Mit Weinfestkalender Straußenführer Gourmettipps

WEIN
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Das badische Magazin für Feinschmecker und Weinfreunde
Mit
16. Jahrgang
Frühjahr / Sommer 2015
Weinfestkalender
Straußenführer
Gourmettipps
Kulinarische Weinwanderung
auf dem Weinerlebnispfad
in Bad Krozingen
Die Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen und das Weinbauinstitut Freiburg haben einen Weinerlebnispfad konzipiert
und errichtet. Am Samstag, den 9. Mai 2015 findet eine
hochwertige kulinarische Weinwanderung um 11.00 Uhr,
12.15 Uhr, 13.30 Uhr und 14.45 Uhr statt. Bei der geführten
Weinwanderung können die Teilnehmer eine Vielfalt an
Speisen und Weinen in einer einmaligen Landschaft im
sonnigen Markgräflerland genießen. Einheimische Winzer
servieren an diversen Verköstigungsständen auf dem Bad
Krozinger Rebberg einen Gaumenschmaus.
Der Weinerlebnispfad Bad Krozingen bietet abwechslungsreiche Wege, tolle Rundblicke in alle Himmelsrichtungen
und vielfältige Informationen rund um den Wein aus der
südlichsten Anbauregion Deutschlands, dem Markgräflerland. Sieben große, reichlich bebilderte Thementafeln informieren über die Themen „Schwarzwald & Wein“, „Biologie des Weines“, „Vogesen & Wein“, „Gesundheit &
Wein“, „Geschichte & Wein“, „Essen & Wein“ und „Markgräflerland & Wein“. Die ca. 5 km lange Genusswanderung
führt durch gepflegte Reblandschaften.
Vorspeise, ein deftiger Hauptgang, würziger Käse sowie etwas Süßes zum Spätburgunder werden dabei gereicht. Die
Wanderung inkl. Weinverkostung und Erläuterungen der
Informationstafeln dauert ca. 4 Stunden, reine Gehzeit ca.
70 Minuten. Der Preis pro Person beträgt 34,90 € zzgl.
VvK-Gebühr. Leistungen: geführte Wanderung, 4-GangMenü, diverse Weine zur Verkostung und Wasser.
Interessierte Gruppen ab 15 Personen können auch eine
individuelle kulinarische Weinwanderung zu einem
Wunschtermin buchen.
Fünf örtliche Winzer (Weingut Hugo Glöckler, Weingut Rolf
Ruf, Weinscheune Biengen, Fritz Waßmer und Martin
Waßmer) stellen eine Auswahl ihrer Weine vor. Eine kleine
Weitere Informationen und Kartenvorverkauf für die kulinarische Weinwanderung
bei der Tourist-Information Bad Krozingen,Tel. 07633 4008-164
oder unter www.bad-krozingen.info.
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Frühjahr / Sommer 2015
Seite 3
Grußwort
Liebe Leserinnen und Leser
des badischen Weinmagazins,
seit einem Jahr und damit seit drei Ausgaben betreuen wir
redaktionell ‚wein&mehr‘, das wir seitdem mit Beiträgen
sachkundiger Autoren und Autorinnen für Sie inhaltlich informativ und attraktiv gestalten wollen und zwar mit Beiträgen, die auch uns interessieren.
Artikel zum badischen und deutschlandweiten Weingeschehen, Buchrezensionen, aber auch der Blick über den Tellerrand,
besonders ins Elsass und zu lockenden (Wein-) Reisezielen sind uns sehr wichtig. Für Ihre zahlreichen positiven Leserzuschriften bedanken wir uns im Namen des gesamten Teams.
Ab der aktuellen Ausgabe hat die Grafikabteilung dem Magazin ein zeitgemäßes Gesicht verliehen, behutsam ändern sich
auch die Innenansichten des Hefts, das im gewohnten Umfang von 72 Seiten und in der Auflage von 22.000 Exemplaren
erscheint und deutschlandweit vertrieben wird. Ein Wort des Dankes gebührt auch der rührigen Werbeabteilung und vor
allem den Inserenten, die das Magazin als zielgruppengerechtes Medium schätzen.
Wir wünschen weiterhin unbeschwerten ‚Wein-Lese‘-Genuss – mit freundlichen Grüßen
Beate Kierey und Hubert Matt-Willmatt
www.pressebuero-mwk.de
Bild: Anne Bokse
Inhalt
■ Titelgeschichte
Schwefel im Wein –
muss das sein? ....................................................... 4
Hubert Matt-Willmatt
■ Neues aus badischen Weinbauregionen
Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt
Deutschland | Baden .............................................. 8
Bad. Bergstraße Kraichgau |Stromberg ............... 13
Taubertal |Ortenau ................................................ 15
Breisgau ................................................................ 18
Tuniberg ................................................................. 21
Kaiserstuhl ............................................................. 23
Markgräflerland .................................................... 26
Bodensee ...............................................................27
■ Winzerforum
Die Kirschessigfliege ............................................ 28
Beate Kierey
■ Orts-Porträt
Bühl und Affentaler WG ........................................ 30
Hubert Matt-Willmatt
■ Bio – Öko
Das Weingut Linsenmeier – Ingrid Hepperle ..........32
Capito VIata Naturmarkt ....................................... 33
Amphoren Wein – Hubert Matt-Willmatt ................ 33
Das Weingut Helde – Hubert Matt-Willmatt .......... 34
■ Gastronomie, Kulinarik, Wein UND…?
Auf geht’s ins ‚Goldene‘ Tal –
Adliger Weinbau in Durbach ................................. 35
Ingrid Hepperle
Porträt: Nicol Bartoscheks Genussbus ................. 38
Beate Kierey
Weinetiketten-Museen .......................................... 40
Kornelia Stinn
Trüffel – Der schwarze Diamant ........................... 42
Hubert Matt-Willmatt
■ Elsass
Wein im 1. Weltkrieg ............................................ 43
Flaschen zu leern, ohne sie zu entkorken ........... 43
Hubert Matt-Willmatt
Safran und Wein: Fessler in St. Hippolyte ........... 44
Hubert Matt-Willmatt
■ Wein und Kunst
Wein und Schmuck ............................................... 46
Beate Kierey
Von Bacchus bis Bach – Wein und Kunst
gesellt sich gern ................................................... 47
Kornelia Stinn
■ Straußen und Winzerschenken
51
■ Frankreich, Schweiz, Spanien, Italien, Schweiz –
was machen die Nachbarn?
Zypern – der Wein auf der Insel der Götter .......... 54
Kornelia Stinn
■ Und immer mittendrin….
Spargel Rezepte .................................................... 58
■ Bücherecke
Interessante Lektüre für Weinfreunde ................. 60
Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt
■ Weinfestkalender
Herbert Geisler........................................................ 62
■ In letzter Minute
Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt ....................... 68
■ Impressum
Impressum und Vorschau ..................................... 70
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Seite 4
Frühjahr / Sommer 2015
Schwefel im Wein – muss das sein?
Hubert Matt-Willmatt
JA, klar
… denn „wie das Salz in der Suppe, so der Schwefel
für den Wein“ (Willi Reisinger)
er einen Befürworter des
Schwefeleinsatzes sucht, der
stößt unweigerlich auf Willi Reisinger aus Ingelheim. In seinem 96-Seiten
umfassenden Buch legt er beredtes Zeugnis davon ab, dass ohne Schwefel kein
haltbarer Wein herzustellen sei. Schwefel
W
Entschwefelungsanlage
ist für ihn neben Salz das „älteste Frischhalte- und Konservierungsmittel“.
Aufgewachsen im großelterlichen Weinbaubetrieb macht Reisinger seine Lehre
in einer Apparatebaufirma und schließt
beim Pharmaunternehmen Boehringer
eine Lehre als Chemikant an. Als Indu-
strie-Chemiemeister macht er sich dann
auf dem Gebiet der Mostentschwefelung
selbständig. Da er keine passende Anlage findet, lässt er sich eine Pilotanlage
bauen, verfeinert deren Funktionsweise
und kann ab 1980 auch kleinere Mengen
ab 60 Litern entschwefeln. Sein Spezialgebiet war die seit 1977 eingeführte
Stumm- und Entschwefelung von Süßreserven vor deren Zugabe in einen füllfertigen Wein. ‚Stumm‘ heißt die Anwendung, weil dem Most ab der Schwefelung
keine Kohlensäure mehr ‚gluckernd‘
durch den Gäraufsatz entweicht, sondern
der Most ‚stumm‘ bleibt – die Gärung abgestoppt wird.
Das Verfahren der Zusetzung von
Schwefel, bzw. genauer und korrekter
Schwefeldioxid, ist durch das Entschwefeln der Eichenholzfässer bekannt. Wird
das Fass befüllt, verbindet sich Schwefeldioxid mit dem Wein, bzw. mit dem
Wasseranteil im Wein und wird zu
schwefliger Säure. Diese ist aber nicht
beständig, sondern zerfällt in Biosulfit
und Sulfit – und genau das steht auch
EU-weit auf jedem Wein- und Sekt-Etikett. Die Neuregelung des Bezeichnungsrechts ist seit dem 25.November 2005 in
Kraft, gilt aber nur, wenn der Gehalt 10
mg Schwefeldioxid / Liter übersteigt. Eine
genaue Angabe des Gehalts ist nicht
„vorgeschrieben“, ja nicht einmal „erlaubt“.
‚Schwefel-Papst‘ Reisinger kritisiert
zum einen den schamhaften Umgang der
Weinerzeuger mit dem (medial negativ
besetzten)Thema Schwefel, der nach
Bild: Willi Reisinger landläufiger Meinung auch für das Kopf-
weh zuständig sein soll. Er weist darauf
hin, dass der Verbraucher zahlreiche Lebensmittel zu sich nehme, denen zur sicheren Konservierung ebenfalls schweflige Säure zugesetzt werde – man denke
nur an die Diskussion um geschwefelte
Trockenfrüchte, den Verzehr von Meerrettich, Mayonnaisen, Ketchup, Chips…
die alle mit Schwefel (Natriummetabisulfit) haltbar gemacht werden. Unbestritten gibt es tatsächlich Histaminoder Schwefelallergiker, die Reisinger bei
‚nur‘ 0,03 % der deutschen Bevölkerung
festmacht und die sich u.a. in Hautreizungen äußern kann. (Vor allem bei
Fleisch, aber auch bei Bioprodukten liest
man auf Verpackungen öfters den Hinweis ‚unter Schutzatmosphäre abgepackt‘. Dabei wird der Packung Luft entzogen und danach ein dosiertes ‚Schutzgasgemisch‘ hinein geblasen, das aus
Kohlendioxid (CO2), Sauerstoff (O2) und
Stickstoff (N2) zusammengesetzt ist.)
Nach Reisingers Ansicht leiden besonders Weine, die in Lebensmittelmärkten
angeboten werden, unter dem dort ständig wechselnden Licht- und Wärmestress, der bei nicht genügender Schwefelung zu einem schnelleren Altern und
Umkippen führen kann. „Die reduzierten
Gesamtschwefelgehalte bedingen die
Änderung bewährter Schwefeltechnik“.
Nach wie vor sei eine Einschritt-Schwefelung einer Mehrschritt-Technik, also
die Zugabe mehrere kleinere Schwefelgaben, vorzuziehen. „Seit Jahrhunderten
weiß man, dass ausreichend SO2 Gehalte ebenso wie die Säure im Wein das
Rückgrat für die Haltbarkeit der Weine
Frühjahr / Sommer 2015
und deren Lagerfähigkeit darstellen“.
Der richtige Zeitpunkt der Schwefelung
ist dabei entscheidend, wie Dr. Dietrich
Marbé-Sans (das deutsche weinmagazin, Nov. 2014) ausführt: „(...) eine frühe
SO2 Gabe gibt zehn Tag nach Gärende
mikrobiologische Sicherheit, dagegen ist
die Weinreifung etwas gehemmt. Eine
spätere Schwefelung rund zwölf Wochen
nach Gärende fördert dagegen die Weinreifung, erhöht aber das mikrobiologische Risiko.“
Bei Natur-Saftherstellern gilt die Zugaberegelung von 10 mg / Liter, der zahlrei-
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che Betriebe nicht folgen können und deshalb auf die Pasteurisierung ihrer Produkte ausweichen, die sich aber evtl. nicht
unbedingt positiv auf die Saftqualität auswirke. Reisinger plädiert deshalb bei Saft
und Wein auf eine zulässige Zugabe von
60 – 70 mg / Liter Gesamtschwefel im
Traubensaft. Erst ab einer Zugabe von 50
mg /Liter beginne nämlich das Depot der
freien SO2 zu wachsen - das gebundene
Schwefeldioxid hat Acetaldehyd abgebunden und „macht dadurch den Wein erst
genießbar. Die freie schweflige Säure ist
der Teil, der noch einsatzbereit ist“. Sie
schützt den Wein u.a. vor unliebsamen
Nachgärungen und vor allem vor den Reduktonen. Dabei handelt es sich um Gerbstoffe, „die sich als freie schweflige Säure
tarnen“. Die Reduktone werden vor allem
bei „farbstarken Rotweinsorten“ (Cabernet Dorsa usw.) zu einem Problem, da diese bis zu 50 mg /Liter enthalten können –
der Anteil des Gesamtschwefels muss
dann so bemessen sein, dass der Anteil
der freien schwefligen Säure immer genügend hoch ist.
Sulfite sind laut Reisinger die Gesundheitspolizei im Wein. „Zuerst bindet das
SO2 das Acetaldehyd“, das unangenehm
riecht und für den Menschen schlecht
verträglich ist. „Die zweite Aufgabe ist
es, dem Wein den Sauerstoff zu entziehen, um den schädlichen Mikroorganismen (…) das Handwerk zu legen. Sauerstoff lässt Wein vorzeitig altern und
oxidieren… der Wein färbt sich braun“.
(www.schwefelinfo-reisinger.de - zitiert
aus: ‚Geheimnisvoller Schwefel‘ (ISBN
978-3-00-026095-7, Preis 9,95 €,
2009). Reisinger bereitet gerade eine
zweite Veröffentlichung mit dem Titel:
‚Die andere Seite des Bio-Booms‘ vor. ■
Nach der Änderung der EU-Lebensmittel-Informationsverordnung informierte
Ecovin über die Änderungen, die die Ökoweine betreffen – neben zu verzeichnenden Allergenen, wie Milch, Ei und Fisch
sind dies besonders Sulfite. „Ihr Gehalt
liegt bei Bioweinen 30% unter den gesetzlichen Vorgaben, der absolute Gehalt
schwankt je nach Rebsorte und Qualitätsstufe. Generell gilt, je mehr Restzukker ein Wein hat, desto mehr Schwefel
muss zugesetzt werden“. Nach Reisinger
betragen die Maximalwerte für die gesamte schweflige Säure bei Rotweinen
mit weniger als 5g Liter Restzucker auf
160 mg / Liter (bei Weißweinen auf 210
mg / Liter) und steigen zB. bei Trockenbeerenauslesen auf bis zu 400 mg / Liter.
Durch schonende Verfahren, so Paulin
Köpfer, Vorsitzender von ECOVIN Baden,
können einige Bio-Winzer bereits auf
Sulfite verzichten, „allerdings werden
dadurch die Lagerfähigkeit und einige
Geschmackseigenschaften der Weine
eingeschränkt, aber, ganz schwefelfrei
seien auch diese Weine nicht, denn bei
der Gärung entstehe ebenfalls Schwefel…“.
In der Öko-Weinszene reicht die Diskussion um eine Begrenzung der SO2-Werte
von der extremen Position des schwefelfreien Weins bis hin zur Ablehnung einer
Begrenzung der SO2 Werte. Die Grenzwerte wurden dann durch einen Kompromiss ermittelt, der zB. bei Rotweinen mit
mehr als 2 gr / Liter Restzucker (und we-
niger als 5g) 120 mg / Liter schwefliger
Säure und bei Weißweinen 170 mg / Liter
festlegte. Zudem führte man eine Untergruppe mit Weinen ein, die weniger als 2
gr Restzucker / Liter aufweisen und dann
natürlich auch eine SO2 Reduktion erfahren können. Für die Bio-Betriebe ist es
gravierend, dass z. B. die physikalische
Entschwefelung nicht mehr zulässig ist,
erlaubt sind nur noch biologische oder
chemische Verfahren.
■
JA, aber...
ie EU-Kommission fördert die
Forschung nach Ersatzstoffen für
das Schwefeldioxid durch die
Projekte ‚S02Sa‘, ‚preserveWine‘ und
‚preserveWine DEMO‘, die vom Frauenhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB / Stuttgart durchgeführt werden. „Weniger Schwefel im
Wein“ ist auch ein Forschungsergebnis
eines am Institut für Biochemie der Universität Freiburg tätigen Teams um Prof.
Dr. Oliver Einsle und Dr. Bianca Hermann
sowie Forscherinnen und Forschern der
TU Darmstadt. Dabei wurde „ein bakterielles Enzym charakterisiert, das Sulfit
bis zu einhundertmal schneller reduziert
als bislang bekannte Enzyme“. MccA
heisst der gefundene Enzymkomplex.
„Zukünftig könnte weniger Schwefel im
Wein“, so die Mitteilung, „durch den Einsatz des Enzyms (…) voran gebracht
werden. Mit maßgeschneiderten Mikroorganismen, die zur schnellen SulfitReduktion fähig sind, wäre beispielsweise eine Entschwefelung unter milden Bedingungen möglich“.
D
Sauschwänzlebahn trifft Römer
Unsere Leistungen:
Begrüßungssekt
Fahrt in einem unserer Oldtimerbusse
Führung + Eintritt Badruine Hüfingen
Mittagessen im Gasthaus Frank
Fahrt mit der Sauschwänzlebahn
von Blumberg nach Weizen
Reisetermin:
Do. 14.05.2015
Himmelfahrt
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NEIN
Frühjahr / Sommer 2015
... es geht auch anders –
Natural Wines und Orange Wines
eist waren und sind es biologisch / biodynamisch arbeitende Winzer, die noch einen weiteren Schritt hin zum ursprünglichen, natürlichen Ur-Wein zurücklegen wollen. Die
Diskussion und der Einsatz von Amphoren-Weinen belegt dies eindrücklich.
Zuerst der Blick über den Rhein. Im Elsass gilt das Weingut Pierre Frick aus
Pfaffenheim als konsequenter Verfechter
des schwefelfreien Weins. Schon seit
1999 vermarktet das Weingut biologische
Weine, die mit „Zéro sulfite ajouté“ („Null
zugesetzter Schwefel)“ werben. Der Korken wurde dabei durch einen Kronkorken
ersetzt – die Weine werden mit der Gärhe-
M
Die beiden PURE Flaschen.
fe und damit unfiltriert abgefüllt, was sich
in welligen Schleiern in der Flasche bemerkbar macht – feine Bläschen steigen
nach dem Öffnen der Flasche auf – die
Hefe hat noch gearbeitet.
Wie schreibt der bekannte Weinjournalist
Stuart Pigott vor Kurzem: „Natural Wines
sind Bioweine, die von risikobereiten Winzern gemacht werden (…) manche dieser
Weine (waren) vollkommen oxidiert oder
(stanken) nach Mäuse- oder Hamsterkäfig… zum Teil schmeckten die Weine auch
richtig widerlich…“.
In Baden sind nur zwei Winzerbetriebe
bekannt, die mit schwefelfreien Weinen
arbeiten, beide am Kaiserstuhl. Zum einen
Hubert Lay in Ihringen und zum anderen
das Weingut Kiefer in Eichstetten.
Martin Schmidt, Dipl. Ingenieur Weinbau
und Önologie und zusammen mit seiner
Frau seit 2008 Besitzer des renommierten
Weinguts in Eichstetten, kann man wohl
sicherlich nicht unterstellen, dass er mit
seinen Weine ‚risikobereit‘ wäre und sich
schwefelfrei mit einem Teil seiner Weine
in ein waghalsiges Abenteuer stürzen
würde. Das Umfeld von Eichstetten ist
prägend: Hier wird dieses Jahr seit 60 Jahren biologischer Anbau gefeiert; zusammen mit dem Gemüseanbau werden 30
% der Gemeindeflächen biologisch bewirtschaftet.
In seiner PURE-Linie, die mit heutiger
Technik entsteht, kommt es auf drei Dinge
an. Solange die Hefe arbeitet, setzt sie natürlich Schwefel frei, um die Oxidation zu
verhindern – deshalb wird die Siha-Burgunderhefe eingesetzt, die ein hohes antioxidatives Potenzial besitzt, aber natürliches Sulfit produziert. So enthält der Rotwein 6 mg / Liter natürliche Sulfite, die
nicht auf dem Etikett verzeichnet werden
müssen, der Weißwein 18 mg / Liter. Bei
der ‚Bändigung‘ der unerwünschten Geruchsstoffe des Acetaldehyds, die vor allem dem Rotwein eine Sherry-Note verleihen, wird immer an der geschmacklich
feststellbaren Grenze gearbeitet. Zum anderen wird nur einwandfreies, gesundes
und nicht überreifes Lesegut verwendet,
das dann durch biologischen Säureabbau
keine Milchsäurebakterien mehr enthält.
Beim Wein des letzten Jahres zog sich das
zum Teil bis in den März. Der Wein
wird filtriert abgefüllt und die Flasche mit Schraub- Stelvinverschluss aus Haltbarkeitsgründen
überfüllt. Dreh- und Angelpunkt
ist dabei die 2011 installierte
Abfüllanlage, bei der der Wein
keinerlei Kontakt zu Sauerstoff
Abfüllanlage im Weingut Friedrich Kiefer
1851 by m&h Schmidt.
Bilder: Hubert Matt-Willmatt
bekommen kann. In der Flasche wird der
Sauerstoff durch Stickstoff und Kohlensäure verdrängt, dann wird sehr langsam
abgefüllt, sodass der Wein auch nicht ins
Schäumen kommt! Im großen Stil, da ist
sich Schmidt allerdings sicher, könne man
schwefelfreien Wein nicht herstellen,
denn, das „bringe permanente Kontrollen
und das Verkosten des Weins in verschiedenen Schichten mit sich – eventuelles
Aufrühren usw.“
Martin Schmidt füllt einen Spätburgunder und einen Riesling schwefelfrei ab,
wobei der erste Rotwein die Qualitätsprüfung bestand, aber heute alle Weine als
Landweine vermarktet werden. Die Nachfrage bei Fachhändlern ist groß, sodass
an die 10.000 Flaschen / Jahr verkauft
werden. Und die Gretchenfrage nach der
Oxidation, die die Weine orange- oder
bernsteinfarbig werden lässt? Auf den Etiketten ist eine Haltbarkeit für zwei Tage
nach Öffnung der Flasche angegeben –
bei einer guten Lagerung sind die Weine
„bis zu drei Jahre haltbar“. www.weingutkiefer.de
■
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Neues
WEIN
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aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Frühjahr / Sommer 2015
Deutschland
Neues aus deutschen Weinlanden … DWI mit neuem Logo
Das Deutsche Weininstitut (DWI) möchte den deutschen Wein noch ‚emotionaler‘
und in einer dazu passenden Bildsprache präsentieren und hat dazu ein neues
Logo entwickeln lassen. Die Traube weist 13 Beeren auf und repräsentiert damit
die 13 deutschen Weinbauregionen.
Der Schriftzug / Claim ‚Willkommen in besten Lagen’ ist, nach Aussage des DWI
„ein Qualitätsversprechen und lädt die Menschen zu einem Besuch der Anbauge-
biete ein, um die Regionen, die
Weinerzeuger und die regionaltypischen Weine persönlich
kennen zu lernen. Zusammen mit der Internetadresse deutscheweine.de wird der Absender auf den ersten Blick ersichtlich.“
Weingüter wachsen
Bild: DWI
Rheinlandpfälzisches Landesuntersuchungsamt beanstandet jede siebte Probe
des Jahrgangs 2013 – und wie sieht es in
Baden aus?
„Schwerwiegende Täuschungen und Verfälschungen“ so lautet die Bilanz der LUA
zur Weinüberwachung 2013. 5.800 Kontrollen wurden durchgeführt und dabei
4.300 Proben gezogen. „Die meisten Beanstandungen bezogen sich auf die Kennzeichnung. Häufige Mängel seien dabei ein falsch angegebener Alkoholgehalt, unzutreffende amtliche Prüfungsnummern bei Qualitätsweinen, unzutreffende Geschmacksangaben (z.B. trocken statt halbtrocken), unzutreffende Herkunftsangaben, unberechtigte Weingutsangaben und Verkehrsbezeichnungen, fehlende
Hinweise auf Allergie auslösende Inhaltsstoffe oder die fehlende Angabe der Loskennzeichnung.“ Auch wurden Weine unzulässig gezuckert oder mit Wasser gestreckt, ein Abfüller aus Moldawien hatte die Barrique-Note ausschließlich synthetisch hergestellt. „Nicht immer ist dabei von vorsätzlichen Vergehen auszugehen. Die sich ständig ändernden und teils komplizierten Kennzeichnungsvorschriften lassen auch gutwillige Winzer leicht den Überblick verlieren”, urteilt Landwirtschaftsministerin Höfken gnädig. Beeindruckend eine Rückrufaktion einer MoselKellerei, die 4,9 Millionen Flaschen zurück beorderte, „weil die Hefe in der Flasche
nachgärte und damit Explosionsgefahr bestand.“
2014 wurden in Baden insgesamt 12.793 Weine mit einer Menge von 104,2 Mio
Litern geprüft. „Nach Abzug der stattgegebenen Widersprüche“ teilt der Badische
Weinbauverband mit, „wurden endgültig abgelehnt 271 Weine mit einer Menge
von (immerhin) 0,5 Mio Liter, herabgestuft wurden 7 Weine mit einer Menge von
5.516 Liter. 50 Weine mit einer Menge von 62.622 Liter wurden mit einer Auflage
beschieden.“ Die Gebietsweinprämierung ergab dann bei 2.745 angestellten Weinen eine Prämierung von 2.044 Weinen, was bedeutet, dass knapp mehr als ein
Viertel der Weine (701) abgelehnt wurden.
In den deutschen Anbaugebieten setzt sich der Trend zur Konzentration bei den
Weingütern (ohne Genossenschaftsbetriebe) unvermindert fort, wie das DWI meldet. Die Zahl der Rebflächen bewirtschaftenden Betriebe hat sich zwischen 2003
und 2013 von 29.200 auf 18.700 Betriebe verringert, die Gesamtfläche ist aber
identisch geblieben. Die Zahl der Kleinst- und Nebenerwerbsbetriebe hat stark
abgenommen, 40% der Flächen werden dabei aber immer noch von Betrieben mit
bis zu 5 ha Fläche bearbeitet. Jedoch hat sich die Zahl der Betriebe, die mehr als
fünf Hektar bewirtschaften, von 20 auf 32 % erhöht. Im Schnitt haben diese Betriebe eine Betriebsgröße von 12,9 ha.
Weinmarkt in Deutschland leicht rückläufig
Die aktuelle GfK-Marktanalyse zum Weineinkaufsverhalten der privaten Haushalte
in Deutschland zeigte, dass der Marktanteil der deutschen Weine „aufgrund eines
vierprozentigen Absatzrückgangs um einen Prozentpunkt auf 45 Prozent gesunken“ ist. "Dieses Minus im Absatz war nach der unterdurchschnittlichen Erntemenge des 2013er Jahrgangs vorherzusehen, da in vielen Fällen der Markt nicht
in vollem Umfang bedient werden konnte. Wir sind zuversichtlich, mit dem qualitativ und mengenmäßig guten Ernteergebnis des Vorjahres in 2015 die verloren
gegangenen Marktanteile wieder zurück zu gewinnen", erklärte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule.
Steuerfahndung in Winzerbetrieben.
Wie Meininger online (04. März) meldet, ist die Steuerfahndung Trier im Kreis Cochem-Zell und Umgebung in Weinbaubetrieben aktiv geworden, die Ermittlungen
könnten sich leicht auf ganz Rheinland-Pfalz ausdehnen. In zahlreichen Betrieben
mit Gästezimmern, Ferienwohnungen oder einem Gutsausschank sind, so der
Vorwurf, Differenzen zwischen den bar und auf Rechnung eingekauften Korken,
Flaschen, Etiketten und der erzeugten Weinmenge aufgetaucht oder einfach formuliert, es wurde offensichtlich mehr Wein verkauft als erzeugt. Für die Steuerfahndung ist interessant, ob die dadurch erzielten Umsätze auch als Einkünfte
versteuert wurden – für den Konsumenten und die Weinkontrollstellen ist eher
von Interesse, woher denn die ‚schwarz‘ verkauften Weine stammen? Da die Ermittlungen sich auf die letzten zehn Jahre beziehen, kann es in manchen Betrieben
„schnell um 500.000 Euro schwarz erwirtschaftete Einnahmen“ gehen. Horst
Kröbers Kriminalroman ‚Mord im Prinzengarten‘ liegt mit seiner Geschichte demnach ganz nah an der Realität…(Siehe Bücherecke).
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
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Seite 9
Mehr trockene und weiße Weine im Angebot
Der Trend zum trockenen Wein setzt sich immer mehr durch. Immerhin 44 Prozent
der Qualitäts- und Prädikatsweine sind inzwischen ‚trocken‘, eine Steigerung um
acht Prozent zum Ergebnis von 2004, wie das DWI festgestellt hat. Verlangsamt
hat sich der Anstieg bei den halbtrockenen Weinen, bei denen der Anteil aber auch
leicht von 21 auf 22 % zugenommen hatte. Bundesweit wurden dazu die Ergebnisse der Qualitätsweinprüfstellen heran gezogen, die 131.000 verschiedene Weine
mit einem Gesamtvolumen von 7,4 Mio. Hektolitern getestet haben. Sie unterteilen
sich in 59 Prozent Weiß-, 30 Prozent Rot- und elf Prozent Rosé-Wein. Bekanntlich,
präzisiert das DWI, müssen in Deutschland alle Qualitäts- und Prädikatsweine
eine sensorische, analytische und bezeichnungsrechtliche Prüfung durchlaufen,
Neues
bevor sie als solche in Verkehr gebracht werden dürfen. Erst wenn alle erforderlichen Bedingungen erfüllt sind, erhalten sie eine amtliche Prüfnummer, die auf dem
Etikett anzugeben ist. Die letzten beiden Ziffern der "AP-Nr." geben Auskunft über
das Jahr, in dem ein Wein geprüft wurde. So ist es beispielsweise durchaus möglich,
dass ein 2011er Rotwein, der lange im Fass gereift ist, eine '14' am Ende der Prüfnummer aufweist.“
Auch 2014 war der Weißwein der Gewinner-Wein, denn er macht durch einen Zuwachs von einem Prozent inzwischen 42% am Weinverkauf aus, auch der Rosé
legte um ein Prozent auf 10% zu, Spitzenbreiter bleibt der Rotwein mit 48%,
dessen Verkauf allerdings um fünf Prozent zurückging.
aus den badischen Weinbauregionen
Baden
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Wein und Architektur im Durbacher Weingut Andreas Männle
Ein Landesehrenpreis für Jungwinzer Thomas Männle und 37 Goldmedaillen bei
der Landesweinprämierung sind sichtbare Anerkennung für das Weingut, das seit
1561 besteht und das die Eltern Alfred und Inge in zweiter Generation zur Blüte gebracht hatten. Die professionellen Strukturen eines jungen und ehrgeizigen Teams
sorgen für Erfolge. Kellermeisterin Anette Bähr wurde erneut beste Kellermeisterin
Badens, Weinbautechniker Johannes Maier ist zuständig für die Arbeit an den Reben und das damit zusammenhängende Qualitätsmanagement. Die ausgebildete
Winzerin Simone Huber kümmert sich um den Vertrieb und das Marketing, Harry
Blust springt ein, wo Hilfe benötigt wird.
Das Weingut hat sich nun auch mit einem neuen Gebäude zu den herausragenden
badischen Beispielen einer ansprechenden und modernen Wein-Architektur gesellt.
Der neue Verkaufsraum des Durbacher Weinguts Andreas Männle mit der elf Meter Die Verkaufsräume, die in unterschiedlichen Farben erstrahlen, eröffnen den Blick
langen Theke. Das Weinarchiv wird durch einen Wasservorhang vom Showroom auf die Lage ‚Bienengarten‘ und zu einer einladenden, elf Meter langen Theke. Inbeziehungsweise Barriquefass-Keller abgetrennt.
dividualreisende, aber auch Gruppen können auf zwei Ebenen mit je 180 m² empBild: Herbfotografie Markus Herb fangen werden. Ein ‚Showroom‘ besticht durch 50 Barriquefässer.
„MaiWein 2015“ an der Badischen Weinstraße
Wer Schwarzwald hört, denkt nicht
automatisch an Wein. Aber mehr als
80 Prozent des drittgrößten deutschen
Weinanbaugebietes gehören zum
Schwarzwald. Bei der Aktion „MaiWein
2015“ machen mehr als 130 Events
und Aktionen Lust auf einen Besuch
entlang der Badischen Weinstraße.
Zum Programm gehören genussvolle
Weinproben und Kellerführungen, Winzerhocks, Weinfeste und kulinarische Weinwanderungen. Genießer können die Region auch mit Segway oder E-Bike erkunden. Das Programm gibt’s unter Tel. 0761.89646-93 und www.badische-weinstrasse.de.
p paradies
Ihr Freizeitd T
vor
di den Toren
Freiburgs und March
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große Gartenwirtschaft
täglicher Mittagstisch
Badesee
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Seite 10
Baden Burgunderland?
Frühjahr / Sommer 2015
Ockenheim), der beste Grauburgunder aus dem Saarland (Schmitt-Weber aus
Perl), der beste Spätburgunder aus der Pfalz (Weingut August Ziegler aus Maikammer). Angestellt waren 443 Spätburgunder, 240 Grauburgunder und 227 Weißburgunder.
Maike Bös (Mitte) und Rüdiger Bös (rechts neben ihr) vom Weingut Bös, Malsch,
bei der Verleihung des Bundesehrenpreises am 30.10.2014 in Mainz, mit der
deutschen Weinkönigin Janina Huhn und Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der
DLG (rechts).
Bild: DLG
Bereits zum vierten Mal zeichnet das DWI die besten Burgunderweine der DLGBundesweinprämierung aus. Grau- und Spätburgunder sind badische Flaggschiffe
– doch leider fand sich kein badischer Weinerzeuger unter den Siegern.
Der beste Weißburgunder stammt aus Rheinhessen (Weingut Bungert-Mauer aus
Die Delegation der Oberkircher Winzer eG nahm in Mainz den Bundesehrenpreis
entgegen, v.l. der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft, Peter Bleser, 2. Kellermeister Jörg Scheiding,
Vorstandsvorsitzender Franz Männle, Qualitätsmanager Frank Männle, Kellermeister Martin Bäuerle, die Deutsche Weinkönigin Janina Huhn, die Badische
Weinprinzessin Josefine Schlumberger, Geschäftsführender Vorstand Markus Ell
und DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer.
Bild: DLG
Bei der DLG Bundesweinprämierung gingen immerhin drei von 21 Bundesehrenpreisen nach Baden. Hier sind zu nennen, das Weingut Bös in Malsch, das alleine
16 Weine anstellen konnte, die bei Gebietsweinprämierungen oder Qualitätsweinprüfungen als ‚sehr gut‘ bewertet wurden.
In der Ortenau wurde die Oberkircher Winzer eG erneut mit dem Bundesehrenpreis
für eine herausragende Gesamtleistung ausgezeichnet. Die Oberkircher Winzer eG
hatte bereits 2006, 2008 und 2011 einen Bundesehrenpreis erhalten. Dritter im
Bunde ist das bewährte Weingut Leopold Schätzle aus Endingen, das zum dritten
Mal in Folge einen Bundesehrenpreis erringt und zudem mit einem Landesehrenpreis bedacht wurde.
Baden trifft Württemberg
Leopold Schätzle sen. und Leopold Schätzle jun. freuen sich mit einem Glas
Rotwein, denn 2014 wurde ihnen auch mit einem DLG Sonderpreis die beste
Rotweinkollektion zugesprochen.
Bild: Dieter Simon
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Am 16. Mai werden in Freiburg unter dem Motto „Baden trifft Württemberg” wieder
die besten Bioweine Baden-Württembergs vorgestellt, die landes- und verbandsübergreifend prämiert werden: Bio-Betriebe von Ecovin und Demeter, Bioland und
Naturland können sich hier beteiligen. Die Ergebnisse sind ab dem 16. Mai auch auf
der Website www.biobest-suedwest.de verfügbar.
Weine in Steillagen –
neues internationales Magazin
Der Meininger Verlag, um Magazintitel rund um den Wein nie verlegen, startet ab
Dezember 2015 unter dem Titel „Die 45-500“ eine neues Print-Magazin als Beileger der bestehenden Titel in deutsch und englisch. Es will der interessierten Leserschaft dabei Weine aus extremen Anbausituationen in Steil- und Höhenlagen
näher bringen. Die Steillagen müssen mindestens 45% Steigung aufweisen oder
Lagen sein, die höher als 500 m.ü.M. liegen. Anekdote am Rande: Bei der ersten
Vorstellung des Magazins, das immerhin in einer Auflage von 100.000 Exemplaren
erscheinen soll, wurden Steillagen mit 45° (!) Steigung zur Bedingung genannt.
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
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Badische Weinlese 2014
Bei einer Pressekonferenz des Badischen Weinbauverbandes zogen Präsident Kilian Schneider und Geschäftsführer Peter Wohlfarth eine erste Bilanz des Jahrgangs
2014. Klimatisch hatten die Reben einen frühen Rebaustrieb im März, der sich
aber aufgrund der kühlen Temperatur bis Ende April hin zog. Von Mitte Mai bis Juni
erfolgte die Rebblüte – große Niederschlagsmengen Anfang Juli brachten dann einen Vegetationsvorsprung von mehr als zwei Wochen, der bis zur Weinlese anhielt.
Insgesamt brachten die Winzer in einer Turbo-Lese 133,8 Mio. Liter ein, was ein
Durchschnittsertrag von 86,3 hl/ha entspricht. Die gesetzliche Vermarktungsgrenze
die seit 1990 90 hl/ha beträgt, wurde, wie schon 2011 mit einer Ausnahmegenehmigung, auch 2014 auf 100 hl/ha herauf gesetzt.
Nach dem knappen Jahrgang 2013 freuen sich die Betriebe in Baden aber auch
deutschlandweit, denn auch dort liegt das Ergebnis mit 9,2 Millionen Hektolitern
etwas über dem langjährigen Durchschnitt.
Alle badischen Weinbaubereiche gehörten zu den mengenmäßigen Siegern, wobei
hier vor allem das Markgräflerland mit 106,3 hl/ha (2013: 79,6 hl/ha) mit einem
prächtigen Gutedelergebnis herausragte, gefolgt vom Tuniberg und dem Breisgau.
Der Anteil der Land- und Qualitätsweine stieg, während bei den Prädikatsweinen
einen Rückgang zu verzeichnen war. Einzig die Anbaugebiete von Tauberfranken
und dem Kraichgau beklagten geringere Erntemengen.
Die Kirschessigfliege, die seit 2011 beobachtet wird, erforderte zum ersten Mal
einen erhöhten physischen und finanziellen Einsatz… die höheren Kosten / Hektar,
bedingt auch durch steigende Energiekosten und die Regelungen zum Mindestlohn,
Seite 11
„lassen nicht mehr viel beim Winzer ankommen“, so Präsident Schneider. Der
Durchschnitterlös beträgt 3,08 € / Liter…. Eine Preissenkung könne unter diesen
ökonomischen Umständen, trotz der großen Erntemengen aber auf keinen Fall an
die Verbraucher weiter gegeben werden.
Neues aus Baden
Wein und Genuss“ heißen die neue Broschüre sowie eine neue Website, die
das Tourismusprojekt Upper RhineValley veröffentlicht hat und bei der selbst
Kenner der Region noch Neues entdecken werden. Von der Pfalz über
Baden, vom benachbarten Elsass bis
hinein in die Schweiz erstreckt sich
das Gebiet, das auf 50 Seiten vorgestellt wird und die Region in vielerlei
Hinsicht „schmackhaft“ macht.
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Seite 12
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Frühjahr / Sommer 2015
Weintourismusregion Baden hat großes Potential – Fachtagung (11.11.2014) in Offenburg
Prof. Bernd Eisenstein, Leiter der Studie
Destination Brand Studienreihe an der
Fachhochschule Westküste (FHW) untersucht seit Jahren die „Themenkompetenz“ deutscher Reiseziele. Die Studie,
die in Kooperation mit der GfK-Nürnberg
erstellt wurde, fragte unter anderem
nach dem Interesse an einer Weinreise
und der Einschätzung der Eignung der
Reiseziele ‚Baden‘ und ‚Schwarzwald‘ für
eine Weinreise. Eisenstein, der die Ergebnisse unterhaltsam aber mit einer
wahren Flut von Powerpointfolien präsentierte, stellte fest, dass das Interesse
der Deutschen für das Thema Wein im
Urlaub sehr ausgeprägt sei. Gut 13 Mio.
Deutsche interessieren sich für eine
Weinreise, knapp 8 Mio. halten dabei Baden für ein geeignetes Weinreise-Ziel.
Stolze 84 Prozent derjenigen, die schon
mal Urlaub in Baden gemacht haben, sehen die Region als Weinreiseziel. Das
wären hochgerechnet 10,1 Mio. Bundesbürger. Auch bei der Kulinarik ist Baden
mit einem 6. Platz gut positioniert und
positiver besetzt als eine Region mit
Podium während der Fachtagung Weintourismus in Baden: (von li.) Udo Opel (WG
Glottertal), Sonja Höferlin (Badischer Wein GmbH), Andreas Braun (TMBW), Christopher Krull (STG), Thomas Goth (Baden-Badener WG), Julian Semet (STG).
Bild: Hubert Matt-Willmatt
„Grünkohl- und Zuckerrübenanbau.“ Je
älter der Reisende, desto eher wachse
das Interesse am Thema. Geschäftsführer Christopher Krull der Schwarzwald
Tourismus GmbH hob besonders auf die
Erlebnismarke 'Badische Weinstraße‘ ab,
die es mit ihren Jubiläumsveranstaltungen geschafft habe, Touristiker und Wein-
Badische Weinmesse – kulinarisch leben am
09. + 10. Mai 2015 in der
Ortenauhalle & Baden-Arena / Offenburg
Wieder einmal präsentiert sich das Weinland Baden mit 140 Ausstellern und über
1.000 Weinen, Sekten und Edelbränden.
Die Seminare (10 – 25 €) bieten kulinarisch-sensorische Themenangebote von
berufenen Experten und vermitteln Fachwissen auf unterhaltsame Art und Weise
inklusive Verkostung. Die amtierende Badische Weinkönigin Josefine Schlumberger
präsentiert am Eröffnungstag „Dufte Typen – Badens Bukettweine“. Das „Traumpaar - Fisch & Wein“ beleuchten Peter Wohlfarth, Geschäftsführer des Badischen
Weinbauverbands und Gerhard Volk, Chef des Forum Culinaire. Am Sonntag geht
Peter Wohlfarth zusammen mit einem Vertreter der diesjährigen Gastregion Navarra
auf sensorische Entdeckungsfahrt „Baden trifft Navarra – grenzenlos“. Auf die
Teilnehmer des Workshops „Wein und mediterrane Genüsse“ wartet ein Mini-Menü
mit Natalie Lumpp und Gerhard Volk.
Die Badische Weinmesse veranstaltet gemeinsam mit dem Hotel Ritter Durbach
und dem Ringhotel Sonnenhof in Lautenbach die beliebten Menus Oenologiques
(109 € / Person – Reservierung unter 0781 – 92260)
Die spanische Weinbauregion Navarra als diesjährige Gastregion der Badischen
Weinmesse präsentiert oenologische und kulinarische Highlights. Mit Rosés und
baubetriebe bei weintouristischen Veranstaltungen zusammen zu führen. Tourismus brauche den Weinbau als Imageträger, als Landschaftsgestalter und den
Wein als einen wesentlichem Bestandteil
der Gastronomie – aber ebenso brauche
der Weinbau den Tourismus als neue
Zielgruppe, zur Erhöhung der eigenen Be-
kanntheit und zur Direktvermarktung. Mit
den Weintourismus-Partnern Badischer
Wein GmbH, Badischer Weinbauverband
und Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
sowie den beteiligten Tourismusregionen
sehe man sich „auf einem guten Weg,
Wein zu einem eigenständigen Tourismusangebot dauerhaft zu etablieren“, so
Krull. Dazu müsse man aber „auf lokaler
und regionaler Ebene noch enger kooperieren, um dem Gast neue Angebote und
eine einfachere Buchbarkeit zu bieten“.
Um die Bekanntheit der Badischen Weinstraße zu steigern und den Weintourismus weiter zu fördern, sollen nach dem
Erfolg des Jubiläumsjahres 2014 im laufenden Jahr weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Dazu gehören der „MaiWein“, der zahlreiche Veranstaltungen
bündelt. Hochwertige Angebote wie Weinreisepauschalen sollen entwickelt und
neues Informationsmaterial die Badische
Weinstraße und den Weintourismus auch
für ausländische Gäste noch besser „erlebbar machen“. Mehr Informationen unter www.badische-weinstrasse.de
Chardonnays, großen Crianzas und Reservas und dem Süßwein Moscatel ist die
D.O. Navarra vertreten. Auf der Badischen Weinmesse stellen zahlreiche Winzer
ihre Weine im direkten Dialog und im Rahmenprogramm vor und bringen bekannte
kulinarische Spezialitäten mit. Mehr Information unter www.navarrawine.com.
Reges Interesse bei der Badischen Weinmesse in Offenburg.
Bild: Messe Offenburg/Gegg
Noch bis zum 08. Mai gilt der Vorverkaufspreis von 14 € statt 17 € (inkl. Verkostung) an der Tageskasse. Geöffnet täglich 11.00 bis 18.00 Uhr - weitere Infos
unter www.badische-weinmesse.de
WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
Neues
Seite 13
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Badische Bergstraße
Kraichgau / Stromberg
Kulinarisch-sinnliche Streifzüge
durch Heidelberg
Das Kloster Stift Neuburg – seit fast 900 Jahren vor den Toren Heidelbergs gelegen.
Romantik und Kulinarik – Heidelberg hat viele Gesichter. Städtereisen und Führungen stellen 2015 die Gaumenfreuden in den Fokus.
Bilder: Heidelberg Marketing
„Kein Genuss ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er hinterlässt, ist bleibend“,
formulierte Johann Wolfgang von Goethe. Heidelberg, die Stadt der Romantiker, hatte
in Goethes Leben und Wirken eine große Bedeutung. Bei einem exklusiven Streifzug
durch die Gassen der Altstadt können Städtereisende in der Urlaubssaison 2015 Heidelbergs Gaumenfreuden genießen. „Köstliches Heidelberg” (Drei Stunden bis November einmal monatlich) verbindet eine Führung durch die Altstadt mit einem echten
Kurpfälzer Menü und dem Besuch zweier Heidelberger Traditionslokale. Zeit und Wege
zwischen den einzelnen Gängen werden gewürzt mit Geschichten, magischen Elixieren und einem süß-romantischen Schokoladenversprechen aus dem Jahr 1863. Ein
neues Gruppenangebot ist die Weinprobe im Weingut Clauer auf dem Heidelberger
Dormenacker, auf dem die Weine nach dem Sur Lie-Verfahren ausgebaut werden. In
die Geschichte des Klosters Stift Neuburg können Gruppen ab 15 Personen
eintauchen. Nach einer Führung durch
das Kloster erfahren die Teilnehmer bei
einer Bierprobe in der angegliederten
Brauerei zum Klosterhof Wissenswertes
über die Herstellung von Biobier.
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13./14.06.2015 - Weindorf
Die Winzergenossenschaft, die Weingüter
GravinO und Plag laden ein, die köstlichen
Kürnbacher Weine zu probieren.
11./12.07.2015 - Straßenfest
- ein Weinort mit Tradition Kulinarisches aus Keller und Küche servieren
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die Kürnbacher Vereine; fetzige Musik gibt´s auf
Stromberg-Heuchelberg der Marktplatzbühne
Infos: Rathaus 75057 Kürnbach, Tel. 07258/ 91050,
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verwinkelten Gassen der Altstadt können Gäste regionale Spezialitäten genießen.
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Seite 14
Willkommen im Weinland
der 1000 Hügel
Kraichgau
Frühjahr / Sommer 2015
Entdecken Sie die badische Weinstraße im Kraichgau.
Wunderschöne Fachwerkstädtchen, gastfreundliche Winzer, urige Besenwirtschaften und eine Vielzahl von Museen, Kirchen,
Schlössern und Burgen laden dazu ein, die Wein- und Kulturlandschaft des Kraichgaus zu entdecken. Der badische Kraichgau
und der württembergische Stromberg vereinen sich hier zur Genussregion Kraichgau-Stromberg.
Kürnbach
Sulzfeld
Das SchwarzrieslingDorf, mit seinem
historischen Ortskern und den schönen
Fachwerkhäusern, ist ein Weinort mit
Tradition. Naherholungssuchende finden
hier vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.
Herzlich willkommen in der Weinbaugemeinde Sulzfeld zwischen Burg und Reben!
Genuss und Lebensfreude liegen so nah:
Weinverkauf in der Vinothek, Rad- und
Wanderwege sowie zahlreiche Besenwirtschaften laden ein.
Kraichtal
Bretten
Kultur mit und rund um die edlen Tropfen:
Erleben Sie Literatur, Genuss, Musik und
Wein bei den Veranstaltungen der Weinlese
2015 in Bretten.
Geheimtipp aus Kraichtal – „Schokolade &
Wein“. Führung „Mit dem Mühlen-Dorle
durch die Bäckereimuseen in Gochsheim“
mit Schokoladenverkostung, Ausklang in
einem Besen/Weingut.
Eppingen
Östringen
Beim Östringer Weindorf am 09. und 10.
Mai 2015 erleben Sie auf einer Entdeckungsreise für alle Sinne die edlen Erzeugnisse
der Weingüter und Winzergenossenschaften
der jungen Kraichgaustadt.
Fachwerk und Wein – besuchen Sie die
historische Fachwerkstadt Eppingen und
genießen Sie anschließend die Weine unserer Winzer im Stadtteil Elsenz.
Bruchsal
Ubstadt-Weiher
Kultur & Lebensart machen Bruchsal
lebens- und liebenswert! Neben dem
prächtigen Barockschloss sind edler
Spargel und prämierte Weine die
Besuchermagnete.
Genießen Sie Wein und Kunst beim
Weinwandertag am 29./30.08.2015 sowie
geführte Wanderungen durch den Weinlehrpfad mit Weinproben.
Info: www.ubstadt-weiher.de
Bad Schönborn
Oberderdingen
Ihr Wellness- und Gesundheitsstandort
im Rhein-Neckar-Dreieck. Erleben Sie die
größte Thermalsolewasserfläche im Südwesten Deutschlands und kombinieren
Sie Wellness mit erlesenem Weingenuss.
www.bad-schönborn.de
Sanfte Landschaft, weitläufige Weinberge,
atemberaubende Ausblicke: das ist Oberderdingen! Hier treffen sich die Badische und
Württembergische Weinstraße! Probieren Sie
die Oberderdinger Weine bei unserer Weinprobe auf dem Derdinger Horn am 20.09.2015!
Weingarten
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• Urige Besenwirtschaften &
gastfreundliche Winzer
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VDP-Weingütern verkosten
• Wandern auf weinigen Wegen: Weinwanderweg Letzenberg Malsch,
Weinplateau Oberderdingen, Weinlehrpfad Kürnbach
• Radeln auf der Riesling & Besen Tour
Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V.
Melanchthonstraße 3, 75015 Bretten, Tel: 07252 9633-0, Fax: 07252 9633-12
[email protected], www.kraichgau-stromberg.com
Tradition und Genuss erleben Sie beim
Weingartener Wein- und Straßenfest am
18. und 19. Juli 2015. Die Wahl der Weinkönigin und das Entenrennen bilden die
Höhepunkte des überregional beliebten
Festes.
WEIN
&mehr
Frühjahr / Sommer 2015
Die Exclusiven aus Schriesheim
Das Weinland ‚Badische Bergstraße‘ ist die nördlichste Weinbauregion Badens. Bis
1971 wurde die Bergstraße beiderseits der hessisch-badischen Landesgrenze als
ein zusammenhängendes Gebiet begriffen. Erst seither gibt es die ‚Badische Bergstraße‘ ab Laudenbach über Weinheim, Schriesheim und Heidelberg bis nach Wiesloch – alle Orte liegen im Rhein-Neckar-Kreis. Die Ertragsfläche beträgt knapp 400
Hektar, der größte Weinbauort ist Schriesheim. Dort und in Wiesloch gibt es Winzergenossenschaften; überhaupt ist das Gebiet von eher kleinen Parzellen geprägt, die
vielfach im Nebenerwerb gepflegt werden. Auch die privaten Weingüter bewirtschaften selten mehr als fünf Hektar. Die Stadt Weinheim steht als Drehscheibe zwischen
den Ländern und inmitten der grenzübergreifenden Metropolregion Rhein-Neckar sowieso als Symbol: Bei der ‚Weinheimer Weinmeile‘ präsentieren dieses Jahr am 10.
Oktober die besten badischen und hessischen Winzer ihre Weine. (www.weinheim.de)
Die Winzergenossenschaft eG Schriesheim hat 2014 den 10. Ehrenpreis der Badischen Gebietsweinprämierung im Bereich Badische Bergstraße erhalten. Großen Erfolg hatte der 2011er Schriesheimer Rittersberg Spätburgunder Rotwein Spätlese
Neues
Seite 15
trocken, im Barrique gereift aus der Exclusiv-Serie, der gleich mit drei Medaillen glänzen durfte: Gold des Badischen
Weinbauverbandes, „TOP TEN“ und
AWC Vienna GOLD. Der beschriebene
Spätburgunder Rotwein ist kein Einzelgänger, sondern reiht sich in eine Serie Die Weinhoheiten der Badischen Bergedler und qualitätsvoller edler Tropfen straße bei der Verlängerung der Badiein. Nicht nur die traditionellen Rebsor- schen Weinstraße zusammen mit dem
ten (Silvaner, Grau- und Weißburgun- Schriesheimer Bürgermeister Hansjörg
Bild: Roland Kern
der), sondern auch Chardonnay und Höfer.
Sauvignon Blanc werden zu ausdrucksstarken Weinen und zu meist trocken ausgebauten Spätlesen mit Barrique-Ausbau
bei Spätburgunder Rotwein und Chardonnay.
Einer Weinverkostung im gemütlichen Weinverkaufsladen lässt sich ein Bummel
durch die Innenstadt Schriesheims anschließen, denn auch der badische „Wein-Norden“ hat seine Reize… (www.wg-schriesheim.de)
aus den badischen Weinbauregionen
Taubertal | Ortenau
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Ausgezeichnet:
Erste „Badische Weinerlebnisführer“
aus der Ortenau
Im November 2014 überreichte der Badische Weinbaupräsident Kilian
Schneider dreizehn Teilnehmern die Urkunde zum „Badischen Weinerlebnisführer“ in den Räumen der Oberkricher Winzer eG.
Die Volkshochschule Ortenau hat inzwischen langjährige Erfahrungen mit der
Ausbildung von Wein-Guides. Seit 2007 wurden hier, in enger Zusammenarbeit mit
dem Weinparadies Ortenau, 130 Wein-Guides ausgebildet.
Dreizehn Teilnehmer haben nun, nach dem Grund- und Aufbauseminar zum WeinGuide, eine BANU-Zertifizierung (Bundesweiter Arbeitskreis der staatlich getragenen
Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz) erworben und konnten durch das zusätzliche Ausbildungsmodul zum Thema „Weintourismus in Baden und der Ortenau“
ihre neue Qualifikation zum „Badischen Weinerlebnisführer“ entgegennehmen.
Dazu vertiefte die Leiterin für Weintourismus Gunia Wassmer, das Thema „Weintourismus in der Ortenau“ mit den Schwerpunkthemen Marketing-Aktivitäten und Vernetzung des Weinparadies Ortenau. Der Projektleiter für Weintourismus der Schwarzwald
Tourismus GmbH (STG), Julian Semet, stellte in seiner Präsentation die Marke
„Schwarzwald“, sowie die Geschichte und die Bereiche der Badischen Weinstraße in
den Mittelpunkt. Abgerundet wurde das Tagesseminar mit einer großen Weinprobe
prämierter Weine aus allen Badischen Weinbaubereichen, die die Badische Weinkönigin Josefine Schlumberger vorstellte. Günther Fröhlich, VHS Ortenau, gratulierte den
Absolventen und hob die Vorreiterrolle der Ortenau auf diesem Gebiet hervor, denn „die
„Badischen Weinerlebnisführer“ seien ein wichtiger Motor im Weintourismus und in
der Gästebetreuung, die mit ihren kreativen Ideen die Angebote rund um das Thema
Wein erweitern und bereichern“.
www.kappelrodeck.de
Dreizehn ausgezeichnete „Badische Weinerlebnisführer“ werden als weinkompetente Gästeführer für die Weinregion Baden tätig sein. Präsident des Badischen
Weinbauverbands, Kilian Schneider (re., 2. Reihe), Josefine Schlumberger (li.),
Leiterin für Weintourismus Ortenau, Gunia Wassmer (3.v.l.) und VHS-Leiter Günter
Fröhlich und STG-Projektleiter für Weintourismus, Julian Semet (Mitte) gratulierten
den Teilnehmern.
Bild: Beate Kierey
Kappelrodeck
Das Rotweindorf an der Badischen Weinstraße
Weinhighlights 2015:
25./26. April:
31. Mai:
21. Juni:
12./13. September:
18. – 20. September:
16. – 18. Oktober:
Waldulmer Weinerlebniswochenende
Burgunderfest Winzerkeller Hex vom Dasenstein
Kulinarische Weinwanderung Kappelrodeck
Weinfest rund um die Winzergenossenschaft Waldulm
Winzerkirwi Kappelrodeck
Weinfest Musikverein Waldulm
Tourist-Information Kappelrodeck | Hauptstraße 65 | 77876 Kappelrodeck | Tel. 0 78 42 / 802 10 | [email protected]
kappelrodeck | waldulm
WEIN
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Seite 16
Frühjahr / Sommer 2015
Becksteiner Winzer ausgezeichnet
Die Berliner Wein-Trophy gilt weltweit als größter OIV-Wettbewerb. Dort verkosteten
120 Juroren mehr als 3.500 eingereichte Weine. Gleich mehrere Medaillen gingen
an besonders edle Tropfen der Becksteiner Winzer sowie die Auszeichnung ‚Beste
Genossenschaft
Deutschland 2014‘.
Letztere ist ein großartiger Erfolg für die
Tauberfranken. „Wir
sind sehr stolz auf
diese Auszeichnung,
die einzigartig ist in
unserer 120-jährigen
Firmengeschichte“, kommentiert Michael Braun,
Geschäftsführer der
Becksteiner Winzer.
„Denn dieser Erfolg
beruht ja auf der
Weinfass am Ortseingang.
Bilder: WG Beckstein Vielzahl
unserer
Becksteiner Winzer wurden in Berlin zur „Besten Genossenschaft Deutschlands
2014“ gekürt.
prämierten Weine der Jahrgänge 2011/2012 und zeigt uns, dass wir mit unserer
konsequenten Qualitäts-Strategie auf dem richtigen Weg sind.“ Alle prämierten
Weine entstammen der Premiumlinie ‚Kilian‘. Seit 2006 werden auf rund acht
Hektar Selektionsweine angebaut. Das bedeutet eine bewusste Reduzierung des
Ertrags auf 45 Hektoliter pro Hektar, optimales Lesegut und besonders viel Geschmack und Aroma in den Trauben. „Natürlich liegen solche Weine in einer höheren Preisklasse und die Flasche kostet ab 10 Euro, aber der exzellente Tropfen ist
jeden Cent wert“, schwärmt Kellermeister Steffen. Hervorragende klimatische Bedingungen (cool climate) sowie die deutschlandweit einzigartigen, besonders mineralhaltigen Muschelkalkböden im Taubertal bieten optimale Voraussetzungen
für die Weinberge und den Ausbau erlesener Weine. Im Jahr 1894 von ursprünglich
18 Mitgliedern gegründet, bilden die Becksteiner Winzer heute die drittälteste Winzergenossenschaft Badens. Die insgesamt 276 Hektar Rebfläche werden von 354
Winzern aus rund 20 umliegenden Weinorten bewirtschaftet.
Alexander Spinner jetzt Erster Kellermeister im Winzerkeller Hex vom Dasenstein –
neuer leichter Wein: Feinklang 9,5%
Die Kellerwirtschaft beim Winzerkeller Hex vom Dasenstein und dem Weingut Villa
Heynburg steht nun in der Verantwortung des ersten Kellermeisters Alexander Spinner. Damit gab Marco Köninger seine Doppelfunktion ab und ist fortan als Geschäftsführender Vorstand vollständig für die Geschäftsleitung verantwortlich.
„Alexander Spinner betrachtet die Weine sehr detailliert, ist sehr zuverlässig,
sehr gut organisiert und hat einen guten Draht zu unseren Winzern“, lobt Geschäftsführer Köninger die Qualitäten des erfahrenen Kellermeisters. Zuvor hatte
Spinner über 20 Jahre hinweg das Weingut Schloss Neuweier bis zu dessen Verkauf
zunächst als Verwalter und dann als Kellermeister geführt. Unterstützt wird Spinner
im Keller von Ludwig Basler als zweitem Kellermeister und von Weinküfer Tassilo
Viel, der im Betrieb ausgebildet wurde.
Spinner hatte von einer Portugal-Reise die Idee zu einem leichten Wein mitgeDas Führungsduo des Winzerkellers Hex vom Dasenstein, Marco Köninger und
Alexander Spinner.
Bild: Susanne Wagner
Die beste Adresse
res für
Ettenheimer Weine
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Weingenuß pur, probieren und genießen.
Öffnungszeiten: Di. – Sa. 9:00 – 13:00 Uhr und Di. – Fr. 15:00 – 19:00 Uhr,
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bracht. Was dort der Vino Verde, ist in Kappelrodeck künftig der „Feinklang 9,5%“,
ein leichter Wein mit wenig Alkohol. Damit reagiert der Winzerkeller auf die Anforderungen des Marktes, vor allem der Gastronomie, nach Weinen mit niedrigem Alkoholgehalt. „Auf dem Weinmarkt gibt es nicht viele trockene Leichtweine“, resümiert Marco Köninger. Möglich wird das durch niedrigere Mostgewichte und spätere
Reife in den höher gelegenen Lagen des Achertals. Der niedrige Alkoholgehalt wird
auf natürliche Weise erreicht. Durch die lange Reifephase ist die Aromaausprägung
dieser Lagen sehr prägnant. „So ist das Achertal ein wenig das Dourotal in Portugal, denn auch dort reifen die leichten Sorten auf höher gelegenen Hängen“.
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
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Seite 17
Wein und Schwarzwald können punkten
Weinparadies Ortenau kommt beim Verbraucher an / Künftig noch mehr Pauschalen für den Gast
Das Weinparadies Ortenau hat sich weiter in den touristischen Netzwerken verankert. Mit dem Genussreigen 2014 kamen zahlreiche neue Besucher in die Ortenau.
Neue Werbemittel, weitere touristische Pauschalen und das bundesweite Treffen
der Weinerlebnisführer positionierten das Weinparadies noch besser.
Neu aufgelegt wurde die Veranstaltungsbroschüre mit Angeboten rund um den
Wein. Ebenso in neuer Auflage von 50 000 Exemplaren ist die große Faltkarte zum
Ortenauer Weinpfad erschienen. 5 000 Exemplare gibt es in französischer Sprache.
Neue Rundwege wie das „Durbacher Weinpanorama“ oder die „Alde Gott Panoramarunde“ und der „Engelssteig“ in Bühlertal tragen dazu bei, die Besucher an
Wein und Reben heranzuführen. Wie die Leiterin für Weintourismus, Gunia Wassmer
weiter schilderte, ist das Weinparadies auch im Bereich Social Media gut unterwegs. Sie bietet den Mitgliedsbetrieben an, deren Angebote in facebook aufzunehmen. Die gemeinsam erstellten Medien kämen beim Publikum immer besser an,
sagte Claus Haberecht, zuständiger Dezernent beim Landkreis Rastatt. Er sprach
von „heller Begeisterung“, die das Weinparadies bei der Grünen Woche in Berlin
geweckt habe. Es sei die beste Entscheidung gewesen, Tourismus und Wein zusammenzuführen. „Das muss wachsen, damit es ins Bewusstsein kommt. Wir
sind auf dem richtigen Weg. Zusammen mit dem Schwarzwald können wir punkten.
Da kommen auch positive Ansätze für die Weinwirtschaft heraus.“ Bei ihrem Rückblick auf den Genussreigen 2014 stellte Gunia Wassmer vor allem die RiverboatParty in Karlsruhe und die Veranstaltung „Winzer, Wein und Wohngenuss“ in Rheinau-Linx als Highlights heraus. Bei den Wahlen wurde als neuer stellvertretender
TOP Ten Spätburgunder
Wie immer in stilvoller Atmosphäre des Schwarzwald Resorts ’Dollenberg‘, begrüßt
von Hausherr Meinrad Schmiederer und kulinarisch verwöhnt von Sternekoch Martin Herrmann, wurden die Ortenauer Spätburgunder TOP TEN Betriebe 2014 bekannt gegeben. Den ersten Platz belegt das Weingut Heynburg / Kappelrodeck, gefolgt von der Oberkircher Winzer eG und der Affentaler WG Bühl eG. Bei den trockenen Rotweinen lag das Weingut Bimmerle aus Renchen–Erlach vor der Affentaler
WG und der WG Waldulm eG.
Rotwein Gala im Relais & Châteaux Hotel Dollenberg. Bild: Hubert Matt-Willmatt
Neu aufgestellt hat sich der Vorstand des Weinparadies Ortenau, v.l. der scheidende stellvertretende Vorsitzende Andreas Laible, Georg Lehmann (Kassierer),
Stephan Danner (Beisitzer), Dr. Ralf Schäfer (Vorsitzender), Gunia Wassmer, Marco
Köninger (Beisitzer), Reiner Durban (Beisitzer).
Bild: Susanne Wagner
Vorsitzender in Abwesenheit Josef Rohrer vom Weingut Schwörer Durbach gewählt.
Andreas Laible hatte sein Amt aus betrieblichen Gründen zur Verfügung gestellt.
Als neue Beisitzer wurden Marco Köninger, Winzerkeller Hex vom Dasenstein Kappelrodeck und Stephan Danner, Durbacher Winzergenossenschaft gewählt. Georg
Lehmann von der Rammersweierer WG ist neuer Kassierer. Als Vertreter der Weingüter wurde Matthias Wolf vom Weingut Schloss Ortenberg ins Gremium berufen.
WEIN
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Seite 18
Frühjahr / Sommer 2015
Genussbotschafter Baden-Württemberg des Jahres 2014:
Margot, Werner, Michael Weber, Wein- und Sektgut Weber GbR / Restaurant Weber
Familie Weber ist bekanntlich in Ettenheim mit seinem unverwechselbar vielfältigen Angebot an badischen Weinen und Spirituosen zu Hause – ebenso bekannt dürfte der Hut sein, den Seniorchef Weber immer zu tragen pflegt. Familie
Weber wurde nun verdientermaßen zu Genussbotschaftern des Landes BadenWürttemberg ernannt: „Das Weingut mit seinen Spezialitäten wurde bereits
mehrfach bei internationalen, nationalen und regionalen Wettbewerben ausgezeichnet. Mit der
besonderen architektonischen
Gestaltung des
Weinguts (siehe
wein&mehr
02/14) setzt Familie Weber ZeiSetzt Maßstäbe in Sachen Weingut-Architektur.
chen und signaBild: Annika Burg lisiert damit Of-
Neues
fenheit, Gastfreundschaft und Transparenz im Sinne einer nachvollziehbaren,
gläsernen Produktion. In ihrem Restaurant ist eine regionale und frische Küche
zu Hause. Neben der Produktion von Wein hat sich die Familie auch der traditionellen Produktion von Walnüssen verschrieben und pflegt dabei auch die
Tradition des Badischen Trüffels (eingelegte grüne Walnüsse). Neben den Angeboten aus Keller und Küche bietet Familie Weber touristische Angebote wie
beispielsweise Wanderungen an. Dadurch vermitteln sie ihren Gästen, in welcher Kulturlandschaft Produkte erzeugt und welche Arbeit zum Beispiel im
Weinberg zu leisten ist.“
Die Genussbotschafter haben sich um die kulinarische Qualität und um das
vielfältige Genusserbe in Baden-Württemberg besonders verdient gemacht. Mit
den beiden Familien erhöht sich die Zahl der „Genussbotschafter Baden-Württemberg“ auf 30. Die seit 2008 ausgezeichneten Preisträgerinnen und Preisträger stammen aus der Spitzengastronomie und von Spitzenweingütern, aus
dem Lebensmittelhandwerk, unter anderem Bäcker, Brauer, Käseproduzenten
und ein Konfitüren-Hersteller sowie aus der Landwirtschaft.
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Breisgau/Freiburg
Das Lehener Bergle – ein historisches Weinanbaugebiet
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Panographie von Lehen beginnend beim Gasthaus zum Löwen nach Osten bis zum Ortsrand.
Der heutige Freiburger Ortsteil Lehen wird
schon 1618 als Weindorf erwähnt, was
auch die Abbildung eines Winzermessers
im Gemeindesiegel erklärt. Während ein
Stich von Merian das Lehener Bergle als
rundum bebauten Weinberg zeigt, werden
heute immerhin noch auf sieben Hektar
Reben mit einem Ertrag von ca. 30.000 bis
40.000 Liter angebaut. Ab 1826 florierte
der Weinhandel, denn bis Ende des Jahrhunderts und dem Beginn der Reblausplage, betrieben das lukrative Geschäft zwei
Gastwirte und der damalige Pfarrer. Die
Erntemengen, die akribisch zur Erfassung
der Steuern verzeichnet wurde, schwank-
ten 130 Liter / Hektar in einem Notjahr, wie
es 1890 zu beklagen war und satten
10.000 Litern / Hektar im Jahre 1866.
Das 30 m hohe, 500 m breite und 1,5 km
lange Lehener Bergle weist einen geologisch interessanten Untergrund auf, der
weit in die Vorgeschichte zurück reicht. So
ließen sich früher in den heute nicht mehr
zugänglichen Schwarzkalkbrüchen Ammonshörner / Ammoniten und weitere Fossilien finden. Im Lehener Bergle wurde ein
basaltischer Wackengang nachgewiesen,
der wohl auch für eine frühere vulkanische
Tätigkeit stehen kann.
Im Bauernkrieg erlebte Lehen ebenfalls
Bild: Joergens
unruhige und revolutionäre Zeiten, denen
man beim 500. Jahrestag des Bauernaufstandes von 1513 gedachte. Der Zeitpunkt
des geplante Bauernaufstands wurde verraten; an den revolutionären Umtrieben
war der legendäre Joß Fritz unter dem politischen Symbol des Bundschuhs und der
Losung ‚Gerechtigkeit und Freiheit‘ wieder
einmal in Erscheinung getreten.
In Freiburg-Lehen bieten ein Gang durch
die Reben und der Besuch des 3,4 km langen Bundschuhpfades mit 14 informativen
Schautafeln und der Bundschuh-Eiche des
Holzbildhauers Thomas Rees ein beeindruckendes Erlebnis.
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
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Seite 19
26. Freiburger Weinkost (31. Juli – 10. August 2014)
Ziel der Freiburger Weinkost ist es, vor allem
Gäste aus dem Ausland, den heimischen und
speziell den auf Freiburger Gemarkung erzeugten Wein verkosten zu lassen. Der August
ist Freiburgs stärkster touristische Monat, der
Anteil ausländischer Gäste an den Übernachtungen macht dann 45% aus, in den übrigen
Monaten liegt er bei um die 30%. Acht Erzeugerbetriebe repräsentieren 700 ha Freiburger
Rebflächen, was 15% aller badischen Rebflächen ausmacht. Die an die 30 vorgestellten
Weine und Sekte kommen dabei aus den drei
Weinbaubereichen Breisgau, Tuniberg und
Markgräflerland. Mit einem Solaris befand
sich darunter ein PIWI-Vertreter, aber auch
zum ersten Mal ein Sauvignon Blanc und ein
Chardonnay – Sorten, die mit einer Klimaveränderung vermehrt ins Badische wandern.
Winzer Bernhard Schätzle (Weingut Schätzle
am Lehener Bergle) vom Organisationskomitee der Freiburger Weinkost meinte zum Wein
des frischen und filigranen Jahrgangs 2013,
er „tanze auf der Zunge“.
Die 27. Freiburger Weinkost findet vom 31. Juli bis 9. August 2015 statt.
Bild: Katharina Wieland Müller/pixelio
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Breisgauer Straße 52
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Tel. 0761-8 55 09
Fax 0761 - 8 02 16
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Weinliste: www.weingut-schaetzle.de
Seite 20
Neues
WEIN
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aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Frühjahr / Sommer 2015
Breisgau
Generation PINOT – der Name ist Programm
Badens junge WinzerInnen stellten Anfang März, wie schon seit drei Jahren, die
Weine des neuen Jahrgangs an einem Samstagnachmittag im Historischen Peterhof der Uni Freiburg vor. Das Schwergewicht der Präsentation liegt dabei immer
auf den Weinen der Burgunderfamilie, doch auch andere Rebsorten wurden angestellt. Zahlreiche Besucher konnten sich von Badens junger Winzergarde die
Weine vorstellen lassen und in angenehmer Atmosphäre die ebenfalls jungen Weine verkosten. 28 Mitglieder waren vor Ort, die WG Königschaffhausen-Kiechlinsbergen eG, die Kaiserstühler WG Ihringen eG, das Staatsweingut Freiburg, der Kai-
Vor allem ein junges Publikum lässt sich immer wieder gerne zur Generation
Pinot einladen…
Bild: Natalie Henninger
serstühler Winzerverein Oberrotweil eG und der Winzerkeller Hex vom Dasenstein.
Vertreten waren auch die Wein- & Sektgüter Gerhard Karle, Edwin Menges, Weber
und Harteneck, das Bio-Weingut Rieger und die Weinhäuser Rabe und Bettina
Schumann, ebenso wie die Weingüter Hubert Lay, Andreas Hiss, Trautwein, Kiefer,
Hanspeter Weiß, Schloss Ortenberg, Scherer, Zotz, Martin Waßmer, Josef Ambs,
Maximilian Bohnert, Stefan Hess, Martin Faber, Freiherr von Gleichenstein, Weingut Weishaar, und Zähringer. „Die Mitglieder der Generation PINOT sind sehr gut
ausgebildet, haben internationale Erfahrung, sind ausnahmslos qualitätsorientiert
und bereit, Verantwortung zu übernehmen. "Pinot" im Namen steht nicht nur als
Markenname für die bedeutendsten Rebsorten Badens, sondern auch für das Bestreben nach internationalem Erfolg, natürlich auch mit anderen badischen Rebsorten“ meint Natalie Henninger.
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
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Auf den Spuren des historischen Weinbaus
2012 fand in Stegen-Eschbach die 900-Jahrfeier statt. Im Zuge der historischen Forschungen stieß man rasch auf den Weinbau, der an den Hängen des Tals bis zur Zerstörung der Weinberge durch die Reblausplage im späten 19. Jahrhundert bestanden
hatte und worauf auch Gewannnamen wie ‚Rebberg‘ heute noch hinweisen. Zum Fest
wollte man an diese Vergangenheit anknüpfen und mit Christoph Graf und Jakob Kult
taten sich weitere fünf Genossen zusammen und legten in den ‚Berlachen‘ einen zwei
Ar großen Rebberg an, der mit 30 % Grau- und 60% Spätburgunder sowie 10% Gewürztraminer bestockt wurde. Daraus wird dann der, nach dem badischen Dichter Joseph Viktor von Scheffel (1826-1886, Der Trompeter von Säckingen‘) benannte ‚Scheffelwein‘ gekeltert, wie er auch im benachbarten Glottertal aus alten Rebanlagen (vor
1970) gewonnen wird. Die Eschbacher Hobbywinzer freuten sich über 85 Oechslegrad
und teilen sich nun gerecht die erzielten 100 Liter untereinander auf…
Neues
Christoph Graf (li) und Jakob Kult verkosten ihren Eschbacher Jungwein aus 2014.
Bild: Beate Kierey
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt
Tuniberg
Merdingen – traditioneller Weinbau – WG seit fast 90 Jahren
Wer kennt ihn nicht den sanften und doch vollmundigen Spätburgunder ‚Merdinger
Bühl‘? Auf der gesamten Lage wird der Wein nach den Richtlinien des ‚umweltschonenden Weinbaus‘ des Landes Baden-Württemberg angebaut. Die Gegend unter den
Merdinger Weinlagen sind Kalksteinfelsen, die mit einer mächtigen Löss- und Lehmschicht bedeckt sind. Es verwundert bei diesen günstigen Bodenverhältnissen und
dem bekanntlich gemäßigten Klima nicht, dass schon in alten Urkunden des 13. und
14. Jahrhunderts vom Weinbau in Merdingen berichtet wird.
Seit 1927 besteht die Winzergenossenschaft, die heute mit 350 Mitgliedern an die 85
Hektar bewirtschaftet – der Spätburgunder nimmt mit 70% bei einer Traubenmenge
von 1.000 Tonnen einen Spitzenplatz ein. Insgesamt beträgt die Rebfläche in Merdingen
240 Hektar. Auf anderen Lagen, wie dem Attilafelsen gedeihen Müller-Thurgau, Grauburgunder, Gewürztraminer, Muskateller und Weißburgunder. Goldprämiert präsentieren sich aktuell ein Spätburgunder Merdinger Bühl Rotwein, Qualitätswein (2013) und
ein Merdinger Bühl Grauer Burgunder Kabinett trocken (2013).
Seit 1961 werden die Weine der WG im Badischen Winzerkeller in Breisach ausgebaut
– die Vermarktung erfolgt über das Weinhaus Merdingen und natürlich auch über den
Badischen Winzerkeller.
Das Dorfbild bestimmen die mächtige Barockkirche, die im 18. Jahrhundert durch
den berühmten Baumeister Bagnato errichtet wurde, einige Fachwerkhäuser sowie
ein stattliches Rathaus. Das Frühlingsfest am Weinhaus wird traditionell im April
durchgeführt, am 14. Mai folgt der Tuniberg-Tag mit Aktivitäten aller Tuniberger Winzergenossenschaften und eine besondere Veranstaltung ist das Merdinger Gassenfest,
das vom 04. – 07. September stattfindet.
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FAX 07664/931615
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■ Martina Sehringer
Hauptstr. 1a, Tel. 07664/2945
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Weberstr. 27, Tel. 07664/2434
WEIN
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Seite 22
Frühjahr / Sommer 2015
Auftakt in den Weinfrühling
Bereits die 23. ‚Tuniberg Weintage‘ am 21. und 22. März in Freiburg-Tiengen
Am Wochenende des 21. und 22. März präsentierten die Tuniberger Winzerinnen
und Winzer ihre Weine zum 23. Mal bei den ‚Tuniberg Weintagen‘ im Tuniberghaus in Freiburg-Tiengen. Die Bereichsprinzessin Kaiserstuhl-Tuniberg, Verena
Ambs, führte ambitioniert durch eine beeindruckende Weinprobe. Gute Laune
und eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Weinen machten für die Besucher
als auch die Organisatoren dieses Weinwochenende am Tuniberg wieder zu ei-
nem Erlebnis. Das Weinangebot betrug an die 70 Weine. Unter ihnen überwog
das Angebot an (weißen) Burgundern, die zu 60% auf den Rebflächen des Tunibergs angebaut werden. Nicht umsonst wird das kleine, aber feine Anbaugebiet als ‚Burgunderoase Badens‘ bezeichnet. Spritzige, elegante Weiße- und
Graue Burgunder mit mineralischer Prägung und herrliche Spätburgunder Rot-
Lassen Sie sich’s gut gehen bei badischer Küche und
Merdinger Weinen.
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Tuniberg Weintage.
Bild: Badischer Winzerkeller
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Besuchen Sie unsere Weintage
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vom 25. bis 28. September 2015
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weine, samtig, vollmundig mit großem Ausdruck, sind das Markenzeichen dieser Weinlandschaft, abgerundet durch den spritzigen Müller-Thurgau mit intensiven Fruchtnoten und aromatischen Muskateller und Gewürztraminern, die
ihr ganz eigenes Geschmacksprofil entfalten. Neben den Weinen und Sekten
konnten auch die ersten Weine des Jahrgangs 2014 verkostet werden, die einen
sehr hochwertigen Jahrgang versprechen.
Winzergenossenschaft
Gottenheim
Telefon 07665-9477210
Winzerverein Munzingen
Telefon 07664-910822 und 2700
und 93160 und 2945 und 2434
Winzergenossenschaft
Merdingen
Telefon 07668-995498-0
Winzergenossenschaft
Tiengen
Telefon 07664-1342
Winzergenossenschaft
Niederrimsingen
Telefon 07664-2624
WEINHAUS der Winzergenossenschaft Opfingen
Telefon 07664-6139970
und Tel. 07664-1744
Winzergenossenschaft
Oberrimsingen
Telefon 07664-5855
Winzergenossenschaft
Waltershofen
Telefon 07665-7431
WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
Neues
Seite 23
aus den badischen Weinbauregionen
Kaiserstuhl
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Zweite Ihringer Weinkost
Am 17. Mai laden 13
Weingüter und die
beiden Winzergenossenschaften Ihringen
und Wasenweiler
zum zweiten Mal zur
Ihringer Weinkost
ein. Die Weinpräsentation findet am
Zahlreiche Besucher bei der ersten Ihringer Weinkost.
Sonntag, 17. Mai
Bild: Marita Karle 2015 von 11- 18 Uhr
auf dem Staatsweingut Freiburg, Gutsbetrieb Blankenhornsberg in Ihringen am Kaiserstuhl statt.
Da die Premiere der Ihringer Weinkost im Juni 2014 ein großer Erfolg war, beschlossen die Organisatoren eine Wiederholung, um die Veranstaltung zu einer festen Größe werden zu lassen.
In beeindruckender Umgebung auf dem Staatsweingut Freiburg, Gutsbetrieb Blankenhornsberg können die Gäste bei der Ihringer Weinkost nicht nur die atemberaubende Aussicht über das Rheintal genießen, sondern auch die Weine der teilnehmenden Betriebe verkosten, direkt mit dem Winzer diskutieren, Fragen stellen und
den Lieblingswein – und das gab es in dieser Form noch nie am Kaiserstuhl – direkt
mit nach Hause nehmen. Auch in diesem Jahr steht eine Rebsorte der Ihringer Winzer im Rampenlicht: der Weiße Burgunder. Im mediterranen Kaiserstühler Klima sowie den warmen, tiefgründigen und kräftigen Böden in exponierten, trocken-warmen
Lagen findet er ideale Voraussetzungen.. www.ihringer-weinkost.de
Bunte Vielfalt beim
Grauburgunder-Symposium 2015
vom 19. - 21. Juni
Auch werden sie wieder geehrt: die tollsten Tropfen beim Grauburgunder-Symposium 2015. Der jährliche Wettbewerb um den Internationalen Grauburgunder-Preis
am Kaiserstuhl wird international ausgeschrieben und ausgerichtet von der Interessengemeinschaft Grauburgunder-Symposium, Breisach in Zusammenarbeit mit
der Naturgarten Kaiserstuhl GmbH.
Die Ehrung der Siegerweine wird am Freitag, 19. Juni um 18.30 Uhr stattfinden;
ab 20 Uhr sind alle Wein- und Gourmetfreunde zur Kellerparty in Kellers Keller,
Vogtsburg-Oberbergen eingeladen. Dort kann die bunte Vielfalt der Siegerweine probiert, beim Flying Dinner mit Musik außerdem über die Sieger diskutiert werden.
Tickets für die Party gibt’s im Vorverkauf bei www.naturgarten-kaiserstuhl.de.
Am Sonntag, 21. Juni findet von 15 bis 21 Uhr eine große öffentliche BurgunderPräsentation mit Verkostung der Siegerweine im festlichen Rahmen des Konzerthauses in Freiburg statt.
Weinproben sollten bis 11. Mai eingegangen sein, Infos unter www.naturgartenkaiserstuhl.de.
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Breisach am Rhein – Stadt der
badischen Weine und Sekte
Kellerführungen mit Wein- oder Sektprobe
Kochen und Genießen im Weinkeller
Kulinarische Weinproben
Prickelnde Zeitreise bei Geldermann
Kellerkrimi im Badischen Winzerkeller
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Neues
Frühjahr / Sommer 2015
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aus den badischen Weinbauregionen
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Kaiserstuhl
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für ihren Ruländer Eiswein die höchste Auszeichnung
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Nur fünf Weine werden beim Weinwettbewerb „Mondial des Pinots“ im
schweizerischen Sierre mit der Höchstauszeichnung „Großes Gold“ gekürt.
Darunter ist ein Achkarrer Schloßberg
Ruländer Eiswein „Bestes Fass“ der WG
Achkarren aus dem Jahrgang 2010. Der
Siegerwein ist damit der einzige Deutsche unter den Gewinnern der „Médaille
Grand Or“, während sich die Winzergenossenschaften Sasbach, JechtingenAmoltern und Oberrotweil jeweils eine
von insgesamt 12 verliehenen Goldme- Kellermeister Christoph Rombach und Geschäftsführer Waldemar Isele freuen
sich über die Auszeichnung.
Bild: WG Achkarren
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und
Neues vom Badischen Winzerkeller in Breisach
Dr. Peter J. Schuster hatte beim Badischen Winzerkeller im Januar 2013 die
Leitung des Vorstandsressorts Produktion
/ Oenologie übernommen. Nach nun zwei
Jahren erfolgreicher Tätigkeit wurde der
Vertrag von Herrn Dr. Schuster weiter verlängert und dies auch ganz offiziell bei der
Informationstagung der vollanliefernden
Winzergenossenschaften im Badischen
Winzerkeller bekanntgegeben. „Herr Dr.
Schuster hat seit Eintritt seine Aufgaben
mit viel Engagement, Fachkenntnis und
menschlichem Umgang wahrgenommen“,
konstatierte Aufsichtsratsvorsitzender
Eckart Escher vor allen anwesenden Winzerinnen und Winzern. „Wir sind mit ihm
und der Entwicklung, gerade auch im
technischen Bereich, sehr zufrieden und
freuen uns auch weiterhin über die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.“ Dr. Peter J. Schuster, Jahrgang
1955, studierte Lebensmittelchemie an
der TH Darmstadt und der Uni Münster, an
welcher er das Staatsexamen als Staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker ablegte. Die Promotion erfolgte an der ETH
Zürich, zusätzlich erwarb er den MBA an
der renommierten Business School INSEAD in Fontaineblau. Die beruflichen Stationen führten über zwei Schweizer Unternehmen der Lebensmittelindustrie und
der Rudolf Wild GmbH & Co. KG, Heidelberg schließlich zur Erbslöh Geisenheim
AG, wo er über 15 Jahre als Geschäftsfüh-
rer und Vorstand neben der Unternehmensleitung die Bereiche Produktion, Entwicklung, Qualitätsmanagement und Export verantwortete. Gerade aus dieser
breiten, auch internationalen Aufgabenstellung ist eine sehr enge Verbindung zur
Weinwirtschaft entstanden.
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Weitere Zusammenarbeit besiegelt - Aufsichtsratsvorsitzender Eckart Escher
(rechts) gratuliert Dr. Peter J. Schuster (links) im Rahmen der Informationstagung
der vollanliefernden Winzergenossenschaften im Heinrich Hansjakob Hof des Badischen Winzerkellers.
Bild: Badischer Winzerkeller
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Frühjahr / Sommer 2015
Kellerparty
KELLERPARTY
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in Kellers Kellerwirtschaft
in Kellers Kellerwirtschaft
Siegerwein
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Siegerweineverkostung
des international ausgeschriebenen Grauburgunderpreises
werden
Freitag, 19.06.2015 | 18.30 Uhr
mit Flying 2015
Dinner
in am
Oberbergen
bekannt gegeben. Ab 20.00 Uhr sind Wein- und Gourmetfreunde
Freitag,
19.06.2015
20.00
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zur Kellerparty
im Weingut |
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Keller
in Vogtsburg-Oberbergen
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in Kellers Kellerwirtschaft
Siegerweinverkostung
mit Flying Dinner in Oberbergen
Freitag, 19.06.2015 | 20.00 Uhr
eingeladen. Die Siegerweine können bei einem Flying-Dinner
mit köstlichen Gaumenfreuden und Musik probiert werden.
Preis pro Person: 95 € | Keine Abendkasse
Best of Burgunder
im Konzerthaus Freiburg
Zahlreiche Kaiserstühler Weinerzeuger und Winzer aus der
Gastregion Südtirol werden im Konzerthaus in Freiburg am Sonntag,
21.06.2015 | ab 15.00-21.00 Uhr Weiß-, Grau- und Spätburgunder
präsentieren. Ebenso können die Siegerweine des international
ausgeschriebenen Grauburgunderpreises 2015 verkostet werden.
Preis pro Person: 15 € | ermäßigter Eintritt für Studenten
und Schwerbehinderte 10 €
BEST OF
BURGUNDER
Ticketbestellung:
Burgunderpräsentation
im Konzerthaus
Naturgarten Kaiserstuhl GmbH
Zum Kaiserstuhl
| 79206
Breisach
in Freiburg
mit 18
der
Gastregion
Südtirol
Tel. 07667 906850 | [email protected]
Sonntag,
21.06.2015 | ab 15.00 Uhr
www.naturgarten-kaiserstuhl.de
www.internationales-grauburgunder-symposium.de
WANDERERLEBNIS
KAISERSTUHL-TUNIBERG
NATURGARTEN
Gipfeltreffen Kaiserstühler Jungweine
Eröffnung der Wein- und Wandersaison 2015
Sonntag, den 03.05.2015
Wandertipps für Ihre individuelle Wanderung:
Für Langstreckenwanderer
(Tagestour, ca. 6-7 Stunden)
„
Endingen – Neunlindenturm - Ihringen
(Kaiserstuhlpfad, Gesamtstrecke 21,3 km)
„
Endingen – Neunlindenturm - Ihringen
(Neunlindenpfad, Gesamtstrecke 17 km)
Geführte Wanderungen – unsere Vorschläge
„
09:00 Endingen (P Stadthalle, ca. 5-6 Std.),
Kaiserstuhlpfad mit Genuß, Gerda Kauschat,
Anmeldung: 07642 689990
„
10:00 Ihringen (Bahnhof, ca. 3 Std.) „Kaiserstuhl
hautnah“ mit dem Kaiserstühler Gästeführer
Karl-Heinz Reinbold, Anmeldung: 07668 9343
„
10:00 Achkarren (P Castellberghütte, ca. 2,5 Std.),
Cut Off - warum und wie wird die Rebe geschnitten? Mit dem Kaiserstühler Gästeführer Hans Peter
Linder, Anmeldung 07642 5525
Für Mittelstreckenwanderer
(Halbtagestour, ca. 3-4 Stunden)
„
Vogelsangpass – Neunlindenturm - Ihringen (Start
Parkplatz Vogelsang, Gesamtstrecke ca. 10 km)
„
V.-Bickensohl – Neunlindenturm – Ihringen (auf
dem Kaiserstuhlpfad) (Start Winzergenossenschaft
V.-Bickensohl – Eichgasse – Neunlindenturm Ihringen, Gesamtstrecke ca. 10 km)
Für Kurzstreckenwanderer
(Vierteltagestour, ca. 2,5-3 Stunden)
„
I.-Wasenweiler – Neunlindenturm - Ihringen
(Start Wasenweiler Bahnhof – Liliental – Adlerhorstsattel – Neunlindenturm - Ihringen, Gesamtstrecke ca. 8 km)
Traktor-Transfer (4 Euro pro Person): Ab Bahnhof
Ihringen: 12.00 Uhr und 14.10 Uhr bis Fernsehturm.
Rückfahrt ab Fernsehturm: 17.10 Uhr
Wanderkarten sowie Informationsmaterial erhalten
Sie bei den Tourist-Informationen des Kaiserstuhls.
Info-Telefon: 07668 9343
BEST OF
BURGUNDER
Burgunderpräsentation im Konzerthaus
in Freiburg mit der Gastregion Südtirol
Sonntag, 21.06.2015 | ab 15.00 Uhr
Lieber Wander- und
Weinfreund,
ein besonderes Erlebnis erwartet Sie
am Sonntag, den 03.05.2015 dem WeinWanderWochenende 2015
Wandern Sie auf herrlichen Themenpfaden
oder dem Qualitätsweg „Kaiserstuhlpfad“
durch die Genussregion Kaiserstuhl-Tuniberg
und steuern Sie den höchsten Gipfel
des Kaiserstuhls mit dem historischen
Neunlindenturm an. Dort werden Sie
ab 13.00 Uhr vom Schwarzwaldverein
herzlich empfangen. Außerdem wird Ihnen
die Weinprinzessin Kaiserstuhl/Tuniberg
Verena Ambs die Neuheiten in Sachen
Wein vorstellen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.naturgarten-kaiserstuhl.de
WEIN
&mehr
Seite 26
Neues
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Frühjahr / Sommer 2015
Markgräflerland
10. Markgräfler Gutedel-Tag auf der Badischen Weinstraße am 14. Mai
Feierliche Eröffnung um 11.00 Uhr in Laufen/Sulzburg durch die Markgräfler Weinprinzessin Melissa Fünfgeld
Das Markgräflerland feiert wieder seinen Gutedel. Am Himmelfahrtsdonnerstag
(14. Mai) lädt der Markgräfler Wein e.V. zum 10. Markgräfler Gutedel-Tag auf der
Badischen Weinstraße zwischen Staufen und Müllheim ein. Entlang der 14 Kilometer
langen Strecke präsentieren auch in diesem Jahr wieder rund 30 Winzerbetriebe
ihre 100 Gutedel-Weine und Gutedel-Sekte zur Verkostung. Die L125 ist an diesem
Tag von 10.00 bis 18.00 Uhr für motorisierte Fahrzeuge gesperrt – sie gehört dann
alleine den Fußgängern, Radfahrern und Inlineskatern.
Ab 18.00 Uhr steht ein Bustransfer zur Verfügung, der ausgehend von den beiden
Endstationen in Müllheim und Staufen, die Gäste in die verschiedenen Orte entlang
der Strecke zurückbringt.
Die Markgräfler Weinprinzessin Melissa Fünfgeld wird den Gutedel-Tag um 11.00
Uhr in Laufen / Sulzburg feierlich eröffnen. Bis zu 20.000 Besucher zieht die größte
Gutedelweinprobe der Welt entlang der Badischen Weinstraße alle zwei Jahre an. Gutedel-Tag lädt zur größten Gutedelweinprobe der Welt ins Markgräflerland.
Bild: Markgräfler Wein e.V.
Die Tour beginnt in der Staufener Altstadt und endet in Müllheim im Markgräfler Lindenhof sowie bei den Weingütern Dörflinger und Engler. Sie führt zugleich durch
eine der schönsten Gegenden des Markgräflerlandes mit seinen hügeligen Reb- landschaften und den idyllischen Weinorten wie Grunern, Ballrechten-Dottingen,
Laufen, Britzingen und Zunzingen. Mit regionalen Gaumenfreuden,vom einfachen
Vesper bis zur gutbürgerlichen badischen Küche, warten auch die zahlreichen Stände und Gaststätten an allen Orten der Strecke auf.
Das VDP-Weingut in Schliengen bezog sein Renommee von seiner Besitzerin Rose- Für gute Stimmung sorgt auch in diesem Jahr wieder ein vielfältiges musikalisches
marie (Roy) Blankenhorn, die den Betrieb, der seit 1847 in Familienhand war, in Rahmenprogramm. www.markgraefler-wein-ev.de
fünfter Generation führte. Der Käufer des Betriebs mit 25 ha ist der gebürtige Bahlinger / Kaiserstuhl Martin Männle. Er betreibt in Freiburg eine Rechtsanwaltskanzlei
und wird sich in Zukunft um den 25 ha großen Betrieb in Schliengen kümmern, dem
aber Roy Blankenhorn als Beraterin zur Seite steht. Das Weingut Blankenhorn teilt
damit die Entwicklung zahlreicher historisch gewachsener Weinbaubetriebe in Familienhand, wenn kein Nachkomme den Betrieb weiter führen will oder kann.
Wein und Musik, das passt gut zusammen, dachte sich Fabian Zähringer vom Weingut
Zähringer / Heitersheim und tat sich mit Art Director Marcus Kraft aus Zürich zusammen. Aus dessen Bestsellerbuch ‚Don’t Eat the Yellow Snow‘ (2012) wählten die beiden drei Songs aus, welche nun als Weinedition erhältlich sind.
Die Edition ‹Pop Music Wisdom› verbindet die Lieder mit dem Charakter edler
Cuvée-Weine: einem Weiss-, einem Rot- und
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fache
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einem Roséwein. Zum Weisswein wird empm
up
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Gute
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fohlen: You’ve got a Friend (Carole King) zum
Gewin
Rotwein: Walk on the Wild Side (Lou Reed)
und zum Rosé: Let the Sunshine In (The 5th
Dimension)
Es handelt sich dabei um biologisch-dynamisch
angebaute Weine, des seit 1844 im
Spitzenweine aus dem Markgräflerland
für anspruchsvolle Genießer
Familienbesitz befindlichen Weinguts. Die
Flaschen wurden von Marcus Kraft in Handtäglich Gratis-Degustation
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr
schrift gestaltet wurden. Auf dem dazugehöSamstag 9 bis 13 Uhr · Sonntag 10 bis 13 Uhr
rigen Blog www.popmusicwisdom.com wird
Kleinfeldele 1 · 79424 Auggen · Tel. (0 76 31) 36 80-0
jede Woche ein weiterer „Ratschlagsong“ Die drei von Marcus Kraft gestalteten
Weinstraße 48 • 79295 Sulzburg-Laufen • Tel. (07634) 560516
Bild: Weingut Zähringer
veröffentlicht! www.weingut-zaehringer.de Flaschen
Weingut Blankenhorn verkauft
Weingut Zähringer, Heitersheim:
Weinedition ‹Pop Music Wisdom› Pop-Song-Titel mit passendem Wein
WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
Seite 27
Gutedel Cup 2015 in Badenweiler
Am Donnerstag, 23. April 2015 findet um 19.00 Uhr die feierliche Verleihung des 19.
Gutedel Cups im Kurhaus von Badenweiler statt. Zum Empfang werden die Gäste mit
einem Glas Gutedelsekt begrüßt. Bei der Internationalen Gutedelprämierung werden
in diesem Jahr die besten Gutedel-Weine des Jahrgangs 2014 aus dem Markgräflerland, aus Saale-Unstrut sowie aus den schweizerischen Anbaugebieten ausgezeichnet. Die begehrten Gutedel-Trophäen überreicht die Markgräfler Weinprinzessin
Melissa Fünfgeld. Im Anschluss lädt der Markgräfler Wein e.V. zur Verkostung der
prämierten Weine ein, bei der die Gäste für eine Verkostungspauschale (inklusive
Glas) von 5 Euro pro Person bis zu 30 Weine genießen können. Zusätzlich wird auch
in diesem Jahr wieder ein kulinarisches Buffet angeboten. Der Eintritt zur Veranstal-
Neues
tung und der Begrüßungssekt sind frei.
Mit nahezu 200 Anstellungen ist der Gutedel Cup eine der größten Gutedelprämierungen überhaupt. Er wird in diesem Jahr Die begehrten Gutedel-Trophäen.
Bild: Markgräfler Wein e.V.
in den vier Kategorien „Qualitätswein
trocken“, „Gutedel Kabinett trocken“,
„Gutedel Selektion trocken“ und „Gutedel edelsüß“ für die besten Gutedel-Weine aus
Deutschland und aus der Schweiz vergeben. Die Weine werden am 13. April 2015 von
einer rund 25-köpfigen Jury aus Journalisten, Fachhändlern, Gastronomen und Önologen aus Deutschland und der Schweiz verkostet.
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Bodensee
Immer mehr Weintouristen entdecken den Bodensee - die internationale Weinregion Bodensee
Seit Jahrhunderten prägt der Weinbau um
den Bodensee die Landschaft und die
Menschen mit ihren Bräuchen. Der erste Rebstock wurde auf der Insel Reichenau im Jahre 818 unter Abt Heito I.
gepflanzt. Die Klöster Reichenau, Ittingen, Fischingen, St. Gallen und Salem
benötigten Messwein und waren neben
dem Adel lange Zeit die wichtigsten
Weinberg-Besitzer am Bodensee. 1881
wurde in Hagnau auf Anregung von
Pfarrer Heinrich Hansjakob eine der ersten badischen Winzergenossenschaften gegründet, die sich um reelle Preise
und ein gesichertes Einkommen für die
Winzer bemühte.
In der grenzüberschreitenden Weinregion Bodensee ziehen aktuell zehn Partner
aus Tourismus und Weinbau an einem
Strang.
Diese starteten 2013 mithilfe eines Interreg IV-Programmes der Europäischen
Union und der Schweizer Eidgenossenschaft zur Förderung des Internationalen
Weintourismus am Bodensee.
Sie setzen sich aus den Tourismusorganisationen Internationaler Bodensee Tourismus GmbH, Schaffhauserland Tourismus, Thurgau Tourismus St. Gallen Tourismus und Bodensee-Vorarlberg Tourismus GmbH zusammen. Die Branchenverbände der Winzer BodenseeWein e.V.,
Schaffhauser Blauburgunderland, Thurgau-Wein und Rheintal Wein gehören
Weinberge bei Meersburg.
Bild: Internationale Bodensee Tourismus GmbH
ebenso dazu und neben Deutschland und
der Schweiz sind nun seit Anfang des Jahres auch die Vorarlberger Winzer im Verbund. Der Vorarlberger Wein gilt auch im
Weinland Österreich als Besonderheit.
Die Winzerinnen und Winzer am Bodensee sind Reiseziel für Kultur- und Genussreisende, und auch Aktivurlauber
haben ihre Freude an den Wegen entlang
der Weinberge. 2015 steht die Region
wieder mit einer Menge an weintouristischen Angeboten in den Startlöchern.
Die Genusshöhepunkte 2015 sind die
BodenseeWein-Messe im Dorniermuseum in Friedrichshafen. 29 Weinbaubetriebe rund um den Bodensee stellen am
18. April 2015 die aktuellen Jahrgänge
vor. Am 1. Mai stehen in der Deutschschweiz und im Fürstentum Liechtenstein
fasst alle Kellertüren offen und die Winzer
laden zum Besuch von Rebberg und
Weinkeller ein. Im gesamten Wonnemonat
kann man sich dann gänzlich verwöhnen
lassen. Entweder man tummelt sich auf
dem Genussfestival in Schaffhausen oder
auf der Gourmetwoche im Thurgau. Ausgesuchte Spitzengastronomen bekochen
ihre Gäste nach allen Regeln der Kochkunst und kredenzen zu jeden Gang Weine
der ansässigen Winzer.
Die Highlights des Sommers bilden das
‚Komm und See‘- Festival am bayerischen Bodensee im Juli oder das Reichenauer Wein und Fischerfest am ersten
Augustwochenende. Anfang September
sticht dann wieder das Bodensee-Weinschiff für eine kulinarische Rundreise in
See! Drei Traditionsweingüter stellen an
Bord der ‚Bludenz‘ eine Auswahl ihrer
schönsten Bodenseeweine vor.
Wer sich am PC sitzend in die Weinregion Bodensee entführen lassen möchte,
schaut sich am besten den humorvollen
Kurzfilm „Flaschenpost“ auf der Website
an. Vier qualitätsverrückte Winzer aus der
Weinregion Bodensee versuchen sich
darin zu übertreffen, wer von ihnen den
besseren Wein macht. Dafür lassen sie
sich Ungewöhnliches einfallen. Ein amüsanter und witziger Film, der mit Charme
von Weinmachern am See inmitten einer
wunderbaren Landschaft erzählt und mit
echten Winzern als Schauspielern gedreht wurde.
Auf dem gemeinsamen Internetauftritt
www.weinregion-bodensee.com finden
Reisende und einheimische Tagesausflügler per Mausklick schnell und einfach
zu Festen und Veranstaltungen in der
Weinregion Bodensee. Die Seite ermöglicht zudem die Suche nach Winzern,
Weinbergen und -kellern mit besonderen
Events. Hier kann man auch recherchieren, wer den köstlichen Wein zum Abendessen gekeltert hat und wo der gute Tropfen vor Ort direkt beim Erzeuger gekauft
werden
kann.
www.bodensee.eu
[email protected]
Seite 28
WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
Die Asiatische Kirschessigfliege Drosophila suzukii sorgte für
erhebliche Nervosität und Schäden
Beate Kierey
ie kleine Fliege stammt ursprünglich aus Südostasien, wurde erstmals 1916 in Japan entdeckt und
begann sich in den 1930er Jahren über
China, Hawai und die USA auszubreiten,
bis sie schließlich 2009 in Spanien, Frankreich und Italien ankam. Sie erreichte
2011 Österreich, die Schweiz und nun
auch Deutschland. Dabei bevorzugt sie
nicht nur (rote) Traubenbeeren, auch Himbeeren, Brombeeren, Pflaumen, Heidelbeeren und Nektarinen schädigt sie.
Für die Winzerinnen und Winzer ist sie
durch ihre enorm schnelle Vermehrung zu
einem echten Problem geworden. So sägt
der Schädling die Haut der Traubenbeere
an und legt seine Eier darin ab. Dabei tritt
Saft aus, auf dem sich in wenigen Stunden
Essigbakterien ansiedeln und die Traube
für die Weinproduktion unbrauchbar werden lassen.
Schon nach zwei Wochen pflanzt sich bereits die nächste Generation der Fliege fort.
tierische Schädlinge‘ zur Asiatischen fenbar Wälder und ausgedehnte BuschKirschessigfliege Drosophila suzukii strukturen als Überwinterungsorte eine
forscht.
entscheidende Rolle.
BK: Ihre erste Flugzeit beginnt Anfang
BK: Haben die frostklaren Winternächte März, bei einer Temperatur über zehn °C,
2014/15 die Population der Kirschessig- die Haupflugzeit hat sie im Oktober, wenn
fliege reduzieren können?
die Traubenbeeren ihrer süßen BestimDr. Michael Breuer: Frosttemperaturen mung entgegenreifen. Wann kann man sie
im Winter führen in der Regel zur Redukti- wirksam bekämpfen?
on der Population. Dabei konnte festge- Dr. MB: Wann die Tiere auftreten und wie
stellt werden, dass insbesondere Tempe- sich die Population aufbaut, hängt entraturperioden mit stark wechselnden scheidend von den WitterungsbedingunTemperaturen um den Gefrierpunkt dem gen und dem Fruchtangebot ab. Eine BeTier zusetzen. Eine endgültige Aussage, kämpfung ist immer dann angebracht,
wie viele Tiere aus der Winterperiode in wenn die Kirschessigfliege in einzelnen
das Frühjahr starten, kann erst in den Kulturen so zahlreich auftritt, dass Schänächsten Wochen nach dem weiteren Mo- den nicht ausgeschlossen werden können.
nitoring der Kirschessigfliege mit Fallen Wünschenswert wäre natürlich, die Tiere
getroffen werden.
möglichst frühzeitig im Jahr zu dezimieren,
BK: Welches Klima und welche Umge- etwa wenn sie aus der Winterruhe kombungssituation bevorzugt die Fliege?
men. An solchen Bekämpfungsstrategien
Dr. MB: Die Art fühlt sich bei moderaten wird am Staatlichen Weinbauinstitut in
Temperaturen am wohlsten. Frosttempe- Freiburg und an anderen Forschungsinstiraturen überlebt das Tier nur in geschütz- tutionen gearbeitet.
Beate Kierey hat im Staatlichen Weinbau ten Verstecken. Bei großer Hitze im Som- BK: Mit welchen unterschiedlichen
Institut Freiburg Dr. Michael Breuer getrof- mer (über 30°C) stellen die Weibchen die Maßnahmen bekämpften die Betriebe
fen, der im Fachbereich‚ Ökologie und Eiablage ein. Für den Winter spielen of- letztes Jahr den Schädling, was hat sich
D
Dr. Michael Breuer
Bild: WBI
als wirkungsvoll erwiesen? Wird die finanzielle Belastung für die Winzer nicht noch
höher?
Dr. MB: Ziel vieler Maßnahmen ist es, es
der Fliege in den Weinbergen möglichst ungemütlich zu machen. Die Kirschessigfliege bevorzugt schattige Bereiche mit hoher
Luftfeuchte. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört daher eine moderate Entblätterung der Traubenzone, die Schaffung einer möglichst lockeren Traubenstruktur um
den Unterwuchs niedrig zu halten. Dieses
sind Arbeiten, die für die Faulnisprävention
bei vielen Betrieben bereits seit Jahren gemacht werden.
BK: Wie kann eine chemische Regulierung erfolgen, wenn die Kirschessigfliege
unmittelbar vor der Ernte gesunde Trauben befällt und kein Insektizid mehr eingesetzt werden kann? Und wie sieht es
mit natürlichen Gegenspielern aus?
Dr. MB: Die zugelassenen Insektizide haben eine gesetzlich verankerte Wartezeit,
die zwischen Applikation und Lese eingehalten werden muss. Die Kirschessigfliege
ist in unserem Ökosystem ein Neuling.
Über die Gegenspieler ist daher hier noch
wenig bekannt. Auch dies ist ein Forschungsbereich der verschiedenen Institutionen.
BK: Das im letzten Herbst eingesetzte
Insektizid Spintor und Piretro Verde zur
Bekämpfung der Kirschessigfliege setzt
nun aber auch den Bienen zu. Wie können
die Imker ihre Bienen davor schützen,
Frühjahr / Sommer 2015
bzw. was können die Winzer dafür tun, damit die Bienen nicht gefährdet werden?
Auch für Wasserorganismen ist der Wirkstoff Spinosad sehr giftig. Geht für den
Menschen eine Gefahr von dem Spritzmittel aus?
Dr. MB: Das Ministerium für Ländlichen
Raum und Verbraucherschutz BadenWürttemberg hat bereits sehr früh im vergangenen Jahr einen Runden Tisch mit Vertretern aus dem Weinbau, dem Obstbau
und den Imkern initiiert. Die Zusammenarbeit und Abstimmung hat hervorragend geklappt. Die Imker haben in der Reifephase
der Weintrauben ihre Völker möglichst aus
dem Bereich der Weinberge ferngehalten.
Die Anwendung der Insektizide wurde in
die frühen Morgenstunden bzw. in den
Abend verlegt, d.h. zu Zeiten, wenn keine
Bienen fliegen. Dies hat zugleich den Vorteil, dass zu dieser Zeit die Kirschessigfliege besonders aktiv ist und daher auch effektiver bekämpft werden kann.
Bei sachgerechter Anwendung sind die
eingesetzten Insektizide für den Menschen
nicht gefährlich. Die genannten Mittel sind
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auch in vielen Bereichen im ökologischen
Landbau zugelassen.
BK: Inwieweit hilft die Überwachung mit
sogenannten ‚Domfallen‘, die aussehen
wir durchsichtige Smoothie-Becher und
mit Essig oder Rotwein gefüllt in die Reben
gehängt werden? Und wo hängt man solchen Domfallen wirksam auf? Hilft diese
Maßnahme auch in Obstplantagen oder
im Kleingarten beispielsweise bei meiner
Brombeerhecke?
Dr. MB: Diese Fallen dienen in erster Linie
dem Monitoring. Erste Versuche, diese Fallen auch für den Massenfang von Kirschessigfliegen einzusetzen, waren in den
meisten Fällen noch nicht sehr erfolgreich.
Man arbeitet aber daran, die Fallen noch
attraktiver zu machen und so die Effizienz
zu steigern. Dann könnten sie sicherlich
auch im Haus- oder Kleingarten angewandt werden.
BK: Stehen Sie in der Forschung mit unseren Nachbarn im Elsass und in der
Schweiz im Austausch?
Dr. MB: Das Staatliche Weinbauinstitut
arbeitet in einem Netzwerk mit vielen an-
ITK: Kontrolle beim Gärprozess
Hubert Matt-Willmatt
Vor über 30 Jahren begann Hubert Kienzler
in den leerstehenden Räumen der Grundschule in Vogtsburg-Achkarren seinen EinMann-Betrieb, der in den Bereichen
Schläuche, Armaturen, Arbeitsschutz,
Kautschuk, Kunststoffe aktiv wurde. Mitten
im größten zusammenhängenden Weinanbaugebiet Deutschlands gehörten von Anfang an viele Winzer und Kellermeister zu
den Kunden der ITK. Deren Anliegen und
Probleme, wie das Handling und die Lagerung von Barrique-Fässern oder die
Steuerung einer schonenden Gärung fanden in der Entwicklung innovativer Hilfsmittel und praktischer Werkzeuge für den
gesamten Bereich der Kellereitechnik eine
Lösung.
sungen ist es erforderlich, die Gärgefäße
gegen das schädliche Eindringen von Keimen zu verschließen. Gäraufsätze aus
Glas sind werkstoffbedingt oft Ursache
für Unfälle. Dieser Nachteil wurde durch
geeignete Werkstoffe ausgeschlossen.
Die einzelnen Gäraufsätze werden in
der Regel zu einem Drittel mit einer
wässrigen Lösung (keimtötendes Mittel)
aufgefüllt. Gase, die bei der Gärung entstehen, können durch eine Sperrflüssigkeit entweichen, so bleibt das Eindringen
von Keimen (durch Staub, Essigfliegen...) unterbunden. Das untere Rohrende der Gärröhren wird mittels eines verschließenden Gummi- oder Silikonstopfens auf den jeweiligen Behälter aufgesetzt. Am oberen Gärrohrende kann bei
Gärröhren – wie der Wein atmen kann Bedarf ein Schlauch zur Ableitung der
Gärgase (Kohlendioxyd) angeschlossen
Beim Vergären von zuckerhaltigen Lö- werden.
Seite 29
Bilder: WBI
deren deutschen, europäischen und außereuropäischen Forschungsinstituten
zusammen. In vielen gemeinsamen Treffen werden die Erfahrungen und Forschungsergebnisse ausgetauscht. Auch
Kolleginnen und Kollegen aus Frankreich
und der Schweiz gehören diesem Netzwerk an.
BK: Haben Sie die asiatische Kirschessigfliege Drosophila suzukii für den diesjährigen Weinjahrgang 2015 im Griff oder
werden die Winzer mit einer neuen Welle
überrascht werden?
Dr. MB: Derzeit kann über die Populationsentwicklung in 2015 noch keine Aussage gemacht werden. Das muss das weitere Monitoring zeigen. Da die meisten
Winzer im letzten Jahr bereits erste Erfahrungen mit der Kirschessigfliege sammeln
konnten, werden die Betriebe sicherlich in
dieser Saison routiniert mit diesem Schädling umgehen.
■
Wärmetauscher für
bequeme Temperaturregelung
bei Gärung und
Säureabbau
Füllstandsanzeiger mit deutschem
Patent innovativ und praktisch
Die Wärmetauscher aus flexiblem Edelstahlwellrohr sind durch die große
Oberfläche der gewellten Schläuche
ideal dafür geeignet, die Temperaturregelung nach oben und unten in sehr einfacher Weise zu regulieren und können
wegen ihrer Flexibilität in fast alle Gebinde problemlos eingebracht werden.
Bei großen Behältern eignen sich „offene“ Ausführungen besonders gut, denn
die eingebrachte Energie kann sich dabei sehr gut verteilen. Dank der widerstandsfähigen Bauteile lassen sich die
Geräte mit einer Laugebehandlung problemlos von Weinsteinanlagerungen
befreien.
Um allen Anforderungen gerecht zu
werden, stehen verschiedene Varianten, Durchmesser und Baulängen zur
Verfügung.
Das patentierte System zeichnet sich dadurch aus, dass die Pflege rund um das
Barriquefass äußerst komfortabel und produktschonend durchgeführt werden kann.
■ Der Füllstand ist durch den glasklaren
Zylinder jederzeit sichtbar.
■ Entstehende Gase entweichen kontinuierlich durch ein integriertes Einwegeventil.
■ Sowohl die Probenentnahme als auch
das Nachfüllen des Füllstandzylinders sind
durch das Verschlusselement (Gebrauchsmusterschutz) komfortabel durchzuführen.
■ Durch die große Nachfüllöffnung ist die
Armaturenreinigung ebenso simpel durchführbar.
Das rundum praktikable und optisch gelungene System wurde gemäß den Anforderungen von praxiserfahrenen Kellermeistern entwickelt und kann auf verschiedene Tankgrößen angepasst werden.
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Frühjahr / Sommer 2015
Bühl-Bühlertal – roter Wein und
blaue Zwetschge
Lebensfreude von 123 bis auf 1.038 Meter Höhe
Hubert Matt-Willmatt
D
ie Stadt Bühl, als Ort erstmals
1283 erwähnt, hat eine bewegte
Geschichte zu verzeichnen und
diese ist eng mit dem Weinbau verbunden.
Im Standardwerk zu Badens Frühgeschichte von Heunisch und Bader kann
man bereits 1857 lesen, dass Bühl ein ‚gewerbereiches Städtchen mit vielbesuchtem Wochenmarkt‘ war. Seit 1403 besitzt
der Flecken das Marktrecht. Ebenfalls sind
die Ursprünge einer Industrialisierung festzustellen, wenn es heißt, dass eine ‚Tür-
kisch-Garnfabrik‘ existierte und ein lebhafter Handel mit Flachs und Hanf im Gange war. Zahlreiche Hanfstampfen siedelten
sich am Mühlbach an – das Gebiet heißt
heute noch ‚Hänferdorf‘. Befördert wurde
der überörtliche Handel sicherlich durch
den Bau der Eisenbahn im Jahre 1845. Einige bedeutende Industrieunternehmen,
man denke nur an so renommierte Namen
wie Luk oder Uhu, haben in der Großen
Kreisstadt mit den neun Ortsteilen ihren
Sitz.
15. / 16. Mai
Bühler
Zwetschgenfest
Zw
etschgenfest
Doch auch der Weinbau im früher selbständigen Eisental mit dem Nebenort „Affentahl“ wird von Heunisch und Bader lobend erwähnt: „Lebhafter Anbau von Rothwein, worunter vorzüglich der von Affenthal
sich an Geschmack an die besseren Sorten
Burgunders anschließt und kaum durch
den jährlichen Ertrag die Nachfrage
deckt….“ Auch Karl Julius Weber erwähnt
bei seiner um 1855 erfolgten Reise durch
das Großherzogtum Baden: „Nicht ferne
(liegt) der für viele Männer noch interessantere Ort Affental, wo der herrliche deutsche Burgunder wächst.“ Das Tal soll den
Namen von einer Kapelle bekommen haben, deren Glocken zum täglichen Ave Marie läuteten. Das Ave-Tal wurde zum Affental und inspirierte dann die 1908 gegründete Winzergenossenschaft, den berühmt
gewordenen Affen ab 1949 auf den Flaschen anzubringen. Einige Sondereditionen zeigen dieses Motiv als historische Reminiszenz mit dem kupferfarbig auflackierten Affenrelief immer noch, das
nicht nur ausländische Touristen lieben.
Die Affentaler Winzergenossenschaft eG.
Bühl, die mit 225 Hektar Rebfläche alle
Weinorte der Stadt vereint, hat 980 Mitglieder und wird von Dr. Ralf Schäfer geleitet. Der Sortenspiegel weist 43% Riesling,
37% Spätburgunder, 6% Müller-Thurgau
auf. Die restlichen 16% verteilen sich auf
die Weißweinsorten: Weißer Burgunder,
Grauer Burgunder, Sauvignon Blanc,
Scheurebe, Chardonnay, Gewürztraminer /
Traminer und die Rotweinsorten: Merlot,
Lagrein und Cabernet Dorsa.
Modern und schlicht gehaltene Etiketten
schmücken die häufig prämierten Weine,
für die Kellermeister Leo Klär verantwortlich zeichnet. Die Winzergenossenschaft
bietet unter dem Motto ‚Wein erleben‘ Veranstaltungen und Weinproben unterschiedlichster Art an – www.affentaler.de.
Zahlreiche Freizeitaktivitäten lassen in
und um Bühl keine Langeweile aufkommen: Entlang des neuen Engelsteigs, der
durch eine der steilsten Weinberglagen
Europas und vorbei an historischen Einzelstock-Rebanlagen führt, kommt man an
Trockenmauerbereichen vorbei, die für seltene Pflanzen und Tiere ein bevorzugter Lebensraum geworden sind. ‚Wandervorschläge rund um Bühl & Bühlertal‘ gibt es
in der Tourist-Information Bühl, ebenso einen informativen Flyer, der einen Stadtrundgang ideal begleitet. Eine besondere
Aussicht bis nach Straßburg hat man von
der Burgruine Windeck, die um 1200 errichtet wurde. Auch für Radler bietet das
Gebiet der Rheinauen ein abwechslungsreiches und ebenes Revier – während die
11. bis 14. September
zztival
hl 2015
11. Oktober
www.buehl.de
Blick auf das Bühler Rebland über Affental und Altschweier zum Schartenberg.
Frühjahr / Sommer 2015
Stadtmuseum Bühl
Mountainbiker sich sportlich bis hinauf auf
den Höhenzug der Schwarzwaldhochstraße betätigen können. Wer es gemütlicher
mag, der unternimmt mit einer Gruppe eine
Planwagenfahrt durch die Eisentaler Reben – selbstverständlich mit integrierter
Weinprobe.
Die Geschichte Bühls wird im neuen
Stadtmuseum lebendig – dabei haben die
Sammlungen „im vorbildlich sanierten Gebäude einer ehemaligen Bäckerei in der
Schwanenstraße 11 ihr endgültiges Zuhause gefunden. Passenderweise ist dieses aus dem Jahre 1668/69 stammende
Haus das zweitälteste Wohnhaus Bühls.
Wie geschaffen für ein Stadtmuseum“
meint der Leiter des Stadtgeschichtlichen
Instituts/Stadtmuseum Michael Rumpf
und fährt fort: „In den Bereichen Stadtgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Lithografie/Fotografie und dem vierten Bereich
zum Thema Religionsgeschichte wird die
facettenreiche Vergangenheit Bühls wieder zum Leben erweckt. Anschauliche Exponate, gut recherchierte übersichtliche
Texttafeln und interaktive Stationen machen den Besuch des Stadtmuseums Bühl
zu einem kurzweiligen und spannenden
Erlebnis. Die grüne Hand, die überall auf
Schubladen, an Bildschirmen, Tonträgern
oder Truhen angebracht ist, lädt wissensdurstige und experimentierfreudige Besucher ausdrücklich zum Aufziehen, Draufdrücken, Anfassen und Ausprobieren ein.
Dabei können Besucher sprichwörtlich
„begreifen“, wie sich das Leben früher angefühlt hat. Der helle, moderne Anbau des
WEIN
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Seite 31
Bilder: Tourist-Info Bühl WG Affental
Stadtmuseums bietet ein Forum für wechselnde Ausstellungen aller Art.“ (Öffnungszeiten: Di 9.00-13.00 Do 14.0018.00 So 14.00-18.00, Führungen nach
Vereinbarung Tel. 07223 940876)
In Bühl weiß man Feste zu feiern: Zu
nennen ist der Weinwandertag am 3. Oktober und natürlich das große Bühler
Zwetschgenfest am zweiten SeptemberWochenende. Wie kommt es zu diesem
Fest? Gibt es einen Unterschied zwischen
einer Pflaume und einer Zwetschge? Die
Pflaume weist eine eher runde Form auf,
die Zwetschge eine eher eiförmige, blauschwarze Frucht. Schon 1888 verfasste
Obstbaulehrer C. Bach eine Definition der
Frucht, die alsbald, obwohl sie ursprünglich und sagenumwoben aus Kappelwindeck stammt, als Bühler Frühzwetschge
(Blaue Königin) ihren Siegeszug angetreten hat: „Das Fleisch ist grünlich gelb, unter der Schale rötlich geadert, außerordentlich saftreich und bei vollkommener
Reife angenehm süßweinsäuerlich.“ 1905
wurden bereits 50.000 Zentner in das
Rheinland verkauft und die Zwetschge
wurde danach in manchen landwirtschaftlichen Betrieben zur Haupterwerbsquelle. Seit 1927 organisiert man in Bühl
das ‚Zwetschgenfest‘, das zuerst ‚Bühler
Obstfest‘ hieß. Mittelpunkt des Umzugs
ist auch heute noch der Festwagen der
‚Blauen Königin‘.
Roh lässt sich die Frucht als Obst verzehren, zum Hauptgang gibt es Zwetschgenknödel und als Zwetschgenkuchen
zieht er nicht nur Wespen an und zur
Verdauung bietet sich ein feines Zwetschgenwasser an. Und wer die Affentaler
Teigzwetschgen noch nicht kennt, dem ist
nicht nur deshalb dringend ein Besuch in
Bühl und in Bühlertal angeraten.
■
Burg Windeck
■ Weitere Informationen:
Tourist-Info Bühl (07223 935332),
[email protected], www.buehl.de
w w w. a f f e n t a l e r. d e
Öffnungszeiten:
Mo.-Fr.: 8 - 18 Uhr
Sa.: 9 - 13 Uhr
So. (März-Dez.): 10 -14 Uhr
Weinproben
Kellerführungen
• Weinbergführungen
• Seminar- &
Tagungsräume
• Event-Location
•
ERLEBEN
Affentaler Winzergenossenschaft Bühl eG
Betschgräblerplatz • 77815 Bühl
Tel.: 072 23-98 98 0
•
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WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
Weinbau
Leonhard Linsenmeier
in Ebringen
Ingrid Hepperle
I
n Ebringen wurde der Weinbau bereits 716 v. Chr. urkundlich erwähnt.
Die im Markgräflerland ausgebauten
Weinsorten wie Gutedel, Weißburgunder,
Grauburgunder, Chardonnay und Muskat
sind auch in Ebringen im Angebot. Doch
Leonhard Linsenmeier, mitten im Weindorf
Ebringen ansässig, geht neue Wege. Er ist
der Einzige im Ort, der sich auf drei bzw.
vier Weinprodukte aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten festgelegt hat: Weißweine:
Bronner – Johanniter, Rotweine: Regent –
Roséwein.
Der Bronner wird deklariert als spritziger
und frisch-fruchtiger Weißwein – Der Johanniter enthält harmonische Fruchtaromen und angenehme Säure – der Regent
gilt als dunkler, körperreicher Rotwein. Der
Roséwein wird als fruchtiger und samtiger
Roséwein angeboten. Alle Produkte werden
trocken ausgebaut.
Die Arbeitsgemeinschaft PIWI International hat sich die Förderung pilzwidertandsfähiger Rebsorten zur Aufgabe gemacht,
diese umweltschonende Art des Weinbaus
zu fördern.
Das Ergebnis sind Bio-Weine von hoher
Qualität. Diesem Kreis hat sich Leonhard
Linsenmeier angeschlossen.
Ein Beispiel am Weißwein Bronner sei
hier aufgezeigt: Beim Stammbaum der
Sorte Bronner gingen verschiedene Kreuzungen aus Frankreich und Deutschland
voraus, die dann mit sibirischen Wildreben
Blick auf den Ebringer Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Gallus und Otmar.
gekreuzt wurden. Das Ergebnis dieses
Weins ist der Bronner. Johann Philipp Bronner war Apotheker in Wiesloch und späterer Weinbauminister des Markgrafen von
Baden. (Ganz nebenbei hat er bei der ersten unerlaubten Spritztour der mutigen
Bertha Benz ihren Mercedes betankt).
Wie Leonhard Linsenmeier erklärt, liegt
das älteste Rebstück der Sorte Bronner
Der schwäbische ‚Revoluzzer‘ vor dem
Schloss, dargestellt von Wolfgang Gruler.
Bilder:Hepperle
(Pflanzjahr 1991) gerade 200 m vom Winzerhof Linsenmeier entfernt. Das herausragende Merkmal ist, dass auf der Parzelle
noch niemals Pflanzenschutzmittel eingesetzt wurden.
Beim Roséwein dominiert sehr stark die
rote Farbe, so dass er nach kurzer Betrachtung und schnellem Genuss auch als Rotwein durchgehen könnte. Dieser Roséwein
unterscheidet sich erheblich von den wohl
bekannten hell leuchtenden Roséweinen,
die aus dieser Region bekannt sind.
Der Genuss der drei bzw. vier Weinsorten
unterscheidet sich eklatant von den bisher
bekannten Markgräfler Weinen. Der Gaumen muss sich an diesen neuen Geschmack gewöhnen, um ihn besser einstufen zu können. Den Weinliebhaber er-
wartet hier auf jeden Fall ein neues Weinerlebnis.
Seit dem Jahre 1580 leben die Linsenmeiers in Ebringen und ebenso lange beschäftigt sich die Familie mit Wein. Im Jahr
1991 begann die Familie, pilzresistente
Sorten anzupflanzen. Dies geschah mit den
Bronner-Reben im Ebringer Sommerberg,
die als Spitzenlage von Ebringen gilt.
1998 folgte die Pflanzung der Regent-Reben. Im Jahr 2000 folgten dann die Johanniter-Reben, ebenfalls auf dem Sommerberg gepflanzt.
Und dann hagelte es Preise: ‚Bester Regent-Rotwein Europas‘ (2003er Regent,
Spätlese, trocken), Internationales RegentForum 2006, eine ‚Bronzene Medaille‘
(2006er Regent, Kabinett trocken), Internationales Regent-Forum 2009, VINUM
stufte den 2009er Regent Spätlese, trocken
als „Wein von überdurchschnittlicher Qualität“ ein (April 2013) und der 2012er Regent Rosé Spätlese trocken erhielt als ‚Bester Roséwein Europas‘ 2013 den Internationalen PIWI –Weinpreis.
In der langen Geschichte der Familie Linsenmeier gab es einen schwäbischen Revoluzzer, der aus dem Remstal stammte.
Der Schauspieler Wolfgang Gruler schlüpft
in die Rolle dieses Rebells und führt die
Gäste u.a. in den Schlosskeller, in dem die
Weine in Holzfässern der Familie Linsenmeier reifen, die dann im Weinhaus von
Ebringen ausgebaut werden.
Pfarrer Seilnacht sorgte 1892 dafür, dass
das flache Satteldach der Pfarrkirche
durch eine hohe Kirchturmspitze ersetzt
wurde. Wer rund um das Dorf Ebringen
wandert, dem ist er heute ein hervorragender Wegweiser. (www.leonhard-weine.de)
■
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
&mehr
Seite 33
Cabito – moderne Bio-Weine, die verführen
E
dgar Rieflin, der seit 30 Jahren
einen der größten Biomärkte
in Freiburg führt, ist der
Schöpfer von Cabito, einer ausschließlich
aus PIWI-Trauben hergestellten und BIOzertifizierten Weinlinie mit mediterranem
Geschmacksbild. Sie wurde 2008 mit
Rieflins langjähriger Kennerschaft der
Bioproduktion von Lebensmitteln erschaffen, seitdem mit einem eigenen Etikett vermarktet und erfolgreich verkauft.
Cabito lehnt sich in der Namensgebung
an Cabernet an, da ein Cabernet Carol
auch der erste Wein dieser Linie war. Die
bereits mehrfach ausgezeichneten Cabitos werden durch seine Firma „andere
weine“ und den Naturkostfachhandel
vertrieben.
Die Sorten Regent, Monarch, Johanniter
oder Solaris, werden später als Cuvée sorgfältig abgestimmt und verbunden. So ist
Cabito Rot ein Cuvée aus Monarch und Regent, der Cabito Weiß ist aus den Sorten Johanniter und Sauvignier gris entstanden.
Derzeit besteht die Cabito-Weinlinie aus
sechs Variationen: Rot, Rot-Fass, Rot-Prior,
Weiß, Rosé und Rosé Secco. Neu hinzugekommen sind die zwei Rotvarianten und der
Cabito-Trester. Die aromatische Vielschichtigkeit ist, wie die Blumenwiese zwischen
den Reben, Garant für die hohe Qualität der
Weine. Das Ökosystem zwischen den Rebzeilen bleibt dank sorgfältiger, bodenschonender Fahrweise der Traktoren erhalten
und verleiht dem Wein Lebendigkeit und
Geschmacksvielfalt. (www.cabito.de) ■
Wein aus Amphoren ...
Hubert Matt-Willmatt
S
elbst im Badischen probieren einige Winzer still und heimlich eine Technik aus, die im Weinbau
schon vor unserer Zeitrechnung bekannt
war. Es handelt sich um den Ausbau von
Weinen in Amphoren – in riesigen Tongefäßen, die zum Teil in die Erde eingegraben
werden und zwischen 400 und 1.500 Litern
fassen können. Sie dienen der offenen
Maischevergärung und danach verschlossen auch ca. acht Monate als Lagergefäße
des jungen Weins, dann bis zur Flaschenabfüllung als Aufbewahrungsort des
Weins. Auf Schwefelzugaben kann verzichtet werden, da die Schalen des Weins weitgehend eine Oxidation verhindern, damit
hängt zusammen, dass die Weine in der
Regel farbintensiver ausfallen.
Die Griechen und Römer waren mit der
Amphorentechnik bestens vertraut, so ist
es auch nicht verwunderlich, dass im
Schwarzmeer- und Mittelmeerraum diese
antike Technik (immer noch) zum Einsatz
kommt.
Ob in der Türkei, im portugiesischen
Alentejo in den riesigen ’Tinajas‘, in
Kroatien oder Sizilien überall ist diese
Form des Weinausbaus geläufig, wenn
es auch immer weniger Personen gibt,
die die Herstellung der Gefäße beherrschen.
Der bekannte Weinkritiker Stuart Pigott
war vor kurzem sehr überrascht, als er
in Georgien mit dieser Technik konfrontiert wurde. Dort gelang es über 1700
Jahre insgesamt 500 (!) eigene Traubensorten zu bewahren. Dazu gehört der Saperavi, der in den traditionellen
‚Qvevris‘, eben Amphoren aus Ton oder
Keramik, ausgebaut wird. Als ‚urwüchsig‘, ‚mit Ecken und Kanten‘, ‚aromatisch‘ und ‚kernig‘ beschreibt Pigott diesen Wein, der dort im Weingut des Deutschen Burkhard Schuchmann ausgebaut wird. „Doch diese Weine taugen
wenig und schmecken selten“, meinte
im Februar 2011 Manfred Klimek in seiner Weinkolumne der ZEIT online.
Bild: Cabito
Mit der Renaissance des biodynamischen Weinbaus und einer ‚ursprünglichen‘ und natürlichen Vinifizierung kam
der Keramik-Amphorenausbau wieder
mehr und mehr in Gebrauch. Die Welle
des Amphorenausbaus schwappte Ende
der 1990er Jahre ins Friaul, wo Josko
Gravner als Pionier fungierte. In Italien
und Österreich, wo der Grüne Veltliner ein
passender Wein zum Amphorenausbau
wurde, fand das ‚irdene Gefäß‘ begeisterte Aufnahme.
Auch in Spanien erinnert man sich in
biodynamisch arbeitenden Betrieben an
die antike Tradition des Weinausbaus in
Amphoren. Jedoch gibt es nur noch einen
Handwerksbetrieb, der diese Kunst beherrscht. Die Gebrüder Parra betreiben
ihren Bioweinbau Inanna (benannt nach
der sumerischen Göttin der Liebe, der
Fruchtbarkeit, aber auch des Krieges…
) seit fast 20 Jahren. Ihr Rotwein ‚Inanna
Tinto‘ wird aus alten Rebstöcken der Sorte Tempranillo gewonnen, der Weißwein
‚Inanna Blanco‘ aus einem Cuvée von
althergebrachten Sorten zusammen mit
einem Sauvignon blanc. Ausgebaut werden die Weine entweder im Holzfass oder
in Amphoren. Dazu haben die Parras
2013 einen zwölfeckigen Kuppelbau errichten lassen, in dem die kosmischen
Einflüsse, das Terroir und die Kräfte des
Bodens direkt und positiv auf den Wein
einwirken sollen. Der Bau ist zudem
energieautark und kommt ohne elektrischen Strom aus – demnach auch ohne
Kühlanlage – die Maischemaschine wird
handbetrieben…
Wer sich selbst einen Eindruck eines in
einer Amphore vergorenen Weins verschaffen möchte, wird im gut sortierten
Fachhandel, z. B. im Freiburger ÖkoweinKeller (Konradstr. 17, 79100 Freiburg –
www.biokeller.de) fündig.
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WEIN
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Seite 34
Frühjahr / Sommer 2015
Das ökologische Wein- und Sektgut Helde
in Jechtingen – Piwis und vegane Weine
Hubert Matt-Willmatt
N
ach Emil Gött, dem heute
(fast) vergessenen Jechtinger Dichter ist die Straße
benannt, in der das Ökologische Weinund Sektgut Helde am Kaiserstuhl seinen
Sitz hat. Nach der etwas verwinkelten
Einfahrt in einen typischen Kaiserstühler
Innenhof, öffnet sich der Blick auf ein
Norbert Helde in der Schnapsbrennerei.
wohlgeordnetes und ausgedehntes Anwesen, dessen Vielfalt man von der
Durchgangsstraße aus nie vermutet hätte. Ein Ladengeschäft mit Probierstube,
eine Brennerei, alle notwendigen Räumlichkeiten eines selbstvermarktenden
Weinbaubetriebs…
Seit 25 Jahren betreiben Bernadette
Bächle-Helde und Norbert Helde in Jechtingen biologischen Anbau, seit 1991
‚Bioland‘ zertifiziert. „Es geht doch auch
ohne Chemie“, meint Norbert Helde lachend und verweist auf seine reich prämierte Produktpalette. Grundlage ist die
durchgehende ökologische Bewirtschaftung des Betriebs. Blütenpracht und Vielfalt sind schön fürs Auge, aber auf Heldes
Parzellen wachsen über dreißig, ein-oder
mehrjährig blühende Pflanzen, wild oder
ausgesät, die als Flach-, Tief- oder Feinwurzler für einen gesunden und lockeren
Humusboden sorgen. Nebeneffekt ist,
dass Bernadette Bächle-Helde diese
Kräuter sammelt und aus den getrockneten Kräutern dann Teemischungen wie
den leckeren Winzertee zusammenstellt.
Da chemische Spritzungen tabu sind,
werden die Pflanzen mit Natriumsilikat in
ihren Abwehrkräften gefördert und Pilzkrankheiten mit Ackerschachtelhalmtee
sowie mit geringen Mengen Kupfer und
Schwefel behandelt. Der Most vergärt bei
minimalem Einsatz von Schwefel mit seiner natürlichen Hefe in Edelstahlfässern.
Da zur Klärung nur pflanzliche Mittel eingesetzt werden, darf sich der Wein auch
als vegan bezeichnen. Es entstehen
Biologische Weine
aus aller Welt
Bei der Internationalen Fachmesse „Mostbarkeiten“ in Österreich errang Norbert
Helde 2014 fünfmal Gold (u. a. den Zibartenbrand) und Silber sowie zwei BronzeAuszeichnungen.
Bilder: Weingut Helde
hochwertige, lagerfähige Weine sowie
Winzersekte und Obstsäfte und dies zu
erschwinglichen Preisen.
Beim 4. Internationalen PIWI-Weinpreis
in Laimburg, Südtirol, wurden Ende 2014
234 Weine aus elf Herkunftsländern verkostet, dort erreichte Norbert Helde zwei
Goldmedaillen, diese für einen 2013er
Secco Muscaris und einen 2011er Cabernet Carbon. Nicht nur diese Auszeichnungen auch die verstärkte Nachfrage nach
Rotweinen mit mediterranen Noten, vor
allem aus dem Gastronomiebereich, veranlassen Norbert Helde den PIWI-Anteil
auf seinen Rebflächen weiter ausbauen.
Seit Generationen wird auch destilliert:
(Stein-)Obst aus alten Streuobstbeständen oder eigenem Anbau, wobei u.a. 300
Hochstämme auch aus Naturschutz- und
landschaftsprägenden Gründen angepflanzt wurden oder Früchte aus Sammlungen, wie zum Beispiel die Brände aus
Vogelbeere oder Holunder. Müßig zu erwähnen, dass der Jechtinger beim jährlichen Wettbewerb des Verbands der Badischen Klein- und Obstbrenner e.V. ebenfalls Goldmedaillen erhält, so 2014 für
die Brände aus Spätburgunder Weinhefe,
Zibarten, Quitten, Schwarze Johannisbee-
ren, fassgereifte Kirsche und einen Rosengeist. Verkostungen lassen sich am
intensivsten mit einer Ausflugstour zu
Heldes bei der sorgfältigen Lese im
Weinberg.
den schönsten Jechtinger Aussichtspunkten verbinden, die das Wein- und Sektgut
organisiert: Termine und Preise / Anmeldung unter 07662 6116, [email protected], www.wein-helde.de.
■
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
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Seite 35
Auf geht’s ins „Goldene Tal“
von Durbach…
Ingrid Hepperle
Bilder: Hepperle
„E
in klein, aber ganz
fruchtbar Ländlin, darin gut Wein und ziemlich Korn wächst“, so rühmt Sebastian
Münster im Jahr 1550 die Ortenau. Obstund Beerenplantagen von stattlicher Größe gesellen sich in dieser einzigartigen
Gartenlandschaft hinzu. Selbst die ganz
jungen Birnenbäume in Durbach tragen
bereits Früchte im Übermaß.
Und was hat es wohl mit der Bezeichnung „Goldenes Tal“ auf sich? Wurde etwa
eine Goldader entdeckt? Herr Vollmer vom
Tourismusamt Durbach gibt, wie aus der
Pistole geschossen, Antwort: „Ja, wissen
Sie, seit vielen Jahren regnet es in großer
Zahl Goldmedaillen auf dieses Weindorf.“
Dass diese Medaillen nicht vom Himmel
fallen, wird für jedermann sichtbar, der intensiv auf die zahlreichen steilen Weinberge blickt, die häufig vor den Haustüren
enden. Da ist einfach harte Arbeit angesagt, sozusagen das ganze Jahr, um solch
großartige Ergebnisse zu erreichen.
Und da war noch eine Besonderheit: Das
Hotel zum Ritter, direkt an der Ortsmitte
angesiedelt. Auch wer dort nie nächtigte
oder speiste, der Ritter von Durbach war
ein Begriff für exzellente badische Küche.
Dieses schöne Fachwerkhaus hat eine
lange Ahnenreihe, die nicht ganz bis zum
Anfang zurückverfolgt werden kann. Im
Pfarrarchiv und Grundbuch von Durbach
aus dem Jahr 1786 können die Besitzverhältnisse nachvollzogen werden. Im Jahr
1921 erwarb dann der Ritterwirt einen
Omnibus und führte auch Ausflugsfahrten
durch. In dieser Zeit wurde auch das erste
Telefon im Ritter-Hotel eingerichtet. Der
Der Rittersche Weinkeller. Bilder: Ritter
Tourismus im Schwarzwald nahm seinen
Anfang.
Ab 1969 ging’s steil bergauf, in dem der
Ritter unter der Leitung von Willi und Helene Brunner neun Mal zwei MichelinSterne erhielt. Während der Bambi-Verleihung in Offenburg empfing der Ritter viel
Prominenz.
Im Jahr 1988 wurde Deutsch-Französische Freundschaft gepflegt, indem Bundeskanzler Helmut Kohl mit dem französischen Staatspräsidenten Francois Mitterrand gemeinsam speiste. Danach wurde
es etwas still – doch 2008 wurde der Ritter kräftig aufgerüstet durch das Düsseldorfer Ehepaar Dominic und Ilka Müller.
Bereits ein Jahr später, am 11.11.2009
wurde das Gourmetrestaurant „Wilder Ritter“ – Küchenchef Christian Baur – wieder mit einem Michelin Stern ausgezeichnet. Es funkelt also wieder wie in alten Zeiten über dem schönen historischen Fachwerkhaus.
Nun erfolgte eine Komplettrenovierung
im März 2008. Erweiterung und Anbau
wurden im November 2013 durchgeführt.
Auch Wellness ist angesagt. Auf 1200 qm
Ritter Spa mit Schwimmbad, Saunalandschaft und Fitnessraum wird für körperliches Wohlbefinden gesorgt. Doch die verschiedenen Wellness-Stationen gleichen
einem griechischen Labyrinthos, in dem
König Minos den Minotauros gefangen
hielt. Nein, hier wird niemand gefangen
gehalten. Hervorzuheben sind die exzellenten Massagen, doch die verschiedenen
Erholungsstationen sind zumindest anfangs schwer entwirrbar.
Der historische Ritter bietet heute viele
Räumlichkeiten für Seminare und Tagungen, wie z.B. für die Teilnehmer der Deutschen Bank – alle in korrektem Jackett
plus Krawatte beim Frühstück erscheinend, bietet die Damenwelt ein Kontrastprogramm, indem Stoffknappheit zu ästhetischen Problemen führt.
Außenansicht des Hotel Ritter.
Die Freundlichkeit und Aufmerksamkeit
des gesamten Mitarbeiterstabs bedarf der
besonderen Erwähnung, die in Sternenhotels oft in kühler Höflichkeit endet. Man
fühlt sich angesprochen und aufgehoben
in diesem Hause.
Schon bei der Zimmerreservierung ist es
ratsam, Plätze vorzubestellen für das
Abendmenü. In der historischen Ritterstube mit dem gemütlichen Ambiente vergangener Zeit wird badisch-elsässische
Küche geboten – der Wilde Ritter – das
Gourmetrestaurant bietet internationale
Küche und der Wintergarten gilt als Hausgastrestaurant.
Als wir im Gourmet – Restaurant zwei
Plätze belegen lassen wollten, war bereits
alles ausgebucht. Was tun? Der Hunger
war groß nach einer Wanderung. Direkt
gegenüber liegt die Durbacher Weinstube.
Nichts wie hin. Hier ist der Treffpunkt der
Einheimischen. Man kommt schnell in Gespräch. „Ja, wissen Sie, wir sind froh,
dass der Ritter wieder da ist, das Dorf wird
belebt. Und schön sind die Oldtimer-Veranstaltungen, die uns auch gefallen. Und
WEIN
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Seite 36
überhaupt, ohne den neuen Besitzer, den
Müller, läuft nichts mehr in Durbach. Er
bringt das Ganze zum Laufen.“ Die Durbacher lachen gerne und sind zufrieden.
An dieser Weinstube rauscht auch der
Durbach vorbei, der schmale, doch beherrschende Wasserlauf. Das Weindorf
und der Dorfbach tragen denselben Namen. Nach kräftigen Regentagen plätschert er eindrucksvoll durch das Wein-
dorf und wird jedes Jahr von herrlichem
Blumenschmuck eingefasst, der auch die
Fachwerkhäuser verschönert.
Am Lindenplatz reitet der Micheliwitsch
auf seinem Besen und bietet badisch-elsässische Küche im Garten und im Restaurant im romantischen Ambiente des
19. Jahrhunderts (Montag geschlossen.
Telefonische Reservierung ist zu empfehlen. Tel. 0781/42118.)
Weingut
Graf Wolff Metternich
in Durbach
I
n unmittelbarer Nachbarschaft des Ritters ist dieses
Weingut angesiedelt. Die monumentale, aus rotem Sandstein gefertigte
Kreuzigungsgruppe ist frommer Wegweiser
und gehört zum Besitz dieses 25 ha großen
Weinguts.
Um es gleich vorneweg zu nehmen: Das
Weingut ist inzwischen in bürgerlicher
Hand, die heutige Besitzerin, Gertraud
Hurrle, erwarb dieses stilvolle Anwesen
1995. Seit dem Jahr 1180 waren Mitglieder
der Straßburger Adelsfamilie „Zorn von
Bulach“ Inhaber des Lehensgutes Schloss
Grohl in Durbach, auf diesem Areal. Dieses
Schloss wurde 1937 fast vollständig abgetragen. Nur die Kellergewölbe blieben er-
Mai
halten, die bis heute als Holzfasslager genutzt werden. Somit ergibt sich eine über
acht Jahrhunderte alte Weinhistorie, die
beeindruckend ist. Doch wie kam es zu jenem klangvollen Namen Graf Metternich?
Im Jahr 1936 erhielt die Reichsgräfin Wolff
Metternich zur Gracht, geb. Freiin Zorn v.
Bulach dieses Weingut. Daraufhin wurde
der Weingutsname von Freiherr Zorn v. Bulach auf Gräflich Wolff Metternich’sches
Weingut geändert. Bis zum heutigen Tag!
Die neue Eigentümerin, Gertraud Hurrle,
hat die historischen Gebäude restauriert,
in neue Kellertechnik investiert und das
Rebgelände terroirgerecht umstrukturiert.
René Huber ist seit dem Jahr 2007 Kellermeister und Außenbetriebsleiter des 25
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Dem Durbach sollte man blindlings folgen. Am idyllisch gelegenen Schwimmbad
vorbei, führt er zu Mirabellenplantagen,
deren Zweige so voll hängen, dass sie gestützt werden müssen. Kleine Holzbrücken
und Sitzbänke führen zu einem erholsamen
Spaziergang, Am Ende stehen wir vor einem italienischen Landschaftsbild: eine
Zypressenallee von beeindruckender Dimension führt weiter in eine blühende
Frühjahr / Sommer 2015
Parkanlage, ohne Zäune oder Gartentore.
Man staunt und ist begeistert. Dahinter
verbirgt sich das Hotel-Restaurant zum
Rebstock, weit gerühmt auch bei französischen Gästen.
Frankreich – einen Sprung über den nahen Rhein - haben auch früh französische
Adelsfamilien unternommen. Und damit
landen wir wieder beim Ritter, um den Spuren drei adeliger Weingüter zu folgen. ■
ha umfassenden Weinguts, der dazu bei- gehören zum Angebot. Alle Weine werden
trägt, dass sich die Goldmedaillen bei der sehr schonend ausgebaut, damit die LeLandesweinprämierung fortsetzten.
bendigkeit erhalten bleibt.
Die Rotweine werden maischevergoren
und im Holzfass ausgebaut, während die
Weißweine in Edelstahltanks lagern. An
vielen Samstagen im Jahr ist Madame
Hurrle im Verkaufsraum anzutreffen, die
mit Temperament und Begeisterung ihren
Wein erläutert, denn für sie gilt: Qualität
kommt vor Quantität.
In direkter Nachbarschaft, etwas erhöht
gebaut, blickt die Pfarrkirche St. Heinrich
Weingut Graf Wolff Metternich.
über zahlreiche Durbacher Dächer hinweg.
Schauen wir doch einfach kurz hinein: Die
Auf Grund eines Rebentausches mit Cha- Ausstattung der Kirche dürfte überwiegend
teau d’ Ypquem 1830 besitzt das Weingut klassizistisch eingestuft werden, also zuden ältesten Sauvignon-Rebberg im Länd- rückhaltende Formen aufweisen. Ab 1577
le. Dieser Rebensaft gilt sozusagen als gab es in Durbach eine protestantische
Metternich’scher Hauswein.
Kirchengemeinde, die durch die Wirren des
Die Weinpalette ist groß: die Klassiker 30-jährigen Krieges wohl untergegangen
Riesling (Klingelberger), Müller-Thurgau, ist, denn bereits 1635 wurde das GottesWeißer und Grauer Burgunder, die Spät- haus von der katholischen Gemeinde beburgunder Rotweine, Eis- und Edelbrände nutzt.
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WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
Seite 37
Weingut
Freiherr von Neveu
Weingut Freiherr von Neveu.
D
er Adel hat es vielfach verstanden, schöne idyllische
Lagen für seinen Besitz zu
schaffen. Schon der Wanderweg zum
Hespengrund ist einladend, und der Anblick des Weinguts auf der Anhöhe ist
exquisit mit den dazugehörenden großzügigen Freiflächen.
Die große Terrasse ist der erste Blickpunkt, während sich im Hintergrund die
langgestreckten Gutsgebäude befinden.
Doch wie kam die französische Adelsfamilie in Badische Ländle? Ein Schloss
an der Loire war einst der Stammsitz der
Familie, obwohl der genaue Ort nie ausfindig gemacht werden konnte. Während
des 30-jährigen Krieges war Charles de
Neveu Söldnerführer. Auf allen Kriegsschauplätzen war er erfolgreich, so z.B.
in Nördlingen, als er 1634 die Schweden
besiegte. Im Jahr 1644 wurde er Stadtkommandant von Freiburg, der von den
Kaiserlichen eroberten Metropole. Zum
Dank für seine militärischen Erfolgt wurde Charles de Neveu, der sich jetzt Carl
nannte, 1650 mit der Landvogtei Ortenau belehnt.
Franz Anton v. Neveu erwarb 1828 das
Weingut Durbach-Hespengrund, das
heute noch in Familienbesitz ist
„Alles braucht seine Zeit“ – ist das
Motto des Weinguts, das bereits in der
6. Generation in Familienbesitz ist. Auf
dieser aussichtsreichen Terrasse zu sitzen bei einem Glas Wein und eventuell
mit einem badischen Vesper, ist ein Genuss!
(Geöffnet: Mittwoch u. Freitag ab 14
Uhr – Samstag, Sonntag und an Feiertagen ab 10.30 Uhr. Weiter ist der EventGewölbekeller ideal für Weinproben und
Festlichkeiten bis zu 90 Personen). Doch
es gibt noch mehr zu entdecken:
Auf einem großen Plakat im unteren
Teil der Anhöhe wird auf das „ForumCulinaire Barbeque und Grillschule“ hingewiesen, aufgeführt von Spitzen- und
Starkoch Gerhard Volk. Umgeben von
dieser grandiosen Natur sollte ein Kochoder Grillkurs besonderes Vergnügen bereiten.
■
Grill Academy – Grillschule
Hespengrund 11 | 77770 Durbach
In Offenburg gibt’s die Kochschule dazu:
Hauptstr. 1 b | 77652 Offenburg
Tel. 0781 / 970 64 68
[email protected]
■
D
der Markgrafen von Baden.
Ihm, dem Landesherrn Carl Friedrich,
haben die Weinliebhaber viel zu verdanken. Er sorgte nicht nur für den Anbau
des Gutedels im Markgräflerland, aus
dem Rheingau holte er die Rieslingtraube
und pflanzte einen Teil des Schlossbergs,
im Gewann Klingelberg, erstmals den
Riesling in „Reinkultur“ an. Ein Erfolgskonzept bis zum heutigen Tag.
Das Weingut Markgraf von Baden ist
seit 2012 Mitglied im VDP – Verein Deutscher Prädikatsweingüter. Ein ansprechender Verkaufsraum im Schloss bietet
eine große Auswahl hochwertiger Weinprodukte an.
Adressen
■ Weingut Markgrafen von Baden
Schloss Staufenberg
Weinstube Schloss Staufenberg
Tel. 0781 / 92 46 58 38
www.markgraf-von-baden.de
email: [email protected]
■ Hotel-Restaurant Rebstock
Halbgütle 30 | 77770 Durbach
Tel. 0781 / 482-0
[email protected]
■ Hotel Ritter
Tal 1 | 77770 Durbach
Tel. 0781 / 93 23 – 0
[email protected]
www.ritter-durbach.de
■ Durbacher Weinstube
Tal 6 | 77770 Durbach
Tel. 0781 / 41537
Montag – Freitag 14 Uhr bis 1 Uhr
Samstag/Sonntag/Feiertag
11 Uhr bis 1 Uhr
Markgraf von Baden
er dritte Adelige im Bunde,
Markgraf von Baden, blickt
aus seiner 380 m hochgelegenen Burganlage auf sein Ländle herab.
Welch ein Ausblick ! Zu Füßen liegen Reben und Wald, die Rheinebene mit dem
Straßburger Münster. Selbst Freiburg
winkt um die Ecke, wenn der Wettergott
gut gelaunt ist.
Zwischen 10 und 11 Uhr früh ist es am
schönsten, wenn Busse und Autofahrer
noch nicht die Burganlage stürmen.
Die Zähringer Herzöge, die großen Städtegründer des Mittelalters, haben 1070
diese Ritterburg erbaut. Seit 1693 ist
Schloss Staufenburg in Familienbesitz
Bilder: Hepperle
Burghügel Markgraf von Baden.
Und hier, auf dieser Burganlage, mit
dieser grandiosen Aussicht, tritt der Durbacher Ritter auf in Gestalt eines
Caterers: Alle Speisen hier oben beliefert
der Durbacher Ritter an die Ausflugsgäste, die inzwischen aus der ganzen Welt
hier anreisen, um deutsche Romantik
und Ortenauer Weine zu genießen. ■
■ Weingut Graf Wolff Metternich
Grol 4 | 77770 Durbach
Tel. 0781 / 427 79
Mo – Fr 8-12 und 13 – 17 Uhr
Sa
10-13 Uhr
www.weingut-metternich.de
email : [email protected]
■ Weingut Freiherr von Neveu
Hespengrund 1 | 77770 Durbach
Tel. 0781 / 411 65
Fax 0781 / 411 69
www.weingut-neveu.de
email: [email protected]
Der Weinverkauf ist täglich
von 9 bis 18 Uhr geöffnet
Seite 38
WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
‚Regio à la carte‘ –
Seit 15 Jahren bietet Nicole Bartoschek
kulinarische Ausflüge ins Elsass, in die Vogesen
und in den Schwarzwald an.
Beate Kierey
Ferme Auberge bei Villé.
ie gebürtige Französin Nicole
Bartoschek stammt aus Paris
und lebt seit 38 Jahren in Südbaden. Sie ist bekennende Schwarzwaldund Elsass-Liebhaberin. Seit dem Jahr
2000 und damit seit genau 15 Jahren bietet
sie genussvolle Entdeckertouren der besonderen Art an. Bei Nicole Bartoschek
heisst es dann: „Einsteigen, zurücklehnen,
genießen und glücklich bei einer Sehenswürdigkeit oder einem Restaurant wieder
aussteigen – eben „Reisen à la carte!“
Die Idee kam Nicole Bartoschek bei einer
Reise durch Kapstadt, als sie ein „genial
individuelles Angebot“ buchte und auf diese Weise die dortigen Weingüter entdecken
konnte. „So eine ausgefallene Idee gab es
damals bei uns noch nicht“, lacht Nicole.
D
Kaum zurück aus Südafrika setzt sie ihre
Idee in die Tat um, erwirbt bei der Industrie- und Handelskammer die Genehmigung zur Personenförderung, kauft einen
Kleinbus und nutzt ihre Ortskenntnis, um
mit viel Esprit genussliebenden Menschen
die Sinnenfreuden des Dreiländerecks näher zu bringen.
Als ‚Ein-Frau-Unternehmen‘ „Regio à la
carte“ folgt sie dem Leitsatz, abseits ausgetretener Touristenpfade unterwegs zu
sein und interessierten Gästen immer wieder etwas Neues zu zeigen.
So bietet sie als Chauffeurin, Reiseleiterin
und Erzählerin von amüsanten Geschichten, Gruppen bis zu sieben Personen im
komfortabel ausgestatteten VW Caravelle
individuelle Genussreisen an. Sie kümmert
sich aber mit viel Engagement auch um die
Reise-Organisation größerer Gruppen. Firmen, Betriebsfeiern, Incentives, VIP-Betreuung, Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern, Vereinsausflüge oder einfach für einen
Ausflug mit der Familie plant und organisiert Nicole je nach Termin, Reiseinhalt
oder Reiseziel und Budget.
So kann die Reise auf eine abgelegene,
aber feine Ferme Auberge, in eine Straußenwirtschaft, ein uriges Gasthaus, in
stattliche Villen, kleine Restaurants, zu Luxus-Menüs in Gastronomie-Tempel oder in
eine feine Teestube führen. Doch immer
noch gibt es Überraschungen im Reiseprogramm: Auf der ‚route des crêtes‘, der Vogesen-Kammstraße, hält sie auf einem
Parkplatz mit weiter Fernsicht an, öffnet
den Kofferraum und serviert …. einen
Crémant. Sie entführt ihre Gäste auf
Wunsch in ausgefallene Museen, zu begabten Schnapsbrennern, in bekannte und
weniger bekannte Weingüter, zu Bio-Winzern, in einen Familienbetrieb mit Marmeladenproduktion, aber auch zu unterschiedlichen Künstlern. An Aktivitäten hält
sie ein breites Angebot bereit: Eine Fahrt
mit dem Kanu auf einer unberührten Wildwasser-Strecke, Ballonfahrten, HelikopterRundflüge oder mit dem Quad durch Wald
und Reben – alles ist, dank ihrer jahrelang
aufgebauten Kontakte, möglich. Bei allen
Partnern bringt Nicole Bartoschek nicht nur
deren Aktivität zur Geltung, sondern vor allem auch die Geschichte der Menschen,
die diese besondere Aktivität anbieten. Sie
liebt die Individualität und bei Ihren Ausflugszielen muss die zwischenmenschliche Atmosphäre stimmen. Für sie muss
ein Tipp nicht nur schön und gemütlich,
sondern vor allem authentisch sein.
Für ihre Gäste ist sie ständig auf der Suche nach neuen Geheimtipps. Sprachkundig dolmetscht sie im Elsass aus dem
Französischen – während ihr liebenswerter französischer Akzent im Schwarzwald
manchmal für erstaunte Blicke sorgt.
„Und das ist mein Reichtum heute, die
Reisen, das Entdecken neuer Landschaften und ihrer Menschen, im Elsass, in den
Vogesen oder im Schwarzwald. Es sind
doch die Beziehungen zu den Menschen,
die uns reich machen, oder?“ lacht sie und
führt weiter aus „ich überrasche die Leute
auf meinen Touren mit ausgesuchter außergewöhnlicher Qualität und jede Gruppe
bekommt ihre individuelle Tour von mir –
voilà, das ist mein Programm!“
■
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
&mehr
Seite 39
oder die ‚Reise mit dem
Genussbus zum Besonderen‘
Apéro am Odilienberg.
Der Klur-Garten.
Bilder: Nicole Bartoschek
WEIN
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Seite 40
Frühjahr / Sommer 2015
Neben Badischen Etiketten befinden sich auch eine große Anzahl Etiketten aus
dem Rheingau sowie etliche Etiketten sehr origineller Prägung unter den SammIm Etikettenmuseum von Schloss Aigle wird die Scherbe einer als Weingefäß ge- lerstücken des Museums in Zunzingen.
Bilder: Winfried Stinn
nutzten Amphore gezeigt, die vermutlich aus dem 2. Jahrhundert n.Chr. stammt.
Sie zeigt die erste Art der Kennzeichnung von Wein. Die Sorte und der Name des
Besitzers sind aufgemalt.
D
ie Aufgabe von Weinetiketten ist
es, den in einer Flasche befindlichen Wein entsprechend der gesetzlichen Vorgaben zu kennzeichnen.
Durch Veränderung der Bestimmungen des
deutschen Weinrechtes ‚verschwanden‘ im
Jahre 1971 zahlreiche Lagenbezeichnungen. Etiketten dieser Lagen wurden zu begehrten Sammlerobjekten. Eine Vielfalt unterschiedlicher Gestaltungen und deren historische Hintergründe lässt das Herz vieler Sammler höher schlagen und ist in
ebenso liebevollen wie fachkundigen musealen Präsentationen zu finden. Das
Weinmuseum in Aigle im schweizerischen
Waadtland der Schweiz und die Sammlung
des Weingutes Dr. Schneider in Zunzingen
Weinetiketten – Gesichter
Weines – von Aigle bis Zunz
Kornelia Stinn
im Markgräflerland sind hierfür sehr gelungene, ja einzigartige Beispiele.
Nicolas Isoz, der Konservator des ‚Museums für Weinbau und Wein‘ in Aigle sagt:
„Das Etikett ist das Gesicht des Weines,
sein Fingerabdruck und sein Ausweis.“
In einem alten Schloss oberhalb der Stadt
und inmitten von Reben gibt das Weinmuseum dem Wein und allem, was mit diesem Thema zusammenhängt, einen sehr
würdigen Rahmen. Dem Bereich der Weinetiketten ist unter dem Thema ‚Gesichter
des Weines‘ ein eigener Saal gewidmet.
Von den 300. 000 Etiketten, über die der
Verein „la Confrérie du Guillon“, der das
Museum 1971 gründete, verfügt, sind hier
1.200 Exemplare thematisch sortiert ausgestellt.
‚Gesichtslose‘ Weinflaschen – solche
eben mit unbeschriftetem Etikett – sollen
gleich zu Beginn der Ausstellung dem Besucher vor Augen führen: das ‚unbeschrieDas Schloss von Aigle (Schweiz), in dem bene Blatt‘ hat keinerlei Ausstrahlung. Die
Teile der Etikettensammlung präsentiert Ausstellung legt in großer historischer
werden, liegt mitten in den Weinbergen. Bandbreite einen Schwerpunkt auf die ein-
heimischen UNESCO-gekrönten Lagen des
Lavaux und zeigt auch speziell kreierte
Jahrgangsetiketten des Vereines. International zeigt sie auch Etiketten von Übersee
wie beispielsweise aus Japan und sogar
ein historisches Etikett brasilianischen
Weines mit dem kuriosen Aufdruck „Reno“
– Rhein. Die meisten Etiketten sind in
Schubladen nach Themen wie „Politik“,
„Cartoon“, „Kunst“, „Tiere“ usw. geordnet.
Besonders hervorzuheben ist die Präsentation der Geschichte des Etiketts.
Die zeitlich am weitesten zurückreichende Weinkennzeichnung, die hier beschrieben und abgebildet ist, wurde im
2. Jahrhundert n.Chr.im alten Ägypten
auf eine Amphore gemalt. Präsentiert
wird als weitere Besonderheit eine Flasche aus dem Jahre 1784, deren Etikett
mit Diamant geschliffen wurde. Sie kaufte der Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung Thomas Jefferson zu der Zeit, als er in Frankreich als
Botschafter der USA tätig war. Zu jener
Zeit wurden nur sehr gute Weine in Fla-
schen verkauft, die anderen im Fass.
Der Besucher erfährt, dass es Anfang des
19. Jahrhunderts die ersten gedruckten
Etiketten im Seriendruck gab. Das Motiv
war in der gesamten Weinwelt verfügbar
und fand Verwendung in unterschiedlichen
Orten. Wein aus Neuchatel, Liebfrauenmilch aus Deutschland oder Wein aus dem
Bordeaux hatten das gleiche Schmucketikett, jedoch immer mit anderer Aufschrift.
Seit der regelmäßigen Flaschenabfüllung
gab es jedoch unterschiedliche Etikette. Je
nach Landschaft existierten verschiedene
Aufmachungen. Auch im Etikettenmuseum
des Weingut Dr. Schneider in Zunzingen ist
die Entwicklung des Etiketts skizziert.
Bereits die Sumerer, so ist hier zu erfahren,
kennzeichneten vor 5000 Jahren Tongefäße
mit Rollsiegel. Geradezu heimelig wirkt die
Atmosphäre zwischen den Etiketten an den
Wänden in der guten Stube bei Dr. Schneider. Gleichwohl ist die Präsentation umfassend vom ‚Markgräfler‘ (dem ältesten
der Sammlung aus dem Jahre 1811) über
einen 1931er Kröwer Nacktarsch bis hin
WEIN
&mehr
Frühjahr / Sommer 2015
zu den künstlerischen Ausführungen der
Etiketten der Rothschilds. So entdeckt man
auf dem Flur einen Picasso, Matisse und
Chagall adliger Prägung, wie sie auch zu
sehen sind in der Sammlung in Aigle. Im
Weingut Schneider aber ist es möglich,
dass Besucher hier sogar ein Gläschen eigenen Weines verkosten dürfen und dabei
spannende Geschichten zu den Etiketten
zu hören bekommen.
Auf fünf Räume verteilt finden sich im
Weingut Dr. Schneider 1.200 Exemplare
badischer, nationaler und internationaler
Weinetiketten aus 200 Jahren. Sie gehören
dem Weingut und stammen aus der
Sammlung von Thomas Wangler aus Ballrechten-Dottingen. Wangler ist Gründungsmitglied im Deutschen Freundeskreis der Weinetikettensammler, der seit
hter des
Zunzingen
zeichnen Weine aus dem in Friaul in dem
seit 35 Jahren existierenden Welt-Weingarten. Es entstehen hier Weine aus Reben
von fünf Kontinenten und allen Weinländern der Erde. Dabei, so heißt es, wird in
einem Glas Wein die ganze Seele der Welt
eingefangen‘. Während der unbedarfte Betrachter über derartige Etiketten-Exemplare staunen mag, meint Thomas Wangler,
dass Etiketten des Friedensweines ebenso
wie die Künstleretiketten zum Bestand einer gut sortierten Sammlung einfach dazu
gehören. Seine Sammlung umfasst rund
100.000 Exemplare.
Zu seinen wertvollsten gehört aber wiederum eine Künstlermarke. Diese zeigt eine von Emil Noldes mystischen Bergbildern. Der passionierte Etikettensammler
stöbert gern auf der Züricher Sammlerbörse nach Besonderheiten.
Die Etikettenausstellung im
Weinbaumuseum Schaffhausen
1997 besteht. Dieser hat im Weinmuseum
Brömserberg in Rüdesheim am Rhein seinen Sitz.
In Aigle wie in Zunzingen bemerkt der Betrachter die Künstler-Etiketten des Vino
della Pace (des Papstweins). Sie kenn-
Als Flaschensammlung präsentiert das
Weinbaumuseum in Schaffhausen seine
Etikettenausstellung. Unterm Dach haben
diese Flaschen eine urige Bleibe gefunden
und wecken auch sogleich die Lust am
Weingenuss, der im Gewölbekeller möglich
ist. Dank einer ansprechenden Beschreibung können die weine den einzelnen regionalen Weinbaugemeinden zugeordnet
werden.
Seite 41
Das älteste Weinetikett im Etikettenmuseum des Weingutes Dr. Schneider in Zunzingen (Markgräflerland) stammt aus dem Markgräflerland. Hier wurde vom Weingut ein übriggebliebenes Etikett aus einem noch älteren Bestand verwendet und
einfach das Herstellungsjahr am rechten oberen Bildrand mit Tinte passend korrigiert. Das wäre nach heutigem Weinrecht undenkbar.
Das Museum wurde 1983 im ehemaligen
Weinbauernhaus „Krone“ eröffnet und
zeigt neben wertvollen Exponaten und einem Rundgang bei den Lesearbeiten eine
komplett eingerichtete Küferwerkstatt.
Im Gewölbekeller dieses Hauses baute
der Winzer die gekelterten Trauben zu Wein
aus. Heute präsentiert sich diese Lokalität
als origineller Apérokeller, welcher für
Weinproben oder als Auftakt zu einem
schönen Abend genutzt werden kann. ■ Die Etikettensammlung des Weinbauwww.weihnachts-sammler-boerse.com museums Schaffhausen wird auf den
dazu gehörigen Flaschen präsentiert.
www.sh-weinbaumuseum.ch
Weitere Informationen:
Deutsches Weinrecht www.deutscheweine.de
www.chateauaigle.ch,
www.weingut-dr-schneider.de/u.a. noch:
Museum
Weinstube
Weinstube
Apérokeller
Museum für Weinkultur e. V. www.weinkulturdeidesheim.de/index.php?id=etiketten
Italienisches Etikettenmuseum
Einladung zur Saisoneröffnung mit Ve
Sonntag , 26. April 2014, Beg inn 1
www.museo-etichetta.it/info.html,
www.musan.it/Sammler
und
Sammler-
vereine: www.oldlabels4you.com (Thomas
Wangler),
www.sammlernet.de/weinet/weinet00.htm,
www.weinetikettensammler.de ,
Associazione Italiana Collezionisti Etichette
del vinoVinografia Nederland, Amicale des
collectionneurs d’etiquettes,
www.associationnationaleoenographilie.com,
www.sammeln-sammler.de/weinetiketten
W i
b
Im Anschluss Mög lichkeit zur Einkehr in der
um Wiischübling , neues Sor timent SH - Weine
weils Sonnt ags ab Ende April bis Ende Okt ober
n 13.30 h – 17.00 h geöffnet (Juli gesc hlossen )
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Sonderausstellung 2015
llau · T +41(0)52 681 16 88 · www.sh-weinbaumuseum
www
.ch
WEIN
&mehr
Seite 42
E
s war niemand anderer als BrillatSavarin, der dem Trüffel diesen Beinamen verschaffte. Der Pilz ist schon
seit 4.000 Jahren bekannt, denn Ägypter,
Griechen und Römer genossen ihn und
weihten ihn der Liebesgöttin Venus. Wohl
auf kalkhaltigem Boden und unter grünen
oder weißen Steineichen sowie unter Haselnusssträuchern. Streng genommen ist
der Pilz eine Schmarotzerpflanze ihrer
Wirtspflanze und geht mit ihr eine symbiotische Beziehung ein. Früher wurden nur
Frühjahr / Sommer 2015
sche Trüffelzentrum. Der Pilz trägt die pro- Reih und Glied gesetzt. Manche Trüffelanvencalische Bezeichnung ‚Rabasse.‘ Doch bauer halten in den Anlagen Schafe, die die
auch in der Region von Rognes und LamAnlagen grasbesc in den Bouches-du- Rhône gibt es
frei halTrüffel – die Périgord-Trüffel haben zwar ein
ten,
großes Renommé, stellen jedoch nur noch
Trüffel Der schwarze Diamant
Hubert Matt-Willmatt
wegen der schwarzen Farbe und der zum
Teil intensiven erdigen Geruchsnote, war
der Pilz im Mittelalter nicht wohlgelitten.
Erst seit den Tafelfreuden Ludwig des XIV.
gilt der Pilz als Luxusprodukt, das sogar als
Aphrodisiakum wirken soll….
Es ist zwar erst im Herbst Pilz- und damit
auch Trüffelsaison, doch schon jetzt kann
man sich über attraktive Reiseziele informieren, die bekannt für diese ausgesuchte
Spezialität stehen. Mitte – Ende November
(in Italien etwas früher) bis in den März hinein, geht es auf die Suche des unter der
Erdoberfläche wachsenden ‚Tuber melanosporum‘ (in der Provence) oder des AlbaTrüffels (Tuber Magnatum Pico) im Piemont.
Kenner bevorzugen den Trüffel in der Zeit
von Mitte Januar bis Mitte Februar.
Sein natürliches Vorkommen ist bevorzugt
weibliche Schweine zum Aufsuchen der kulinarischen Köstlichkeit eingesetzt, denn
Trüffel enthalten den Duftstoff Androstenon,
den Sexualduftstoff des Ebers. Heute wird
jedoch am liebsten mit Hunden gearbeitet,
wobei Dackel und Griffons den besten Ruf
haben, als Trüffelhunde ausgebildet werden
zu können. Und noch einen Vorteil haben
Hunde im Vergleich zu den Schweinen, diese stürzen sich nicht gierig auf die Knollen
sondern ‚verbellen‘ ihren Fund. Da die Ausbildung zeitintensiv ist, haben ausgebildete
Hunde einen enormen Marktwert. Aufmerksame Sammler achten auf die rötliche Trüffelfliege, die ihre Eier bevorzugt über den
Knollen absetzt, damit dann ihre Maden sofort den direkten Weg zum Trüffel finden.
Im Südosten Frankreichs liegt am Fuße
des berühmten Mont Ventoux das französi-
Casanova, der Trüffelhund ist tatsächlich fündig geworden – sein Herrchen gräbt
eine stattliche Knolle aus…
Bilder: Beate Kierey
eine kleinen Anteil am französischen Trüffelmarkt. Auch im Département der Meuse
/ Maas gibt es im nördlichen Frankreich eine Trüffelproduktion. Über den Trüffelanbau
kann man sich im Maison de la truffe in St.
Paul Trois Châteaux bestens informieren.
(www.maisondelatruffe.com)
Trotz zahlreicher Versuche ist es bisher
noch nicht gelungen, auch nicht in Baden,
den Trüffel in Zuchtanlagen zu ziehen – jedoch werden kleine Eichenpflanzen mit den
Pilzsporen ‚geimpft‘ und dann in hoch umzäunten und streng bewachten Anlagen in
den Boden lockern und gleichzeitig düngen.
Auf den Trüffelmärkten, vor allem in Carpentras werden immer am Freitagmorgen
ab 9.00 Uhr Trüffel gehandelt – die intensiv
riechenden ‚Goldklumpen‘ laden jedoch
auch manchen Anbieter zu krummen Geschäften mit Trüffel-Laien ein… Beliebt ist
dabei das Strecken der echten Trüffel mit
kostengünstigeren chinesischen Trüffeln
(Tuber Indicum). In der Regel kann ein
Gramm Trüffel, je nach Größe und Herkunft
zwischen zwei bis drei Euro kosten.
Am besten ist es, man verspeist sie in einem Lokal, um ganz sicher zu sein.
Kultort der Trüffel in Italien ist ganz sicher
das Piemont und dort Alba, in dem die Trüffelsaison etwas früher als in Frankreich beginnt. Vor allem die hellen Trüffel mit ihrer
weißen Maserung des Montferrato werden
auf dem Trüffelmarkt (Fiera tartufo) gehandelt.
Vor allem Nudel- und Reisgerichte werden
in Italien mit fein gehobelten Trüffelspänen
der rohen Trüffel geschmacklich verfeinert
– während man in Frankreich eher ein klassisches Trüffel-Omelett verspeist.
Tipp: Das Omelett wird noch geschmacksintensiver, wenn man die Trüffel
mit den Eiern in ein geschlossenes Gefäß
gibt – denn die Eier nehmen selbst durch
die Schale hindurch, den typischen Geruch
des Trüffels auf.
■
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
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Seite 43
‚Le Pinard durant la Guerre 14-18‘
oder ‚Der Wein im 1. Weltkrieg‘
Hubert Matt-Willmatt
m August 1914 begann der 1.Weltkrieg, dem in zahlreichen Veranstaltungen, Gedenkfeiern, Buchveröffentlichungen und Ausstellungen gedacht
wird. Der Straßburger Frank Mairine hat
nun einen völlig ungewöhnlichen und besonderen Weg gewählt, dieses Ereignis
zu beleuchten. In zeitgenössischen Abbildungen und Schilderungen spielt die
Verpflegung der Soldaten auf beiden Seiten der Front eine große Rolle und darunter auch die Versorgung der Front mit
I
Alkohol, wozu auf deutscher Seite vor allem Schnaps und Bier gehörte, während
bei den französischen ‚poilus‘ seit Napoléons Zeiten der Wein das wichtigste
Getränk war. Jedem französischen Soldaten standen zu Kriegsbeginn 1914
begonnenen Fotosammlung aber auch
der Sammlung von historischen Gegenständen mit Wein- und Kriegsbezug zumindest zu einer Ausstellung im Internet
führen.
Historisches Schild des Weinguts Dopff
Mit dem renommierten Weingut ‚Do- aus „Reichenweier“.
Coravin oder das System,
Flaschen zu leeren
ohne sie zu entkorken…
us den USA kommt seit Ende letzten
Jahres eine neue Erfindung auf den
Markt, die zB. in der ‚Auberge du
Cheval Blanc‘ im elsässischen Westhalten
schon eingesetzt wird. Mittels eines Flaschen-Aufsatzes, der an die 300 $ kostet,
wird der Natur-Korken der Flasche fein
durchstochen und der Wein entnommen.
Mittels Argongas wird der restliche Flascheninhalt versiegelt, damit er nicht oxidiert und der Wein auch über einen längeren Zeitraum haltbar bleibt. Für den Einsatz in der Gastronomie, in der dabei auch
glasweise große Gewächse angeboten
werden könnten, öffnen sich damit neue
Perspektiven für den Weingenuss. So
schwärmt Sommelier Jérôme Koehler, der
nun an die 30 offene Weine ausschenkt:
„Wir können unseren Kunden Weine von
sehr hoher Qualität zu einem akzeptablen
Preis anbieten und haben dadurch unseren Umsatz steigern können.“ Wie auch
bei anderen praktischen Erfindungen sind
die Folgekosten zu beachten. Mit einer Argonpatrone kann man ca. 12 Gläser füllen,
diese kostet im Einkauf an die 10 € …
Mit Probeverkostungen von hochwertigen
Weinen tritt das Unternehmen nun auch
■
verstärkt in Deutschland auf.
A
Hervé Altmeyer in der Uniform eines französischen ‚Poilu‘, die Künstlerin Isabelle Daulard, Etienne-Arnaud Dopff, der Initiator Frank Mairine, und in der feldgrauen Uniform mit Pickelhaube Herbert Theisen.
Bilder: Hubert Matt-Willmatt
täglich ein halber Liter, später ein ¾ Liter
Wein zu. Betrunkenheit, zumal bei den
langweiligen Aufenthalten im Schützengraben, zog aber eine schwere Bestrafung nach sich, da sie die Einsatzbereitschaft der Truppe in Gefahr brachte. Die
Kriegsereignisse halfen in Frankreich die
Überproduktion im Weinbau abzubauen
– der Wein stammte vor allem aus dem
Bordeaux und aus der algerischen Kolonie und hatte um die 9 % Alkohol.
Frank Mairine, ausgebildeter Geograph
und im elsässischen Weintourismus als
‚Weinführer’ mit recht originellen Angeboten eigener Weinführungen und Weinveranstaltungen tätig, hat in Straßburg
seine ‚Republique du Weinland‘ gegründet, in der er mit viel Humor und Augenzwinkern an Weinliebhaber eigene Ausweise ausgibt und sein eigenes Geld
druckt… Die Geschichte des Weins im
Krieg soll durch die Fortführung seiner
maine Dopff au Moulin‘ in Riquewihr und
dessen Inhaber Etienne Arnaud Dopff
wurde unter dem Titel ‚Les Vins du Siècle
14-18 - Pinard durant la Guerre 14-18‘
(Jahrhundertwein und Kriegswein 1418) ein besonders gestaltetes Produkt
entwickelt. Das Weingut Dopff betreibt
seit 13 Generationen Weinbau in Riquewihr und lieferte 1949 mit einem Riesling
den ersten Wein in den neu gegründeten
Europarat. Aus Tradition wird seitdem
bis heute eine ‚Cuvée Europe‘ abgefüllt.
Jetzt stellt das Weingut in einem DreierKarton einen Pinot blanc/Weißburgunder
vor mit einem Etikett, das die deutsche
Mobilmachung darstellt, einen Muscat,
der die französische Mobilmachung
symbolisiert und als einen ‚deutschfranzösischen Verständigungs- und
Freundschaftswein‘ eben den Riesling
‚Cuvée europe‘. Die ‚frischen‘ Weine sollen das Gefühl von 1914 zum Ausdruck
bringen, das von der Kriegsbegeisterung
und dem Irrglauben an einen schnellen
Kriegsverlauf gekennzeichnet war. Die
beeindruckenden Etiketten hat die
Künstlerin Isabelle Daulard aus Klingenthal angefertigt, die auch die weiteren
Editionen betreuen wird. Bis 2019 soll
jährlich ein Dreier-Karton zum Verkauf
gebracht werden, die drei Weine kosten
aktuell 35 €. Frank Mairine sucht noch
ein badisches Weingut, das sich mit einem Wein an der Aktion beteiligen möchte – der Kontakt kann über die Redaktion
gerne hergestellt werden.
In Soultz-Wuenheim, unterhalb des
Hartmannsweilerkopfes, wird von der
Genossenschaft ‚ La Cave du Vieil Armand‘ ein ‚Feldpost-Paket‘ vertrieben,
das eine Flasche Wein, eine kleine
Schnapsflasche, eine Fleischpastete,
Schokolade, ein Kartenspiel und einen
Satz Postkarten enthält…
■
WEIN
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Seite 44
Frühjahr / Sommer 2015
Elsass
Le Safran du Vi
Safran, das ‚rote Gold‘ in den Weinbergen vo
Hubert Matt-Willmatt
Z
ahlreiche Winzer haben in Baden wie im
Elsass ein weiteres
wirtschaftliches Standbein – aber selten
ein so außergewöhnliches wie MariePaule Fessler, die Safran anbaut. Ihr Lebenspartner Frédéric Jehl betreibt auf
neun ha Rebfläche das Weingut Knellwolf-Jehl. Der Sortenspiegel setzt sich
aus Silvaner, Grauburgunder, Riesling
und Gewürztraminer zusammen, die alle
in einer heimeligen Probierstube verkostet werden können. Dort stehen aber
neben den typischen Elsässer Weinflaschen auch geschmackvoll und farblich
abgestimmt Gläser, Flaschen, Reagenzgläser, die entweder mit einigen wenigen,
intensiv roten Fäden (1 gr) der getrockneten Blütenstempel des Krokus ‚Crocus
Sativus Linnaeus‘ gefüllt sind oder in denen Safran enthalten ist, wie einem (Apfel-)Gelee, Marmeladen, Konfitüren, kleine ‚Bredele‘ / Brötchen, leckere Meringen, einer alkoholhaltigen Crème de Safran….
Wohl schon mit den Kreuzrittern kam
das exotische Gewürz im Mittelalter nach
Europa, wo es als Farbstoff und in der
Medizin (Antidepressiva) verwendet
wurde, aber vor allem Eingang in Rezepte
und Kochbücher fand. In alten elsässischen Volks-Kochbüchern, wie dem ‚Le
mangeur alsacien‘ (Elsässische Gerichte) fand Marie-Paule auch noch Rezepte,
in denen Safran verarbeitet wurde – was
darauf hindeutet, dass Safran angebaut
und damals keinesfalls als teures Luxusprodukt gehandelt wurde.
Denn ein Kilogramm Safranfäden kostet
je nach Herkunftsland (Nordafrika, Spanien oder Kaschmirgebiet) zwischen
2.000 bis 7.000 € / kg, je nach Konditionierung bis 30.000 € / kg.
Marie-Paule Fessler half vor fünf Jahren
einmal einem elsässischen Safrananbauer bei der ‚Ernte‘, die nach der Weinlese stattfindet und war begeistert von
der Pflanze. Die ‚Ernte‘ von Oktober bis
November ist eine wahre Plackerei, denn
die Krokus-Pflanzen wachsen bekanntlich nicht hoch und gepflückt werden die
Blüten, die noch nicht geöffnet sind, bei
jedem Wetter frühmorgens ab 06.00 Uhr.
Eine Blüte enthält drei bis fünf Blütenständer. Getrocknet benötigt man ca. 45
Blütenständer, um 0,1 Gramm Safran zu
erhalten, dazu müssen 150 – 200 Blumen (!) geerntet werden. Der ‚hohe‘ Preis
von 30 € / Gramm echten Safrans erscheint deshalb plötzlich mehr als angemessen.
Kurz nach Marie-Paules erster Ernteerfahrung wurde im Familienrat beschlossen, dass man sich ebenfalls in den Safrananbau wagen wolle, da er sich von
den Pflege- und Arbeitsabläufen ideal in
den Winzerbetrieb integrieren lasse. In
den Niederlanden wurden 2011 für eine
Summe von ca. 20.000 € eine Menge
von 90.000 Knollen in der 8er-Größe
eingekauft, die im Sommer und idealerweise noch vor dem 15. August gesetzt
werden sollten. Auf einem vorbereiteten,
sandigen und trockenen ehemaligen
Spargelfeld von 60 Ar, wurden die Knollen im Abstand von 15 – 20 cm etwa 20
WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
Seite 45
Vignoble -
gen von Saint-Hippolyte
cm tief in den Boden eingebracht. Dazu
konstruierte Frédéric hinter seinen
Weinbergtraktor ein Arbeitsgerät, das
drei Furchen zog, die nach dem Setzen
von Hand zugeschoben und mit einer
Walze überrollt werden mussten. Alleine
das Setzen der Krokusse benötigte zwei
Tage. Doch am 13. Oktober war die Freude groß, denn die erste Blüte war zu sehen. Mit der Ernte der Blüten, deren
Menge von Tag zu Tag zunimmt, setzt
sich die mühsame Handarbeit fort, denn
zuhause werden die roten Blütenständer
umgehend mit dem Fingernagel oder einer Pinzette aus der Blüte entfernt. Dann
müssen diese im wohl wichtigsten Arbeitsschritt auf einem feinen Netz verteilt und in einem dunklen Raum bei einer bestimmten Temperatur getrocknet
werden. Die Farbe verändert sich dabei
von einem hellen Rot hin zu einem intensiven Karminrot – doch gleichzeitig
verlieren die Fäden 4/5 ihres ursprünglichen Gewichts…. Doch dafür durchzieht während der Ernte- und Reifephase lange ein karamellartiger Duft das
Haus.
Die Pflanze gedeiht im gemäßigten,
trockenen Klima des Elsass sehr gut, benötigt keinerlei Pflanzenschutzmittel, da
sie keine Schädlinge hat – die einzigen,
denen die Knollen munden, sind die
Wühlmäuse. Einen starken Frost mit um
die – 10° C, wie im Winter 2012/2013,
vertragen die Knollen auch nicht so gut.
Ein ernsthafteres Problem echter Safrananbauer sind die Fälschungen, die mit
rotgefärbten und täuschend ähnlichen
Maisfäden oder als nicht näher identifizierbares Puder auf den Markt gelangen.
Safran wurde als Farbstoff und auch in
der Medizin verwendet, doch seine Reputation erhält Safran als exotisches Gewürz, das vielfältige Geschmacksnuancen zum Tragen bringt. Marie-Paule verfügt über sehr gute Rezepte, die sie alle
selbst ausprobiert hat und die zusammen mit einer abgewogenen Dosis Safran angeboten werden. Vor allem hat sie
wichtige Tipps zur Zubereitung. Wer weiß
schon, dass man Safran 24 Stunden vor
der Verwendung in kaltes Wasser oder
Milch einlegen (oder sechs Stunden vorher in lauwarmes Wasser) und erst 10
bis 15 Minuten vor Kochende ins Gericht
einbringen soll?
Forscher um Prof. Dr. Peter Beyer vom
Institut für Biologie II der Uni Freiburg haben jüngst in Kooperation mit spanischen, italienischen und saudi-arabischen Instituten ein Schlüsselenzym
(CCD2) des Safrans entdeckt, das dem
„edlen Gewürz Farbe und Geschmack
verleiht“. Bisher ist es nicht gelungen,
„die Inhaltsstoffe der Krokusse zu synthetisieren“, ab jetzt könnte Safran(al)
biotechnologisch reproduziert werden.
Das war allerdings nicht das Ziel der Forscher, denn „das natürliche Gewürz (sei)
zu komplex“.
Bleibt also immer noch genug Arbeit für
Marie-Paule und für uns das Vergnügen
eines Spargel-Risottos mit echtem elsässischem Safran. (Le Safran du Vignoble,
34, route du Vin, F – 68590 Sainte-Hippolyte, www.lesafranduvignoble.fr) ■
Bilder: Fabienne Fessler
Seite 46
WEIN
&mehr
Frühjahr / Sommer 2015
Schmuck aus Weinstein
Die Freiburger Goldschmiedin Nicol Kaemmerer schafft ein Weinstein-Unikat
Beate Kierey
Runde auch gerne ein Glas Wein.“
Nicol Kaemmerer bearbeitet und gestaltet Edle- und Buntmetalle, Edelsteine,
Holz, Papier und andere Materialien
oder arbeitet persönliche Andenken um.
Bild: Achim Müller
s begann damit, dass mir eine befreundete Weinkennerin
und -liebhaberin ein Stück
Weinstein aus einem alten SpätburgunderWeinfass und einen getrockneten Abschnitt einer Weinranke ins Atelier brachte
und fragte, ob ich das zu einem Schmuckobjekt verarbeiten könne. Sie war begeistert von diesem Weinstein, den sie von ihrem Besuch eines Winzers im Elsass mitgebracht hatte“, erzählt die Diplom-Designerin (FH) Nicol Kaemmerer.
Seit über 20 Jahren arbeitet die Gestalterin selbständig in ihrem Beruf und hat darin ihre besonderen gestalterischen und
handwerklichen Fähigkeiten entwickelt.
„Da ich es liebe, kostbare Fundstücke neu
zu verarbeiten, um damit meiner persönlichen Wahrnehmung von Natur Ausdruck
zu verleihen, dabei der Geschichte von
Menschen und ihren Traditionen nachzuspüren, hat mich dieser Auftrag gleich sehr
angesprochen. Da ist Kultur, Natur und viel
Handarbeit drin, also ein wunderbares
Thema – zudem trinke ich in geselliger
„E
behältern arbeitet oder Holzfässer nur über
einen bestimmten Zeitraum belegt, nicht,
oder nur noch ganz selten anzutreffen. Das
wiederum macht ihn dann auch zu einer
Kostbarkeit. Waren in den 50er Jahren die
Weinkeller noch voller Holzfässer „richtet
sich der Fokus der Weinbranche in den
60er bis 80er Jahren eher auf eine rationelle Arbeitsweise und weniger auf die
Qualität“, schreibt Klaus Briegel, in ‚Der
Deutsche Wein‘ (14.6.2013, Nr.12). Die
(alten) Holzfässer trockneten aus und man
erhielt Weine mit Fassgeschmack. „Ein
Holzfass soll den Wein aufwerten, einen
‚Großen Wein‘ ‚größer‘ machen und über
Generationen halten“, so Briegel, „Ein
Holzfass hat ein Gedächtnis, es quittiert
jeden Fehler des Kellermeisters mit fremdartigen Tönen und unharmonischen Weinen.“ Aus diesem Grund wurden die Weinfässer über Generationen hindurch nach
jeder Belegung von Weinstein gereinigt, indem man sie mit frischem fließendem
Wasser ausgebürstet hat. In manchen Weibaubetrieben dienen sie als repräsentative
Schaustücke – in anderen wird ihr ‚innerer‘
Wert wieder entdeckt. Weinstein ist der beste Beweis für die Qualität eines Weins.
Nur Weine, die neben ihrer vollreifen Güte
einen hohen Säure-Anteil enthielten, können Weinstein ausbilden.
Weinstein – ein Stein,
der keiner ist
Weinstein ist, genau genommen, kein
Stein, sondern ein Salz. Es handelt sich um
das Calcium- oder Kaliumsalz der Weinsäure, das bei der Lagerung sichtbar auskristallisiert. Die Rebe nimmt Mineralstoffe
aus dem Boden auf, die sich im Wein in
Form von Salzen wiederfinden lassen. Treffen die Mineralien wie Calcium und Kalium
auf Weinsäure, entsteht der Weinstein. Je
länger die Trauben am Stock reifen, desto
mehr Mineralstoffe gehen in die Beeren
über.
Diese setzten sich über Jahrzehnte (bei
einer Dauer von bis zu 25 Jahren) an der
Innenwand eines Weinfasses ab und kristallisieren dort aus. Dieses langsame
„Wachsen“ macht den Weinstein stabil gegen Feuchtigkeit. Da der Weinstein also in
Wasser schwer löslich ist, setzt er sich an
den Fasswänden von Holzfässern und, je
nach Art der Lagerung, am Boden oder am
Korken von Weinflaschen ab. Gelangt er in
das Weinglas, spüren wir ihn mitunter auf
der Zunge, wo er sich wie grober Sand anfühlt und etwas säuerlich schmeckt.
„In seinem Aussehen und seiner gewachsenen Struktur erinnert mich der Weinstein
an eine Sandrose, er ist aber vom Material
her ganz anders aufgebaut. Beim Schleifen
Der Sinn für das Detail,
des Steins nahm ich erfreut den Geruch
für das Schöne im Kleinen
von Wein war. Im Arbeitsprozess wurde mir „Das Schmuckobjekt habe ich nach der
der Weinstein immer sympathischer, weil Bearbeitung der einzelnen Elemente wie
er gut zu bearbeiten ist“, meint Nicol Ka- eine Collage zusammengefügt: Weinstein
emmerer.
– Rebholz – Gold, daraus wurde dann ein
harmonisches, neues Ganzes, das ich speEin Schmuckobjekt als
ziell für die Kundin angefertigt habe“, beProjektionsfläche
schreibt Nicol Kaemmerer das entstandefür Wein und Genuss
ne Collier.
Da sich der Weinstein nur an den atmen- Am Ende ist aus einem Weinstein, der
den Wänden des Holzfasses als Mineral sich über Jahrzehnte im Dunkel eines Eiverfestigt, ist er durch die heutige Bewirt- chenfasses bildete, einer Rebenranke, die
schaftung im Weinkeller, die mit Edelstahl- in ihren aufwärts kreisenden Bewegungen
Ein Stück Weinstein aus einem alten
Spätburgunderfass.
Weinstein, Rebranken und Gold finden
im künstlerischen Prozess zueinander.
Ein Weinstein-Unikat ist entstanden
Bilder: Nicol Kaemmerer.
immer nach Halt sucht und durch das Gold
als verbindendem Element, das mit seiner
Beständigkeit gegen alle Verwitterung steht
und strahlend wie die Sonne ist, ein künstlerisches Stück mit einer neuen Lebendigkeit entstanden. „Man kann so viel von der
Natur abschauen; die Dinge brauchen, wie
ein guter Wein, eben ihre Zeit. Ich lebe mit
den Dingen, verwandle sie und erlebe dies
als sehr beglückend. Der Winzer lebt mit
seinen Reben und dem Wein, den man
dann genießen kann – ich lebe mit meinen
Materialien, die zu Schmuck geworden,
den Menschen ebenfalls Freude bringen...“
Nicol Kaemmerer, Objekte – Lampen –
Schmuck, Klarastraße 54, 79106 Freiburg/Stühlinger, Tel. 0761 – 70 79 193, [email protected], www.nicol-kaemmerer.de. Öffnungszeiten: Dienstag,
Donnerstag, Freitag 15.00 bis 18.00 Uhr,
Mittwoch und Samstag 10.00 bis 14.00
Uhr und gerne nach Vereinbarung.
■
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
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Seite 47
Von Bacchus
bis Bach
Wein und Kunst
gesellt sich gern
1
Kornelia Stinn
N
ein, mit „Bach“ ist an dieser Stelle
nicht der Musiker Johann Sebastian
gemeint. Bach – Elvira Bach - ist
weiblich, wild und auch dem Wein zugetan. Diese
Eigenschaften zeigen jedenfalls ihre farb-explosiven Bilder. Ihr Anknüpfungspunkt ist der Wein. Um
die Darstellung von Wein und Trauben in der Kunst,
vor allem der Malerei, soll es im Folgenden gehen.
Von Bacchus bis Bach gibt eine Zeitspanne vor, in
der die Welt rund um die Rebe gebührend von der
Kunst gefeiert wird. Im Lichte der sakralen Kunst
genauso wie etwa unter sozialkritischen Blicken
zeitgenössischer Maler. Vom Wein in der Kunst
führt noch ein abschließender Blick zur Kunst, die
dort stattfindet, wo Wein wächst bzw. verarbeitet
wird – also zur Kunst in den Weingütern. Denn:
Wein und Kunst gesellt sich gern. Die Aussage gilt
in beide Richtungen.
2
3
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WEIN
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Seite 48
Frühjahr / Sommer 2015
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Der Weingott Dionysos / Bacchus
als Vertreter der Moderne. Picassos „Baccanale“, ist im Original im Museum von
Darstellungen von Wein und Trauben las- Mouton zu betrachten.
sen sich weit zurückverfolgen. Bereits um
1400 vor Chr. spielen Weintrauben in der
Wein in der sakralen Kunst
Malerei und Architektur des alten Ägypten
eine Rolle. Vielfältige Bildgebungen aber Für Wein- und Rebendarstellungen im
erfuhren die griechischen Mythen um den sakralen Bereich gibt es vielerlei BeispieWeingott Dionysos, der den Beinamen le und Deutungsmöglichkeiten. Die DarBakchos trug. Dessen ins lateinische stellung von Wein und Reben in Kirchen
übersetzte Name „Bacchus“ fand seine ist sinnbildlich gemeint und bezieht sich
Entsprechung als Bezeichnung des Wein- häufig auf ein Bibelwort aus dem Johangottes im italienischen Kulturkreis. Dio- nes-Evangelium. Darin sagt Jesus zu seinysos wird oft mit Weinlaub bekränzt im nen Jüngern: „Ich bin der wahre WeinTriumph-Zug mit anderen Gestalten auf stock und mein Vater ist der Winzer“ und
Sarkophagen dargestellt. Um 500 v.Chr. „Ich bin der Weinstock, ihr seid daran die
entstanden zahlreiche Amphoren (Vasen), Reben“ (Joh. 15). Als besonders anauf denen Bildergeschichten vom aus- schauliches Beispiel für die üppige Ausschweifenden weinseligen Leben des Dio- gestaltung einer Kirche mit dem Motiv der
nysos und seiner Begleiter erzählt werden. Weinranken gilt die Pfarrkirche St. LauAuch bei Ausgrabungen wie beispielswei- rentius in Egern am Tegernsee. Der Kirse in Pafos auf Zypern oder Gamzigrad in chenraum erfuhr seine barocke StuckieSerbien wurden Fußbodenmosaike mit rung 1671/72 durch Schlierseer Stuckaderartigen Szenen freigelegt. Die Darstel- teure. Auch die Verwandlung von Wein in
lungen rund um das Mythos Dionysos oder „das Blut Christi“ ist bildlich dargestellt
Bacchus, haben in der Kunst auch später in Abendmahl-Fresken sowie allegorisch
immer wieder ihren Platz. Dabei reichen in dem Motiv „Christus in der Kelter“.
diese vom trinkenden Bacchusknaben Dieses Motiv, das bereits im 12. Jahrhun(Guido Reni, um 1623) bis hin zum „Bac- dert auftauchte, gibt es in vielen Varianchant“ (1913, Lovis Corinth). Die „alten ten. Es zeigt Christus, wie er oben in einer
Meister“ wie Tizian , da Vinci oder Michel- Weinpresse steht und arbeitet. Der Wein,
angelo greifen sie ebenso auf wie Picasso der aus der Presse herauskommt, läuft in
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einen Kelch. Auf diese Weise wird zu- Die Entdeckung der Lichtdarstellung
gleich das Leiden Christi symbolisiert, der
einerseits in der Kelter arbeitet, aber an- Im 17. Jahrhundert rückt die Bedeutung
dererseits selbst ‚hindurchgepresst‘ wird. der Natur in den Mittelpunkt menschli-
10
geradezu perfekt, wo die Darstellung von Bild als „Monatsbild für den September“
Licht ins Bild einzieht. Genutzt wird die um 1516/ 1525. Im Gegensatz zu Dionyauf diese Weise entstehende intime at- sos-Bildern und Skulpturen, die den
mosphärische Wirkung eines FrüchteWein-Arrangements auch gern für Bacchus-Darstellungen. Die Darstellung des
Triumph-Zuges des Bacchus als Kind auf
einem Panther, geht auf antike Sarkophag-Reliefs zurück, wobei der Maler Anthonis van Dyck zugleich von Tizians
"Bacchus und Ariadne" (London, National
Gallery) angeregt wurde. Ein eher ungewöhnliches Beispiel für die Komposition
eines Stilllebens mit Tieren ist das um
1685 entstandene Ölbild „Stillleben mit
Blumen, Früchten und Äffchen“. Maler ist
der Holländer David de Coninck, von dem
selten Bilder in Ausstellungen oder
Sammlungen zu entdecken sind.
Der Wein in szenischen
Darstellungen mit Menschen
In dem Falle sind die Trauben das Symbol
für Christus. Die Weintraube begegnet
dem Betrachter auch im Motiv der christlichen Traubenmadonnen, wie in einem
Bild des Malers Lukas Cranach d. Ä.
(1472-1553), in dem sie als Symbol des
Kindersegens und der Mütterlichkeit angesehen wird.
chen Denkens. In der Kunst wird Geschmack erlebbar gemacht. Makellose
Früchte, das Gemüse werden optisch
reizvoll nahe gebracht, sodass sie das
Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Zusammen mit einem Glas Wein erscheint das genussvolle Arrangement eines Stilllebens von dem Augenblick an
Immer wieder steht die Arbeit in den Reben oder im Weinkeller im Mittelpunkt von
künstlerischen Darstellungen. Beispiele
hierfür geben etwa Max Slevogt (Neukastell, 1922) oder Raoul Dufy (Les Vendanges, 1940). Eine seltene Form der Präsentation ist das Bild von Hans Wertinger (Tel. 07667 / 832 - 160/61 und 7089)
Mitglied im Verein
(1465 – 1533). Es zeigt eine WeinleseMuseums- Pass- Musées
und Kelter-Szene. Verwendung fand das
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Frühjahr / Sommer 2015
Bildlegenden
Alle Fotos wurden kostenfrei zur Verfügung gestellt bzw. sind zur Veröffentlichung
genehmigte eigene Fotos.
Die Angaben der Bildquelle wurden von Museen usw. eigens für diesen Artikel zur
Verfügung gestellt.
1. Dionisos bei einer Heldentat
Ausschnitt
Serbien Gamzigrad Ausgrabung
4. Jhrd.
Palast des Galerius
Foto: Kornelia Stinn
Weingenuss bis hin zur Ektase als geselligen Akt feiern, verankern szenische Darstellungen mit Menschen die Wirkung des
Weines auch kritisch pointiert. Eine Szene, wo Wein die Sinne verwirren und
leichtes Spiel begünstigen soll, stellt beispielsweise der Holländer Jan Olis
(1610–1676) um 1630 in seinem Bild
„Offizier und Mädchen beim Wein“ dar.
Emil Nolde (1867-1956) zeigt 1911 in
seinem Werk „Am Weintisch“ die Einsamkeit des Einzelnen inmitten der Betriebsamkeit eines Lokals in der Großstadt
Berlin. Er gibt den Eindruck der Entfremdung wieder, den viele seiner Kollegen in
der Zeit industriellen Umbruchs empfanden. Geradezu karikaturistisch wirkt
demgegenüber „Moribundus“ von Paul
Klee. Er nutzt Wein als letzte Stärkung auf
dem Sterbebett…
Wein in der Kunst heute
Dankbar mag die Kunst dem Wein sein,
denn sowohl die Traube, die Flüssigkeit
als auch das verkaufsfertig abgefüllte
Endprodukt gibt so Einiges her, was die
Künstler-Fantasie anregt. Joseph Beuys
(1921-1986) setzte 1982 seine „Weinflasche“ groß ins Bild und Hermann Nitsch
(*1938) arrangierte 1998 in seinem
„Schüttelbild“ ganz einfach rote Farbe,
um die Mythologie von Blut und Wein zu
symbolisieren. Fabrizio Plessis (*1940)
ersann 1996 eine Video-Installation in
Kreuzform mit einem virtuellen ‚Weinfall‘
hinter einem Bassin voller Rotwein! Und
6. Moribundus
1919 Paul Klee
Sammlung Rosengart,
Foto Sammlung Rosengart
7. Wein-Etikett von 1909
wer seine Lachmuskeln anregen will, beWein-Etikettenmuseum
trachtet vergnügliche Wein-Karikaturen 2. Triumphzug des Bacchuskindes
Dr. Schneider Zunzingen
Anthonis van Dyck / Jan Roos
von Tomi Ungerer oder Peter Gaymann …
Foto: Winfried Stinn
um 1626,
Doch längst hat das Thema „Wein“ die
Betty und David M. Koetser-Stiftung 8. Wein-Karikatur
Domäne der Männer verlassen. FarbenSammlung Kunsthaus Zürich
froh und selbstbewusst investieren sich
aus dem Buch: „Weinlese“
Foto: Kunsthaus Zürich
gerne auch kreative Frauen. Die Malerin
Mosaik-Verlag
Marion Kneffel gehört dazu mit einer sehr
Peter Gaymann
farbenfrohen Traubenkomposition. Lisa 3. Weinlese und -kelter
Foto: Gaymann
Monatsbild für den September
Kölbl-Thiel zeigt, wie gut Wein und weibum 1516/ 1525
liche Schwatzhaftigkeit zueinander pas9. Katerstimmung 2006
Hans Wertinger (1465/1470–1533)
sen und den ‚Kater der Kindheit‘ bezwingt
Elvira Bach
Kunstmuseum Basel
Elvira Bach in genussvoller Weinseligkeit.
Foto: Winfried Stinn
Foto: Kunstmuseum Basel
Kunst im Weingut
10. Wein Probe
4. Stilleben mit Blumen, Früchten
2014 Lisa Kölbl-Thiele
und Äffchen
Wer zugleich Wein und Kunst liebt, verFoto: privat
um 1685, David de Coninck
bindet beides gern unter einem Dach. EiBetty und David M. Koetser-Stiftung 11. Kunst beim Winzer
ne Künstler-Werkstatt im Weingut BerSammlung Kunsthaus Zürich
cher-Schmidt betreibt Beate Wiedemann
Weingut Bercher-Schmidt
Foto: Kunsthaus Zürich
in Vogtsburg-Oberrotweil am Kaiserstuhl.
Malatelier von Beate Wiedemann
Sie malt ihre Weinetiketten selber und so
mit Malkursen
vieles mehr. Ihr Können vermittelt sie in 5. Offizier und Mädchen beim Wein
Hier: Saft-Etikett mit
1630/ 1640, Jan Olis
Kursen. Der Winzerhof Ebringen im MarkSmaragdeidechse
Kunstmuseum Basel
gräflerland zeigt wechselnde AusstellunBeate Wiedemann
Foto: Kunstmuseum Basel
gen unterschiedlicher Künstler in seinen
Räumen. Indes finden im Veranstaltungsraum des Weingutes von Andreas Dilger
Theater- und Musikdarbietungen statt mitten in Freiburg, flankiert von erlesenen
Piwis. Doch dies ist nur eine kleine Aus- Für die gute Kooperation und Unterstützung mit Bildmaterial bedankt sich die Auwahl von Weingütern mit einem Faible für torin bei den zuständigen Mitarbeitern des Basler Kunstmuseums, des Kunsthaus
Kunst. Hier reicht der Stoff für mehr… So Zürich, des Museums Sammlung Rosengart in Luzern, des Wein-Etiketten-Muzeigt sich „Wein in der Kunst“ durch die seum Dr. Schneider, der Kunsthalle Messmer, sowie den im Text erwähnten KünstJahrhunderte als spannendes Thema und lern und Winzern. Literaturtipp: Meinrad Maria Grewenig „Mysterium Wein“, Verlag
auch „Kunst im Weingut“ beschreitet Gerd Hatje, 1996 Buch zur Ausstellung „Die Götter, der Wein und die Kunst“, Hivielfältige Wege.
■ storischen Museum der Pfalz, Speyer
WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
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Tuniberg
Strauße geöffnet
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WEIN
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Seite 52
Frühjahr / Sommer 2015
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10. April bis 5. Juli
Di – Fr 17 – 24 Uhr
Samstag 16 – 24 Uhr
So/Feiertage 12 – 24 Uhr
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Frühjahr / Sommer 2015
Seite 53
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WEIN
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Seite 54
Frühjahr / Sommer 2015
Verfü h
Im
Korn
Die Rebberge der Tsiakkas Winery liegen auf einer Höhe von 1100 m ü. M. im Troodos Gebirge.
Bild: Bernhard Furler Paphos Weine GmbH
K
ultur und Küche von Zypern
spiegeln die Machthaber der
Insel im Laufe der Jahrhunderte wider. Das zeigt ein kulinarisches
Reise-Koch-Buch mit dem Titel ‚Verführerisches Zypern‘. Die Frankfurter Herausgeberin Marianne Salentin-Träger und ihr
Kreativ-Team gewannen mit dem Buch zunächst den Award 2015 der weltgrößten
Reisemesse ITB (Internationale Tourismus
Börse) und gleich anschließend den Gourmand World Cookbook Award 2015 in den
Kategorien: „Bestes Design“ und „Bestes
Reisekochbuch“. Die Insel macht damit
Furore auf der Shortlist für den Gourmand
„Best in the world“ Awards, der am 9. Juni
2015 in Yantai, China vergeben wird.
Der Wein auf der Insel der Götter
Wein ist das Getränk der Götter. Auf Zypern beweisen das zahlreiche Mosaiken,
die in der alten Hafenstadt Paphos ausgegraben wurden. Wundert’s da, dass es auf
dieser Insel seit über 6000 Jahren auch einen ganz besonderen Wein gibt, der bis
heute nach alter Tradition hergestellt wird?
Süß ist er, der Commandaria, süß wie das
Paradies. Dabei müssen seine Reben sehr
genügsam überleben, was sie mit anderen
Reben köstlicher Tropfen gemein haben…
Wer im Oktober von Larnaka aus an der
Küste entlang in Richtung der Weindörfer
am Fuße des Troodos Gebirges fährt, erkennt schnell, wie trocken der Boden ist.
")*
+,-.
!"
!"
#$%
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%
'
('
Es kommt häufig vor, dass zwischen April
und Oktober kein Tropfen Regen fällt. Jenseits des türkisblau funkelnden Meeres
und der Strände schließen sich ausgedörrte, karge Ebenen an. Später säumen Kaktusfeigen, Bananen, Johannesbrot-und
Olivenbäume den Weg.
Im Dorfmuseum von Steni zeigt die ehemalige Lehrerin Anastasia einen mannshohen, unten angespitzten Holzstamm, der
oben in einer Art Astgabel mündet. Dies ist
das Arbeitsgerät, mit dem die Löcher zum
Anpflanzen der Reben in den verkrusteten
Kalkboden gestoßen werden. Ende Oktober
sind die neuen Trauben bereits geerntet.
Scheinbar wild wuchert bei Tochna direkt
an der Straße ein Knäuel kleiner Bäumchen
aus der krustigen Erde am Hang heraus.
Herrlich süß schmecken die Trauben des
Mavro, die daran wie verirrt herumhängen.
Die roten Mavro-Trauben und der weiße
Xynisteri werden auch für den Commandaria verwendet. Das ist jener legendäre
süße Wein aus Zypern, von dem schon im
Mittelalter die Adligen an europäischen
Fürstenhöfen schwärmten.
Bei einer Führung im Weinmuseum von
Erimi ist zu erfahren, dass auf Zypern bereits vor 6500 Jahren süßer Wein hergestellt worden sei. Dieser gilt als Vorgänger
des noch heute produzierten Commandaria und soll der erste Wein sein, der überhaupt im Mittelmeerraum produziert wurde. Die Bezeichnung „Commandaria“ geht
auf die Tempelritter zurück. Sie gehören zu
den zahlreichen Eroberern der Mittelmeer-
insel, die bis heute nicht zur Ruhe kommt.
„Koumandaria“ heißt bis heute diese Region am Südhang des Troodos Gebirges.
Hier gedeihen die Reben für den süßen Göttertrunk in 500 bis 900 Metern Höhe auf
steinigem, kargem Untergrund. Sie dürfen
nicht bewässert werden.
Apropos Göttertrunk: In Paphos stieß
1962 ein Bauer beim Umgraben seines
Feldes auf alte römische Mosaiken. Diese
stellten sich als Fußbodenmosaike von
ehemaligen Villen heraus. In einem dieser
Gebäude spielen die alten Mythen um den
Weingott Dionysos eine große Rolle. Ob
Verbindungen zum Commandaria bestehen, ist nicht überliefert.
Dieser ist ein schwerer, süßer Wein, der
geschmacklich dem Portwein ähnelt und
wahrscheinlich von hier aus auch nach
Madeira gelangte. Um den überreif geernteten Trauben so viel Süße wie möglich
abzugewinnen, werden sie mehrere Tage
direkt an den Reben, auf dem Boden und
manchmal sogar auch auf den Hausdächern liegend getrocknet. Danach erst
werden sie gepresst. Schließlich wird der
süße Most mit reinem Alkohol auf 15-20
% Vol aufgespritet und erhält dann seine
charakteristischen Aromen. Erst im darauffolgenden Frühjahr gelangt der Most in
Eichenfässer. Dort reift er unter Verschnitt
mehrerer Jahrgänge nicht selten bis zu
zehn Jahre lang. In manchen Rezepturen
werden noch Kräuter hinzugefügt. Das
Kloster Kykko ist für seinen besonders feinen Commandaria bekannt. Diesen zu
produzieren, haben nur 14 Orte auf Zypern
das Recht.
Neben den zahlreichen Sorten wie Ofthalmo, Cabernet Franc, Merlot, Shiraz,
Carignan Mataro und Grenache treten der
trockene rote Mavro, der weiße Xynisterie
und der gehaltvolle Maratheftiko hervor.
Die Böden, auf denen sie gedeihen, sind
vulkanischen Ursprungs, kalkhaltig, auch
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
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Seite 55
ü hrerisches Zypern
Im Garten Eden auf der Insel der Götter
Kornelia Stinn
Löss, Kreide, Merkel oder Schiefer in unterschiedlichster Prägung. Die Reben
wachsen ungepfropft – eine Reise nach
Zypern hat die Reblaus bisher gescheut.
Mehr als 15 autochthone Rebsorten gedeihen auf Zypern bis auf 1.500 Höhenmeter.
In den Regionen Limassol und Paphos
gibt es inzwischen, neben den vier industriell produzierenden Weinbetrieben,
Vom Strand aus erkennt man auf der gegenüber liegenden Seite die alte Hafen- zahlreiche Dorfgenossenschaften und pristadt Paphos.
Bild: Kornelia Stinn vate Winzer. Auf sechs unterschiedlichen
Wein-Routen kann man sie entdecken.
Und dort sowie in mancher Taverne außergewöhnliche Weine beim Essen und
manchmal auch dem Klang einer Bozouki
genießen.
Wein, Musik und gutes Essen wird auch
schon gepriesen in den Mosaiken von Paphos. Ein instrumentaler Wettbewerb, bei
dem Apollo, der Gott der Künste nicht siegte, kostete dem Gewinner allerdings das
Leben. Ja, wo die Götter wohnten war eben
doch noch lange nicht das Paradies, die
Demarkationslinie mitten durch die
Hauptstadt Nicosia und quer über die ganze Insel belegt es. ■
In Omodos kann man in einem Weinkeller die
älteste Weinpresse der Insel entdecken.
Bild: Kornelia Stinn
Das preisgekrönte
Zypern-Genuss-Buch
‚Verführerisches Zypern‘
Marianne Salatin-Träger und ihr Team von Journalisten und Gourmet-Fachleuten hat den Zauber Zyperns im Buch eingefangen. Zu dieser
Gruppe gehört auch der aus dem Kaiserstuhl
stammende Gourmet-Koch Franz Keller, der es
liebt, die Küche anderer Kulturen kennen zu lernen. Er ließ sich auf der Insel Zypern zu Rezepten
inspirieren, die sich im Buch wiederfinden.
Infos:
Buch: Verführerisches Zypern,
Marianne Salentin-Träger, Callwey,
2014, ISBN: 978-3-7667-2115-0,
Preis: 39.95 €
www.franzkeller.de
www.wein-plus.eu/de/
Zypern_2.0.4776.html
www.visitcyprus.com, Prospekt ‚
Zypern Weinstraßen
Wein und zypriotische Spezialitäten:
Mosaike Paphos: Im Hause des Dionysos. Dionysos reicht einer Freundin Wein- für D: www.weinauszypern.de
trauben.
Bild: Kornelia Stinn für CH: www.paphosweine.ch
Meze ist ein typisch zypriotisches Mahl. Unzählige Köstlichkeiten gehören dazu
und werden während der Mahlzeit immer weiter ergänzt: z.B. Halloumi-Käse,
Fleischtaschen verschiedener Art, gefüllte Auberginen, diverse Dips, bunte Salate
sowie Fleischvariationen usw., natürlich begleitet von einem guten zypriotischen
Wein.
Bild: Zypern-Tourismus
Weine und Johannisbrot Spezialitäten aus Zypern erhalten Sie online unter www.weinauszypern.de
Seite 56
WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
Wie sich der Gourmetkoch Franz Keller
aus Oberbergen auf Zypern inspirierte
D
er
Gourmet-Koch
Franz Keller ist Spross
der ‚Keller-Dynastie‘
am Kaiserstuhl in Oberbergen. Der
‚Schwarze Adler‘ ist sein Zuhause.
‚Schwarzer Adler‘ heißt auch das Sterne- Restaurant, das er nach zahlreichen
Gourmet-Erfahrungen im In- und Ausland in Hattenheim bei Frankfurt aufbaute. ‚Wein & mehr‘ traf sich mit ihm in der
neuen Kellerei seines Bruders Fritz Keller
in Oberbergen.
WUM: Sie reisen gern?
Franz Keller: Ich fühle mich überall auf
der Welt wohl, wo es einen anständigen
Wein und was Anständiges zu essen gibt.
WUM: Was veranlasste Sie dazu, nach
Zypern zu reisen?
Franz Keller: Als in gemeinsamer Runde mit Marianne Träger und einigen weiteren Freunden die Rede auf Zypern kam,
stellte sich heraus, dass ich aus dem
Kreis der Einzige war, der noch nie dort
war. Da hieß es, ich müsse unbedingt
einmal mitkommen und so entstand der
Plan. Das war direkt nach der Wirtschaftskrise. Diese wiederum war für
mich Anlass, mich näher mit der Insel zu
beschäftigen. Mir war schon von jeher
der Gedanke an ein tragfähiges Europa
wichtig. Schließlich bin ich ja an der
Franz Keller (re) mit seinem Bruder Fritz Keller vor dem Kamin von dessen neuer
Kellerei.
Bild: Kornelia Stinn
Grenze zwischen Deutschland und
Frankreich aufgewachsen und wir haben
oft in Frankreich eingekauft.
WUM: Was hat Sie auf Zypern besonders beeindruckt?
Franz Keller: Das war die Mentalität
der Bevölkerung. Diese Menschen leben
anders als wir. Es gibt viele arme Menschen. Dennoch ist ihnen das Essen und
die Gastfreundschaft das Wichtigste von
allem.
WUM: Haben Sie Zutaten entdeckt, die
Ihre eigenen Rezepte bereichern?
Franz Keller: Ich hab von einer älteren
Dame ein sensationelles selbstgemachtes Rosenöl bekommen. Es ist das erste
Mal, dass mir Rosenöl zum Kochen wirklich zusagt. Die Frau hat mir davon in einer Bierflasche abgefüllt. Ich verwende
es nun in meinem Püree aus roten Beeten. Den serviere ich dann auf einem Salat, den ich mit Carob, einem Extrakt von
Johannisbrot, bereitet habe.
Das Johannesbrot ist für mich auch eine
ganz tolle Entdeckung. Es gibt heute nur
noch einen Betrieb, der das sogenannte
‚Pasteli‘ daraus in aufwändiger Prozedur
von Hand macht – früher hat ein ganzes
Dorf in den Bergen davon gelebt. Man
kann es zum Würzen nehmen. Ich benutze es gern in Pulverform, um damit eine
Poularde zu lackieren. Das ist mein liebstes Rezept. (siehe unten)
WUM: Haben Sie auch interessante
Erfahrung mit Kräutern gemacht?
Franz Keller: In den Höhen des Troodosgebirges habe ich in total steinigem
Boden Rosmarin- und Thymian entdeckt,
die von einem so intensiven Aroma waren, wie ich es bisher nicht gekannt habe.
Sie wuchsen auf einer Höhe von etwa
1.500 Metern zwischen neu angepflanzten Weinreben.
WUM: Wie gedeihen diese Reben in
solcher Höhe bei den kargen Böden und
in der totalen Trockenheit des Sommers?
Romantischer Sonnenuntergang beim Hotel Asimina am Strand von Paphos .
Franz Keller: Diese jungen Reben
Bild: Kornelia Stinn müssen zunächst berieselt werden. Da-
nach fordert die Trockenheit die Reben.
Eine Rebe muss kämpfen und extrem
gefordert werden. In fettem Boden bringt
sie viel, aber nichts Gutes.
WUM: Welche Geschmackserlebnisse
verbinden Sie mit den zypriotischen
Weinen?
Franz Keller: Wir waren in 22 Kellereien zu Gast. Durch EU – Gelder sind viele
kleine Weinbaubetriebe gefördert worden. Das trockene Klima lässt dann nur
wenige Trauben an einer Rebe reifen, so
entsteht ein Extrakt. Die Weine haben
darum ein unglaubliches Potential.
WUM: Gibt es da besondere Empfehlungen?
Franz Keller: Mein besonderer Tipp ist
die Winery Zambartas. Leider ist Dr. Akis
Zambartas, mit dem ich mich besonders
angefreundet habe, vor wenigen Monaten verstorben. Er war Chef-Önologe der
seinerzeit größten Weinkellerei Zyperns
bevor er in Rente ging und dann seine
eigene Kellerei gründete. Überraschend
stellte sich heraus, dass er auch unseren Vater gut gekannt hat. Die beiden
waren in einem Verband von Önologen
und haben sich immer in Zürich getroffen.
Zambartas Weine gehören für mich zu
den besten, sie haben so eine Eleganz.
Wenn die Weine so extraktreich sind,
sind sie unglaublich kraftvoll und daher
sehr, sehr schwer. Das ist zwar gut, aber
solche Weine hauen einen um. Weine
müssen eine Feinheit haben, zugänglich
sein. Das fand ich bei Zambartas am besten. Die Kellerei wird nun von seinem
Sohn Marcos geführt.
WUM: Was halten Sie von dem Commandaria, der ja gewissermaßen als
Nationalgetränk gilt?
Franz Keller: Ich finde den Commandaria sehr interessant, weil er natürlich
ganz anders ist als unsere Beerenauslesen. Er hat eine ganz andere Aromatik,
eine ganz andere Zusammensetzung. Ich
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
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Marcos Zambartas und sein Vater Akis, der mit dem Vater von Franz Keller befreundet war.
Bild: Markus Bassler
fand den Commandaria am besten, der
nach dem Anama- Konzept hergestellt
wird und mit den natürlich vergorenen
12-13 Volumenprozent auskommt. Das
macht ihn zu einem feinen eleganten
Süßwein.
WUM: Welche Bedeutung haben
Zypriotische Weine bei uns?
Franz Keller: Leider kann man diese
Weine kaum bei uns in Deutschland kaufen, die haben keinen Markt bis jetzt. Außerdem produzieren die Winzer auch keine großen Mengen.
Ich biete aber nun einige Sorten in meinem Restaurant an. Dazu gehört auch ein
charaktervoller Syrah aus Vlassides Wi-
nery. Gereift im Holzfass hat er ein Optimum an Verdichtung.
WUM: Sie sind viel herumgekommen
und schätzen fremde Speisen. Zieht es
Sie da noch in die heimischen Weinreben des Kaiserstuhls?
Franz Keller: Wo ich lebe, muss immer
eine Weingegend sein. Aber meine Wurzeln habe ich schon am Kaiserstuhl. Ich
mag den Wein. Ich vergesse nicht, als ich
meinen ersten Wein probierte. Ich glaube, das war mit fünf oder sechs Jahren.
Da habe ich bei meiner Großmutter ein
paar Tröpfchen vom Daumen geschleckt.
Das war Silvaner. Das weiß ich heute
noch. Bei mir geht sowieso alles über den
Geschmack. Meine Geschmacksnerven
sind hochsensibel. Ich kann mich so genau erinnern, dass ich sogar noch weiß
wie die Flasche aussah. Das sind so Geschmackserlebnisse, die bleiben und die
verbinde ich immer mit Heimat. Anderer-
Seite 57
Die „Blütenzauberin“ stellt aus Damaskusrosen Spezialitäten her. Franz Keller
verwendet von ihr Rosenöl.
Bild: Anja Jahn
seits bin ich ganz offen für neue Eindrükke. Es interessiert mich sehr, wie woanders gegessen wird.
■
Rezept von Franz Keller
Freiland-Poularden-Keulen
Zutaten für 4 Personen:
4 ganze Keulen
8 EL Pastelli (Carob-Sirup), Salz, Schwarzer Pfeffer aus der Mühle, Olivenöl
Dazu passt: Rote Beete
Zubereitung
Poularden-Keulen in Hüfte und Keule zerteilen, salzen, mit Pfeffer aus der Mühle
würzen und mit der Haut in Olivenöl in der Panne kurz anbraten und leicht bräunen.
Anschließend in der Pfanne drehen, die Haut mit Carob-Sirup mehrfach einpinseln und im vorgeheizten Backofen bei 190° C Umluft ca. 20 Minuten braten. Zwischendurch ein- bis zweimal mit Carob-Sirup nachpinseln. Zum Schluss die Poularden-Keulen mit Oberhitze (Grill) vorsichtig nachglasieren um eine leckere dunkle Bräune zu erreichen. Die Oberfläche ist immer ein wenig klebrig, mit den typischen zypriotischen Aromen jedoch sehr aromatisch.
Dazu passt etwas sehr erdig und kräftig Schmeckendes, wie Rote Beete aus
dem Backofen, am besten kleine frische Rote Beete mit dem Krautansatz. Alternativ große Knollen verwenden. Das Gemüse unter fließendem Wasser gut
säubern, nicht schälen. Aus dicker Alufolie kleine Beutel formen und die Rote
Beete hineinlegen. Die großen Knollen einzeln, Kleine zu mehreren. In jeden
Alu-Beutel ein wenig Wasser und Olivenöl geben, mit grobem Meersalz würzen
und dicht verschließen, jedoch Platz für Luft lassen. Die Garzeit der kleinen
Rote Beete etwa 60 Minuten, die große Wurzeln ca. 90 – 120 Minuten bei
180° C Umluft garen. Im Anschluss die Wurzeln mit einer Gabel aufspießen
und vorsichtig mit einem Löffel die Außenhaut abstreifen.
Sofort servieren!
Weinempfehlung: Viognier – Ezousa Winery
Bild: Markus Bassler
WEIN
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Seite 58
Frühjahr / Sommer 2015
Spargelcremesuppe
mit Meersalzbutter
Zutaten (für ca. 4 Portionen)
1 kg weißer Spargel
Salz und Zucker
50 g Meersalz-Butter
40 g Mehl
200 g Schlagsahne
weißer Pfeffer
2 EL Zitronensaft
etwas Petersilie
2 Scheiben Weißbrot
Zubereitung
Den Spargel waschen, schälen und die Enden abschneiden. Die Schalen dabei aufbewahren. 1,5 Liter Wasser mit etwas Salz und einer Prise Zucker aufkochen. Die
Schalen dazugeben und zugedeckt ca. 25 Minuten köcheln. In der Zwischenzeit den
Spargel in Stücke schneiden.
Die Spargelschalen abgießen, das Wasser dabei auffangen und die Spargelstücke
darin ca. 20 Minuten kochen. Den Spargel abgießen und das Wasser erneut auffangen. 1 Liter Spargelwasser abmessen.
Die Kerrygold Meersalz-Butter in einem Topf erhitzen. Mit Mehl bestäuben, anschwitzen und unter Rühren nach und nach mit dem Spargelwasser und der Sahne
ablöschen. Kurz aufkochen und ca. 5 Minuten köcheln lassen.
Die Suppe mit Salz, Pfeffer, Zucker und Zitronensaft abschmecken. Die Spargelstücke hinzufügen und nochmals kurz erhitzen.
Die Weißbrotscheiben herzförmig ausstechen und in etwas Öl in einer Pfanne von
beiden Seiten anrösten. Die Suppe mit Petersilie garnieren und dem gerösteten
Weißbrot servieren.
Die typische Spargelnote, die durch das Meersalz betont wird korrespondiert wunderbar mit einem Grauburgunder.
Bilder: Kerrygol
d
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WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
Pikante Spargelquiche
Zutaten (für eine Quiche mit ca. 20 cm Durchmesser):
200 g Mehl
150 g Butter
1 Eigelb
100 ml Weißwein
1 EL Olivenöl
1 Bund grüner Spargel (ca. 400 g)
250 g Ricotta Käse
4 Eier
60 g geriebener Parmesan Käse
Salz, Pfeffer, Chili- und Paprikagewürz
Zubereitung
Kerrygold Original Irische Butter in Scheiben schneiden und zusammen mit 200 g
Mehl, Eigelb, Weißwein und Öl in eine Schüssel geben. Alles nach Geschmack mit
Chili und Paprika würzen und mit dem Knethaken zu einem glatten Teig verarbeiten.
Den fertigen Teig in Frischhaltefolie wickeln und ca. 45 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
Die Enden vom Spargel abschneiden, ggf. schälen und fünf Minuten in Salzwasser
kochen. Herausnehmen und gut abtropfen lassen.
Für die Creme den Ricotta, die restlichen Eier und den Parmesan gut verrühren.
Die Ricotta-Creme mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Mürbeteig aus dem Kühlschrank nehmen und mit einem Nudelholz dünn ausrollen. Die Tarte-Form mit Olivenöl einfetten oder mit Backpapier auslegen und mit
dem Teig auskleiden. Den Spargel längs nebeneinander darin verteilen, die Ricotta-Creme darüber geben und im Ofen bei 200 °C (Umluft) ca. 45 Minuten backen.
Am besten passt zu einer Spargelquiche ein frischer, leichter Silvaner oder sogar
eine Silvaner Spätlese, die reifer und runder mundet. Wer es badisch international
möchte, der greife zum Chardonnay, der sogar eine Barrique-Note aufweisen
kann.
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Seite 60
Frühjahr / Sommer 2015
Horst Kröber
Bücherecke
Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt
Wolf M. Günthner / Rainer Lang
Sternetour – Eine kulinarische Reise durch
Baden-Württemberg
Großformatig und üppig von Thomas
Kienzle durchgängig bebildert, präsentiert
sich dieses repräsentative Werk, das auf
vier Touren allerdings nicht alle badenwürttembergischen Sterneküchen im Genießerland erfasst, so fehlt z. B. der Hirschen in Sulzburg mit Douce Steiner. Jeweils mit einer Doppelseite als Aufmacher
werden die Köche und Köchinnen mit Signatur und in abwechslungsreichen Posen
in schwarz-weiß oder in Farbe vorgestellt.
Wolf Günthner (Ehrenamtlicher Pressesprecher von Slow Food und Tester für
Gourmetführer) und Rainer Lang (Journalist) schrieben 16 meist doppelseitige Einleitungstexte, weitere neun Restaurants
werden von anderen Mitautoren vorgestellt.
Der Rezeptteil ist textlich und fotografisch sehr ansprechend gestaltet. Beeindruckend ist der (fotografische) Blick nicht
nur auf die Restaurant-Fassaden und Inneneinrichtungen, sondern auch gerade
mit ungewohnten Einblicken in die Küchen.
■ Wolf M. Günthner, Rainer Lang, Sternetour, 288 Seiten, Konrad Theiss Verlag,
ISBN 978-3-8062-2807-6, 59,95 €
Mario Scheuermann
Wein und Zeit – Von der Kultur des Genießens
„Wein ist Zeit,
denn die Zeit
ist es, die
den Wein
macht“,
diesen
Satz von
JeanMarc
Maugey hat
Mario Scheuermann seinem Essayband
vorangestellt, der Artikel von vor über zehn
Jahren enthält, vor acht (!) Jahren erschien,
aber immer noch höchst lesenswert und ein
wunderbarer Kontrast zu Pflaums ‚Wuchern
der Wörter im Wein‘ darstellt. „Weinkolumnen sollten die Weine beschreiben und nicht
die Schreiber inszenieren…“. Scheuermanns Ausführungen schärfen das konkrete Weinempfinden: „Die meisten heutigen
Weine sind Konsumware. Im günstigsten
Fall sind sie glatt und reintönig, oft genug
aber nur bieder und bräsig…Sie sind nicht
in der Zeit verankert, Momentweine, keine
Monumente“ und den Blick für den Winzer:
„Geschwätzige Winzer produzieren meist
ebensolche Weine!“
■ Mario Scheuermann, Wein und Zeit, 190
Seiten, HamppVerlag, ISBN 978-3936682-21-2, 17,90 €.
Mord im Prinzengarten
Nach seinem ersten erfolgreichen Genusskrimi „Der Wolf im Walnussbaum“ (2012),
legt Horst Kröber einen neuen Krimi nach.
Ort und Handlung sind in den Breisgau und
in die Ortenau verlegt. Die Protagonisten
mit der kreativen Sommelière Nina Zinsendorf und dem Ermittlerteam bestehend aus
Kommissar Schatzhauser und seinem Kollegen Fridolin Oesterle sind dem Leser bereits bestens bekannt. Aber warum, fragt
sich die allseits bekannte Sommelière
schmeckt der gleiche Wein, den sie im Restaurant verkostet hat anders, als der, den
sie im gleichnamigen Weingut getrunken
hat? Schließlich entgeht ihrer geschulten
Zunge keine Nuance im Wein auch wenn
sie noch so fein wäre. Zeitgleich werden
die Kommissare Schatzhauser und Oesterle zu einem Mordfall nach Grafenhausen
gerufen. Auffällig hier, dass der Tote im
Maisfeld Schuhe trägt, die so gar nicht zu
seinem äußeren passen, aber auf welche
Spur führt sie das? Und warum wird der
Sachbararbeiter des Regierungspräsidiums Freiburg im Prinzengarten erschossen? Viele Fragen, die so gar nicht zu einem
Ergebnis
führen
wollen
und
selbst
das
Ermittlerteam muss um
sein Leben fürchten. Die Sommelière Zinsendorf und ihre Freundin, die Journalistin
Corinna Keck unterstützen die Ermittlungen, aber wird es gelingen den Fall zu lösen? Horst Kröber ist mit „Mord im Prinzengarten“ erneut ein spannender Krimi
gelungen, der mit dem Thema um Subventionsbetrügereien, gefälschten Weinen
und einem internationalen Weinfälscherring ein ganz aktuelles Thema aufgreift.
Dazu reicht der Autor ein harmonisches
Zusammenspiel von Speisen und Wein und
beschreibt gekonnt die wechselseitige Beziehung von Musik und Wein. Ein Genusskrimi bei dem das Weinwissen nicht zu
kurz kommt.
■ Horst Kröber, Mord im Prinzengarten,
176 Seiten, KSB-Media GmbH, ISBN 9783-945195-63-5, 12.50 €
Stefan Pflaum
Vom Wuchern der Wörter im Wein
Wer hat sie nicht schon erlebt, die Weinkenner, die mit verqueren Beispielen,
Dinge im Wein erschmecken, die man
selbst nie so finden geschweige denn bezeichnen würde. Pflaum beschreibt eine
(typische) Weinprobe mit (typischem)
‚Weinsprech‘, bei der alle Beteiligten unterschiedliche Nuancen erkennen von
Wiesenblumen bis zur Paprika:
„Doch man fand kein Resultat, jetzt war
teuer jeder Rat. Alle schauten zu Hans
Ohl. Gutsbesitzer, Kellermeister, Weinverkoster, Sommelier mit weltweitem Renommée. Alles dies war Hans Ohl.
Und der sagte: „Rosenkohl!“ So endete
der Edelsüße, letztlich dann als Feldgemüse.“ Der Autor belässt es aber nicht
nur beim kritisch-humorvoll erhobenen
Zeigefinger, sondern stellt zahlreiche hin-
tersinnige Fragen in seinen
kurzen Prosatexten – insgesamt ein
köstliches Lesevergnügen. Stefan
Pflaum bietet auch Lesungen aus seinem
Buch an, das zurecht den Untertitel trägt:
Achtung: Enthält Sulfite! (Kontakt:
[email protected]).
■ Stefan Pflaum, Vom Wuchern der Wörter im Wein, 120 Seiten, LahrVerlag, ISBN
978-3-943180-12-1, 19,80 €
WEIN
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Frühjahr / Sommer 2015
Seite 61
Natur, Natur...
Himmlische Plätze im Südbaden
Ulla Lachauer Der Garten meines Lebens
Christine Bach, Walbuga Schillinger, Barbara Sester Omas Gärten
Bernhard Dorer Wälderleben
Peter Martens
Bereits in 3. Auflage ist das großformatige Buch über außergewöhnliche Lieblingsplätze ausgewählter Personen und
Persönlichkeiten erschienen, wobei die
Auswahl „so subjektiv wie vielfältig“ ist.
Gourmets wie Wolfram Siebeck, Küchenchefs wie Douce Steiner, Winzer wie
Fritz Keller geben ihre Lieblingsplätze
preis, die von fast 40 verschiedenen Fotografen wirkungsvoll ins Bild gesetzt
werden. Der großformatige Band zeigt
natürlich auch einige Plätze, die den
Blick über Reben frei geben, so in Durbach, Kippenheim oder Ehrenstetten.
Überwiegt die Vielfalt an (süd-)badischen Landschaften im Buch der
himmlischen Plätze, steht nur ein einziger Ort im Mittelpunkt des Buches von
Maria Lachauer. Die Autorin, auch bekannt durch das Buch ‚Die blinde Gärtnerin, Das Leben der Magdalena Egelin‘, widmet sich der Lebensgeschichte
von Agnes Sester (*1926), die in Gen-
Johannes Hucke
Cuisine Ètoilèe - Sterneköche
Michelin hatte 2011 zum ersten Mal einen
grenzüberschreitenden und zweisprachigen Guide herausgebracht, der sich mit
dem Oberrhein von der West- und Südpfalz bis zum Aargau und Jura als gemeinsamer Gourmetregion befasste.
Ebenfalls zweisprachig und weitaus opulenter werden nun 49 (Sterne-)Köche in
46 Restaurants derselben Gebietskulisse
im 936 Seiten (!) umfassenden Werk von
Johannes Hucke vorgestellt. Hucke ist
auch Autor mehrerer informativer Routenführer / Weinlesebücher (Churfranken,
Kraichgau und Bergstraße), von Krimis
und Lyrikbänden. Eine treibende Kraft bei
beiden Veröffentlichungen war Richard
Schmitz, der 32 (!) Jahre lang d e r Gastgeber in Brenners Parkhotel / Baden-Baden war. Die beschriebenen Restaurants,
die nicht alle bestehenden Sterneküchen
erfassen (konnten), sind reichlich mit Fo
tos der besprochenen Häuser bebildert,
zahlreiche Food-Fotos haben allerdings
nur schmückende Funktion – bei einigen
Abbildungen erfolgt dann der Hinweis auf
die Rezepte samt Zubereitungstipps.
■ Johannes Hucke, Cuisine étoilée Sterneköche, 936 Seiten, Lindemanns Bibliothek, ISBN 978-3-88190-797-2,
29,90 €
genbach wohnt und einen wunderschönen Zier- und Gemüsegarten betreibt.
Die Verknüpfung einer Biografie mit einem durch zahlreiche Gartentipps ergänzten Gartenbuch, das auch Rezepte
■ Peter Martens, Himmlische Plätze
in Südbaden, 232 Seiten, Kulturverlag
ART+WEISE, ISBN 978-3-98119659-7, 39,50 €, www.kv-artundweise.de
■ Ulla Lachauer, Die Geschichte der Sesterhof-Bäuerin, 158 Seiten, Eugen Ulmer, ISBN 978-3-8001-8259-6, 24,90 €
■ Christine Bach, Walburga Schillinger,
Barbara Sester, Omas Gärten, 160
Seiten, Silberburg-Verlag, ISBN 978-38425-1295-5, 24,90 €
■ Bernhard Dorer, Wälderleben, 190
Seiten, Badischer Landwirtschafts-Verlag GmbH, ISBN 978-3-9801818-91,
15,50 €
und stimmungsvolle Fotos von Bigi
Möhrle enthält, ist in dieser Form ungewöhnlich. Wer sich in weiter zwölf Gärten umsehen will, der greife zum Buch
über Omas Gärten – und wer sich über
das harte Leben der Landwirtschaft aus
berufenem Munde informieren möchte,
dem sei das ‚Heimatbuch Wälderleben‘
von Bernhard Dorer (*1943) empfohlen, der seit seiner Geburt auf dem
Bernhardenhof in Furtwangen lebt
und arbeitet. Nicht nur für Städter
spannende Lektüren vom Leben auf
dem Lande.
Reichhaltiges Angebot an
griechischen Spezialitäten.
Gemütl. Restaurant & Gartenwirtschaft
Ideal für Feste aller Art
(z. B. Hochzeiten, Betriebsausflüge etc.)
Inh. Fam. Stergiopoulou
Am Torhaus 1 (an der B3) 79379 Müllheim Tel.: 0 76 31 - 17 03 00
•
•
WEIN
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Weinfestkalender
Seite 62
BODENSEE
18.04.
04.06.
26.06. - 28.06.
04.07. - 05.07.
11.07. - 12.07.
29.07. - 01.08.
01.08. - 02.08.
01.08. - 03.08.
05.08. - 08.08.
14.08. - 15.08.
24.04. - 25.04.
25.04.
08.05. - 11.05.
14.05. - 17.05.
14.05.
13.06.
21.06.
26.06. - 27.06.
02.07. - 07.07.
17.07.-19.07.
31.07. - 03.08.
01.08.
05.08.
14.08. - 17.08.
Frühjahr / Sommer 2015
21.06.
Friedrichshafen Bodensee-Weinmesse
Hagnau Häfelefest
Singen Stadtfest
Meersburg Winzerfest der Meersburger
Vereine
Meersburg Weinerlebnistage
Konstanz Konstanzer Weinfest
Hagnau Weinfest an der alten Torkel
Bermatingen Torkelfest im Weingut Dilger
Konstanz Konstanzer Sommernächte
Stetten Stettener Weinfest
27.06. - 28.06.
27.06.
Breisgau
19.04.
Ettenheim 17. Ettenheimer Weinmesse
Buchholz Kulinarische Weinwanderung,
WG Moosmann
Freiburg-St.Georgen St. Georgener
Weintage
Ettenheim-Altdorf Altdorfer Dorffest
Glottertal Rebhisli-Tour
Freiburg Wein-Gala und Wahl der
Badischen Weinkönigin
Freiburg Grauburgunder-SiegerweinPräsentation Konzerthaus
Rust 10. Badisches Weinfest, Europa Park
Freiburg Weinfest auf dem Münsterplatz
Ettenheim Hoffest im Weingut Weber
Kenzingen-Bombach Bombacher
Weinfest
Ettenheim Marktplatz Weinparty der
„Jungen Wilden“
Ettenheim Sommer, Sonne, Junger Wein
Emmendingen 44. Breisgauer Weinfest
04.07. - 05.07.
11.07. - 12.07.
25.07. - 26.07.
14.08. - 17.08.
Kraichgau
Wiesloch 14. Wein-Festival
Kraichgau/Bergstraße
30.04.
Östringen-Tiefenbach Wine goes Party –
Junge Winzerszene, WG Heitlinger
09.05. & 16.05. Kürnbach Wein, Sang und Gang Frischer Wein in alten Mauern
13.06. - 14.06. Kürnbach Weindorf auf dem Marktplatz
04.07. - 06.07. Sulzfeld Hoffest, Winzerhof Bregler
15.07. - 17.07. Sulzfeld Spargel & Wein, Weingut Pfefferle
11.07. - 12.07. Kürnbach 41. Kulinarisches Straßenfest
24.07. - 26.07. Sulzfeld Wein-Sommer, Weingut Pfefferle
Markgräflerland
23.04.
24.04.
01.05.
08.05.
14.05.
16.05. - 17.05.
17.05.
Kaiserstuhl
23.05.
18.04. - 19.04.
03.05.
23.05. - 25.05.
05.06. - 08.06.
19.06.
19.06. - 21.06.
20.06. - 21.06.
20.06. - 21.06.
Sasbach 80 Jahre Winzergenossenschaft
Sasbach
Ihringen Gipfeltreffen Kaiserstühler
Jungweine
Vogtsburg-Burkheim Pfingsthock und
Offener Winzerkeller
Ihringen Ihringer Weintage
Vogtsburg-Oberbergen Flying Dinner mit
Siegerweinen, Weingut Keller
Endingen Internationales GrauburgunderSymposium
Endingen-Kiechlinsbergen Sommerweinfest
Breisach 7. Winzerfest,
Badischer Winzerkeller
Vogtsburg-Oberrotweil Kulinarische
Weinwanderung
Vogtsburg-Burkheim Künstlertage
Ihringen-Wasenweiler
White-Sensation-Night, Weingut Briem
Sasbach-Jechtingen Sommerfest und
Offener Winzerkeller
Vogtsburg-Oberbergen Sommerfest
Vogtsburg-Bischoffingen Bacchushock
Sasbach Winzerfest und Offener
Winzerkeller
30.05. - 31.05.
07.06.
12.06. - 14.06.
17.06. - 20.06.
19.06. - 21.06.
20.06.
25.06. - 27.06.
Badenweiler Gutedel-Cup
Müllheim 133.Müllheimer Weinmarkt
Binzen Hoffest im Weingut Krebs
Heitersheim Chasslie-Nacht in der
Villa Urbana
Britzingen Gutedel-Tag
Markgräflerland Jahrgangspräsentation
der Weingüter
Schallstadt Batzenbergfest und
Weinwanderung
Wittlingen Wittlinger Weintreff,
Weingut Ernst
Müllheim-Zunzingen Frühlingsfest
im Weingut Dr. Schneider
Efringen-Kirchen Gutedel-Tour,
Bezirkskellerei Markgräflerland
Kirchhofen Schlossgrabenhock beim
Winzerkeller
Lörrach Weinfest „Weindorf Lörrach“,
Alter Marktplatz
Schallstadt-Wolfenweiler
Der Wolf tanzt – Wein- und Sektfestival
Britzingen Britzecco-Fete,
WG Britzingen
Weil Bläserfestival und Weindorf Weil
WEIN
&mehr
Frühjahr / Sommer 2015
26.06. - 28.06.
12.07.
18.07.
31.07. - 03.08.
08.08. - 10.08.
14.08.
15.08. - 16.08.
Müllheim 44. Müllheimer Stadtfest
Heitersheim 150 Jahre Weingut Zotz
Efringen-Kirchen Sektfestival der Bezirkskellerei
Staufen Markgräfler Weinfest
Ehrenstetten Laurenzemärthock beim Winzerkeller
Müllheim Jazz-Wein-Kultur Museumsnacht, Weingut Engler
Sulzburg-Laufen Wein – Essen - Laufen
25.04.
25.04. - 31.05.
01.05.
17.05.
22.05.
26.06.-05.07.
Seite 63
Bensheim Bergsträßer Weintreff
Entlang der Bergstraße Bergsträßer Weinfrühling
Heppenheim/ Zwingenberg Bergsträßer Weinlagenwanderung
Schriesheim Badische Bergstraße genießen - Wein & mehr
Zwingenberg 25. Zwingenberger Weinfest
Heppenheim Bergsträßer Weinmarkt
Tauberfranken
Ortenau
12.04.
11.04.
09.05.-10.05.
15.05.-16.05.
16.05.
28.05.
31.05.
03.06.
04.06.
05.06.
05.06. - 07.06.
05.06. - 08.06.
14.06.
10.07.
17.07. - 19.07.
18.07.
24.07. - 26.07.
25.07. - 26.07.
14.08. - 16.08.
Offenburg-Rammersweier Nacht der Rammersweierer Weine
Offenburg Badische Weinmesse
Gernsbach Wein- und Genussgala auf Schloss Eberstein
Ortenberg Tag der Offenen Tür, Weingut Schloss Ortenberg
Sasbachwalden Wein-Event-Donnerstag
Kappelrodeck Burgunderfest
Kappelrodeck Baden Media Ü30 Fete, WK Hex vom Dasenstein
Oberkirch Oberkircher Comedy-Night
Kappelrodeck-Waldulm Rebblütenfest
Baden-Baden-Steinbach Mittelalterliche Winzertage
Durbach 54. Durbacher Weinfest
Durbach Rebblütenfest am Steinberghäusle
Baden-Baden Jill Morriss & Husband in der WG Baden-Baden
Durbach 800 Jahre Ebersweier
Kappelrodeck Verhexte Hüttengaudi, WK Hex vom Dasenstein
Durbach Hoffest im Weingut Alfred Huber
Offenburg-Rammersweier Weinfest
Sasbachwalden Kulinarisches Sommerfest der Wirte
Bergstraße
24.04. - 26.04.
Hemsbach Wein- und Blütenfest
30.04. - 03.05.
22.05. - 25.05.
29.05. - 01.06.
03.06. - 07.06.
12.06. - 14.06.
19.06. - 22.06.
20.06. - 21.06.
26.06. - 28.06.
03.07. - 05.07.
25.07. - 26.07.
15.08. - 16.08.
Wertheim-Dertingen Morgentau-Wanderung,
Winzerhof M. Baumann
Wertheim-Dertingen Dertinger Weinfest
Wertheim-Dertingen Pfingsthecke, Winzerhof M. Baumann
Bad Mergentheim 57. Markelsheimer Weinfest
Adelshofen 29. Tauberzeller Weinfest
Lauda-Königshofen Laudaer Weinfest
Külsheim 4. Külsheimer Weindorf
Wertheim-Dertingen Jubiläumsfest 20 Jahre
Winzerhof Baumann
Königheim Weinblütenfest
Wertheim Schöpple-Weinfest, Neuplatz
Külsheim Weinfest mit Wahl der Külsheimer Weinkönigin
Wittighausen Wittighauser Weindorf
Tuniberg
19.04.
01.05.
14.05.
17.05.
Freiburg-Munzingen Frühjahrspräsentation der
Tuniberger Weingüter
Freiburg-Waltershofen Maihock, Weinhof Dangel
Gottenheim Tuniberg-Tag und Rebhislitour
Opfingen Spargel- und Weinfest
„Wein & mehr...“ veröffentlicht in jeder Ausgabe gerne und kostenfrei Termine von Wein- und Hoffesten. Bitte teilen Sie uns daher Ihre Festtage
für die Herbstausgabe 2015 bis zum 15. Juni 2015 mit. Per Mail an [email protected]. Auskünfte und Anfragen bitte unter 0761-6966417.
Internationales Grauburgunder-Symposium 2015
unte Vielfalt: Vom 19. bis 21. Juni 2015 findet in Endingen das Internationale
Grauburgunder-Symposium 2015 statt. Der jährliche Wettbewerb um den Internationalen Grauburgunder-Preis am Kaiserstuhl wird international ausgeschrieben und ausgerichtet von der Interessengemeinschaft Grauburgunder-Symposium
Breisach in Zusammenarbeit mit der Naturgarten Kaiserstuhl GmbH.
Die Ehrung der Siegerweine wird am Freitag, 19. Juni, 18.30 Uhr, erfolgen; ab 20
Uhr sind Wein- und Gourmetfreunde zur Kellerparty in Kellers Keller, VogtsburgOberbergen, eingeladen. Dort können die Siegerweine probiert und beim Flying
Dinner mit Musik über ihre individuelle Beurteilung diskutiert werden. Tickets im
Vorverkauf bei www.naturgarten-kaiserstuhl.de.
Ganz neu: 2015 findet am Sonntag, 21. Juni, von 15 bis 21 Uhr eine große öffentliche Burgunder-Präsentation zahlreicher Kaiserstühler Weinerzeuger sowie von
Winzern aus der Gastregion Südtirol statt mit Verkostung der Siegerweine im festlichen Rahmen des Konzerthauses in Freiburg.
Bild: Patrick Johner ■ Mehr unter www.internationales-grauburgunder-symposium.de.
B
Grauburgunder 2011
WEIN
&mehr
Seite 64
Frühjahr / Sommer 2015
25. Zwingenberger
Weinfest
uch in diesem Jahr dürfen Sie sich
auf das Weinfest in Zwingenberg am
22. Mai freuen, welches wieder auf dem
historischen Marktplatz im Herzen der
Altstadt stattfindet. Zahlreiche Winzer
halten Weinproben für die Besucher bereit. Zur Unterhaltung wird Live-Musik
gespielt. Die kleinen Weinfest-Besucher
freuen sich über die aufgebauten FahrBild: Ludwig März geschäfte der Schausteller.
■
A
Zwingenberger Weinfest.
133. Müllheimer
Weinmarkt
m Freitag, 24. April, ist im Bürgerhaus Müllheim von 16 bis 22 Uhr der 133.
Müllheimer Weinmarkt das zentrale Wein-Event im Frühjahr. Er zählt zu den
ältesten Weinmärkten in Baden. Seit 1872 bietet er für alle Markgräfler Winzergenossenschaften und Weingüter eine Präsentations- und Vermarktungsplattform,
bei der auf Trends und Neuheiten der Weinwelt aufmerksam gemacht und besondere Jahrgänge und Weinspezialitäten in den Focus gerückt werden. Die jährlichen
A
Spezialmarkt für
Markgräfler Qualitätsweine
Besucherströme belegen das große Interesse und die Nachfrage in der Weinwelt.
Alle Weine werden nach Sorte und nicht nach Betrieben angestellt, damit ein direkter Vergleich möglich ist. Weit über 300 Weine stehen zur Verkostung bereit. Zugelassen werden nur Qualitätsweine des Anbaugebiets Markgräflerland. Im Jahr
2015 wird das Angebot durch eine Sonderverkostung von Schweizer Gutedeln und
anderen Raritäten aus dem Nachbarland ergänzt. Seitdem 2012 erstmals Sekte
zur Verkostung auf überaus große Nachfrage stießen, sind seitdem Sekt- wie Weinfreunde gleichermaßen angesprochen und zu diesem Highlight herzlich eingeladen.
Den Weinmarkt eröffnen Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich, der Schirmherr
sowie die Badischen und Markgräfler Weinhoheiten.
■
Irena & Martin Buhl Gbr
Rempartstrasse 7
79346 Endingen Am Kaiserstuhl
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Freitag 14.00 Uhr bis 18:30 Uhr
Samstag: 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr
www.kaeserei-museum.de
[email protected]
Telefon: +49 (0)7642 9289520
Freitag, 24. April 2015
www.muellheim.de
und Gutedel-Cup
Donnerstag, 23. April
Kurhaus Badenweiler · Ab 19.00 Uhr
werner kurze gmbh
D-79114 Freiburg
Telefon 0761 - 4 17 68
Infos: Kulturdezernat Müllheim · Wilhelmstraße 14
79379 Müllheim · Telefon 0 76 31 / 801- 504 · Fax 801- 509
▲▲▲ ▲ ▲▲
Bürgerhaus Müllheim · Beginn 16 Uhr
VIP - Zelte
Party - Zelte
ToilettenwagenVerleih
Fullservice für
Feste aller Art
Vergnügungspark
Karussellverleih
www.kurze-zeltverleih.de
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
&mehr
Seite 65
Leiselheim: junge Weine – alte Traditionen
ie Winzergenossenschaft Leiselheim am Kaiserstuhl veranstaltet am Sonntag,
3. Mai, ab 11 Uhr einen Nachmittag unter dem Motto „Junge Weine – alte Traditionen“ für die ganze Familie rund um die Winzergenossenschaft. Ab 11.30 Uhr
werden wie zu Omas Zeiten mit einem alten Waffeleisen auf dem Holzofen-Herd
Waffeln gebacken, dazu gibt es Apfelmus – frisch zubereitet. Um 14 und um 16
Uhr demonstriert die Freiwillige Feuerwehr Leiselheim einen Löschangriff mit altem
Gerät, so wie es früher war. Bis 16.30 Uhr finden Traktorfahrten durch die Weinberge zum „Kaiserstuhl“ auf dem Gestühl statt. Wer es lieber sportlich mag, kann
auch zum „Kaiserstuhl“ wandern. Dort erwartet die Gäste außer einem herrlichen
Ausblick in die Rheinebene und nach Breisach, eine kleine Weinverkostung. Die
Winzergenossenschaft hat ihre Türen für Weinverkauf und –proben bis 18 Uhr geöffnet. Die Besucher haben Gelegenheit, im Probierraum unter fachkundiger AnleiBild: WG Leiselheim
tung einige Jungweine des Jahrgangs 2014 zu probieren. Zugleich wird der neu ins Junge Weine - alte Traditionen in Leiselheim.
Sortiment genommene Wein Cuvée weiß vorgestellt. Attraktive Angebote warten
im Verkaufsraum. Der Weinrundstand bietet Gelegenheit, sich bei einem Glas Wein
Junge Weine - alte Traditionen 3. Mai ab 11 Uhr
oder Sekt in gemütlicher Runde zu unterhalten.
■
D
Winzergenossenschaft
Leiselheim am Kaiserstuhl eG
Die mit dem Kaiserstuhl
Meerweinstr. 12, 79361 Sasbach-Leiselheim
Telefon 0 76 42 / 20 51 • Fax 92 26 04
www.winzergenossenschaft-leiselheim.de
[email protected]
Bild: Weingut Noll
Spargelfest im Weingut Noll
m Pfingstsonntag (24.05.2015) findet das Spargelfest zusammen mit dem
fröhlichen Maitreff der Bergmannskapelle Buggingen ab 11.00 Uhr statt. Neben
diversen Spargelgerichten werden auch Steaks, Grillwürste, Pommes frites sowie
Kaffee und Kuchen angeboten. Eine Mischung aus Musik, Ambiente, Speis und
Trank erwartet Sie bei diesem Fest. Im Innenhof unseres Weingutes haben alle
Freunde der Blasmusik die Gelegenheit gesellige und fröhliche Stunden zu verbringen.
■
Öffnungszeiten:
Mo. bis Sa. 9.00 - 12.00 Uhr
Mo. bis Fr. 15.00 - 18.00 Uhr
April/Mai und Sept./Okt. 14 - 18 Uhr
Badische
Weinmesse
kulinarisch leben
A
Sie erwarten...
• rund 1.000 badische Weine,
26.04.2015
weinerlebniswochenende 2015
Sekte und Edelbrände
• internationale Feinkost
• zwei hochkarätige Menus
Oenologiques
• Einkauf und Beratung direkt
beim Winzer
9. + 10. Mai
MESSE OFFENBURG
www.badische-weinmesse.de
WEIN
&mehr
Seite 66
Frühjahr / Sommer 2015
Staufener Open-Air Wein & Musik
Bild: Gewerbeverein Staufen
V
MarkITÀƃGr
WG i P H G U t
5VCWHGn
,WNK#WIWUV
FrGKVCI
18.00 Uhr
5COUVCI 17.00 Uhr
om 29. bis 31. Mai findet das Musik-Open Air Wein & Musik statt. Als Straßenfest geht es zurück auf die Wiedereröffnung der Badischen Weinstraße. Drei
Tage tischen die Staufener Winzer und Gastronomen edle Weine und ausgesuchte
Leckerbissen auf, von den Bühnen am Marktplatz, am Kronenplatz und am Weinbrunnen gibt es Live-Musik von Freitagabend bis Sonntag. Der Eintritt ist frei.
Die Besten aus der Region treffen sich mit Bands und Musikern aus dem In- und
Ausland zu einem international besetzten Festival mit einem vielseitigen MusikProgramm für alle Generationen. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei: Blasmusik und Blues, Oldies und Boogies, Rock, Funk, Soul, Salsa und Jazz.
Samstag Nachmittag geben auf der überdachten Freiluftbühne am Marktplatz
Tanz-Ensembles beim Staufener Street Dance Contest alles, um beim Wettstreit
die besten Platzierungen zu erlangen. Die TeilnehmerInnen im Alter von 10 bis 20
Jahren präsentieren eigene Choreographien, begleitet von fetzigen und mitreissenden Songs.
■
2015
Sonntag 11.00 Uhr
Montag 17.00 Uhr
täglich:
r grQ»GU WGKP und 5GMVCPIGDQV
r /WUKMCNKUEJG 7PVGTJCNVWPI
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Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
&mehr
Seite 67
Wein-Touren und erlebnisse in
ihringen am Kaiserstuhl
Blick aus einer Rebhütte.
Bild: Tourist-Info Ihringen
um vierten Gipfeltreffen Kaiserstühler Jungweine am Sonntag, 3. Mai, warten
hoch oben auf dem Gipfel des Kaiserstuhls, dem Totenkopf, Jungwein-Köstlichkeiten auf die Wanderer. Am historischen Neunlindenturm werden die neusten
Weine der Kaiserstühler Weinbaubetriebe kredenzt, von B wie Burgunder über C
wie Chardonnay bis zu S wie Silvaner und viele weitere Sorten geben Einblick in
die Weinsaison 2015. Präsentiert werden die edlen Kaiserstühler Tropfen von der
amtierenden Weinprinzessin der Region. Hinauf geht es als Tagestour für Langstrecken-Liebhaber, Halbtagestour für Quereinsteiger oder Kurzstrecke für Späteinsteiger – oder gemütlich mit dem Traktortransfer ab Bahnhof Ihringen.
Am Sonntag, 17. Mai, ab 14 Uhr präsentieren bei der Ihringer Weinkost 15 Weinerzeuger aus Ihringen und Wasenweiler auf dem Staatsweingut Blankenhornsberg
Ihringen ihre Weine. Gäste kommen mit einem Rebentaxi ab Ihringen entspannt
Z
Weinhaus
Stork
Im Bopser 2
79227 Schallstadt
Tel. 0 76 64/63 24
Fax 0 76 64/61 70 62
[email protected]
www.weingut-stork.de
15 %
Abholrabatt
1. - 14.3.2010
Fr hlingsfest:
30. ? 31. Mai
Sommerfest:
29. ? 30. August
Weingut Dr. Schneider
mit Gutsschänke Schneider
Rosenbergstr. 10, 79379 Müllheim-ZunZingen
Telefon 07631/29 15
Weinverkauf Mo - Sa 14 - 18 Uhr
zum Blankenhornsberg. Ein magischer Ort mit toller Panoramasicht in die Rheinebene. Gut zu verbinden ist dies auch mit einer Wande-rung durch den Vulkanfelsgarten Winklerberg, der bedeutenden Weinberglage, die als Höhepunkt Deutscher
Weinkultur bekannt ist. Ihringer Weintage: Mit den Ihringer Weintagen vom 5. bis
8. Juni feiern die Ihringer ihre berühmten Weine. Das Weinfest zählt mit zu den
schönsten in ganz Baden. Reichhaltiges Speisenangebot badischer Köstlichkeiten,
Live-Musik, vorzüglicher Wein und romantisch geschmückte Höfe mit typisch badischem Flair erwarten die Gäste. Die beliebte Winzerolympiade oder die Aufführung „Salomonisches Urteil zu Ihringen“ lassen spannende Festtage erwarten. Info-Telefon 07668-9343, www.ihringen.de oder www.kaiserlich-genießen.de ■
Seite 68
WEIN
&mehr
Frühjahr / Sommer 2015
Wein-Plus.eu ebnet den Weg zum ersten gesamteuropäischen Weinführer
Mit der Einführung eines neuen Klassifikationssystems beschreitet Europas größtes Weinnetzwerk den konsequenten Weg hin
zum ersten professionellen Weinführer, der alle weinbaurelevanten Länder und Regionen Europas zusammenführt. Seit Dezember 2014 umfasst der Weinführer des Gründers und Herausgebers Utz Graafmann sowie dem Chefverkoster Marcus Hofschuster von Wein-Plus über 5.000 klassifizierte Weingüter aus allen Regionen Europas. ■
In letzter Minute
Hexenflasche des Winzerkellers Hex von Dasenstein
gewinnt in den USA und ist bester Badischer Weinerzeuger
gemäß der DLG Bestenliste.
Die Reliefflasche holt als einziges deutsches Produkt den Gesamtsieg als „Best Bottle“ weltweit.
Beim ‚Wine Packaging Award 2014‘ des ‚Beverage Tasting Institute (BTI)‘ wurden nicht der Inhalt
der Flasche (Pinot Noire 2013), sondern besonders deren äußere Form, das Grafik Design und
die allgemeine Kreativität bewertet. Die Hexenflasche ist damit Gesamtsieger des Wettbewerbs
und dominiert Weinflaschen aus aller Welt. Beurteilt wurden die Flaschen von Managern,
Verkäufern, Journalisten und Verpackungsdesignern. Das BTI beurteilt seit drei Jahrzehnten
Weine, Biere und Spirituosen aus aller Welt. Seit ca. sieben Jahren werden rund 10.000
‚Hexen-Flaschen‘ pro Jahr in die USA exportiert und eine Flasche wurde dort von der Importeurin Terri Nelson zum Wettbewerb eingereicht. Da die WG und Geschäftsführer
Marco Köninger davon nichts wussten, war die Überraschung umso größer. Das Motiv
geht auf eine Reliefvorlage von 1962 zurück, die letztes Jahr neu aufgelegt und nach wie
vor individuell und aufwändig von Hand bemalt wird.
Mit einem dritten Platz auf der DLG-Bestenliste ist die WG einziger badischer Betrieb
der Top 3 und konnte damit seinen Spitzenplatz behaupten – „der Verbraucher weiß, dass
er sich auf uns verlassen kann“, so Köninger. ■
Die Reliefflasche mit der Hex wurde jetzt in den USA
zur „Best Bottle“ gekürt – die Überraschung erfreut
Marco Köninger mit der gesamten WG.
Bild: Susannne Wagner
Bundesweites Treffen der Weingästeführer des Deutschen Weininstituts
am 6. und 7. März 2015 in der Ortenau
00 Weingästeführerinnen und –führer, aus neun deutschen Weinanbaugebieten
waren auf Einladung des Deutschen Weininstituts (DWI) angereist und die Ortenau zeigte sich mit einem blauen Himmel und strahlendem Sonnenschein von
ihrer schönsten Seite. Seit 2009 findet das „Forum Kultur & Wein“ in einem anderen
Weinbaugebiet statt. Steffen Schindler (Abteilungsleiter Marketing) begrüßte die
zahlreichen Gäste in der Durbacher Winzergenossenschaft.
Inzwischen gibt es bundesweit mehr als 500 weinkompetente Gästeführer, die als
Botschafter für Wein, Kultur und Landschaft in den einzelnen Regionen tätig sind.
„Aus den Weinbaugebieten sind sie nicht mehr wegzudenken, sie spielen eine zentrale
Rolle bei weintouristischen Angeboten“, führt Schindler in seinen Begrüßungsworten
aus. Grundlage für ihr fachkundiges Wirken ist eine zertifizierte Ausbildung. Das betont auch der Vorsitzende des Weinparadies Ortenau, Dr. Ralf Schäfer, „denn es sei
kein Zufall, dass die Ortenau Veranstaltungsort für das Forum Kultur & Wein“ sei. Bereits 2007 wurden vor Ort die ersten Wein-Guides fachkundig ausgebildet und „seit
November letzten Jahres, haben wir die ersten Weinerlebnisführer in Baden“.
Mehr als 100 Weingästeführer folgten der Einladung des Deutschen Weininstituts Zur Weiterbildung der Weingästeführer beim bundesweiten Treffen in diesem
nach Durbach, hier am Gewann „Klingelberg“.
Bild: DWI Jahr, befassten sich der erste Tag des Forums mit den Themen wie Terroir, Schäd-
1
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
&mehr
Chef-Sommelière Romana Echensperger gab Einblicke in Öko-, Vegan- und Bioweine.
Bild: Beate Kierey
Seite 69
lingen im Weinberg am aktuellen Beispiel der Kirschessigfliege und der steigenden Nachfrage nach ökologischen
und vegan produzierten Weinen. Neben diesen Fachvorträgen tauschten die Weingästeführer „Best-Practise-Beispiele“ ihrer Weinregion aus. Im Anschluss daran führte
die Badische Weinkönigin Josefine Schlumberger mit einer
Verkostung Badischer Weine durch die neun Weinbaubereiche Badens und hob dabei deren besondere Charaktereigenschaften hervor.
Am zweiten Tag des Forums lernten die Weingästeführer
bei einer Exkursion, die Gunia Wassmer (Weinparadies Ortenau) und der Wein-Guide Beirat organisierten, die verschiedenen Facetten des Weinbaus in der Ortenau (Winzerkeller Hex von Dasenstein / Villa Heynburg, Vinothek
des Weinguts Andreas Männle, Schloss Staufenberg, Weinstadtführung durch Offenburg, Strausswirtschaft ‚sRebhisli‘ Weingut Börsig, Oberkirch) kennen. Das nächste Forum Kultur & Wein findet am 4. und 5. März 2016 in Sachsen statt. ■
Badischer Weinbautag in Offenburg: Herausforderungen
Mit einer kämpferischen Rede des Präsidenten des Badischen Weinbauverbandes
Kilian Schneider und einer mit wenigen Enthaltungen angenommene Resolution
zum Mindestlohn und den damit verbundenen bürokratischen Aufzeichnungsregelungen, bezog der Badische Weinbauverband Position gegen das jüngst verabschiedete Gesetz. Zurzeit ist durch einen Tarifvertrag der Mindestlohn auf 7,40 €
festgelegt, dieser bringe aber „dieselben Reglementierungen“ (Dokumentationspflicht, Auszahlungszeitraum des Lohns…) mit sich. So fordert die badische Winzerschaft den „vollständigen Wegfall des Arbeitszeitgesetztes für landwirtschaftliche Saisonarbeiter“, denn gerade in Zeiten der Weinlese wäre eine vorgeschriebene Arbeitszeit oft nicht einzuhalten. Zudem kämen die Arbeitskräfte, in deren
Herkunftsländern zum Teil ein Mindestlohn von um die 2 € bestehe, nach Baden,
um in ein bis zwei Monaten so viel wie möglich zu verdienen, um ihre Familie damit
das gesamte Jahr über verhalten zu können.
In ein zweites Problemfeld um den aktuellen Stand der Pflanzungsregelung ab
2016 führte Nobert Weber, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes ausführlich und detailliert ein. Am 25. März wurde das 9. Gesetz zur Änderung des Pflanzrechts im Bundeskabinett behandelt, das nach Verabschiedung in den parlamentarischen Gremien bis 2030 gelten soll. Dabei handelt es um sich eine Vorschrift
der EU, deren Durchführung an die nationale Gesetzgebung angepasst werden
müsse. Unterschieden werden muss zwischen Neupflanzungen und Wiederpflanzungen (Umwandlung von Pflanzrechten nach der bisher gültigen Regelung), insgesamt gehe es dabei in Baden-Württemberg um Flächen in einer Größenordnung
von 700 ha. Wegen der Antragsfristen ist es aber zeitlich gar nicht möglich, dass
2016 Pflanzungen stattfinden können… Für den BWBV und DWBV hat Priorität,
dass das Kriterium der Hanglagen (aktuell bei 15%) und der Verbesserung der
Qualität, ebenso wie der Festlegung regionaler Obergrenzen berücksichtigt werde,
ebenso, dass eine jährliche Änderung der prozentualen Zuwachszahlen ohne gesetzliche Änderung möglich sei, um damit Marktstörungen verhindern zu können.
Wichtig: Spekulationen und der Handel mit Pflanzrechten von einem Weinanbaugebiet in ein anderes wurden bereits verhindert und die mögliche Erweiterung von
Rebflächen mit einem deutschlandweiten jährlichen Zuwachs von 1% wurde zwischen allen Weinbauverbänden (fast) einstimmig auf 0,5 % festgelegt.
Ein dritter Problembereich wurde mit dem verstärkten Auftreten der Kirschessigfliege angesprochen, die auch mit vereinzelter Kritik am Wirken des Badischen
Weinbauinstituts in der letzten Saison verbunden war. Biologe Dr. Breuer verwies
auf die Internetseite des WBI bei der unter ‚viti meteo‘ und ‚Kirschessigfliege‘ aktuell u.a. Fallenfangzahlen zu ersehen sind. Hilfreiche Maßnahmen sind die Begutachtung der Trauben auf Eiablage, eine großzügige Entblätterung mit ungehinderter
Gassenventilation und auch das Einsammeln der Trauben bei Ertragskorrekturen…Hilfe verspricht man sich durch neue Insektizide, wie das bienenunschädliche Mospilan, das wegen der bestehenden ‚Notfallsituation‘ nach seiner Zulassung
evtl. schon 2015 als Alternativmittel eingesetzt werden könne. ■
Guntram Fahrners
„Weinlade am Gutenbergplatz“ in Karlsruhe
erringt zweiten Platz beim Fachhandelspreis
des Deutschen Weininstituts
as Deutsche Weininstitut (DWI) hat in Kooperation mit der Fachzeitschrift
WEIN+MARKT den „Weinlade am Gutenbergplatz“ in Karlsruhe ausgezeichnet. Aus Sicht der Jury hat Guntram Fahrner in seinem „Weinlade am Gutenbergplatz“ neben einem umfangreichen Seminarprogramm eine sehr ansprechende
Welt der Weine geschaffen. DWI-Geschäftsführerin Monika Reule betonte im Rahmen der Preisverleihung, dass der Weinfachhandel im vergangenen Jahr seinen
Umsatz mit deutschen Weinen um zehn Prozent gesteigert und einen Marktanteil
von zwölf Prozent am Umsatz erreicht hat. Beim Wettbewerb „Ausgezeichnete
Weingastronomie“ konnte kein badisches Restaurant punkten. ■
D
WEIN
&mehr
Seite 70
Frühjahr / Sommer 2015
Oberkircher Winzer verlassen mit der OK 51
traditionelle Pfade
uckucksuhr, Hirschgeweih und Tannenbaum zieren die ganz neue Linie der Oberkircher Winzer eG und erinnern an das Gründungsjahr der Winzergenossenschaft
1951. Mit den drei Weinen, die alle aus Cuvées bestehen und ‚Paradies‘, ‚La Vie en
Rosé‘ und ‚Let the Sunshine in‘ heißen, werden sichtbar traditionelle Pfade verlassen.
Das Sortiment wird vor allem attraktiv gestaltet, um eine neue Klientel anzusprechen.
„Wir brechen aus dem Bisherigen aus“, betont Geschäftsführender Vorstand Markus
Ell, denn man erreiche eine gewisse Klientel nicht mit einem genossenschaftlichen Hintergrund.“ Bei der Vorstellung im Rahmen eines Winzerabends, zeigten sich die Genossen, denn auch eher „irritiert“. In Farben, Formen und Werten wurde vor allem der feminine Gedanke aufgenommen, denn immerhin treffen 75 Prozent der Frauen beim (WMartin Benz (links) und Markus Ell stellen die OK 51 vor. Bild: Susanne Wagner )Einkauf die Entscheidungen. ■
K
Mundus Vini: Bester Grauer Burgunder
ist Oberbergener Baßgeige
Grauer Burgunder Qualitätswein trocken Edition TT
Horst Kröber
er Profilwein des Kaiserstuhls hat mal wieder eine besondere Ehrung erfahren: Die Trauben, aus denen dieser Siegerwein gekeltert wurde, stammen
aus den Kleinterrassen, in denen man durch intensive Traubenteilung den Ertrag
auf 50 Liter/ar reduzierte und somit den Grundstock für eine spätere Komplexität
und Dichte gelegt hat. Die Lagerung im Eichenholzfass sorgt für Schmelz und Geschmeidigkeit. Ein Wein, der nicht nur als Solist, sondern auch als Speisebegleiter
zur Spitze der badischen Grauburgunder zu zählen ist. Schon im Duft zeigt der
Wein, was in ihm steckt. Satte, reife Aromen mit würzigen Elementen und zarten,
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Vorschau
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➤ Eine Muscadet-Reise an die Loire
➤ Badens Wein in Deutschlands Norden
➤ Eine Reise nach Madeira
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nussigen Röstaromen wirken animierend und machen neugierig.
Dieser Wein steht direkt im Raum
und füllt ihn bis zur Decke voll aus.
Präsenz pur. Komprimiert, verdichtet
und auf das Wesentliche fokussiert. Der Wein harmoniert mit
Gruyère, Huhn mit Curry und Orangen und einem Vanillerisotto oder
Entenbrust mit gerösteten Pinienkernen und Stachelbeerchutney
oder ein Lammfilet mit LavendelButtersoße und wildem Zitronen- Urkunde Mundus Vini für die WG Oberbergen.
Bild: WG Oberbergen
reis. ■
Impressum
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Freiburger Stadtkurier Verlagsgesellschaft mbH
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Autoren dieser Ausgabe:
Beate Kierey | Herbert Geisler | Ingrid Hepperle | Horst Kröber |
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Titelbild: DWI
Layout/Satz: Angelika Haller |Elke Blombach
Madeira
Bild: Hepperle Druck: Bechtle Druck & Service, Esslingen
Frühjahr / Sommer 2015
WEIN
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GRIESBACHER & WEIN
Eine harmonische Verbindung
Griesbacher Mineralwasser enthält von Natur aus 1.550 mg /l Hydrogencarbonat. Diesen hohen Gehalt verdankt es den Kalksteinschichten,
die für den Nordschwarzwald typisch sind. Hydrogencarbonat bindet die Säuren im Wein aktiv und betont dessen Aroma.
www.griesbacher.de
Seite 71
Freiburger
Weinfest
2. - 7. Juli 2015
www.freiburger-weinfest.de
Veranstalter:
Weingüter, Winzergenossenschaften und gastronomische Betriebe
der Region zusammen mit der FWTM - Freiburg Wirtschaft Touristik
und Messe GmbH & Co. KG
Donnerstag bis Dienstag
Täglich
Samstag
Sonntag
17-24 Uhr
15-24 Uhr
12-24 Uhr