FREIAMT 27 AARGAUER ZEITUNG SAMSTAG, 23. MAI 2015 Wohlen Maturarbeit unter den besten fünf EDDY SCHAMBRON/ARCHIV Angebote wie dasjenige der Wichtelburg in Muri sind sehr gefragt. Krippenplätze sind sehr gesucht Gestern Abend wurden die fünf besten Maturarbeiten des Kantons ausgezeichnet. Darunter auch die von Anna Aiko Birrer von der Kanti Wohlen. «Sprachformen und Formensprache: Stilistische Gestaltungs- und Ausdrucksmittel in Narcissus für Oboe solo von Benjamin Britten und der ihr zugrunde liegenden Metamorphose von Ovid», so der Titel der Abschlussarbeit. «Es ist für sich schon ein anspruchsvolles Unterfangen, einen epischen lateinischen Text, hier jener der Metamorphosen von Ovid, zu verstehen. Es ist auch nicht einfach, sich der Musik von Benjamin Britten zum gleichen Thema der sechs Metamorphosen hinzugeben» schreibt die Jury und meint weiter: «Es verlangt ein hohes sprachliches Können, den lateinischen Text so zu erfassen, dass es gelingt, dessen stilistische Gestaltungs- und Ausdrucksmittel herauszuarbeiten. Und es bedarf eines riesigen musikalischen Verständnisses, Art und Stil der Umsetzung dieses Textes in die Musik zu erkennen.» Anna Aiko Birrer habe eine sehr innovative Fragestellung gewählt. «Es ist ihr gelungen, die ovidschen Textpassagen der Musik von Britten zuzuordnen, dabei je die stilistischen Gestaltungsund Ausdrucksmittel herauszuarbeiten und die einzelnen Teile des Epos und der Musik so zu sezieren und analysieren, dass Vergleiche zwischen Text und Musik angestellt werden konnten.» Ausgezeichnet werden jeweils Arbeiten, die sich durch eine intensive und tiefgreifende Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themen auszeichnen, welche sorgfältig dokumentiert wurden. (KOB) Freiamt Trotz zahlreicher Angebote in der Region gibt es wachsende Wartelisten VON SINA GRIEDER Der Bund will die Kinderbetreuung mit 100 Millionen unterstützen. Im Freiamt gibt es eine gute Auswahl an diversen Kindertagesstätten. Die Kita «Fruchtzwerg» aus Bremgarten, die Kita «Wichtelburg» aus Muri und der Kinderhort «Teddybär» aus Wohlen sind drei davon. Es gibt vielfältige Angebote, zu denen auch der alltägliche Mittagstisch gehört. Der Angebotsbedarf steigt Gemäss der Auskünfte der verschiedenen Kita-Leiterinnen steige der Bedarf an Angeboten zur Kinderbetreuung stetig. Das hat zum Teil auch Wartelisten zur Folge, die immer länger werden. «Wir sind ziemlich ausgelastet momentan», sagt Stefanie Meyer, Leiterin der Kindertagesstätte Fruchtzwerg in Bremgarten. Dies bedingt auch, dass man neues Fachpersonal einstellen muss, damit die Kinder genügend Betreuung geniessen können. «Es ist schwierig, neues Fachpersonal zu finden, da es zuwenige gibt, die auf diesem Gebiet verfügbar sind», sagt Gabi Baumann, Leiterin der Kindertagesstätte Wichtelburg in Muri. Auch der Kinderhort Teddybär in Wohlen meldet einen starken Zuwachs. «Aufgrund des Zuwachses werden wir in absehbarer Zeit noch weitere Standorte eröffnen», sagt Sonja Hümbeli, Leiterin des Kinderhorts. «Die Frauen möchten vermehrt lieber arbeiten, anstatt Hausfrau zu sein.» Stefanie Meyer Leiterin Kita Fruchtzwerg Der Wandel der Gesellschaft Über den Grund des stetigen Zuwachses sind sich alle einig: Die Gesellschaft befindet sich in einem stetigen Wandel. Es gibt heutzutage viel mehr Ausbildungsmöglichkeiten für Frauen. Auch sie wollen heute oft Berufskarriere machen, um sich einen höheren Lebensstandard leisten zu können. «Die Frauen möchten vermehrt lieber arbeiten, anstatt Hausfrau zu sein», sagt Stefanie Meyer. Ein anderer Grund ist auch, dass die Kinder teilweise schlecht oder gar kein Deutsch sprechen. Die Mütter schicken sie dann gerne in eine Gruppe mit Kindern aus der Umgebung, sodass das eigene Kind die Sprache besser lernen kann und Kon- takte knüpfen kann. Dazu kommt, dass es heute immer mehr Familien gibt, die bloss ein Kind haben möchten. Für Einzelkinder ist die Kindertagesstätte eine gute Möglichkeit, Spielgefährten zu finden. Ausserdem spielen die Empfehlungen von Mutter zu Mutter eine grosse Rolle. Das steigert einerseits den Ruf einer Kita, was dann auch einen Anstieg der zu betreuenden Kinder zur Folge hat. Es sei zu beobachten, dass die Einstellung, sein Kind in eine Kindertagesstätte zu bringen, von Stadtregion zum Land unterschiedlich sei, sagt Stefanie Meyer. In der Stadt gelte es als sehr beliebt, wobei es auf dem Land noch eher üblich sei, sein Kind zu Hause zu betreuen. Die Tarife der verschiedenen Kitas für einen Tag Betreuung bewegen sich zwischen 100 und 150 Franken. Ausserdem bieten die meisten auch Teilbetreuung, beispielsweise für Schulkinder an. Dies ist von Vorteil, wenn diese einen Mittagstisch brauchen, aber keine ganztägige Betreuung. Die Tarife für ein- oder zweistündige Betreuung bewegen sich zwischen 20 und 40 Franken. Wohlen Kreatives und Leckereien Am 29. Mai findet im Schulhaus Junkholz in Wohlen eine Ausstellung mit dem Titel «Marktgeschehen» statt. Von 15 Uhr bis 19 Uhr hat man als Besucher die Möglichkeit, die Arbeiten der Schüler zu bestaunen. Alle Arbeiten sind die Ergebnisse des letzten Schuljahres. Zu Sehen gibt es unter anderem diverse Kleider, Strick- und Webarbeiten, Roboter und Spiele. Ausserdem finden die Besucher am Buffet Leckereien wie Kuchen und Muffins, die in der Hauswirtschaftslektion gebacken wurden. Die Ausstellung findet nun zum Dritten mal statt, sie wird alle zwei Jahre durchgeführt. «Ziel der Ausstellung ist es, dem Volk zu zeigen, dass wir handwerklich sehr aktiv sind», sagt Ariane Gregor, die Lehrerin für textiles Werken im Schulhaus Junkholz. ›(SIN) Wegkreuz steht auch für Hoffnung auf das ewige Leben Buttwil Gestern wurde das erneuerte Wegkreuz an der Kreuzung Geltwiler-/Dorfstrasse in Buttwil vom katholischen Pfarrer Georges Schwickerath und der reformierten Pfarrerin Brigitta Josef eingeweiht. gen neuerliches Eindringen von Wasser geschützt», erklärte Keusch. Das neue Kreuz ist in Bollinger Sandstein gefertigt und wird wieder «100 Jahre oder mehr» Bestand haben, wie Gemeinderat Raphael Meyer hofft. Unbürokratisch geregelt VON EDDY SCHAMBRON Der Sockel ist der alte. Er wurde vom Murianer Bildhauer Leo Keusch umfassend restauriert. Das Kreuz ist hingegen neu: Ein Steinmetz der Emil Fischer AG, Natursteine in Dottikon, hat es geschaffen. Das gut 100-jährige Kreuz war von der Witterung arg in Mitleidenschaft gezogen. Es wies so zahlreiche Risse auf, dass eine Neuanfertigung geraten schien. «Den Sockel habe ich gefestigt und ergänzt sowie ge- Pfarrer Georges Schwickerath segnet das instand gestellte Wegkreuz. ES Meyer erzählte, dass das Kreuz ursprünglich mitten in der Strassenkreuzung stand und in den 70-er-Jahren wegen dem zunehmenden Verkehr an den Rand versetzt wurde. Er dankte einerseits dem Bildhauer für seine hervorragende Arbeit, anderseits Toni Gmür, der nicht nur wie die Gemeinde und die katholische Kirchgemeinde einen Drittel der Restaurierungskosten übernahm, sondern auch das Land für das Kreuz zur Verfügung stellt. «Die Finanzierung konnte unbürokratisch geregelt werden», freute er sich. Gmür hat auch den Platz, auf dem das Kreuz steht, schön gestaltet und mit einer Sitzmöglichkeit ausgestattet. Pfarrer Georges Schwickerath segnete das Wegkreuz und erinnerte an die Werte, die hinter dem Kreuz stehen. «Es hilft den Menschen auch, ihr tägliches Kreuz auf sich zu nehmen.» Die reformierte Pfarrerin Brigitta Josef machte deutlich, dass das Kreuz ein zentrales Symbol für das Christentum und im Christentum darstellt. In der heutigen, von elektronischen Bildern visuell geprägten Welt sei ein steinernes, erdgebundenes Kreuz fast ein Anachronismus. Es habe aber einen besonderen Wert, weil es die Menschen dauerhaft und über viele Jahre verbinde. Wir würden das Kreuz oft mit Leid und Tod in Verbindung bringen, wozu die Gesellschaft ein zwiespältiges Verhältnis habe. Der Tod werde weniger verdrängt als das Leiden. «Das Kreuz erinnert uns daran, dass es in jedem Leben Leid gibt. Aber es steht auch für den christlichen Glauben als Ganzes, für die Auferstehung und für die Hoffnung auf das ewige Leben.»
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