Spritzgießen 24 Kappen in 3,5 Sekunden – in Moskau zeigte Arburg High-End Seite 14 Extrusion Peter Oswald von Krauss Maffei Berstorff über Trends und Lösungen Seite 25 DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE Wachstum geht weiter Das Ergebnis der aktuellen Composites-Markterhebung liegt vor: Die Geschäftslage wird positiv beurteilt, für die Zukunft gibt sich die Branche jedoch etwas weniger optimistisch Ausgabe 3 | 6. Februar 2015 46. JAHRGANG POLYME ( H ) R Evolution verkehrt In Heidenheim werden derzeit Schafe von Mammuts verdrängt. Unvorstellbar? Nein: Die Eiszeitriesen kommen von einem Schweizer Wasserrutschenhersteller und sind aus GFK, ebenso wie die Schafe. Die Stadtverwaltung möchte die rund 1 m hohen Figuren in der Stadt aufstellen. Die Schafe, noch übrig von der Landesgartenschau, werden dann wohl alt aussehen. AUS DEM INHALT WIRTSCHAFT Produktion eines CFK-Monocoque: Als Wachstumstreiber nennt die Compositesbranche auf Werkstoffseite CFK und auf Anwendungsseite den Automobilbau Foto: BMW Schweiz: Mit Innovationen gegen Existenzsorgen�������������� 2 In Lüdenscheid entsteht ein Internat für Kunststofftechnik 6 Verbundwerkstoffe Seit 2013 erhebt BRANCHE EFSA sieht kein erhährungsbedingtes Gesundheitsrisiko durch Bisphenol A������������������������������������������������������������������ 9 TECHNOLOGIE Weber nimmt Maschine mit 55.000 kN Schließkraft von Krauss Maffei in Betrieb������������������������������������������������������ 13 Extrusionsbeschichtungsdüse von Nordson beseitigt Randwulstbildung ��������������������������������������������������������������� 27 die Wirtschaftsvereinigung Composites Germany anhand einer halbjährlichen Mitgliederbefragung Kennwerte zur momentanen und zukünftigen Marktentwicklung im Bereich Composites. Die aktuellen Ergebnisse der vierten Befragung liegen jetzt vor. Demnach wird die aktuelle Geschäftslage positiv beurteilt. Schätzten in der letzten Befragung jedoch noch fast 90% die Geschäftslage als „eher positiv“ oder „sehr positiv“ ein, ging dieser Anteil auf etwas mehr als zwei Drittel der Befragten zurück. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass die Einschätzung der künftigen Geschäftslage weiterhin deutlich positiv ist. Etwa 90% der Befragten gehen im nächsten halben Jahr von einer gleichbleibenden oder sogar verbesserten Geschäftslage aus. Entsprechend freundlich zeigt sich das Bild bei den geplanten Anla- geninvestitionen, die fast zwei Drittel der Befragten für wahrscheinlich halten. Gefragt nach den zukünftigen Wachstumstreibern auf Werkstoffseite entfiel fast die Hälfte der Nennungen auf CFK. Regional werden Deutschland und Asien in diesem Bereich als die dynamischsten Märkte angesehen. Erstmals wurde auch nach Anwendungsbereiche gefragt: Die Automobil- und die Luftfahrtindustrie werden sich demgemäß, aus Sicht der Compositesindustrie, am positivsten entwickeln, gefolgt von der Windenergie. Ausgehend von einem sehr hohen Niveau werden sowohl die generelle als auch die eigene Geschäftslage etwas negativer beurteilt als bei den Vorbefragungen. Die Einschätzung der Geschäftslage bleibt trotz dieses leichten Rückgangs aber generell positiv. mg www.composites-germany.de Spielwaren weiter im Aufwind Märkte wachsen – gefragt sind Klassiker und elektronisches Spielzeug Spielwarenmesse Gute Stimmung Der Weltmarkt für Leichtbaumaterialien soll laut einer aktuellen Studie bis 2019 ein Volumen von 133,1 Mrd. USD (115 Mrd. EUR) erreichen. Die Marktforscher von Markets & Markets rechnen für die gesamte Branche mit einem Wachstum von 8,5%. Dabei sind allerdings auch Metalle berücksichtigt. Der Markt für Composites wird sich demnach mengenmäßig mit einer Rate von 6,6% entwickeln. Haupttreiber sind die schärfer werdenden internationalen Regularien für die Luftreinhaltung. Entsprechend wurden im Jahr 2013 rund 90% der weltweit verbrauchten Leichtbaumaterialien im Automobilbau eingesetzt. Der Flugzeugbau kam auf rund 5%. 133 Mrd. DIE ZAHL DER WOCHE auf der Spielwarenmesse, die am Montag ihre Tore schloss: Mit gut 2.800 Firmen waren mehr Aussteller als je zuvor nach Nürnberg gekommen, um Spielwaren sowie Produkte für Hobby und Freizeit zu präsentieren. Die Mehrzahl der Aussteller hat außerdem Grund zur Freude: Die Branche wächst nach wie vor – trotz wirtschaft licher Krisen: Der weltweite Markt hat laut Euromonitor 2014 um 3,1% auf 64 Mrd. EUR zugelegt. In Deutschland hat er erstmals die 2,7-EUR-Marke überschritten. Stark zeigten sich auch die Auslandsmärkte im vergangenen Jahr: Der US-Spielwarenmarkt legte um 4%, der britische um 4,4% und der Schweizer um 3,9% zu. Daran partizipieren auch die deutschen Spielwarenhersteller: Laut Statistischem Bundesamt wurden 2014 Spielwaren im Wert von 1,58 Mrd. EUR hergestellt – und damit fast so viel wie im Jahr zuvor. Die größte Bedeutung hatte dabei er- neut die Herstellung von Spielzeug aus Kunststoff: Sie machte mit 27,7% mehr als ein Viertel des gesamten Produktionswerts aus. Auch für die nächsten Jahre stellen die Marktauguren von Euromonitor weiteres Wachstum in Aussicht: 2018 soll der globale Markt 74 Mrd. EUR groß sein. Weltweit boomen derzeit laut Euromonitor interaktive Spielwaren wie digitale Puppen und tragbare Technologie. Auch in Deutschland lag Spielzeug, das über Apps gesteuert wird, 2014 im Trend; gefragt waren zudem teureres Roboterspielzeug und moderne Klassiker. In diesem Jahr werde die Entwicklung weiter Richtung elektronisches Spielzeug sowie lehrreicher und komplexerer Funktionen gehen. Auch beobachtet Euromonitor, dass Gesundheit und Nachhaltigkeit die Kaufentscheidungen in Deutschland zunehmend beeinflussen. Nicht zuletzt deswegen müssen sich die Spielwarenhersteller im- Ein Klassiker in neuer, limitierter RacingEdition-Auflage: das Bobby-Car Foto: Simba-Dickie mer wieder auf neue internationale Sicherheitsstandards einstellen. So gilt ab Ende 2015 beispielsweise ein neuer Grenzwert für Weichma- cher mit flammhemmenden Eigenschaften: Sie dürfen nur noch 5 mg pro Kilogramm TCEP, TCPP oder TDCP enthalten. sk www.spielwarenmesse.de Meldungen von der Spielwarenmesse Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren WIRTSCHAFT 2 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 EDITORIAL Schicht für Schicht Die additive Fertigung kann vieles verändern – als sinnvolle Ergänzung etablierter Verfahren Es ist noch gar nicht lange her, da stand der Begriff verarbeiter?“. Am Abend des ersten Tagungstags „Additiv“ praktisch ausschließlich für Hilfsstoffe werden sich klassische Kunststoffverarbeiter, Kleinoder Zusatzstoffe, die Produkten in geringen Men- serienhersteller, Maschinenbauer und Vertreter gen zugesetzt werden, um bestimmte Eigenschaften verschiedener Hochschulen mit der Bedeutung und zu erreichen oder zu verbessern. So steht’s nach wie den Perspektiven des dreidimensionalen Druckens von Kunststoffen beschäftigen. vor in Wikipedia und dies ist auch korrekt. In letzter Zeit hat allerdings eine andere Bedeutung Klar ist: Für die flexible Fertigung kleiner Stückstark zugenommen, die additive zahlen, bei hoher IndividualisieFertigung; eine Technologie, die rung und wenn es darum geht, in nicht nur in der Kunststoffbranche kürzester Zeit ein dreidimensioderzeit in aller Munde ist und die nales Bauteil herzustellen, ist die für den schichtweisen Aufbau additive Fertigung schon heute nicht mehr wegzudenken. Und die dreidimensionaler Werkstücke Entwicklung geht rasant weiter. steht – gerne und vor allem bei einfachen Anlagen auch als 3DAber wenn – wie bei vielen KunstDrucken bezeichnet. stoffteilen – bei hohen AnfordeMit verschiedensten Verfahren rungen an Genauigkeit, Präzision lassen sich nicht nur Kunststoffe, und Oberfläche in Serie gefertigt sondern auch Metall und Keramik, werden muss, sehe ich für eine ja sogar Schokolade und vieles additive Fertigung der Teile nur mehr schichtweise zu dreidimenäußerst geringe Chancen. Und in sionalen Bauteilen aufbauen – und der Massenfertigung gar keine. zwar ohne zuerst mit viel Aufwand Dies heißt aber nicht, dass die adeine Form herstellen zu müssen. Günter Kögel | Chefredakteur ditive Fertigung bei hochwertigen Es vergeht fast kein Tag, an dem Bauteilen in großen Serien grundnicht mindestens eine Pressemitteilung zu diesem sätzlich außen vor bleiben muss – ganz im GegenThema auf den Tisch der Redaktion flattert. Das teil. Denn im Formenbau erschließt der schichtweiSpektrum reicht von neuen Systemen und Anwen- se Aufbau völlig neue gestalterische Möglichkeiten. dungen über Tagungen und Seminare bis hin zu Ein Beispiel ist die konturnahe Temperierung der Sonderschauen auf den verschiedensten Messen. Werkzeuge. Wo heute mit konventionellem Formen Jüngstes Highlight: Der US-Hersteller Local Motors bau bei komplexen Teilen ein zielgenaues Heizen hat live auf der North American International Auto oder Kühlen noch an der Herstellbarkeit scheitert Show in einer Mikrofabrik aus einem kohlenfaser- oder zumindest Kompromisse erfordert, bietet die verstärkten ABS-Kunststoff ein fahrfähiges Auto additive Fertigung ganz andere Möglichkeiten. gedruckt. Mehr dazu auf www.k-zeitung.de. Wo und wie das Medium zum Heizen oder Kühlen Angesichts der schier grenzenlosen Möglichkeiten durch die Form fließt, bestimmt nicht mehr die kann man schon ins Grübeln kommen, inwieweit Zugänglichkeit bei der spanenden Metallbearbeitung. sich diese Technologie auf die Zukunft der Kunst- Es zählen allein die technischen Anforderungen. stoffbranche auswirken wird. So widmet sich auch die Podiumsdiskussion beim diesjährigen Stuttgarter Kunststoffkolloquium dem Thema „3D-Drucken – Gefahr für den Kunststoff- Asien braucht Toluol Grundstoff für Polyester und PUR: Ceresana untersucht den Weltmarkt für Toluol Kunststofferzeugung Kraftstoffzu- sätze oder Lösungsmittel, Ausgangsstoffe für PolyurethanKunststoffe oder für Sprengstoffe: Toluol wird für zahlreiche Anwendungen gebraucht. „Das Marktvolumen ist beträchtlich“, sagt Oliver Kutsch, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Ceresana: „Im Jahr 2013 wurde Toluol für rund 24,5 Milliarden USDollar verbraucht.“ Eine neue Studie von Ceresana analysiert den gesamten Weltmarkt für diese wichtige Petrochemikalie. Verarbeitung zu Benzol und Xylol Produktion von Toluoldiisocyanat (TDI) bei der BASF am Standort Geismar LA/USA: wachsender Bedarf an Toluol Foto: BASF Toluol ist ein aromatischer Kohlenwasserstoff. Die direkte Gewinnung aus Erdöl oder Kohle ist nicht wirtschaftlich. Meist entsteht Toluol daher als Nebenprodukt bei der Erdölverarbeitung. Gebraucht wird Toluol vor allem für die Herstellung von anderen Chemikalien: Im Jahr 2013 wurden rund 56% der gesamten Toluol-Produktion zu Benzol und Xylol umgewandelt. Durch Hydrodealkylierung (HDA-Prozess) wird Benzol gewonnen, bei der Toluol-Disproportionierung (TDP-Prozess) und der Transalkylierung von Toluol entstehen Benzol und Xylol. Xylol ist vor allem deshalb von kommerziellem Interesse, weil weltweit die Nachfrage nach Paraxylol stark wächst. Paraxylol wird hauptsächlich zu Terephthalsäure (TPA) weiterverarbeitet, die wiederum für die Herstellung von Polyester bzw. PET-Kunststoffen benötigt wird. Der größte Absatzmarkt dafür sind Polyesterfasern. Diese Industrie hat in den letzten Jahren besonders in Asien-Pazifik einen starken Aufschwung erlebt. Mittlerweile entfallen auf diese Region fast 80% des weltweiten Paraxylol-Verbrauchs. Europa und Amerika unter Druck Polyurethane erobern immer neue Anwendungsgebiete: Kunststoffe, Schaumstoffe, Klebstoffe, Lacke oder auch Textilfasern. In der Folge steigt die Nachfrage nach dem Zwischenprodukt TDI (Toluol-2,4-diisocyanat), das aus Toluol hergestellt wird. Besonders in Asien-Pazifik werden die Produktionskapazitäten dafür stark ausgebaut: In dieser Region wird bis zum Jahr 2021 der ToluolVerbrauch für die Produktion von TDI voraussichtlich um mehr als 4,4% pro Jahr zunehmen. In vielen Industrienationen sinkt die Nachfrage nach Kraftstoffen aus fossilen Rohstoffen. Raffineriebetreiber in Nordamerika und Westeuropa müssen außerdem mit modernen Produktionsanlagen konkurrieren, die in Asien-Pazifik und dem Mittleren Osten an den Start gehen. Schließungen von Raffinerien verringern aber auch das Angebot des Nebenprodukts Toluol. Die Produzenten in den westlichen Industrieländern geraten auch deshalb unter Druck, weil im Mittleren Osten und in Afrika die Herstellung von Benzol stark ausgebaut wird. Dieses Benzol wird zu einem großen Teil auf den Weltmarkt exportiert. In der Folge wird in anderen Regionen weniger Toluol für die Herstellung von Benzol gebraucht. mg www.ceresana.com Mit Innovationen gegen Existenzsorgen Swiss Plastics Innovationstagung in Luzern im Zeichen des Franken-Schocks – Experten empfehlen Erhöhung des Innovationstempos Schweiz „Der 15. Januar 2015 war ein Schock für uns alle“, gestand Patrick Semadeni, Geschäftsführer der Semadeni Plastics Group mit Sitz im Schweizer Ostermundingen und Vizepräsident von Swiss Plastics, auf der Innovationstagung des Branchenverbands. Gut 200 Besucher waren Ende Januar zu der Veranstaltung nach Luzern gekommen. „Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Kunststoffverarbeiter hat sich durch die Entkoppelung des Franken vom Euro auf einen Schlag drastisch verschlechtert. Unsere Produkte wurden um 15 Prozent teurer. Seitdem ist die Verunsicherung groß, wir wissen nicht, auf welchen Franken-Kurs wir uns einstellen sollen.“ Laut Semadeni sind die Schweizer Verarbeiter unterschiedlich stark von der Entscheidung der Nationalbank betroffen: Während Firmen, die sich auf Spezialitäten fokussieren, weniger betroffen seien, treffe es typische Auftragsfertiger mit hoher Exportquote umso härter. Rund ein Drittel der verarbeiteten Kunststoffwaren geht nach dem Innovation Report 2015, den Swiss Plastics auf dem Event präsentierte, in den Export. „Die Nationalbank fährt eine Crashpolitik. Ich hoffe, ich habe unrecht. Aber ihr Paradigmenwechsel wird uns viel Geld kosten, die Realwirtschaft wird grausam leiden“, kritisierte auch Rudolf H. Strahm, Schweizer Alt-Nationalrat sowie Ökonom und Bildungspolitiker. „Die großen Firmen können im Ausland zu Europreisen einkaufen, doch kleineren Firmen ist dies nicht möglich.“ Verlagerung ins Ausland droht Riwisa handhabt dies bereits. „Dass wir in Euro einkaufen, ist natürlich derzeit ein Vorteil“, sagt General Manager Horst Beck. „Aber letztlich kann das nicht der Königsweg für den Standort Schweiz sein, genauso wenig wie eine Verlagerung der Fertigung ins Ausland. Das wäre die Kapitulation. Wir müssen es vielmehr schaffen, durch Innovationen und interne Optimierungen marktgängige Preise zu erzielen.“ Er sieht bei Riwisa beispielsweise noch großes Potenzial in der Optimierung von Rüstzeiten und Lagerkapazitäten. „Das Optimierungspotenzial zu heben ist nicht so einfach“, wendet indes Semadeni ein. Schließlich hätten die Unternehmen in den vergangenen Jahren schon vieles ausgereizt. Der Automatisierungsgrad sei bereits vergleichsweise hoch in der Schweiz, vor allem kleinere Firmen hätten hier das Nachsehen, weil die Banken sie nicht hinreichend unterstützen. Mit Forderungen an die Politik wollte sich der Vizepräsident von Swiss Plastics (noch) zurückhalten: „Wir wollen erst den Puls der Branche fühlen, das heißt die Meinungen unserer Mitglieder einholen.“ Bei einem Treffen Anfang Februar wollte man dann auch über mögliche Preissenkungen diskutieren sowie über das Mittel der Kurzarbeit, für das der Bundesrat in der Zwischenzeit grünes Licht gegeben hat. „Das Instrument der Kurzarbeit ist strukturell keine Lösung und speziell für uns keine Option, wir verzeichnen keine Auftragsstornierungen“, betonte Claude A. Fischer, Leiter des Geschäftszweigs Versorgung bei GF Piping Systems, Schaffhausen. „Kurzarbeit kommt für uns nicht infrage“, sagte auch Riwisa-Geschäftsführer Beck. Er verglich die aktuelle Situation mit der auf der Titanic: „Wir sind mit voller Wucht auf einen Eisblock gefahren. Das heißt, unsere Auftragsbücher sind voll. Unser Problem ist somit nicht zu wenig Arbeit, sondern, dass wir weniger oder gar kein Geld mehr verdienen.“ Spezialisierung statt Commodity Doch wohin steuert die Branche nach dem Franken-Schock? Patentrezepte dafür hat niemand – aber Ideen: „Investitionen in Hightech und die Produktion von Spezialitäten werden sich für die Verarbeiter lohnen – also alles mit höherer Wertschöpfung“, so Semadeni. Für schwierig hält er alle Bereiche, die den Massenmarkt bedienen und bei denen das Innovationspotenzial niedrig ist. Dazu gehören für ihn auch Verpackungen. „Commodity-Produkte bergen immer die Gefahr, dass sie in Billiglohnländern kostengünstiger produziert werden können“, pflichtete ihm Fischer bei. Sein Unternehmen hat beispielsweise intelligente Fittings entwickelt: Auf einem QR-Code sind sämtliche Informationen über die Anschlussstücke hinterlegt: Werkstoff, Schweißbarkeit etc. „Solchen innovativen Lösungen gehört die Zukunft, da können Billiglohnländer nicht mithalten“, ist Fischer überzeugt. „Wir haben das Knowhow dafür in der Schweiz, wir müssen es nur heben.“ Dabei rief er die Besucher zu „Mut mit kalkuliertem Risiko“ auf, die Geschwindigkeit bei der Entwicklung zu erhöhen: „Time-to-Market ist ein Wettbewerbsvorteil. Die Gründlichkeit, für die wir Schweizer bekannt sind, ist vielleicht in Deutschland noch höher. Aber manchmal reichen auch 80 Prozent davon – und Sie sind mit dem Produkt schneller am Markt.“ Branche bildet zu wenig Lehrlinge aus Als wesentlichen Hebel, um die Innovationskraft der Branche langfristig zu steigern, werteten die Experten in Luzern die Ausund Weiterbildung. Entsetzt zeigte sich Bildungspolitiker Strahm angesichts der geringen Quote von Lehrlingen in den Schweizer Kunststoffunternehmen: Mit 0,2 pro 100 Vollzeitkräften liege sie weit unter den empfohlenen 6%. „Wo ist die Zukunft Ihrer Branche?“, fragte Strahm die Zuhörer. „Innovationspolitik ist Bildungspolitik. Und Bildung muss daher Chefsache sein.“ Er appellierte auch an Swiss Plastics, sich dieses Themas anzunehmen – und gegebenenfalls neue Berufe und Curricula für die Ausbildung zu entwickeln. Zudem plädierte er dafür, mehr erfahrene Mitarbeiter über die höhere Berufsbildung – vergleichbar mit den Berufsakademien in Deutschland – weiterzuqualifizieren: „Die höhere Berufsbildung ist eine entscheidende, aber verkannte Säule der Schweizer Wirtschaft. Denn diese Mitarbeiter sind unsere technische Intelligenz. Sie fördern Innovationen in den Betrieben, weil sie in der Lage sind, Neuentwicklungen in der Fertigung umzusetzen.“ Swiss Plastics kündigte das Projekt Ausbildungskalender an. „Entstehen sollen Konzepte für die Förderung von Talenten in der Kunststoffindustrie sowie ein Handlungsleitfaden für alle Akteure“, so Jürg De Pietro, Interimspräsident von Swiss Plastics. sk www.swissplastics.ch Bildergalerie zur Swiss Plastics Innovationstagung Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren WIRTSCHAFT 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 3 Terahertz-Technologie auf dem Vormarsch Richtungswechsel von reiner Wissenschaft zur Kommerzialisierung deutlich messbar Zerstörungsfreie Prüfung Die Tera- hertz-Messtechnik ist nach einer Studie des SKZ in der industriellen Praxis angekommen. Patent anmeldungen, Publikationszahlen und Systemanbieter weisen beachtliche Steigerungsraten auf, die Systemvarianten werden vielfältiger, erste Serienanwendungen existieren und die Systempreise fallen. Dies alles sind günstige Indikatoren für potenzielle Interessenten und Anwender. Der Bereich des elektromagnetischen Spektrums zwischen Infrarot und Mikrowellen, der heute meist Terahertz genannt wird, ist per se nicht neu. Die früheren Synonyme wie Ferninfrarot- oder Submillimeter-Wellen wurden jedoch weitgehend verdrängt. Der Begriff „Terahertz“ läutete vor über 20 Jahren eine neue Ära in der Erzeugung und Detektion und damit in der Nutzung und den Einsatzmöglichkeiten ein. Viele Isolatoren wie Kunststoffe, Keramiken oder Papier lassen sich mit dieser Strahlung durchleuchten und prüfen – und das ohne ionisierende Strahlung und berührungslos. Vielfach wurde bereits akademisch über mögliche Anwendungsszenarien wie zum Beispiel in der zerstörungsfreien Prüfung (ZfP), Analytik und Prozessmessung diskutiert und gesprochen. punkt Deutschland aus. Die verfügbare Systemvielfalt ist mittlerweile sehr breit gefächert. Dies betrifft das Funktionsprinzip wie vollelektronisch oder elektro optisch sowie Puls- oder Dauerstrichbetrieb. Dabei werden Fre- quenzen von 0,02 bis 30 THz angeboten. Genauso breit gestreut ist das Preissegment für TerahertzSysteme, das von rund 15.000 EUR bis weit über 250.000 EUR reicht. Auch die Bauformen sind vielfältig. Sie beginnen bei kleinen Turn key-Systemen mit nur 1 l Bauvolumen bis hin zu großvolumigen Laboranalyseapparaten mit über 300 l Gesamtgröße. Der steigende Wettbewerb wird auch zukünftig sinkende Preise bescheren. Aufgrund der histori- schen Entwicklung darf auch weiterhin mit rund 10% Preissenkung pro Jahr gerechnet werden. Die jährliche Wachstumsrate der etablierten Terahertz-Gerätehersteller im entsprechenden Marktsegment liegt in der Größenord- nung 5 bis 20% und entspricht somit bisherigen Prognosen. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Terahertz-Messtechnik mittlerweile mehr als nur rein wissenschaftliches Interesse weckt. sk www.skz.de jahre | holmlos Ungebrochenes Interesse Dass diese Szenarien mehr als nur reine wissenschaftliche Mutmaßungen sind, zeigen nun aktuelle Zahlen einer Studie des SKZ. Entgegen bisherigen Untersuchungen wurden nicht mögliche Anwendungen rezitiert und gesucht sondern die Wahrnehmung, Aktivität und aktuelle Marktverfügbarkeit ausgewertet. Hierbei wurden gezielt Anwendungen in der Messtechnik und Prüfung betrachtet. Es zeigt sich, dass das Interesse an der Terahertz-Technologie ungebrochen ist. Dies untermauern die in den letzten zehn Jahren konstant gebliebenen Internet-Suchanfragen zu „Terahertz“. Die Anzahl der Publikationen weist eine jährliche Wachstumsrate von etwa 16% auf. Hierbei veränderte sich der Schwerpunkt von nahezu ausschließlich wissenschaftlichen Veröffentlichungen in den Anfangsjahren zu mittlerweile etwa 55% in ingenieurwissenschaftlichen Medien. Auch die Zahl der weltweiten Patentanmeldungen steigt seit etwa dem Jahr 2000 mit einer jährlichen Wachstumsrate von über 20% stark an. Mittlerweile sind weltweit über 20 kommerzielle Hersteller von Terahertz-Systemen – ohne universitäre und institutionelle Anbieter – verfügbar, so dass in Deutschland, Österreich und der Schweiz möglichen Interessenten über 30 Hersteller und Distributoren zur Seite stehen. Im Schnitt kommt jedes Jahr ein neuer Anbieter hinzu. Als Zentren der Kommerzialisierung und Zielmärkte macht das SKZ unter anderem Nordamerika, Asien und Europa mit Schwer- Innovation kennt keine Grenzen Nur wer den Blick frei hat, kann neue Wege sehen. Deshalb sind wir von ENGEL stets offen für neue Ideen und begleiten die Querdenker in der Kunststoffindustrie: Mit Spritzgießtechnik, die Ihren Ideen mehr Raum lässt. So haben wir bereits vor 25 Jahren die ENGEL victory entwickelt – die Spritzgießmaschine, durch deren revolutionäres Holmlos-Konzept sich Innovationen oft leichter realisieren lassen. Befreien Sie sich von herkömmlichen Normen und machen Sie Unmögliches möglich. Mehr über Holmlos-Projekte auf unserer Webseite! www.engelglobal.com 4811.01 ENG ANZ KUK holmlos 220x300 de 150114.indd 1 14.01.2015 15:40:26 WIRTSCHAFT 4 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 Stabile Marktposition im russischen Raum Krauss Maffei Berstorff bleibt trotz schwacher Konjunktur zuverlässiger Partner der russischen Kunststoff-Verarbeiter reihe weiterhin den russischen Markt zufriedenstellend bedienen können“, erklärt Vadim Schwarz, Regional Sales Manager für Russland bei Krauss Maffei Berstorff. „Unsere marktführende Stellung wird somit trotz einer massiven Währungsabwertung des russischen Rubels und starker Markteinbußen bestätigt; gleichzeitig sehen wir sogar eine langfristige Ausweitung unseres Marktpotenzials“, betont Schwarz. Zuverlässiger Partner „SAO Nordpipe, ein bedeutender Rohrhersteller, der seit mehr als sieben Jahren in Sankt Petersburg tätig ist, ist überzeugt von unserer Innovationskraft und investiert daher in eine technologisch komplexe Anlage zur Produktion von dreischichtigen PE-Rohren“, freut sich Schwarz. „Wir haben den Anspruch, unseren Kunden ein zuverlässiger Partner und Lieferant hochwertiger Krauss Maffei Berstorff bleibt trotz schwacher Konjunktur zuverlässiger Partner der russischen Kunststoffverarbeiter Foto: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/pixelio.de Extrusion Kürzlich investierten die Unternehmen Tehstroi und Nordpipe in PO-Rohrextrusionsanlagen von Krauss Maffei Bers torff. Des Weiteren erteilte der Kunde Polyplastic einen weiteren Folgeauftrag und mit dem Partner Greiner Extrusion werden eine Vielzahl von Profilextrusionsprojekten abgewickelt. Im ausgehen- den Geschäftsjahr hat Tehstroi, einer der führenden Rohrhersteller in Russland, zwei Extrusionsanlagen zur Herstellung von HDPE-Rohren in Karabulak in Betrieb genommen. „Mit der Gründung unseres neuen Werks in Karabulak unterstützen wir aktiv die Entwicklung der lokalen Infrastruktur“, erklärt Alexei Ale- xeev, Generaldirektor bei Tehstroi. „Wir sind überzeugt, dass wir mit Krauss Maffei Berstorff einen zuverlässigen Partner haben, der uns qualitativ hochwertige Maschinen und Anlagen aus Deutschland liefert“, so Alexeev weiter. „Wir freuen uns, dass wir mit unserer langjährig erfolgreich eingesetzten 36-D-Einschneckenbau- Produkte zu sein“, erklärt A. A. Prosorovskyi, Geschäftsführer der SAO Nordpipe. „Gerade seit dem Erlass eines neuen regionalen Standards legen unsere Kunden gesteigerten Wert auf höchste Zuverlässigkeit bei mehrschichtigen PERohren. Diese Qualität lässt sich nur mit modernsten hochtechnologischen Anlagen erzielen. Wir sind sicher, dass das Equipment und das Know-how von Krauss Maffei Berstorff diesen Ansprüchen genügen, und freuen uns auf die vertrauensvolle Zusammen arbeit mit Krauss Maffei Berstorff“, betont Prosorovskyi. Die mehrschichtigen PE-Rohre mit PPSchutzschicht haben eine hohe Resistenz gegenüber Risswachstum und sind ein innovatives Produkt, das den höchsten Anforderungen entspricht. Durch die coextrudierte Schicht aus PE 100RC wird eine sehr gute Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Schäden und hohen Punktlasten gewährleistet. Die Rohre besitzen daher auch unter erschwerten Bedingungen eine außergewöhnlich lange Lebensdauer. Großes Vertrauen Auch in politischen und wirtschaftlichen Krisenzeiten vertrauen große Produzenten auf das Equipment von Krauss Maffei Berstorff. So investiert Polyplastic, der größte Kunststoffverarbeiter in der Region, in diverse Anlagen zur Modernisierung seiner Kunststoffverarbeitungsanlagen. In Zusammenarbeit mit Greiner Extrusionstechnik hat Krauss Maffei Berstorff sehr erfolgreich seine Marktposition in der Profil extrusion untermauert. So wurden im laufenden Geschäftsjahr 20 Extruder für die GUS-Staaten, darunter auch einige Coextruder, verbucht. All die Anlagen werden in erster Linie für die Produktion von Fensterprofilen und -bänken eingesetzt. sl www.kraussmaffeiberstorff.com Wachstum für Laser Weltmarkt für Lasersysteme steigt um acht Prozent Lasertechnik Der Weltmarkt für Lasersysteme zur Materialbearbeitung konnte im Jahr 2014 auf 8,6 Mrd. EUR zulegen. Nach vorläufigen Berechnungen von Optech Consulting wuchs der Markt gegenüber dem Vorjahr (8 Mrd. EUR) um 8%. In China, ebenso wie in Asien insgesamt, fiel das Nachfragewachstum zweistellig aus. Die Nachfrage in Nordamerika legte ebenfalls deutlich zu, während das Wachstum in Europa infolge des schlechten wirtschaftlichen Umfelds unterdurchschnittlich ausfiel. Weltweit legte insbesondere die Nachfrage nach Produkten für die Bereiche Hochleistungs- und Feinbearbeitung zu. Hierzu gehören neben dem Laserschneiden und -schweißen auch additive Fertigungsverfahren. Dagegen kam der Markt für Produkte für die LaserMikrobearbeitung in der Elektronikindustrie nur wenig voran. Der Weltmarkt für Lasersysteme zur Materialbearbeitung Quelle: Optech Consulting Bei den Laserquellen konnten einmal mehr die Faserlaser ihren Umsatz am stärksten steigern. Die weltweite Wachstumsrate von 8% für den Lasersystemmarkt im Jahr 2014 liegt auf Höhe der durchschnittlichen, langfristigen Wachstumsrate der Branche. Unveränderte wirtschaftliche Rah- menbedingungen vorausgesetzt, erwartet Optech Consulting für den globalen Lasersystemmarkt im Jahr 2015, in lokalen Währungen berechnet, wieder einen Zuwachs im höheren einstelligen Bereich. gk www.optech-consulting.com Automation in China gefragt Hekuma baut Präsenz in Schanghai aus Entnahme und Automation Seit über drei Jahren ist Hekuma nun auf dem chinesischen Markt präsent. In den Räumlichkeiten des Dachunternehmens, der Elexis-Gruppe, unterhält der bayerische Hersteller von Hochleistungsautomationssystemen in der Metropole Schanghai ein eigenes Vertriebsbüro. Man konnte die Marke Hekuma im fernöstlichen Markt platzieren und steigendes Interesse an eigenen Technology Days 2013 und 2014 verzeichnen. In der vergangenen Dekade stiegen die Bruttomonatslöhne in China um durchschnittlich 10% jährlich – und mit ihnen die Wachstums aussichten für Anbieter von Auto Steigende Nachfrage aus China nach Systemlösungen in der Automation: Geschäftsführer Bernhard Rupke Foto: Hekuma mationssystemen. Hinzu kommt, dass immer mehr europäische Hekuma-Kunden ihre Fertigung nach China verlagern. Neben Europäern und US-Firmen investieren auch lokale Unternehmen verstärkt in Automationssysteme für Fahrzeug, Medizintechnik und Konsumgüter. Hekuma-Geschäftsführer Bernhard Rupke: „Die steigende Nachfrage nach unseren Systemlösungen wollen wir mit erhöhter Servicepräsenz abdecken.“ Die lokal angesiedelte Vertriebsorganisation wird neben Vertriebsleiter Jack Zuo um einen weiteren lokalen Vertriebsmitarbeiter verstärkt. Aber auch in der deutschen Zentrale hat Hekuma seine Kapazitäten verstärkt, um chinesische Kunden auch bei der technischen Abklärung in der Landessprache beraten zu können. gr www.hekuma.com WIRTSCHAFT 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 Sicheres Scale-up Ausgezeichneter Service IKT nutzt für Forschungsarbeiten Laborextruder ZSK 18 MEGAlab von Coperion Netstal gewinnt PETplanet Award im Bereich „preform + cap machine builder“ xibilität bei möglichst sparsamem Materialeinsatz. In der Forschung bringt das beispielsweise beim Verarbeiten von neuen, im Labor entwickelten Materialien in Kleinmengen oder von sehr teuren Ausgangsmaterialien Vorteile. Daher hat das IKT für den neuen Extruder auch drei zusätzliche Dosiersysteme von Coperion K‑Tron mit sehr geringen Durchsätzen angeschafft, um damit auch Kleinstmengen prozesssicher zu dosieren. Prof. Christian Bonten (r.), Leiter des IKT, und Frank Lechner, Leiter Verfahrenstechnik bei Coperion, bei der Übergabe des neuen ZSK 18 MEGAlab im Technikum des IKT Foto: Coperion Extrusion Das Institut für Kunst- stofftechnik (IKT) der Universität Stuttgart hat die Ausstattung seines Technikums jetzt um ein neues Compoundiersystem, einen Laborextruder ZSK 18 MEGAlab von Coperion, erweitert. Hierbei handelt es sich um einen Doppelschneckenextruder mit einem Schneckendurchmesser von 18 mm, der speziell für kleine Durchsätze konzipiert wurde. Ab Ansatzmengen von 200 g sind darauf Durchsätze bis zu maximal 40 kg/h realisierbar. Damit erfüllt die Compoundieranlage insbesondere die Anforderungen bei der Rezepturentwicklung und bei Forschungsarbeiten. „Wir haben den neuen Laborextruder für die aktuellen und auch zukünftigen Forschungsarbeiten am Institut angeschafft. Im Fokus unserer Forschung stehen insbesondere komplexe reaktive Systeme, die Aufbereitung von Hochtemperaturwerkstoffen und von hochgefüllten Werkstoffsystemen“, erklärt Institutsleiter Prof. Dr. Christian Bonten. Anders als bei der Materialaufbereitung im industriellen Maßstab, wo sehr hohe Durchsätze gefordert werden, geht es hierbei um hohe Fle- Unproblematisch Der ZSK 18 MEGAlab ist fahrbar und kompakt gebaut, Versorgungssysteme wie Wasserkühlung und Vakuumeinheit sowie Motorund Extrudersteuerung sind im geschlossenen Untergestell integriert. Durch Verwendung von Schnellverschlüssen lässt sich das Verfahrensteil einfach reinigen, so dass Produktwechsel unproblematisch und in kurzer Zeit realisierbar sind. Ein Vorteil des Laborextruders ist das sichere Scale-up auf größere ZSK-Baugrößen. Dadurch sind die am IKT im Labormaßstab gewonnenen Ergebnisse gut auf Compoundierextruder übertragbar. sl www.coperion.com 5 Spritzgießtechnik Investitionen in Maschinen werden auf der Grundlage eines ganzen Spektrums von Entscheidungskriterien getätigt. Zunehmend werden dabei Faktoren wie die Art der Lieferantenbeziehung, die Betriebssicherheit der Anlagen und Linien sowie Leistung des Lieferanten in Bezug auf Service entscheidend bei der Wahl des Servicepartners. „Ich freue mich für das Serviceteam von Netstal, dass wir in der wichtigen Kategorien ,After Sales Service in developing Countries‘ am besten bewertet wurden“, sagt Renzo Davatz, Vice President Global Service von Netstal. „Wir werden unsere Strategie, den Kunden innovative Services und echten Mehrwert zu bieten, konsequent weiterverfolgen.“ Umfangreiche Serviceleistungen Mit seinen hochwertigen, schnellen und präzisen Spritzgießmaschinen ist Netstal weltweit als Premiumhersteller anerkannt. „Zur Sicherstellung einer langen und erfolgreichen Lebensdauer der Maschine sowie zur Steigerung der Produktionseffizienz rückt eine umfassendere Betreuung der Kunden über den gesamten Lebenszyklus immer stärker in den Renzo Davatz (l.), Vice President Service, bei der Übergabe des Awards Foto: Netstal Mittelpunkt einer langfristigen Partnerschaft. Darauf basierend haben wir unser Dienstleistungsprogramm weiterentwickelt – zum Vorteil für unsere Kunden“, erläutert Davatz. So hat Netstal mit „Service & Solutions“ sein Dienstleistungsangebot anhand der vier Lebenszyklusphasen Anlauf, Nutzung, Optimierung und Auslauf neu strukturiert und inhaltlich optimiert, um den Kunden stets einen Mehrwert zu bieten. Um die aktuellen Kundenanforderungen bestmöglich bedienen zu können, haben die Service experten von Netstal attraktive Servicepakete zusammengestellt. Mit„Service & Solutions“ profitieren Kunden somit von einem umfassenden Servicenetzwerk mit kompetenten Fachleuten und professioneller Beratung. Dabei greifen die Serviceexperten von Netstal auf modernste technische Infrastruktur zurück und stehen Kunden rund um den Globus zur Direkthilfe schnell und kompetent zur Verfügung. sl www.netstal.com Andersartig. Mit unseren Additiv-Masterbatches tauchen wir ein in eine Welt von chemischen und physikalischen Eigenschaften. So holen wir aus Kunststoff das Beste heraus. GRAFE – Das Beste verbinden. MASTERBATCHES WORLDWIDE COLORED VISIONS IN PLASTICS www.grafe.com GRAFE_Format_265x195 K-Zeitung_D.indd 9 23.09.14 17:22 WIRTSCHAFT 6 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 In Lüdenscheid entsteht ein Internat für die Kunststofftechnik Das Kunststoff-Institut Lüdenscheid investiert über fünf Millionen Euro am Standort in neu konzipiertes Internat / NRW-Wirtschaftsminister übergab den Zuwendungsbescheid für den neuartigen Baustein zur Fachkräftegewinnung Bildungseinrichtung Am Kunst- stoff-Institut Lüdenscheid ist mit Übergabe des Zuwendungsbescheids durch NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin nun der offizielle Startschuss für den Bau eines Polymer Training Centre (kurz PTC) gegeben worden. Am Standort werden damit insgesamt über 5 Mio. EUR in ein neuartiges Schulungsangebot speziell für die Kunststofftechnik investiert. „Damit wird ein in dieser Art einmaliges Aus- und Weiterbildungskonzept ermöglicht“, unterstreicht Geschäftsführer Stefan Schmidt. Nur durch „die großzügige Förderung des Landes und die hervorragende Unterstützung seitens des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums“ habe diese Idee verwirklicht werden können. „In Zusammenarbeit mit den Bildungsträgern wie Kammern, Berufskollegs und Hochschulen werden wir ganz neue Wege in der Wissensvermittlung beschreiten“, erläutert Projektleiter Torsten Urban. Bereits im direkten Umfeld des Lüdenscheider Instituts seien in den vergangenen Jahren wichtige Pfeiler zur Fachkräftegewinnung und -erhaltung eingerammt worden, nun folge mit dem PTC die logische Fortsetzung, „oder bildlich gesprochen: das bisher fehlende Glied in der Kette“. In der direkten Nachbarschaft des künftigen PTC befinden sich die Phänomenta als modernes Museum mit einer interaktiven Ausstellung voller Experimente für Jung und Alt, Familien mit Kin- NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (Mitte links) übergibt den Zuwendungsbescheid an KIMW-Geschäftsführer Stefan Schmidt; umrahmt von Geschäftsführer Thomas Eulenstein (v.l.), Dieter Dzewas, Bürgermeister aus Lüdenscheid, Thomas Gemke als Landrat Märkischer Kreis sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden Matthias Poschmann Foto: KIMW Das Polymer Training Centre (kurz PTC) ist als fünfgeschossiger Neubau konzipiert, mit Maschinenschulungsräumen, Schulungsund Besprechungsräumen. Gesamtinvestition: 5,2 Mio. EUR Grafik: KIMW dern, Technikfreaks oder Physikmuffel; das Technikzentrum mit wechselnden Produktmodulen für Schüler sowie die Fachhochschule Südwestfalen für die Studenten. Somit werden durch unterschiedliche Angebote die Menschen vom Kindergartenalter bis zum späten Berufsleben abgeholt und mit individuellen Schulungsangeboten für den Arbeitsmarkt fit gemacht oder fit gehalten. Als Zielgruppenorientierungen sind Erstausbildungen und Weiterbildungen geplant. Die angebotenen Maßnahmen sollen zu circa 70% die Erstausbildung betreffen, in Kooperation mit den Schulen, den IHKs, den Berufskollegs und Fachhochschulen. Zu etwa 30% sollen Maßnahmen in Aus- und Weiterbildung erfolgen, direkt mit der Industrie, mit den IHKs und weiteren Ausbildungsstätten. Während die berufliche Aus- und Weiterbildung eher im bereits bestehenden Bereich des Kunststoff-Instituts stattfinden wird, werden die neuen Angebote im neu zu schaffenden PTCGebäude umgesetzt werden. Die Schwerpunkte der sogenannten Erstausbildung sollen insbesondere in den Bereichen gesetzt werden, die in den Unternehmen selbst nicht angeboten werden können, da dort reine Fertigungsmaschinen vorherrschen, auf denen keine Ausbildung betrieben werden kann. Der Fokus liegt auf: • Produktionsschulungen mit neuester Maschinen- und Peripherietechnik • Schulungen an Automatisierungsanlagen • Oberflächen- und Beschichtungsverfahren • Material- und Oberflächen prüftechnik • CAE-Konstruktion/Simulation • Einführung neuer Sondertechnologien der Kunststofftechnik Neue Zielgruppen Für die betriebliche Weiterbildung mit einer facharbeiternahen Ausbildung hingegen sind folgende Zielgruppen vorgesehen: • Hauptschüler ohne Abschluss, die jedoch praktisch gut veranlagt sind und ein gutes technisches Verständnis haben • Unternehmen, die eine größere Anzahl von Mitarbeitern punktuell freisetzen, sollten angesprochen werden, um den Mitarbeitern Perspektiven aufzuzeigen. • Prüfung der Einbindung in Sozialpläne, zum Beispiel durch Transfergesellschaften Potenzielle Ansprechpartner für Bachelor-nahe Ausbildungen sind: • Personen, die keinen Bachelorabschluss machen (können), etwa weil keine Zugangsberechtigung zum Studium besteht • Studienabbrecher, denen bei ihrer Exmatrikulation bereits auto matisch ein Hinweis auf die ingenieurnahe Weiterbildungsmöglichkeit gegeben wird • Unternehmen, die eine größere Anzahl von Mitarbeitern punktuell freisetzen Neben der Vermittlung praktischer und theoretischer Lerninhalte sollen im Umfeld des PTC auch die Unterbringung und Verpflegung der Teilnehmer organisiert werden. Somit werden Schüler, Studenten (national und international) und Firmenmitarbeiter im PTC nicht nur die Kunststofftechnik, sondern auch die Region lieben lernen. Das Kunststoff Institut Lüdenscheid wird mit diesem Projekt einen Grundstein zur Linderung des Fachkräftemangels legen; vor allem für die Region Südwestfalen beziehungsweise NordrheinWestfalen. gr www.kunststoff-institut.de Schulung in Klassen und an Maschinen Zahlen – Daten – Fakten Für das Polymer Training Centre entsteht am Lüdenscheider Standort bis Jahresende ein fünfgeschossiger Neubau mit 1.857 m² Nutzfläche und 250 m² zusätzlichen Lagerflächen. Neben 56 Büroarbeitsplätzen werden zwei Maschinenschulungsräume errichtet sowie weitere Schulungs- und Besprechungsräume. Das PTC erfordert eine Gesamtinvestition von etwa 5,2 Mio. EUR, der Zuwendungsbescheid beläuft sich auf über 2,8 Mio. EUR. INTERVIEW »Damit möglichst viele Berufseinsteiger der K-Industrie treu bleiben« Geschäftsführer Stefan Schmidt und Bereichsleiter Torsten Urban erläutern im K-ZEITUNG-Gespräch die Ideen hinter dem Polymer Training Centre, die entstehenden neuen Chancen und den künftigen Zeitplan der Realisierung Fachkompetenz Das KunststoffInstitut Lüdenscheid investiert über 5 Mio. EUR am Standort Lüdenscheid in ein neu konzipiertes Internat für die Kunststofftechnik, das sogenannte Polymer Training Centre (kurz PTC). Fragen an Dipl.-Ing. Stefan Schmidt, Geschäftsführer des KunststoffInstituts Lüdenscheid, und Dipl.Ing. Torsten Urban, Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung, Projektleiter PTC. : Herr Schmidt, Minister Duin hat sich auf den Weg nach Lüdenscheid gemacht, um persönlich die Übergabe des Zuwendungsbescheids vollziehen zu können. Können Sie erahnen, warum es ihm so wichtig war? Stefan Schmidt: Als wir vor 2,5 Jahren die ersten Ideen entwickelt haben und diese in Düsseldorf präsentieren durften, hat uns das Wirtschaftsministerium von Anfang an intensiv unterstützt, obwohl eigentlich auch das Ressort des Arbeitsministeriums tangiert war. Unser Projekt deckt durch seine Ausrichtung jedoch beide Zuständigkeitsbereiche ab und somit waren wir sehr erfreut, als das Wirtschaftsministerium die »Ein in dieser Art und Ausrichtung einmaliges Aus- und Weiterbildungskonzept für die Kunststofftechnik« Stefan Schmidt, Geschäftsführer des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid Zügel in die Hand genommen hat. Der Zuwendungsbescheid in einer Höhe von 2,8 Millionen Euro ermöglicht uns nun, einen Gebäude trakt komplett neu zu errichten und diesen auf die spätere Nutzung perfekt auszurichten. Das Wirtschaftsministerium um Minister Duin hat uns somit von Anfang an begleitet und wollte nun sicher- lich auch direkt bei der Geburtsstunde anwesend sein. : Herr Urban, das KunststoffInstitut betreibt seit 25 Jahren ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm. Warum jetzt noch ein PTC? Torsten Urban: Das Angebot eines PTC wird sich grundlegend vom jetzigen Angebot unterscheiden. Während in der Vergangenheit der Fokus doch sehr stark in Richtung der beruflichen Weiterbildung lag, werden wir nun zahlreiche Programme auflegen können, die die Erstausbildung betreffen. Der Anteil für die Angebote wird im PTC bei circa 70 Prozent liegen. Der Fachkräftemangel gepaart mit der demografischen Entwicklung machen es unerlässlich, dass die unterschiedlichsten Ausbildungsberufe einen hohen Anteil an kunststofftechnischen Ausbildungsanteilen erfahren, damit möglichst viele Berufseinsteiger einen Einblick erhalten und eventuell später in der Kunststofftechnik hängen bleiben. : Das PTC wird oft in Zusammenhang mit der Regionale 2013 und der sogenannten Denkfabrik Lüdenscheids genannt. Können Sie uns den Zusammenhang erläutern? Schmidt: Lüdenscheid hat sich mit zahlreichen Projekten bei der Regionale 2013 beteiligt, die in Südwestfalen im Zeitraum von 2010 bis 2014 umgesetzt wurden. Mit dem Projekt „415 Meter über null – Denkfabrik“ verfolgte die Stadt nikzentrums für Schulen und dem Ausbau des Science Centers „Phänomenta“ stehen somit auch die ansässigen drei Institute im Fokus. Der Ausbau der Institute mit neuen Gebäuden, aber auch neuen Angeboten passt somit perfekt in die Entwicklungsstrategie und rundet sie entsprechend ab. : Wann können wir mit den ersten Angeboten rechnen? Wie ist der Zeitplan? Urban: Nach der Übergabe des »Das neuartige Schulungsangebot speziell für die Kunststofftechnik soll bestehende Lücken schließen« Torsten Urban, Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung, Projektleiter PTC Lüdenscheid das Ziel, einen neuartigen Bildungs- und Weiterbildungsstandort mit Ausstrahlungskraft und Bedeutung für die gesamte Region Südwestfalen aufzubauen. Neben der Ansiedlung der Fachhochschule Südwestfalen, neben der Errichtung des Tech- Zuwendungsbescheids läuft natürlich ab sofort alles auf Hochtouren. Das Institut befindet sich im Zentrum der Stadt und das neue Gebäude kann erst errichtet werden, wenn drei Nachbargebäude abgerissen wurden. Im Anschluss wird dann der Neubau in direkter Verbindung zu den bestehenden Gebäuden errichtet. Wir hoffen, den Neubau Ende des Jahres beziehen zu können und zu Beginn des Jahres 2016 erste Kurse anzubieten. Im Frühjahr 2016 wird dann die abschließende Einweihung des PTC im Rahmen unseres großen Branchentreffs erfolgen und die volle Nutzbarkeit aller Bereiche gegeben sein. gr www.kunststoff-institut.de MESSEN + AUSSTELLUNGEN 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 Leipziger Messeverbund aus Intec und Z verbreitert Angebot Fachmessen Intec und Z decken zunehmend die Kunststoffverarbeitung ab / Zwei Veranstaltungen zu Additive Manufacturing Bei der letzten Veranstaltung vor zwei Jahren nutzten 21.400 Besucher aus 27 Ländern das Messeduo aus Intec und Z, um sich zu informieren Foto: Leipziger Messe Markus Geisenberger | Leipziger Messe | Geschäftsführer Foto: Leipziger Messe Zu den Ausstellern der Zuliefermesse Z gehören auch Anbieter von Kunststoffteilen und Technik für die Kunststoffverarbeitung te Aussteller kommt aus dem Ausland. Insbesondere Unternehmen aus den Nachbarländern Tschechien und Polen, aber zum Beispiel auch aus Dänemark, Italien, Lettland oder Ungarn, präsentieren in Leipzig ihr Leistungsspektrum und nutzen den Messe verbund zum grenzüberschreitenden Knüpfen von Kontakten und zum Austausch. Neben dem Angebot an den Messeständen ist das begleitende Fachprogramm in den Ausstellungshallen ein integraler Bestandteil von Intec und Z und greift die aktuellen Entwicklungsthemen der Branche auf. So zeigt beispielsweise die Sonderschau „Faserverbundstrukturen auf dem Weg in die Serie – Entwicklung, Herstellung, Bearbeitung, Qualitätssicherung“ Lösungen für den Einsatz und die Verarbeitung neuartiger Materialien in der Serienproduktion (mehr dazu im Kasten auf dieser Seite). Foto: Leipziger Messe Fachmessen Vom 24. bis 27. Feb- ruar lädt der Messeverbund aus Intec und Z nach Leipzig. Während sich die Intec auf die Bearbeitung metallischer Werkstoffe fokussiert, findet sich auf der Zuliefermesse Z eine attraktive Palette ideenreicher und flexibler Zulieferleistungen für die Industrie, bei der auch die Anbieter von Kunststoffteilen und Technik für die Leipzig locken konnte, ist die nahtlose thematische Verbindung von Maschinenbau und Zulieferindustrie. Denn gemeinsam bilden Intec und Z die gesamte Prozess- und Wertschöpfungskette der industriellen Produktion ab. Die Veranstalter setzen auch 2015 auf Synergien und Anknüpfungspunkte der beiden Fachmessen und die konsequente qualitative »Noch nie war das Angebot an Technik und Innovationen so breit und attraktiv, wie es sich für dieses Jahr abzeichnet« Markus Geisenberger Kunststoffverarbeitung eine große Rolle spielen. Zur sechsten Ausgabe von Intec und Z erwartet die Leipziger Messe rund 1.400 Aussteller aus 30 Ländern. Dazu Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe: „Noch nie konnten wir zu Intec und Z so viele nationale und internationale Aussteller erwarten. Noch nie war das Angebot an Technik und Innovationen so breit und attraktiv, wie es sich für dieses Jahr abzeichnet. Intec und Z werden 2015 zu den Branchen-Lokomotiven.“ Ein zentrales Merkmal des Messe duos, das bei der letzten Veranstaltung vor zwei Jahren 21.400 Besucher aus 27 Ländern nach und quantitative Entwicklung im Verbund. Die Z, die seit über zehn Jahren zu den wichtigsten Zuliefermessen Europas gehört, bereichert den Messeverbund mit einem Spektrum, in dem neben der Metallbearbeitung genauso die Anbieter von Kunststoffteilen und Technik für die Kunststoffverarbeitung eine große Rolle spielen. Hinzu kommen Dienstleister mit smarten Serviceangeboten für die Industrie – von Engineering über Oberflächenbearbeitung bis hin zur speziellen IT-Beratung und Qualitätssicherung. Wie in den Vorjahren punktet die Z auch 2015 mit ihrer Internationalität – mehr als jeder drit- Zentrales Thema: Additive Manufacturing Erstmals in Leipzig zeigt die Lernfabrik Lean Factory auf einer Demonstrationsfläche die Livesimulation einer nach Lean-Gesichtspunkten ausgerichteten Fertigung. Das zentrale Ausstellerforum bietet während der gesamten Messelaufzeit innovative und praxisrelevante Vorträge und Projektpräsentationen aus allen auf Intec und Z vorgestellten Fachbereichen. Darüber hinaus offeriert das Veranstaltungsprogramm des Messe verbunds im Congress Center Leipzig (CCL) nationale und internationale Tagungen, Workshops und Seminare. Auf dem 4.‑Kongress „Ressourceneffiziente Produktion“ des FraunhoferVerbunds Produktion diskutieren Fach- und Führungskräfte aus Politik, Wissenschaft und Industrie unter dem Titel „Die E³Produktion – Lösungen für die Produktionstechnik der Zukunft“ über Neues aus der Produktionstechnik im Zeichen der Energiewende, über Best-Practice-Lösungen, Trends und technische Innovationen. Ein derzeit mit stetig zunehmender Aufmerksamkeit betrachteter Themenkomplex sind die Verfahren der generativen Fertigung, populär auch als 3D-Druck beziehungsweise auf Englisch als Additive Manufacturing bezeichnet. Der Messeverbund wird sich diesem Thema mit zwei Veranstaltungen im aktuellen Fachprogramm widmen. Ein Novum 2015 ist dabei das erstmals praktizierte Format speziell für die Aussteller zur exklusiven und intensiven Kommunikation zum allgegenwärtigen Trendthema 3D-Druck – also Additive Manufacturing – am 25. Februar 2015. In Form eines Speeddatings werden führende Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft (IWU Chemnitz/Dresden), erfahrene Dienstleister und engagierte Anlagenhersteller und Verfahrensanwender des Additive Manufacturing eingeladen, um ganzheitliche und industrierelevante Informationen mit den Ausstellern von Intec und Z zu teilen. Dieses neue Veranstaltungsformat steht unter der Leitung und Moderation von Thomas K. Pflug, Vorsitzender der NC Gesellschaft e.V., Ulm. Ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt sich der Workshop „Generative Fertigungstechnik – industrieller 3D-Druck eröffnet neue Chancen für innovative Produkte und deren Herstellung“ am Freitag, dem 27. Februar 2015. Verantwortlich hierfür zeichnet das Netzwerk Strahlschmelzen, koordiniert von Dr. Bernhard Müller vom Fraunhofer IWU. Der Workshop vermittelt einen Einblick in die konkrete industrielle Anwendung von 3D-Drucktechnologien und zeigt Unternehmen, nicht zuletzt kleinen und mittelständischen, Chancen und Möglichkeiten des Einsatzes generativer Fertigungsverfahren im Geschäfts- und Produktionsalltag auf. Dabei wird neben der Darstellung heute bereits etablierter Anwendungen ein realistischer Ausblick in die Zukunft der generativen Fertigungstechnik und ihrer potenziellen breiten industriellen Anwendung gegeben – wie die Leipziger Messe betont, jenseits des medialen Hypes um den 3DDruck. Das Vortragsprogramm des Workshops wird von Vertretern aus Industrie und Forschung bestritten, die ihre Erfahrungen im Einsatz generativer Fertigungsverfahren für industrielle Anwendungen mit den Workshopteilnehmern teilen. Dabei liegt der Fokus zwar sehr stark auf metallischen Werkstoffen. Insbesondere für Unternehmen aus dem Kunststoffformenbau dürften sich aber auch hier interessante Themen finden. gk 7 Sonderschau zu Faserverbundstrukturen 20 Aussteller zeigen auf rund 400 m² Sonderschaufläche ideenreiche Lösungen für den Einsatz und die Verarbeitung von Faserverbundwerkstoffen in der Serie. Inmitten des Messegeschehens wird der aktuelle Stand bei Herstellung, Einsatz und Bearbeitung von Composites mit aussagekräftigen Exponaten und Projektarbeiten veranschaulicht. Die Sonderschau beleuchtet den Themenkomplex aus Sicht von Forschung und Praxis und zeigt neben vielen Neuentwicklungen auch eine breite Palette der Anwendungsmöglichkeiten. Ein wesentlicher Bestandteil der Sonderschau ist das in die Ausstellungsfläche integrierte Fachforum. Umgeben von Exponaten und Projektarbeiten können sich Fachbesucher mit Experten aus Industrie und Forschung in der mehrtägigen Vortragsreihe zu verschiedenen Aspekten der Leichtbautechnologie austauschen. Schwerpunkte sind Technologiefusion, Smart Structures, Bearbeitung von Faserverbundstrukturen, Multi-Material-Design, Faserverbundstrukturen im Maschinenbau und hybride Bauweisen. Mehr zur Sonderschau und den Exponaten auf www.k-zeitung.de oder durch Scannen des QR-Codes unten auf dieser Seite Energieeffiziente CKT-Granulat-Trocknungsanlage Kompetenz mit KOCH Peripherietechnik der Spitzenklasse! FASTI-KOCH Granulattrockner Aufsatztrockner für kleine bis mittlere Durchsätze: Intelligente Trocknung mit der ERD Druckluft-Technologie. GRAVIKO Serie Gravimetrisch dosieren und wägen, kontrollieren, korrigieren und auswerten in einem Arbeitsgang. EKO Serie Granulattrocknung auf höchstem Niveau – mit bis zu 40% Energieeinsparung! 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Waren und Dienstleistungsgutscheine, die ein Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer zur Verfügung stellt, bleiben bis zu einem Bruttobetrag von 44 EUR im Monat steuerfrei. Märkte – Existenzsorgen bei Schweizer Kunststoffverarbeitern: Die Schweizer Kunststoffverarbeiter stellt die Entkoppelung des Franken vom Euro vor große Herausforderungen. Werkstoffe – neuer Ford GT setzt voll auf Carbonleichtbau: Welches Leichtbaupotenzial eine ausgefeilte Kohlefaserkonstruktion bietet, demonstriert der neue Ford GR – ein Supersportwagen mit Renntechnik. Unternehmen – KIMW baut Internat für die Kunststofftechnik: Das KunststoffInstitut Lüdenscheid investiert über 5 Mio. EUR am Standort in ein neu konzipiertes Internat. Newsletter: Schnell und kompakt Als App flexibel und mobil Die wichtigsten Nachrichten kommen zu Ihnen Die multimediale Ausgabe der K-ZEITUNG Die App der K-ZEITUNG gibt es Dreimal pro Woche (Montag, Mitt- woch und Freitag) verschickt K-ZEITUNG Online den kostenlosen Newsletter. In ihm enthalten sind die wichtigsten Nachrichten und Trends der Branche sowie spannende Technologie- und Anwendungsbeispiele. Das Newsletter-Abo Lassen auch Sie sich von der K-ZEITUNG informieren und werden Abonnent. Abo: einfach QR-Code scannen und anmelden bei Google Play sowie im Apple App Store kostenlos für Ihr Smartphone oder Tablet zum Download. Bereits zwei Tage vor dem Erscheinen der Print-Ausgabe steht die App-Ausgabe zum Download bereit. Ausgabe 3/2015 der mobilen K-ZEITUNG steht für Sie bereits seit dem 4. Februar zur Verfügung. Mobile exklusiv in Ausgabe 3/2015 Zusätzliche Inhalte für die Leser der App Battenfeld-Cincinnati: Video „Large diameter PO pipe extrusion“ Sie erhalten die K-ZEITUNG speziell für die mobile Nutzung aufbereitet. Darüber hinaus enthält das mobile Informationsangebot der K-ZEITUNG zusätzliche Inhalte, die speziell für die K-App Solidworks Dassault Systèmes ernennt neuen CEO von Solidworks Diese Zusatzinhalte finden Sie in der mobilen K-ZEITUNG: Swiss Plastics Innovationstagung: Bildergalerie zu diesem Thema Spielwarenbranche: weitere interessante Beiträge Interview: weitere Fragen und Antworten zum Interview mit Ansgar Jaeger zur Konferenz VDI Spritzgießen produziert wurden. Dazu zählen Bildergalerien, Videos, Interviews, interaktive Grafiken und vieles mehr. EU-Wettbewerb Der Startschuss für den NRWWettbewerb „Neue Werkstoffe“ ist gefallen Seite 11 BRANCHE 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 Grenzwert herabgesetzt Die EFSA sieht kein ernährungsbedingtes Gesundheitsrisiko für Verbraucher durch Bisphenol A. Dennoch senkt die Behörde den sicheren Grenzwert deutlich 9 AUS DEM INHALT Im FO US VDI-Tagung Spritzgießen: „Simulation bringt signifikante Veränderungen“�������������������������������������������������������������������������������� 10 Übernahme: Grafe erweitert mit HD Kunststoffe sein Portfolio�����11 Messe: Control ist fast ausgebucht��������������������������������������������������11 Fahrzeugbau: Krauss Maffei kooperiert mit 3-Con�������������������������11 Evonik: Dr. Ulrich Küsthardt ist neuer Chief Innovation Officer�����12 Sumitomo (SHI) Demag: Gerd Liebig übernimmt ab April die Geschäftsführung Vertrieb, Kundendienst und Marketing�������������12 Ausbildung: Antriebs- und Automatisierungstechnik-Spezialist Lenze zertifiziert als „Best Place to Learn“�������������������������������������12 Effizienzsteigerung: Kunststoff-Institut Lüdenscheid veranstaltet Fachtagung Werkzeugtechnik����������������������������������������������������������12 Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA in Brüssel hat eine neue BPA-Risikobewertung veröffentlicht Foto: EFSA Toxizität In einer umfassenden Neubewertung der Exposition gegenüber Bisphenol A (BPA) und dessen Toxizität kommt die Euro päische Behörde für Lebensmittel sicherheit (EFSA) zu dem Schluss, dass BPA bei der derzeitigen Ver braucherexposition für keine Al tersgruppe ein Gesundheitsrisiko darstellt (einschließlich ungebo rener Kinder und Kleinkinder). Die Exposition über die Ernäh rung beziehungsweise eine Kom bination verschiedener Quellen (Ernährung, Staub, Kosmetika und Thermopapier) liegt deutlich unterhalb der sicheren Obergren ze (der „tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge“, kurz: TDI). Grenzwert herabgesetzt Obwohl neue Daten und differen ziertere Methoden die Sachver ständigen der EFSA dazu veran lasst haben, den sicheren Grenz wert für BPA deutlich herabzu setzen – von 50 auf 4 µg pro Ki logramm Körpergewicht pro Tag –, liegen die höchsten Schätzungen für die von Lebensmitteln und einer Kombination von Quellen ausgehende Exposition (im EFSAGutachten „aggregierte Expositi on“ genannt) um das 3- bis 5-Fa che unter dem neuen TDI-Wert. Langzeitstudie noch nicht ausgewertet Unsicherheiten bezüglich mögli cher gesundheitlicher Auswirkun gen von BPA auf Brustdrüse und Fortpflanzungsorgane, das Stoff wechsel- und Immunsystem sowie hinsichtlich neurologischer Ver haltensstörungen wurden quan tifiziert und bei der Berechnung des TDI-Werts berücksichtigt. Darüber hinaus ist der TDI-Wert als vorläufig anzusehen, solange die Ergebnisse einer Langzeitstu die bei Ratten noch ausstehen, die dazu beitragen sollen, besagte Unsicherheiten zu verringern. BPA ist eine chemische Verbin dung, die bei der Herstellung von Lebensmittelkontaktmaterialien wie Verpackungen, Flaschen und Geschirr aus Polycarbonat oder Epoxidbeschichtungen zur Aus kleidung von Dosen eingesetzt wird. Auch in Thermopapier, das gewöhnlich für Kassenbons und DIE BR ANCHENZAHL Russischer Markt für PVC-Profile (in 1.000 t) Quittungen verwendet wird, fin det BPA verbreitet Anwendung. Rückstände von BPA können in Lebensmittel und Getränke über gehen und vom Verbraucher auf genommen werden; BPA aus an deren Quellen, einschließlich Thermopapier, Kosmetika und Staub, kann über die Haut aufge nommen oder eingeatmet werden. Dr. Trine Husøy ist sachverstän diges Mitglied des für Lebensmit telkontaktmaterialien zuständi gen CEF-Gremiums der EFSA und Vorsitzende der BPA-Arbeitsgrup pe. Sie erklärte: „Das Gremium beschloss, die Sicherheit von BPA aufgrund der Veröffentlichung einer überwältigenden Zahl neu er Forschungsstudien in den letz ten Jahren neu zu bewerten.“ Toxizität von BPA Nach Abwägung einer erheblichen Menge neuer wissenschaftlicher Informationen zu den toxischen Wirkungen der Substanz kam das CEF-Gremium zu dem Schluss, dass BPA in hohen Konzentratio nen (die den TDI-Wert um mehr als das 100-Fache überschreiten) sich wahrscheinlich schädlich auf Leber und Nieren auswirkt. Außerdem könnte es Auswirkun gen auf die Brustdrüse bei Tieren haben. Studien, die BPA als Ursa che für andere gesundheitliche Auswirkungen nennen, waren laut Husøy wenig aussagekräftig. Erstmals hat die EFSA auch die BPA-Exposition über Nichtnah rungsquellen berücksichtigt. Husøy betonte jedoch: „Es fehlen stützende Daten zur Exposition über die Haut – zum Beispiel dazu, wie viel BPA der Körper beim Hautkontakt mit Thermopapier aufnimmt.“ DRYMAX Aton Segmentrad-Trockner energieeffizient zuverlässig konstant TDI-Wert wird nochmals überprüft Die EFSA wird den TDI-Wert überprüfen, wenn die Ergebnisse einer Langzeitstudie des US-ame rikanischen Nationalen Toxiko logie-Programms in zwei bis drei Jahren zur Auswertung vorliegen. Die Studie wird voraussichtlich auf viele der verbleibenden Unsi cherheiten bezüglich der toxischen Wirkungen von BPA eingehen. mg www.efsa.europa.eu KURZ BERICHTET BASF erhöht BPO-Kapazität BASF erhöht ab dem Jahr 2016 die Produktionskapazität von 1,4-Butandiol (BDO) an ihrem Standort Geismar LA/USA um 10%. Damit verfügt das Unternehmen künftig über eine Kapazität an BDO von weltweit 670.000 jato. Hinzu kommt eine neue Anlage eines Joint Venture der BASF mit Markor in China, die im Jahr 2015 mit einer Kapazität von 100.000 jato ihren Betrieb aufnimmt. BDO dient unter anderem zur Herstellung von Kunststoffen und elastischen Fasern. mg Plastics Europe verlängert Sponsoring Im Jahr 2014 ist der Markt für PVC-Profile in Russland Prognosen zufolge um 13% geschrumpft. Quelle: gtai/Creon Energy So zuverlässig, wie die Kanu-Nationalmannschaften des Deutschen Kanu-Verbands (DKV) Medaillen und Titel sammeln, ist auch das Engagement der Kunststofferzeuger in Deutschland. Auf der diesjährigen „Boot“ in Düsseldorf verlängerte Plastics Europe Deutschland e.V. den Kooperationsvertrag mit dem DKV. „Klasse, dass wir mit Plastics Europe einen starken Partner an unserer Seite haben“, erklärte DKV-Präsident Thomas Konietzko. Michael Herrmann, Geschäftsführer bei Plastics Europe, betonte: „Kunststoffe sorgen im Sport für Höchstleistungen und sind gerade im Wassersport kaum mehr wegzudenken.“ mg WITTMANN W MANN Robot System Systeme GmbH H Am m Towe Tower 2 | 90475 475 Nürnberg Nü Tel.: +49 9128 7099 70 0 | Fax: ax: +49 9128 7099 99 500 info.de [email protected] nn-grou BRANCHE 10 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 INTERVIEW »Simulation bringt signifikante Veränderungen« VDI-Jahrestagung Spritzgießen 2015 – technische Themen im Fokus – Verarbeiter sollen sich neuen Technologien wie Simulation und Prototypenbau öffnen Branchenevent Die VDI-Jahres tagung Spritzgießen geht am 10. und 11. Februar 2015 im Kongresshaus Baden-Baden in eine neue Runde. Prof. Ansgar Jaeger von der FH Würzburg-Schweinfurt, Vorsitzender des VDI-Fachausschusses Spritzgießtechnik, erläutert im Interview mit der K-ZEITUNG, welche Relevanz innovative Technologien für die Produktentwicklung wie etwa Simulationssoftware haben – und warum er die Verarbeiter dazu ermutigen will, der Mehrkomponententechnologie über die traditionellen Hart-Weich-Verbindungen hinaus Beachtung zu schenken. : Herr Professor Jaeger, mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie in diesem Jahr für die Tagung? Prof. Ansgar Jaeger: Wir hatten in den vergangenen Jahren immer zwischen 150 und 180 Teilnehmern. Obwohl die Zeit sicher bei allen immer knapper wird, denke ich schon, dass wir mit den in diesem Jahr wieder sehr technisch geprägten Themen hier erneut eher an die Obergrenze kommen. Der Themenmix ist meines Erachtens ausgesprochen gut, so dass eigentlich für alle ausreichend interessanter Stoff dabei sein sollte, der über die speziellen, branchenbezogenen Themen hinausgeht. Da es schon länger eine zunehmende Zahl von thematisch stärker fokussierten Veranstaltungen für Spritzgießer gibt – ja auch im VDI –, versuchen wir schon, gezielt die übergreifenden 8. B prozess ist immer ein Zusammenspiel unterschiedlichster Disziplinen. Wir wollen einzelne Schritte in diesem Prozess beleuchten und wirksam vernetzen. In den Bereichen Simulation, Materialdatenbanken und Prototypenbau sehe ich derzeit signifikante Veränderungen für die Spritzgießer. Dabei sehe ich noch großes Potenzial, was deren Einsatz in den Betrieben angeht. Die Verarbeiter müssen die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten, noch viel mehr als heute nutzen – und zwar nicht nur, um schneller zu werden, sondern auch, um die Qualität des Prozesses und des Ergebnisses nachhaltig zu verbessern. : Warum werden diese Möglichkeiten noch vergleichsweise selten genutzt? ress Inteernational Con International Conference on Bio-based Materials 13–15 April 2015, Maternushaus, Cologne, Germany HIGH GH HLIGHTS FROM EU EUROP ROP PE AND N ASI ASIA: A Bio B Bio-base io ased sed Pllast astics annd Comp ast C posi sites tes – Biorefine Bio Biorefi refi fine ner eriess & Indust stria r l Biottech e nol nology ogy DAY D AY (13 (113 AP AAPR PR RIL IILL 20 2 15) 2015) 5) Pol Policy icyy & Ind Indus u ry ust 1stt DA ++ Pol ++ Policy i & Market etss ++ Comm et C merc ercial ia Bio orefi re efi er efiner efi erie rie ies ++ Inn Inno In ovat atio on Award ++ 2ndd DA AY (14 ( 4 AP (1 APRIL RILL 20015)) Industry R ++ Bio Biopol polyme pol yme ymer mers rs & Bu uiili din uil d ng g Blocks B ++ Bi -b Bio -based -ba s 3D sed D Pr P in Prin int ntting ng g ++ Bio oplastics & Env vironme iro on nme ent 3rd D DA AY (15 (155 APPRIL R L 220 2015) 015) 015) 15 S Sta St tarrrt ta rt-Ups rtUps & Fun F dingg BOOK BOO K NOW NOW OW: W: 10 10% 0 reduc uctio uc tio ion – e ent en ntter c code cod e k10 10 0d dur uring rin ing g yyo yourr boo bookin bo ng www.nova-institute.eu Contact www.bio-based.eu/conference Organiser Weich-Technik eine Vielzahl völlig neuer Anwendungen und auch Technologien hinzugekommen sind. Wir konzentrieren uns in diesem Jahr auf neue, alternative, nicht sehr gängige Mehrkomponententechnik wie etwa Thermoplast-Aluminium-Verbunde, integriertes Metall-KunststoffSpritzgießen oder DuroplastElastomer-Verbunde. Daneben thematisieren wir Verfahrensverbunde mit dem Thermoformen oder dem Partikelschäumen. Das sind teilweise Spezialitäten, aber wir wollen zeigen, welche Möglichkeiten es jenseits von HartWeich-Verbindungen noch gibt. : Nachdem die VDI-Jahrestagung Spritzgießen vor zwei Jahren mit strategischen Themen nicht so stark frequentiert war, konzentrieren Sie sich auch in diesem Jahr wieder auf zwei Technologiethemen. Das eine sind Ansätze, um den Produkt entstehungsprozess zu beschleunigen, also Auslegung, Simulation, Prototypenbau, Qualitätssicherung. Warum dieser Schwerpunkt? Jaeger: Der Produktentstehungs- Kong toff- rks iowe Themen zu bedienen. Der frühe Termin könnte uns vielleicht einenStrich durch die Rechnung machen. Wir haben deshalb auch entschieden, zukünftig keine Tagung mehr vor Mitte Februar zu terminieren. Dominik Vogt +49 (0)2233 4814-1449 [email protected] Prof. Ansgar Jaeger wird auch in diesem Jahr wieder die VDI-Jahrestagung Spritzgießen leiten Foto: K-ZEITUNG Jaeger: Bei der Simulation zum Beispiel beobachte ich, dass kleine und mittelständische Unternehmen enorme Vorbehalte haben. Sie müssen diese Dienstleistung nach außen vergeben – und können das Kosten-Nutzen-Verhältnis nur schwer abschätzen. Das ist sehr schade, da man sich vielfach enorm aufwendige Korrekturen an komplexen Werkzeugen sparen könnte, wenn man die Möglichkeiten der Simulation nutzen würde. Und diese vielen Iterationsschleifen kosten sehr viel Zeit und eben oft auch Qualität, wenn es in Kompromissen mündet. Ganz ähnlich ist das bei Optimierungs- und Überwachungssystemen, die maschinenintegriert oder auch extern angeboten werden. Vorbehalte gegenüber Aufwand und Zuverlässigkeit verhindern auch hier eine größere Durchdringung des Marktes. Ich hoffe schon, dass wir auch hier die Diskussion anstoßen können. : Es geht auch um additive Fertigung. Inwieweit sehen Sie diese als Thema für die Spritzgießer? Jaeger: Das finde ich derzeit noch sehr schwierig zu beurteilen. Im Moment sehe ich den Spritzgießer nicht in der Rolle, Kleinserien für Endverbraucher, personifizierte Produkte oder auch Ersatzteile mittels additiver Fertigungsverfahren herzustellen. Das ist »Wir wollen zeigen, welche Möglichkeiten es jenseits von HartWeich-Verbindungen noch gibt« Ansgar Jaeger schließlich nicht sein Geschäftsmodell, darauf haben sich Dienstleister erfolgreich spezialisiert. Und hohe Stückzahlen, für die das Spritzgießen ja typisch ist, werden sich mittelfristig nicht wirtschaftlich und qualitativ hochwertig mit additiven Verfahren realisieren lassen. Dennoch muss sich der Spritzgießer mit der additiven Fertigung befassen, um Proto typen und Gebrauchsmuster der Bauteile fertigen zu können, die später für die Serienfertigung auf die Spritzgießmaschine wandern. Dabei geht es dann vielmehr darum, die diversen Verfahren in Hinblick auf Qualität und Schnelligkeit zu kennen und deren Grenzen als Prototypen auch beurteilen zu können. : Zweites Schwerpunktthema ist die Mehrkomponententechnik. Warum das? Jaeger: Die Mehrkomponen- tentechnik generell ist ja längst in den Unternehmen in Europa angekommen, wenn Sie hier an die Vielzahl der Hart-Weich-Verbindungen denken. Es werden heute weltweit pro Jahr rund 2.000 Mehrkomponentenspritzgießmaschinen verkauft. Deshalb würde ich auch schon fast nicht mehr von Sonderverfahren sprechen, sondern von einer etablierten Variante des Spritzgießens. Nun ist es aber so, dass in den vergangenen Jahren neben der klassischen Hart- : Der VDI hatte parallel zur VDI-Jahrestagung Spritzgießen den VDI-Strategiegipfel Spritzgießen Spezial angekündigt – ebenfalls im Kongresshaus Baden-Baden. Was hat es damit auf sich? Jaeger: Der VDI wollte sich mit strategischen Themen an Führungskräfte von Kunststoffverbeitern richten. Doch musste die Veranstaltung mangels ausreichender Teilnehmerzahl leider abgesagt werden. Meines Erachtens macht eine Veranstaltung, auf der strategische Themen der gesamten Spritzgießbranche diskutiert werden, durchaus Sinn. Die VDI-Jahrestagung Spritzgießen hat dies vor zwei Jahren gezeigt. Damals haben wir mit einem strategischen Thema rund 150 auch neue Besucher – davon viele Geschäftsführer – angezogen. Vielleicht müssen wir bei der Zusammenstellung der Themen noch lernen und diese mit der Zielgruppe klarer abstimmen. Deshalb bin ich sehr dafür, einen zweiten Anlauf zu nehmen. : Besten Dank für das Gespräch. sk www.vdi.de/spritzgiessen Videodownload zu diesem Thema Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren BRANCHE 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 11 Grafe übernimmt HD Kunststoffe Control fast ausgebucht Spezialcompounds für das Rotationsformen ergänzen das Grafe-Produktportfolio Neue Aussteller aus Asien auf der Messe Gruppen PP, PE sowie TPE/TPO für das Rotationsformen und vertreibt 1-a-Typwaren und NT-Waren für Spritzguss und Extrusion. Das erst 2006 gegründete Unternehmen stellt heute mit einer Kapazität von mehr 5.000 jato Mikrogranulatcompounds für das Rotationsformen her. Ideale Erweiterung Matthias Grafe: „Mit HD Kunststoffe erweitern wir unser Produktangebot in idealer Weise“ Foto: Grafe Übernahme Im Rahmen eines Asset-Deals führt mit Wirkung zum 1. Januar 2015 die GrafeGruppe den Geschäftsbetrieb von HD Kunststoffe und Kunststoff erzeugnisse GmbH. Als 100%ige Tochter der Grafe Advanced Poly mers GmbH wird die neu gegründete HD Kunststoffe GmbH künftig im Markt agieren und alle bisherigen Geschäftsaktivitäten fortführen. HD Kunststoffe produziert patentgeschützte eigene Produkte der Die selbstständig agierende HD Kunststoffe GmbH wird durch die Integration in die Grafe-Gruppe den Kontakt zu Kunden und Lieferanten intensivieren. „Für uns als Anbieter für Farb- und Additivmasterbatches sowie Spezialcompounds sehen wir durch den Erwerb des Geschäftsbetriebs der HD Kunststoffe und Kunststoff erzeugnisse GmbH die ideale Erweiterung unseres Produktan- gebots und Leistungsspektrums“, so Matthias Grafe, geschäftsführender Gesellschafter der Grafe Advanced Polymers GmbH. HD Kunststoffe gewährleistet nach Unternehmensangaben „Just-in-time“-Lieferungen. Neben Standardwaren werden in enger Zusammenarbeit mit Kunden Spezialcompounds für unterschiedliche Anwendungsbereiche entwickelt. Sämtliche Produkte (PE sowie PP) für das Rotationsformen sind unter der Qualitätsmarke „HD eco-tech“ lieferbar. Durch den Rückgriff auf die Entwicklungskapazitäten der GrafeGruppe besteht nun zudem die Möglichkeit, weitere kundenspezifische Anforderungen zu berücksichtigen. mg Viele neue Aussteller aus Asien werden auf der Control in diesem Jahr erwartet Foto: Schall von Kunststoffland NRW bietet weiterführende Auskünfte und Unterstützung an. Der EFRE fördert diesen Wettbewerb im Rahmen des Programms „NRW 2014 bis 2020 – Investitio nen in Wachstum und Beschäftigung“, das mit insgesamt 40 Mio. EUR gespeist wird. mg leitmarktagentur.nrw.de www.kunststoffland-nrw.de Projektleiterin der Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung, die vom 5. bis 8. Mai 2015 bereits zum 29. Mal in Stuttgart an den Start geht. Auf über 50.000 m² Fläche werden erneut rund 900 Aussteller aus circa 30 Nationen erwartet. So verzeichnet die Messe eine große Zunahme an Ausstellern aus dem Segment der industriellen Bildverarbeitung und VisionSysteme. Die aktuellen Entwick- Startschuss für NRW-Leitmarktwettbewerb „Neue Werkstoffe“, unter anderem mit den Schwerpunkten „Leichtbau“ sowie „Energie- und Ressourceneffizienz“ Foto: Bonnin Studio nachhaltige und zukunftsweisende Entwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen spielt. Gerade auch die zahlreichen kleinen und mittelständischen Kunststoff unternehmen in NRW sind aufgerufen, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen. Die Geschäftsstelle Kompetenz 2 beim Interieur KOMBINIERT DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN Krauss Maffei kooperiert mit 3-Con Gemeinsame Systemkompetenz im Bereich der Innenausstattung: Nicolas Beyl, Präsident Reaktionstechnik bei Krauss Maffei (l.), und Hannes Auer, CEO und Gründer von 3-Con Foto: Krauss Maffei Fahrzeugbau Rund um die Innen- ausstattung im Fahrzeugbau stärkt Krauss Maffei Reaktionstechnik seine Systemkompetenz und wird als Partner mit der 3-Con Anlagenbau GmbH mit Sitz in Österreich zusammenarbeiten. 3-Con ist ein Anbieter von Anlagen in den Bereichen Kaschieren, Umbugen und Thermoformen. Für das Interieur im Fahrzeugbau realisiert die Krauss Maffei Reaktionstechnik Produktionsanlagen für geschäumte oder hinterschäumte Teile mit ästhetisch hochwertigen Oberflächen bei Instrumententafeln, Türseitenverkleidungen, Türbrüstungen und Fenstereinfassungen. Dabei liefert Krauss Maffei Systemlösungen aus einer Hand, angefangen bei den Werkzeugen über die Misch- und Dosieranlagen bis hin zum Equipment zum Beschneiden und Stanzen der fertigen Bauteile. Durch die Partnerschaft mit 3-Con komplettiert das Unternehmen nun seine Systemkompetenz. „Mit der 3-Con haben wir einen Partner an unserer Seite, mit dem wir unseren Kunden auch die Technologien Kaschieren, Umbugen und Thermoformen anbieten können“, erklärt Nicolas Beyl, Präsident des Segments Reaktionstechnik bei Krauss Maffei. „Wir freuen uns sehr, mit Krauss Maffei eine Firma mit globaler Aufstellung an unserer Seite zu haben“, ergänzt Hannes Auer, Gründer und CEO von 3-Con. Zukünftig wollen beide Unternehmen national und international eng im Vertrieb und bei der Projektierung zusammenarbeiten. mg www.kraussmaffei.de lungen im Bereich der internatio nalen G3-Initiative für Standardisierung haben die Voraussetzung dafür geschaffen, die vor allem für die Systemintegration notwendige Schnittstellen-Standardisierung auf einem hohen Niveau entscheidend voranzutreiben. www.grafe.com Startschuss für EU-Wettbewerb in NRW Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Programms ist der Startschuss für den Wettbewerb „Neue Ideen für neue Werkstoffe in NRW“ gefallen. Das Kunststoffland NRW ruft die Kunststoffbranche in Nordrhein-Westfalen dazu auf, sich zu bewerben. Mit den Förderschwerpunkten „Werkstoffe für den Leichtbau“, „Werkstoffe zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz“, „Werkstoffe zur Unterstützung der Energiewende“ und „Neue Materialien mit hohem, leitmarktrelevanten Potenzial“ adressiert der Wettbewerb unter anderem auch die Kunststoffbranche, die eine zentrale Rolle für eine Veranstaltungsbeginn ist die Messe Control fast ausgebucht. Laut Messeveranstalter P. E. Schall sind 97% der vorgesehenen Hallenflächen fest gebucht. „Nichts ist schöner, als bei der Ausstellerakquise offene Türen einzurennen“, sagt Gitta Schlaak, www.hd-kunststoffe.com Neue Werkstoffe gesucht Fördergeld Im Rahmen eines vom Qualitätssicherung Vier Monate vor METRO G - So individuell wie Ihre Anforderung METRO G ist das wahrscheinlich umfassendste und flexibelste Rohmaterialfördersystem für Granulat auf dem heutigen Markt. Es kombiniert das Beste der zwei etablierten Förderlinien – colortronic und motan. Ob einfach oder hochkomplex – modular aufgebaut wie ein Baukasten, erhalten Sie mit METRO G Ihre individuelle Lösung. Zugeschnitten auf Ihre Anforderung. motan-colortronic gmbh [email protected] www.motan-colortronic.com Angesichts der Tatsache, dass der Markt für Produkte und Lösungen der industriellen Bildverarbeitung zurzeit vor allem in Asien wächst, kommt der Standardisierung mehr Bedeutung denn je zu. Zumal sich zur Control auch immer mehr Hersteller und Anbieter aus Asien dem Weltmarkt präsentieren und dabei mehr als nur die eigenen Marktregionen im Visier haben. sk www.control-messe.de BRANCHE 12 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 PERSONEN PERSONEN IMPRESSUM Neuer Chief Innovation Officer bei Evonik Gerd Liebig neuer Chief Sales Officer bei Sumitomo (SHI) Demag Evonik Dr. Ulrich Küsthardt ist seit Jahresbeginn neuer Chief Innovation Officer bei Evonik. Er hat diese Funktion von Dr. Peter Nagler übernommen. Küsthardt will die Innovationskraft des Unternehmens weiter steigern. „Wir wollen eines der innovativsten Unternehmen weltweit werden“, so Küsthardt. Innovationen seien ein wichtiger Motor für profitables Wachstum. Die Innovationspipeline ist mit rund 500 Projekten derzeit gut gefüllt. Der Konzern hat die Aufwendungen für F+E seit 2009 durchschnittlich um 9% pro Jahr gesteigert. Im Jahr 2013 betrugen sie 394 Mio. EUR. mg Sumitomo (SHI) Demag Die Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH, Schwaig, hat Gerd Liebig zum Geschäftsführer Vertrieb, Kundendienst und Marketing (CSO) ernannt. Liebig, 53, übernimmt zum 1. April die Gesamtverantwortung des weltweiten Vertriebs, Kundendienstes und Marketings sowie die Leitung aller Niederlassungen und Vertretungen. Liebig hat mehr als 25 Jahre Erfahrung in der kunststoffverarbeitenden Industrie, zuletzt als Group Marketing Director des österreichischen Spritzgießmaschinenherstellers Engel Austria. Zuvor verantwortete er 15 Jahre lang die Position des Marketingleiters und anschließend des Chief Strategic Officer der ehemaligen Demag Plastics Group – heute Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery. In der neuen Position bildet Liebig die Geschäftsführung gemeinsam mit Dr. Tetsuya Okamura, Chief Executive Officer von Sumitomo (SHI) Demag und Senior Vice President von Sumitomo Heavy Industries Ltd. Japan, sowie Andreas Schramm, Chief Technical Officer. gr Dr. Ulrich Küsthardt Chief Innovation Officer Foto: Evonik Gerd Liebig Geschäftsführer Vertrieb, Kundendienst und Marketing (CSO) Foto: Sumitomo (SHI) Demag Herausgeber: Joachim Rönisch Tel. 0511 7304-136 [email protected] Chefredaktion: Günter Kögel (gk) (verantw.) Tel. 0821 319880-50 [email protected] Redaktion: Dipl.-Inf. Arne Grävemeyer (gr) (stv. Chefredakteur) Tel. 0511 7304-152 [email protected] Philipp Lubos (pl) Tel. 0821 319880-51 [email protected] Automationsnachwuchs Der Spe- Online-Redaktion: Miriam Mörz (mm) Tel. 0821 319880-53 [email protected] Organisationsmanagement/CvD: Jürgen Lindemann (jl) Tel. 0821 319880-55 [email protected] Freie Mitarbeiter: Sabine Koll (sk) Tel. 0176 10428359 [email protected] Dipl.-Ing. Gabriele Rzepka (rz) Tel. 06172 8689940 [email protected] Gütesiegel im Education Center: Ausbilder Christian Beyer (v.l.), Vorstandsvorsitzender Christian Wendler, Michael Beckmann, Education & Training, Nils Köstring, Aubi-Plus, Ausbildungsleiter Bernd Kirsch, Ausbilder Thomas Czekanowski, Ausbilder Jürgen Hesse und Heiko Köstring, Geschäftsführer Aubi-Plus Foto: Lenze Leiter Education & Training, Michael Beckmann. Beim Lenze-Audit wurden aktuelle Auszubildende, ihre Ausbilder wie auch ehemalige Azubis des Unternehmens anonym befragt. Die Ausbildungsleistung wurde in acht Kategorien mit insgesamt 54 Kriterien bewertet. Von insgesamt 612 zu erreichenden Zählern erhielt Lenze 532. Bewertet wurden unter anderem Recruiting und Bewerberauswahl, betriebliche Integration, berufliches Lernen sowie Commitment & Engagement. gr www.lenze.com Am 18. und 19. März findet am Kunststoff-Institut Lüdenscheid die Fachtagung Werkzeugtechnik statt zen, was einen entsprechenden Herstellprozess erfordert. Innovative Fertigungsverfahren/-strategien und Werkzeugwerkstoffe helfen zudem, die Fertigungs zeiten von Serienwerkzeugen zu verkürzen und die Bauteilqualität zu steigern. Eine optimale Planung des Werkzeugeinsatzes sowie der Instandhaltung hilft zu guter Letzt, den Nutzungsgrad eines Die Fachtagung Werkzeugtechnik widmet sich am 18. und 19. März 2015 der kompletten Entwicklungskette im Werkzeugbau Foto: Kunststoff-Institut Lüdenscheid Teamassistenz: Sofia Matula, Tel. 0511 7304-110 [email protected] Petra Wildner, Tel. 0821 319880-13 [email protected] Leitung Industriemedien: Franz Krauß Tel. 0821 319880-41 [email protected] Anzeigenleitung: Axel Gerhartz Tel. 0821 319880-52 [email protected] Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 36 vom 1. 10. 2014 gültig. Druckunterlagen: [email protected] Tel. 0511 8550-2521 Fax 0511 8550-2401 Vertrieb/Abonnement-Service: [email protected] Tel. 0511 8550-2639 Fax 0511 7304-233 Bankverbindungen: Postbank Hannover (BLZ 250 100 30), Konto 90 898 306, IBAN DE65 2501 0030 0090 8983 06, BIC PBNKDEFF250 Effizienzsteigerung Kundenwünschen gerecht zu werden, steigen die Anforderungen an Produktion und Entwicklung zunehmend. Spritzgussartikel werden heute mit einer hohen Funktionsdichte und Komplexität, oft unter Einsatz von Materialkombinationen, gefertigt. Der Ruf nach modernen und leistungs fähigen Spritzgießwerkzeugen wird folglich immer lauter. Dabei spielen beispielsweise Werkzeugtechnologien für Sonderverfahren der Kunststoffverarbeitung (zum Beispiel Hybrid-, 2K- oder SkinTechnologien) eine immer größer werdende Rolle. Die Forderung nach einer Verkürzung der Entwicklungszeiten stellt zudem gesteigerte Anforderungen an die Güte der simulatorischen Abbildung der Prozesse in einem frühen Stadium der Entwicklung. Prototypen sollen nach Möglichkeit seriennahe Eigenschaften besit- Geschäftsführung: Klaus Krause Stefan Lenz (sl) Tel. 0821 319880-54 [email protected] Lenze zertifiziert als „Best Place to Learn“ Werkzeugtechnik Um heutigen Verlag: Giesel Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Tel. 0511 7304-0, Fax 0511 7304-157 www.giesel.de, www.k-zeitung.de [email protected] Dipl.-Phys. Matthias Gutbrod (mg) Tel. 0511 7304-132 [email protected] Ausbildung mit Gütesiegel zialist für Antriebs- und Automatisierungstechnik Lenze hat in die Modernisierung der Ausbildung investiert und das „Land der Bewegung“ ausgerufen – eine Offensive, um junge Talente für Technik zu begeistern. Nun hat das Unternehmen als eines der ersten auch seine Ausbildung auditieren lassen: Lenze ist damit zertifizierter „Best Place to Learn“. Das Audit wurde vom unabhängigen Recruiting-Unternehmen Aubi-Plus aus Hüllhorst durchgeführt. Mitte Januar fand die Übergabe des Gütesiegels am Standort Groß Berkel statt. Lenze schnitt mit einem „Gut“ bei dem Audit ab – nur zwei Punkte an der Gesamtnote „Sehr gut“ vorbei – und befindet sich damit unter den besten Ausbildungsunternehmen. „Jetzt haben wir den Ansporn, bei der nächsten Auditierung auch noch mindestens die zwei Punkte mehr zu erreichen“, freute sich der Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic & Kaut schuk-Zeitung) ist die einzige Zeitung der Kunststoff- und Kautschukbranche. Sie enthält aktuelle Nachrichten über Produktion, Verkauf, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen und Elastomeren in allen Industriezweigen. Spritzgießwerkzeugs zu maximieren und somit die Effizienz der Produktion zu steigern. Die Fachtagung Werkzeugtechnik widmet sich am 18. und 19. März 2015 daher der kompletten Entwicklungskette im Werkzeugbau. Der Titel Werkzeugtechnologie – Effizienzsteigerung im Formenbau und in der Fertigung beschreibt bereits grob die Inhalte, mit denen sich die Referenten auf Einladung des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid auseinandersetzen werden. Im Mittelpunkt stehen Werkzeugkonzepte, Fertigungstechnologien für Spritzgießwerkzeuge sowie neue Werkzeugoberflächen, um eine hohe Effizienz in der Fertigung zu erreichen. Die hochkarätige Veranstaltung wird ergänzt durch eine weiterführende begleitende Fachausstellung. sl kunststoff-institut.de fachtagung-werkzeugtechnik.de Commerzbank Hannover (BLZ 250 400 66), Konto 150 022 200, IBAN DE03 2504 0066 0150 0222 00, BIC COBADEFFXXX Die K-ZEITUNG erscheint 2015 mit 23 Ausgaben. Sie dient der freien Meinungsbildung. Die Beiträge geben daher nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages und unter voller Quellenangabe. Alle Rechte vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und anderes Material übernimmt der Verlag keine Haftung. Fotokopien, die für gewerbliche Zwecke im Sinne des § 54 (2) UrhG hergestellt werden, verpflichten zur Gebührenzahlung an die VG Wort, Abt. Wissenschaft, Goethestr. 49, 80336 München, von der auch die Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind. Bezugsbedingungen: Jahresabonnement € 172,00 inkl. MwSt. und Versandkosten. Ausland € 176,00. Studenten erhalten 50 Prozent Rabatt gegen Vorlage der Studienbescheinigung. Im Abonnementpreis enthalten ist ein Anteil von 3,00 Euro für das E-Paper. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls nicht sechs Wochen vor Ende des Bezugsjahres die Kündigung erfolgt. Mitglieder des WIP-Kunststoffe e.V. und Kunststoffland NRW e.V. erhalten die K-ZEITUNG im Rahmen ihres Mitglieder-Beitrages. Einzelpreis € 7,60 inkl. Versandkosten. Erfüllungsort ist Hannover. 46. Jahrgang. ISSN 1436-6401 Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW). © Druck: Printmedienpartner GmbH Böcklerstraße 13, 31789 Hameln TECHNOLOGIE Materialversorgung Spritzgießer Burwinkel setzt auf Zentralförderung von Motan für hartes Mahlgut Seite 19 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 13 Big is beautiful AUS DEM INHALT Sumitomo Demag: High-Speed-Anwendung mit IML-Dekoration� 14 Dr. Boy: Gut vorbereitet für Energieaudits�������������������������������������� 15 Weber nimmt Maschine mit 55.000 Kilonewton Schließkraft von Krauss Maffei in Betrieb Engel: Holmlostechnik mit einer Flüssigsilikonanwendung���������� 16 Heißkanaltechnik: Heitec spritzt Dichtungen von innen an������������17 Materialversorgung: Trio-Technik transportiert Teile im Luftstrom 18 MSR: Schüco nutzt spektrales Farbmesssystem von Micro-Epsilon 20 Forschung: Biokunststoff zerlegt sich unter UV-Bestrahlung selbst wieder in seine Bestandteile ������������������������������������������������ 22 Im FO US Peter Oswald von Krauss Maffei Berstorff im Interview über Trends und Lösungen der Extrusionstechnik��������������������������������� 25 Battenfeld-Cincinnati: Mehr als 100 PO- und PVC-Rohrlinien ab 800 Millimeter Durchmesser weltweit installiert��������������������������� 26 Die Krauss Maffei MX 5500 mit einer Schließkraft von 55.000 kN produziert bei Weber großvolumige Müllbehälter Foto: Krauss Maffei Großmaschine Krauss Maffei hat seine erste Großmaschine mit einer Schließkraft von 55.000 kN in Betrieb genommen. Seit Oktober 2014 produziert die MX 5500 - 75000/75000 bei der Weber GmbH & Co. KG im rheinischen Haan großvolumige Müllbehälter für den Weltmarkt. Ebenfalls zum Lieferumfang gehörte eine weitere Großmaschine des Münchner Spritzgießmaschinenherstellers: eine MX 4500 - 75000. Grund für die Investition in zwei neue Großmaschinen bei Weber waren zum einen die Anschaffung neuer Werkzeuge sowie im Zuge dessen die Kapazitätserweiterung und eine gewünscht höhere Flexibilität in der Fertigung. Produziert werden sollten Müllgroßbehälter mit einem Volumen von 660 bis 1.100 l. „Die Herstellung großvolumiger Behälter für die Müll entsorgung erfordert zwangsläufig auch den Einsatz großer Werkzeuge. Die hohen Schussgewichte und langen Fließwege bedingen hohe Schließkräfte“, erläutert Helmut Guntermann, Geschäftsführer bei Weber, die besondere Aufgabenstellung. „Die neuen Spritzgießmaschinen mussten zudem Zuhaltekräfte von mindestens 45.000 beziehungsweise 55.000 Kilonewton erfüllen. Mit den neuen Krauss Maffei Maschinen haben wir für unsere Ansprüche die beste Wahl getroffen.“ Neben den technischen Vorzügen der MX-Baureihe habe vor allem die Umsetzung im Detail überzeugt. Dazu zählten zum Beispiel die massive Ausführung des Maschinenbetts und der Aufspannplatten sowie die verlängerten und verbreiterten Gleitschuhe. Ein weiterer Pluspunkt war die Füh- DIE TECHNOLOGIEZAHL Weltmarkt Hochleistungsfolien (in Mrd. EUR) Der Markt für Hochleistungsfolien wächst von der Nachfrage nach Akkus und Photovoltaik getrieben jährlich um 7,5%. Quelle: BCC Research rung der Holme in der beweglichen Formplatte über die gesamte Öffnungsweite der Schließeinheit. In Summe bieten diese technischen Feinheiten beste Voraussetzungen für einen prozesssicheren Betrieb mit bis zu 150 t schweren Werkzeugen. Großmaschinen der MX-Baureihe zeichnen sich vor allem durch die von Krauss Maffei entwickelte hydromechanische Zweiplattenschließeinheit aus. Diese ist besonders kompakt in der Bauweise, schnell in der Produktion und wartungsarm im Betrieb. Das Verriegelungssystem ist für kurze Zyklen bei präziser Positionierung ausgelegt. Dank der Plattenparallelität wird das Werkzeug geschont und eine hohe Formteilqualität sichergestellt. „Darüber hinaus punktet die MX-Baureihe durch eine hohe Schmelzequalität und eine besonders gute Schussgewichtskonstanz“, ergänzt Klaus Wimberger, Leiter Konstruktion bei Krauss Maffei. Bei der Auslegung und Umsetzung der neuen Großmaschinen für Weber arbeitete die Krauss Maffei Konstruktionsabteilung eng mit den Verantwortlichen bei Weber zusammen mit dem Ergebnis einer erfolgreichen Systemlösung. „Krauss Maffei hat sich bei der Auslegung der Maschinen nicht auf Standards begrenzt, sondern ist auf unsere individuellen Anforderungen eingegangen. Das war ein klarer Pluspunkt“, so Guntermann. Ausgestattet sind die beiden neuen Maschinen mit Automationslösungen, und zwar mit einem Linearhandlinggerät LRX 1000 (X-Hub von 3.000 mm). sk Perfekte Lösung für Heißkanalanwendungen www.quick-mould-change.com www.w-weber.com www.kraussmaffei.com KURZ BERICHTET Einbaufertige Komplettlösung Zentral im Werkzeug angeordnete Nadelverschlussdüsen stellen stets eine besondere Herausforderung dar, da hier aufgrund der zentralen Schmelzeeinspeisung der Antriebszylinder nicht axial hinter der Nadel positioniert werden kann. Die neue Hasco Einzelnadelverschlussdüse SNV-06, SNV-12 mit entsprechender Schmelzeumleitung ist nun als komplett einbaufertige Einheit mit wahlweise hydraulischem oder pneumatischem Antrieb inklusive angeflanschter Düse erhältlich. Die Verwendung von Standardbauteilen und Gleichteilen sowie identische Einbauräume für die hydraulische und die pneumatische Ausführung machen die Einheit besonders servicefreundlich.Die Einzelnadelverschlussdüse ist ausgelegt für den Einsatz mit Düsen der Reihe Technishot Z33/… Nadeldurchmesser von 2 bis 6 mm und Nadelhübe bis 8 beziehungsweise 12 mm ermöglichen geringe Druckverluste. Eine Schmelzeführung analog zu Mehrfachverteilersystemen ermöglicht die direkte Umsetzung von Ergebnissen aus einem Einfachwerkzeug in Multikavitätenwerkzeuge. Durch das neue Heizungskonzept mit verbesserter Temperaturverteilung wird ein erweiterter Einsatzbereich auch für technische Kunststoffe eröffnet. Dabei ist stets ein gleichmäßiges Temperaturprofil bis in den Anschnitt gewährleistet. Kunden profitieren von einer einfachen Montage und Wartung im Werkzeug. Dadurch werden das Montage- und Prozessrisiko und nicht zuletzt die Zeit zur Herstellung eines Werkzeugs auf ein Minimum reduziert. sl Nutzen Sie die manuelle Multikupplung SPC zum Anschluss der Heißkanalwerkzeuge: z Öffnen und Schließen der Nadelverschlussdüsen in Rekordzeit z Maximaler Durchfluss für kürzeste ürzeste Reaktionszeiten z Leckagefreie Ausführung gegen egen Verschmutzung der Produktionsumgebung schnell. sicher. effizient. Stäubli Tec-Systems GmbH - Tel.: +49 921 883-0 - E-Mail: [email protected] Sabine Koll Zuständig für den Bereich Spritzgießtechnik TECHNOLOGIE SPRITZGIESSTECHNIK 07031 416860 [email protected] 14 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 24 Schraubkappen in 3,5 Sekunden Arburg zeigte High-End-Maschine auf der Interplastica in Moskau Verpackungstechnik Arburg setzte auf der Interplastica, die Ende Januar 2015 in Moskau stattfand, einen Schwerpunkt auf die Verpackungsindustrie: Der Spritzgießmaschinenhersteller aus Loßburg präsentierte eine effiziente Fertigungslösung rund um einen hybriden Allrounder der Hochleistungsbaureihe Hidrive. Auf dem Messestand produzierte ein Allrounder 570 H in Packaging ausführung 24 Schraubkappen in einer Zykluszeit von 3,5 s. Packagingvariante In der Verpackungsindustrie ist eine schnelle und hochwertige Serienproduktion mit zuverlässiger sowie effizienter Technik gefragt. Um diese hohen Anforderungen zu erfüllen, bietet Arburg für die hybriden und elektrischen Hochleistungsmaschinen der Baureihen Hidrive und Alldrive eine Packagingausführung (P) an. Deren hohe Leistungsfähigkeit stellte das Unternehmen auf der Interplastica mit einem Allrounder 570 H in Packagingausführung Der hybride Allrounder 570 H in Packagingausführung ist speziell auf die hohen Anforderungen der Verpackungsindustrie ausgelegt und fertigte auf der Interplastica 24 Schraubkappen in 3,5 s Zykluszeit Foto: Arburg und einer anspruchsvollen Verpackungsanwendung unter Beweis. Das Exponat mit 1.800 kN Schließkraft und Spritzeinheit der Größe 800 arbeitete mit einem 24-fach-Werkzeug der Firma Z‑Moulds und fertigte hochwertige Schraubkappen in einer Zykluszeit von 3,5 s. Dem Spritzgieß- prozess nachgeordnet war eine Verschlusskühlung der Firma Green Box. Damit wurden die Schraubkappen direkt nach dem Entformen auf einer Kühlstrecke stark abgekühlt, was ihnen eine höhere Formstabilität verleiht. Hinzu kam eine optische Qualitätskontrolle von Intravis, die alle Fertigteile inline auf ihre einwandfreie Qualität prüft. Die Allrounder in Packagingausführung vereinen hohe Produktivität sowie einen reduzierten Energiebedarf und zeichnen sich beispielsweise durch die abgestimmte Kombination „Säulenabstand – Schließkraft – Öffnungs- weg“ aus. Hinzu kommen schnelle, präzise und energiesparende Werkzeugbewegungen durch servoelektrische KniehebelSchließeinheiten, hohe Plastifizier leistungen durch Barriereschnecken und servoelektrische Dosierantriebe, dynamische lagegeregelte Schnecken sowie effektive Einspritzvolumenströme. Über die Basisausstattung der Packa gingausführung hinaus stehen sowohl für die Herstellung von Dünnwandartikeln als auch von Schraubkappen spezielle Features zur Verfügung, mit denen sich die Maschinen individuell auf die jeweilige Anwendung abstimmen lassen. In der Schraubkappenproduktion kommt es auf das schnelle und sichere Auswerfen von Massenteilen an. Dafür steht ein servoelektrischer Auswerfer mit einer hydraulischen Boosterfunktion, also einer erhöhten Auswerferkraft von 250 kN, zur Verfügung. Damit sind auch aufgeschrumpfte Verschlüsse problemlos entformbar. „Auswerfen“ und „Werkzeug öffnen“ können synchronisiert werden. Das Fallen der Spritz teile wird so exakt einstellbar, was die Werkzeugoffenzeiten kurz hält. Erhöhte Schneckenumfangsgeschwindigkeiten sorgen für entsprechend kurze Dosierzeiten. So lassen sich sehr schnelle Zykluszeiten realisieren. sk www.arburg.com High-Speed-Anwendung mit IML-Dekoration Flexibilität und Funktionalität bei anspruchsvoller Verpackungsanwendung Packaging Effiziente und wirt- schaftliche Lösungen für den Verpackungsspritzguss sind die Anwendungsschwerpunkte, die Barlo Plastik auf der Plast Eurasia im Dezember in Istanbul präsentierte. Die türkische Vertretung der Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH, Schwaig/ Deutschland, präsentierte auf der hybriden Schnelllaufmaschine ElExis SP eine High-Speed-Anwen- dung mit IML-Dekoration. Das präzise Zusammenspiel zwischen Spritzgießmaschine, Werkzeug und Automation ist bei der Produktion von schnelllaufenden Lebensmittelverpackungen der Schlüssel zu einer hohen Ausstoßrate. Sumitomo (SHI) Demag bietet mit den El-Exis SP-Maschinen eine ideale Basis für die wirtschaftliche Produktion von anspruchsvollen Verpackungs Formenbau-Technologie, die Maßstäbe setzt BRAUNFORM GIBT DER WELT NEUE FORMEN. Pharma Personal Care Consumer Goods Verpackung Automobil anwendungen. Auf der Plast Eurasia wurden auf einer El-Exis SP 200-920 mit 2.000 kN Schließkraft Lebensmittelbehälter mit IML gefertigt. Die Spritzgießmaschine war zusammen mit dem Handling von Polymac Robotics als kompakte IML-Fertigungszelle aufgebaut, die eine Produktion der Behälter in weniger als 3,5 s ermöglicht. Die Becher wurden in einem 4-Kavitäten-Werkzeug der Otto Hofstetter AG aus Polypropylen (PP) gefertigt und haben ein Schussgewicht von circa 6,2 g. Hochgenaue Stopp-Position Der dezentrale elektrische Antrieb der Schließeinheit ermöglicht auf der El-Exis SP-Maschine ein schnelles und sensibles Öffnen beziehungsweise Schließen des Werkzeugs und gewährleistet damit eine hochgenaue WerkzeugStopp-Position. Dadurch werden die präzise Positionierung der Labels und eine korrekte Entnahme der gefertigten Becher sichergestellt. Die NC5 plus Steuerung garantiert eine einfache, übersichtliche und intuitive Bedienung der Maschine, deren hybrides Antriebskonzept mit Energierückführung bis zu 40% Energie einspart. Die auf der Messe ausgestellte ElExis SP-Maschine war zudem mit verschiedenen Active-Technologien ausgerüstet. Neben den bereits serienmäßig verbauten Technologiebausteinen Active Q/Q+, Active Cool & Clean und Active Adjust kommen die optionalen Technologien Active Motion Control, Active Screw Drive, Active Power Link und Active Econ zum Die El-Exis SP ist speziell für schnelllaufende Verpackungsanwendungen konzipiert und bietet durch ihre hybride Antriebstechnik die beste Kombination aus Ausstoßrate, Energieeffizienz und Langlebigkeit Fotos: Sumitomo (SHI) Demag Trotz der hohen Kundenanforderungen hinsichtlich Ausstoßrate, Teilequalität und Energieeffizienz sind dünnwandige Behälter eine Paradedisziplin der El-Exis SP-Maschinen Einsatz. Dadurch lässt sich die Maschine noch besser an die Anwendung anpassen und weitere Effizienzpotenziale können genutzt werden. Durch die Kombination aus elektrischen und hydraulischen Antrieben sind die El-Exis SP-Maschinen auf größtmögliche Geschwindigkeit und Dynamik ausgelegt. Durch die parallel laufenden, hybriden Antriebe und die nahezu verlustfreie Kraftübertragung hat die Maschine trotz hoher Performance einen niedrigen Energiebedarf. Schließlich sind die Energiekosten neben dem Materialpreis die wichtigste Stellschraube für eine kostengünstige Produktion. sk www.sumitomo-shi-demag.eu TECHNOLOGIE SPRITZGIESSTECHNIK 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 15 Nordson konstruiert jede Schnecke für das Plastifizierungssystem nach den spezifischen Anforderungen des Kunden Foto: Nordson Erhöhter Durchsatz Plastifizierungssystem von Nordson Schneckentechnologie Eine durch- satzstarke Plastifizierungseinheit mit einem innovativen Schneckendesign der Nordson Corporation liefert qualitätsverbesserte Schmelze bei Durchsätzen, die beim Hochgeschwindigkeitsspritzgießen dünnwandiger Ver- packungen kürzere Zyklusdauern ermöglichen. Hohe Wiederholgenauigkeit Das Plastifizierungssystem Quantum von Nordson Xaloy besitzt eine Barriereschnecke, die darauf ausgelegt ist, die Plastifizierungsgeschwindigkeit von nicht geschmolzenem Material zu erhöhen und gleichzeitig die auf bereits geschmolzenes Polymer einwirkenden Scherkräfte zu minimieren. Zusammen mit der innovativen Schnecke liefert Nordson ein eigens konstruiertes Rückschlagventil in Tellerventilbauweise, dessen Freiströmkanäle Polymerzersetzung vermeiden und dessen rapides Absperrverhalten eine hohe Wiederholgenauigkeit von einem Schuss zum nächsten gewährleistet. „Das Quantum-System liefert optimale Schmelzequalität bei einem Durchsatz, der die tatsächliche Zyklusdauer der Schnecke im Vergleich zu existierenden Hochleistungs-Plastifizierungseinheiten um 10 bis 15 Prozent verringert, so dass sie mit den immer kürzeren Abkühlzeiten bei der Massenproduktion dünnwandiger Formteile Schritt halten kann“, sagt Tony Genova, Konstruktionsleiter Schneckenherstellung. sl www.nordson.com Gut vorbereitet für Audits Boy bietet Lösungen zur Umsetzung des Energieaudits nach DIN EN ISO 50001 und DIN EN 16247 Spritzgießautomatenhersteller Boy hat bereits entsprechende Lösungen entwickelt. Die mit dem servomotorischen Pumpenantrieb ausgestattete E-Baureihe spart gegenüber früheren oder anderen Antriebssystemen bis zu 50% Energie ein. Hohe Dynamik und Präzision bei gleichzeitig angenehmer Laufruhe sind weitere Vorteile dieser Technologie. Erweitert werden die Energiesparvorteile, wenn dann in den Spritzgießautomaten auch noch die neue Plastifiziertechnologie Econplast eingesetzt wird. Damit wird das Aufschmelzen der Kunststoffe wesentlich schneller, energiesparender und materialschonender umgesetzt. Kombiniert man beide Technologien, so spart eine Spritz- gießmaschine von Boy mit Servoantrieb und Econplast bis zu 70% Energie ein. Dazu ein konkretes Beispiel: Bei 8.400 Betriebsstunden pro Jahr benötigt eine Boy 100 E mit Servo antrieb rund 68.000 kWh weniger Energie als vergleichbare Maschinen mit anderen Antriebstechnologien. Bei einem Strompreis von 0,15 EUR/kWh bedeutet das für den Anwender über 10.000 EUR weniger Energiekosten. Zudem fallen laut Umweltbundesamt mit jeder eingesparten Kilowattstunde circa 600 g weniger CO2-Emission an – im Beispiel der Boy 100 E sind dies über 40 t pro Jahr. sk Kleinster Automat im großen Russland Umspritzen Auf der Interplastica in Moskau präsentierte die für den russischen Markt zuständige Boy-Vertretung BIM eine XS V. Der kleinste der Umspritzautomaten des Anbieters aus Neustadt-Fernthal mit vertikal ausgerichteter Spritzeinheit verfügt über eine maximale Schließkraft von 100 kN. Auf lediglich 0,64 m² Aufstellfläche bietet die XS V mit ihrem größten Schneckendurchmesser von 16 mm ein maximales Spritzvolumen von 8,0 cm³. Während der Messe wurden auf der Maschine Rohlinge einer kleinen Nagelfeile mit einem Griffstück umspritzt. Hier zeigten sich die Vorteile der vertikalen Bauweise. Wie bei allen Boy-Umspritzautomaten steht die untere Schließplatte fest, ein Verrutschen der Einlegeteile während des Schließvorgangs ist damit ausgeschlossen. Die Schließeinheit der XS V hat zwei diagonal angeordnete Holme. Hierdurch ist eine gute Zugänglichkeit zum Werkzeug gewährleistet. Auf der Boy XS V wurden auf der Interplastica Rohlinge einer kleinen Nagelfeile mit einem Griffstück umspritzt Foto: Boy www.dr-boy.de Das Euromap-Label für die Boy 100 E Foto: Boy www.kraussmaffei.com Energiesparen Anfang Dezember 2015 werden europaweit nicht nur die produzierenden Unternehmen ein Energieaudit vorweisen müssen. Die europäische Regelung (2012/27/EU, EED-Artikel 8), die auch in deutsches Recht einfließt, liegt nun vor. Damit werden Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern oder einem Jahresumsatz von über 50 Mio. EUR zum Energiesparen verpflichtet. Diesen Firmen bieten sich drei Handlungsalternativen: zum einen ein jährliches Audit eines Energieberaters, der lediglich Empfehlungen zur Energieeinsparung ausspricht. Oder das Unternehmen lässt sich nach DIN EN ISO 50001 oder DIN EN 16247 zertifizieren und verfügt somit für drei Jahre über ein Energiemanagementsystem, das die Umsetzung der Sparmaßnahmen verpflichtend vorsieht. Die dritte Alternative wäre, nichts zu tun und dafür jährlich empfindliche Strafgebühren zu entrichten. Dafür wurden von der Bundesagentur für Ausfuhrkontrollen bereits neue Abteilungen eingerichtet, die dann die „Energie-nicht-SparenWoller“ ins Visier nimmt. Nun sind die Betriebe gefordert, durch eigene Maßnahmen einen möglichst geringen Energiebedarf im Energieaudit zu erreichen. Enorme Flexibilität, beeindruckende Wirtschaftlichkeit und im Ergebnis hervorragende Materialeigenschaften: Mit seinen kompletten Systemen zur Realisierung von Mehrkomponenten-Anwendungen bietet KraussMaffei in vielerlei Hinsicht perfekte Lösungen. Profitieren Sie von einem lückenlosen Portfolio: – Multinject-Technologie – SpinForm-Maschinen mit Wendeplattentechnik – Verbund von mehr als sieben unterschiedlichen Komponenten – Kombination von Kunststoffen mit Polyurethanen und Elastomeren – Komplett-Pakete einschließlich ProzessKnow-how und Werkzeugtechnologie Mehr Wert durch Mehr-Komponenten-Spritzgießtechnik Engineering Passion KM_Anz_GXH_DE_220x150.indd 1 13.01.15 15:40 TECHNOLOGIE SPRITZGIESSTECHNIK 16 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 Thermoplastische Ideen Unipace nutzt moderne Spritzgieß technologie von Wittmann Battenfeld Forschungstransfer Das Unipace Polymer Application Center der Universität Kassel hat mit Wittmann Battenfeld einen Partner in der Spritzgießtechnik gefunden, der in der Lage ist, die Ideen aus Forschung und Entwicklung maschinenseitig zu betreuen und umzusetzen. Zur Verarbeitung von Silikonkautschuken und thermoplastischen Elastomeren existieren im Anwendungszentrum Spritzgießmaschinen unterschiedlicher Baugrößen. Die Thermoplastspritzgießma- riergeräte Tempro Basic C 140 im Einsatz. Das Unipace Polymer Application Center wurde 2013 im Rahmen einer strategischen Partnerschaft zwischen der Universität Kassel und der B. Braun Melsungen AG gegründet. Das Unternehmen versorgt den Gesundheitsmarkt weltweit mit Produkten für Anästhesie, Intensivmedizin, Kardiologie, extrakorporale Blutbehandlung oder Chirurgie sowie Dienstleistungen für Kliniken und vieles mehr. Ziel des Anwendungszent- In 25 Jahren hat Engel mehr als 60.000 holmlose Spritzgießmaschinen weltweit verkauft Foto: Engel Kleinere Maschinen und niedrigere Kosten Engel zeigte auf der Interplastica 2015 Holmlostechnik mit einer Flüssigsilikonanwendung LIM Auf der Interplastica 2015 in Moskau drehte sich bei Engel alles um die Holmlostechnik. „Ein besonders großes Effizienzpotenzial bieten Anwendungen, die ein voluminöses Werkzeug erfordern, im Vergleich dazu aber einen nur geringen Schließkraftbedarf haben“, betont Olaf Kassek, Geschäftsführer von OOO Engel in Moskau. In diese Gruppe fallen beispielsweise die Herstellung dreidimensionaler anspruchsvoller Bauteile oder Mehrkomponentenprozesse, die Kernzüge und Schieber erfordern. Da sich die Werkzeugaufspannplatten der holmlosen Engel Victory und E-Victory Maschinen bis an den Rand und zum Teil sogar darüber hinaus ausnutzen lassen, können deutlich größere Werk- zeuge montiert werden als beim Einsatz einer Maschine mit Holmen in der gleichen Schließkraftklasse. „Fällt die Entscheidung auf eine holmlose Maschine, können wir in vielen Projekten eine deutlich kleinere Spritzgießmaschine einsetzen, als es der Kunde auf Basis einer Holmmaschine ursprünglich kalkuliert hat“, so Kassek. „Zum Teil reduziert sich die Maschinengröße um 50 Prozent.“ Das Plus für den Kunden sind niedrigere Investitions- und Betriebskosten. Hinzu kommt, dass eine kleinere Maschine weniger Stellfläche benötigt, was in immer mehr Betrieben ein wichtiger Effizienzfaktor ist. Während der Interplastica zeigte Engel das Potenzial der holmlosen Maschinen am Beispiel einer Divider für eine über die gesamte Aufspannfläche gleichmäßig verteilte Krafteinleitung in das Werkzeug sorgt. Außen liegende Kavitäten werden mit der exakt gleichen Kraft zugehalten wie Kavitäten in der Mitte. Somit reduziert sich der Werkzeugverschleiß deutlich und die Produktqualität steigt. Standard statt Sonderlösung Mehrkomponentenprozesse mit Flüssigsilikon sicher beherrschen: Engel produzierte auf der Interplastica Sensor gehäuse mit integrierter Dichtung auf einer E-Victory Spritzgießmaschine Foto: Engel E‑Victory 120 Combi. Auf ihr wurden Sensorgehäuse für die Durchflussmessung mit integrierter Silikondichtung gefertigt. Die Verarbeitung von Flüssigsilikon (LIM) stellt aufgrund der sehr niedrigen Materialviskosität besonders hohe Anforderungen an die Parallelität der Werkzeugaufspannplatten, und auch hier spielen die holmlosen Maschinen ihre Vorteile aus. „Konstruktiv erreichen die holmlosen Maschinen eine noch höhere Plattenparallelität als Spritzgießmaschinen mit Holmen“, sagt Kassek. „Wir können LIM-Anwendungen mit Victory und E-Victory Maschinen sicher beherrschen und gratarm und nacharbeitsfrei arbeiten.“ Verantwortlich dafür sind vor allem zwei Faktoren: Die bewegliche Aufspannplatte behält dank Drei-Punkt-Führung auch während des Öffnens und Schließens der Form ihre Ausrichtung bei. Außerdem ist die feststehende Aufspannplatte nicht nach unten, sondern nach hinten mit dem Maschinenrahmen verbunden, um die Maschinenschwingungen symmetrisch aufzunehmen und beim Beschleunigen und Abbremsen parallel zur beweglichen Platte zu bleiben. Hinzu kommt, dass das patentierte Biegegelenk Force Spritzseitig sorgten in dieser Anwendung servogetriebene Spritzaggregate für eine hohe Präzision. Bei sehr kleinen Spritzvolumina sind hierfür im LSR-Bereich üblicherweise Sonderlösungen erforderlich. Bei der Engel Maschine kann dies dagegen mit einem Standardaggregat abgedeckt werden. Die Hybridmaschine E-Victory mit elektrischen Spritzaggregaten ist im Standard mit einer servohydraulischen Schließeinheit ausgestattet. Die Servohydraulik Ecodrive ermöglicht auch beim Einsatz hydraulischer Antriebe einen sehr energieeffizienten Betrieb. Je nach Maschinentyp und Anwendung reduziert Ecodrive den Energiebedarf um 30 bis 70%. Möglich ist dies, da Verlust energien konsequent vermieden werden. Bei Bewegungsstillstand – zum Beispiel während der Kühlphasen – ruht der Motor und verbraucht keine Energie. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass an das Hydrauliköl deutlich weniger Wärme abgegeben wird und in vielen Anwendungen das Öl nicht mehr gekühlt werden muss. Während der Messe hat ein Engel Viper 20 Linearroboter die fertigen Sensorgehäuse aus dem Werkzeug entnommen und auf dem Förderband abgelegt. Da keine Holme stören, konnte der Roboter direkt von der Seite aus in den Werkzeug raum gelangen, was auch in niedrigen Produktionshallen die Auto matisierung der Spritzgießprozesse erlaubt. sk www.engelglobal.com Dieter Jackel, Vertrieb Wittmann Battenfeld (l.), und Ralf-Urs Giesen, Geschäftsführer Unipace, vor der HM 65 im Anwendungszentrum Foto: Wittmann Battenfeld schine HM 65/130 von Wittmann Battenfeld ergänzt seit dem Sommer 2014 den Maschinenpark des Anwendungszentrums im Bereich der Verarbeitung von thermoplastischen Elastomeren. Hergestellt werden auf dieser Maschine primär Prüfstäbe für Materialversuche. Durch den modularen Aufbau dieser Spritzgießmaschine sind Erweiterungen und Modifikationen einfach und schnell realisierbar. Zudem sind im Anwendungszentrum zwei Wittmann Tempe- rums Unipace ist es, die wissenschaftliche Forschung im Bereich der Kunststoffverarbeitung mit der in der Praxis angewandten Fertigung zu verknüpfen. Das Anwendungszentrum Kunststoffverarbeitung Unipace will nun weitere Unternehmen, die nicht zwingend aus der Medizintechnikbranche stammen müssen, für diese Art der strategischen Kooperation begeistern. sk www.wittmann-group.com www.unipace.de Kompakt und servohydraulisch Interplastica Auf der Interplastica 2015 zeigte Wittmann Battenfeld neueste Spritzgießtechnologie, Automatisierung und Peripherie. In Aktion zu sehen war eine Spritzgießmaschine der neuen servohydraulischen Smartpower-Reihe. Diese Maschine, die seit Januar 2015 auf dem Markt in den Schließkraftgrößen von 250 bis 1.200 kN verfügbar ist, zeichnet sich vor allem durch ihre Energieeffizienz, ihre Kompaktheit, ihren großzügigen Werkzeugaufspannbereich und die gute Zugänglichkeit sowie ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Auf der Interplastica produzierte eine Smartpower 60/210, ausgerüstet mit einem Werkzeug von Greiner Packaging, Österreich, ein technisches Teil aus Polyamid. Die Angüsse wurden mit dem neuen Wittman Servoangusspicker der Type WS80 entnommen. sk Die neue servohydraulische Smartpower von Wittmann Battenfeld Foto: Wittmann Battenfeld Stefan Lenz Zuständig für den Bereich Heißkanaltechnik TECHNOLOGIE HEISSKANALTECHNIK 0821 319880-54 [email protected] 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 17 Eine sehr runde Sache Hochpräzisionsdichtring mit vollbalanciertem Vollheißkanal von innen angespritzt – Star-Line Heißkanaldüsen für seitliche Anspritzung von Heißkanalspezialisten Heitec macht’s möglich Heißkanaltechnik Der in Berlin ansässige Spritzgießbetrieb WehaGummiwaren-Fabrik Holzberg GmbH & Co. KG – Verarbeiter von Elastomeren und Thermoplasten – benötigte ein Werkzeugkonzept, bei dem ein Dichtring von innen seitlich mit sechs Anspritzpunkten gefertigt werden sollte, um die bislang unvermeidbare Angussspinne zu eliminieren. Schnell war klar, dass eine solche Anwendung bevorzugt mit den Star-Line Heißkanaldüsen für seitliche Anspritzung von Heitec Heißkanaltechnik GmbH zu realisieren war, da diese mit ihren kleinen Baumaßen das Formkonzept am wenigsten beeinträchtigen. Bislang wurde bei der Produktion von vergleichbaren Kunststoff artikeln eine Vielzahl von Nachteilen in Kauf genommen wie zum Beispiel ungenügende Rundlaufgenauigkeit, Höhenschlag, Kaltbruch oder Lufteinschlüsse am Artikel. Eine weitere große Schwierigkeit bereitet die durch den Einsatz von Kaltkanälen kaum zu beeinflussende Artikelfüllung. Nicht zu vergessen ist die Luft, die in den Angusskanälen steckt und von der Maschinendüse an vor der Schmelze hergeschoben und durch die Angussbohrungen in die Kavität gepresst wird. Werkzeug spezifikationen Das mit Abstand größte Verbesserungspotenzial im Fertigungsprozess des Dichtrings liegt allerdings eindeutig in der enormen Materialverschwendung in Form von zwangsläufig anfallenden Angüssen. Im Falle des Dichtrings wurde bislang eine Angussspinne mit sechs Anspritzpunkten und einem Gewicht von 14 g pro Schuss in Kauf genommen, wobei der zu produzierende Ring lediglich 6,25 g, also weniger als die Hälfte wiegt. Der Dichtring hat einen Durchmesser von 200 mm, eine Höhe von 8 mm und eine Wandstärke von circa 1 mm bei einem Gewicht von 6,25 g. Die geforderten Toleranzen sind sehr eng, da sie die Dichtigkeit und Lage des Folgeartikels garantieren müssen. Die Abrisse dürfen nicht über die Kontur hinausstehen, da dies die Funktionalität des Rings beeinträchtigen würde. Die physikalisch nicht zu eliminierenden Zusammenflussnähte sowie die Anspritzpunkte dürfen in ihrer Kerbwirkung die Festigkeit des Rings nicht relevant beeinträchtigen. Bei dem zu verarbeitenden Material handelt es sich um ein PA66 mit 35% Glasfaser. terschnitte am Bauteil eine Schieberlösung gewählt. Vorteile des Heißkanalsystems Einen großen konstruktiven Vorteil bietet die platzsparende Bauform der Star-Line Flach düsen in der freidimensionalen Ausführung Grafik: Heitec Der Dichtring wird in einem 1-fach-Werkzeug produziert. Es galt, das Werkzeug so aufzubauen, dass eine möglichst kleine Maschinengröße zur Produktion genutzt werden kann. Da die projizierte Fläche des Rings relativ klein ist, ergeben sich nur geringe Auftriebskräfte. Beim Werkzeugaufbau wurde aufgrund der Hin- Einen großen konstruktiven Vorteil bietet die platzsparende Bauform der Star-Line Flachdüsen in der freidimensionalen Ausführung. Diese benötigen nur einen geringen Einbauraum und erlauben es dadurch beispielsweise, Kunststoffartikel mit nur einem Anspritzpunkt seitlich anzubinden. Weiterhin bieten die Star-Line Düsen mit ihren unterschiedlichen Bauformen den Vorteil sehr hoher konstruktiver Freiheit hinsichtlich der möglichen Anordnung in der Form. So können die Lage des Anspritzpunkts, die Länge der Düsen und die Anordnung innerhalb des Werkzeugs komplett frei gestaltet werden, also freidimensional. Dies ermöglicht es, den Artikel genau dort anzubinden, wo es die Artikelgeometrie erfordert, und nicht dort, wo das Werkzeug es aus Platzgründen zulässt. In diesem Fall wurde eine sternförmige Anordnung mit sechs einzelnen Düsen der Baureihe 01.076.44.01.L gewählt, die an den Aufbau eines Sternmotors erinnert. Ein essenzieller Vorteil des Heißkanalsystems ist darin zu sehen, dass die Längenausdehnung komplett innerhalb des Systems kom- Die Star-Line Düsen mit ihren unterschiedlichen Bauformen bieten den Vorteil sehr hoher konstruktiver Freiheit hinsicht lich der möglichen Anordnung in der Form Foto: Heitec pensiert wird und somit das Problem von „wandernden Anspritzpunkten“ und Langlöchern nicht auftritt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht in dem sehr präzisen thermischen Profil der Düsen. Dieses erlaubt es, selbst anspruchsvollste Anwendungen mit beitung des mit 35% Glasfasern verstärkten Polyamids kein Problem dar. Das Prinzip der Düsenanordnung lässt sich selbstverständlich nicht nur für die Produktion von Ringen nutzen, sondern auf zahlreiche andere Anwendungsgebiete Anzeige SPRITZGIESSWERKZEUGE www.enesty.org | [email protected] komplizierten Materialien wie zum Beispiel technischen Kunststoffen oder gefüllten Materialien mit seitlicher Anspritzung zu realisieren. So stellte die Verar- übertragen wie zum Beispiel die Innenanspritzung von Behältern, Töpfen, Gehäusen und anderen Bauteilen. Der Ring hätte unter Einsatz baugleicher Düsen auch mit sechs Anspritzpunkten von außen angebunden werden können, wenn der Artikel dies erfordert hätte. Fazit Der Kunde konnte durch das Wegfallen der Angüsse seinen Materialeinsatz massiv verringern, somit die Wirtschaftlichkeit seiner Produktion steigern und gleichzeitig die Belastung der Umwelt minimieren. Weha lobte die konstruktive Lösung und die durch den Einsatz der Star-Line Düsen gewonnenen Produktionsvorteile. Besonders beeindruckten die hohe Maßstabilität des Spritzgussteils, die für dessen spätere Funktion absolut notwendig ist, ebenso wie die absolute Planlage und Verzugsfreiheit des Artikels. sl www.heitec.com Spritzgiessautomaten http://app.dr-boy.de Spritzgiessautomaten Servo – Drive & EconPlast Effizienteste Antriebs- und Plastifiziertechnologien der EBaureihe* zahlen sich für Sie aus. • • • • • • Bis zu 70% Energieersparnis Höchste Präzision Verkürzung der Zykluszeiten Reduzierte CO2-Emission Geringere Geräuschemission Kürzere Anfahrzeiten roße g r ü f g u n Fit ge Sprünge produziert auf BOY-Spritzgießautomaten • [email protected] • www.dr-boy.de * mit Schließkräften bis zu 1000 kN Arne Grävemeyer Zuständig für den Bereich Materialversorgung TECHNOLOGIE MATERIALVERSORGUNG 0511 7304-152 [email protected] 18 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 Wie funktioniert nun „Trocknen“? Mo erklärt die physikalischen Zusammenhänge beim Trocknungsprozess Folge 22 Um Material zu trocknen, ist ihm die Feuchtigkeit zu entziehen. Das klingt zunächst sehr platt. Vordergründig naheliegend ist die Idee, eine möglichst hohe Trockentemperatur zu wählen, um das Material schnell zu trocknen. Dem sind allerdings Grenzen durch das Material gesetzt, denn der Kunststoff soll ja nicht geschädigt werden. So muss die Trockentemperatur beispielsweise deutlich unter dem Schmelzpunkt bleiben. Doch auch damit in Verbindung mit einer längeren Trockendauer sind Risiken verbunden, etwa die Übertrocknung des Materials. Wie also das Wasser aus dem Granulat bekommen, ohne es zu schädigen? Zwei Aspekte sind: • d ie Bindungskräfte zwischen den Wasser- und den Kunststoffmolekülen sowie • d ie Dampfdruckdifferenz zwi schen dem Dampfdruck an der Oberfläche des Kunststoffs und dem Partialdampfdruck von Wasser in der Luft, auch als Kon zentrationsgefälle bezeichnet. Bei den Bindungskräften zwischen den Wasser- und den Kunststoffmolekülen, den sogenannten Van-der-Waals-Kräften, handelt es sich um materialspezifische, schwache Kräfte, die von der Stärke der polaren Gruppen im Stichwörter • Taupunkttemperatur • Relative Feuchte • Konzentrationsgefälle • Dampfdruckdifferenz Wassergehalt in g/m³ bei verschiedenen Taupunkten Grafik: Motan-Colortronic Material abhängen. Mit steigender Temperatur verringern sich die Kräfte zwischen Wasser- und Kunststoffmolekülen. Eine weitere wichtige Rolle spielt die Dampfdruckdifferenz. Sie wird bestimmt durch die Differenz zwischen der Ausgangsfeuchte des zu trocknenden Materials und dem Feuchtegehalt (Taupunkt) der Trockenluft. Dahinter steckt das Bestreben von hygroskopischen Materialien, ein Feuchtegleichgewicht mit der sie umgebenden Luft herzustellen. Dieses Feuchtegleichgewicht ist abhängig von der Kunststoffart und -temperatur sowie von den Klimadaten der Luft (relative Feuchte, Temperatur und Druck). Durch Erwärmen der Luft oder eine tiefere Taupunkttemperatur entsteht eine Dampfdruckdifferenz (und damit ein Konzentrationsgefälle) mit der Folge, dass das Wasser vom Granulat zur Luft diffundiert. Bei höheren Temperaturen gibt das Granulat aufgrund nachlassender Bindungskräfte das Wasser leichter ab, während gleichzeitig die Luft das Wasser wesentlich besser aufnimmt. Die Wasseraffinität der Luft steigt. Die Geschwindigkeit, mit der das Wasser aus dem Granulatinneren zur Oberfläche diffundiert, die sogenannte Diffusionsgeschwindigkeit, ist ihrerseits vom Material abhängig, das getrocknet werden soll. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die Diffusion zu Beginn der „Wasserwanderung“ aufgrund des zunächst höheren Konzentra tionsgefälles schneller abläuft. Mit abnehmendem Konzentrationsgefälle verringert sich also die Diffusionsgeschwindigkeit, bis erneut ein Feuchtegleichgewicht erreicht ist. Nicht zuletzt aufgrund der beim Trocknen von Kunststoffen vergleichsweise geringen absoluten Wassermengen verdeutlichen die vorgenannten Aspekte, dass die Prozessluft zur Trocknung nicht nur eine geeignete Temperatur haben muss. Sie darf zudem selbst nur einen geringen Wassergehalt haben, damit das notwendige Konzentrationsgefälle aufgebaut werden kann. Nun ist bei der Kunststofftrocknung vielfach von Taupunkten von –20 bis hin zu –60 °C zu lesen. Ob eine sehr tiefe Taupunkttemperatur tatsächlich vorteilhaft ist, darf jedoch in den meisten Fällen bezweifelt werden. Zwar trägt, ganz allgemein betrachtet, eine tiefe Taupunkttemperatur der Trockenluft dazu bei, dass ein Material schneller trocknet. Doch begrenzt wird dieser Effekt wie beschrieben von der maximalen Diffusionsgeschwindigkeit, die wiederum material- und temperaturabhängig ist. Zudem ist das Trocknen der Luft auf tiefe Taupunkttemperaturen mit einem hohen Energieaufwand verbunden und mit dem Risiko, das Material zu übertrocknen. Daher genügt für das Trocknen der meisten hygroskopischen Kunststoffe tatsächlich eine Taupunkttemperatur von circa –20 °C. Schließlich kommen die Erfahrungswerte der Trocknerhersteller ins Spiel, die aus eigenen Versuchen sowie auf Basis von Informationen aus der betrieblichen Praxis in der Lage sind, ausbalancierte Einstellempfehlungen zur Verfügung zu stellen. Das Ziel ist, einen praxisgerechten Kompromiss zwischen „schnell genug“ und „schonend“ zu finden. www.motan-colortronic.com www.moscorner.com Schüttgut- und Teiletransport im Luftstrom Air Move von Trio-Technik transportiert selbst Fertigteile im geschlossenen Rohrsystem Fördertechnik Als geschlossenes T l. 028 Te 2842 42/9 42 /9 964 6444-0 0 Rohrsystem aus Edelstahl garantiert das Air Move-System der Trio-Technik Maschinenbau GmbH mit Sitz in Meinerzhagen einen gekapselten Transport diverser Artikel. Eine Verschmutzung von außen ist ausgeschlossen und uneingeschränkte Lebens mittelechtheit gesichert. Das Rohrsystem verläuft in der Regel an Wänden und Decken entlang, so dass der Bodenbereich frei bleibt. Durch den automatischen Abtransport entfallen sonstige Zwischenschritte wie zum Beispiel der Transport mit einem Stapler, das Befüllen von Kisten und dazu notwendiges Personal. So können Spritzgießmaschinen auf engstem Raum installiert werden. Durch zusätzlich installierte Bunker oder Puffer lassen sich Produktionsschwankungen und Ausfallzeiten, die sich in der Fertigung ergeben, ausgleichen. Vom www. ww w ce w. cem. m de Schnelle Füllstoffbestimmung in Kunststoffen und Kautschuk Transport von Schüttgut und fertigen Teilen durch das Rohrsystem: Prinzip einer kompletten Air Move-Anlage Grafik: Trio-Technik Bunker aus kann beispielsweise eine Rohrverbindung zu nachfolgenden Montageautomaten oder zu einer Pufferstation führen. Ist ein Verteilen der Teile zu unter schiedlichen Zielen gewünscht, stehen hierfür eine Vielzahl an Optionen wie zum Beispiel ZweiWege-Weichen, Zwischenabscheider und Drehrohrverteiler zur Verfügung. Der Drehrohrverteiler ermöglicht die Verteilung auf bis zu acht Zielpositionen. Am Ende der Transportstrecke befördern Endabscheider die Teile punkt genau an ihren Bestimmungsort. Eine besonders schonende Lösung zum Abbremsen sehr empfindlicher Teile am Ende der Förderstrecke ist der neu entwickelte Endabscheider Typ Zyklon. Cool-down integrierbar Speziell für den Transport von Kunststoffteilen, die mit hoher Temperatur aus der Maschine fallen, hat Trio-Technik ein Kühlstreckenband, Typ Cool-down, entwickelt. Bevorzugt werden mit dem Luftstromförderungssystem Schüttgüter wie zum Beispiel Ver- schlüsse für die Getränke- und Kosmetikindustrie, aber auch Elektroteile und vieles andere mehr kostengünstig transportiert. Am Anfang der Projektierung eines Air Move-Systems steht die Beratung. Nach der ersten VorOrt-Besichtigung erarbeiten die Trio-Techniker gemeinsam mit dem Kunden eine auf ihn zugeschnittene Förderanlage. Auch bei der Entwicklung eines Hallenkonzepts, der Montage oder Inbetriebnahme steht das Team mit seinem Know-how zur Seite. gr www.trio-technik.de Der Farbbehälter wird zu keinem Zeitpunkt geöffnet: Der gravimetrische Dosierstand vermeidet Handhabungsproblemen und Verschmutzungen in der Produktionshalle Foto: Riverdale Gravimetrische Dosierung flüssiger Farbstoffe Dosierstand RGS am NPE-Stand von Maguire / Verschüttungs- und verschwendungsfrei Tropffrei Mit einer gravimetrischen Steuerung hat das Unternehmen Riverdale Global, Aston PA/USA, sein verschüttungs- und verschwendungsfreies System zur Lieferung, Dosierung und Nachbevorratung flüssiger Farbstoffe um eine neue Dimension der Genauigkeit und Wirtschaftlichkeit erweitert. Mit diesem System sind flüssige Farbstoffe so leicht zu handhaben wie Farbstoffkonzentratpellets. Der Farbbehälter wird zu keinem Zeitpunkt geöffnet und tropffreie Verbindungen sorgen dafür, dass die Farbe nicht unbeabsichtigt nach außen gelangt. Um ihr System nun zu verbessern, hat Riverdale Global den neuen gravimetrischen Dosierstand RGS entwickelt, der auf der NPE 2015 vom Hersteller und von Maguire Products demonstriert werden wird. Beim RGS ist das Fass mit flüssiger Farbe auf einer selbstkalibrierenden Dosierwaage montiert, die das Gewicht des Inhalts fortlaufend an die Steuerung meldet, um zu gewährleisten, dass der SollFarbanteil aufrechterhalten wird. Die Dosierung erfolgt mithilfe eines pneumatischen Stellers, der mit der Flüssigfarbstoffpumpe verbunden ist. Die Pumpe befindet sich innerhalb des verschlossenen Fasses. Enge Toleranz senkt den Farbstoffverbrauch „Dank gravimetrischer Dosierung kann die Farbdosiertoleranz in einem Bereich von 0,1 Prozent gehalten werden, was einen zu hohen Farbstoffanteil verhindert und es ermöglicht, die Kosten zu senken und gleichzeitig den SollFarbstoffanteil aufrechtzuerhalten“, sagte Paul Maguire, President von Riverdale Global. „Oft ist es möglich, den Farbstoffverbrauch im Vergleich zu ordnungsgemäß kalibrierten volumetrischen Dosiersystemen um fünf bis zehn Prozent zu senken.“ Die Steuerung des RGS verbessert diese Genauigkeit laut Maguire. „Beim Spritzgießen beispielsweise gibt der Bediener das SollSchussgewicht und den Farbanteil in die Steuerung ein. Diese regelt die Genauigkeit automatisch, nachdem sie den aufgelaufenen Fehler über eine Reihe von Zyklen bestimmt hat, was die teuerste Ursache von Farbstoffverschwendung beseitigt – Einstellfehler durch den Bediener.“ Riverdale Global liefert auch Netzwerksoftware, so dass der RGS problemlos für eine zentrale Steuerung und Überwachung am Netzwerk angeschlossen werden kann. Zusätzlich verfolgt der RGS die Echtzeit-Verbrauchsdaten, so dass die Bestände überwacht und Nachbestellpunkte gesetzt werden können, wenn eine bestimmte Menge unterschritten wird. Eine Materialverbrauchsbuchung erlaubt die Verbuchung von Materialkosten, um den Wert des Bestands in Echtzeit fortzuschreiben. Urethan-Schläuche überflüssig Der RGS macht den UrethanFörderschlauch überflüssig, der bei einem volumetrischen System für die Peristaltikpumpe nötig ist. Wenn er nicht häufig ersetzt wird, verschleißt der Schlauch und reißt, wobei der Farbstoff und sein Mineralöl-Trägermedium in die Werkstätte oder sogar den Einlass der Verarbeitungsmaschine auslaufen. Zusammen mit jedem RGS liefert Riverdale Global geschlossene Förderschläuche mit Schnellanschlüssen. Die Schläuche sind in Längen nach Kundenwunsch verfügbar. Sie können in einem Halter am RGS aufbewahrt werden. Darüber hinaus ist ein Einlassadapter nach Kundenwunsch im Lieferumfang enthalten. gr www.riverdaleglobal.com www.maguire.com TECHNOLOGIE MATERIALVERSORGUNG 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 19 Zentralförderung auch für hartes Recyclingmahlgut Spritzgießer Burwinkel stellt auf zentrale Materialversorgung von Motan-Colortronic um. Erschwerte Bedingungen durch Werkstoffvielfalt und Recyclingmahlgut mit weichen und faserverstärkten Anteilen Fördertechnik Sehr unterschiedli- che Losgrößen, ein außergewöhnlich breites Werkstoffspektrum und teils schwer förderbare Recyclingwerkstoffe kennzeichnen die Werkstofflogistik beim Spritzgießer Burwinkel in Mühlen. Im Sommer 2014 wurde eine Förderanlage von Motan-Colortronic in Betrieb genommen, die diesen Anforderungen gerecht wird. Erweiterungsfähig Trocknung und Förderung sind komfortabel zu bedienen, der Kupplungsbahnhof (links im Hintergrund) sorgt für die richtigen Verbindungen, die Steuerung verhindert Falschförderungen zuverlässig Foto: Motan-Colortronic Für das gesamte weitläufige, durch eine öffentliche Straße geteilte Betriebsgelände planten, lieferten und installierten Motan-Colortronic, Friedrichsdorf, und Applikationspartner KFW aus Burscheid die gesamte Materialförderanlage zur Versorgung der knapp 100 Spritzgießmaschinen in mehreren Produktionshallen einschließlich Fördergeräten, Trocknungsanlagen und Steuerungstechnologie. Einige bereits vorhandene Trocknungssysteme anderer Hersteller wurden voll in die Förder- und Steuerungstechnik von MotanColortronic integriert. Einen Teil der Verrohrung und des Anlagenaufbaus haben Mitarbeiter von Burwinkel übernommen. Auch diese Arbeiten waren in der Projektplanung eingetaktet. Aufstieg in der Größe Geschäftsführer Martin Burwinkel: Rund 140 verschiedene Materialien in der Verarbeitung, darunter PTFE-gefüllte Polyimide, Polycarbonate, hochgefüllte und verstärkte PAs Foto: Motan-Colortronic „In der Zeit vor Inbetriebnahme der Motan-Anlage haben wir rund 140 verschiedene Materialien verarbeitet, darunter viele Besonderheiten wie PTFE-gefüllte Polyimide, Polycarbonate, hochgefüllte und verstärkte PAs und sehr komplexes Recyclingmahlgut“, erklärt Geschäftsführer Martin Burwinkel. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt in der Entwicklung und Produktion von Bauteilen mit speziellen Merkmalen. Daneben machte auch die zunehmende Zahl von Spritzgießmaschinen eine Automatisierung der Materialver- sorgung erforderlich, zumal die nächste Erweiterungsstufe mit großen Fertigungszentren bereits läuft. Besonders das Recyclingmahlgut als Konglomerat unterschiedlicher Korngrößen und -geometrien, aus weichen und faserverstärkten Anteilen mit erheblichen Dichteunter schieden stellt hohe Ansprüche an Fördergeräte und Leitungen. Trotzdem wurden sie bei Burwinkel mit Standardkomponenten der MotanColortronic-Anlagen Typ Metro erfüllt. Die Mühle für das Recyclingmahlgut ist direkt eingebunden. Da die Fördergeräte in dieser Ausführung standardmäßig zwei Eingänge aufweisen, sind Weichen für den wahlweisen Transport von Neuware und Recyclingmaterial nicht erforderlich. Eine spezifische Art der automatischen Abreinigung arbeitet auch bei kritischen Materialien zuverlässig und vermeidet Systemstörungen. Zusätzliche Trockner und Fördergeräte können ebenso nahtlos in die Anlage integriert werden wie neue Spritzgießmaschinen. Gesteu ert wird die gesamte Anlage per CAN-Bus: Dazu musste lediglich ein Kabel durch den gesamten Produktionsbereich gezogen werden, an das alle Maschinen und die Trockner angeschlossen werden. Nachträgliche Erweiterungen oder das Versetzen von Maschinen im Zuge von Neustrukturierungen sind einfach mit weiteren Abzweigen möglich. Beliebig positionierbar sind auch die beiden Steuerstände, die als Web-Panels aufgebaut sind. Sie laufen auf jedem PC im Internetbrowser und benötigen dementsprechend keine spezialisierte Hardware. Burwinkel hat zwei Leitstände in den beiden Büros der Arbeitsvorbereitung auf bereits vorhandenen PCs geschaltet, von denen aus die gesamte Anlage überwacht und gesteuert wird. Mit 82 m² Ausstellungsfläche fährt die Peripherie-Roadshow per Sattelschlepper durch Europa Foto: Moretto in den unterschiedlichsten Industriezweigen sowie in der PETVerarbeitung und Folienherstellung. Im März 2015 startet die mobile Ausstellung ihre Reise durch Deutschland. Erste Ziele sind Ver- arbeitungsbetriebe in den Kunststoffzentren. Danach können Kunststoffexperten in Frankreich, Spanien, Österreich, der Schweiz, Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn teilhaben. Das Eureka-Entfeuchtungssystem für www.burwinkel-kunststoffe.de www.motan-colortronic.de THERMOPLAST ELASTOMERE PTS-UNIFLEX-S kratzfeste TPE-Blends Skin-Typen für Automobil- und Möbelindustrie kratzfest und lichtecht auch in hellen Farben Moretto startet Roadshow zu europäischen Kunden / Geräte zum Lagern, Fördern, Entfeuchten, Mischen, Dosieren und Temperieren ma 2014 präsentierte Moretto S.p.A., Massanzago/Italien, im auffälligen roten Truck seine Auswahl an Peripheriegeräten. Im Frühjahr wird nun die vollständig ausgestattete mobile Ausstellung durch Europa zu bestehenden und potenziellen Kunden fahren. CEO Renato Moretto meint: „Die Moretto in motion Hightechroadshow hat alles an Bord, was ein Kunde an Peripherieanforderungen haben kann. Wir wollen unsere bestehende und zukünftige Kundschaft direkt erreichen – vor ihrem Verarbeitungsbetrieb.“ Diese Initiative umfasst die Kernanwendungen der Kunststoffaufbereitung, sprich Lagern, Fördern, Entfeuchtung, Mischen, Dosieren, Temperieren, Mahlen und Messen trichtern installiert und kann damit schnell und effizient genutzt werden. Auch die Reinigung des Systems ist laut Einrichter simpel: Rund zehn Minuten benötigt er, um Verunreinigungen des nächsten Materials sicher zu verhindern. Bei durchschnittlich 15 bis 18 Maschinen, die ein Einrichter bei Burwinkel betreut, ergibt sich eine Einsparung von ein bis eineinhalb Arbeitszeitstunden pro Tag. gr Doppelte Absicherung Geräte-Roadshow durch Europa Peripherietechnik Schon zur Faku- Zentraler Punkt der Anlage ist der Kupplungsbahnhof mit der Materialbereitstellung und Trocknung. Am Leitstand wird vorgewählt, welches Material auf welcher Förderstrecke laufen soll. Der Bediener kuppelt entsprechend dem Arbeitsplan. Die steuerungsinterne Quelle-Ziel-Zuordnung verhindert, dass bei einer falschen Kupplung Material fließt. Damit ist eine doppelte Absicherung gegen Falschförderung vorhanden. Eine Leersaugung ist integriert, sie ist direkt unter den Trocken- Kunststoffgranulat spielt eine Schlüsselrolle im Gesamtprogramm der Exponate, die während der Moretto Europatournee vorgeführt werden. Kernkomponente ist hier der X Max-Trockner mit seinem neuen Zentrifugalgebläse. Zudem gehören Kruise KontrolKomponenten neben dem FC Zyklonfilter und dem automatischen Verteilerbahnhof Dolphin zu den Exponaten. Zusammen mit One Wire 6 Krono entstand das erste autoadaptive System im Markt als hocheffizientes Fördersystem für Kunststoffgranulat. Die wichtigsten Modelle der TrocknerBaureihe, der Dosiergeräte-Baureihe und das kompakte TE-KOTemperiergerät runden die mobile Ausstellung ab. gr www.moretto.com trockene Haptik weichmacherfrei 2K-Verbundhaftung an PP, PA, PC/ABS recyclierbar mit Trägermaterial schäumbar mit chemischen und physikalischen Treibmitteln Dichte < 1,0 g/cm3, geschäumt bis 0,4 g/cm3 Kunstlederoberfläche ideal für Sandwichspritzguss mit PP-Kern und Soft-Touch Oberfläche auch für Folienextrusion D ie P T S - G r up p e – Ihr We r k s to ffs p e z ia lis t fü r Ha r t/ We ic h- Ve r b in d un g e n , s tr a h le n v e r n e tz b a r e T he r m o p la s te u n d High - P e r fo r m a n c e C o m p o un d s . PTS Plastic-Technologie-Service, Marketing und Vertriebs GmbH Hautschenmühle 3 D-91587 Adelshofen/Tauberzell Fon +49-(0)9865-821 Fax +49-(0)9865-720 www.pts-marketing.de Sabine Koll Zuständig für den Bereich MSR-/Prüftechnik TECHNOLOGIE MSR-/PRÜFTECHNIK 07031 416860 [email protected] 20 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 Keine Chance für kleinste Farbunterschiede Schüco nutzt spektrales Farbmesssystem bei der Herstellung seiner Fenster Winkelsensor 30°/0°, ein Transmissionssensor für transparente Materialien, zur Verfügung. Ringsensor mit Rundumblick Zur Überprüfung, ob die Folie auf Fenstern richtig aufgebracht wurde, setzt Schüco das spektrale Farbmesssystem Colorcontrol ACS7000 ein Foto: Micro-Epsilon Farbmesssystem Für die Produk- tion der Kunststofffensterrahmen für die Fensterfertigung liefert Micro-Epsilon, Ortenburg, an Schüco ein Messsystem, das anhand geringster Farbunterschiede kontrolliert, ob die Schutzfolien korrekt aufgetragen worden sind. Zum Schutz vor Kratzern und Schmutz werden die Kunststoffprofile der Fensterrahmen nach dem Extrudieren mit einer Schutzfolie versehen. Zur Überprüfung, ob die Folie richtig aufgebracht wurde, setzt der Fensterhersteller Schüco das spektrale Farbmesssystem Colorcontrol ACS7000 ein. Da die Folie transparent ist, scheint die Farbe des Fensterrahmens durch die Folie hindurch. Die transparente Folie verändert die Farbe des Fensterrahmens geringfügig. Diese leichte Farbänderung von ∆E = 0,1 wird für die Folien erkennung ausgenutzt. Über den Spektrenvergleich erkennt das Farbmesssystem minimale Farb unterschiede und schließt damit aus, dass Profile die Extruder anlage ohne Folie verlassen. Colorcontrol ACS7000 lässt sich auch für alle standardisierten Farbmessungen nach DIN 5033 einsetzen. Zur Verfügung stehen dafür der Winkelsensor ACS1 und der Ringsensor ACS2. Beide sind seit Kurzem mit einer Messgeometrie 45°/0° versehen und stellen somit eine Weiterentwicklung des bisher eingesetzten Winkelsensors 30°/0° dar. Dank der neuen Messgeometrie kann die Farbmessung, wie in der Farbnorm DIN 5033 beschrieben, mit dem Messsystem durchgeführt werden. Die Sensor auflösung beträgt ΔE < 0,08 und mit der hohen Messrate von 2.000 Hz ist der Einsatz in der Serienfertigung möglich. Der Messfleckdurchmesser beträgt 9 mm, der optimale Messabstand 38 mm. Neben dem Winkelsensor mit der Messgeometrie 45°/0° steht der Außerdem gibt es einen Ringsensor für strukturierte, hochreflektierende und metallisch glänzende Oberflächen. Der Farbeindruck von lackierten oder gewebten Oberflächen hängt oft vom Betrachtungswinkel ab. Das gilt nicht nur für das menschliche Auge, sondern auch für Sensoren. Der Ringsensor ACS2 beleuchtet die Messoberfläche rundum in 360° und liefert exakte Messergebnisse unabhängig von der Fertigungsrichtung auch auf schwierigen Oberflächen wie Metallic-Lackierungen. Der Sensor hat eine Messgeometrie von 45° zirkular/0°. Die Sensorauflösung (messbarer Farbabstand) beträgt ΔE < 0,08. Mit der hohen Messrate von 2.000 Hz ist der Einsatz in der Serienfertigung möglich. Der Messfleckdurchmesser beträgt 5 mm, optio nal sind auch 9 mm erhältlich. Der optimale Messabstand beträgt 28 mm. Das Farbmesssystem Colorcontrol ACS7000 eignet sich für die Inline- Qualitätsprüfung in der Autolack inspektion, für Interieurfarbmessungen, Forensik, Folien, Glas, Spritzgießtechnik, Holz, Furniere, Textilien sowie in der Druck- und Medizintechnik. sk www.micro-epsilon.de Schematische Abbildung von Ultraschallmessung zur Dispergiergütebestimmung Foto: SKZ Schnell bestimmt Messsystem mit Ultraschall Dispergiergüte Das Kunststoff- Zentrum SKZ in Würzburg entwickelt mit dem Ifak – Institut für Automation und Kommunikation, Magdeburg, ein Messsystem zur Ermittlung der Dispergiergüte. Entgegen bisherigen Ansätzen soll hier ein nur einseitiger Zugang zur Probe nötig und eine Messung direkt im Kunststoffverarbeitungsprozess möglich sein. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zukünftig helfen, die Neigung zur Agglomeratbildung frühzeitig zu erkennen, um zielgerichtet und schnell Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Die Dispergiergüte von Polymercompounds stellt eines der Qualitätskriterien bei der Kunststoffaufbereitung dar. Die in der Praxis eingesetzten Offline-Analysemethoden sind arbeits- und zeitaufwendig und ermöglichen keine lückenlose 100%-Prozesskontrolle. Bisherige Ultraschallverfahren sind auf Bypassanwendungen beschränkt. Deshalb führen sie beim Anwender bislang zu geringer Akzeptanz. Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung eines inlinefähigen Verfahrens, das die Charakterisierung der Dispergiergüte industrierelevanter Schmelzequerschnitte für die Kunststoffaufbereitung ermöglicht. Über die Dispergiergüte ist eine Aussage zur Partikelver- und -zerteilung im Polymer möglich. Durch Entwicklung und Einsatz modulierter Anregungssignale werden sehr kurze Mess- und Reaktionszeiten sowie hohe Eindringtiefen bei zugleich geringen Systemkosten und einem sehr robusten Aufbau erwartet. sk www.skz.de Für hohe Produktqualität Maximierte Genauigkeit In nur 15 Minuten Hochgenaue Dickenmessungen an Folien Video-Dehnungsaufnehmer mit 490 Hertz Veraschung von Automotivebauteilen Messtechnik Auf der ICE Europe wird BST Procontrol, Wenden, verschiedene Sensoriklösungen vorstellen, die der Herstellung und Bearbeitung von Folien dienen. Auf der vom 10. bis 12. März 2015 in München stattfindenden Messe für die Veredelung und Verarbeitung von Papier, Film & Folie legt das Unternehmen besonderes Augenmerk auf die Optimierung von Gesamtsystemen etwa in der Kunststoffindustrie, die mithilfe der unterschiedlichen Sensoren sowie der Steuerungssoftware In dicon XL geleistet werden kann. Sowohl auf Infrarotbasis, radiometrisch als auch mithilfe von Laser- oder Röntgentechnologien können Parameter wie das Flächengewicht, die Dicke oder auch die Schichtdicke von Materialien exakt bestimmt werden. Der Indi spectro Sensor des Unternehmens ermöglicht sogar Messungen mit einer Genauigkeit von 0,02 µm und erfasst Dicken und Schichtdicken von 2 µm bis zu 150 µm besonders schnell und exakt. Somit wird etwa im Rahmen von Laminierungs- oder Beschichtungsanlagen anhand der Integration der Lösungen eine bessere Qualität der Endprodukte gewährleistet. Für den Anwender ergeben sich darüber hinaus weitere Vorteile für eine wirtschaftlichere Produktion. Denn aufgrund der präzisen, zuverlässigen Messung durch die Sensoren werden Fehler unmittelbar detektiert und können schnell behoben werden. Infolgedessen ergibt sich eine deutliche Reduzierung von Ausschussware und damit einhergehend ein verbesserter effizienterer Einsatz von Rohstoffen. sk www.BST-Procontrol.de Die Schichtdicke von Folien lässt sich exakt bestimmen Foto: BST Procontrol Der AVE 2 Video-Dehnungsaufnehmer eignet sich für E-Modul-Messungen von Kunststoffen, Fasern und Folien Foto: Instron Prüftechnik Die zweite Generation des Video-Dehnungsaufnehmers AVE 2 (Advanced Video Extensometer) von Instron, Darmstadt, ist auf maximale Präzision bei Wegmessungen in der Werkstoffund Komponentenprüfung ausgelegt und erfüllt die hohen Anforderungen der Prüfnormen ISO 527, ASTM D3039 und ASTM D638. Diese weiterentwickelte Ausführung verwendet eine von Instron patentierte Messtechnik und ist das derzeit schnellste und genaueste berührungsfrei arbeitende Dehnungsmesssystem seiner Art auf dem Markt. Der vollintegrierte AVE 2 passt sich den für Laborumgebungen typischen Temperatur- und Beleuchtungsänderungen an und minimiert dabei Messfehler, die aufgrund solcher Schwankungen auftreten können. Als einziges Gerät auf dem Markt bietet der AVE 2 eine Echtzeit-Datenrate von 490 Hz und erreicht dabei gleichzeitig eine Messgenauigkeit von 1 µm. Es lässt sich mit wenig Aufwand an jede marktübliche Prüfmaschine adaptieren, die über einen analogen Eingang für ±10 V verfügt, wobei die erreichbare Messleistung vom verwendeten Prüfsystem abhängt. Dank seiner universellen Einsetzbarkeit können Proben mit dem AVE 2 unter unterschiedlichsten Umgebungsbedingungen getestet werden. Zudem ermöglicht das System auch erweiterte Dehnungsmessungen mit digitaler Bildkorrelation (Digital Image Correlation, DIC), mit der sich Dehnungen und Verschiebungen innerhalb eines definierten Bereichs auf Oberflächen von belasteten Probekörpern oder Bauteilen optisch in Echtzeit erfassen lassen. Der AVE 2 eignet sich sowohl zum Messen der Steifigkeit (E-Modul) als auch der Bruchdehnung von Proben aus nahezu jedem Material, einschließlich Kunststoffen, Metallen, Verbundwerkstoffen, Fasern, Folien, Biomaterialien und vielem mehr. sk www.instron.com Muffelofen Der Gehalt an Füllstof- fen wie Glasfasern oder Glaskugeln bestimmt wesentlich die Eigenschaften, die Produktqualität und die Kosten eines Kunststoffcompounds. Zu jedem Herstellungsprozess und zur Eingangskontrolle gehört daher die Messung des Aschegehalts beziehungsweise die Kontrolle der Glasfaserstruktur. Im Zeichen zertifizierter Qualitätssicherungssysteme nach DIN ISO 9000 ff., die heute von den meisten Produktionsbetrieben eingerichtet sind, soll die Überprüfung der Produktqualität in kurzen Abständen erfolgen und als Konsequenz ein rasches Eingreifen und Anpassen des Fertigungsprozesses ermöglichen. Dieser Forderung steht eine Veraschungszeit von mehreren Stunden (bis zu 8 Stunden) im konventionellen Muffelofen gegenüber – viel zu lange, um aufgrund der Messergebnisse noch wirksam in die Produktion eingreifen zu können oder bei der Warenanlieferung die Abladung zu beeinflussen. Auch in Forschung und Entwicklung etwa von Automotive-Kunststoffbauteilen wird eine schnelle, flexible Versuchsdurchführung immer wichtiger. Hier gewährleistet der HightechSchnellmuffelofen Phönix von CEM eine deutliche Zeitverkürzung von bis zu 97% gegenüber der konventionellen Technik bei gleichbleibender analytischer Güte. Was früher Stunden brauchte, wird nun in Minuten ermöglicht und stellt somit eine Alternative zur konventionellen Technik dar. So werden Automotive bauteile in nur 15 Minuten verascht und der Glasfasergehalt sowie die -struktur ermittelt. sk www.cem.de Eine deutliche Zeitverkürzung von bis zu 97% bei der Veraschung von Bauteilen bietet der HightechSchnellmuffelofen Phönix Foto: CEM Anzeige Starker Messeverbund geht in Leipzig an den Start! 1.400 Aussteller aus 32 Ländern präsentieren breites Angebotsspektrum Leipzig ist 2015 Schauplatz der wichtigsten und größten Messe der metallbearbeitenden Branche in Deutschland. Vom 24. bis 27. Februar laden Intec und Z ein. Auf der Intec zeigen die Aussteller das gesamte Spektrum der Fertigungstechnik für die Metallbearbeitung, von Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeugen über Mess- und Prüftechnik bis zu kompletten Automatisierungslösungen für die Produktion. Die Z ist mit ihrer Spezialisierung auf innovative und flexible Zulieferleistungen für die Industrie kompetenter Partner im Messedoppel. 1.400 Aussteller aus 32 Ländern werden erwartet. Allein die Aus- stellungsfläche der Intec hat sich im Vergleich zur Vorveranstaltung um mehr als 20 Prozent vergrößert. „Leipzig wird im Februar 2015 zur Messehauptstadt der metallbearbeitenden Branche“, sagt Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe. „Noch nie konnten wir zu Intec und Z so viele nationale und internationale Aussteller Mehr Raum für Innovationen Mit ihrer Innovationsschau setzt die Z auch 2015 besonders kreative Ideen der Zulieferer in Szene. Auf einer Sonderfläche zusätzlich zu ihrem Messestand zeigen Aussteller innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Zu sehen sind unter anderem auch Beiträge aus der Kunststofftechnik. So stellt die PSG Plastic Service GmbH eine neue, patentierte Lösung für Heißkanalsysteme ab vier Betätigungseinheiten vor. Die Firma HaWi-Tec GmbH & Co. KG, die seit Jahren immer stärker Hochleistungs-Kunststoffe einsetzt, bietet vielfältige Lösungen für den wachsenden Bedarf an Kunststoff-Formatsätzen in der Abfüll-Technik. Neben dem Thema Kunststoff zeigt die Schau darüber hinaus auch Beiträge für die Metallbearbeitung, aber auch die Oberflächenveredelung sowie für Verbindungssysteme, Filter und Vakuumtechnik. Die Bandbreite illustriert anschaulich die Vielseitigkeit der in Leipzig vertretenen Zulieferer. Als Sonderschau konzipiert ist die Ausstellung allen Messebesuchern von Z und Intec in Messehalle 4 zugänglich. begrüßen. Noch nie war das Angebot an Technik und Innovationen so breit und attraktiv, wie es in diesem Jahr ist. Intec und Z werden 2015 zu den Branchen-Lokomotiven.“ auch 2015 konsequent auf Synergien und Anknüpfungspunkte der beiden Fachmessen, die zusammen die gesamte Prozess- und Wertschöpfungskette der industriellen Produktion abbilden. Auch im Segment der Präzisionswerkzeuge und bei den Anbietern von Automatisierungs- und Handhabungstechnik ist ein bemerkenswerter Zuwachs zu verzeichnen. Marktführer und Spezialisten auf Intec und Z in Leipzig Zum Angebotsbereich der Intec gehören: Werkzeugmaschinen, Fertigungsautomation und Robotik, Laser- und Schweißtechnik sowie Präzisionswerkzeuge, Werkzeugsysteme, Messtechnik und Qualitätssicherung, weiterhin Software für Produktion und Fertigung. In diesem Jahr hat sich besonders das Angebot an zerspanenden und zerteilenden Werkzeugmaschinen weiter entwickelt. Z: Seit über 10 Jahren eine der wichtigsten Zuliefermessen Europas Aussteller aus allen großen deutschen Maschinenbauzentren und dem Ausland sind auf Intec und Z vertreten – ob weltweit agierende Unternehmen, ausgewiesene Spezialisten für komplette Fertigungslösungen oder innovative Zulieferer. Die Veranstalter setzen Auch 2015 punktet die Z mit ihrer Internationalität – jeder dritte Aussteller kommt aus dem Ausland. Insbesondere Unternehmen aus den Nachbarländern Tschechien und Polen, aber zum Beispiel auch aus Dänemark, Italien, Lettland oder Ungarn, präsentieren in Leipzig ihr Leistungsspektrum und nutzen den Messeverbund zum grenzüberschreitenden Knüpfen von Kontakten und zum Austausch. Messeverbund thematisiert: Faserverbundstrukturen auf dem Weg in die Se rie Ein Höhepunkt ist im Fachprogramm die Sonderschau „Faserverbundstrukturen auf dem Weg in die Serie – Entwicklung, Herstellung, Bearbeitung, Qualitätssicherung“. Inmitten des Messegeschehens zeigen 20 Aussteller auf rund 400 Quadratmetern aussagekräftige Exponaten und Projektarbeiten. Die Schau beleuchtet den Themenkomplex aus Sicht von Forschung und Praxis. Aktuelle Themen im Fachprogramm Neben dem Angebot an den Messeständen ist das begleitende Fachprogramm in den Ausstellungshallen ein integraler Bestandteil von Intec und Z und greift die aktuellen Entwicklungsthemen der Branche auf. Ausstellende Unternehmen vermitteln ihre Ideen im Ausstellerforum Halle 2. So wird es Vorträge geben, wie zum Beispiel zum Laserschweißen von Kunststoffen oder zur pipeLine-Technologie. Ein derzeit mit stetig zunehmender Aufmerksamkeit betrachteter Themenkomplex sind die Verfahren der Generativen Fertigung. Der Messe-Verbund wird sich diesem Thema mit zwei Veranstaltungen im aktuellen Fachprogramm widmen. So vermittelt das Netzwerk Strahlschmelzen am 27. Februar in einem Workshop Sie bereichert den Messeverbund mit einem Spektrum, in dem neben der Metallbearbeitung genauso die Anbieter von Kunststoffteilen und Technik für die Kunststoffverarbeitung eine große Rolle spielen. Hinzu kommen Dienstleister mit smarten Serviceangeboten für die Industrie – von Engineering über Oberflächenbearbeitung bis hin zur speziellen IT-Beratung und Qualitätssicherung. So präsentiert das FraunhoferInstitut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU seine aktuellen Forschungsergebnisse zum funktionsintegrierten Leichtbau. Gezeigt wird beispielsweise ein CFK-Schlitten zur Optimierung von Werkzeugmaschinen. Mit kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff beschäftigt sich auch die KARL MAYER Textilmaschinenfabrik GmbH. Sie stellt auf der Sonderschau eine neue CFK- Achse als Handlingsgerät vor, die bei Positionier- und Messsystemen angewendet werden kann und bis zu 70 Prozent leichter als entsprechende Stahlkonstruktionen ist. Ein wesentlicher Bestandteil der Sonderschau ist das in die Ausstellungsfläche integrierte Fachforum. Hier tauschen sich Fachbesucher mit Experten aus Industrie und Forschung in der mehrtägigen Vortragsreihe zu verschiedenen Aspekten der Leichtbau-Technologie aus. Schwerpunkte sind Technologiefusion, Smart Structures, Bearbeitung von Faserverbundstrukturen, Multi-MaterialDesign, Faserverbundstrukturen im Maschinenbau und Hybride Bauweisen. „Z präsentiert flexible Zulieferleistungen für die Industrie“ Interview mit Kersten Bunke-Njengué, Projektdirektorin der Intec und Z unter dem Titel „Generative Fertigungstechnik – industrieller 3DDruck eröffnet neue Chancen für innovative Produkte und deren Herstellung“ einen Einblick in die konkrete industrielle Anwendung von 3D-Drucktechnologien und zeigt Unternehmen die Chancen und Möglichkeiten des Einsatzes generativer Fertigungsverfahren im Geschäfts- und Produktionsalltag auf. Dabei wird neben der Darstellung heute bereits etablierter Anwendungen ein realistischer Ausblick in die Zukunft der generativen Fertigungstechnik und ihrer potenziellen, breiten industriellen Anwendung gegeben – jenseits des medialen Hypes um 3DDrucken. Vor allem an die Aussteller des Verbunds richtet sich am 25. Februar ein Intensiv-Programm zum Stand der anwendungsorientierten Nutzung Generativer Fertigungsverfahren. Führende Wissenschaftler der Fraunhofer Gesellschaft (IWU Chemnitz/Dresden), erfahrene Dienstleister und engagierte AM-Verfahrenshersteller sind eingeladen, ganzheitliche und industrierelevante Informationen mit potentiellen Anwendern und Nutzern zu teilen. Warum lohnt es sich auf der Z in Leipzig nach Zulieferleistungen Ausschau zu halten? Weil nach unserer Ansicht hier nationale und internationale Angebote breit aufgestellt, gut strukturiert und kompakt präsentiert werden. Interessenten bekommen einen raschen Überblick über die aktuell in der Branche diskutierten Aufgabenstellungen, können Leistungen und Produktionsparameter vergleichen oder nach Neu- und Weiterentwicklungen Ausschau halten. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Z-Aussteller ein sehr breitgefächertes Leistungsspektrum bieten, das von der Entwicklung und Herstellung von Prototypen bis hin zur Serienproduktion in großen Stückzahlen reicht. Wie stark ist der Kunststoffbereich auf der diesjährigen Z vertreten? Die Zuliefermesse Z deckt neben dem traditionell starken Bereich der Metall- auch die Kunststoffverarbeitung ab. Dabei fallen neben den Teileanbietern insbesondere die Werkzeughersteller ins Auge, die sich mit ihren innovativen Ideen auf die Anforderungen bei der Bearbeitung moderner Hochleistungskunststoffe und Verbundwerkstoffe einstellen. Können sie uns Beispiele dafür nennen, welchen Fragestellungen sich der Messeverbund besonders intensiv widmen wird? Der Themenkomplex Leichtbau in seinen verschiedenen Facetten wird sich wie ein roter Faden durch das Angebot des gesamten Messeverbunds und das Fachprogramm ziehen. Das reicht von Materialien und Werkstoffen über Werkzeuge und Verfahren zur Bearbeitung bis hin zum Fügen und Verbinden in komplexen Baugruppen. Ein weiteres Thema, mit dem sich die Branche beschäftigt, ist auch die Frage, wie wir künftig produzieren werden. So diskutieren im Rahmen des 4. Kongresses „Ressourceneffiziente Produktion“ der produktionstechnischen Institute der Frauenhofergesellschaft Fach- und Führungskräfte aus Politik, Wissenschaft und Industrie unter dem Titel »Die E³-Produktion – Lösungen für die Produktionstechnik der Zukunft« über Neues aus der Produktionstechnik im Zeichen der Energiewende, über Best-PracticeLösungen, Trends und technische Innovationen. Und auch an den Ständen der Aussteller werden Besucher dazu viele Ansätze finden. Matthias Gutbrod Zuständig für den Bereich Biowerkstoffe TECHNOLOGIE BIOWERKSTOFFE 0511 7304-132 [email protected] 22 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 Recycling unter UV-Licht Ein biobasierter Kunststoff rezykliert sich selbst: Forscher nutzen Fructose als Ausgangsstoff für einen Biokunststoff, der sich bei Bestrahlung durch UV-Licht wieder in seine Bestandteile zerlegt. Hierzu bauen sie Caged-Verbindungen in die Polymerketten ein Nachhaltigkeit Biomasse ist ein fotolysierbaren Verbindungen gehören. Dabei handelt es sich um chemische Verbindungen, deren Moleküle sich unter dem Einfluss von Licht spalten beziehungsweise eine chemische Reaktion eingehen (Fotolyse). Rohstoff, der prinzipiell im Überfluss vorhanden und damit zu beschaffen und obendrein erneuerbar ist. Sie bildet die Grundlage der biobasierten Wirtschaft, die Bioökonomie. Drei Verbindungsklassen sind dabei von besonderer Bedeutung: Proteine, Fette und Kohlenhydrate. Letztere standen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie im Fokus, bei der es einem Forscherteam gelungen ist, einen biobasierten Kunststoff mit einer besonderen Eigenschaft herzustellen. Er rezykliert sich unter Licht quasi von selbst. Caged-Verbindungen instabil unter UV-Licht Biokunststoff aus Kohlenhydraten Kohlenhydrate machen den Großteil der Biomasse aus. Dazu zählen unter anderen die Einfachzucker Glucose und Fructose. Beide dienen als Ausgangsstoff für chemische Verbindungen, die für die Industrie von Nutzen sind. Hydroxymethylfurfural (HMF) ist eine Verbindung, die dabei häufig eine wichtige Rolle spielt und bei der Zersetzung von Kohlenhydraten entsteht. Lässt man diese Verbindung oxidieren, entsteht 2,5-Furandicarbonsäure Forscher haben einen neuen biobasierten Kunststoff hergestellt, der sich unter der UV-Lichtlampe in seine Einzelteile zerlegt Foto: Manwalk/Pixelio (FDCA). Beide Stoffe gehören zu den wichtigsten biobasierten Chemikalien für die Industrie und bildeten in der Studie die Grundbausteine – die Monomere – für den sich selbst rezyklierenden Biokunststoff. Um den Zersetzungsprozess unter Lichteinfluss in Gang zu setzen, bauten die Forscher bei der Poly- merisation Nitrobenzylverbindungen ein (2-Nitro-1,3-Benzene dimethanol). Diese gehören zur Klasse der „Caged-Verbindungen“ (engl. Käfig), die wiederum zu den Da für die Spaltung der CagedMoleküle die Wellenlänge ausschlaggebend ist, diese aber ansonsten stabil und biochemisch inaktiv bleiben und darüber hinaus gut löslich und relativ ungiftig sind, machten sich die Forscher diese Eigenschaften bei der Entwicklung des Biokunststoffs zunutze. Es zeigte sich, dass die Caged-Verbindungen durch die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht mit einer Wellenlänge von 350 nm (Schwarzlicht) aufbrachen und infolgedessen sich die Polymerketten wieder in ihre Einzelteile auflösten. Die Forscher lösten den pulverförmigen, hellbraunen Biokunststoff in einem Lösungsmittel auf und beobachteten, dass die anfangs noch trübe Lösung nach fünf Stunden vollständig transparent war. Zurück blieben die Monomere, die anschließend wiederverwendet werden konnten. Dieses Prinzip ließ sich in weiteren Versuchen auch auf Polymerketten übertragen, die sowohl aus unterschiedlichen Monomereinheiten zusammengesetzt waren (Copoly mere) als auch aus Monomeren bestanden, die nicht aus Biomasse hergestellt worden waren. Erste Anwendungen eine Frage der Zeit Bevor jedoch der erste durch UVLicht rezyklierbare Biokunststoff auf den Markt kommt, ist es noch ein weiter Weg. Zurzeit untersuchen die Forscher, ob und wie sich die lichtempfindlichen Nitrobenzylverbindungen in den Polymeren auf die Stabilität und andere Eigenschaften auswirken. Da Kunststoffe heute jedoch in vielen Alltagsgegenständen stecken und zudem oft als Verbundwerkstoffe mit mehreren Materialien kombiniert werden, muss das Gesamtprodukt analysiert werden. Prinzipiell aber stellt sich nicht die Frage, ob ein derartiger Kunststoff zum Einsatz kommen könnte, sondern vor allem, wann und in welchem Bereich. mg www.netzwerk-bioplastik.de Polymilchsäure als Alternative Neue PLA-Lösungen für Extrusion, Thermoformen und Spritzgießen zeigen das große Potenzial dieses Biokunststoffs Luftfilterkasten für die Automobilindustrie, hegestellt aus PLA-Compound Foto: Corbion/Röchling Automotive Vielseitigkeit Moderne Com- pounds aus Polymilchsäure (PLA), einem biobasierten Polymer, das aus Zucker und Stärke gewonnen wird, bieten heute eine breite Palet te charakteristischer Eigenschaften. Auch die Verarbeitungsverfah ren für PLA sind vielseitiger geworden. Beispielhafte Anwendungen aus Standard-PLA und hitzebeständigem PLA verdeutlichen dies. So produziert Röchling Automotive in Kooperation mit PLAHersteller Corbion Purac einen Luftfilterkasten und Innenverkleidungsteile für die Automobilindustrie. Die Spritzgussteile sind temperaturbeständig bis 140 °C, stoßfest und UV-beständig. Sie weisen einen hohen Glanz, eine ausgezeichnete Durchfärbbarkeit und Dimensionsstabilität auf und halten den anspruchsvollen Anforderungen in heutigen Motorraumumgebungen stand. Dies macht PLA heute zu einer Alternative zu den meisten Polyestern (PC, PET, PBT), Styrolwerkstoffen (ABS), Polyolefinen (wie PP) und Polyamiden (PA6). Erster Tablet-Computer aus PLA Den weltweit ersten TouchscreenComputer aus Biokunststoff rea- lisiert Supla und Kuender. Die Gehäuse aus einem PLA-Compound von Corbion Purac sind hochglänzend weiß, bieten eine verbesserte Schlagzähigkeit, hohe Wärmeformbeständigkeit und gute Kratzfestigkeit. Darüber hinaus ermöglicht die hohe Dimensionsstabilität des Biokunststoffs engste Fertigungstoleranzen. Auch eine Reihe von Verpackungen und Cateringanwendungen, einschließlich thermogeformter Becher für Heißgetränke (Huhtamaki) und dazugehörender Deckel (hergestellt von Wingram), sowie transparente Folien (Innovia) zeigen das Potenzial, das der biobasierte Kunststoff PLA heute bietet. Nicht nur der hohe Anteil nachwachsender Rohstoffe macht PLA als Ersatz für PS, PP und ABS interessant, PLA ist zudem ein anpassungsfähiges Material, das auf vorhandenen Anlagen mit akzeptablen Zykluszeiten verarbeitet werden kann. Dies bietet Verarbeitern und Markeninha- bern eine Gelegenheit, in ihrem Bereich eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit einzunehmen, sowohl für ihre Produkte als auch deren Verpackung. mg www.corbion.com Weltweit erster TouchscreenComputer mit Gehäuse aus PLA Foto: Corbion Bakterien statt Cracking Erstmals direkte Fermentation von Propylen Bioproduktion Das französische Bewährt zuverlässige Leistung Vorbildlicher Kundenservice Hohe Innovationskraft Engagiertes und erfahrenes Team Halle 5.0 · Stand C 39 15 – 19 Juni 2015 www.gala-europe.de Unternehmen Global Bioenergies gibt die erste erfolgreiche Produktion von biobasiertem Propylen durch direkte Fermentation bekannt. Erstmalig wird damit ein völlig biobasierter Produktionsprozess – das heißt ein Prozess ohne zusätzliche chemische Prozesse – von Propylen beschrieben. Propylen ist einer der wichtigsten Bausteine für die Herstellung von Kunststoffen. Dieser Schritt ist 2010 bereits für Isobuten gelungen und Butadien folgte Ende letzten Jahres. Jetzt kann Global Bioenergies auch die Schaffung eines proprietären Bakterienstamms bestätigen, der die Umwandlung von Glukose in Propylen ermöglicht. Damit konnte erstmals eine direkte biobasierte Produktion von Propylen nachgewiesen werden. Der Markt für die jährlich über 80 Mio. t produziertes Propylen beträgt mehr als 100 Mrd. USD und ist damit der zweitgrößte Markt der petrochemischen Industrie nach Ethylen. Propylen ist ein wichtiger Ausgangsstoff für die Herstellung verschiedener Kunststoffe, der wichtigste davon ist Polypropylen (PP). Bisher wird Propylen auf Basis fossiler Rohstoffe, und zwar in erster Linie im Zuge des Naphtha-CrackingProzesses, hergestellt. Thomas Buhl, Head of Business Development bei Global Bioenergies, erklärt dazu: „Aufgrund der rückläufigen Naphtha-CrackingKapazitäten ist es notwendig, andere Lösungen zu finden. Die Produktion von biobasiertem Propylen leistet hierzu einen wesentlichen Beitrag.“ mg www.global-bioenergies.com TECHNOLOGIE BIOWERKSTOFFE 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 23 k-zeitung_03-2015_coperion_zskmc18_Bogenkopf.indd 12.12.2015 15:40:09 Biowerkstoff des Jahres gesucht Für den Innovationspreis „Bio-based Material of the Year 2015“ werden noch Bewerbungen angenommen Award Zum achten Mal in Folge Bio-based Material of the Year: Michael Carus (l.) vom Nova-Institut mit den Gewinnern 2014 und Sponsor Peter von Hoffmann (r.) von Coperion Foto: Nova-Institut wählen die Teilnehmer des Biowerkstoff-Kongresses, 13. bis 15. April 2015 in Köln, den Sieger des Innovationspreises „Bio-based Material of the Year 2015“. Ziel dieses Kongresses ist es, wichtigen Akteuren der biobasierten Chemie, Kunststoff- und Verbundwerkstoffindustrie in Europa und Asien die Gelegenheit zu bieten, sich vorzustellen und ihre neuesten Entwicklungen und Strategien zu diskutieren. Das Nova-Institut als Veranstalter erwartet 250 Teilnehmer und 30 Aussteller aus der Industrie. Um neue Entwicklungen der biobasierten Chemie- und Kunststoff- industrie auszuzeichnen und zu würdigen, verleihen die Teilnehmer des Kongresses jedes Jahr den von Coperion geförderten Innovationspreis „Bio-based Material of the Year 2015“. Namhafte Preisträger Der Innovationspreis zeichnet biobasierte Werkstoffe für spezifische Anwendungen aus, die in den Jahren 2014 und 2015 auf den Markt gekommen sind beziehungs weise kommen werden. Ein Fachausschuss wird in einer Vorauswahl die „Top 6“ der Anwärter bestimmen. Die ausgewählten Kandidaten haben die Gelegen- heit, ihre Innovation dem Fachpublikum des Kongresses im Rahmen einer Präsentation und auf einer speziell dafür vorgesehe nen Ausstellungsfläche vorzustellen und von sich zu überzeugen. Preisträger vorheriger Jahre sind namhafte Akteure der biobasierten Industrie wie etwa Ecovative Design (USA), Fischerwerke (DE), FKuR (DE), Henkel (DE), Newlight Technologies (USA), Resopal (DE), Roquette (FR), Tecnaro (DE), Tereos Syral (FR), Staedtler (DE) und Qmilk (DE). Bewerbungen für den diesjährigen Preis können noch bis zum 16. Februar eingereicht werden. mg www.biowerkstoff-kongress.de Abfall zu Biokunststoff ETH Zürich entwickelt neues Verfahren zur Produktion von Milchsäure aus dem Abfallstoff Glyzerin PLA wird zunehmend in Verpackungen und Einwegbechern verwendet Foto: ETH Zürich Katalyse Polymilchsäure (PLA für Englisch Polylactic Acid) findet sich als biobasierter und biologisch abbaubarer Kunststoff vermehrt in Verpackungen und Einwegprodukten. Die Nachfrage nach Poly milchsäure steigt stetig und Experten rechnen mit einem Bedarf von bis zu 1 Mio. t pro Jahr bis 2020. Als Rohstoff für Milchsäure wird hauptsächlich Stärke verwendet, die größtenteils aus Mais gewonnen wird. Um den steigenden Bedarf nach PLA zu decken, haben Forscher der ETH Zürich jetzt ein Verfahren entwickelt, um Milchsäure auch aus einem Abfallprodukt der Biotreibstoff-Industrie herzustellen. Ihre Methode ist sogar produktiver, kosteneffizienter und klimafreundlicher als Fermentation, durch welche Milchsäure üblicherweise aus Stärke gewonnen wird. Der größte Vorteil dabei ist aber, dass der neue Prozess von einem Abfallprodukt ausgeht: Glyzerin. eignet sich daher nicht für die Energiegewinnung. Das neue Verfahren beruht auf zwei Schritten: Beim ersten wanAnzeige StandardPLUS Abfallstoff der Biodiesel-Industrie Glyzerin ist ein Nebenprodukt der Herstellung von Biotreibstoffen. Als solches ist es nicht rein, sondern enthält Spuren von Asche und Methanol. „Niemand weiß, was man mit dieser Menge an Glyzerin anfangen soll“, sagt Merten Morales, Doktorand in der Gruppe Sicherheits- und Umwelttechnik von ETH-Professor Hungerbühler. Und es fallen immer größere Mengen an: Schätzungen sagen einen Anstieg von 3 Mio. t im Jahr 2014 auf über 4 Mio. t 2020 voraus. Wegen der Verunreinigungen kann dieses Glyzerin nicht in der Chemie- oder Pharmaindustrie zum Einsatz kommen. Außerdem brennt es sehr schlecht und Frischer Wind für die Kunststoffeinfärbung deln Enzyme das Glyzerin in das Zwischenprodukt Dihydroxyaceton um. Anschließend treibt ein heterogener Katalysator die weitere Reaktion zur Produktion von Milchsäure voran. Hochleistungs katalysator Die Forschenden der KatalyseEngineering-Gruppe von ETHProfessor Pérez-Ramírez konnten den Katalysator so optimieren, dass er hohe Reaktivität und eine lange Lebensspanne aufweist. Er besteht aus einem mikroporösen Mineral, einem Zeolith, dessen Struktur chemische Reaktionen in den Mikroräumen der Poren begünstigt. Indem die Forschenden verschiedene Aspekte des Katalysatordesigns verbesserten, konnten sie letztlich das Fermentationsverfahren sowohl aus ökologischer wie auch aus ökonomischer Sicht übertreffen. So kostet das Verfahren insgesamt weniger, was einen um das 17-Fache größeren Profit ermöglicht, wie die Forscher berechneten. mg <ŽŵƉůĞdžĞWƌŽďůĞŵĞ͍ &ůĞdžŝďůĞ>ƂƐƵŶŐĞŶŝŶ 'Ƶŵŵŝͻ^ŝůŝŬŽŶͻdW dŚĞƌŵŽƉůĂƐƚƐƉƌŝƚnjŐƵƘ ĞƌĂƚƵŶŐͲ<ŽŶƐƚƌƵŬƟŽŶͲtĞƌŬnjĞƵŐďĂƵͲWƌŽĚƵŬƟŽŶ ^/K͘Θ͘^ŝŵŽŶ'ŵď, 'ƵŵŵŝͲƵŶĚ<ƵŶƐƚƐƚŽīǁĞƌŬ <ĂƌůͲtŝŶŶĂĐŬĞƌͲ^ƚƌ͘ϭϬͲϭϮ Ͳϯϲϯϵϲ^ƚĞŝŶĂƵĂ͘Ě͘^ƚƌ͘ ǁǁǁ͘ƐŝĐŽ͘ĚĞ flexible silo www.ethz.ch Biopolymere Platine silo Lignin-Biokunststoffe für die Elektronik Nachwachsend Biobasierte, aber nicht biologisch abbaubare Kunststoffe könnten bald auch im Elektronikbereich petrochemisch erzeugte Kunststoffe ersetzen. Mit dem Ziel, Biokunststoffe zukünftig in Bereichen technisch anspruchsvoller Elektronikanwendungen einzusetzen, wurden im Verbundprojekt „e-Lignin“ unter Leitung des Fraunhofer IZM verschiedene Entwicklungsarbeiten durchgeführt. Der Fokus lag vor allem auf neuen Anwendungen entlang der Produktionskette für elektronische Produkte auf der Basis von Lignin. Das Naturpolymer Lignin ist als verhärtende Komponente in jeder pflanzlichen Struktur enthalten und fällt als Nebenprodukt in der Papierindustrie an. Mit Partnerunternehmen wie Tecnaro als Materialhersteller, H. Hiendl als Verarbeiter und Endverarbeitern wie KSG oder Loewe wurden ver- schiedene Anwendungen für die Elektronik untersucht. Zu diesen zählten Lignin-basierte Leiterplattensubstrate ebenso wie Siebdruckrahmen sowie Bohr- und Substrate für Leiterplatten könnten aus nachwachsenden Rohstoffen wie Lignin-basierten Biokunststoffen bestehen Foto: Fraunhofer IZM Fräsunterlagen als Produktionshilfsmittel. Mit Blick auf die Verarbeitung (Pressverfahren, Extrusion) waren neue Materialrezepturen notwendig. Vor allem wurden solche aus Ligninen, anderen Biopolymeren, Naturfasern und Additiven entwickelt, die einen Bioanteil zwischen 55% und 100% aufwiesen. Die Ergebnisse des Projekts wurden am 22. Oktober 2014 anlässlich des Fachkongresses „Biokunststoffe – Bausteine für eine Bioökonomie“ vorgestellt und veröffentlicht. Die Partner des Projektkonsortiums präsentieren sich auf der Website „e-Lignin“. mg www.e-lignin.de flexible silo container • Größenbis50toInhalt • optimaleAusnutzungder Lagerflächendurch individuelleGrößenanpassung • atmungsaktives Hightec-Gewebe • geringeVerpackungsmaße • günstigerTransport • einfacheMontage pipe systems bigbag production Siloanlagen Achberg GmbH l Baind 20 I DE-88147 Achberg info@achberg. com I www.achberg.com I +49 8380 98 335 0 TECHNOLOGIE BIOWERKSTOFFE 24 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 Verpacken wie die Natur Am Fraunhofer ISC macht man sich Gedanken über Biokunststoffe für Verpackungen von Lebensmitteln, Kosmetika und Pharmazeutika Beschichtungen Laut dem Fraun- gaben zufolge auf natürlichem Wege abgebaut und darf auf den Kompost wandern. Das neuartige bioabbaubare Beschichtungsmaterial eignet sich für Behälter sowie Verpackungen, etwa Folien. Die Materialien können sogar mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet werden und zum Beispiel antibakteriell wirken. Sie eignen sich für die Verpackung von Lebensmitteln, Kosmetika und Pharmazeutika. hofer-Institut für Silicatforschung ISC werden Biokunststoffe in Verpackungen bisher kaum eingesetzt. Zu gering sei der Schutz der Ware vor Gerüchen, Sauerstoff und Wasserdampf. Die Forscher entwickeln nun in einem EUProjekt ein kompostierbares, bioabbaubares, funktionelles Material, um Biokunststoffe zu beschichten. So werden neue Einsatzmöglichkeiten für biobasierte Verpackungen möglich. 50% Wiederverwertung Kunststoff im natürlichen Kreislauf In Deutschland werden laut ISC jährlich fast 3 Mio. t Kunststoffverpackungen entsorgt. Nicht einmal die Hälfte davon werde wiederverwertet. Der Rest werde verbrannt oder lande in der Natur. Bis sich eine normale Plastiktüte zersetzt hat, dauert es demnach rund 400 Jahre. Plastikflaschen brauchen 450 Jahre, Nylonnetze für den Fischfang sogar 600 Jahre, heißt es aus Würzburg. Daher werde angestrengt nach Alternativen zu erdölbasierten Kunststoffen gesucht, die sich vollständig biologisch abbauen lassen. Der Schlüssel sind am Fraunhofer ISC neu entwickelte bioabbaubare Funktionsschichten, genannt Bioormocere. Diese können wie ein Lack auf biologisch abbaubare Folien aufgetragen werden und bilden so eine funktionelle Barriere. Sie hält Sauerstoff, Wasserdampf, Aromen oder chemische Substanzen vom Inhalt fern oder lässt sie umgekehrt nicht entweichen. Wie komplex diese Aufgabe ist, zeigt sich beispielsweise bei der Verpackung von Filterkaffee: Die Folien dürfen keine Feuchtigkeit und Luft von außen an das Pulver Durch die neuartige Beschichtung könnten Biokunststoffe demnächst verstärkt zur Verpackung von Lebensmitteln eingesetzt werden Foto: Fraunhofer ISC Die Eigenschaften heutiger Biokunststoffe sind nach Ansicht des ISC nicht ausreichend. Sie reißen schnell und seien nicht problemlos kompostierbar. Noch schwieriger werde es bei Verpackungen von Lebensmitteln. Da Barriereeigenschaften gegenüber Wasserdampf, Sauerstoff und Geruchs- stoffen unzureichend seien, verderben die Inhalte schnell oder nehmen den Geschmack anderer Lebensmittel an. Diese Schwierigkeiten gehen Forscher im europäischen Projekt „Dibbio Pack“, kurz für development of injection and blow extrusion molded biodegradable and multifunctional packages by nanotechnology, an. Mitbeteiligt ist das ISC. Das Team um Dr. Sabine Amberg-Schwab, Leiterin des Fachbereichs Funktionelle Barriereschichten am ISC, hat eine hybride Kunststoffbeschichtung auf Basis von Biopolymeren entwickelt. Diese wird den An- dringen lassen; es darf aber auch kein Aroma von innen nach außen entweichen. Bislang sind diese Anforderungen mit biologisch abbaubarem Material nicht zu erfüllen. „Wir hoffen, mit unserer Beschichtung kompostierbare Fo lien so veredeln zu können, dass nachhaltige Verpackungen genauso funktional wie herkömmliche sind und ein Erfolg am Markt werden“, sagt Amberg-Schwab. Den Forschern vom ISC half ein Blick in die Natur, um diese Lösung zu entwickeln: Für die neuartigen Bioormocere modifizierten die Forscher Biopolymere wie Cellulose und Chitosan chemisch so, dass man sie verarbeiten kann. Gebunden werden diese Stoffe durch ein anorganisches Gerüst aus Siliziumdioxid, das wiederum selbst über gute Barriereeigenschaften verfügt. Dieses Gerüst zerfällt zwar nicht im natürlichen Abbauprozess wie alle anderen verwendeten Naturstoffe, doch bleiben beim Abbau nur kleine Reste von Siliziumdioxid, sprich Sand, übrig. Erste Tests zur Kompostierung waren vielversprechend. pl www.isc.fraunhofer.de ¡ ¢ ££¤ ££¤ ¥¦¦¥ § Stefan Lenz Zuständig für den Bereich Extrusion TECHNOLOGIE EXTRUSION 0821 319880-54 [email protected] 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 25 INTERVIEW »Kontinuierlicher Entwicklungsprozess« Peter Oswald, Leiter Produktmanagement bei Krauss Maffei Berstorff, im Interview über Trends und Lösungen im Bereich Extrusionstechnik Extrusion Die Produktmarke Krauss Maffei Berstorff steht für moderne und wertbeständige Lösungen in der Extrusionstechnik. Das Leistungsspektrum reicht von einzelnen Extrudern mit entsprechenden Werkzeugen über Upund Downstream-Komponenten bis hin zu automatisierten Anlagenlösungen. Dipl.-Ing. (FH) Peter Oswald, Leiter Produktmanagement bei Krauss Maffei Bers torff, stand der K-ZEITUNG im Exklusivinterview Rede und Antwort zu technischen Trends und Lösungen. : Herr Oswald, Krauss Maffei Berstorff liefert ja Maschinen und Anlagen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Worin sehen Sie den USP Ihrer Extruder– bezogen auf die jeweilige Anwendung? Dipl.-Ing. Peter Oswald: Krauss Maffei Berstorff stellt sich immer mehr als Lieferant von Lösungen »Enorme Fortschritte beim Verschleißschutz« Peter Oswald auf. Wir gehen auf den Kunden zu, klären gemeinsam den Bedarf beziehungsweise die technischen Anforderungen und unterbreiten darauf basierend die Anlagen lösung. Dies gilt für sämtliche Bereiche, also für die Rohr-, Profil- und Plattenextrusion wie auch für die Granulierung. Auf diese Art grenzen wir uns von den LowCost-Anbietern klar ab. Es reicht heute nicht mehr, einen „billigen“ Extruder anzubieten. Die Vorteile liegen in der Gesamteffizienz (OEE – overall equipment effi ciency), bei der der Kunde ein Höchstmaß an Verfügbarkeit, Leistung und Qualität der gelieferten Anlagen erwarten kann, und natürlich auch in der Übernahme der Gesamtverantwortung. Der Kunde hat somit auch den einen kompetenten Ansprechpartner über das gesamte Projekt. : In den letzten Jahren hat sich technologisch im Bereich der Extrusion einiges getan. Die Durchmesser der Schnecken werden größer, gleichzeitig werden sie auch länger. Wo liegen hier im Moment die Grenzen des Machbaren? Oswald: Es geht nicht so sehr um die „Grenzen des Machbaren“ als vielmehr um die Definition und Festlegung der optimalen Betriebsfenster. Die Aufgabenstellung für die Zukunft lautet, eine Anlage so auszulegen, dass der Kunde im „Day-to-day-Geschäft“ die richtigen Leistungen – gepaart mit der perfekten Qualität – erzielt und somit seine „kommerziellen Ergebnisse optimiert“! Wenn ein schnell drehender Einschneckenextruder zwar eine hohe Leistung pro Stunde liefert, aber gleichzeitig die Massetemperatur des Extrudats zu hoch wird und somit das Rohr eine schlechte Wanddickenverteilung aufweist und die hohe Massetemperatur auch noch einen höheren Kühlaufwand erfordert, dann sind wir mit dem „Größer, Höher, Weiter“ beim Extruder in die falsche Richtung gelaufen. Diesen Ansatz der „Gesamteffizienz“ verfolgen wir bei Krauss Maffei Berstorff in allen Anwendungen und diese Denkweise findet auch in unserem Produktportfolio bereits weitgehend seinen Niederschlag. : Können Sie einen Trend in Bezug auf die Schneckengeometrien und neue Materialien erkennen und was könnte sich technologisch noch optimieren lassen? Oswald: In der Verfahrenstechno- logie befinden wir uns in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess. Dies bedeutet einerseits, dass vorhandene Verfahrenskenntnisse ständig auf den Prüfstand gestellt, neue Materialentwicklungen bei den Standard materialien angepasst werden und den Marktforderungen nach Leis tungssteigerungen Rechnung getragen wird. Gleichzeitig sind wir – auch im eigenen Interesse, ständig auf der Höhe der Zeit zu sein – darum bemüht, neue Marktentwicklungen zu beobachten, rechtzeitig zu Dipl.-Ing. Peter Oswald, Leiter Produktmanagement bei Krauss Maffei Berstorff Foto: Krauss Maffei Berstorff erkennen, zu begleiten und gegebenenfalls für solche Trends Lösungen zu erarbeiten. Diese Lösungen beschränken sich aber nicht nur auf den Extruder beziehungsweise auf die Schneckengeometrien, nein, sie betreffen den gesamten Prozess und somit die gesamten Anlagenkonzepte. Nur so können wir mittel- und langfristig unsere Position in einem schwierigen Marktumfeld behaupten. : Im Moment ist WPC ja ein Trendthema. Wie geht Krauss Maffei Berstorff mit dem Thema um und muss sich Ihrer Meinung nach auch technologisch etwas ändern, da ja die Rufe nach immer höheren Anteilen an organischen Füllmaterialien lauter werden? Wohin würden Sie, wären Sie ein WPCHersteller, tendieren – konische oder parallele Schneckenanordnung? Oswald: WPC sehen wir im Hau- se Krauss Maffei Berstorff nicht mehr als Trendthema, sondern als eine Technologie, die seit geraumer Zeit einen Platz in einem vielschichtigen Markt behauptet. Forderungen nach höheren Anteilen an anorganischen Füllstoffen müssen anwendungsbezogen bewertet werden. Für Innen anwendungen in nicht nassen Bereichen mag es durchaus sinnvoll sein, die Anteile der Faser auch einmal über 50 Prozent zu wählen. Geht das Endprodukt in den Außenbereich, sehen wir Faserstoffanteile jenseits der 50 Prozent eher skeptisch. Aus unserer Sicht muss die Kunststoffmatrix sowohl die Witterungsbeständigkeit wie auch die Festigkeit sicherstellen und hieraus ergeben sich einfach „natürliche Grenzen“, die ein Hersteller in Hinblick auf die Qualität und Funktionsfähigkeit des Endprodukts über einen langen Zeitraum nicht gefährden sollte. Dies sollte im Übrigen auch zum eigenen Schutz des Lieferanten gegen spätere Reklamationen wie auch zum Aufbau und Erhalt des Images des noch jungen Produkts WPC im Außenbereich geschehen. Krauss Maffei Berstorff hat sich in den letzten Jahren auf diese Technologie ganz spezifisch eingestellt, verfahrenstechnisch breit anwendbare Lösungen erarbeitet und diese auch in diversen Projekten bereits erfolgreich umgesetzt. Speziell auf dem Sektor des Verschleißschutzes konnten wir enorme Fortschritte erzielen, so dass heute die hohen Füllstoff anteile in Hinblick auf den Verschleiß ein Stück weit ihren Schrecken verloren haben. Nicht zuletzt wegen des Verschleißschutzes und der damit verbundenen Beschaffungs- beziehungsweise Folgekosten setzt Krauss Maffei Berstorff nur parallele Schnecken ein. sl www.kraussmaffeiberstorff.com Industrial Supply. Wie werden Fabriken Innovationen zugeliefert? Antworten finden Sie zuerst auf der Industrial Supply: ■ Teile, Komponenten und smarte Systeme ■ Innovative Verfahren und Materialien ■ Leichtbau und Werkstoff-Know-how 13.– 17. April 2015 ▪ Hannover ▪ Germany hannovermesse.de Partner Country India 2015 TECHNOLOGIE EXTRUSION 26 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 Sichtbare Kompetenz Hohe Produktqualität der Extrusionsanlagen von Battenfeld-Cincinnati überzeugt weltweit – mehr als 100 PO- und PVC-Rohrlinien für Durchmesser ab 800 Millimeter bis jetzt erfolgreich installiert Rohre dieser Dimensionen werden anstelle von Beton- und Metallrohren für den Frisch- und Abwassertransport mehr und mehr eingesetzt Foto: Union Pipes Industry Battenfeld-Cincinnati bietet komplette Großrohrlinien für PO-Rohre mit Durchmessern bis 2.500 mm an. Im Bild ein Abzug für Großrohre bis 2.500 mm Durchmesser Foto: Battenfeld-Cincinnati Im PVC-Rohrbereich kann Battenfeld-Cincinnati komplette Linien bis 1.600 mm liefern; im Bild ein Spider 1200 Rohrkopf für Durchmesser bis 1.200 mm Foto: Battenfeld-Cincinnati PVC Dank seiner langjährigen Er- Europa und im Nahen und Mittleren Osten installiert. Schon 10% der Linien sind sogar für Rohrdurchmesser von über 2.000 mm ausgelegt. Rohre dieser Dimensio nen werden anstelle von Betonund Metallrohren für den Frischund Abwassertransport mehr und mehr eingesetzt. Denn Kunststoffrohre besitzen gegenüber den herkömmlichen Rohren die entscheidenden Vorteile des geringeren Gewichts, einfacherer Verlegbarkeit, Korrosionsfreiheit und Beständigkeit gegen Chemikalien und Wurzeln. auch den Kunden Union Pipes Industry (UPI) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten überzeugt, der unter anderem eine 2.000-mm-Großrohrlinie von Battenfeld-Cincinnati in Produktion hat. Die Entscheidung des UPI Managements für den deutschösterreichischen Maschinenbauer begründet der General Manager von UPI, Mohámed Hageb: „Uns haben neben den Qualitätsmerkmalen wie exzellente Wanddickenverteilung und geringe Ovalität vor allem die Energieeffizienz der Anlage und die verkürzte Gesamt- fahrung im Bau von Extrudern und Werkzeugen gelingt es Batten feld-Cincinnati, Durchsatzleistungen von bis zu 3 t/h und Rohrdimensionen bis zu 2.500 mm sicher zu bewältigen, und zwar bei einer exzellenten Rohrqualität. Anstelle von Betonund Metallrohren Von den mehr als 100 installierten Großrohrlinien ist der Großteil speziell für die Verarbeitung von Polyolefinen ausgelegt, die übrigen für PVC. Großrohrlinien für PVCRohre sind bis 1.300 mm bereits installiert, Dimensionen von bis zu 1.600 mm sind realisierbar. Speziell für die schonende Verarbeitung des Werkstoffs gehört mit den Twin Ex-Extrudern 135, 148 und 173 ein breites Großmaschinenangebot zum Battenfeld-Cincinnati-Portfolio. Für eine optimale Wanddickenverteilung und gute Rohreigenschaften sorgen hier Tragringdornhalterwerkzeuge. Die Großrohranlagen für Poly olefine sind weltweit vor allem in Gerade bei diesen enormen Dimensionen kommt es auf eine hohe Produktqualität an. BattenfeldCincinnati gelingt es nicht nur, mit seinen Extrudern die hohe Ausstoßmenge und die optimale Schmelzequalität zu erzeugen, sondern sorgt vor allem mit seinen vielfältigen Werkzeugkonzepten für eine optimale Wanddickenverteilung sowie Ovalität und verringert Sagging. Für Letzteres sorgt die spezielle Rohrinnenkühlung, die zudem zur hohen Energieeffizienz der Gesamtanlage beiträgt. All diese Vorteile haben Maßgeschneidert WPCKrauss Maffei Berstorff bietet T l. 028 Te 2842 42/9 42 /9 964 6444-0 0 speziell für die Verarbeitung von WPC verbesserte Komponenten des Zweischneckenextruders an, um für jede Aufgabe die optimale Verfahrenseinheit auszulegen. Das Ergebnis dieser Optimierungen sind um rund 10% niedrigere Schmelzetemperaturen und höhere Ausstoßleistungen. www. ww w ce w. cem. m de In nur 10 Minuten: Gehalte von Kohle- und Glasfaser in Kunststoff „Mit Wachstumsraten von jährlich bis zu 25 Prozent haben Produkte aus WPC mit ihrem günstigen Eigenschaftsprofil, ihrem interessanten Preis sowie ihrer Umweltverträglichkeit auch in Europa im In- und Outdoorbereich längst Einzug gehalten“, berichtet Kai Schwedthelm, bei Krauss Maffei Berstorff zuständig für die verfahrenstechnische Entwicklung im Bereich Compoundierung und Verarbeitung von Biokunststoffen. „Für die Verarbeitung der scherund temperatursensiblen Composites haben sich die gleichlaufenden Zweischneckenextruder etabliert, da sie sich durch ihr Baukastensystem für Schnecke und Ein Vakuumentgasungselement mit einer Länge von 6 D Fotos: Krauss Maffei Berstorff Zylinder optimal an jede Verfahrensaufgabe anpassen lassen“, führt Schwedthelm weiter aus. Den Krauss Maffei BerstorffVerfahrenstechnikern ist es jetzt gelungen, entlang der Verfahrenseinheit weitere Optimierungen vorzunehmen, die maßgeschneidert für die Besonderheiten bei der WPC-Verarbeitung sind. „Hervorzuheben ist die neuartige Kombination aus Knet- und MultiProcess-Elementen in der Plastifizierzone, wodurch die Schmelze temperatur im Vergleich zu Stan www.battenfeld-cincinnati.com Video zum Thema in der App Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren Verbesserter Workflow Weiterentwicklungen machen Extruder von Krauss Maffei Berstorff leistungsfähiger Wood Plastic Composites bestehen beispielsweise aus Polypropylen und Holzfasern mit einem Volumenanteil von 50 bis 90% länge überzeugt. Durch das Werkzeugkonzept mit effizienter Rohrinnenkühlung benötigt die Großrohrlinie eine kürzere Kühlstrecke als herkömmliche. Sie spart Hallenfläche und Energie und dank der optimalen Rohrdimensionen auch Rohstoff.“ sl dardschnecken bei gleichbleibendem Aufschmelzgrad um rund zehn Prozent verringert wird“, erläutert Schwedthelm. Auch in der Zone der Fasereindosierung sorgt eine angepasste Schneckenkonfiguration für bessere Ergebnisse. Gleiches gilt für die Mischzone, in der Multi-Process-Elemente ebenfalls für eine Tempera tursenkung um 10% sorgen. Pluspunkte für die WPC-Verarbeitung bringen außerdem die für ZE-Extruder typischen 6 D langen Zylinderelemente: Kombinationselemente erlauben die Eindosierung der Holzanteile und die Entlüftung der mit in den Prozess eingebrachten Luft in einem verfahrenstechnisch sinnvollen Abstand. Eine 6 D lange Entgasungsöffnung garantiert die prozess sichere Entgasung von bis zu 12% Feuchtigkeit in den Naturfasern bei niedrigen Gasgeschwindigkeiten. Alternativ eingesetzte Produktniederhaltewerke sind damit überflüssig. Schließlich sorgt die Seitenfüttereinrichtung ZSFE mit spezieller Ultra Feed-Vakuumtechnologie für eine Erhöhung der Schüttdichte der leichten Füllstoffe und damit für eine Durchsatzsteigerung. „Im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen ist ein um das 2,5-Fache höherer Gesamtdurchsatz erreichbar“, so Schwedthelm. sl www.kraussmaffeiberstorff.de Extrusionssimulation in der Fertigung Simulationssoftware Altair, ein privat geführtes Unternehmen mit Hauptsitz in Troy MI/USA und über 2.300 Mitarbeitern, veröffentlichte vor Kurzem eine neue Version des Simulationstools Hyper Xtrude 2015. Zum ersten Mal können Ingenieure aus der Fertigung, mittels in CAD-Modellen eingebundener CAE-Techniken, neue Designs validieren. Dies ist eine enorme Verbesserung des Arbeitsablaufs. Hersteller extrudierter Halbzeuge – dies gilt auch für die Kunststoffindustrie – müssen heutzutage einen noch größeren Mix an komplexen Profilen in noch kürzerer Zeit erstellen als jemals zuvor. Gleichzeitig sehen sie sich einem wachsenden Kostendruck in der Produktion gegenüber. Mit Hyper Xtrude 2015 können Ingenieure nun den Materialfluss und die Wärmeübertragung im Extrusionswerkzeug während der Umfor mung analysieren. Dadurch können die Entwürfe validiert, Kosten gesenkt und zeitaufwendige Versuche eingespart werden. Eine völlig neue Benutzeroberfläche unterscheidet Hyper Xtrude 2015 von allen Vorgängerversionen des führenden Strangpress tools. Hyper Xtrude 2015 automatisiert Routinearbeiten beim Modellaufbau, ohne dabei Genauigkeit bei der Netzqualität einzubüßen. Dies ermöglicht es dem Konstrukteur, Simulationen durchzuführen, ohne viel Zeit für Einarbeitung oder Modellerstellung investieren zu müssen. sl www.altair.de Hyper Xtrude 2015 unterstützt die statische Extrusionsanalyse und umfasst die Analyse von Voll- und Hohlprofilen Foto: Altair wfb_K-Zeit_KuR_An_Tryout_1.qxd 22.01.15 12:37 Seite 1 6. Februar 2015 | Ausgabe 3 27 Verringerte Auftragstoleranzen Angebot trifft Nachfrage – mitten im Geschehen Extrusionsbeschichtungsdüse von Nordson Extrusion Dies beseitigt Randwulstbildung Folienextrusion Eine moderne Ex- trusionsbeschichtungsdüse, die darauf ausgelegt ist, die Randwulstbildung zu verringern, hat einen führenden Hersteller von Aluminiumfolie und flexiblen Verpackungen aus Folienlaminat in die Lage versetzt, die Randwulstbildung zu eliminieren und die Schwankungen der Auftragsbreite um wenigstens die Hälfte zu reduzieren. Nachdem eine Düse zum Auftragen von LDPE an einer bestehenden Produktionslinie für flexible Lebensmittelverpackungen Probleme mit Düsenstreifen und Leckagen verursacht hatte, hat die Korea Aluminium Co. Ltd. diese kürzlich gegen die Edge Profile Control-(EPC-)Düse von Nordson Extrusion Dies Industries ausgetauscht. Die neue Düse hat nicht nur die vorherigen Probleme beseitigt, sondern es auch ermöglicht, dem Randwulstbildungsproblem und der damit einhergehenden Verschwendung von Beschichtungs- und Substratmaterial zu begegnen, so Jeonghyeon Heo, Leiter des Stammwerks von Korea Aluminium in Chungbuk. Fertigen ohne Randwulst Normalerweise hängt das Ausmaß der mit der EPC-Düse erreichbaren Verringerung der Randwulstbildung von einer Reihe von Faktoren ab, aber bei der Beschichtungslinie von Korea Aluminium und ein internes Decklingsystem, das die Auftragsbreite festlegt und das Polymer am Düsenaustrittsspalt absperrt. Das interne Deckling besteht aus unabhängig einstellbaren Komponenten, die den internen Fließkanal absperren und so positioniert werden können, dass die Gesamtbeschichtungsbreite eingestellt und die Randwulstbildung minimiert wird. In ähnlicher Weise ermöglicht es ein manuelles oder automatisiertes System zur Justierung einer flexiblen Lippe, die Beschichtungsstärke konstant zu halten. Feinjustierung Die Schemazeichnung zeigt, wie das interne Decklingsystem (orangefarbene und gelbe Komponenten) der Extrusionsbeschichtungsdüse EPC justiert werden kann, um die Randwulstbildung einer Beschichtung zu verringern (grau dargestellt). In diesem Beispiel wird die Randwulst von der sechsfachen Soll-Auftragsstärke auf die zweifache verringert Grafik: Nordson betrug die Verringerung 100%. „Wir fertigen jetzt Ware ohne jegliche Randwulst“, sagte Heo. Zusätzlich, merkte er an, hat die EPC-Düse die Schwankungsbreite der Beschichtungsstärke um 50 bis 60% verringert: „Bei der alten Düse betrug die Gleichförmigkeit des Beschichtungsauftrags ±2 oder 2,5 Mikrometer, aber mit Nordsons EPC-Düse hat sich die Gleichförmigkeit auf fast ±1 Mikrometer verbessert.“ Bei der an der Beschichtungslinie von Korea Aluminium installierten EPC-Einheit handelt es sich um eine manuelle Düse, so Sam G. Iuliano, technischer Leiter von Nordson Extrusion Dies Industries. „Die vier bis fünf Prozent Schwankungsbreite bei der SollBeschichtungsstärke sind für eine manuelle Düse wirklich sehr gut“, sagte er. Die EPC-Düse hat ein externes Deckling als zweite Dichtung, das Leckagen verhindert, Die Wirkung interner Decklingsysteme zur Feinabstimmung des Randprofils einer Beschichtung beruht auf der Tatsache, dass geschmolzenes Polymer dazu neigt, quer zu strömen, wenn seitliche Strömungsbarrieren am Düsenausgang entfernt oder verschoben werden. In der EPC-Düse befinden sich die internen Decklingkomponenten zur Einstellung des Randprofils stromaufwärts vom Lipland – eine im Hauptverteilerkanal und die zweite im PrelandBereich. Durch die Justierung der Position dieser Komponenten relativ zum Decklingdraht können der Polymerstrom an den äußeren Rändern der Beschichtung und somit die Randwulstbildung reduziert werden. sl www.nordson.com So gut wie kein Verlust Folienextrusionsanlage von Welex ermöglicht Verarbeitung bei niedriger Temperatur Folienextrusion Die erste Platten- Höherer Druck und größeres Drehmoment „Die bei Welex Converge CTS möglichen niedrigeren Temperaturen führen zu einer kleineren Abnahme des Molekulargewichts, was wiederum nicht nur zu höher wertigen im ersten Durchgang gefertigten Teilen, sondern auch Feuchtigkeit mithilfe eines starken Unterdrucks durch eine große Öffnung vollständig entfernt wird. Niedrigstmögliche Schmelzetemperatur Systeme des Typs Welex Converge CTS sind für Durchsätze von 500 bis 1.815 kg/h lieferbar, die Schüttdichten von nur 150 g/l handhaben Foto: Welex zum Erhalt der Qualität bei der Verarbeitung von Industrieregenerat führt“, sagte Nangeroni. „Bei einer Verarbeitung mit herkömmlicher Technologie muss man selbst unter Idealbedingungen von einer Abnahme des Molekulargewichts um vier Prozent pro Durchgang ausgehen, vergleichbar mit Polystyrol, aber bei unserem Test des Welex-Systems kam es auch nach acht Durchgängen zu so gut wie keiner Abnahme des Molekulargewichts, und das ist bemerkenswert. Diese Technologie stellt in Kombination mit Ingeo-Kilopreisen von 1,38 bis 1,72 Euro für Standardqualitäten für Extrusi- ons-/Tiefziehanwendungen ein sehr wettbewerbsfähiges Paket dar.“ Die auf einer sich mitdrehenden konischen Zwillingsschneckentechnologie basierende Plattenfertigungslinie Welex Converge CTS verarbeitet PET und PLA mit Feuchtigkeitsgehalten von bis zu 2.500 ppm und macht es dabei überflüssig, das Material zu kristallisieren oder vorzutrocknen. Oberflächliche Feuchtigkeit wird mithilfe eines leichten Unterdrucks im Beschickungsbereich entfernt. Nachdem das Material in der ersten Extruderstufe plastifiziert wurde, folgt ein Dekompressionsbereich, in dem die verbleibende Dank großer Axiallager kann das System einen höheren Druck erzeugen und ein großer Schneckendurchmesser erzeugt ein größeres Drehmoment. Daher verarbeitet die Fertigungslinie Converge CTS PET und PLA im Endeffekt bei der niedrigstmöglichen Schmelzetemperatur. Zu den Vorteilen einer niedrigeren Schmelzetemperatur zählen Energieeinsparungen, eine höhere Schmelzefestigkeit, eine geringere Neigung zur Bildung von Monomeren und Farbschutz. Zusätzlich zu den Vorteilen bei der Verarbeitung gibt das Unternehmen unter anderem die folgenden mechanischen und betrieblichen Vorteile für das Welex Converge CTS an: Verkürzung der Gesamtlänge der Produktionslinie um etwa 20%, weil die Schnecken halb so lang sind wie herkömmliche parallele Zwillingsschnecken; schnellerer Ausbau der Schnecken, da fast kein zusätzlicher Bewegungsfreiraum nötig ist, und eine große Beschickungsöffnung, die die Möglichkeit bietet, Füllstoffe ohne die zusätzlichen Kosten und die höhere Komplexität seitlicher Beschicker hinzuzufügen. sl www.welex.com [wfb] Fachmesse für Werkzeugund Formenbau 17. und 18. Juni 2015 Siegerlandhalle, Siegen www.wfb-messe.de [ Technologie [ Produkte [ Innovationen Schon angemeldet: 3 S GmbH | AURA® Frästechnik GmbH | Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Südwestfalen | Organisations-Kontruktionsbüro Bübel | Cimatron GmbH | Coffee GmbH | CUMSA | EDZ-Erodierzubehör E. Lamberty | FERCHAU Engineering GmbH | FLAIG TE Magnetsysteme | form & function GmbH | Formenbau Glittenberg GmbH | GDE-Werkzeuge GmbH | GOM - Gesellschaft für Optische Messtechnik mbH | Günther Heisskanaltechnik GmbH | Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG | HÄRTHA Aldenhoven GmbH | HEITEC Heisskanaltechnik GmbH | HERTWIG GmbH | Hitachi Tool Engineering Europe GmbH | IKOffice GmbH | joke Technology GmbH | Kettling GmbH & Co. KG | Knarr Vertriebs GmbH | Kreitzberg Normalien GmbH | Listemann Technology AG | LTM Tool System GmbH | MAKINO Europe GmbH | MASTERCAM - WDS Software & Service GmbH | Mecadat AG | medacom GmbH | MEKRA Lang GmbH & Co. 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V. | Voha-Tosec Werkzeuge GmbH | Wika Erodiertechnik Wiehe + Kathenbach GmbH | Witosa GmbH | Zecha GmbH | Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH | Stand 21.01.2015 T N TZ HE JE UC B produktionslinie des Typs Welex Converge CTS ist bei einem führenden Hersteller von Einweg erzeugnissen für den Lebensmittelbereich in Produktion gegangen, das wurde vor Kurzem von Graham Engineering bekannt gegeben, dem Eigentümer der Marke Welex. Die Plattenproduktionslinie dient der direkten Versorgung einer nachgelagerten Tiefziehmaschine. Der Verarbeiter, ein führender Hersteller von Einwegerzeugnissen für den Lebensmittelbereich, verarbeitet stündlich 1.590 kg PLA-Harz der Marke Ingeo von Nature Works LLC bei 200 °C. „Die Welex Converge CTS läuft bei einer Temperatur, die 25 bis 50 Grad Celsius unter der Temperatur liegt, die wir bei Ingeo mit diesen Durchsatzmengen bei anderen Verarbeitungstechnologien gesehen haben“, so Dr. Ing. Jim Nangeroni, leitender Anwendungsentwicklungsingenieur bei Nature Works. T N TZ HE JE UC B EXTRUSION Weitere Hanser-Fachmesse KSS-Messe Fachmesse für sicheres Kühlen, Schmieren, Reinigen, Ölen, Fetten 05. bis 07. Mai 2015, Stuttgart Information, Buchung: Nexxus Veranstaltungen GmbH Telefon: 0 700.18 18 8000 [email protected] Veranstaltungen der Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG shutterstock 128878654 | 193669541 TECHNOLOGIE Geschäftsverbindungen MARKTPLATZ Klei betrie bau a z Preis Der Rubrikanzeigenteil besteht aus 6 Spalten zu je 40 mm Breite. Die Preise (1spaltig, 40 mm breit) betragen für Rubrikanzeigen EUR 3,30 und für Stellengesuche EUR 2,70 je mm. Die Mindesthöhe beträgt 30 mm. Für Chiffreanzeigen wird eine zusätzliche Gebühr von EUR 8,00 erhoben. Alle Preise zzgl. MwSt. Rubrikanzeigen der Kunststoff- und Kautschukbranche Objekt: KUK 3 Kunde: Wittmann Rubrik: STA Stellenangebote Angebote r KUK-89229 Hans-Böck Maschinenmarkt/Ankauf Die Wittmann Gruppe mit Hauptsitz in Wien, sieben Produktionsstandorten und 30 Zweigniederlassungen ist weltweit einer der führenden Hersteller von Robotern und Peripheriegeräten für die Kunststoffindustrie. Innerhalb der Wittmann Gruppe ist Wittmann Battenfeld als namhafter Hersteller von Spritzgieß-Maschinen tätig. Unsere Experten entwickeln zukunftsweisende Technologien, im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Erfolg unserer Kunden. An Schn Objekt: KUK Kunde: Wilhelm Rubrik: Ankäufe anz Rohstoffmarkt Bei uns erwarten Sie ein engagiertes Team, kurze Entscheidungswege und viel Freiraum für Ihre persönliche Entwicklung. 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KG Feinmahlanlagen Wolfslochstr. 51, 66482 Zweibrücken Tel.: 06332 802 0, Fax: 06332 802 521 E-Mail: [email protected] Internet: www.pallmann.eu Reduction Engineering GmbH Siemensstr. 32, 70825 Korntal-Münchingen Tel.: 07150-9199-0, Fax: 07150/9199-282 [email protected], www.re-scheer.com Normalien für den Werkzeug-, Formen- und Maschnenbau Lise-Meitner-Allee 20, D-25436 Tornesch Tel. 04120/70659-0, Fax 04120/70659-49 Internet: www.witte-pumps.de Schnecken und Zylinder Arenz GmbH Plastifizier- und Verschleiß-Technik Neuherstellung und Regenerierung Heidestr. 5, 53340 Meckenheim Tel.: (02225) 999-0, Fax: 999-250 Internet: www.arenz-gmbh.de Regranulate Abfälle und Rohstoffe PE-, HDPE- und PP-Regenerat verkauft DEKU-Kunststofffabrik E. & J. Bolkart GmbH & Co. KG Fabrikstraße 1, 91224 Pommelsbrunn, Tel. 09154/28-0 Regranulate, laborgeprüft Ihr Partner für Neuwaren + Rezyklate aus technischen 64347 Griesh./Darmst. 06155/8405-0 Fax -8405-55 High-Tech und TPE/TPU-Kunststoffen www.pro-plast.com Reinigungsgranulate für Spritzguss, Blasform und Extrusion Schlicht Handelsges. oHG Rapid Purge Tel. 040/679942-0 · Fax 040/67994211 Internet: www.schlicht-gmbh.de Bernex Bimetall AG, CH-4600 Olten Tel. +41 62 287 87 87, Fax +41 62 287 87 90 E-Mail: [email protected] Internet: www.bernexgroup.com ERE Kunststoff, Ram-Extrusion GmbH Co. KG, Ind. Gebiet, 53539 Kelberg, Telefon 02692/9209-0, Telefax 9209-40 Internet: www.ere-kunststoff.de, E-Mail: [email protected] (auch Reparaturen) Groche Technik GmbH • Plastifiziereinheiten • • Neufertigung und Regeneration • Am Lehmstich 12 32689 Kalletal Tel. 0 52 64/6 56 61-0 Fax 0 52 64/6 56 61-20 Internet: www.GT-Plast.de Polymac-Robotics b.v. Entnahme, Handling, IML, Peripherie Tel. +31 318 648615 [email protected] D-74081 Heilbronn Tel. +49 (0)7131/505-0 www.illig.de Strahlenvernetzung Plastic Technologie Service Marketing- & Vertriebs-GmbH Hautschenmühle 3 D-91587 Adelshofen Fon +49-(0)9865-821 Fax +49-(0)9865-720 [email protected] www.pts-marketing.de KIEFEL GMBH, 83395 Freilassing Tel. 08654/78-0, www.kiefel.com Thermoplaste, glasfaserverstärkt Plastic Technologie Service Marketing- & Vertriebs-GmbH Hautschenmühle 3 D-91587 Adelshofen Fon +49-(0)9865-821 Fax +49-(0)9865-720 [email protected] www.pts-marketing.de Heinrich Dreher GmbH & Co. KG Maschinenbau – s. unter Schneidmühlen HEINRICH DREHER GMBH & CO. KG Postfach 500545 • D-52089 AACHEN TEL. 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Tel. 08 21 / 31 98 80 - 52 Thermoplastische Elastomere Plastic Technologie Service Marketing- & Vertriebs-GmbH Hautschenmühle 3 D-91587 Adelshofen Fon +49-(0)9865-821 Fax +49-(0)9865-720 [email protected] www.pts-marketing.de FELLER ENGINEERING GmbH Fon 02471-4254, Fax 02471-1630 Rubrik: Schneidmühlen Carl-Zeiss-Str. 14, 63322 Rödermark www.hellweg-maschinenbau.de Tel. +49(6074)8949-0, Fax 8949-49 Größe: 4 x 2,3 cm = EUR 92,04 (netto)[email protected] www.fellereng.de, Ideen mit denen Sie besser gewünschtes abschneiden Erscheingungsbild: Müller Maschinen Maschinen- und Anlagenbau GmbH Wiesenstraße 44, D-74889 Sinsheim Tel. 07261/9248-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.neue-herbold.de Maschinenfabrik GmbH & Co. KG Zerkleinerungstechnik Wolfslochstr. 51, 66482 Zweibrücken Tel.: 06332 802 0, Fax: 06332 802 521 E-Mail: [email protected] Internet: www.pallmann.eu Trennmittel Gneuß Kunststofftechnik GmbH Mönichhusen 42, 32549 Bad Oeynhausen Tel. 05731/53 07 0, Fax 05731/53 07 77 E-Mail: [email protected] KMK Sensoren- und Gerätebau GmbH Paul-Strähle-Str. 22, 73614 Schorndorf Tel. 07181/22457, Fax 07181/61407 E-Mail: [email protected] Eine Bezugsquellen-Anzeige in diesem Format kostet pro Ausgabe + Stichwort TRIA GmbH Recycling- und Zerkleinerungsmaschinen Siemensring 25 47877 Willich-Münchheide Tel.: 0 21 54 / 94 39 0 Fax: 0 21 54 / 94 39 19 97877 Wertheim-Reicholzheim Tel. 09342/30880, Fax 09342/30883 Internet: www.wanner-technik.de E-Mail: [email protected] E. und P. Würtz GmbH & Co. KG Industriegebiet, 55411 Bingen Telefon 06721/9690-0, Fax 969040 Eine Bezugsquelle in diesem Format kostet pro Ausgabe + Stichwort 153,40 € + MwSt. Weitere Informationen unter Tel. 0821 319880-52 92,04 € + MwSt Weitere Informationen: Tel. 08 21 / 31 98 80 - 52 Temperiergeräte Telefon 06027/4665-0, Fax 06027/466517 E-Mail: [email protected] Internet: www.rapidgranulator.de AIC-Regloplas GmbH D-81829 München Tel. 089-99 26 99-0, Fax 089-99 26 99-26 [email protected], www.aic-regloplas.de Trockeneisstrahlen ASCO KOHLENSÄURE AG 8590 Romanshorn, Schweiz www.ascojet.com, Tel.: +41 71 466 80 80 Trockenlufttrockner KELVIPLAST GmbH & Co. KG Sandweg 14, 63589 Linsengericht (Gro) Tel. 06051/96 65-0, Fax 06051/96 65 65 [email protected], www.kelviplast.de Hohe Steinert 7, 58509 Lüdenscheid Tel: 02351/9292-92, Fax: 02351/9292-50 [email protected], www.weinreich.de 83022 Rosenheim Tel.: 08031 / 35418-0 www.helios-systems.de WERY GmbH, 66470 Zweibrücken, Pf. 2038 Tel. 06332/3345, Fax 06332/17506 Übrigens Ihre Bezugsquelle Schweißmaschinen Wafo Schnecken und Zylinder GmbH Moselstr. 9, D-66955 Pirmasens Tel. 06331 / 2736-0, Fax 06331 / 2736-50 Internet: www.wafo.de ALBIS PLASTIC GmbH Mühlenhagen 35, 20539 Hamburg Tel. 040 7 81 05-0 Techn. Spritzgussteile sowie Formen und Teile Saar-Hartmetall und Werkzeuge GmbH Matthias-Nickels-Strasse 17A 66346 Püttlingen Tel. 06806 / 30 89-262, Fax -30 89-279 Schnecken in Vollhartmetall, Zylinder mit Hartmetallbüchsen und Rückstromsperren Roboter MEUSBURGER GEORG GMBH & CO KG Kesselstr. 42, 6960 Wolfurt, Austria Tel. 0043 (0) 5574/6706-0, Fax -11 www.meusburger.com [email protected] • Plastifiziereinheiten • Am Lehmstich 12 32689 Kalletal Tel. 0 52 64/6 56 61-0 Fax 0 52 64/6 56 61-20 Internet: www.GT-Plast.de Stranggranulatoren Messtechnik Profana GmbH Im Derrück 7, 76776 Neuburg Tel.: 07273-94945-0, Fax: -59 www.profana.de, [email protected] Thermo-Formmaschinen Groche Technik GmbH www.amis.de Tel. 06226 7890-0 Fax 06226 7890-222 Schneidmühlen, Shredder, Feinmühlen Seegewann 2 · 60489 Frankfurt Tel. (069) 78 33 26 · Fax (069) 78 40 29 Profil kühnplast GmbH + Co. KG Ziegelfeldstr. 24, D-73563 Mögglingen Tel. 07174/295, Fax 07174/6380 Internet: www.kuehnplast.de Statische Mischer Technische Kunststoffe Schmelzepumpen ROWA Masterbatch GmbH D-25421 Pinneberg Tel. +49 (0) 4101-706-01 www.rowa-masterbatch.de ALPINE Rohre Zweigniederlassung der Oerlikon Textile GmbH & Co. KG Leverkuser Str. 65, 42897 Remscheid Geschäftsbereich Pumpen Tel.: 02191/67-0, Fax: 02191/67-1794 [email protected], www.pumpen.barmag.de Profile PolyOne Color & Additives Germany GmbH Postfach 11 51 56155 Bendorf Telefon 0 26 22/7 00 90 Telefax 0 26 22/1 48 52 DRUCKFLEX-KUCHENBROD GMBH Karolinenstraße 3-5, D-63834 Sulzbach a. M. Tel: 06028-9747-0 ∙ Fax: 06028-9747-47 www.druckflex.de ∙ [email protected] Schlauchkupplungen aller Art Schneidmühlen Kreeb GmbH & Co, 73007 Göppingen Tel. 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KG Zerkleinerungstechnik Vibrations- und Reibschweißmaschinen Wolfslochstr. 51, 66482 Zweibrücken Tel.: 06332 802 0, Fax: 06332 802 521 E-Mail: [email protected] Internet: www.pallmann.eu BRANSON T. 0 60 74/497-0 / Fax -199 www.branson.eu / [email protected] www.cemas-germany.com Übrigens Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. KG Descostr. 3-9, 76307 Karlsbad Tel.: +49 7248 79-0 [email protected] www.herrmannultraschall.com Ihre Bezugsquelle steht auch Tel. 05 21/93 20 70, Fax 93 20 711 www.kvt-bielefeld.de KVT Bielefeld GmbH www.kvt-bielefeld.de WIDOS W. Dommer Söhne GmbH 71254 Ditzingen – Heimerdingen Tel.: 0 71 52 / 99 39-0, Fax: -40 [email protected], www.widos.de Vorwärme-, Temperierund Industrieöfen automatisch MaschinenbauTechnologie-Herrde Tiedenkamp 6 D-24558 Henstedt-Ulzburg Tel. 04193-968530, Fax -968532 E-Mail: [email protected] Internet: www: mth-online.com kostenlos online unter www.K-Zeitung.de RINCO ULTRASONICS AG Industriestr. 4, 8590 Romanshorn / Schweiz www.rincoultrasonics.com Tel:+41 71 466 41 00 HORO Dr. Hofmann GmbH (Ultra-) Trocken-/Wärmekammern Temperkammern www.horo.eu Vötsch Industrietechnik GmbH www.voetsch-ovens.com • [email protected] Wärmebehandlung HORO Dr. Hofmann GmbH (Ultra-) Trocken-/Wärmekammern www.horo.eu Zerkleinerungsmaschinenbau Norken GmbH, D-57629 Norken Tel. 02661 95 96 0, Fax 02661 95 96 47 E-Mail: [email protected], www.zeno.de Wärmeschutzplatten Brandenburger Isoliertechnik GmbH & Co. KG 76829 Landau, Tel. 06341/5104-0, Fax -155 [email protected], www.brandenburger.de DOTHERM GmbH & Co. KG Hesslingsweg 65-67, 44309 Dortmund Tel.-Nr.: 0231/925000-0 www.dotherm.com [email protected] Eine Bezugsquellen-Anzeige in diesem Format kostet pro Ausgabe + Stichwort 153,40 € + MwSt Wir beraten Sie gern! Tel. 08 21 / 31 98 80 - 52 ISOCOS GmbH & Co. KG 76865 Rohrbach, T 06349/93941-0, F – 101 [email protected], www.isocos.com Zahnräder Zertifizierung von Management-Systemen F-MORAT CO. GmbH Eine Bezugsquellen-Anzeige in diesem Format kostet pro Ausgabe + Stichwort 115,05 € + MwSt Wir beraten Sie gern! Tel. 08 21 / 31 98 80 - 52 Trocknen von Halbzeugen HORO Dr. Hofmann GmbH Ultra-Trockenkammern www.horo.eu Der Vakuum-Formmaschinen SONOTRONIC Nagel GmbH Becker-Göring-Str. 17-25 ▪ 76307 Karlsbad Tel.: +49 72 48 91 66-0 ▪ Fax: -144 ▪ www.sonotronic.de Will & Hahnenstein GmbH Talbahnstraße 1 · D-57562 Herdorf Tel. 02744-9317-0 · Fax 9317-17 E-Mail: [email protected] Internet: www.will-hahnenstein.de swiss-sonic, CH-9320 Arbon Tel.: +41 71 680 0805, www.swiss-sonic.ch Weber Ultrasonics Weld & Cut GmbH www.wuwc.de [email protected] In der K-ZEITUNG veröffentlichte Bezugsquellen stehen auch automatisch und kostenlos online. D-74081 Heilbronn Tel. +49 (0)7131/505-0 www.illig.de KIEFEL GMBH, 83395 Freilassing Tel. 08654/78-0, www.kiefel.com Walzen www.breitenbach.de Walzenweg 60 · 57072 Siegen Tel.: +49 (271) 37 58-0 · Fax: +49 (271) 37 58-290 E-Mail: [email protected] Stellenmarkt D-79871 Eisenbach/Hochschwarzwald Tel. 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Februar 2015 | Ausgabe 3 Kunststoff als Kulturgut Die Ausstellung „Designobjekte aus Kunststoff “ zeigt Exponate aus über 100 Jahren Kunststoffgeschichte. Rund 400 Stücke aus der Koelsch-Collection sind noch bis März 2015 im bayrischen Kaufbeuren zu sehen Frühe Lautsprecher waren unerhört teuer und entsprechend aufwendig gestaltet Foto: K-ZEITUNG Kunststoff & Design Aus der mit 5.000 Exponaten weltweit größten privaten Sammlung werden im Kunsthaus Kaufbeuren nahezu 400 Objekte aus der Geschichte des Kunststoffdesigns präsentiert. Kunststoffe haben seit ihrer Entstehung zum Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend Einfluss auf den industriellen Fortschritt gehabt. Ob Zelluloid, Bakelit oder Resopal, PMMA oder PA, die nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten dieser vielfältigen Materialien eröffnen den Designern der Alltagskultur ungeahnte Gestaltungsfreiräume. Vom Luxusprodukt zur Massenware Zu Beginn der Entwicklung waren die Materialien noch teuer und wurden in erster Linie für Luxusgegenstände eingesetzt, oft um noch kostspieligere Materialien wie Elfenbein oder Perlmutt zu ersetzen. Als die Erzeugungsmethoden ausgefeilter werden und die Preise für die Werkstoffe fallen, werden sie zunehmend auch für Alltagsgegenstände verwendet. Aufgrund der besonderen Formbarkeit des Materials sind der Kreativität dabei kaum Grenzen gesetzt. In den 30er-Jahren begannen Designer vermehrt mit Kunststoffen zu experimentieren und zu arbeiten. Die ersten elektrischen Geräte hielten Einzug in den Haushalt. Der Bedarf an günstiger, seriell leicht herstellbarer Ware stieg sprunghaft. Nun wurden auch Mixer, Staubsauger und Geschirr aus Kunststoff hergestellt. Kulturgeschichte Auch bei der Herstellung neuer Erfindungen wie Telefonen, Lautsprechern, Plattenspielern und Radios kamen Kunststoffe zum Tragen. Ein Highlight der Ausstellung bilden 89 Kunststoffradios aus aller Herren Länder, die eine über 80-jährige Design- und Kulturgeschichte widerspiegeln. Ein Radio aus den 30er-Jahren sieht wie ein Wolkenkratzer aus, ein amerikanisches Radio aus den 40er-Jahren ist in seiner Gestaltung an die Triebwerke eines Flugzeugs angelehnt, in den 60erJahren orientierte sich russisches Radiodesign am Sputnik. Was die Menschen in der jeweiligen Zeit für Hightech hielten, das wollten sie auch gestalterisch in ihren tech nischen Geräten wiederfinden. In der Form der Objekte spiegeln sich somit nicht nur die wechselnden Stilperioden, sondern auch nationale Ereignisse oder Errungenschaften wider. Selbst länderspezifische Identitäten und Gewohnheiten lassen sich anhand der unterschiedlichen Designausprägung ablesen. In jeder Hinsicht ein Oldtimer: Der Miele-Staubsauger aus dem frühen 20. Jahrhundert atmet förmlich das Flair der alten Zeit Foto: K-ZEITUNG Unermessliche Vielfalt Kunststoffe verfügen über Eigenschaften, die kein natürlicher Werkstoff in dieser Kombination aufweist. Sie lassen sich auf unterschiedlichste Weise bearbeiten: schneiden, pressen, stanzen, verformen, schäumen, spritzen und in allerlei Töne einfärben. So können auch diffizile Formen hergestellt werden wie beispielsweise Accessoires für die Dame von Welt und den distinguierten Herrn: aufwendig gearbeitete französische Kämme, transparente Handtaschen aus Florida, kunstvoll verzierte Zigarettenetuis und Damenfächer. Die leuchtenden Farben der Pop-Ära sind in fanta sievollen Gürtelschnallen und beim Schmuck zu finden. So filigran und elegant wie ein Schmetterling kann eine PMMAPlatte werden – in den Händen eines Franzosen. Gedacht ist das Objekt zur Aufbewahrung von Papierservietten Foto: K-ZEITUNG Ein extrem früher geistiger Vorläufer des MP3-Spielers mit Docking-Station Foto: K-ZEITUNG Aus Miami kommt diese elegante, wenn auch etwas indiskrete Damenhandtasche. Langes Suchen entfällt bei diesem Modell, auch als Handgepäck im Flugzeug wäre sie bestens geeignet Der Sammler Die einzigartige private Sammlung des Architekten Hans Ulrich Kölsch und seiner Frau Ursula basiert auf einer über 50-jährigen Sammelleidenschaft. Die Passion für Objekte aus Polymeren ist ungebrochen. Der 88-Jährige brennt regelrecht für seine Kollektion. Die Gelegenheit, sich von Kölsch persönlich durch die Ausstellung führen zu lassen, sollte man sich nicht entgehen lassen. Zu fast jedem Ausstellungsstück hat er eine kleine Anekdote parat. pl www.kunsthaus-kaufbeuren.de Foto: K-ZEITUNG Ein Kunststoffkunstwerk ist dieser Handventilator. Leider hat er im Laufe seines langen Lebens einen Flügel eingebüßt Foto: K-ZEITUNG Von wegen HDMI: Die Rückansicht eines frühen Fernsehers offenbart den damaligen Stand der Technik Foto: K-ZEITUNG
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