Tunnel Götschka Tunnelbau, Neumarkt Facts & Figures Firma: Porr Bau GmbH Auftraggeber: ASFiNAG Bau Management GmbH Projektart: Tunnelbau Land / Ort: Österreich, Neumarkt Baubeginn: 11.2011 Projektstatus: In Bau / In Ausführung Bauende: 12.2015 Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Franz Weidinger Projektbeschreibung Der Neubau der S10 Mühlviertler Schnellstraße erstreckt sich zwischen Unterweitersdorf und Freistadt. Das Herzstück der S10 ist der Tunnel Götschka. Die Länge des in bergmännischer Bauweise zu errichtenden Tunnels beträgt rund 4.400 m. Der Tunnel Götschka wird als zweiröhriger Tunnel hergestellt. Die Richtungsfahrbahn Linz ist zweistreifig (2 x 3,50 m, „Weströhre“), die Richtungsfahrbahn Prag ist aufgrund der zu überwindenden Steigung von 3,6 % dreistreifig (3x3,50 m, „Oströhre“). Die zusätzliche dritte Fahrspur dient als Kriechspur für den Schwerverkehr. Der Achsabstand zwischen den beiden Richtungsröhren ist variabel und beträgt zwischen 17 m und 45 m. An die bergmännischen Portale schließen kurze offene Bauweisen mit Längen zwischen 18,50 m (am Südportal) und 43,50 m (am Nordportal) an. An den Portalen werden sowohl Lüfter- als auch Betriebsgebäude errichtet. Am Nordportal befindet sich die Betriebszentrale und am Südportal eine Betriebsstation. Bauausführung Nach der Baustelleneinrichtung und der Errichtung der Portalvoreinschnitte im Norden und Süden begannen die Vortriebsarbeiten planmäßig im Frühjahr 2012. Die Tunnelröhren werden mit zwei steigenden Vortrieben (West- und Oströhre) von Süden und mit zwei fallenden Vortrieben von Norden aufgefahren. Die Weströhre (zweistreifig) hat eine Ausbruchsfläche von rund 86 m². Die Ausbruchsfläche der dreispurigen Oströhre beträgt im Bereich der Pannenbuchten bis zu 175 m2. Der Vortrieb – Ausbruch und Sicherung – wird auf den Grundlagen der Neuen Österreichischen Tunnelbauweise (NÖT) im konventionellen, zyklischen Sprengvortrieb durchgeführt. Als wesentliche Stützmittel werden Spritzbeton, Baustahlgitter, schlaffe Anker und Stahlgitterbögen eingesetzt. Eine besondere Herausforderung für den Vortrieb des Tunnels Götschka stellen die vier Pannennbuchtbereiche in der Oströhre mit einer Ausbruchsfläche bis zu ca. 175 m² dar. Aufgrund der großen Spannweite von rund 18 m ist es erforderlich die Kalotte in zwei Teilen (Kalotte I und Kalotte II) aufzufahren. Zuerst wird die Kalotte I über die gesamte Länge der Pannenbucht aufgefahren. Anschließend werden im gesamten Bereich der Kalotte I vorgespannte Firstanker mit einer Länge von 25 m versetzt. Sobald die vorgespannten Firstanker die erforderliche Tragfähigkeit erreichen, kann nachfolgend der Teilquerschnitt der Kalotte II aufgefahren werden. Großteils erfolgt der Ausbau der Tunnelröhren mit einer offenen Sohle. Nur in einigen Teilbereichen – wie z.B. den Pannenbuchten der Oströhre – und bei ungünstigen Gebirgsverhältnissen erfolgt die Ausbildung eines Sohlgewölbes. Der Ausbau der Innenschale erfolgt nahezu durchgehend mit unbewehrtem Ortbeton. In gesonderten Bereichen, wie den Pannenbuchten der Oströhre und den Lüfternischen, ist eine bewehrte Innenschale vorgesehen. Die Länge der Regelblöcke der Innenschale beträgt 12,5 m. Für das Betonieren der Innenschale auf Lücke werden je Tunnelröhre zwei Schalwagen (Vorläufer und Nachläufer) eingesetzt. Für die Belüftung im Betrieb ist ein Abluftkanal erforderlich. Zur Trennung zum Fahrraum ist in beiden Röhren eine Zwischendecke vorgesehen. Die Zwischendecken werden aus bewehrtem Ortbeton hergestellt. PORR AG | Absberggasse 47, A-1100 Wien | T | F | [email protected] | ZZZSRUUJURXSFRP Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)
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