Inkontinenz ist kein Pipifax! Ein Projekt der Schülerinnen und Schüler der Generalistischen Pflege-Ausbildung an den Döpfer Schulen Schwandorf Inkontinenz ist kein Pipifax! Auch heute ist Inkontinenz noch immer ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Aber: Was ist Inkontinenz überhaupt? Inkontinenz ist die fehlende oder mangelnde Fähigkeit des Körpers, den Blasen- bzw. Darminhalt sicher zu speichern und selbst zu bestimmen, wann und wo er entleert werden soll. Unwillkürlicher Urinverlust oder Stuhlgang sind die Folge. Es gibt verschiedene Inkontinenzformen Stress- bzw. Belastungsinkontinenz ist ein unwillkürlicher Urinverlust ohne spürbaren Harndrang bei körperlicher Anstrengung wie Heben, Tragen, Niesen und Husten. Dranginkontinenz ist eine Blasenspeicherungsstörung. Dabei zieht sich der Blasenmuskel willentlich nicht zu beeinflussend, bereits bei geringer Füllmenge der Blase zusammen. Mischinkontinenz ist eine Mischform von Drang- und Belastungsinkontinenz. Überlaufinkontinenz ist eine fortgeschrittene Form der Blasenentleerungsstörung mit dauerndem Abgang kleinster Harnmengen aus der maximal gefüllten Harnblase. Supraspinalinkontinenz ist der Kontrollverlust über die willkürliche Blasenentleerung aufgrund von Hirnleistungsstörungen (z. B. Schlaganfall). Eine Passantenbefragung mit 40 Befragten ergab: ja 85 % nein 15 % Wissen Sie was Harn- bzw. Stuhlinkontinent ist? ja 33 % nein 67 % Ist jemand in Ihrer Familie davon betroffen? Tipps für den Alltag • Die Kleidung sollte schnell und einfach zu öffnen sein. • Die Hautpflege ist wichtig, da ständiger Kontakt mit Feuchtigkeit die natürliche Schutzbarriere der Haut stören kann. • Patienten sollten sich mit den Hilfsmitteln absolut sicher und wohl fühlen. • Bei Bettlägerigen ist häufiges Wechseln der Windeleinlagen mit Netzhose ein zuverlässiger Hautschutz, der besonders bei gleichzeitiger Harn- und Stuhlinkontinenz zu gewährleisten ist. • Auf eine korrekte Händedesinfektion ist zu achten. Vorbeugen durch Beckenbodentraining Gezieltes Beckenbodentraining kann enorme gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, und zwar für Frauen und Männer. Beckenbodentraining ist bei Blasenschwäche (Inkontinenz) die Therapie der Wahl und hilft hier besser als medikamentöse Behandlungen. Beispielübung: Die Übung können Sie im Sitzen, Stehen oder im Liegen durchführen. Die Beckenbodenmuskeln so stark wie möglich anspannen, ohne dabei andere Muskelpartien mit zu beanspruchen. Wiederholen Sie die Übung bis zu zehn Mal. Versuchen Sie, die Muskeln jeweils sechs bis acht Sekunden anzuspannen. Die Übungen sollten Sie mindestens drei Mal täglich durchführen. Noch effizienter wird es, wenn Sie die Muskeln erst acht Sekunden zusammenziehen und im Anschluss daran versuchen, die Muskulatur mit drei- bis viermaligem, raschen Zusammenziehen noch weiter zu verschließen. ja 69 % nein 31 % Glauben Sie, dass Sie irgendwann davon betroffen sind? Einlagen: 66 % Katheter: 2 % Blasenband: 7 % Übungen: 10 % Urinalkondom: 4 % Welche Hilfsmittel kennen Sie? Inkontinenz ist kein Pipifax! Selbsthilfegruppe Inkontinenz in Regensburg Kontakt: über KISS, Haus der Parität, Tel.: (0941) 5 99 38 86-10 E-Mail: [email protected] www.selbsthilfeverband-inkontinenz.org Weitere Informationen Ein Projekt der Schülerinnen und Schüler der Generalistischen Pflege-Ausbildung an den Döpfer Schulen Schwandorf in Kooperation mit dem Elisabethenheim, Bahnhofstraße 7, 92421 Schwandorf Döpfer Schulen Schwandorf Ansprechpartnerin: Liesa Drexler, Lehrerin für Pflegeberufe Klosterstraße 19 · 92421 Schwandorf Telefon: (09431) 7 54 07 90 Telefax: (09431) 7 26 19 E-Mail: [email protected] www.doepfer-schulen.de/Schwandorf
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