eine Kernlochbohrung werden alle Versorgungsleitungen zum Verteilerschrank an der Fertigungszelle geführt – Granulat, Wasser, Druckluft, Strom und Netzwerkkabel. Die Fertigungshalle ist somit maximal aufgeräumt Fotos: K-ZEITUNG
die Steuerung und die Prozessabläufe von der Teileentnahme bis
zum Preassembling an der Maschine nicht ganz neu einrichten
will, muss die Maschinen und auch
die Handhabungstechnik entsprechend akkurat und sorgfältig
aufbauen und zueinander ausrichten.
Bereits im Vorfeld des Umzugs und
der Umstellung auf die Materialversorgung mit Plastic Systems
haben die Maschineneinrichter
eine zweitägige Erstschulung im
Technikum bei Pro Optima in
Nieder-Olm erhalten. So waren
sie von Beginn an mit dem neuen
System und der Steuerungslogik
vertraut. Mit Schulungen vor Ort
wird sukzessive auf weiteren Schulungsbedarf eingegangen. Zudem
sind Techniker von Pro Optima
jeden Donnerstag vor Ort und
helfen beim laufenden Maschinen­
umzug.
Ausschussrate
nochmals klar gesenkt
Da der Umzug parallel zur laufenden Spritzgießproduktion
stattfindet, hat man am neuen
Fertigungsstandort bereits erste
Erfahrungen sammeln können.
„Mit den neuen Trocknern ist die
Qualität merklich angestiegen“,
berichtet Maik Laudien, Leiter
Kunststoffverarbeitung. Schalter
und Blenden für die Gebäude­
installation werden vielfach in
Heißkanaltechnik mit hochglänzenden Oberflächen gefertigt.
Für die Verarbeitung kritischer
Materialien oder bei nur geringen
Materialdurchsätzen sind zwölf
der Spritzgießmaschinen zusätz-
lich mit kleinen Aufsatztrocknern
ausgestattet. Insbesondere beim
Einsatz schwieriger technischer
Kunststoffe helfen diese Zusatzgeräte, eine Rückbefeuchtung zu
vermeiden. „Die kleinen Aufsatztrockner gewährleisten optimale
Bedingungen für das Material auf
den Verarbeitungsmaschinen,
somit ist eine Rückbefeuchtung
auch bei kleinen Durchsätzen kein
Thema“, sagt Linn Müller, Produktmanagerin Peripheriesysteme bei der Pro Optima GmbH, der
Generalvertretung von Plastic
Systems in Deutschland.
Schon in den ersten Wochen zeigte sich, dass mit den neuen Trocknern und dem optimierten Trocknungskonzept die Ausschussraten
von teilweise 25.000 ppm auf
1.000 ppm herabgesenkt werden
konnten.
Ans Terminal statt ins
Erdgeschoss
An jedem Schaltschrank in der
Maschinenhalle und ebenso an
den Steuerungen für die Trockentrichter und für die Drehrohrweichen werden übrigens Touchpanels von Schneider Electric eingesetzt, weitere Schneider-Technik
findet in den Schaltschränken
Verwendung. „Für uns ist diese
erstmalige Zusammenarbeit zwischen Pro Optima und Schneider
Electric auch eine Gelegenheit,
hier eine neue technische Plattform kennenzulernen und damit
unsere Steuerungskonzepte zu
erweitern“, sagt Pro Optima-Geschäftsführer René Laforsch.
Von jedem Terminal direkt an der
Maschine kann heute die Material­
förderung aus der Trocknung
angestoßen werden, Fehlförderungen verhindern die voreingestellten Maschine-Material-Zuordnungen. Kein Maschineneinrichter muss sich noch auf den Weg
zu den Trocknern im Erdgeschoss
machen. „Wir haben etwa 50 Rüstvorgänge täglich, zumeist Materialwechsel, da wirken sich die
Automatisierung und die Steuerung über das Datennetzwerk
stark aus“, betont Laudien.
Darüber hinaus sinken mit dem
optimierten Materialfluss die Lieferzeiten deutlich, wie Burkhard
Broksch vom Projektmanagement
bemerkt. „Wir streben jetzt realistisch Lieferzeiten von 24 Stunden an, das wäre am alten Standort niemals möglich gewesen.“
Das Resümee der Konsolidierung
in Wiehl und des Umzugs der
Spritzgießfertigung fällt damit
sehr positiv aus. „Heute benötigen
wir keine Manpower mehr für die
Materialversorgung von den
Trocknern im Erdgeschoss zu den
Maschinen im Obergeschoss, sondern nur noch für den Materialfluss der Teile nach dem Spritzgießen beziehungsweise dem
Preassembling von oben hinunter
zum Assembling und zur Auslieferung in das Erdgeschoss“, unterstreicht Obergföll. Die Material­
versorgung ist nun vollständig
automatisiert.
Zugleich war es durch die Optimierung der Prozessabläufe und
des Materialflusses möglich, von
32 Spritzgießmaschinen auf 25
herunterzugehen, ohne dabei Produkte auszulagern. Die Produktionsfläche samt Montage konnte
von 19.000 m² auf 11.000 m² re-
duziert werden. „Und obwohl wir
den Materialfluss nun über zwei
Stockwerke führen müssen, konnten wir diese örtlichen Gegebenheiten durch die automatisierte
Materialversorgung einerseits und
intelligente Fahrstuhllösungen
andererseits zu einem platz- und
wegesparenden Vorteil ummünzen“, unterstreicht Obergföll.
Letztlich wurde damit auch die
Zahl der Mitarbeiter abgesenkt
– sozialverträglich über Ruhestandsregelungen, wie Obergföll
betont. Die Konsolidierung der
Standorte ist demnach ein wesentlicher Meilenstein für die Aufrechterhaltung der Produktion am
Hochlohnstandort Deutschland,
„und das ist ein sehr wichtiger
Faktor für uns und unsere Kunden
in der Region“. Arne Grävemeyer
www.schneider-electric.de
www.plasticsystems.it
www.prooptima.de
Profi mit Spritzgieß-Know-how
Lösungen für Energie und Infrastruktur
Dienstleister Die Pro Optima GmbH ist auf die Dienstleistung in der
Spritzgießtechnik sowie deren Produktionsperipherie, Roboter- und Automationssysteme spezialisiert. Das Unternehmen bietet ein umfassendes
Produktportfolio, Kundennähe und Service. Als Generalvertreter für Plastic
Systems S.p.A. rüstet Pro Optima Kunststoffverarbeiter mit der kompletten
Gerätebandbreite für die Peripherie aus – Materialversorgung komplett vom
Trocknersystem über Abscheider, Dosierer, Mischer auf der Maschine bis
zum Kupplungsbahnhof, Steuerungsserver und der kompletten Saugförderanlage. Schulungen im eigenen Technikum in Nieder-Olm führen Mitarbeiter
der Kunden gegebenenfalls in die Technik ein.
Bereits seit 2005 bietet Pro Optima unter der Bezeichnung Optifit praxisorientierte Einrichter-Workshops. So eröffnet der Dienstleister die Möglichkeit,
direkt beim Kunden sowohl die Kenntnisse der Einrichter an der Maschine
zu vertiefen und zu zertifizieren, als auch die bestehenden Prozesse beim
Spritzgießverarbeiter zu analysieren und die Abläufe zu optimieren. Dabei
werden aus dem modulbasierten Optifit-Schulungssystem genau die passenden Elemente ausgewählt.
Installationssysteme Der globale Spezialist für Energiemanagement,
Schneider Electric mit Sitz in Paris, hat die Werke Drolshagen und Wiehl an
einem Standort zusammengefasst. Dazu ist als Erweiterungsbau eine neue
Produktionshalle in Wiehl entstanden und hier die Spritzgießfertigung samt
Materialfluss optimiert worden. Als Partner für die zentrale Materialversorgung stand und steht Pro Optima, Nieder-Olm, als Generalvertretung von
Plastic Systems dem Projekt zur Seite. In Wiehl wird für den Bereich Installationssysteme unter der Marke Merten und Schneider Electric gefertigt. Mit
der Zusammenlegung ist hier ein Kompetenzzentrum für Gebäudeinstallation, -systemtechnik und -kommunikation entstanden – von der Schalterblende bis zur elektronischen Platine.
Schneider Electric als Spezialist in den Bereichen Energiemanage­ment und
Automation mit Niederlassungen in mehr als 100 Ländern bietet integrierte
Lösungen für Energie und Infrastruktur, industrielle Prozesse, Maschinenund Industrieausrüstung, Gebäudeautomatisierung, Rechenzentren und
Datennetze sowie Wohngebäude. Mit über 150.000 Mitarbeitern weltweit
hat Schneider Electric im Jahr 2014 einen Umsatz von 24,9 Mrd. EUR erzielt.
III
Für jedes Material gibt es einen festen Bereich und eine eigene
Sackaufnahmestation Foto: K-ZEITUNG
Teamarbeit für Lean Production: Holger Obergföll, Plant Manager
Schneider Electric in Wiehl (v.l.), René Laforsch, Geschäftsführer
Pro Optima, Burkhard Broksch, Projektmanagement Schneider
Electric, Michael Ciszewicz, Pro Optima-Vertrieb, Maik Laudien,
Leiter Kunststoffverarbeitung Merten, Linn Müller, Produktmanagerin Peripherietechnik Pro Optima Foto: K-ZEITUNG
In Wiehl setzen Pro Optima und Plastic Systems erstmals Touchpanels und elektronische Komponenten von Schneider Electric ein
Foto: K-ZEITUNG
Präzision
im Gebäude
In der mobilen Ausgabe dieser K-PRAXIS finden Sie zusätzliches Bildmaterial sowie Videolinks zum Produktspektrum und den Stärken
der Merten GmbH, Schneider Electric.
PERIPHERIE
IV
10. April 2015 | Ausgabe II/2015
Flexibel einsetzbare Ausstattung im Technikum: links die zentrale Trocknungsanlage mit je zwei Luxorbin-Hochtemperaturtrichtern mit 150 und mit 600 l Fassungsvermögen sowie einem Trockenlufterzeuger
vom Typ Luxor A 600 mit einer maximalen Trockenluftleistung von 600 m³/h Foto: Motan
Eine Frage der Dimension
Krauss Maffei setzt im Technikum künftig auf eine leistungsfähige Motan-Trocknungsanlage
für Versuche unter Produktionsbedingungen
Trocknertechnik Ein Maschinen­
hersteller und Systemanbieter mit
hohen Ansprüchen muss die ent­
sprechenden Einrichtungen vor­
halten, will er seinen Kunden
möglichst realitätsnahe Lösungs­
möglichkeiten vorstellen. Das gilt
nicht nur für die Maschinentech­
nik selbst, sondern auch für die
Peripherieeinrichtungen.
Sich spontan vorzustellen, welche
logistischen Überlegungen erfor­
derlich sind, um Versuche an
großen Maschinen durchzufüh­
ren, mag noch funktionieren.
Schwere Werkzeuge sind zu be­
wegen, die Maschine ist aufzuhei­
zen und es muss ausreichend
Material zur Verfügung stehen.
Doch beim letztgenannten Punkt
werden die Gedanken möglicher­
weise ins Stocken geraten. Was tun,
wenn es sich bei dem Material um
ein empfindliches, hygroskopi­
sches Polymer handelt? Klar, es
ist zuvor zu trocknen. Doch bei
Schussgewichten von mehreren
Kilogramm in Verbindung mit
kurzen Zykluszeiten wird auch das
Trocknen zur logistischen Her­
ausforderung, wenn im Techni­
kum Durchsätze von 250 kg/h und
mehr zur Verfügung stehen müs­
sen. Es sei denn, es steht eine leis­
tungsfähige Trocknungsanlage
zur Verfügung.
Den Spezialisten im Technikum
der Krauss Maffei Technologies
GmbH, München, war die vertrau­
te Trocknungsanlage samt Förde­
rung „quasi nebenbei abhanden­
gekommen“. Ganz konkret hatte
ein Kunde die Anlage mitsamt
einer großen Wendeplattenma­
schine gekauft.
Es musste also eine neue Anlage
her. Das mag auf den ersten Blick
keine große Geschichte sein. Doch
ein zweiter Blick verdeutlicht, dass
das Technikum des Münchener
Maschinenherstellers durchaus
anspruchsvolle logistische Aufga­
ben zu erfüllen hat, die bei der
Auslegung der neuen Trocknungs­
anlage entsprechend zu berück­
sichtigen waren.
„Selbstverständlich erneuern wir
die Maschinenausstattung unseres
Technikums ständig, weil wir den
Kunden immer den neuesten
Stand der Technik und die neues­
ten Maschinengenerationen zei­
gen wollen“, erläutert Harald
Kepplinger, Leiter der Anwen­
dungstechnik von Krauss Maffei.
„Das schließt auch Peripherie­
einrichtungen wie Materialauf­
bereitung, Werkzeugtemperie­
rung oder Automationseinrich­
tungen ein“, ergänzt er. „Wenn wir
den Kunden unsere neuesten
Maschinen zeigen, können wir
schlecht mit veralteter Peripherie
antreten. Aber auch, um Fehler
auszuschließen – es geht schließ­
lich um Teilequalität, Zykluszeiten
und viele andere Kriterien –, kön­
nen wir es uns absolut nicht leisten,
dass die Peripherie ein Schwach­
punkt ist“, stellt er fest.
Technikum erfordert
flexible Peripherie
Eine Trocknungsanlage für ein
Technikum auszulegen ist jedoch
etwas ganz anderes als für einen
Produktionsbetrieb. „In einer
Produktion sind in der Regel die
Maschinen und deren Durchsät­
ze genau definiert. Hier im Tech­
nikum müssen wir hingegen viel
flexibler sein. Wir müssen nahezu
allen Branchen, sei es Automobil,
Verpackung oder Elektro/Elek­
tronik und vielen mehr die pas­
sende Lösung anbieten können.
Unsere Kunden kommen mit
kleinen Werkzeugen, die schon
fast an der Untergrenze dessen
arbeiten, was mit den Maschinen
machbar ist; andere hingegen mit
Werkzeugen, die den Maschinen
die maximale Leistung abverlan­
gen – wir haben demzufolge ein
ganz anderes Spektrum abzude­
cken“, beschreibt Technikums­
leiter Heinrich Helstab das Sze­
nario. Salopp gesagt kommen die
Kunden heute mit allen möglichen
Ideen, um auf eine Maschine zu
spannen, was Schließeinheit und
Geometrie zulassen. Umso wich­
tiger seien variable und ausrei­
chend dimensionierte Peripherie­
einrichtungen.
Vor diesem Hintergrund setzten
sich Helstab und Kepplinger mit
Markus Schinabeck und Ingo
Staib, beide Motan-Colortronic,
zusammen, um die Rahmenkri­
terien festzulegen sowie ein Las­
tenheft auszuarbeiten. Beide Un­
ternehmen arbeiten bereits seit
Jahren zusammen, was übrigens
auch auf zahlreichen Messen zu
sehen ist. „Motan-Colortronic ist
für uns ein vertrauter und zuver­
lässiger Partner, dessen Produkte
von der Qualität bis zur Flexibi­
lität und der transparenten Be­
dien­philosophie alle Eigenschaf­
ten vereinen, die wir benötigen“,
sagt Kepplinger.
Durchsatzraten in
weitem Spektrum
Helstab ergänzt das mit einem
Hinweis auf das Tagesgeschäft im
Technikum: „Wenn zu uns Kunden
für Versuche oder Musterungen
kommen, handelt es sich in der
Regel um knifflige verfahrenstech­
nische Aufgaben. Da können und
wollen wir uns bei den Versuchen
nicht mit den Peripheriegeräten
befassen. Stattdessen konzentrie­
ren wir uns lieber auf den Kunden
und dessen Projekt. Die beste Pe­
ripherie ist die, die still und leise
ohne Probleme im Hintergrund
arbeitet“, fasst er zusammen. Vor­
aussetzungen dafür seien ein sta­
biler, reproduzierbarer Prozess und
– nicht minder wichtig – ein ver­
nünftiges Bedienkonzept. „Wir
müssen uns darauf verlassen kön­
nen, dass uns die Trocknungs- und
Förderanlage das Material dauer­
haft im gewünschten Zustand zur
Verfügung stellt. Auch müssen das
Einstellen und Überwachen der
erforderlichen Parameter so un­
kompliziert sein, dass spätere Ein­
griffe nicht mehr erforderlich sind“,
formuliert er zwei Anforderungen.
Ein wichtiger Aspekt bei der Aus­
legung der Anlage war der erfor­
derliche Durchsatz, wobei einer­
seits die zu versorgenden Spritz­
gießmaschinen als auch das im
Technikum benötigte Durchsatz­
spektrum in die Überlegungen
eingingen. Bei den beiden Spritz­
gießmaschinen handelt es sich um
eine KM 300-1400 CX, die haupt­
sächlich für Leichtbauanwendun­
gen mit der Fiberform-Technolo­
gie eingesetzt wird, sowie eine KM
1600-12000 MX mit 16.000 kN
Schließkraft. Mit einem Schne­
ckendurchmesser von 120 mm
ermöglicht die MX-Maschine
Schussgewichte von bis zu 6 kg.
Die Maschine ist zudem mit einem
Mucell-Aggregat für das physika­
lische Schäumen ausgestattet. Zur
Verfügung stehen noch weitere
Plastifizierungen mit unterschied­
lichen Schneckengeometrien für
unterschiedliche Materialien wie
PERIPHERIE
10. April 2015 | Ausgabe II/2015
V
Energieverbrauch ein Thema
Trocknungsanlage Luxor A 160
mit vier Trockentrichtern – beide
Trocknungsanlagen im Krauss
Maffei-Technikum sind mit der
Energiespartechnologie ETA plus
für eine bedarfsabhängige
Luftmengenregelung ausgerüstet
Foto: Motan
Ein HCS-Fördergerät aus dem Metro G-Baukasten im Einsatz
auf einer Spritzgießmaschine im Krauss Maffei-Technikum
Foto: Motan
ETA plus „Energieeinsparung“ war ein weiteres Stichwort bei der Auslegung der Trocknungsanlage. „Während
vor 15 Jahren niemand an den Energieverbrauch
gedacht hat, ist das heute umgekehrt – der Energieverbrauch einer Maschine ist inzwischen ein Kriterium“,
schildert Heinrich Helstab. „Inzwischen messen einige
unserer Kunden ganz gezielt den Energieverbrauch für
das jeweilige Spritzgussteil.“ Da sei es nur eine Frage
der Zeit, bis auch die Peripherieeinrichtungen erfasst
werden.
Ingo Staib, Motan-Colortronic, sieht darin kein Problem
und beschreibt zwei Features der Trocknungsanlage.
„Für die Regeneration der Molekularsiebe setzen wir
serienmäßig Wärmetauscher ein, um die Energie der
heißen feuchten Abluft für die Zuluft zurückzugewinnen. In der Rückkühlphase der Regeneration arbeiten
wir mit einem geschlossenen Kühlkreislauf. Das spart
ebenfalls Energie, weil die Feuchtigkeitsaufnahme vor
dem Umschalten in den Trocknungsprozess verhindert
wird“, erklärt er. Auch aus der Abluft des Trichters lasse
sich mithilfe eines optionalen Wärmetauschers Energie
zurückgewinnen, indem sie erneut der Trocknungsluft
zugeführt wird.
Mithilfe der ETA plus Technologie ließen sich bei Trocknungsanlagen – verglichen mit einfachen Trocknern, die
permanent unter Volllast laufen – teilweise sogar bis zu
60 % Energie einsparen. Das ETA plus Prinzip beruht auf
einer Luftmengenregelung, die mit einer Temperatur­
anpassung gekoppelt ist. Das System erkennt
selbst­ständig Materialdurchsatzschwankungen oder
veränderte -eintrittstemperaturen im Trockensystem
und passt die Luftmenge automatisch dem Energiebedarf der Trockentrichter an. Darüber hinaus passt das
System auch die Trocknungstemperatur schrittweise
dem tatsächlichen Bedarf an, was beispielsweise bei
Produktionsunterbrechungen bis zu einer voreingestellten Stand-by-Temperatur gehen kann.
Flexible Unterstützung für Sonderwünsche: Markus Schinabeck
und Ingo Staib (v.l.), beide Motan-Colortronic, Harald Kepplinger
und Heinrich Helstab, beide Krauss Maffei Foto: Motan
»Wir wollen den Kunden immer den neuesten Stand
der Technik zeigen«
Harald Kepplinger, Leiter der Krauss Maffei-Anwendungstechnik
Polyolefine, technische oder lang­
faserverstärkte Kunststoffe und
darüber hinaus verschiedene
Mucell-Plastifizierungen.
„Dadurch sind wir sehr variabel,
wobei zugleich der erforderliche
Spagat deutlich wird“, sagt Kepp­
linger. „Das Thema Mucell hat
beispielsweise zuletzt gewaltig an
Bedeutung zugelegt, denn leich­
tere Bauteile und kürzere Zyklus­
zeiten sind extrem gefragt. Eine
kurze Zykluszeit bedeutet aber
auch einen größeren Durchsatz.
Daher ist ein Materialbedarf von
250 Kilogramm pros Stunde oder
mehr nicht ungewöhnlich. Um­
gekehrt kommen aber auch Kun­
den mit kleineren Werkzeugen
und wollen einen Spezialkunst­
stoff verarbeiten, für den wieder­
um höhere Temperaturen erfor­
derlich sind – was die Zykluszeit
womöglich verlängert und damit
den Durchsatz verringert. Da ge­
nügen dann beispielsweise zehn
Kilogramm pro Stunde Material.“
Die Entscheidung fiel schließlich
zugunsten einer zentralen Trock­
nungsanlage mit einem Trocken­
lufterzeuger vom Typ Luxor A 600
(maximale Trockenluftleistung
600 m³/h) mit ETA plus Energie­
spartechnologie. Dazu je zwei
Luxorbin-Hochtemperaturtrich­
ter mit 600 l beziehungsweise mit
150 l Fassungsvermögen. Alle vier
eignen sich dazu, Material mit bis
zu 180 °C zu trocknen, was der
maximalen Trocknungstempera­
tur entspricht. „Damit können wir
künftig auch technische Hochtem­
peraturmaterialien und PET trock­
nen, was mit der alten Anlage
gelegentlich problematisch war“,
stellt Kepplinger fest.
Energie der Abluft wird
zum Vorheizen genutzt
Der Trockenlufterzeuger ist mit
zwei stationären Molekularsieben
ausgestattet. Während der Rege­
nerierphase wird die Wärmeener­
gie der Abluft durch einen Wärme­
tauscher zum Vorheizen der Re­
generierluft genutzt, wodurch
Energie gespart wird. Die Rück­
kühlung der Trockenmittelpatro­
nen mit Trockenluft im geschlos­
senen Kreislauf sichert einen
kontinuierlich niedrigen Tau­
punkt sowie eine maximale Trock­
nerleistung. Die Versorgung der
Spritzgießmaschinen erfolgt über
einen manuellen Bahnhof, wobei
jedes Silo eine eigene Sauglanze
hat. Der oberhalb des Bahnhofs
installierte Vakuumerzeuger ist
wie auch die Materialversorgung
bis zu den Maschinen komplett
verrohrt.
Zum Ausstattungsumfang gehört
ferner eine integrierte Leersau­
gung. „Das ist eine für unsere
Zwecke einfach gute Einrichtung“,
erklärt Helstab. „Gerade getrock­
nete technische Kunststoffe sind
empfindlich gegen Feuchtigkeit.
Umso wichtiger ist es, dass die
Rohrleitung komplett leergesaugt
ist, ehe der Abscheider auf der
Maschine abschaltet. So ist sicher­
gestellt, dass auf der Maschine
immer eine hochwertige, trocke­
ne Materialqualität zur Verfügung
steht. Das ist gerade bei Material­
versuchen wichtig, bei denen bei
Materialwechseln innerhalb einer
Versuchsreihe eine saubere Mate­
rialtrennung elementar ist“, erläu­
tert er weiter. Materialversuche
sind übrigens auch der Grund für
die jeweils doppelte Ausführung
der Trockentrichter. Bedienung,
Überwachung und Datenverwal­
tung erfolgen in der Anlage über
die Luxornet-Steuerung. Integriert
in die Steuerung der Trocknungs­
anlage ist überdies die Fördersteu­
erung, die sowohl vier Förderge­
räte auf den Trockentrichtern als
auch die beiden Fördergeräte zur
Maschinenbeschickung umfasst.
ETA plus Technik
schont das Material
Ein oft vergessener wichtiger As­
pekt neben einer energieeffizien­
ten Trocknung (siehe Infobox) ist,
dass dabei das Material geschont
wird, indem das Risiko einer ther­
mischen Schädigung oder Über­
trocknung gebannt ist. Für Helstab
ist das „ein ganz wichtiger Punkt“.
Der Grund ist schnell erklärt:
Damit am Morgen trockenes Ma­
terial für Versuche oder Muste­
rungen zur Verfügung steht, ar­
beitet die Trocknungsanlage im
Regelfall in der Nacht zuvor – ge­
startet mit Zeitschaltuhr. Doch
nicht selten verzögern sich der
Versuchsstart oder der Versuchs­
ablauf. „Gerade bei empfindlichen
Materialien führt ein Übertrock­
nen zu entsprechenden Qualitäts­
einbußen, was einen Versuch
komplett ruinieren kann. Dank
ETA plus müssen wir uns keine
Gedanken darüber machen.“
Ein interessanter Nebenaspekt
betrifft schließlich die Erfassung
der Daten. „Die Anwender können
die von der Anlage erfassten und
gespeicherten Daten für Audits als
Nachweise heranziehen“, erklärt
Markus Schinabeck. Nicht nur,
dass vielfach die Kunden solche
Nachweise verlangen. Auch für
Audits im Rahmen von Energie­
managementsystemen werden
solche Daten verlangt.
Hilfe bei der
Inbetriebnahme
Die Installation der Trocknungs­
anlage einschließlich Verroh­
rung, Verschlauchung, Verkabe­
lung bis zu den Saugrohren und
Absaugkästen oben auf den Ma­
schinen hat Krauss Maffei selbst
ausgeführt. Die Inbetriebnahme
hingegen hat ein Servicetechniker
von Motan-Colortronic vorge­
nommen. „Es ist durchaus sinn­
voll, die Inbetriebnahme und in
diesem Zusammenhang auch die
Einweisung vom Service machen
zu lassen“, erklärt Helstab. „Alles
selbst zu machen wäre möglich,
doch der externe Spezialist schaut
bei der Gelegenheit auch danach,
ob alles richtig installiert ist und
funktioniert. Das ist absolut rund
und unproblematisch in einein­
halb Tagen erledigt gewesen“,
schildert er. Alles in allem eine
unkomplizierte Zusammen­
arbeit, bestätigen die Gesprächs­
partner.
Neben den beiden bereits erwähn­
ten Maschinen stehen in diesem
Bereich des Krauss Maffei-Tech­
nikums drei weitere Spritzgieß­
maschinen (CX300-1400, GX5504300/750 und ein Spritzgießcom­
pounder (IMC) mit 3.000 kN
Schließkraft). Letzterer benötigt
in der Regel keinen vorgeschalte­
ten Materialtrockner, weil er mit
einem Extruder arbeitet. Daneben
stehen im Technikum noch eine
Trocknungsanlage Luxor A 160
mit vier Trockentrichtern sowie
ein kleiner fahrbarer Trockner
vom Typ Luxor S 120/160 zur Ver­
fügung. Thomas Schwachulla
www.kraussmaffei.com
www.motan-colortronic.com
PERIPHERIE
VI
10. April 2015 | Ausgabe II/2015
Livekontrolle des thermischen
Fingerabdrucks
Durch die Erkennung
thermischer Fehler noch vor
oder während des Entformens unterstützt IR-Thermografie die
Qualitätssicherung in der
Spritzgießfertigung /
Vom Einrichtebetrieb bis zum
wirtschaftlichen Prozess
Aus einer festen Positionierung nimmt die montierte IR-Kamera zum jeweils gleichen Takt im Spritzgießzyklus eine Aufnahme Foto: GTT
Inlineprüfung Auf den Arburg
Technologie-Tagen 2015 wurde
das neue Qualitätssicherungssystem IR-Thermo Control auf
drei Spritzgießmaschinen installiert und vorgeführt. Dieses
System ist eine gemeinsame Entwicklung der Partner GTT Willi Steinko GmbH und Plexpert
GmbH.
IR-Thermo Control passt zum
Arburg-Motto der Produktionseffizienz „Ganzheitlich denken
– Stückkosten reduzieren“.
Bereits beim Einrichten des Spritzgießprozesses lernt der Anwender
das thermische Sehen, da sofort
nach der Inbetriebnahme des Systems die Entformungstemperatur
und deren Verteilung (thermischer
Fingerabdruck) auf dem Formteil
sichtbar werden.
Das speziell für die Anwendung
in der Praxis entwickelte System
ist einfach, schnell zu installieren
und anzuwenden. Innerhalb von
fünf Minuten ist die mittels Magnetständer leicht zu montierende
Wärmebildkamera im Werkzeug­
einbauraum der Spritzgießmaschine aufgebaut und zur Inlinethermografie bereit.
Aufnahmen im Takt
des Zyklus
Bedingt durch die feste Positionierung und Ausrichtung der
Kamera und aufgrund des immer
gleichen Zeitpunkts im Zyklus, zu
welchem über ein Signal der Spritzgießmaschine die Kamera ein
Thermobild erzeugt, ist sichergestellt, dass die Temperaturinformationen von Schuss zu Schuss
vergleichbar und Abweichungen
sofort erkennbar sind.
Über das Firmennetzwerk sind in
der Beispielkonfiguration die Informationen der drei Maschinen
auf einem zentralen Server zusammengefasst worden. Die jeweils
aktuellen thermischen Daten
werden vom Server direkt auf den
Kontrollmonitor übertragen. Eine
Auswertung und die Zuordnung
von möglicherweise auftretenden
thermischen Fehlern sind damit
jederzeit und auch im Nachhinein
möglich.
Deshalb eignet sich IR-Thermo
Control zur kontinuierlichen thermischen Qualitätsüberwachung
im Spritzgießprozess. Das dargestellte Livebild der Spritzgussteile sowie die aufgezeichneten Temperaturwerte werden auch als
Grafik dargestellt und lassen innerhalb der Fertigung auftretende
Abweichungen und Drift sofort
erkennen. Daraus kann der Anwender die Herkunft der thermischen Unzulänglichkeiten feststellen und durch entsprechende
Maßnahmen beseitigen. Die Software überwacht die vom Anwender gesetzten Toleranzgrenzen
und gibt bei Überschreiten dieser
Werte ein Signal an die Spritzgießmaschine zum Öffnen einer Aus-
Überwachung der Fertigung von Silikongriffen im 4-fach-Werkzeug mit Thermografien von den Arburg Technologie-Tagen Foto: GTT
schussweiche oder möglichen
anderen Aktionen.
Auge für thermische
Prozessstabilität
Gerade bei technischen Formteilen ist es unabdingbar, für eine
thermische Prozessstabilität zu
sorgen. Dimensionen und Oberflächenqualität werden durch die
Konstanz von Druck und
Tempera­tur erzeugt und stabil
gehalten.
Das folgende Beispiel zeigt den
Einpendelvorgang bis zum Erreichen der thermischen Stabilität im
Prozess eines Spritzgussteils. Das
Werkzeug mit einem Gewicht von
290 kg benötigt vom Anfahren bei
Raumtemperatur und gleichzeitigem Einschalten des Temperiergeräts auf einen Wert von 60 °C
bis zum Erreichen der mittleren
Entformungstemperatur bei dieser
Anwendung annähernd 400
Schuss. Hierbei zeigt sich wieder
einmal die Notwendigkeit, Werkzeuge bereits außerhalb der Spritzgießmaschine vorzutemperieren,
um Anlaufzeiten und Ausschuss
zu reduzieren.
System aus dem Koffer
Die Handhabung sowie die Anwendung der Kamera und der
erforderlichen Software sind auch
für Nichtexperten leistbar. Für
unterschiedliche Bauteilgrößen
PERIPHERIE
10. April 2015 | Ausgabe II/2015 VII
In der Überwachungsgrafik werden kritische
Stellen am Teil gesondert ausgezeichnet und
auf Mausklick beispielsweise die mittlere
Entformungstemperatur
ausgewiesen Foto: GTT
Erkennung von Kostenfressern
Welche Notwendigkeit besteht, ein Inline-Thermographie-System im Spritzgießprozess einzusetzen?
Nicht beherrschte und instabile Prozesse sind die am
häufigsten anzutreffenden Kostenfresser in der Spritzgießfertigung. Immer noch ist ein hoher Anteil aller
formteilbezogenen Fehler wie zum Beispiel mangelnde
Dimensionsstabilität, Verzug, unzureichende Oberflächenqualität, Gratbildung, Einfallstellen, stark schwankende
Formteilqualität sowie zu lange Zykluszeiten auf die
Qualität und Einstellung der Werkzeugtemperierung im
Prozess zurückzuführen.
Mit IR-Thermo Control steht dem Spritzgießer ein Instrument zur Verfügung, mit welchem er vom Einrichteprozess bis hin zur Optimierung und der Serienfertigung ein
zuverlässiges System zur Ermittlung der bestmöglichen
Zykluszeit zur Verfügung hat.
und Entfernungen zur Werkzeugoberfläche stehen verschiedene Objektive zur Verfügung.
Gemessen und überwacht werden
ausschließlich die Entformungstemperatur der Bauteile sowie die
über die Software festgelegten
Formteilbereiche, welche beliebig
toleriert werden können.
Das in einem robusten Alukoffer
untergebrachte IR-System be­
inhaltet alle erforderlichen Elemente einschließlich Software
zum Betrieb der Anwendung. Zum
Betreiben und Überwachen von
IR-Thermo Control ist ein handelsübliches Notebook ausreichend.
Kein anderes technisches Instrument fördert so gnadenlos thermische Unzulänglichkeiten wie
zu hohe Temperaturdifferenzen
an Spritzgussteilen und Werk­
zeugen zutage wie die Thermo­
kamera.
Thermische
Fehlerquellen
In der mobilen Ausgabe dieser K-PRAXIS finden Sie zusätzliches Bildmaterial sowie eine
Übersicht typischer Fehlerquellen in Erscheinungsform und Ursachenbeschreibung.
Liveüberwachung der
Oberflächenhitze
Das Einrichten der Kamera erfolgt
in drei Schritten:
1. Befestigen der Kamera am
Magnetständer und Positionieren der Optik in Richtung
Bauteil
2. Verbinden des USB-Anschlusses der Kamera mit dem Rechner und Aktivieren des Standbilds zur Einstellung der Optik
3. Setzen der Überwachungsbereiche und Einschaltung der
Liveüberwachung
Bei der Festlegung der Überwachungsbereiche wird der Anwender von der Software unterstützt.
Diese gibt für die gewählte Materialgruppe Vorschläge zur Auswahl geeigneter Oberflächentemperaturen sowie zur Festlegung
von Ober- und Untergrenzen.
Damit ist das System zur Überwachung aktiviert.
Durch Anwendung eines Zusatzmoduls kann ein Referenz-Temperaturwert in Form eines analogen Signals direkt an die Maschinensteuerung zurückgegeben
werden. Dieser Wert kann für
beliebige Schaltvorgänge in der
Maschine herangezogen werden
und wird in die Qualitätsauswertung mit aufgenommen.
So liefert IR-Thermo Control dem
Einrichter verlässlich zusätzliche
Informationen und erweitert seinen Handlungsspielraum hinsichtlich der Optimierung des
Spritzgießprozesses. Bei Einsatz
in der Prozessüberwachung prüft
das System die gesamte Temperaturverteilung an der sichtbaren
Oberfläche des Formteils. Abweichungen in Teilbereichen der
Oberfläche werden sofort erkannt.
Dadurch wird eine 100-%-Prüfung der Formteilqualität möglich.
Willi Steinko, GTT;
Thomas Mann, Plexpert
www.arburg.com
www.gtt.de
www.plexpert.de
Ein hybrider Allrounder
370 H mit Inline-Thermografiesystem auf den
Arburg-TechnologieTagen Foto: GTT
Eine Grafikdatei
für jeden Schuss
Informationen von drei
laufenden Maschinen
werden auf einem zentralen Server zusammengefasst und auf einem
Monitor dargestellt
Foto: GTT
Fehlererkennung Der
Nutzen des Systems liegt in
erster Linie darin, dass es
aus einer Änderung der Entformungstemperatur (Formteiloberfläche) Rückschlüsse
auf Prozessveränderungen
erlaubt. Die Ursachen solcher
thermischen Veränderungen
können sein:
• Bildung von Hotspots
• Schwanken der Durchflussmenge und Temperatur bei der Werkzeugkühlung und -temperierung
• Veränderungen der
Schmelzetemperatur oder
-viskosität im Prozess
• Änderungen des Trocknungszustands teilkristalliner Werkstoffe
• Störungen bei der Heiß­
kanalregelung
• schwankende Konvektion
in der Fertigung (zum
Beispiel durch Zugluft –
offenes Fabriktor)
• Feststellung des Zeitablaufs bis zum Erreichen
der thermischen Prozessstabilität
PERIPHERIE
VIII 10. April 2015 | Ausgabe II/2015
Blum definiert ein eigenes Temperierniveau
Mit seinen speziellen technischen Anforderungen hat der traditionsreiche Möbelzulieferer Julius Blum
die Temperiertechnik von Wittmann herausgefordert und vorangebracht
Bei Julius Blum installierte Tempro plus D-Temperiergeräte: Transportwagen mit zwei Ebenen minimieren die Stellfläche. Neben einer Durchflussmessung mittels Ultraschall verfügen die Zweikreisgeräte über
diverse weitere Sonderfunktionen Fotos: Wittmann
Temperiertechnik Hohes Qualitäts-
bewusstsein stand bei der Julius
Blum GmbH in Höchst/Österreich
schon immer an erster Stelle, und
so kommen nicht zuletzt auf dem
Gebiet der Temperiertechnik nur
solche Geräte zum Einsatz, die den
hohen Erwartungen gerecht werden. Seit der Entwicklung der
ersten Wittmann-Temperiergeräte setzt der Möbelzulieferer auf
diesen Partner – von den kompakten Geräten der Serie Compact im
Jahre 1985 bis hin zum Tempro
plus D des Jahres 2014. Derzeit
sind bei Blum über 200 Hightechtemperiergeräte der Serie Tempro
plus D von Wittmann in Betrieb.
Spezielle Kundengeräte
setzen neue Standards
Eigens für die Bedürfnisse von
Blum wurde eine spezielle Ausstattung der Temperiergeräte definiert und von Wittmann auf die
Erfordernisse von Blum abgestimmt im intensiven Austausch
mit den dortigen technischen
Abteilungen und dem Bedienper-
sonal. Aus dieser Zusammenarbeit
ging schließlich ein Hochleistungstemperiergerät hervor, dessen spezielle Anforderungen letztlich als allgemeiner Standard für
Wittmann-Temperiergeräte definiert wurden.
Die für Blum gebauten Temperiergeräte sind mit einem farbigen
5,7“-Touchscreen und der neusten
Reglertechnologie ausgestattet. Sie
verfügen über einen geschlossenen
Kreislauf ohne Sauerstofftank,
wartungsfreie Ultraschall-Durchflussmessung, eine Funktion zur
unbegrenzten Formentleerung
und eine Schnittstelle zur Spritzgießmaschine. Darüber hinaus
sorgen spezielle Pumpen für einen
optimalen Durchfluss auch bei
engen Kühlbohrungen. Robuste
Laufrollen und die Sonderlackierung in den Farben von Blum
runden die Ausstattung ab.
Da zur Herstellung der bei Blum
verwendeten hochkomplexen
Spritzgussteile der Einsatz von
zwei Doppeltemperiergeräten nötig ist, wurde für die Geräte ein
spezieller Transportwagen mit
zwei Ebenen konstruiert, was den
benötigten Stellplatz minimiert.
Ultraschall misst auch
geringe Durchflüsse
Bei der Produktion von Präzisionsteilen stellt die permanente
Kontrolle des Durchflusses einen
zentralen Aspekt dar. Hier setzt
Wittmann auf die berührungs­lose
Durchflussmessung mittels Ultra­
schall. Aufgrund technischer Erfordernisse stellen enge Kühlbohrungen in den Werkzeugen bei
Blum keine Seltenheit dar, was
dazu führt, dass der Druckverlust
bei der Temperierung sehr hoch
ausfallen kann. Durchflussleistungen von weniger als 2 l/min
können sich so durchaus einstellen.
Die Neuentwicklung der Wittmann Ultraschall-Durchflussmessung ermöglicht permanente
exakte Messungen auch unter
einem Wert von 1 l/min. Die Aufzeichnung der Daten erfolgt über
24 Stunden hinweg; diese können
auf einem USB-Stick abgespeichert
und mit einer speziellen Wittmann-Software ausgewertet werden. Lückenlose Überwachung
und Protokollierung des gesamten
Produktionsablaufs werden so
sehr einfach möglich.
Um den besonderen Schwierigkeiten zu begegnen, die enge Werkzeugkanäle verursachen können
– nämlich hohen Druckverlust
und ungleiche Wärmeverteilung –, wurden an den für Blum
gefertigten Geräten besondere
Maßnahmen realisiert. Die Zusammenarbeit von Wittmann und
seinem Pumpenlieferanten führte zur Entwicklung einer speziellen Pumpe mit geringerer Literleistung und höherem Druck, die
hier zur Anwendung gelangte. So
konnte der Wirkungsgrad der
Pumpe wesentlich verbessert werden, und Kavitation im Pumpengehäuse wird weitgehend vermieden. Eine Verteilung der Fördermenge auf zwei oder mehrere
Kreise wirkte sich hinsichtlich
konstanter Wärmeverteilung und
verbesserter Durchströmung im
Werkzeug ebenfalls positiv aus.
All diese Maßnahmen führten zu
einer wesentlichen Verbesserung
der Oberflächen von Spritzgussteilen, und es konnten kürzere
Zykluszeiten erzielt werden.
Parallele Anbindung
ans Werkzeug
Um auch bei Verwendung dieser
Technik die einzelnen Durchflussmengen exakt kontrollieren zu
können, setzt Wittmann eine ins
Gerät integrierte Kontrolle beider
Temperierkreise ein, die jeweils
über zwei separate Formzu- und
-abgänge verfügen. Blum entschied sich bei komplizierten
Werkzeugen für diese Art der
Durchflussverteilung, wo anstatt
einer seriellen Anbindung ans
Werkzeug einer parallelen der
Vorzug gegeben wird.
Überall dort, wo mehr als zwei
Formkreise zu überwachen sind,
bietet Wittmann eine Lösung mit
einem externen WFC-Verteilersystem an (Water Flow Control).
Diese Mehrkreis-DurchflussÜberwachungseinheit kann direkt
an den Aufspannplatten der
Spritzgießmaschine angebracht
werden, was die Schlauchlängen
und somit auch den Druckverlust
auf ein Minimum beschränkt. Pro
WFC-Einheit können acht Kreise
kontrolliert werden. Auch hier ist
die Anbindung an die Spritzgießmaschine über eine serielle
Schnittstelle möglich.
Die intensive und nun schon viele Jahre andauernde Zusammenarbeit mit Blum ermöglicht es
Wittmann, sich umgehend mit neu
entstehenden speziellen Anforderungen zu befassen und schnellstmöglich passende Lösungsvorschläge auszuarbeiten. Zurzeit
werden bei Blum neue Ansätze zur
weiteren Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit von Formteilen verfolgt, wobei Wittmann
abermals seine langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Temperiertechnik einbringt.
Walter Lichtenberger, Bereichsleiter Temperiertechnik , Wittmann Kunststoffgeräte, Wien
www.blum.com
www.wittmann-group.com
Kompetenz für Möbel
Global Im Jahr 1952 in Höchst in Vorarlberg (dem
westlichsten österreichischen Bundesland) gegründet,
ist die Julius Blum GmbH heute ein renommierter
international agierender Hersteller von Scharnieren,
Klappen- und Auszugsystemen für die Möbelbranche.
Weltweit sind für das Familienunternehmen rund 6.400
Mitarbeiter im Einsatz, die zuletzt einen Jahresumsatz
von 1,44 Mrd. EUR erwirtschafteten, wobei der im
Ausland realisierte Anteil 97 % beträgt. Blum unterhält
sieben Werke in Vorarlberg und Produktionsstandorte
in Polen, den USA und Brasilien sowie 27 weitere Tochtergesellschaften beziehungsweise Repräsentanzen in
aller Welt. Das Unternehmen liefert seine Produkte in
über 120 Länder.
Höchstes Qualitätsbewusstsein machte Blum zu einem der weltweit renommiertesten Hersteller von Scharnieren, Klappen- und
Auszugsystemen für die Möbelbranche Foto: Blum
Blick ins Innere des Tempro plus D mit der neuen Ultraschall-Doppel-Durchflussmessung: permanente exakte Messungen auch unter einem Wert von 1 l/min Foto: Wittmann