WEIN &mehr Das badische Magazin für Feinschmecker und Weinfreunde Mit 16. Jahrgang Frühjahr / Sommer 2015 Weinfestkalender Straußenführer Gourmettipps Kulinarische Weinwanderung auf dem Weinerlebnispfad in Bad Krozingen Die Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen und das Weinbauinstitut Freiburg haben einen Weinerlebnispfad konzipiert und errichtet. Am Samstag, den 9. Mai 2015 findet eine hochwertige kulinarische Weinwanderung um 11.00 Uhr, 12.15 Uhr, 13.30 Uhr und 14.45 Uhr statt. Bei der geführten Weinwanderung können die Teilnehmer eine Vielfalt an Speisen und Weinen in einer einmaligen Landschaft im sonnigen Markgräflerland genießen. Einheimische Winzer servieren an diversen Verköstigungsständen auf dem Bad Krozinger Rebberg einen Gaumenschmaus. Der Weinerlebnispfad Bad Krozingen bietet abwechslungsreiche Wege, tolle Rundblicke in alle Himmelsrichtungen und vielfältige Informationen rund um den Wein aus der südlichsten Anbauregion Deutschlands, dem Markgräflerland. Sieben große, reichlich bebilderte Thementafeln informieren über die Themen „Schwarzwald & Wein“, „Biologie des Weines“, „Vogesen & Wein“, „Gesundheit & Wein“, „Geschichte & Wein“, „Essen & Wein“ und „Markgräflerland & Wein“. Die ca. 5 km lange Genusswanderung führt durch gepflegte Reblandschaften. Vorspeise, ein deftiger Hauptgang, würziger Käse sowie etwas Süßes zum Spätburgunder werden dabei gereicht. Die Wanderung inkl. Weinverkostung und Erläuterungen der Informationstafeln dauert ca. 4 Stunden, reine Gehzeit ca. 70 Minuten. Der Preis pro Person beträgt 34,90 € zzgl. VvK-Gebühr. Leistungen: geführte Wanderung, 4-GangMenü, diverse Weine zur Verkostung und Wasser. Interessierte Gruppen ab 15 Personen können auch eine individuelle kulinarische Weinwanderung zu einem Wunschtermin buchen. Fünf örtliche Winzer (Weingut Hugo Glöckler, Weingut Rolf Ruf, Weinscheune Biengen, Fritz Waßmer und Martin Waßmer) stellen eine Auswahl ihrer Weine vor. Eine kleine Weitere Informationen und Kartenvorverkauf für die kulinarische Weinwanderung bei der Tourist-Information Bad Krozingen,Tel. 07633 4008-164 oder unter www.bad-krozingen.info. WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Seite 3 Grußwort Liebe Leserinnen und Leser des badischen Weinmagazins, seit einem Jahr und damit seit drei Ausgaben betreuen wir redaktionell ‚wein&mehr‘, das wir seitdem mit Beiträgen sachkundiger Autoren und Autorinnen für Sie inhaltlich informativ und attraktiv gestalten wollen und zwar mit Beiträgen, die auch uns interessieren. Artikel zum badischen und deutschlandweiten Weingeschehen, Buchrezensionen, aber auch der Blick über den Tellerrand, besonders ins Elsass und zu lockenden (Wein-) Reisezielen sind uns sehr wichtig. Für Ihre zahlreichen positiven Leserzuschriften bedanken wir uns im Namen des gesamten Teams. Ab der aktuellen Ausgabe hat die Grafikabteilung dem Magazin ein zeitgemäßes Gesicht verliehen, behutsam ändern sich auch die Innenansichten des Hefts, das im gewohnten Umfang von 72 Seiten und in der Auflage von 22.000 Exemplaren erscheint und deutschlandweit vertrieben wird. Ein Wort des Dankes gebührt auch der rührigen Werbeabteilung und vor allem den Inserenten, die das Magazin als zielgruppengerechtes Medium schätzen. Wir wünschen weiterhin unbeschwerten ‚Wein-Lese‘-Genuss – mit freundlichen Grüßen Beate Kierey und Hubert Matt-Willmatt www.pressebuero-mwk.de Bild: Anne Bokse Inhalt ■ Titelgeschichte Schwefel im Wein – muss das sein? ....................................................... 4 Hubert Matt-Willmatt ■ Neues aus badischen Weinbauregionen Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt Deutschland | Baden .............................................. 8 Bad. Bergstraße Kraichgau |Stromberg ............... 13 Taubertal |Ortenau ................................................ 15 Breisgau ................................................................ 18 Tuniberg ................................................................. 21 Kaiserstuhl ............................................................. 23 Markgräflerland .................................................... 26 Bodensee ...............................................................27 ■ Winzerforum Die Kirschessigfliege ............................................ 28 Beate Kierey ■ Orts-Porträt Bühl und Affentaler WG ........................................ 30 Hubert Matt-Willmatt ■ Bio – Öko Das Weingut Linsenmeier – Ingrid Hepperle ..........32 Capito VIata Naturmarkt ....................................... 33 Amphoren Wein – Hubert Matt-Willmatt ................ 33 Das Weingut Helde – Hubert Matt-Willmatt .......... 34 ■ Gastronomie, Kulinarik, Wein UND…? Auf geht’s ins ‚Goldene‘ Tal – Adliger Weinbau in Durbach ................................. 35 Ingrid Hepperle Porträt: Nicol Bartoscheks Genussbus ................. 38 Beate Kierey Weinetiketten-Museen .......................................... 40 Kornelia Stinn Trüffel – Der schwarze Diamant ........................... 42 Hubert Matt-Willmatt ■ Elsass Wein im 1. Weltkrieg ............................................ 43 Flaschen zu leern, ohne sie zu entkorken ........... 43 Hubert Matt-Willmatt Safran und Wein: Fessler in St. Hippolyte ........... 44 Hubert Matt-Willmatt ■ Wein und Kunst Wein und Schmuck ............................................... 46 Beate Kierey Von Bacchus bis Bach – Wein und Kunst gesellt sich gern ................................................... 47 Kornelia Stinn ■ Straußen und Winzerschenken 51 ■ Frankreich, Schweiz, Spanien, Italien, Schweiz – was machen die Nachbarn? Zypern – der Wein auf der Insel der Götter .......... 54 Kornelia Stinn ■ Und immer mittendrin…. Spargel Rezepte .................................................... 58 ■ Bücherecke Interessante Lektüre für Weinfreunde ................. 60 Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt ■ Weinfestkalender Herbert Geisler........................................................ 62 ■ In letzter Minute Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt ....................... 68 ■ Impressum Impressum und Vorschau ..................................... 70 WEIN &mehr Seite 4 Frühjahr / Sommer 2015 Schwefel im Wein – muss das sein? Hubert Matt-Willmatt JA, klar … denn „wie das Salz in der Suppe, so der Schwefel für den Wein“ (Willi Reisinger) er einen Befürworter des Schwefeleinsatzes sucht, der stößt unweigerlich auf Willi Reisinger aus Ingelheim. In seinem 96-Seiten umfassenden Buch legt er beredtes Zeugnis davon ab, dass ohne Schwefel kein haltbarer Wein herzustellen sei. Schwefel W Entschwefelungsanlage ist für ihn neben Salz das „älteste Frischhalte- und Konservierungsmittel“. Aufgewachsen im großelterlichen Weinbaubetrieb macht Reisinger seine Lehre in einer Apparatebaufirma und schließt beim Pharmaunternehmen Boehringer eine Lehre als Chemikant an. Als Indu- strie-Chemiemeister macht er sich dann auf dem Gebiet der Mostentschwefelung selbständig. Da er keine passende Anlage findet, lässt er sich eine Pilotanlage bauen, verfeinert deren Funktionsweise und kann ab 1980 auch kleinere Mengen ab 60 Litern entschwefeln. Sein Spezialgebiet war die seit 1977 eingeführte Stumm- und Entschwefelung von Süßreserven vor deren Zugabe in einen füllfertigen Wein. ‚Stumm‘ heißt die Anwendung, weil dem Most ab der Schwefelung keine Kohlensäure mehr ‚gluckernd‘ durch den Gäraufsatz entweicht, sondern der Most ‚stumm‘ bleibt – die Gärung abgestoppt wird. Das Verfahren der Zusetzung von Schwefel, bzw. genauer und korrekter Schwefeldioxid, ist durch das Entschwefeln der Eichenholzfässer bekannt. Wird das Fass befüllt, verbindet sich Schwefeldioxid mit dem Wein, bzw. mit dem Wasseranteil im Wein und wird zu schwefliger Säure. Diese ist aber nicht beständig, sondern zerfällt in Biosulfit und Sulfit – und genau das steht auch EU-weit auf jedem Wein- und Sekt-Etikett. Die Neuregelung des Bezeichnungsrechts ist seit dem 25.November 2005 in Kraft, gilt aber nur, wenn der Gehalt 10 mg Schwefeldioxid / Liter übersteigt. Eine genaue Angabe des Gehalts ist nicht „vorgeschrieben“, ja nicht einmal „erlaubt“. ‚Schwefel-Papst‘ Reisinger kritisiert zum einen den schamhaften Umgang der Weinerzeuger mit dem (medial negativ besetzten)Thema Schwefel, der nach Bild: Willi Reisinger landläufiger Meinung auch für das Kopf- weh zuständig sein soll. Er weist darauf hin, dass der Verbraucher zahlreiche Lebensmittel zu sich nehme, denen zur sicheren Konservierung ebenfalls schweflige Säure zugesetzt werde – man denke nur an die Diskussion um geschwefelte Trockenfrüchte, den Verzehr von Meerrettich, Mayonnaisen, Ketchup, Chips… die alle mit Schwefel (Natriummetabisulfit) haltbar gemacht werden. Unbestritten gibt es tatsächlich Histaminoder Schwefelallergiker, die Reisinger bei ‚nur‘ 0,03 % der deutschen Bevölkerung festmacht und die sich u.a. in Hautreizungen äußern kann. (Vor allem bei Fleisch, aber auch bei Bioprodukten liest man auf Verpackungen öfters den Hinweis ‚unter Schutzatmosphäre abgepackt‘. Dabei wird der Packung Luft entzogen und danach ein dosiertes ‚Schutzgasgemisch‘ hinein geblasen, das aus Kohlendioxid (CO2), Sauerstoff (O2) und Stickstoff (N2) zusammengesetzt ist.) Nach Reisingers Ansicht leiden besonders Weine, die in Lebensmittelmärkten angeboten werden, unter dem dort ständig wechselnden Licht- und Wärmestress, der bei nicht genügender Schwefelung zu einem schnelleren Altern und Umkippen führen kann. „Die reduzierten Gesamtschwefelgehalte bedingen die Änderung bewährter Schwefeltechnik“. Nach wie vor sei eine Einschritt-Schwefelung einer Mehrschritt-Technik, also die Zugabe mehrere kleinere Schwefelgaben, vorzuziehen. „Seit Jahrhunderten weiß man, dass ausreichend SO2 Gehalte ebenso wie die Säure im Wein das Rückgrat für die Haltbarkeit der Weine Frühjahr / Sommer 2015 und deren Lagerfähigkeit darstellen“. Der richtige Zeitpunkt der Schwefelung ist dabei entscheidend, wie Dr. Dietrich Marbé-Sans (das deutsche weinmagazin, Nov. 2014) ausführt: „(...) eine frühe SO2 Gabe gibt zehn Tag nach Gärende mikrobiologische Sicherheit, dagegen ist die Weinreifung etwas gehemmt. Eine spätere Schwefelung rund zwölf Wochen nach Gärende fördert dagegen die Weinreifung, erhöht aber das mikrobiologische Risiko.“ Bei Natur-Saftherstellern gilt die Zugaberegelung von 10 mg / Liter, der zahlrei- WEIN &mehr Seite 5 che Betriebe nicht folgen können und deshalb auf die Pasteurisierung ihrer Produkte ausweichen, die sich aber evtl. nicht unbedingt positiv auf die Saftqualität auswirke. Reisinger plädiert deshalb bei Saft und Wein auf eine zulässige Zugabe von 60 – 70 mg / Liter Gesamtschwefel im Traubensaft. Erst ab einer Zugabe von 50 mg /Liter beginne nämlich das Depot der freien SO2 zu wachsen - das gebundene Schwefeldioxid hat Acetaldehyd abgebunden und „macht dadurch den Wein erst genießbar. Die freie schweflige Säure ist der Teil, der noch einsatzbereit ist“. Sie schützt den Wein u.a. vor unliebsamen Nachgärungen und vor allem vor den Reduktonen. Dabei handelt es sich um Gerbstoffe, „die sich als freie schweflige Säure tarnen“. Die Reduktone werden vor allem bei „farbstarken Rotweinsorten“ (Cabernet Dorsa usw.) zu einem Problem, da diese bis zu 50 mg /Liter enthalten können – der Anteil des Gesamtschwefels muss dann so bemessen sein, dass der Anteil der freien schwefligen Säure immer genügend hoch ist. Sulfite sind laut Reisinger die Gesundheitspolizei im Wein. „Zuerst bindet das SO2 das Acetaldehyd“, das unangenehm riecht und für den Menschen schlecht verträglich ist. „Die zweite Aufgabe ist es, dem Wein den Sauerstoff zu entziehen, um den schädlichen Mikroorganismen (…) das Handwerk zu legen. Sauerstoff lässt Wein vorzeitig altern und oxidieren… der Wein färbt sich braun“. (www.schwefelinfo-reisinger.de - zitiert aus: ‚Geheimnisvoller Schwefel‘ (ISBN 978-3-00-026095-7, Preis 9,95 €, 2009). Reisinger bereitet gerade eine zweite Veröffentlichung mit dem Titel: ‚Die andere Seite des Bio-Booms‘ vor. ■ Nach der Änderung der EU-Lebensmittel-Informationsverordnung informierte Ecovin über die Änderungen, die die Ökoweine betreffen – neben zu verzeichnenden Allergenen, wie Milch, Ei und Fisch sind dies besonders Sulfite. „Ihr Gehalt liegt bei Bioweinen 30% unter den gesetzlichen Vorgaben, der absolute Gehalt schwankt je nach Rebsorte und Qualitätsstufe. Generell gilt, je mehr Restzukker ein Wein hat, desto mehr Schwefel muss zugesetzt werden“. Nach Reisinger betragen die Maximalwerte für die gesamte schweflige Säure bei Rotweinen mit weniger als 5g Liter Restzucker auf 160 mg / Liter (bei Weißweinen auf 210 mg / Liter) und steigen zB. bei Trockenbeerenauslesen auf bis zu 400 mg / Liter. Durch schonende Verfahren, so Paulin Köpfer, Vorsitzender von ECOVIN Baden, können einige Bio-Winzer bereits auf Sulfite verzichten, „allerdings werden dadurch die Lagerfähigkeit und einige Geschmackseigenschaften der Weine eingeschränkt, aber, ganz schwefelfrei seien auch diese Weine nicht, denn bei der Gärung entstehe ebenfalls Schwefel…“. In der Öko-Weinszene reicht die Diskussion um eine Begrenzung der SO2-Werte von der extremen Position des schwefelfreien Weins bis hin zur Ablehnung einer Begrenzung der SO2 Werte. Die Grenzwerte wurden dann durch einen Kompromiss ermittelt, der zB. bei Rotweinen mit mehr als 2 gr / Liter Restzucker (und we- niger als 5g) 120 mg / Liter schwefliger Säure und bei Weißweinen 170 mg / Liter festlegte. Zudem führte man eine Untergruppe mit Weinen ein, die weniger als 2 gr Restzucker / Liter aufweisen und dann natürlich auch eine SO2 Reduktion erfahren können. Für die Bio-Betriebe ist es gravierend, dass z. B. die physikalische Entschwefelung nicht mehr zulässig ist, erlaubt sind nur noch biologische oder chemische Verfahren. ■ JA, aber... ie EU-Kommission fördert die Forschung nach Ersatzstoffen für das Schwefeldioxid durch die Projekte ‚S02Sa‘, ‚preserveWine‘ und ‚preserveWine DEMO‘, die vom Frauenhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB / Stuttgart durchgeführt werden. „Weniger Schwefel im Wein“ ist auch ein Forschungsergebnis eines am Institut für Biochemie der Universität Freiburg tätigen Teams um Prof. Dr. Oliver Einsle und Dr. Bianca Hermann sowie Forscherinnen und Forschern der TU Darmstadt. Dabei wurde „ein bakterielles Enzym charakterisiert, das Sulfit bis zu einhundertmal schneller reduziert als bislang bekannte Enzyme“. MccA heisst der gefundene Enzymkomplex. „Zukünftig könnte weniger Schwefel im Wein“, so die Mitteilung, „durch den Einsatz des Enzyms (…) voran gebracht werden. Mit maßgeschneiderten Mikroorganismen, die zur schnellen SulfitReduktion fähig sind, wäre beispielsweise eine Entschwefelung unter milden Bedingungen möglich“. D Sauschwänzlebahn trifft Römer Unsere Leistungen: Begrüßungssekt Fahrt in einem unserer Oldtimerbusse Führung + Eintritt Badruine Hüfingen Mittagessen im Gasthaus Frank Fahrt mit der Sauschwänzlebahn von Blumberg nach Weizen Reisetermin: Do. 14.05.2015 Himmelfahrt WEIN &mehr Seite 6 NEIN Frühjahr / Sommer 2015 ... es geht auch anders – Natural Wines und Orange Wines eist waren und sind es biologisch / biodynamisch arbeitende Winzer, die noch einen weiteren Schritt hin zum ursprünglichen, natürlichen Ur-Wein zurücklegen wollen. Die Diskussion und der Einsatz von Amphoren-Weinen belegt dies eindrücklich. Zuerst der Blick über den Rhein. Im Elsass gilt das Weingut Pierre Frick aus Pfaffenheim als konsequenter Verfechter des schwefelfreien Weins. Schon seit 1999 vermarktet das Weingut biologische Weine, die mit „Zéro sulfite ajouté“ („Null zugesetzter Schwefel)“ werben. Der Korken wurde dabei durch einen Kronkorken ersetzt – die Weine werden mit der Gärhe- M Die beiden PURE Flaschen. fe und damit unfiltriert abgefüllt, was sich in welligen Schleiern in der Flasche bemerkbar macht – feine Bläschen steigen nach dem Öffnen der Flasche auf – die Hefe hat noch gearbeitet. Wie schreibt der bekannte Weinjournalist Stuart Pigott vor Kurzem: „Natural Wines sind Bioweine, die von risikobereiten Winzern gemacht werden (…) manche dieser Weine (waren) vollkommen oxidiert oder (stanken) nach Mäuse- oder Hamsterkäfig… zum Teil schmeckten die Weine auch richtig widerlich…“. In Baden sind nur zwei Winzerbetriebe bekannt, die mit schwefelfreien Weinen arbeiten, beide am Kaiserstuhl. Zum einen Hubert Lay in Ihringen und zum anderen das Weingut Kiefer in Eichstetten. Martin Schmidt, Dipl. Ingenieur Weinbau und Önologie und zusammen mit seiner Frau seit 2008 Besitzer des renommierten Weinguts in Eichstetten, kann man wohl sicherlich nicht unterstellen, dass er mit seinen Weine ‚risikobereit‘ wäre und sich schwefelfrei mit einem Teil seiner Weine in ein waghalsiges Abenteuer stürzen würde. Das Umfeld von Eichstetten ist prägend: Hier wird dieses Jahr seit 60 Jahren biologischer Anbau gefeiert; zusammen mit dem Gemüseanbau werden 30 % der Gemeindeflächen biologisch bewirtschaftet. In seiner PURE-Linie, die mit heutiger Technik entsteht, kommt es auf drei Dinge an. Solange die Hefe arbeitet, setzt sie natürlich Schwefel frei, um die Oxidation zu verhindern – deshalb wird die Siha-Burgunderhefe eingesetzt, die ein hohes antioxidatives Potenzial besitzt, aber natürliches Sulfit produziert. So enthält der Rotwein 6 mg / Liter natürliche Sulfite, die nicht auf dem Etikett verzeichnet werden müssen, der Weißwein 18 mg / Liter. Bei der ‚Bändigung‘ der unerwünschten Geruchsstoffe des Acetaldehyds, die vor allem dem Rotwein eine Sherry-Note verleihen, wird immer an der geschmacklich feststellbaren Grenze gearbeitet. Zum anderen wird nur einwandfreies, gesundes und nicht überreifes Lesegut verwendet, das dann durch biologischen Säureabbau keine Milchsäurebakterien mehr enthält. Beim Wein des letzten Jahres zog sich das zum Teil bis in den März. Der Wein wird filtriert abgefüllt und die Flasche mit Schraub- Stelvinverschluss aus Haltbarkeitsgründen überfüllt. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die 2011 installierte Abfüllanlage, bei der der Wein keinerlei Kontakt zu Sauerstoff Abfüllanlage im Weingut Friedrich Kiefer 1851 by m&h Schmidt. Bilder: Hubert Matt-Willmatt bekommen kann. In der Flasche wird der Sauerstoff durch Stickstoff und Kohlensäure verdrängt, dann wird sehr langsam abgefüllt, sodass der Wein auch nicht ins Schäumen kommt! Im großen Stil, da ist sich Schmidt allerdings sicher, könne man schwefelfreien Wein nicht herstellen, denn, das „bringe permanente Kontrollen und das Verkosten des Weins in verschiedenen Schichten mit sich – eventuelles Aufrühren usw.“ Martin Schmidt füllt einen Spätburgunder und einen Riesling schwefelfrei ab, wobei der erste Rotwein die Qualitätsprüfung bestand, aber heute alle Weine als Landweine vermarktet werden. Die Nachfrage bei Fachhändlern ist groß, sodass an die 10.000 Flaschen / Jahr verkauft werden. Und die Gretchenfrage nach der Oxidation, die die Weine orange- oder bernsteinfarbig werden lässt? Auf den Etiketten ist eine Haltbarkeit für zwei Tage nach Öffnung der Flasche angegeben – bei einer guten Lagerung sind die Weine „bis zu drei Jahre haltbar“. www.weingutkiefer.de ■ Seite 8 Neues WEIN &mehr aus den badischen Weinbauregionen Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey Frühjahr / Sommer 2015 Deutschland Neues aus deutschen Weinlanden … DWI mit neuem Logo Das Deutsche Weininstitut (DWI) möchte den deutschen Wein noch ‚emotionaler‘ und in einer dazu passenden Bildsprache präsentieren und hat dazu ein neues Logo entwickeln lassen. Die Traube weist 13 Beeren auf und repräsentiert damit die 13 deutschen Weinbauregionen. Der Schriftzug / Claim ‚Willkommen in besten Lagen’ ist, nach Aussage des DWI „ein Qualitätsversprechen und lädt die Menschen zu einem Besuch der Anbauge- biete ein, um die Regionen, die Weinerzeuger und die regionaltypischen Weine persönlich kennen zu lernen. Zusammen mit der Internetadresse deutscheweine.de wird der Absender auf den ersten Blick ersichtlich.“ Weingüter wachsen Bild: DWI Rheinlandpfälzisches Landesuntersuchungsamt beanstandet jede siebte Probe des Jahrgangs 2013 – und wie sieht es in Baden aus? „Schwerwiegende Täuschungen und Verfälschungen“ so lautet die Bilanz der LUA zur Weinüberwachung 2013. 5.800 Kontrollen wurden durchgeführt und dabei 4.300 Proben gezogen. „Die meisten Beanstandungen bezogen sich auf die Kennzeichnung. Häufige Mängel seien dabei ein falsch angegebener Alkoholgehalt, unzutreffende amtliche Prüfungsnummern bei Qualitätsweinen, unzutreffende Geschmacksangaben (z.B. trocken statt halbtrocken), unzutreffende Herkunftsangaben, unberechtigte Weingutsangaben und Verkehrsbezeichnungen, fehlende Hinweise auf Allergie auslösende Inhaltsstoffe oder die fehlende Angabe der Loskennzeichnung.“ Auch wurden Weine unzulässig gezuckert oder mit Wasser gestreckt, ein Abfüller aus Moldawien hatte die Barrique-Note ausschließlich synthetisch hergestellt. „Nicht immer ist dabei von vorsätzlichen Vergehen auszugehen. Die sich ständig ändernden und teils komplizierten Kennzeichnungsvorschriften lassen auch gutwillige Winzer leicht den Überblick verlieren”, urteilt Landwirtschaftsministerin Höfken gnädig. Beeindruckend eine Rückrufaktion einer MoselKellerei, die 4,9 Millionen Flaschen zurück beorderte, „weil die Hefe in der Flasche nachgärte und damit Explosionsgefahr bestand.“ 2014 wurden in Baden insgesamt 12.793 Weine mit einer Menge von 104,2 Mio Litern geprüft. „Nach Abzug der stattgegebenen Widersprüche“ teilt der Badische Weinbauverband mit, „wurden endgültig abgelehnt 271 Weine mit einer Menge von (immerhin) 0,5 Mio Liter, herabgestuft wurden 7 Weine mit einer Menge von 5.516 Liter. 50 Weine mit einer Menge von 62.622 Liter wurden mit einer Auflage beschieden.“ Die Gebietsweinprämierung ergab dann bei 2.745 angestellten Weinen eine Prämierung von 2.044 Weinen, was bedeutet, dass knapp mehr als ein Viertel der Weine (701) abgelehnt wurden. In den deutschen Anbaugebieten setzt sich der Trend zur Konzentration bei den Weingütern (ohne Genossenschaftsbetriebe) unvermindert fort, wie das DWI meldet. Die Zahl der Rebflächen bewirtschaftenden Betriebe hat sich zwischen 2003 und 2013 von 29.200 auf 18.700 Betriebe verringert, die Gesamtfläche ist aber identisch geblieben. Die Zahl der Kleinst- und Nebenerwerbsbetriebe hat stark abgenommen, 40% der Flächen werden dabei aber immer noch von Betrieben mit bis zu 5 ha Fläche bearbeitet. Jedoch hat sich die Zahl der Betriebe, die mehr als fünf Hektar bewirtschaften, von 20 auf 32 % erhöht. Im Schnitt haben diese Betriebe eine Betriebsgröße von 12,9 ha. Weinmarkt in Deutschland leicht rückläufig Die aktuelle GfK-Marktanalyse zum Weineinkaufsverhalten der privaten Haushalte in Deutschland zeigte, dass der Marktanteil der deutschen Weine „aufgrund eines vierprozentigen Absatzrückgangs um einen Prozentpunkt auf 45 Prozent gesunken“ ist. "Dieses Minus im Absatz war nach der unterdurchschnittlichen Erntemenge des 2013er Jahrgangs vorherzusehen, da in vielen Fällen der Markt nicht in vollem Umfang bedient werden konnte. Wir sind zuversichtlich, mit dem qualitativ und mengenmäßig guten Ernteergebnis des Vorjahres in 2015 die verloren gegangenen Marktanteile wieder zurück zu gewinnen", erklärte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. Steuerfahndung in Winzerbetrieben. Wie Meininger online (04. März) meldet, ist die Steuerfahndung Trier im Kreis Cochem-Zell und Umgebung in Weinbaubetrieben aktiv geworden, die Ermittlungen könnten sich leicht auf ganz Rheinland-Pfalz ausdehnen. In zahlreichen Betrieben mit Gästezimmern, Ferienwohnungen oder einem Gutsausschank sind, so der Vorwurf, Differenzen zwischen den bar und auf Rechnung eingekauften Korken, Flaschen, Etiketten und der erzeugten Weinmenge aufgetaucht oder einfach formuliert, es wurde offensichtlich mehr Wein verkauft als erzeugt. Für die Steuerfahndung ist interessant, ob die dadurch erzielten Umsätze auch als Einkünfte versteuert wurden – für den Konsumenten und die Weinkontrollstellen ist eher von Interesse, woher denn die ‚schwarz‘ verkauften Weine stammen? Da die Ermittlungen sich auf die letzten zehn Jahre beziehen, kann es in manchen Betrieben „schnell um 500.000 Euro schwarz erwirtschaftete Einnahmen“ gehen. Horst Kröbers Kriminalroman ‚Mord im Prinzengarten‘ liegt mit seiner Geschichte demnach ganz nah an der Realität…(Siehe Bücherecke). Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 9 Mehr trockene und weiße Weine im Angebot Der Trend zum trockenen Wein setzt sich immer mehr durch. Immerhin 44 Prozent der Qualitäts- und Prädikatsweine sind inzwischen ‚trocken‘, eine Steigerung um acht Prozent zum Ergebnis von 2004, wie das DWI festgestellt hat. Verlangsamt hat sich der Anstieg bei den halbtrockenen Weinen, bei denen der Anteil aber auch leicht von 21 auf 22 % zugenommen hatte. Bundesweit wurden dazu die Ergebnisse der Qualitätsweinprüfstellen heran gezogen, die 131.000 verschiedene Weine mit einem Gesamtvolumen von 7,4 Mio. Hektolitern getestet haben. Sie unterteilen sich in 59 Prozent Weiß-, 30 Prozent Rot- und elf Prozent Rosé-Wein. Bekanntlich, präzisiert das DWI, müssen in Deutschland alle Qualitäts- und Prädikatsweine eine sensorische, analytische und bezeichnungsrechtliche Prüfung durchlaufen, Neues bevor sie als solche in Verkehr gebracht werden dürfen. Erst wenn alle erforderlichen Bedingungen erfüllt sind, erhalten sie eine amtliche Prüfnummer, die auf dem Etikett anzugeben ist. Die letzten beiden Ziffern der "AP-Nr." geben Auskunft über das Jahr, in dem ein Wein geprüft wurde. So ist es beispielsweise durchaus möglich, dass ein 2011er Rotwein, der lange im Fass gereift ist, eine '14' am Ende der Prüfnummer aufweist.“ Auch 2014 war der Weißwein der Gewinner-Wein, denn er macht durch einen Zuwachs von einem Prozent inzwischen 42% am Weinverkauf aus, auch der Rosé legte um ein Prozent auf 10% zu, Spitzenbreiter bleibt der Rotwein mit 48%, dessen Verkauf allerdings um fünf Prozent zurückging. aus den badischen Weinbauregionen Baden Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey Wein und Architektur im Durbacher Weingut Andreas Männle Ein Landesehrenpreis für Jungwinzer Thomas Männle und 37 Goldmedaillen bei der Landesweinprämierung sind sichtbare Anerkennung für das Weingut, das seit 1561 besteht und das die Eltern Alfred und Inge in zweiter Generation zur Blüte gebracht hatten. Die professionellen Strukturen eines jungen und ehrgeizigen Teams sorgen für Erfolge. Kellermeisterin Anette Bähr wurde erneut beste Kellermeisterin Badens, Weinbautechniker Johannes Maier ist zuständig für die Arbeit an den Reben und das damit zusammenhängende Qualitätsmanagement. Die ausgebildete Winzerin Simone Huber kümmert sich um den Vertrieb und das Marketing, Harry Blust springt ein, wo Hilfe benötigt wird. Das Weingut hat sich nun auch mit einem neuen Gebäude zu den herausragenden badischen Beispielen einer ansprechenden und modernen Wein-Architektur gesellt. Der neue Verkaufsraum des Durbacher Weinguts Andreas Männle mit der elf Meter Die Verkaufsräume, die in unterschiedlichen Farben erstrahlen, eröffnen den Blick langen Theke. Das Weinarchiv wird durch einen Wasservorhang vom Showroom auf die Lage ‚Bienengarten‘ und zu einer einladenden, elf Meter langen Theke. Inbeziehungsweise Barriquefass-Keller abgetrennt. dividualreisende, aber auch Gruppen können auf zwei Ebenen mit je 180 m² empBild: Herbfotografie Markus Herb fangen werden. Ein ‚Showroom‘ besticht durch 50 Barriquefässer. „MaiWein 2015“ an der Badischen Weinstraße Wer Schwarzwald hört, denkt nicht automatisch an Wein. Aber mehr als 80 Prozent des drittgrößten deutschen Weinanbaugebietes gehören zum Schwarzwald. Bei der Aktion „MaiWein 2015“ machen mehr als 130 Events und Aktionen Lust auf einen Besuch entlang der Badischen Weinstraße. Zum Programm gehören genussvolle Weinproben und Kellerführungen, Winzerhocks, Weinfeste und kulinarische Weinwanderungen. Genießer können die Region auch mit Segway oder E-Bike erkunden. Das Programm gibt’s unter Tel. 0761.89646-93 und www.badische-weinstrasse.de. p paradies Ihr Freizeitd T vor di den Toren Freiburgs und March ✓ ✓ ✓ ✓ große Gartenwirtschaft täglicher Mittagstisch Badesee Wasserskianlage Seestraße 30 Freiburg-Hochdorf www.tunisee.de abonnieren Jetzt Newsletter isee.de un w.t ww unter Autobahnausfahrt Freiburg-Nord Telefon +49 (0) 7665 / 22 49 www.facebook.com/tunisee WEIN &mehr Seite 10 Baden Burgunderland? Frühjahr / Sommer 2015 Ockenheim), der beste Grauburgunder aus dem Saarland (Schmitt-Weber aus Perl), der beste Spätburgunder aus der Pfalz (Weingut August Ziegler aus Maikammer). Angestellt waren 443 Spätburgunder, 240 Grauburgunder und 227 Weißburgunder. Maike Bös (Mitte) und Rüdiger Bös (rechts neben ihr) vom Weingut Bös, Malsch, bei der Verleihung des Bundesehrenpreises am 30.10.2014 in Mainz, mit der deutschen Weinkönigin Janina Huhn und Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der DLG (rechts). Bild: DLG Bereits zum vierten Mal zeichnet das DWI die besten Burgunderweine der DLGBundesweinprämierung aus. Grau- und Spätburgunder sind badische Flaggschiffe – doch leider fand sich kein badischer Weinerzeuger unter den Siegern. Der beste Weißburgunder stammt aus Rheinhessen (Weingut Bungert-Mauer aus Die Delegation der Oberkircher Winzer eG nahm in Mainz den Bundesehrenpreis entgegen, v.l. der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Peter Bleser, 2. Kellermeister Jörg Scheiding, Vorstandsvorsitzender Franz Männle, Qualitätsmanager Frank Männle, Kellermeister Martin Bäuerle, die Deutsche Weinkönigin Janina Huhn, die Badische Weinprinzessin Josefine Schlumberger, Geschäftsführender Vorstand Markus Ell und DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer. Bild: DLG Bei der DLG Bundesweinprämierung gingen immerhin drei von 21 Bundesehrenpreisen nach Baden. Hier sind zu nennen, das Weingut Bös in Malsch, das alleine 16 Weine anstellen konnte, die bei Gebietsweinprämierungen oder Qualitätsweinprüfungen als ‚sehr gut‘ bewertet wurden. In der Ortenau wurde die Oberkircher Winzer eG erneut mit dem Bundesehrenpreis für eine herausragende Gesamtleistung ausgezeichnet. Die Oberkircher Winzer eG hatte bereits 2006, 2008 und 2011 einen Bundesehrenpreis erhalten. Dritter im Bunde ist das bewährte Weingut Leopold Schätzle aus Endingen, das zum dritten Mal in Folge einen Bundesehrenpreis erringt und zudem mit einem Landesehrenpreis bedacht wurde. Baden trifft Württemberg Leopold Schätzle sen. und Leopold Schätzle jun. freuen sich mit einem Glas Rotwein, denn 2014 wurde ihnen auch mit einem DLG Sonderpreis die beste Rotweinkollektion zugesprochen. Bild: Dieter Simon Geldermann erleben und geniessen. Besuchen Sie unsere historische Kellerei im Breisacher Münsterberg. Führungen täglich um 14.00 Uhr (März bis Oktober auch an Sonn- und Feiertagen) Oder vereinbaren Sie Ihren Wunschtermin Telefon (07667) 834-258 Geldermann Privatsektkellerei Am Schloßberg 1 79206 Breisach/Rhein www.geldermann.de V I V E L A D I F F é R E N C E Am 16. Mai werden in Freiburg unter dem Motto „Baden trifft Württemberg” wieder die besten Bioweine Baden-Württembergs vorgestellt, die landes- und verbandsübergreifend prämiert werden: Bio-Betriebe von Ecovin und Demeter, Bioland und Naturland können sich hier beteiligen. Die Ergebnisse sind ab dem 16. Mai auch auf der Website www.biobest-suedwest.de verfügbar. Weine in Steillagen – neues internationales Magazin Der Meininger Verlag, um Magazintitel rund um den Wein nie verlegen, startet ab Dezember 2015 unter dem Titel „Die 45-500“ eine neues Print-Magazin als Beileger der bestehenden Titel in deutsch und englisch. Es will der interessierten Leserschaft dabei Weine aus extremen Anbausituationen in Steil- und Höhenlagen näher bringen. Die Steillagen müssen mindestens 45% Steigung aufweisen oder Lagen sein, die höher als 500 m.ü.M. liegen. Anekdote am Rande: Bei der ersten Vorstellung des Magazins, das immerhin in einer Auflage von 100.000 Exemplaren erscheinen soll, wurden Steillagen mit 45° (!) Steigung zur Bedingung genannt. Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Badische Weinlese 2014 Bei einer Pressekonferenz des Badischen Weinbauverbandes zogen Präsident Kilian Schneider und Geschäftsführer Peter Wohlfarth eine erste Bilanz des Jahrgangs 2014. Klimatisch hatten die Reben einen frühen Rebaustrieb im März, der sich aber aufgrund der kühlen Temperatur bis Ende April hin zog. Von Mitte Mai bis Juni erfolgte die Rebblüte – große Niederschlagsmengen Anfang Juli brachten dann einen Vegetationsvorsprung von mehr als zwei Wochen, der bis zur Weinlese anhielt. Insgesamt brachten die Winzer in einer Turbo-Lese 133,8 Mio. Liter ein, was ein Durchschnittsertrag von 86,3 hl/ha entspricht. Die gesetzliche Vermarktungsgrenze die seit 1990 90 hl/ha beträgt, wurde, wie schon 2011 mit einer Ausnahmegenehmigung, auch 2014 auf 100 hl/ha herauf gesetzt. Nach dem knappen Jahrgang 2013 freuen sich die Betriebe in Baden aber auch deutschlandweit, denn auch dort liegt das Ergebnis mit 9,2 Millionen Hektolitern etwas über dem langjährigen Durchschnitt. Alle badischen Weinbaubereiche gehörten zu den mengenmäßigen Siegern, wobei hier vor allem das Markgräflerland mit 106,3 hl/ha (2013: 79,6 hl/ha) mit einem prächtigen Gutedelergebnis herausragte, gefolgt vom Tuniberg und dem Breisgau. Der Anteil der Land- und Qualitätsweine stieg, während bei den Prädikatsweinen einen Rückgang zu verzeichnen war. Einzig die Anbaugebiete von Tauberfranken und dem Kraichgau beklagten geringere Erntemengen. Die Kirschessigfliege, die seit 2011 beobachtet wird, erforderte zum ersten Mal einen erhöhten physischen und finanziellen Einsatz… die höheren Kosten / Hektar, bedingt auch durch steigende Energiekosten und die Regelungen zum Mindestlohn, Seite 11 „lassen nicht mehr viel beim Winzer ankommen“, so Präsident Schneider. Der Durchschnitterlös beträgt 3,08 € / Liter…. Eine Preissenkung könne unter diesen ökonomischen Umständen, trotz der großen Erntemengen aber auf keinen Fall an die Verbraucher weiter gegeben werden. Neues aus Baden Wein und Genuss“ heißen die neue Broschüre sowie eine neue Website, die das Tourismusprojekt Upper RhineValley veröffentlicht hat und bei der selbst Kenner der Region noch Neues entdecken werden. Von der Pfalz über Baden, vom benachbarten Elsass bis hinein in die Schweiz erstreckt sich das Gebiet, das auf 50 Seiten vorgestellt wird und die Region in vielerlei Hinsicht „schmackhaft“ macht. GR K A G EÄ F L I C H V O N NEC BREI K ’SCH SAC E H Wein vom Vulkan Die Glut des Vulkans, die Sonne des Südens, das einzigartige Terroir und die Kunst zeitgemäßer Vinifikation .... Ein bisschen von allem ist in jedem unserer Weine. Entdecken Sie ihren Wein vom Vulkan. ...natürlich aus den Kaiserstühler Winzergenossenschaften Eine königliche Verbindung, Spargel und ein Kaiserstühler. Entweder klassisch: Weißer und Grauer Burgunder, Silvaner, Rivaner, Chardonnay; Oder: trendy in dieser Saison; Kaiserstühler Rosé, Sekt oder Müller-Thurgau (neue Generation) Offene Winzerkeller von März bis November Kaiserstühler Wein Marketing GmbH · Telefon 07662 · 9304-0 · www.kaiserstuehler-wein.de im Burkhe Seite 12 WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Weintourismusregion Baden hat großes Potential – Fachtagung (11.11.2014) in Offenburg Prof. Bernd Eisenstein, Leiter der Studie Destination Brand Studienreihe an der Fachhochschule Westküste (FHW) untersucht seit Jahren die „Themenkompetenz“ deutscher Reiseziele. Die Studie, die in Kooperation mit der GfK-Nürnberg erstellt wurde, fragte unter anderem nach dem Interesse an einer Weinreise und der Einschätzung der Eignung der Reiseziele ‚Baden‘ und ‚Schwarzwald‘ für eine Weinreise. Eisenstein, der die Ergebnisse unterhaltsam aber mit einer wahren Flut von Powerpointfolien präsentierte, stellte fest, dass das Interesse der Deutschen für das Thema Wein im Urlaub sehr ausgeprägt sei. Gut 13 Mio. Deutsche interessieren sich für eine Weinreise, knapp 8 Mio. halten dabei Baden für ein geeignetes Weinreise-Ziel. Stolze 84 Prozent derjenigen, die schon mal Urlaub in Baden gemacht haben, sehen die Region als Weinreiseziel. Das wären hochgerechnet 10,1 Mio. Bundesbürger. Auch bei der Kulinarik ist Baden mit einem 6. Platz gut positioniert und positiver besetzt als eine Region mit Podium während der Fachtagung Weintourismus in Baden: (von li.) Udo Opel (WG Glottertal), Sonja Höferlin (Badischer Wein GmbH), Andreas Braun (TMBW), Christopher Krull (STG), Thomas Goth (Baden-Badener WG), Julian Semet (STG). Bild: Hubert Matt-Willmatt „Grünkohl- und Zuckerrübenanbau.“ Je älter der Reisende, desto eher wachse das Interesse am Thema. Geschäftsführer Christopher Krull der Schwarzwald Tourismus GmbH hob besonders auf die Erlebnismarke 'Badische Weinstraße‘ ab, die es mit ihren Jubiläumsveranstaltungen geschafft habe, Touristiker und Wein- Badische Weinmesse – kulinarisch leben am 09. + 10. Mai 2015 in der Ortenauhalle & Baden-Arena / Offenburg Wieder einmal präsentiert sich das Weinland Baden mit 140 Ausstellern und über 1.000 Weinen, Sekten und Edelbränden. Die Seminare (10 – 25 €) bieten kulinarisch-sensorische Themenangebote von berufenen Experten und vermitteln Fachwissen auf unterhaltsame Art und Weise inklusive Verkostung. Die amtierende Badische Weinkönigin Josefine Schlumberger präsentiert am Eröffnungstag „Dufte Typen – Badens Bukettweine“. Das „Traumpaar - Fisch & Wein“ beleuchten Peter Wohlfarth, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands und Gerhard Volk, Chef des Forum Culinaire. Am Sonntag geht Peter Wohlfarth zusammen mit einem Vertreter der diesjährigen Gastregion Navarra auf sensorische Entdeckungsfahrt „Baden trifft Navarra – grenzenlos“. Auf die Teilnehmer des Workshops „Wein und mediterrane Genüsse“ wartet ein Mini-Menü mit Natalie Lumpp und Gerhard Volk. Die Badische Weinmesse veranstaltet gemeinsam mit dem Hotel Ritter Durbach und dem Ringhotel Sonnenhof in Lautenbach die beliebten Menus Oenologiques (109 € / Person – Reservierung unter 0781 – 92260) Die spanische Weinbauregion Navarra als diesjährige Gastregion der Badischen Weinmesse präsentiert oenologische und kulinarische Highlights. Mit Rosés und baubetriebe bei weintouristischen Veranstaltungen zusammen zu führen. Tourismus brauche den Weinbau als Imageträger, als Landschaftsgestalter und den Wein als einen wesentlichem Bestandteil der Gastronomie – aber ebenso brauche der Weinbau den Tourismus als neue Zielgruppe, zur Erhöhung der eigenen Be- kanntheit und zur Direktvermarktung. Mit den Weintourismus-Partnern Badischer Wein GmbH, Badischer Weinbauverband und Staatliches Weinbauinstitut Freiburg sowie den beteiligten Tourismusregionen sehe man sich „auf einem guten Weg, Wein zu einem eigenständigen Tourismusangebot dauerhaft zu etablieren“, so Krull. Dazu müsse man aber „auf lokaler und regionaler Ebene noch enger kooperieren, um dem Gast neue Angebote und eine einfachere Buchbarkeit zu bieten“. Um die Bekanntheit der Badischen Weinstraße zu steigern und den Weintourismus weiter zu fördern, sollen nach dem Erfolg des Jubiläumsjahres 2014 im laufenden Jahr weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Dazu gehören der „MaiWein“, der zahlreiche Veranstaltungen bündelt. Hochwertige Angebote wie Weinreisepauschalen sollen entwickelt und neues Informationsmaterial die Badische Weinstraße und den Weintourismus auch für ausländische Gäste noch besser „erlebbar machen“. Mehr Informationen unter www.badische-weinstrasse.de Chardonnays, großen Crianzas und Reservas und dem Süßwein Moscatel ist die D.O. Navarra vertreten. Auf der Badischen Weinmesse stellen zahlreiche Winzer ihre Weine im direkten Dialog und im Rahmenprogramm vor und bringen bekannte kulinarische Spezialitäten mit. Mehr Information unter www.navarrawine.com. Reges Interesse bei der Badischen Weinmesse in Offenburg. Bild: Messe Offenburg/Gegg Noch bis zum 08. Mai gilt der Vorverkaufspreis von 14 € statt 17 € (inkl. Verkostung) an der Tageskasse. Geöffnet täglich 11.00 bis 18.00 Uhr - weitere Infos unter www.badische-weinmesse.de WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Neues Seite 13 aus den badischen Weinbauregionen Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey Badische Bergstraße Kraichgau / Stromberg Kulinarisch-sinnliche Streifzüge durch Heidelberg Das Kloster Stift Neuburg – seit fast 900 Jahren vor den Toren Heidelbergs gelegen. Romantik und Kulinarik – Heidelberg hat viele Gesichter. Städtereisen und Führungen stellen 2015 die Gaumenfreuden in den Fokus. Bilder: Heidelberg Marketing „Kein Genuss ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er hinterlässt, ist bleibend“, formulierte Johann Wolfgang von Goethe. Heidelberg, die Stadt der Romantiker, hatte in Goethes Leben und Wirken eine große Bedeutung. Bei einem exklusiven Streifzug durch die Gassen der Altstadt können Städtereisende in der Urlaubssaison 2015 Heidelbergs Gaumenfreuden genießen. „Köstliches Heidelberg” (Drei Stunden bis November einmal monatlich) verbindet eine Führung durch die Altstadt mit einem echten Kurpfälzer Menü und dem Besuch zweier Heidelberger Traditionslokale. Zeit und Wege zwischen den einzelnen Gängen werden gewürzt mit Geschichten, magischen Elixieren und einem süß-romantischen Schokoladenversprechen aus dem Jahr 1863. Ein neues Gruppenangebot ist die Weinprobe im Weingut Clauer auf dem Heidelberger Dormenacker, auf dem die Weine nach dem Sur Lie-Verfahren ausgebaut werden. In die Geschichte des Klosters Stift Neuburg können Gruppen ab 15 Personen eintauchen. Nach einer Führung durch das Kloster erfahren die Teilnehmer bei einer Bierprobe in der angegliederten Brauerei zum Klosterhof Wissenswertes über die Herstellung von Biobier. (www.heidelberg-marketing.de). Wir Wir machen Sie Sie zum W Wein-Liebhaber! ein-Liebhaber! Weingut wirdd mit Unser W eingut wir einer TTraube raube im Versuchen Sie unsere ausgezeichneten Weine! Ein Wein nach dem nächsten wartet auf Ihre Entdeckung. GGault aault & Millau Mil W WeinGuide eeinGuid einGuide Deutschland Deutschland 2015 Rüdiger & Maike Bös Wiesenäcker 2 · 69254 Malsch Teeleffoon 0 72 53 / 27 88 18 · Telefax 0 72 53 / 27 88 19 www.weingut-boes.de · [email protected] geführ geführt!t! AAusgezeichnet usgezzeichnet e mit dem BBundesehrenpreis undesehrrenpr e reeis DLG D G 2015 DL 20115 Öffnungszeiten: Di. + Do. 17.00-19.00 Uhr Freitag 15 .00-19.00 Uhr Samstag 10.00-14.00 Uhr Feiern Sie mit uns am 13./14.06.2015 - Weindorf Die Winzergenossenschaft, die Weingüter GravinO und Plag laden ein, die köstlichen Kürnbacher Weine zu probieren. 11./12.07.2015 - Straßenfest - ein Weinort mit Tradition Kulinarisches aus Keller und Küche servieren - im Naturpark die Kürnbacher Vereine; fetzige Musik gibt´s auf Stromberg-Heuchelberg der Marktplatzbühne Infos: Rathaus 75057 Kürnbach, Tel. 07258/ 91050, - an der Badischen Fax 6424, www.kuernbach.de, Weinstraße E-Mail: [email protected] WINZERGENOSSENSCHAFT SCHRIESHEIM Bei einem exklusiven Streifzug durch die verwinkelten Gassen der Altstadt können Gäste regionale Spezialitäten genießen. en i der Badisch Ehrenpreis be 14 20 ng ru ie m rä Gebietsweinp se as tr gs ische Ber Bereich Bad Heidelberger Straße 3 · 69198 Schriesheim Telefon 06203-6 15 60 · www.wg-schriesheim.de WEIN &mehr Seite 14 Willkommen im Weinland der 1000 Hügel Kraichgau Frühjahr / Sommer 2015 Entdecken Sie die badische Weinstraße im Kraichgau. Wunderschöne Fachwerkstädtchen, gastfreundliche Winzer, urige Besenwirtschaften und eine Vielzahl von Museen, Kirchen, Schlössern und Burgen laden dazu ein, die Wein- und Kulturlandschaft des Kraichgaus zu entdecken. Der badische Kraichgau und der württembergische Stromberg vereinen sich hier zur Genussregion Kraichgau-Stromberg. Kürnbach Sulzfeld Das SchwarzrieslingDorf, mit seinem historischen Ortskern und den schönen Fachwerkhäusern, ist ein Weinort mit Tradition. Naherholungssuchende finden hier vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Herzlich willkommen in der Weinbaugemeinde Sulzfeld zwischen Burg und Reben! Genuss und Lebensfreude liegen so nah: Weinverkauf in der Vinothek, Rad- und Wanderwege sowie zahlreiche Besenwirtschaften laden ein. Kraichtal Bretten Kultur mit und rund um die edlen Tropfen: Erleben Sie Literatur, Genuss, Musik und Wein bei den Veranstaltungen der Weinlese 2015 in Bretten. Geheimtipp aus Kraichtal – „Schokolade & Wein“. Führung „Mit dem Mühlen-Dorle durch die Bäckereimuseen in Gochsheim“ mit Schokoladenverkostung, Ausklang in einem Besen/Weingut. Eppingen Östringen Beim Östringer Weindorf am 09. und 10. Mai 2015 erleben Sie auf einer Entdeckungsreise für alle Sinne die edlen Erzeugnisse der Weingüter und Winzergenossenschaften der jungen Kraichgaustadt. Fachwerk und Wein – besuchen Sie die historische Fachwerkstadt Eppingen und genießen Sie anschließend die Weine unserer Winzer im Stadtteil Elsenz. Bruchsal Ubstadt-Weiher Kultur & Lebensart machen Bruchsal lebens- und liebenswert! Neben dem prächtigen Barockschloss sind edler Spargel und prämierte Weine die Besuchermagnete. Genießen Sie Wein und Kunst beim Weinwandertag am 29./30.08.2015 sowie geführte Wanderungen durch den Weinlehrpfad mit Weinproben. Info: www.ubstadt-weiher.de Bad Schönborn Oberderdingen Ihr Wellness- und Gesundheitsstandort im Rhein-Neckar-Dreieck. Erleben Sie die größte Thermalsolewasserfläche im Südwesten Deutschlands und kombinieren Sie Wellness mit erlesenem Weingenuss. www.bad-schönborn.de Sanfte Landschaft, weitläufige Weinberge, atemberaubende Ausblicke: das ist Oberderdingen! Hier treffen sich die Badische und Württembergische Weinstraße! Probieren Sie die Oberderdinger Weine bei unserer Weinprobe auf dem Derdinger Horn am 20.09.2015! Weingarten werbeagentur-planB.de Weinto u ristisc he Hi ghlig hts • Urige Besenwirtschaften & gastfreundliche Winzer • Weine der Spitzenklasse auf den vier VDP-Weingütern verkosten • Wandern auf weinigen Wegen: Weinwanderweg Letzenberg Malsch, Weinplateau Oberderdingen, Weinlehrpfad Kürnbach • Radeln auf der Riesling & Besen Tour Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V. Melanchthonstraße 3, 75015 Bretten, Tel: 07252 9633-0, Fax: 07252 9633-12 [email protected], www.kraichgau-stromberg.com Tradition und Genuss erleben Sie beim Weingartener Wein- und Straßenfest am 18. und 19. Juli 2015. Die Wahl der Weinkönigin und das Entenrennen bilden die Höhepunkte des überregional beliebten Festes. WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Die Exclusiven aus Schriesheim Das Weinland ‚Badische Bergstraße‘ ist die nördlichste Weinbauregion Badens. Bis 1971 wurde die Bergstraße beiderseits der hessisch-badischen Landesgrenze als ein zusammenhängendes Gebiet begriffen. Erst seither gibt es die ‚Badische Bergstraße‘ ab Laudenbach über Weinheim, Schriesheim und Heidelberg bis nach Wiesloch – alle Orte liegen im Rhein-Neckar-Kreis. Die Ertragsfläche beträgt knapp 400 Hektar, der größte Weinbauort ist Schriesheim. Dort und in Wiesloch gibt es Winzergenossenschaften; überhaupt ist das Gebiet von eher kleinen Parzellen geprägt, die vielfach im Nebenerwerb gepflegt werden. Auch die privaten Weingüter bewirtschaften selten mehr als fünf Hektar. Die Stadt Weinheim steht als Drehscheibe zwischen den Ländern und inmitten der grenzübergreifenden Metropolregion Rhein-Neckar sowieso als Symbol: Bei der ‚Weinheimer Weinmeile‘ präsentieren dieses Jahr am 10. Oktober die besten badischen und hessischen Winzer ihre Weine. (www.weinheim.de) Die Winzergenossenschaft eG Schriesheim hat 2014 den 10. Ehrenpreis der Badischen Gebietsweinprämierung im Bereich Badische Bergstraße erhalten. Großen Erfolg hatte der 2011er Schriesheimer Rittersberg Spätburgunder Rotwein Spätlese Neues Seite 15 trocken, im Barrique gereift aus der Exclusiv-Serie, der gleich mit drei Medaillen glänzen durfte: Gold des Badischen Weinbauverbandes, „TOP TEN“ und AWC Vienna GOLD. Der beschriebene Spätburgunder Rotwein ist kein Einzelgänger, sondern reiht sich in eine Serie Die Weinhoheiten der Badischen Bergedler und qualitätsvoller edler Tropfen straße bei der Verlängerung der Badiein. Nicht nur die traditionellen Rebsor- schen Weinstraße zusammen mit dem ten (Silvaner, Grau- und Weißburgun- Schriesheimer Bürgermeister Hansjörg Bild: Roland Kern der), sondern auch Chardonnay und Höfer. Sauvignon Blanc werden zu ausdrucksstarken Weinen und zu meist trocken ausgebauten Spätlesen mit Barrique-Ausbau bei Spätburgunder Rotwein und Chardonnay. Einer Weinverkostung im gemütlichen Weinverkaufsladen lässt sich ein Bummel durch die Innenstadt Schriesheims anschließen, denn auch der badische „Wein-Norden“ hat seine Reize… (www.wg-schriesheim.de) aus den badischen Weinbauregionen Taubertal | Ortenau Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey Ausgezeichnet: Erste „Badische Weinerlebnisführer“ aus der Ortenau Im November 2014 überreichte der Badische Weinbaupräsident Kilian Schneider dreizehn Teilnehmern die Urkunde zum „Badischen Weinerlebnisführer“ in den Räumen der Oberkricher Winzer eG. Die Volkshochschule Ortenau hat inzwischen langjährige Erfahrungen mit der Ausbildung von Wein-Guides. Seit 2007 wurden hier, in enger Zusammenarbeit mit dem Weinparadies Ortenau, 130 Wein-Guides ausgebildet. Dreizehn Teilnehmer haben nun, nach dem Grund- und Aufbauseminar zum WeinGuide, eine BANU-Zertifizierung (Bundesweiter Arbeitskreis der staatlich getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz) erworben und konnten durch das zusätzliche Ausbildungsmodul zum Thema „Weintourismus in Baden und der Ortenau“ ihre neue Qualifikation zum „Badischen Weinerlebnisführer“ entgegennehmen. Dazu vertiefte die Leiterin für Weintourismus Gunia Wassmer, das Thema „Weintourismus in der Ortenau“ mit den Schwerpunkthemen Marketing-Aktivitäten und Vernetzung des Weinparadies Ortenau. Der Projektleiter für Weintourismus der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG), Julian Semet, stellte in seiner Präsentation die Marke „Schwarzwald“, sowie die Geschichte und die Bereiche der Badischen Weinstraße in den Mittelpunkt. Abgerundet wurde das Tagesseminar mit einer großen Weinprobe prämierter Weine aus allen Badischen Weinbaubereichen, die die Badische Weinkönigin Josefine Schlumberger vorstellte. Günther Fröhlich, VHS Ortenau, gratulierte den Absolventen und hob die Vorreiterrolle der Ortenau auf diesem Gebiet hervor, denn „die „Badischen Weinerlebnisführer“ seien ein wichtiger Motor im Weintourismus und in der Gästebetreuung, die mit ihren kreativen Ideen die Angebote rund um das Thema Wein erweitern und bereichern“. www.kappelrodeck.de Dreizehn ausgezeichnete „Badische Weinerlebnisführer“ werden als weinkompetente Gästeführer für die Weinregion Baden tätig sein. Präsident des Badischen Weinbauverbands, Kilian Schneider (re., 2. Reihe), Josefine Schlumberger (li.), Leiterin für Weintourismus Ortenau, Gunia Wassmer (3.v.l.) und VHS-Leiter Günter Fröhlich und STG-Projektleiter für Weintourismus, Julian Semet (Mitte) gratulierten den Teilnehmern. Bild: Beate Kierey Kappelrodeck Das Rotweindorf an der Badischen Weinstraße Weinhighlights 2015: 25./26. April: 31. Mai: 21. Juni: 12./13. September: 18. – 20. September: 16. – 18. Oktober: Waldulmer Weinerlebniswochenende Burgunderfest Winzerkeller Hex vom Dasenstein Kulinarische Weinwanderung Kappelrodeck Weinfest rund um die Winzergenossenschaft Waldulm Winzerkirwi Kappelrodeck Weinfest Musikverein Waldulm Tourist-Information Kappelrodeck | Hauptstraße 65 | 77876 Kappelrodeck | Tel. 0 78 42 / 802 10 | [email protected] kappelrodeck | waldulm WEIN &mehr Seite 16 Frühjahr / Sommer 2015 Becksteiner Winzer ausgezeichnet Die Berliner Wein-Trophy gilt weltweit als größter OIV-Wettbewerb. Dort verkosteten 120 Juroren mehr als 3.500 eingereichte Weine. Gleich mehrere Medaillen gingen an besonders edle Tropfen der Becksteiner Winzer sowie die Auszeichnung ‚Beste Genossenschaft Deutschland 2014‘. Letztere ist ein großartiger Erfolg für die Tauberfranken. „Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung, die einzigartig ist in unserer 120-jährigen Firmengeschichte“, kommentiert Michael Braun, Geschäftsführer der Becksteiner Winzer. „Denn dieser Erfolg beruht ja auf der Weinfass am Ortseingang. Bilder: WG Beckstein Vielzahl unserer Becksteiner Winzer wurden in Berlin zur „Besten Genossenschaft Deutschlands 2014“ gekürt. prämierten Weine der Jahrgänge 2011/2012 und zeigt uns, dass wir mit unserer konsequenten Qualitäts-Strategie auf dem richtigen Weg sind.“ Alle prämierten Weine entstammen der Premiumlinie ‚Kilian‘. Seit 2006 werden auf rund acht Hektar Selektionsweine angebaut. Das bedeutet eine bewusste Reduzierung des Ertrags auf 45 Hektoliter pro Hektar, optimales Lesegut und besonders viel Geschmack und Aroma in den Trauben. „Natürlich liegen solche Weine in einer höheren Preisklasse und die Flasche kostet ab 10 Euro, aber der exzellente Tropfen ist jeden Cent wert“, schwärmt Kellermeister Steffen. Hervorragende klimatische Bedingungen (cool climate) sowie die deutschlandweit einzigartigen, besonders mineralhaltigen Muschelkalkböden im Taubertal bieten optimale Voraussetzungen für die Weinberge und den Ausbau erlesener Weine. Im Jahr 1894 von ursprünglich 18 Mitgliedern gegründet, bilden die Becksteiner Winzer heute die drittälteste Winzergenossenschaft Badens. Die insgesamt 276 Hektar Rebfläche werden von 354 Winzern aus rund 20 umliegenden Weinorten bewirtschaftet. Alexander Spinner jetzt Erster Kellermeister im Winzerkeller Hex vom Dasenstein – neuer leichter Wein: Feinklang 9,5% Die Kellerwirtschaft beim Winzerkeller Hex vom Dasenstein und dem Weingut Villa Heynburg steht nun in der Verantwortung des ersten Kellermeisters Alexander Spinner. Damit gab Marco Köninger seine Doppelfunktion ab und ist fortan als Geschäftsführender Vorstand vollständig für die Geschäftsleitung verantwortlich. „Alexander Spinner betrachtet die Weine sehr detailliert, ist sehr zuverlässig, sehr gut organisiert und hat einen guten Draht zu unseren Winzern“, lobt Geschäftsführer Köninger die Qualitäten des erfahrenen Kellermeisters. Zuvor hatte Spinner über 20 Jahre hinweg das Weingut Schloss Neuweier bis zu dessen Verkauf zunächst als Verwalter und dann als Kellermeister geführt. Unterstützt wird Spinner im Keller von Ludwig Basler als zweitem Kellermeister und von Weinküfer Tassilo Viel, der im Betrieb ausgebildet wurde. Spinner hatte von einer Portugal-Reise die Idee zu einem leichten Wein mitgeDas Führungsduo des Winzerkellers Hex vom Dasenstein, Marco Köninger und Alexander Spinner. Bild: Susanne Wagner Die beste Adresse res für Ettenheimer Weine W Weingenuß pur, probieren und genießen. Öffnungszeiten: Di. – Sa. 9:00 – 13:00 Uhr und Di. – Fr. 15:00 – 19:00 Uhr, Montags Ruhetag, Weinproben nach Vereinbarung Rheinstr. 6 · 77955 Ettenheim Fon 07822 1282 [email protected] www.winzer-ettenheim.de bracht. Was dort der Vino Verde, ist in Kappelrodeck künftig der „Feinklang 9,5%“, ein leichter Wein mit wenig Alkohol. Damit reagiert der Winzerkeller auf die Anforderungen des Marktes, vor allem der Gastronomie, nach Weinen mit niedrigem Alkoholgehalt. „Auf dem Weinmarkt gibt es nicht viele trockene Leichtweine“, resümiert Marco Köninger. Möglich wird das durch niedrigere Mostgewichte und spätere Reife in den höher gelegenen Lagen des Achertals. Der niedrige Alkoholgehalt wird auf natürliche Weise erreicht. Durch die lange Reifephase ist die Aromaausprägung dieser Lagen sehr prägnant. „So ist das Achertal ein wenig das Dourotal in Portugal, denn auch dort reifen die leichten Sorten auf höher gelegenen Hängen“. Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 17 Wein und Schwarzwald können punkten Weinparadies Ortenau kommt beim Verbraucher an / Künftig noch mehr Pauschalen für den Gast Das Weinparadies Ortenau hat sich weiter in den touristischen Netzwerken verankert. Mit dem Genussreigen 2014 kamen zahlreiche neue Besucher in die Ortenau. Neue Werbemittel, weitere touristische Pauschalen und das bundesweite Treffen der Weinerlebnisführer positionierten das Weinparadies noch besser. Neu aufgelegt wurde die Veranstaltungsbroschüre mit Angeboten rund um den Wein. Ebenso in neuer Auflage von 50 000 Exemplaren ist die große Faltkarte zum Ortenauer Weinpfad erschienen. 5 000 Exemplare gibt es in französischer Sprache. Neue Rundwege wie das „Durbacher Weinpanorama“ oder die „Alde Gott Panoramarunde“ und der „Engelssteig“ in Bühlertal tragen dazu bei, die Besucher an Wein und Reben heranzuführen. Wie die Leiterin für Weintourismus, Gunia Wassmer weiter schilderte, ist das Weinparadies auch im Bereich Social Media gut unterwegs. Sie bietet den Mitgliedsbetrieben an, deren Angebote in facebook aufzunehmen. Die gemeinsam erstellten Medien kämen beim Publikum immer besser an, sagte Claus Haberecht, zuständiger Dezernent beim Landkreis Rastatt. Er sprach von „heller Begeisterung“, die das Weinparadies bei der Grünen Woche in Berlin geweckt habe. Es sei die beste Entscheidung gewesen, Tourismus und Wein zusammenzuführen. „Das muss wachsen, damit es ins Bewusstsein kommt. Wir sind auf dem richtigen Weg. Zusammen mit dem Schwarzwald können wir punkten. Da kommen auch positive Ansätze für die Weinwirtschaft heraus.“ Bei ihrem Rückblick auf den Genussreigen 2014 stellte Gunia Wassmer vor allem die RiverboatParty in Karlsruhe und die Veranstaltung „Winzer, Wein und Wohngenuss“ in Rheinau-Linx als Highlights heraus. Bei den Wahlen wurde als neuer stellvertretender TOP Ten Spätburgunder Wie immer in stilvoller Atmosphäre des Schwarzwald Resorts ’Dollenberg‘, begrüßt von Hausherr Meinrad Schmiederer und kulinarisch verwöhnt von Sternekoch Martin Herrmann, wurden die Ortenauer Spätburgunder TOP TEN Betriebe 2014 bekannt gegeben. Den ersten Platz belegt das Weingut Heynburg / Kappelrodeck, gefolgt von der Oberkircher Winzer eG und der Affentaler WG Bühl eG. Bei den trockenen Rotweinen lag das Weingut Bimmerle aus Renchen–Erlach vor der Affentaler WG und der WG Waldulm eG. Rotwein Gala im Relais & Châteaux Hotel Dollenberg. Bild: Hubert Matt-Willmatt Neu aufgestellt hat sich der Vorstand des Weinparadies Ortenau, v.l. der scheidende stellvertretende Vorsitzende Andreas Laible, Georg Lehmann (Kassierer), Stephan Danner (Beisitzer), Dr. Ralf Schäfer (Vorsitzender), Gunia Wassmer, Marco Köninger (Beisitzer), Reiner Durban (Beisitzer). Bild: Susanne Wagner Vorsitzender in Abwesenheit Josef Rohrer vom Weingut Schwörer Durbach gewählt. Andreas Laible hatte sein Amt aus betrieblichen Gründen zur Verfügung gestellt. Als neue Beisitzer wurden Marco Köninger, Winzerkeller Hex vom Dasenstein Kappelrodeck und Stephan Danner, Durbacher Winzergenossenschaft gewählt. Georg Lehmann von der Rammersweierer WG ist neuer Kassierer. Als Vertreter der Weingüter wurde Matthias Wolf vom Weingut Schloss Ortenberg ins Gremium berufen. WEIN &mehr Seite 18 Frühjahr / Sommer 2015 Genussbotschafter Baden-Württemberg des Jahres 2014: Margot, Werner, Michael Weber, Wein- und Sektgut Weber GbR / Restaurant Weber Familie Weber ist bekanntlich in Ettenheim mit seinem unverwechselbar vielfältigen Angebot an badischen Weinen und Spirituosen zu Hause – ebenso bekannt dürfte der Hut sein, den Seniorchef Weber immer zu tragen pflegt. Familie Weber wurde nun verdientermaßen zu Genussbotschaftern des Landes BadenWürttemberg ernannt: „Das Weingut mit seinen Spezialitäten wurde bereits mehrfach bei internationalen, nationalen und regionalen Wettbewerben ausgezeichnet. Mit der besonderen architektonischen Gestaltung des Weinguts (siehe wein&mehr 02/14) setzt Familie Weber ZeiSetzt Maßstäbe in Sachen Weingut-Architektur. chen und signaBild: Annika Burg lisiert damit Of- Neues fenheit, Gastfreundschaft und Transparenz im Sinne einer nachvollziehbaren, gläsernen Produktion. In ihrem Restaurant ist eine regionale und frische Küche zu Hause. Neben der Produktion von Wein hat sich die Familie auch der traditionellen Produktion von Walnüssen verschrieben und pflegt dabei auch die Tradition des Badischen Trüffels (eingelegte grüne Walnüsse). Neben den Angeboten aus Keller und Küche bietet Familie Weber touristische Angebote wie beispielsweise Wanderungen an. Dadurch vermitteln sie ihren Gästen, in welcher Kulturlandschaft Produkte erzeugt und welche Arbeit zum Beispiel im Weinberg zu leisten ist.“ Die Genussbotschafter haben sich um die kulinarische Qualität und um das vielfältige Genusserbe in Baden-Württemberg besonders verdient gemacht. Mit den beiden Familien erhöht sich die Zahl der „Genussbotschafter Baden-Württemberg“ auf 30. Die seit 2008 ausgezeichneten Preisträgerinnen und Preisträger stammen aus der Spitzengastronomie und von Spitzenweingütern, aus dem Lebensmittelhandwerk, unter anderem Bäcker, Brauer, Käseproduzenten und ein Konfitüren-Hersteller sowie aus der Landwirtschaft. aus den badischen Weinbauregionen Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey Breisgau/Freiburg Das Lehener Bergle – ein historisches Weinanbaugebiet Kühler Krug Hotel · Restaurant Fam. Georg Fehrenbach · Mi Ruhetag Donnerstags erst ab 18 Uhr geöffnet Genießen Sie im Frühling unseren frischen Spargel in vielen Variationen Erlesene Fischgerichte Regionale & p Internationale Küche - Überdachte Freiterrasse bis 50 Pers. - Räume für Festlichkeiten bis 80 Pers. - Schöne Gästezimmer 79100 Freiburg-Günterstal 4ORPLATZ¬ ¬ s ¬ 07 61-2 91 03 www.kuehlerkrug.de Panographie von Lehen beginnend beim Gasthaus zum Löwen nach Osten bis zum Ortsrand. Der heutige Freiburger Ortsteil Lehen wird schon 1618 als Weindorf erwähnt, was auch die Abbildung eines Winzermessers im Gemeindesiegel erklärt. Während ein Stich von Merian das Lehener Bergle als rundum bebauten Weinberg zeigt, werden heute immerhin noch auf sieben Hektar Reben mit einem Ertrag von ca. 30.000 bis 40.000 Liter angebaut. Ab 1826 florierte der Weinhandel, denn bis Ende des Jahrhunderts und dem Beginn der Reblausplage, betrieben das lukrative Geschäft zwei Gastwirte und der damalige Pfarrer. Die Erntemengen, die akribisch zur Erfassung der Steuern verzeichnet wurde, schwank- ten 130 Liter / Hektar in einem Notjahr, wie es 1890 zu beklagen war und satten 10.000 Litern / Hektar im Jahre 1866. Das 30 m hohe, 500 m breite und 1,5 km lange Lehener Bergle weist einen geologisch interessanten Untergrund auf, der weit in die Vorgeschichte zurück reicht. So ließen sich früher in den heute nicht mehr zugänglichen Schwarzkalkbrüchen Ammonshörner / Ammoniten und weitere Fossilien finden. Im Lehener Bergle wurde ein basaltischer Wackengang nachgewiesen, der wohl auch für eine frühere vulkanische Tätigkeit stehen kann. Im Bauernkrieg erlebte Lehen ebenfalls Bild: Joergens unruhige und revolutionäre Zeiten, denen man beim 500. Jahrestag des Bauernaufstandes von 1513 gedachte. Der Zeitpunkt des geplante Bauernaufstands wurde verraten; an den revolutionären Umtrieben war der legendäre Joß Fritz unter dem politischen Symbol des Bundschuhs und der Losung ‚Gerechtigkeit und Freiheit‘ wieder einmal in Erscheinung getreten. In Freiburg-Lehen bieten ein Gang durch die Reben und der Besuch des 3,4 km langen Bundschuhpfades mit 14 informativen Schautafeln und der Bundschuh-Eiche des Holzbildhauers Thomas Rees ein beeindruckendes Erlebnis. Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 19 26. Freiburger Weinkost (31. Juli – 10. August 2014) Ziel der Freiburger Weinkost ist es, vor allem Gäste aus dem Ausland, den heimischen und speziell den auf Freiburger Gemarkung erzeugten Wein verkosten zu lassen. Der August ist Freiburgs stärkster touristische Monat, der Anteil ausländischer Gäste an den Übernachtungen macht dann 45% aus, in den übrigen Monaten liegt er bei um die 30%. Acht Erzeugerbetriebe repräsentieren 700 ha Freiburger Rebflächen, was 15% aller badischen Rebflächen ausmacht. Die an die 30 vorgestellten Weine und Sekte kommen dabei aus den drei Weinbaubereichen Breisgau, Tuniberg und Markgräflerland. Mit einem Solaris befand sich darunter ein PIWI-Vertreter, aber auch zum ersten Mal ein Sauvignon Blanc und ein Chardonnay – Sorten, die mit einer Klimaveränderung vermehrt ins Badische wandern. Winzer Bernhard Schätzle (Weingut Schätzle am Lehener Bergle) vom Organisationskomitee der Freiburger Weinkost meinte zum Wein des frischen und filigranen Jahrgangs 2013, er „tanze auf der Zunge“. Die 27. Freiburger Weinkost findet vom 31. Juli bis 9. August 2015 statt. Bild: Katharina Wieland Müller/pixelio jeden 3. Mittwoch Dinner & Jazz mit “New Orleans Experience“ Herrenstrasse 43, 79098 Freiburg T +49 (0)761 3803 - 0 www.schwarzwaelder-hof.com GmbH Probieren geht über Studieren! Weinproben im Weingut mit genüßlich-launiger Kommentierung vom Erzeuger auf Anfrage möglich! Schauen Sie mal auf unserer Homepage vorbei. Weingut Bernhard Schätzle Breisgauer Straße 52 79110 Freiburg-Lehen Tel. 0761-8 55 09 Fax 0761 - 8 02 16 e-mail: [email protected] Weinliste: www.weingut-schaetzle.de Seite 20 Neues WEIN &mehr aus den badischen Weinbauregionen Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey Frühjahr / Sommer 2015 Breisgau Generation PINOT – der Name ist Programm Badens junge WinzerInnen stellten Anfang März, wie schon seit drei Jahren, die Weine des neuen Jahrgangs an einem Samstagnachmittag im Historischen Peterhof der Uni Freiburg vor. Das Schwergewicht der Präsentation liegt dabei immer auf den Weinen der Burgunderfamilie, doch auch andere Rebsorten wurden angestellt. Zahlreiche Besucher konnten sich von Badens junger Winzergarde die Weine vorstellen lassen und in angenehmer Atmosphäre die ebenfalls jungen Weine verkosten. 28 Mitglieder waren vor Ort, die WG Königschaffhausen-Kiechlinsbergen eG, die Kaiserstühler WG Ihringen eG, das Staatsweingut Freiburg, der Kai- Vor allem ein junges Publikum lässt sich immer wieder gerne zur Generation Pinot einladen… Bild: Natalie Henninger serstühler Winzerverein Oberrotweil eG und der Winzerkeller Hex vom Dasenstein. Vertreten waren auch die Wein- & Sektgüter Gerhard Karle, Edwin Menges, Weber und Harteneck, das Bio-Weingut Rieger und die Weinhäuser Rabe und Bettina Schumann, ebenso wie die Weingüter Hubert Lay, Andreas Hiss, Trautwein, Kiefer, Hanspeter Weiß, Schloss Ortenberg, Scherer, Zotz, Martin Waßmer, Josef Ambs, Maximilian Bohnert, Stefan Hess, Martin Faber, Freiherr von Gleichenstein, Weingut Weishaar, und Zähringer. „Die Mitglieder der Generation PINOT sind sehr gut ausgebildet, haben internationale Erfahrung, sind ausnahmslos qualitätsorientiert und bereit, Verantwortung zu übernehmen. "Pinot" im Namen steht nicht nur als Markenname für die bedeutendsten Rebsorten Badens, sondern auch für das Bestreben nach internationalem Erfolg, natürlich auch mit anderen badischen Rebsorten“ meint Natalie Henninger. Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 21 Auf den Spuren des historischen Weinbaus 2012 fand in Stegen-Eschbach die 900-Jahrfeier statt. Im Zuge der historischen Forschungen stieß man rasch auf den Weinbau, der an den Hängen des Tals bis zur Zerstörung der Weinberge durch die Reblausplage im späten 19. Jahrhundert bestanden hatte und worauf auch Gewannnamen wie ‚Rebberg‘ heute noch hinweisen. Zum Fest wollte man an diese Vergangenheit anknüpfen und mit Christoph Graf und Jakob Kult taten sich weitere fünf Genossen zusammen und legten in den ‚Berlachen‘ einen zwei Ar großen Rebberg an, der mit 30 % Grau- und 60% Spätburgunder sowie 10% Gewürztraminer bestockt wurde. Daraus wird dann der, nach dem badischen Dichter Joseph Viktor von Scheffel (1826-1886, Der Trompeter von Säckingen‘) benannte ‚Scheffelwein‘ gekeltert, wie er auch im benachbarten Glottertal aus alten Rebanlagen (vor 1970) gewonnen wird. Die Eschbacher Hobbywinzer freuten sich über 85 Oechslegrad und teilen sich nun gerecht die erzielten 100 Liter untereinander auf… Neues Christoph Graf (li) und Jakob Kult verkosten ihren Eschbacher Jungwein aus 2014. Bild: Beate Kierey aus den badischen Weinbauregionen Hubert Matt-Willmatt Tuniberg Merdingen – traditioneller Weinbau – WG seit fast 90 Jahren Wer kennt ihn nicht den sanften und doch vollmundigen Spätburgunder ‚Merdinger Bühl‘? Auf der gesamten Lage wird der Wein nach den Richtlinien des ‚umweltschonenden Weinbaus‘ des Landes Baden-Württemberg angebaut. Die Gegend unter den Merdinger Weinlagen sind Kalksteinfelsen, die mit einer mächtigen Löss- und Lehmschicht bedeckt sind. Es verwundert bei diesen günstigen Bodenverhältnissen und dem bekanntlich gemäßigten Klima nicht, dass schon in alten Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts vom Weinbau in Merdingen berichtet wird. Seit 1927 besteht die Winzergenossenschaft, die heute mit 350 Mitgliedern an die 85 Hektar bewirtschaftet – der Spätburgunder nimmt mit 70% bei einer Traubenmenge von 1.000 Tonnen einen Spitzenplatz ein. Insgesamt beträgt die Rebfläche in Merdingen 240 Hektar. Auf anderen Lagen, wie dem Attilafelsen gedeihen Müller-Thurgau, Grauburgunder, Gewürztraminer, Muskateller und Weißburgunder. Goldprämiert präsentieren sich aktuell ein Spätburgunder Merdinger Bühl Rotwein, Qualitätswein (2013) und ein Merdinger Bühl Grauer Burgunder Kabinett trocken (2013). Seit 1961 werden die Weine der WG im Badischen Winzerkeller in Breisach ausgebaut – die Vermarktung erfolgt über das Weinhaus Merdingen und natürlich auch über den Badischen Winzerkeller. Das Dorfbild bestimmen die mächtige Barockkirche, die im 18. Jahrhundert durch den berühmten Baumeister Bagnato errichtet wurde, einige Fachwerkhäuser sowie ein stattliches Rathaus. Das Frühlingsfest am Weinhaus wird traditionell im April durchgeführt, am 14. Mai folgt der Tuniberg-Tag mit Aktivitäten aller Tuniberger Winzergenossenschaften und eine besondere Veranstaltung ist das Merdinger Gassenfest, das vom 04. – 07. September stattfindet. Weinverkauf Munzingen Winzerverein Munzingen St. Erenstrudisstr. 14 ■ Weinhof Karle Oberer Weiher 10 Tel: 07664/93160 FAX 07664/931615 ■ Weinverkauf Mengen: ■ Verena Fiand Fronstr. 22a, Tel: 07664/2700 ■ Martina Sehringer Hauptstr. 1a, Tel. 07664/2945 ■ Andreas Weis Weberstr. 27, Tel. 07664/2434 WEIN &mehr Seite 22 Frühjahr / Sommer 2015 Auftakt in den Weinfrühling Bereits die 23. ‚Tuniberg Weintage‘ am 21. und 22. März in Freiburg-Tiengen Am Wochenende des 21. und 22. März präsentierten die Tuniberger Winzerinnen und Winzer ihre Weine zum 23. Mal bei den ‚Tuniberg Weintagen‘ im Tuniberghaus in Freiburg-Tiengen. Die Bereichsprinzessin Kaiserstuhl-Tuniberg, Verena Ambs, führte ambitioniert durch eine beeindruckende Weinprobe. Gute Laune und eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Weinen machten für die Besucher als auch die Organisatoren dieses Weinwochenende am Tuniberg wieder zu ei- nem Erlebnis. Das Weinangebot betrug an die 70 Weine. Unter ihnen überwog das Angebot an (weißen) Burgundern, die zu 60% auf den Rebflächen des Tunibergs angebaut werden. Nicht umsonst wird das kleine, aber feine Anbaugebiet als ‚Burgunderoase Badens‘ bezeichnet. Spritzige, elegante Weiße- und Graue Burgunder mit mineralischer Prägung und herrliche Spätburgunder Rot- Lassen Sie sich’s gut gehen bei badischer Küche und Merdinger Weinen. /DQGHVHKUHQSUHLVWUlJHU :HLQJXW$OIUHG+HUFKHU 6W(OLVDEHWKHQVWU Tuniberg Weintage. Bild: Badischer Winzerkeller )UHLEXUJ:DOWHUVKRIHQ 7HOHIRQ x 4XDOLWlWVZHLQ ZZZZHLQJXWKHUFKHUGH x 3UlGLNDWVZHLQ x :LQ]HUVHNW %HVXFKHQ6LHXQVHUH:HLQWDJH Besuchen Sie unsere Weintage x (GHOEUDQG vom 25. bis 28. September 2015 YRPELV6HSWHPEHU x )HULHQZRKQXQJ weine, samtig, vollmundig mit großem Ausdruck, sind das Markenzeichen dieser Weinlandschaft, abgerundet durch den spritzigen Müller-Thurgau mit intensiven Fruchtnoten und aromatischen Muskateller und Gewürztraminern, die ihr ganz eigenes Geschmacksprofil entfalten. Neben den Weinen und Sekten konnten auch die ersten Weine des Jahrgangs 2014 verkostet werden, die einen sehr hochwertigen Jahrgang versprechen. Winzergenossenschaft Gottenheim Telefon 07665-9477210 Winzerverein Munzingen Telefon 07664-910822 und 2700 und 93160 und 2945 und 2434 Winzergenossenschaft Merdingen Telefon 07668-995498-0 Winzergenossenschaft Tiengen Telefon 07664-1342 Winzergenossenschaft Niederrimsingen Telefon 07664-2624 WEINHAUS der Winzergenossenschaft Opfingen Telefon 07664-6139970 und Tel. 07664-1744 Winzergenossenschaft Oberrimsingen Telefon 07664-5855 Winzergenossenschaft Waltershofen Telefon 07665-7431 WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Neues Seite 23 aus den badischen Weinbauregionen Kaiserstuhl Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey Zweite Ihringer Weinkost Am 17. Mai laden 13 Weingüter und die beiden Winzergenossenschaften Ihringen und Wasenweiler zum zweiten Mal zur Ihringer Weinkost ein. Die Weinpräsentation findet am Zahlreiche Besucher bei der ersten Ihringer Weinkost. Sonntag, 17. Mai Bild: Marita Karle 2015 von 11- 18 Uhr auf dem Staatsweingut Freiburg, Gutsbetrieb Blankenhornsberg in Ihringen am Kaiserstuhl statt. Da die Premiere der Ihringer Weinkost im Juni 2014 ein großer Erfolg war, beschlossen die Organisatoren eine Wiederholung, um die Veranstaltung zu einer festen Größe werden zu lassen. In beeindruckender Umgebung auf dem Staatsweingut Freiburg, Gutsbetrieb Blankenhornsberg können die Gäste bei der Ihringer Weinkost nicht nur die atemberaubende Aussicht über das Rheintal genießen, sondern auch die Weine der teilnehmenden Betriebe verkosten, direkt mit dem Winzer diskutieren, Fragen stellen und den Lieblingswein – und das gab es in dieser Form noch nie am Kaiserstuhl – direkt mit nach Hause nehmen. Auch in diesem Jahr steht eine Rebsorte der Ihringer Winzer im Rampenlicht: der Weiße Burgunder. Im mediterranen Kaiserstühler Klima sowie den warmen, tiefgründigen und kräftigen Böden in exponierten, trocken-warmen Lagen findet er ideale Voraussetzungen.. www.ihringer-weinkost.de Bunte Vielfalt beim Grauburgunder-Symposium 2015 vom 19. - 21. Juni Auch werden sie wieder geehrt: die tollsten Tropfen beim Grauburgunder-Symposium 2015. Der jährliche Wettbewerb um den Internationalen Grauburgunder-Preis am Kaiserstuhl wird international ausgeschrieben und ausgerichtet von der Interessengemeinschaft Grauburgunder-Symposium, Breisach in Zusammenarbeit mit der Naturgarten Kaiserstuhl GmbH. Die Ehrung der Siegerweine wird am Freitag, 19. Juni um 18.30 Uhr stattfinden; ab 20 Uhr sind alle Wein- und Gourmetfreunde zur Kellerparty in Kellers Keller, Vogtsburg-Oberbergen eingeladen. Dort kann die bunte Vielfalt der Siegerweine probiert, beim Flying Dinner mit Musik außerdem über die Sieger diskutiert werden. Tickets für die Party gibt’s im Vorverkauf bei www.naturgarten-kaiserstuhl.de. Am Sonntag, 21. Juni findet von 15 bis 21 Uhr eine große öffentliche BurgunderPräsentation mit Verkostung der Siegerweine im festlichen Rahmen des Konzerthauses in Freiburg statt. Weinproben sollten bis 11. Mai eingegangen sein, Infos unter www.naturgartenkaiserstuhl.de. Das Restaurant mit der Natur in der Küche aus Wald, Wiese und Garten. Gepflegte Weine und gemütliche Gastlichkeit. Lothar u. Walburga Koch • 79 235 Niederrotweil • Tel. 0 76 62-2 37 Wir haben Ruhetag am Sonntag ab 15.00 Uhr und Montag Unsere Tipps Breisach am Rhein – Stadt der badischen Weine und Sekte Kellerführungen mit Wein- oder Sektprobe Kochen und Genießen im Weinkeller Kulinarische Weinproben Prickelnde Zeitreise bei Geldermann Kellerkrimi im Badischen Winzerkeller Traktorfahrten durch die Weinberge Breisach-Touristik Tel. 07667 940155 [email protected] www.breisach.de WEIN &mehr Seite 24 Neues Frühjahr / Sommer 2015 K K in aus den badischen Weinbauregionen in Sie Die gun m bek Fre zur Kaiserstuhl Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey ein mit Winzergenossenschaft Achkarren erhält beim " $$ „Mondial des Pinots“ # )()*+" für ihren Ruländer Eiswein die höchste Auszeichnung blühende Vielfalt ( $ ( * %$ +$ %(*)( ** $ $ $ ( "02* ) "( $ +$ +* ) 1 $ 2$ ( *($ -(!+*$ + #%($ !+"&*+($ ( !$$ #$ *+( ) )()*+") + $ +)* $*!$ (0))" " $$ " . ---" $$ (!* ,%$ ( +*%$ +$ ,%$ ( +( +) $ $+( $+*$ # * ( ( )+$ '+# /+ (( $ 3 /- "*&+$!* !"#$%&'() *)+#,,%-$&$&+ ) ) ! "# $ * . Pre B im Nur fünf Weine werden beim Weinwettbewerb „Mondial des Pinots“ im schweizerischen Sierre mit der Höchstauszeichnung „Großes Gold“ gekürt. Darunter ist ein Achkarrer Schloßberg Ruländer Eiswein „Bestes Fass“ der WG Achkarren aus dem Jahrgang 2010. Der Siegerwein ist damit der einzige Deutsche unter den Gewinnern der „Médaille Grand Or“, während sich die Winzergenossenschaften Sasbach, JechtingenAmoltern und Oberrotweil jeweils eine von insgesamt 12 verliehenen Goldme- Kellermeister Christoph Rombach und Geschäftsführer Waldemar Isele freuen sich über die Auszeichnung. Bild: WG Achkarren daillen sicherten. Za Ga 21 prä aus Pre und Neues vom Badischen Winzerkeller in Breisach Dr. Peter J. Schuster hatte beim Badischen Winzerkeller im Januar 2013 die Leitung des Vorstandsressorts Produktion / Oenologie übernommen. Nach nun zwei Jahren erfolgreicher Tätigkeit wurde der Vertrag von Herrn Dr. Schuster weiter verlängert und dies auch ganz offiziell bei der Informationstagung der vollanliefernden Winzergenossenschaften im Badischen Winzerkeller bekanntgegeben. „Herr Dr. Schuster hat seit Eintritt seine Aufgaben mit viel Engagement, Fachkenntnis und menschlichem Umgang wahrgenommen“, konstatierte Aufsichtsratsvorsitzender Eckart Escher vor allen anwesenden Winzerinnen und Winzern. „Wir sind mit ihm und der Entwicklung, gerade auch im technischen Bereich, sehr zufrieden und freuen uns auch weiterhin über die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.“ Dr. Peter J. Schuster, Jahrgang 1955, studierte Lebensmittelchemie an der TH Darmstadt und der Uni Münster, an welcher er das Staatsexamen als Staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker ablegte. Die Promotion erfolgte an der ETH Zürich, zusätzlich erwarb er den MBA an der renommierten Business School INSEAD in Fontaineblau. Die beruflichen Stationen führten über zwei Schweizer Unternehmen der Lebensmittelindustrie und der Rudolf Wild GmbH & Co. KG, Heidelberg schließlich zur Erbslöh Geisenheim AG, wo er über 15 Jahre als Geschäftsfüh- rer und Vorstand neben der Unternehmensleitung die Bereiche Produktion, Entwicklung, Qualitätsmanagement und Export verantwortete. Gerade aus dieser breiten, auch internationalen Aufgabenstellung ist eine sehr enge Verbindung zur Weinwirtschaft entstanden. G Erö Son Wa Für La (Tages End (Kai End (Ne Für M (Halbt Weitere Zusammenarbeit besiegelt - Aufsichtsratsvorsitzender Eckart Escher (rechts) gratuliert Dr. Peter J. Schuster (links) im Rahmen der Informationstagung der vollanliefernden Winzergenossenschaften im Heinrich Hansjakob Hof des Badischen Winzerkellers. Bild: Badischer Winzerkeller Vog Park V.-B dem V.-B Ihri Für Ku (Vierte I.-W (Sta hor stre Frühjahr / Sommer 2015 Kellerparty KELLERPARTY WEIN KELLERPARTY &mehr in Kellers Kellerwirtschaft in Kellers Kellerwirtschaft Siegerwein Die Txt Siegerweineverkostung des international ausgeschriebenen Grauburgunderpreises werden Freitag, 19.06.2015 | 18.30 Uhr mit Flying 2015 Dinner in am Oberbergen bekannt gegeben. Ab 20.00 Uhr sind Wein- und Gourmetfreunde Freitag, 19.06.2015 20.00 Uhr zur Kellerparty im Weingut | Franz Keller in Vogtsburg-Oberbergen Seite 25 in Kellers Kellerwirtschaft Siegerweinverkostung mit Flying Dinner in Oberbergen Freitag, 19.06.2015 | 20.00 Uhr eingeladen. Die Siegerweine können bei einem Flying-Dinner mit köstlichen Gaumenfreuden und Musik probiert werden. Preis pro Person: 95 € | Keine Abendkasse Best of Burgunder im Konzerthaus Freiburg Zahlreiche Kaiserstühler Weinerzeuger und Winzer aus der Gastregion Südtirol werden im Konzerthaus in Freiburg am Sonntag, 21.06.2015 | ab 15.00-21.00 Uhr Weiß-, Grau- und Spätburgunder präsentieren. Ebenso können die Siegerweine des international ausgeschriebenen Grauburgunderpreises 2015 verkostet werden. Preis pro Person: 15 € | ermäßigter Eintritt für Studenten und Schwerbehinderte 10 € BEST OF BURGUNDER Ticketbestellung: Burgunderpräsentation im Konzerthaus Naturgarten Kaiserstuhl GmbH Zum Kaiserstuhl | 79206 Breisach in Freiburg mit 18 der Gastregion Südtirol Tel. 07667 906850 | [email protected] Sonntag, 21.06.2015 | ab 15.00 Uhr www.naturgarten-kaiserstuhl.de www.internationales-grauburgunder-symposium.de WANDERERLEBNIS KAISERSTUHL-TUNIBERG NATURGARTEN Gipfeltreffen Kaiserstühler Jungweine Eröffnung der Wein- und Wandersaison 2015 Sonntag, den 03.05.2015 Wandertipps für Ihre individuelle Wanderung: Für Langstreckenwanderer (Tagestour, ca. 6-7 Stunden) Endingen – Neunlindenturm - Ihringen (Kaiserstuhlpfad, Gesamtstrecke 21,3 km) Endingen – Neunlindenturm - Ihringen (Neunlindenpfad, Gesamtstrecke 17 km) Geführte Wanderungen – unsere Vorschläge 09:00 Endingen (P Stadthalle, ca. 5-6 Std.), Kaiserstuhlpfad mit Genuß, Gerda Kauschat, Anmeldung: 07642 689990 10:00 Ihringen (Bahnhof, ca. 3 Std.) „Kaiserstuhl hautnah“ mit dem Kaiserstühler Gästeführer Karl-Heinz Reinbold, Anmeldung: 07668 9343 10:00 Achkarren (P Castellberghütte, ca. 2,5 Std.), Cut Off - warum und wie wird die Rebe geschnitten? Mit dem Kaiserstühler Gästeführer Hans Peter Linder, Anmeldung 07642 5525 Für Mittelstreckenwanderer (Halbtagestour, ca. 3-4 Stunden) Vogelsangpass – Neunlindenturm - Ihringen (Start Parkplatz Vogelsang, Gesamtstrecke ca. 10 km) V.-Bickensohl – Neunlindenturm – Ihringen (auf dem Kaiserstuhlpfad) (Start Winzergenossenschaft V.-Bickensohl – Eichgasse – Neunlindenturm Ihringen, Gesamtstrecke ca. 10 km) Für Kurzstreckenwanderer (Vierteltagestour, ca. 2,5-3 Stunden) I.-Wasenweiler – Neunlindenturm - Ihringen (Start Wasenweiler Bahnhof – Liliental – Adlerhorstsattel – Neunlindenturm - Ihringen, Gesamtstrecke ca. 8 km) Traktor-Transfer (4 Euro pro Person): Ab Bahnhof Ihringen: 12.00 Uhr und 14.10 Uhr bis Fernsehturm. Rückfahrt ab Fernsehturm: 17.10 Uhr Wanderkarten sowie Informationsmaterial erhalten Sie bei den Tourist-Informationen des Kaiserstuhls. Info-Telefon: 07668 9343 BEST OF BURGUNDER Burgunderpräsentation im Konzerthaus in Freiburg mit der Gastregion Südtirol Sonntag, 21.06.2015 | ab 15.00 Uhr Lieber Wander- und Weinfreund, ein besonderes Erlebnis erwartet Sie am Sonntag, den 03.05.2015 dem WeinWanderWochenende 2015 Wandern Sie auf herrlichen Themenpfaden oder dem Qualitätsweg „Kaiserstuhlpfad“ durch die Genussregion Kaiserstuhl-Tuniberg und steuern Sie den höchsten Gipfel des Kaiserstuhls mit dem historischen Neunlindenturm an. Dort werden Sie ab 13.00 Uhr vom Schwarzwaldverein herzlich empfangen. Außerdem wird Ihnen die Weinprinzessin Kaiserstuhl/Tuniberg Verena Ambs die Neuheiten in Sachen Wein vorstellen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.naturgarten-kaiserstuhl.de WEIN &mehr Seite 26 Neues aus den badischen Weinbauregionen Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey Frühjahr / Sommer 2015 Markgräflerland 10. Markgräfler Gutedel-Tag auf der Badischen Weinstraße am 14. Mai Feierliche Eröffnung um 11.00 Uhr in Laufen/Sulzburg durch die Markgräfler Weinprinzessin Melissa Fünfgeld Das Markgräflerland feiert wieder seinen Gutedel. Am Himmelfahrtsdonnerstag (14. Mai) lädt der Markgräfler Wein e.V. zum 10. Markgräfler Gutedel-Tag auf der Badischen Weinstraße zwischen Staufen und Müllheim ein. Entlang der 14 Kilometer langen Strecke präsentieren auch in diesem Jahr wieder rund 30 Winzerbetriebe ihre 100 Gutedel-Weine und Gutedel-Sekte zur Verkostung. Die L125 ist an diesem Tag von 10.00 bis 18.00 Uhr für motorisierte Fahrzeuge gesperrt – sie gehört dann alleine den Fußgängern, Radfahrern und Inlineskatern. Ab 18.00 Uhr steht ein Bustransfer zur Verfügung, der ausgehend von den beiden Endstationen in Müllheim und Staufen, die Gäste in die verschiedenen Orte entlang der Strecke zurückbringt. Die Markgräfler Weinprinzessin Melissa Fünfgeld wird den Gutedel-Tag um 11.00 Uhr in Laufen / Sulzburg feierlich eröffnen. Bis zu 20.000 Besucher zieht die größte Gutedelweinprobe der Welt entlang der Badischen Weinstraße alle zwei Jahre an. Gutedel-Tag lädt zur größten Gutedelweinprobe der Welt ins Markgräflerland. Bild: Markgräfler Wein e.V. Die Tour beginnt in der Staufener Altstadt und endet in Müllheim im Markgräfler Lindenhof sowie bei den Weingütern Dörflinger und Engler. Sie führt zugleich durch eine der schönsten Gegenden des Markgräflerlandes mit seinen hügeligen Reb- landschaften und den idyllischen Weinorten wie Grunern, Ballrechten-Dottingen, Laufen, Britzingen und Zunzingen. Mit regionalen Gaumenfreuden,vom einfachen Vesper bis zur gutbürgerlichen badischen Küche, warten auch die zahlreichen Stände und Gaststätten an allen Orten der Strecke auf. Das VDP-Weingut in Schliengen bezog sein Renommee von seiner Besitzerin Rose- Für gute Stimmung sorgt auch in diesem Jahr wieder ein vielfältiges musikalisches marie (Roy) Blankenhorn, die den Betrieb, der seit 1847 in Familienhand war, in Rahmenprogramm. www.markgraefler-wein-ev.de fünfter Generation führte. Der Käufer des Betriebs mit 25 ha ist der gebürtige Bahlinger / Kaiserstuhl Martin Männle. Er betreibt in Freiburg eine Rechtsanwaltskanzlei und wird sich in Zukunft um den 25 ha großen Betrieb in Schliengen kümmern, dem aber Roy Blankenhorn als Beraterin zur Seite steht. Das Weingut Blankenhorn teilt damit die Entwicklung zahlreicher historisch gewachsener Weinbaubetriebe in Familienhand, wenn kein Nachkomme den Betrieb weiter führen will oder kann. Wein und Musik, das passt gut zusammen, dachte sich Fabian Zähringer vom Weingut Zähringer / Heitersheim und tat sich mit Art Director Marcus Kraft aus Zürich zusammen. Aus dessen Bestsellerbuch ‚Don’t Eat the Yellow Snow‘ (2012) wählten die beiden drei Songs aus, welche nun als Weinedition erhältlich sind. Die Edition ‹Pop Music Wisdom› verbindet die Lieder mit dem Charakter edler Cuvée-Weine: einem Weiss-, einem Rot- und r fache r h e einem Roséwein. Zum Weisswein wird empm up del-C Gute r e n fohlen: You’ve got a Friend (Carole King) zum Gewin Rotwein: Walk on the Wild Side (Lou Reed) und zum Rosé: Let the Sunshine In (The 5th Dimension) Es handelt sich dabei um biologisch-dynamisch angebaute Weine, des seit 1844 im Spitzenweine aus dem Markgräflerland für anspruchsvolle Genießer Familienbesitz befindlichen Weinguts. Die Flaschen wurden von Marcus Kraft in Handtäglich Gratis-Degustation Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr schrift gestaltet wurden. Auf dem dazugehöSamstag 9 bis 13 Uhr · Sonntag 10 bis 13 Uhr rigen Blog www.popmusicwisdom.com wird Kleinfeldele 1 · 79424 Auggen · Tel. (0 76 31) 36 80-0 jede Woche ein weiterer „Ratschlagsong“ Die drei von Marcus Kraft gestalteten Weinstraße 48 • 79295 Sulzburg-Laufen • Tel. (07634) 560516 Bild: Weingut Zähringer veröffentlicht! www.weingut-zaehringer.de Flaschen Weingut Blankenhorn verkauft Weingut Zähringer, Heitersheim: Weinedition ‹Pop Music Wisdom› Pop-Song-Titel mit passendem Wein WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Seite 27 Gutedel Cup 2015 in Badenweiler Am Donnerstag, 23. April 2015 findet um 19.00 Uhr die feierliche Verleihung des 19. Gutedel Cups im Kurhaus von Badenweiler statt. Zum Empfang werden die Gäste mit einem Glas Gutedelsekt begrüßt. Bei der Internationalen Gutedelprämierung werden in diesem Jahr die besten Gutedel-Weine des Jahrgangs 2014 aus dem Markgräflerland, aus Saale-Unstrut sowie aus den schweizerischen Anbaugebieten ausgezeichnet. Die begehrten Gutedel-Trophäen überreicht die Markgräfler Weinprinzessin Melissa Fünfgeld. Im Anschluss lädt der Markgräfler Wein e.V. zur Verkostung der prämierten Weine ein, bei der die Gäste für eine Verkostungspauschale (inklusive Glas) von 5 Euro pro Person bis zu 30 Weine genießen können. Zusätzlich wird auch in diesem Jahr wieder ein kulinarisches Buffet angeboten. Der Eintritt zur Veranstal- Neues tung und der Begrüßungssekt sind frei. Mit nahezu 200 Anstellungen ist der Gutedel Cup eine der größten Gutedelprämierungen überhaupt. Er wird in diesem Jahr Die begehrten Gutedel-Trophäen. Bild: Markgräfler Wein e.V. in den vier Kategorien „Qualitätswein trocken“, „Gutedel Kabinett trocken“, „Gutedel Selektion trocken“ und „Gutedel edelsüß“ für die besten Gutedel-Weine aus Deutschland und aus der Schweiz vergeben. Die Weine werden am 13. April 2015 von einer rund 25-köpfigen Jury aus Journalisten, Fachhändlern, Gastronomen und Önologen aus Deutschland und der Schweiz verkostet. aus den badischen Weinbauregionen Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey Bodensee Immer mehr Weintouristen entdecken den Bodensee - die internationale Weinregion Bodensee Seit Jahrhunderten prägt der Weinbau um den Bodensee die Landschaft und die Menschen mit ihren Bräuchen. Der erste Rebstock wurde auf der Insel Reichenau im Jahre 818 unter Abt Heito I. gepflanzt. Die Klöster Reichenau, Ittingen, Fischingen, St. Gallen und Salem benötigten Messwein und waren neben dem Adel lange Zeit die wichtigsten Weinberg-Besitzer am Bodensee. 1881 wurde in Hagnau auf Anregung von Pfarrer Heinrich Hansjakob eine der ersten badischen Winzergenossenschaften gegründet, die sich um reelle Preise und ein gesichertes Einkommen für die Winzer bemühte. In der grenzüberschreitenden Weinregion Bodensee ziehen aktuell zehn Partner aus Tourismus und Weinbau an einem Strang. Diese starteten 2013 mithilfe eines Interreg IV-Programmes der Europäischen Union und der Schweizer Eidgenossenschaft zur Förderung des Internationalen Weintourismus am Bodensee. Sie setzen sich aus den Tourismusorganisationen Internationaler Bodensee Tourismus GmbH, Schaffhauserland Tourismus, Thurgau Tourismus St. Gallen Tourismus und Bodensee-Vorarlberg Tourismus GmbH zusammen. Die Branchenverbände der Winzer BodenseeWein e.V., Schaffhauser Blauburgunderland, Thurgau-Wein und Rheintal Wein gehören Weinberge bei Meersburg. Bild: Internationale Bodensee Tourismus GmbH ebenso dazu und neben Deutschland und der Schweiz sind nun seit Anfang des Jahres auch die Vorarlberger Winzer im Verbund. Der Vorarlberger Wein gilt auch im Weinland Österreich als Besonderheit. Die Winzerinnen und Winzer am Bodensee sind Reiseziel für Kultur- und Genussreisende, und auch Aktivurlauber haben ihre Freude an den Wegen entlang der Weinberge. 2015 steht die Region wieder mit einer Menge an weintouristischen Angeboten in den Startlöchern. Die Genusshöhepunkte 2015 sind die BodenseeWein-Messe im Dorniermuseum in Friedrichshafen. 29 Weinbaubetriebe rund um den Bodensee stellen am 18. April 2015 die aktuellen Jahrgänge vor. Am 1. Mai stehen in der Deutschschweiz und im Fürstentum Liechtenstein fasst alle Kellertüren offen und die Winzer laden zum Besuch von Rebberg und Weinkeller ein. Im gesamten Wonnemonat kann man sich dann gänzlich verwöhnen lassen. Entweder man tummelt sich auf dem Genussfestival in Schaffhausen oder auf der Gourmetwoche im Thurgau. Ausgesuchte Spitzengastronomen bekochen ihre Gäste nach allen Regeln der Kochkunst und kredenzen zu jeden Gang Weine der ansässigen Winzer. Die Highlights des Sommers bilden das ‚Komm und See‘- Festival am bayerischen Bodensee im Juli oder das Reichenauer Wein und Fischerfest am ersten Augustwochenende. Anfang September sticht dann wieder das Bodensee-Weinschiff für eine kulinarische Rundreise in See! Drei Traditionsweingüter stellen an Bord der ‚Bludenz‘ eine Auswahl ihrer schönsten Bodenseeweine vor. Wer sich am PC sitzend in die Weinregion Bodensee entführen lassen möchte, schaut sich am besten den humorvollen Kurzfilm „Flaschenpost“ auf der Website an. Vier qualitätsverrückte Winzer aus der Weinregion Bodensee versuchen sich darin zu übertreffen, wer von ihnen den besseren Wein macht. Dafür lassen sie sich Ungewöhnliches einfallen. Ein amüsanter und witziger Film, der mit Charme von Weinmachern am See inmitten einer wunderbaren Landschaft erzählt und mit echten Winzern als Schauspielern gedreht wurde. Auf dem gemeinsamen Internetauftritt www.weinregion-bodensee.com finden Reisende und einheimische Tagesausflügler per Mausklick schnell und einfach zu Festen und Veranstaltungen in der Weinregion Bodensee. Die Seite ermöglicht zudem die Suche nach Winzern, Weinbergen und -kellern mit besonderen Events. Hier kann man auch recherchieren, wer den köstlichen Wein zum Abendessen gekeltert hat und wo der gute Tropfen vor Ort direkt beim Erzeuger gekauft werden kann. www.bodensee.eu [email protected] Seite 28 WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Die Asiatische Kirschessigfliege Drosophila suzukii sorgte für erhebliche Nervosität und Schäden Beate Kierey ie kleine Fliege stammt ursprünglich aus Südostasien, wurde erstmals 1916 in Japan entdeckt und begann sich in den 1930er Jahren über China, Hawai und die USA auszubreiten, bis sie schließlich 2009 in Spanien, Frankreich und Italien ankam. Sie erreichte 2011 Österreich, die Schweiz und nun auch Deutschland. Dabei bevorzugt sie nicht nur (rote) Traubenbeeren, auch Himbeeren, Brombeeren, Pflaumen, Heidelbeeren und Nektarinen schädigt sie. Für die Winzerinnen und Winzer ist sie durch ihre enorm schnelle Vermehrung zu einem echten Problem geworden. So sägt der Schädling die Haut der Traubenbeere an und legt seine Eier darin ab. Dabei tritt Saft aus, auf dem sich in wenigen Stunden Essigbakterien ansiedeln und die Traube für die Weinproduktion unbrauchbar werden lassen. Schon nach zwei Wochen pflanzt sich bereits die nächste Generation der Fliege fort. tierische Schädlinge‘ zur Asiatischen fenbar Wälder und ausgedehnte BuschKirschessigfliege Drosophila suzukii strukturen als Überwinterungsorte eine forscht. entscheidende Rolle. BK: Ihre erste Flugzeit beginnt Anfang BK: Haben die frostklaren Winternächte März, bei einer Temperatur über zehn °C, 2014/15 die Population der Kirschessig- die Haupflugzeit hat sie im Oktober, wenn fliege reduzieren können? die Traubenbeeren ihrer süßen BestimDr. Michael Breuer: Frosttemperaturen mung entgegenreifen. Wann kann man sie im Winter führen in der Regel zur Redukti- wirksam bekämpfen? on der Population. Dabei konnte festge- Dr. MB: Wann die Tiere auftreten und wie stellt werden, dass insbesondere Tempe- sich die Population aufbaut, hängt entraturperioden mit stark wechselnden scheidend von den WitterungsbedingunTemperaturen um den Gefrierpunkt dem gen und dem Fruchtangebot ab. Eine BeTier zusetzen. Eine endgültige Aussage, kämpfung ist immer dann angebracht, wie viele Tiere aus der Winterperiode in wenn die Kirschessigfliege in einzelnen das Frühjahr starten, kann erst in den Kulturen so zahlreich auftritt, dass Schänächsten Wochen nach dem weiteren Mo- den nicht ausgeschlossen werden können. nitoring der Kirschessigfliege mit Fallen Wünschenswert wäre natürlich, die Tiere getroffen werden. möglichst frühzeitig im Jahr zu dezimieren, BK: Welches Klima und welche Umge- etwa wenn sie aus der Winterruhe kombungssituation bevorzugt die Fliege? men. An solchen Bekämpfungsstrategien Dr. MB: Die Art fühlt sich bei moderaten wird am Staatlichen Weinbauinstitut in Temperaturen am wohlsten. Frosttempe- Freiburg und an anderen Forschungsinstiraturen überlebt das Tier nur in geschütz- tutionen gearbeitet. Beate Kierey hat im Staatlichen Weinbau ten Verstecken. Bei großer Hitze im Som- BK: Mit welchen unterschiedlichen Institut Freiburg Dr. Michael Breuer getrof- mer (über 30°C) stellen die Weibchen die Maßnahmen bekämpften die Betriebe fen, der im Fachbereich‚ Ökologie und Eiablage ein. Für den Winter spielen of- letztes Jahr den Schädling, was hat sich D Dr. Michael Breuer Bild: WBI als wirkungsvoll erwiesen? Wird die finanzielle Belastung für die Winzer nicht noch höher? Dr. MB: Ziel vieler Maßnahmen ist es, es der Fliege in den Weinbergen möglichst ungemütlich zu machen. Die Kirschessigfliege bevorzugt schattige Bereiche mit hoher Luftfeuchte. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört daher eine moderate Entblätterung der Traubenzone, die Schaffung einer möglichst lockeren Traubenstruktur um den Unterwuchs niedrig zu halten. Dieses sind Arbeiten, die für die Faulnisprävention bei vielen Betrieben bereits seit Jahren gemacht werden. BK: Wie kann eine chemische Regulierung erfolgen, wenn die Kirschessigfliege unmittelbar vor der Ernte gesunde Trauben befällt und kein Insektizid mehr eingesetzt werden kann? Und wie sieht es mit natürlichen Gegenspielern aus? Dr. MB: Die zugelassenen Insektizide haben eine gesetzlich verankerte Wartezeit, die zwischen Applikation und Lese eingehalten werden muss. Die Kirschessigfliege ist in unserem Ökosystem ein Neuling. Über die Gegenspieler ist daher hier noch wenig bekannt. Auch dies ist ein Forschungsbereich der verschiedenen Institutionen. BK: Das im letzten Herbst eingesetzte Insektizid Spintor und Piretro Verde zur Bekämpfung der Kirschessigfliege setzt nun aber auch den Bienen zu. Wie können die Imker ihre Bienen davor schützen, Frühjahr / Sommer 2015 bzw. was können die Winzer dafür tun, damit die Bienen nicht gefährdet werden? Auch für Wasserorganismen ist der Wirkstoff Spinosad sehr giftig. Geht für den Menschen eine Gefahr von dem Spritzmittel aus? Dr. MB: Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BadenWürttemberg hat bereits sehr früh im vergangenen Jahr einen Runden Tisch mit Vertretern aus dem Weinbau, dem Obstbau und den Imkern initiiert. Die Zusammenarbeit und Abstimmung hat hervorragend geklappt. Die Imker haben in der Reifephase der Weintrauben ihre Völker möglichst aus dem Bereich der Weinberge ferngehalten. Die Anwendung der Insektizide wurde in die frühen Morgenstunden bzw. in den Abend verlegt, d.h. zu Zeiten, wenn keine Bienen fliegen. Dies hat zugleich den Vorteil, dass zu dieser Zeit die Kirschessigfliege besonders aktiv ist und daher auch effektiver bekämpft werden kann. Bei sachgerechter Anwendung sind die eingesetzten Insektizide für den Menschen nicht gefährlich. Die genannten Mittel sind WEIN &mehr auch in vielen Bereichen im ökologischen Landbau zugelassen. BK: Inwieweit hilft die Überwachung mit sogenannten ‚Domfallen‘, die aussehen wir durchsichtige Smoothie-Becher und mit Essig oder Rotwein gefüllt in die Reben gehängt werden? Und wo hängt man solchen Domfallen wirksam auf? Hilft diese Maßnahme auch in Obstplantagen oder im Kleingarten beispielsweise bei meiner Brombeerhecke? Dr. MB: Diese Fallen dienen in erster Linie dem Monitoring. Erste Versuche, diese Fallen auch für den Massenfang von Kirschessigfliegen einzusetzen, waren in den meisten Fällen noch nicht sehr erfolgreich. Man arbeitet aber daran, die Fallen noch attraktiver zu machen und so die Effizienz zu steigern. Dann könnten sie sicherlich auch im Haus- oder Kleingarten angewandt werden. BK: Stehen Sie in der Forschung mit unseren Nachbarn im Elsass und in der Schweiz im Austausch? Dr. MB: Das Staatliche Weinbauinstitut arbeitet in einem Netzwerk mit vielen an- ITK: Kontrolle beim Gärprozess Hubert Matt-Willmatt Vor über 30 Jahren begann Hubert Kienzler in den leerstehenden Räumen der Grundschule in Vogtsburg-Achkarren seinen EinMann-Betrieb, der in den Bereichen Schläuche, Armaturen, Arbeitsschutz, Kautschuk, Kunststoffe aktiv wurde. Mitten im größten zusammenhängenden Weinanbaugebiet Deutschlands gehörten von Anfang an viele Winzer und Kellermeister zu den Kunden der ITK. Deren Anliegen und Probleme, wie das Handling und die Lagerung von Barrique-Fässern oder die Steuerung einer schonenden Gärung fanden in der Entwicklung innovativer Hilfsmittel und praktischer Werkzeuge für den gesamten Bereich der Kellereitechnik eine Lösung. sungen ist es erforderlich, die Gärgefäße gegen das schädliche Eindringen von Keimen zu verschließen. Gäraufsätze aus Glas sind werkstoffbedingt oft Ursache für Unfälle. Dieser Nachteil wurde durch geeignete Werkstoffe ausgeschlossen. Die einzelnen Gäraufsätze werden in der Regel zu einem Drittel mit einer wässrigen Lösung (keimtötendes Mittel) aufgefüllt. Gase, die bei der Gärung entstehen, können durch eine Sperrflüssigkeit entweichen, so bleibt das Eindringen von Keimen (durch Staub, Essigfliegen...) unterbunden. Das untere Rohrende der Gärröhren wird mittels eines verschließenden Gummi- oder Silikonstopfens auf den jeweiligen Behälter aufgesetzt. Am oberen Gärrohrende kann bei Gärröhren – wie der Wein atmen kann Bedarf ein Schlauch zur Ableitung der Gärgase (Kohlendioxyd) angeschlossen Beim Vergären von zuckerhaltigen Lö- werden. Seite 29 Bilder: WBI deren deutschen, europäischen und außereuropäischen Forschungsinstituten zusammen. In vielen gemeinsamen Treffen werden die Erfahrungen und Forschungsergebnisse ausgetauscht. Auch Kolleginnen und Kollegen aus Frankreich und der Schweiz gehören diesem Netzwerk an. BK: Haben Sie die asiatische Kirschessigfliege Drosophila suzukii für den diesjährigen Weinjahrgang 2015 im Griff oder werden die Winzer mit einer neuen Welle überrascht werden? Dr. MB: Derzeit kann über die Populationsentwicklung in 2015 noch keine Aussage gemacht werden. Das muss das weitere Monitoring zeigen. Da die meisten Winzer im letzten Jahr bereits erste Erfahrungen mit der Kirschessigfliege sammeln konnten, werden die Betriebe sicherlich in dieser Saison routiniert mit diesem Schädling umgehen. ■ Wärmetauscher für bequeme Temperaturregelung bei Gärung und Säureabbau Füllstandsanzeiger mit deutschem Patent innovativ und praktisch Die Wärmetauscher aus flexiblem Edelstahlwellrohr sind durch die große Oberfläche der gewellten Schläuche ideal dafür geeignet, die Temperaturregelung nach oben und unten in sehr einfacher Weise zu regulieren und können wegen ihrer Flexibilität in fast alle Gebinde problemlos eingebracht werden. Bei großen Behältern eignen sich „offene“ Ausführungen besonders gut, denn die eingebrachte Energie kann sich dabei sehr gut verteilen. Dank der widerstandsfähigen Bauteile lassen sich die Geräte mit einer Laugebehandlung problemlos von Weinsteinanlagerungen befreien. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, stehen verschiedene Varianten, Durchmesser und Baulängen zur Verfügung. Das patentierte System zeichnet sich dadurch aus, dass die Pflege rund um das Barriquefass äußerst komfortabel und produktschonend durchgeführt werden kann. ■ Der Füllstand ist durch den glasklaren Zylinder jederzeit sichtbar. ■ Entstehende Gase entweichen kontinuierlich durch ein integriertes Einwegeventil. ■ Sowohl die Probenentnahme als auch das Nachfüllen des Füllstandzylinders sind durch das Verschlusselement (Gebrauchsmusterschutz) komfortabel durchzuführen. ■ Durch die große Nachfüllöffnung ist die Armaturenreinigung ebenso simpel durchführbar. Das rundum praktikable und optisch gelungene System wurde gemäß den Anforderungen von praxiserfahrenen Kellermeistern entwickelt und kann auf verschiedene Tankgrößen angepasst werden. WEIN &mehr Seite 30 Frühjahr / Sommer 2015 Bühl-Bühlertal – roter Wein und blaue Zwetschge Lebensfreude von 123 bis auf 1.038 Meter Höhe Hubert Matt-Willmatt D ie Stadt Bühl, als Ort erstmals 1283 erwähnt, hat eine bewegte Geschichte zu verzeichnen und diese ist eng mit dem Weinbau verbunden. Im Standardwerk zu Badens Frühgeschichte von Heunisch und Bader kann man bereits 1857 lesen, dass Bühl ein ‚gewerbereiches Städtchen mit vielbesuchtem Wochenmarkt‘ war. Seit 1403 besitzt der Flecken das Marktrecht. Ebenfalls sind die Ursprünge einer Industrialisierung festzustellen, wenn es heißt, dass eine ‚Tür- kisch-Garnfabrik‘ existierte und ein lebhafter Handel mit Flachs und Hanf im Gange war. Zahlreiche Hanfstampfen siedelten sich am Mühlbach an – das Gebiet heißt heute noch ‚Hänferdorf‘. Befördert wurde der überörtliche Handel sicherlich durch den Bau der Eisenbahn im Jahre 1845. Einige bedeutende Industrieunternehmen, man denke nur an so renommierte Namen wie Luk oder Uhu, haben in der Großen Kreisstadt mit den neun Ortsteilen ihren Sitz. 15. / 16. Mai Bühler Zwetschgenfest Zw etschgenfest Doch auch der Weinbau im früher selbständigen Eisental mit dem Nebenort „Affentahl“ wird von Heunisch und Bader lobend erwähnt: „Lebhafter Anbau von Rothwein, worunter vorzüglich der von Affenthal sich an Geschmack an die besseren Sorten Burgunders anschließt und kaum durch den jährlichen Ertrag die Nachfrage deckt….“ Auch Karl Julius Weber erwähnt bei seiner um 1855 erfolgten Reise durch das Großherzogtum Baden: „Nicht ferne (liegt) der für viele Männer noch interessantere Ort Affental, wo der herrliche deutsche Burgunder wächst.“ Das Tal soll den Namen von einer Kapelle bekommen haben, deren Glocken zum täglichen Ave Marie läuteten. Das Ave-Tal wurde zum Affental und inspirierte dann die 1908 gegründete Winzergenossenschaft, den berühmt gewordenen Affen ab 1949 auf den Flaschen anzubringen. Einige Sondereditionen zeigen dieses Motiv als historische Reminiszenz mit dem kupferfarbig auflackierten Affenrelief immer noch, das nicht nur ausländische Touristen lieben. Die Affentaler Winzergenossenschaft eG. Bühl, die mit 225 Hektar Rebfläche alle Weinorte der Stadt vereint, hat 980 Mitglieder und wird von Dr. Ralf Schäfer geleitet. Der Sortenspiegel weist 43% Riesling, 37% Spätburgunder, 6% Müller-Thurgau auf. Die restlichen 16% verteilen sich auf die Weißweinsorten: Weißer Burgunder, Grauer Burgunder, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Chardonnay, Gewürztraminer / Traminer und die Rotweinsorten: Merlot, Lagrein und Cabernet Dorsa. Modern und schlicht gehaltene Etiketten schmücken die häufig prämierten Weine, für die Kellermeister Leo Klär verantwortlich zeichnet. Die Winzergenossenschaft bietet unter dem Motto ‚Wein erleben‘ Veranstaltungen und Weinproben unterschiedlichster Art an – www.affentaler.de. Zahlreiche Freizeitaktivitäten lassen in und um Bühl keine Langeweile aufkommen: Entlang des neuen Engelsteigs, der durch eine der steilsten Weinberglagen Europas und vorbei an historischen Einzelstock-Rebanlagen führt, kommt man an Trockenmauerbereichen vorbei, die für seltene Pflanzen und Tiere ein bevorzugter Lebensraum geworden sind. ‚Wandervorschläge rund um Bühl & Bühlertal‘ gibt es in der Tourist-Information Bühl, ebenso einen informativen Flyer, der einen Stadtrundgang ideal begleitet. Eine besondere Aussicht bis nach Straßburg hat man von der Burgruine Windeck, die um 1200 errichtet wurde. Auch für Radler bietet das Gebiet der Rheinauen ein abwechslungsreiches und ebenes Revier – während die 11. bis 14. September zztival hl 2015 11. Oktober www.buehl.de Blick auf das Bühler Rebland über Affental und Altschweier zum Schartenberg. Frühjahr / Sommer 2015 Stadtmuseum Bühl Mountainbiker sich sportlich bis hinauf auf den Höhenzug der Schwarzwaldhochstraße betätigen können. Wer es gemütlicher mag, der unternimmt mit einer Gruppe eine Planwagenfahrt durch die Eisentaler Reben – selbstverständlich mit integrierter Weinprobe. Die Geschichte Bühls wird im neuen Stadtmuseum lebendig – dabei haben die Sammlungen „im vorbildlich sanierten Gebäude einer ehemaligen Bäckerei in der Schwanenstraße 11 ihr endgültiges Zuhause gefunden. Passenderweise ist dieses aus dem Jahre 1668/69 stammende Haus das zweitälteste Wohnhaus Bühls. Wie geschaffen für ein Stadtmuseum“ meint der Leiter des Stadtgeschichtlichen Instituts/Stadtmuseum Michael Rumpf und fährt fort: „In den Bereichen Stadtgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Lithografie/Fotografie und dem vierten Bereich zum Thema Religionsgeschichte wird die facettenreiche Vergangenheit Bühls wieder zum Leben erweckt. Anschauliche Exponate, gut recherchierte übersichtliche Texttafeln und interaktive Stationen machen den Besuch des Stadtmuseums Bühl zu einem kurzweiligen und spannenden Erlebnis. Die grüne Hand, die überall auf Schubladen, an Bildschirmen, Tonträgern oder Truhen angebracht ist, lädt wissensdurstige und experimentierfreudige Besucher ausdrücklich zum Aufziehen, Draufdrücken, Anfassen und Ausprobieren ein. Dabei können Besucher sprichwörtlich „begreifen“, wie sich das Leben früher angefühlt hat. Der helle, moderne Anbau des WEIN &mehr Seite 31 Bilder: Tourist-Info Bühl WG Affental Stadtmuseums bietet ein Forum für wechselnde Ausstellungen aller Art.“ (Öffnungszeiten: Di 9.00-13.00 Do 14.0018.00 So 14.00-18.00, Führungen nach Vereinbarung Tel. 07223 940876) In Bühl weiß man Feste zu feiern: Zu nennen ist der Weinwandertag am 3. Oktober und natürlich das große Bühler Zwetschgenfest am zweiten SeptemberWochenende. Wie kommt es zu diesem Fest? Gibt es einen Unterschied zwischen einer Pflaume und einer Zwetschge? Die Pflaume weist eine eher runde Form auf, die Zwetschge eine eher eiförmige, blauschwarze Frucht. Schon 1888 verfasste Obstbaulehrer C. Bach eine Definition der Frucht, die alsbald, obwohl sie ursprünglich und sagenumwoben aus Kappelwindeck stammt, als Bühler Frühzwetschge (Blaue Königin) ihren Siegeszug angetreten hat: „Das Fleisch ist grünlich gelb, unter der Schale rötlich geadert, außerordentlich saftreich und bei vollkommener Reife angenehm süßweinsäuerlich.“ 1905 wurden bereits 50.000 Zentner in das Rheinland verkauft und die Zwetschge wurde danach in manchen landwirtschaftlichen Betrieben zur Haupterwerbsquelle. Seit 1927 organisiert man in Bühl das ‚Zwetschgenfest‘, das zuerst ‚Bühler Obstfest‘ hieß. Mittelpunkt des Umzugs ist auch heute noch der Festwagen der ‚Blauen Königin‘. Roh lässt sich die Frucht als Obst verzehren, zum Hauptgang gibt es Zwetschgenknödel und als Zwetschgenkuchen zieht er nicht nur Wespen an und zur Verdauung bietet sich ein feines Zwetschgenwasser an. Und wer die Affentaler Teigzwetschgen noch nicht kennt, dem ist nicht nur deshalb dringend ein Besuch in Bühl und in Bühlertal angeraten. ■ Burg Windeck ■ Weitere Informationen: Tourist-Info Bühl (07223 935332), [email protected], www.buehl.de w w w. a f f e n t a l e r. d e Öffnungszeiten: Mo.-Fr.: 8 - 18 Uhr Sa.: 9 - 13 Uhr So. (März-Dez.): 10 -14 Uhr Weinproben Kellerführungen • Weinbergführungen • Seminar- & Tagungsräume • Event-Location • ERLEBEN Affentaler Winzergenossenschaft Bühl eG Betschgräblerplatz • 77815 Bühl Tel.: 072 23-98 98 0 • Seite 32 WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Weinbau Leonhard Linsenmeier in Ebringen Ingrid Hepperle I n Ebringen wurde der Weinbau bereits 716 v. Chr. urkundlich erwähnt. Die im Markgräflerland ausgebauten Weinsorten wie Gutedel, Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay und Muskat sind auch in Ebringen im Angebot. Doch Leonhard Linsenmeier, mitten im Weindorf Ebringen ansässig, geht neue Wege. Er ist der Einzige im Ort, der sich auf drei bzw. vier Weinprodukte aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten festgelegt hat: Weißweine: Bronner – Johanniter, Rotweine: Regent – Roséwein. Der Bronner wird deklariert als spritziger und frisch-fruchtiger Weißwein – Der Johanniter enthält harmonische Fruchtaromen und angenehme Säure – der Regent gilt als dunkler, körperreicher Rotwein. Der Roséwein wird als fruchtiger und samtiger Roséwein angeboten. Alle Produkte werden trocken ausgebaut. Die Arbeitsgemeinschaft PIWI International hat sich die Förderung pilzwidertandsfähiger Rebsorten zur Aufgabe gemacht, diese umweltschonende Art des Weinbaus zu fördern. Das Ergebnis sind Bio-Weine von hoher Qualität. Diesem Kreis hat sich Leonhard Linsenmeier angeschlossen. Ein Beispiel am Weißwein Bronner sei hier aufgezeigt: Beim Stammbaum der Sorte Bronner gingen verschiedene Kreuzungen aus Frankreich und Deutschland voraus, die dann mit sibirischen Wildreben Blick auf den Ebringer Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Gallus und Otmar. gekreuzt wurden. Das Ergebnis dieses Weins ist der Bronner. Johann Philipp Bronner war Apotheker in Wiesloch und späterer Weinbauminister des Markgrafen von Baden. (Ganz nebenbei hat er bei der ersten unerlaubten Spritztour der mutigen Bertha Benz ihren Mercedes betankt). Wie Leonhard Linsenmeier erklärt, liegt das älteste Rebstück der Sorte Bronner Der schwäbische ‚Revoluzzer‘ vor dem Schloss, dargestellt von Wolfgang Gruler. Bilder:Hepperle (Pflanzjahr 1991) gerade 200 m vom Winzerhof Linsenmeier entfernt. Das herausragende Merkmal ist, dass auf der Parzelle noch niemals Pflanzenschutzmittel eingesetzt wurden. Beim Roséwein dominiert sehr stark die rote Farbe, so dass er nach kurzer Betrachtung und schnellem Genuss auch als Rotwein durchgehen könnte. Dieser Roséwein unterscheidet sich erheblich von den wohl bekannten hell leuchtenden Roséweinen, die aus dieser Region bekannt sind. Der Genuss der drei bzw. vier Weinsorten unterscheidet sich eklatant von den bisher bekannten Markgräfler Weinen. Der Gaumen muss sich an diesen neuen Geschmack gewöhnen, um ihn besser einstufen zu können. Den Weinliebhaber er- wartet hier auf jeden Fall ein neues Weinerlebnis. Seit dem Jahre 1580 leben die Linsenmeiers in Ebringen und ebenso lange beschäftigt sich die Familie mit Wein. Im Jahr 1991 begann die Familie, pilzresistente Sorten anzupflanzen. Dies geschah mit den Bronner-Reben im Ebringer Sommerberg, die als Spitzenlage von Ebringen gilt. 1998 folgte die Pflanzung der Regent-Reben. Im Jahr 2000 folgten dann die Johanniter-Reben, ebenfalls auf dem Sommerberg gepflanzt. Und dann hagelte es Preise: ‚Bester Regent-Rotwein Europas‘ (2003er Regent, Spätlese, trocken), Internationales RegentForum 2006, eine ‚Bronzene Medaille‘ (2006er Regent, Kabinett trocken), Internationales Regent-Forum 2009, VINUM stufte den 2009er Regent Spätlese, trocken als „Wein von überdurchschnittlicher Qualität“ ein (April 2013) und der 2012er Regent Rosé Spätlese trocken erhielt als ‚Bester Roséwein Europas‘ 2013 den Internationalen PIWI –Weinpreis. In der langen Geschichte der Familie Linsenmeier gab es einen schwäbischen Revoluzzer, der aus dem Remstal stammte. Der Schauspieler Wolfgang Gruler schlüpft in die Rolle dieses Rebells und führt die Gäste u.a. in den Schlosskeller, in dem die Weine in Holzfässern der Familie Linsenmeier reifen, die dann im Weinhaus von Ebringen ausgebaut werden. Pfarrer Seilnacht sorgte 1892 dafür, dass das flache Satteldach der Pfarrkirche durch eine hohe Kirchturmspitze ersetzt wurde. Wer rund um das Dorf Ebringen wandert, dem ist er heute ein hervorragender Wegweiser. (www.leonhard-weine.de) ■ Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 33 Cabito – moderne Bio-Weine, die verführen E dgar Rieflin, der seit 30 Jahren einen der größten Biomärkte in Freiburg führt, ist der Schöpfer von Cabito, einer ausschließlich aus PIWI-Trauben hergestellten und BIOzertifizierten Weinlinie mit mediterranem Geschmacksbild. Sie wurde 2008 mit Rieflins langjähriger Kennerschaft der Bioproduktion von Lebensmitteln erschaffen, seitdem mit einem eigenen Etikett vermarktet und erfolgreich verkauft. Cabito lehnt sich in der Namensgebung an Cabernet an, da ein Cabernet Carol auch der erste Wein dieser Linie war. Die bereits mehrfach ausgezeichneten Cabitos werden durch seine Firma „andere weine“ und den Naturkostfachhandel vertrieben. Die Sorten Regent, Monarch, Johanniter oder Solaris, werden später als Cuvée sorgfältig abgestimmt und verbunden. So ist Cabito Rot ein Cuvée aus Monarch und Regent, der Cabito Weiß ist aus den Sorten Johanniter und Sauvignier gris entstanden. Derzeit besteht die Cabito-Weinlinie aus sechs Variationen: Rot, Rot-Fass, Rot-Prior, Weiß, Rosé und Rosé Secco. Neu hinzugekommen sind die zwei Rotvarianten und der Cabito-Trester. Die aromatische Vielschichtigkeit ist, wie die Blumenwiese zwischen den Reben, Garant für die hohe Qualität der Weine. Das Ökosystem zwischen den Rebzeilen bleibt dank sorgfältiger, bodenschonender Fahrweise der Traktoren erhalten und verleiht dem Wein Lebendigkeit und Geschmacksvielfalt. (www.cabito.de) ■ Wein aus Amphoren ... Hubert Matt-Willmatt S elbst im Badischen probieren einige Winzer still und heimlich eine Technik aus, die im Weinbau schon vor unserer Zeitrechnung bekannt war. Es handelt sich um den Ausbau von Weinen in Amphoren – in riesigen Tongefäßen, die zum Teil in die Erde eingegraben werden und zwischen 400 und 1.500 Litern fassen können. Sie dienen der offenen Maischevergärung und danach verschlossen auch ca. acht Monate als Lagergefäße des jungen Weins, dann bis zur Flaschenabfüllung als Aufbewahrungsort des Weins. Auf Schwefelzugaben kann verzichtet werden, da die Schalen des Weins weitgehend eine Oxidation verhindern, damit hängt zusammen, dass die Weine in der Regel farbintensiver ausfallen. Die Griechen und Römer waren mit der Amphorentechnik bestens vertraut, so ist es auch nicht verwunderlich, dass im Schwarzmeer- und Mittelmeerraum diese antike Technik (immer noch) zum Einsatz kommt. Ob in der Türkei, im portugiesischen Alentejo in den riesigen ’Tinajas‘, in Kroatien oder Sizilien überall ist diese Form des Weinausbaus geläufig, wenn es auch immer weniger Personen gibt, die die Herstellung der Gefäße beherrschen. Der bekannte Weinkritiker Stuart Pigott war vor kurzem sehr überrascht, als er in Georgien mit dieser Technik konfrontiert wurde. Dort gelang es über 1700 Jahre insgesamt 500 (!) eigene Traubensorten zu bewahren. Dazu gehört der Saperavi, der in den traditionellen ‚Qvevris‘, eben Amphoren aus Ton oder Keramik, ausgebaut wird. Als ‚urwüchsig‘, ‚mit Ecken und Kanten‘, ‚aromatisch‘ und ‚kernig‘ beschreibt Pigott diesen Wein, der dort im Weingut des Deutschen Burkhard Schuchmann ausgebaut wird. „Doch diese Weine taugen wenig und schmecken selten“, meinte im Februar 2011 Manfred Klimek in seiner Weinkolumne der ZEIT online. Bild: Cabito Mit der Renaissance des biodynamischen Weinbaus und einer ‚ursprünglichen‘ und natürlichen Vinifizierung kam der Keramik-Amphorenausbau wieder mehr und mehr in Gebrauch. Die Welle des Amphorenausbaus schwappte Ende der 1990er Jahre ins Friaul, wo Josko Gravner als Pionier fungierte. In Italien und Österreich, wo der Grüne Veltliner ein passender Wein zum Amphorenausbau wurde, fand das ‚irdene Gefäß‘ begeisterte Aufnahme. Auch in Spanien erinnert man sich in biodynamisch arbeitenden Betrieben an die antike Tradition des Weinausbaus in Amphoren. Jedoch gibt es nur noch einen Handwerksbetrieb, der diese Kunst beherrscht. Die Gebrüder Parra betreiben ihren Bioweinbau Inanna (benannt nach der sumerischen Göttin der Liebe, der Fruchtbarkeit, aber auch des Krieges… ) seit fast 20 Jahren. Ihr Rotwein ‚Inanna Tinto‘ wird aus alten Rebstöcken der Sorte Tempranillo gewonnen, der Weißwein ‚Inanna Blanco‘ aus einem Cuvée von althergebrachten Sorten zusammen mit einem Sauvignon blanc. Ausgebaut werden die Weine entweder im Holzfass oder in Amphoren. Dazu haben die Parras 2013 einen zwölfeckigen Kuppelbau errichten lassen, in dem die kosmischen Einflüsse, das Terroir und die Kräfte des Bodens direkt und positiv auf den Wein einwirken sollen. Der Bau ist zudem energieautark und kommt ohne elektrischen Strom aus – demnach auch ohne Kühlanlage – die Maischemaschine wird handbetrieben… Wer sich selbst einen Eindruck eines in einer Amphore vergorenen Weins verschaffen möchte, wird im gut sortierten Fachhandel, z. B. im Freiburger ÖkoweinKeller (Konradstr. 17, 79100 Freiburg – www.biokeller.de) fündig. ■ Große Auswahl an Bio-Weinen! Bio-Sekte und Fruchtsäfte Gebirgstr. 18 • 79426 Buggingen Tel. 07631/4533 • www.weingut-ruesch.de ….GUTE WEINE IM EINKLANG MIT DER NATUR WEIN &mehr Seite 34 Frühjahr / Sommer 2015 Das ökologische Wein- und Sektgut Helde in Jechtingen – Piwis und vegane Weine Hubert Matt-Willmatt N ach Emil Gött, dem heute (fast) vergessenen Jechtinger Dichter ist die Straße benannt, in der das Ökologische Weinund Sektgut Helde am Kaiserstuhl seinen Sitz hat. Nach der etwas verwinkelten Einfahrt in einen typischen Kaiserstühler Innenhof, öffnet sich der Blick auf ein Norbert Helde in der Schnapsbrennerei. wohlgeordnetes und ausgedehntes Anwesen, dessen Vielfalt man von der Durchgangsstraße aus nie vermutet hätte. Ein Ladengeschäft mit Probierstube, eine Brennerei, alle notwendigen Räumlichkeiten eines selbstvermarktenden Weinbaubetriebs… Seit 25 Jahren betreiben Bernadette Bächle-Helde und Norbert Helde in Jechtingen biologischen Anbau, seit 1991 ‚Bioland‘ zertifiziert. „Es geht doch auch ohne Chemie“, meint Norbert Helde lachend und verweist auf seine reich prämierte Produktpalette. Grundlage ist die durchgehende ökologische Bewirtschaftung des Betriebs. Blütenpracht und Vielfalt sind schön fürs Auge, aber auf Heldes Parzellen wachsen über dreißig, ein-oder mehrjährig blühende Pflanzen, wild oder ausgesät, die als Flach-, Tief- oder Feinwurzler für einen gesunden und lockeren Humusboden sorgen. Nebeneffekt ist, dass Bernadette Bächle-Helde diese Kräuter sammelt und aus den getrockneten Kräutern dann Teemischungen wie den leckeren Winzertee zusammenstellt. Da chemische Spritzungen tabu sind, werden die Pflanzen mit Natriumsilikat in ihren Abwehrkräften gefördert und Pilzkrankheiten mit Ackerschachtelhalmtee sowie mit geringen Mengen Kupfer und Schwefel behandelt. Der Most vergärt bei minimalem Einsatz von Schwefel mit seiner natürlichen Hefe in Edelstahlfässern. Da zur Klärung nur pflanzliche Mittel eingesetzt werden, darf sich der Wein auch als vegan bezeichnen. Es entstehen Biologische Weine aus aller Welt Bei der Internationalen Fachmesse „Mostbarkeiten“ in Österreich errang Norbert Helde 2014 fünfmal Gold (u. a. den Zibartenbrand) und Silber sowie zwei BronzeAuszeichnungen. Bilder: Weingut Helde hochwertige, lagerfähige Weine sowie Winzersekte und Obstsäfte und dies zu erschwinglichen Preisen. Beim 4. Internationalen PIWI-Weinpreis in Laimburg, Südtirol, wurden Ende 2014 234 Weine aus elf Herkunftsländern verkostet, dort erreichte Norbert Helde zwei Goldmedaillen, diese für einen 2013er Secco Muscaris und einen 2011er Cabernet Carbon. Nicht nur diese Auszeichnungen auch die verstärkte Nachfrage nach Rotweinen mit mediterranen Noten, vor allem aus dem Gastronomiebereich, veranlassen Norbert Helde den PIWI-Anteil auf seinen Rebflächen weiter ausbauen. Seit Generationen wird auch destilliert: (Stein-)Obst aus alten Streuobstbeständen oder eigenem Anbau, wobei u.a. 300 Hochstämme auch aus Naturschutz- und landschaftsprägenden Gründen angepflanzt wurden oder Früchte aus Sammlungen, wie zum Beispiel die Brände aus Vogelbeere oder Holunder. Müßig zu erwähnen, dass der Jechtinger beim jährlichen Wettbewerb des Verbands der Badischen Klein- und Obstbrenner e.V. ebenfalls Goldmedaillen erhält, so 2014 für die Brände aus Spätburgunder Weinhefe, Zibarten, Quitten, Schwarze Johannisbee- ren, fassgereifte Kirsche und einen Rosengeist. Verkostungen lassen sich am intensivsten mit einer Ausflugstour zu Heldes bei der sorgfältigen Lese im Weinberg. den schönsten Jechtinger Aussichtspunkten verbinden, die das Wein- und Sektgut organisiert: Termine und Preise / Anmeldung unter 07662 6116, [email protected], www.wein-helde.de. ■ Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 35 Auf geht’s ins „Goldene Tal“ von Durbach… Ingrid Hepperle Bilder: Hepperle „E in klein, aber ganz fruchtbar Ländlin, darin gut Wein und ziemlich Korn wächst“, so rühmt Sebastian Münster im Jahr 1550 die Ortenau. Obstund Beerenplantagen von stattlicher Größe gesellen sich in dieser einzigartigen Gartenlandschaft hinzu. Selbst die ganz jungen Birnenbäume in Durbach tragen bereits Früchte im Übermaß. Und was hat es wohl mit der Bezeichnung „Goldenes Tal“ auf sich? Wurde etwa eine Goldader entdeckt? Herr Vollmer vom Tourismusamt Durbach gibt, wie aus der Pistole geschossen, Antwort: „Ja, wissen Sie, seit vielen Jahren regnet es in großer Zahl Goldmedaillen auf dieses Weindorf.“ Dass diese Medaillen nicht vom Himmel fallen, wird für jedermann sichtbar, der intensiv auf die zahlreichen steilen Weinberge blickt, die häufig vor den Haustüren enden. Da ist einfach harte Arbeit angesagt, sozusagen das ganze Jahr, um solch großartige Ergebnisse zu erreichen. Und da war noch eine Besonderheit: Das Hotel zum Ritter, direkt an der Ortsmitte angesiedelt. Auch wer dort nie nächtigte oder speiste, der Ritter von Durbach war ein Begriff für exzellente badische Küche. Dieses schöne Fachwerkhaus hat eine lange Ahnenreihe, die nicht ganz bis zum Anfang zurückverfolgt werden kann. Im Pfarrarchiv und Grundbuch von Durbach aus dem Jahr 1786 können die Besitzverhältnisse nachvollzogen werden. Im Jahr 1921 erwarb dann der Ritterwirt einen Omnibus und führte auch Ausflugsfahrten durch. In dieser Zeit wurde auch das erste Telefon im Ritter-Hotel eingerichtet. Der Der Rittersche Weinkeller. Bilder: Ritter Tourismus im Schwarzwald nahm seinen Anfang. Ab 1969 ging’s steil bergauf, in dem der Ritter unter der Leitung von Willi und Helene Brunner neun Mal zwei MichelinSterne erhielt. Während der Bambi-Verleihung in Offenburg empfing der Ritter viel Prominenz. Im Jahr 1988 wurde Deutsch-Französische Freundschaft gepflegt, indem Bundeskanzler Helmut Kohl mit dem französischen Staatspräsidenten Francois Mitterrand gemeinsam speiste. Danach wurde es etwas still – doch 2008 wurde der Ritter kräftig aufgerüstet durch das Düsseldorfer Ehepaar Dominic und Ilka Müller. Bereits ein Jahr später, am 11.11.2009 wurde das Gourmetrestaurant „Wilder Ritter“ – Küchenchef Christian Baur – wieder mit einem Michelin Stern ausgezeichnet. Es funkelt also wieder wie in alten Zeiten über dem schönen historischen Fachwerkhaus. Nun erfolgte eine Komplettrenovierung im März 2008. Erweiterung und Anbau wurden im November 2013 durchgeführt. Auch Wellness ist angesagt. Auf 1200 qm Ritter Spa mit Schwimmbad, Saunalandschaft und Fitnessraum wird für körperliches Wohlbefinden gesorgt. Doch die verschiedenen Wellness-Stationen gleichen einem griechischen Labyrinthos, in dem König Minos den Minotauros gefangen hielt. Nein, hier wird niemand gefangen gehalten. Hervorzuheben sind die exzellenten Massagen, doch die verschiedenen Erholungsstationen sind zumindest anfangs schwer entwirrbar. Der historische Ritter bietet heute viele Räumlichkeiten für Seminare und Tagungen, wie z.B. für die Teilnehmer der Deutschen Bank – alle in korrektem Jackett plus Krawatte beim Frühstück erscheinend, bietet die Damenwelt ein Kontrastprogramm, indem Stoffknappheit zu ästhetischen Problemen führt. Außenansicht des Hotel Ritter. Die Freundlichkeit und Aufmerksamkeit des gesamten Mitarbeiterstabs bedarf der besonderen Erwähnung, die in Sternenhotels oft in kühler Höflichkeit endet. Man fühlt sich angesprochen und aufgehoben in diesem Hause. Schon bei der Zimmerreservierung ist es ratsam, Plätze vorzubestellen für das Abendmenü. In der historischen Ritterstube mit dem gemütlichen Ambiente vergangener Zeit wird badisch-elsässische Küche geboten – der Wilde Ritter – das Gourmetrestaurant bietet internationale Küche und der Wintergarten gilt als Hausgastrestaurant. Als wir im Gourmet – Restaurant zwei Plätze belegen lassen wollten, war bereits alles ausgebucht. Was tun? Der Hunger war groß nach einer Wanderung. Direkt gegenüber liegt die Durbacher Weinstube. Nichts wie hin. Hier ist der Treffpunkt der Einheimischen. Man kommt schnell in Gespräch. „Ja, wissen Sie, wir sind froh, dass der Ritter wieder da ist, das Dorf wird belebt. Und schön sind die Oldtimer-Veranstaltungen, die uns auch gefallen. Und WEIN &mehr Seite 36 überhaupt, ohne den neuen Besitzer, den Müller, läuft nichts mehr in Durbach. Er bringt das Ganze zum Laufen.“ Die Durbacher lachen gerne und sind zufrieden. An dieser Weinstube rauscht auch der Durbach vorbei, der schmale, doch beherrschende Wasserlauf. Das Weindorf und der Dorfbach tragen denselben Namen. Nach kräftigen Regentagen plätschert er eindrucksvoll durch das Wein- dorf und wird jedes Jahr von herrlichem Blumenschmuck eingefasst, der auch die Fachwerkhäuser verschönert. Am Lindenplatz reitet der Micheliwitsch auf seinem Besen und bietet badisch-elsässische Küche im Garten und im Restaurant im romantischen Ambiente des 19. Jahrhunderts (Montag geschlossen. Telefonische Reservierung ist zu empfehlen. Tel. 0781/42118.) Weingut Graf Wolff Metternich in Durbach I n unmittelbarer Nachbarschaft des Ritters ist dieses Weingut angesiedelt. Die monumentale, aus rotem Sandstein gefertigte Kreuzigungsgruppe ist frommer Wegweiser und gehört zum Besitz dieses 25 ha großen Weinguts. Um es gleich vorneweg zu nehmen: Das Weingut ist inzwischen in bürgerlicher Hand, die heutige Besitzerin, Gertraud Hurrle, erwarb dieses stilvolle Anwesen 1995. Seit dem Jahr 1180 waren Mitglieder der Straßburger Adelsfamilie „Zorn von Bulach“ Inhaber des Lehensgutes Schloss Grohl in Durbach, auf diesem Areal. Dieses Schloss wurde 1937 fast vollständig abgetragen. Nur die Kellergewölbe blieben er- Mai halten, die bis heute als Holzfasslager genutzt werden. Somit ergibt sich eine über acht Jahrhunderte alte Weinhistorie, die beeindruckend ist. Doch wie kam es zu jenem klangvollen Namen Graf Metternich? Im Jahr 1936 erhielt die Reichsgräfin Wolff Metternich zur Gracht, geb. Freiin Zorn v. Bulach dieses Weingut. Daraufhin wurde der Weingutsname von Freiherr Zorn v. Bulach auf Gräflich Wolff Metternich’sches Weingut geändert. Bis zum heutigen Tag! Die neue Eigentümerin, Gertraud Hurrle, hat die historischen Gebäude restauriert, in neue Kellertechnik investiert und das Rebgelände terroirgerecht umstrukturiert. René Huber ist seit dem Jahr 2007 Kellermeister und Außenbetriebsleiter des 25 Wein 2015 Weinerlebnismonat Badische Weinstraße www.badische-weinstrasse.de Jetzt Programmheft anfordern Tel. +49(0)761.89 646-88 Dem Durbach sollte man blindlings folgen. Am idyllisch gelegenen Schwimmbad vorbei, führt er zu Mirabellenplantagen, deren Zweige so voll hängen, dass sie gestützt werden müssen. Kleine Holzbrücken und Sitzbänke führen zu einem erholsamen Spaziergang, Am Ende stehen wir vor einem italienischen Landschaftsbild: eine Zypressenallee von beeindruckender Dimension führt weiter in eine blühende Frühjahr / Sommer 2015 Parkanlage, ohne Zäune oder Gartentore. Man staunt und ist begeistert. Dahinter verbirgt sich das Hotel-Restaurant zum Rebstock, weit gerühmt auch bei französischen Gästen. Frankreich – einen Sprung über den nahen Rhein - haben auch früh französische Adelsfamilien unternommen. Und damit landen wir wieder beim Ritter, um den Spuren drei adeliger Weingüter zu folgen. ■ ha umfassenden Weinguts, der dazu bei- gehören zum Angebot. Alle Weine werden trägt, dass sich die Goldmedaillen bei der sehr schonend ausgebaut, damit die LeLandesweinprämierung fortsetzten. bendigkeit erhalten bleibt. Die Rotweine werden maischevergoren und im Holzfass ausgebaut, während die Weißweine in Edelstahltanks lagern. An vielen Samstagen im Jahr ist Madame Hurrle im Verkaufsraum anzutreffen, die mit Temperament und Begeisterung ihren Wein erläutert, denn für sie gilt: Qualität kommt vor Quantität. In direkter Nachbarschaft, etwas erhöht gebaut, blickt die Pfarrkirche St. Heinrich Weingut Graf Wolff Metternich. über zahlreiche Durbacher Dächer hinweg. Schauen wir doch einfach kurz hinein: Die Auf Grund eines Rebentausches mit Cha- Ausstattung der Kirche dürfte überwiegend teau d’ Ypquem 1830 besitzt das Weingut klassizistisch eingestuft werden, also zuden ältesten Sauvignon-Rebberg im Länd- rückhaltende Formen aufweisen. Ab 1577 le. Dieser Rebensaft gilt sozusagen als gab es in Durbach eine protestantische Metternich’scher Hauswein. Kirchengemeinde, die durch die Wirren des Die Weinpalette ist groß: die Klassiker 30-jährigen Krieges wohl untergegangen Riesling (Klingelberger), Müller-Thurgau, ist, denn bereits 1635 wurde das GottesWeißer und Grauer Burgunder, die Spät- haus von der katholischen Gemeinde beburgunder Rotweine, Eis- und Edelbrände nutzt. ■ Über 150 Veranstaltungen ¡ƪ é Gewinnen Sie eine Weinreise nach Baden! www.badische-weinstrasse.de /BadischeWeinstrasse WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Seite 37 Weingut Freiherr von Neveu Weingut Freiherr von Neveu. D er Adel hat es vielfach verstanden, schöne idyllische Lagen für seinen Besitz zu schaffen. Schon der Wanderweg zum Hespengrund ist einladend, und der Anblick des Weinguts auf der Anhöhe ist exquisit mit den dazugehörenden großzügigen Freiflächen. Die große Terrasse ist der erste Blickpunkt, während sich im Hintergrund die langgestreckten Gutsgebäude befinden. Doch wie kam die französische Adelsfamilie in Badische Ländle? Ein Schloss an der Loire war einst der Stammsitz der Familie, obwohl der genaue Ort nie ausfindig gemacht werden konnte. Während des 30-jährigen Krieges war Charles de Neveu Söldnerführer. Auf allen Kriegsschauplätzen war er erfolgreich, so z.B. in Nördlingen, als er 1634 die Schweden besiegte. Im Jahr 1644 wurde er Stadtkommandant von Freiburg, der von den Kaiserlichen eroberten Metropole. Zum Dank für seine militärischen Erfolgt wurde Charles de Neveu, der sich jetzt Carl nannte, 1650 mit der Landvogtei Ortenau belehnt. Franz Anton v. Neveu erwarb 1828 das Weingut Durbach-Hespengrund, das heute noch in Familienbesitz ist „Alles braucht seine Zeit“ – ist das Motto des Weinguts, das bereits in der 6. Generation in Familienbesitz ist. Auf dieser aussichtsreichen Terrasse zu sitzen bei einem Glas Wein und eventuell mit einem badischen Vesper, ist ein Genuss! (Geöffnet: Mittwoch u. Freitag ab 14 Uhr – Samstag, Sonntag und an Feiertagen ab 10.30 Uhr. Weiter ist der EventGewölbekeller ideal für Weinproben und Festlichkeiten bis zu 90 Personen). Doch es gibt noch mehr zu entdecken: Auf einem großen Plakat im unteren Teil der Anhöhe wird auf das „ForumCulinaire Barbeque und Grillschule“ hingewiesen, aufgeführt von Spitzen- und Starkoch Gerhard Volk. Umgeben von dieser grandiosen Natur sollte ein Kochoder Grillkurs besonderes Vergnügen bereiten. ■ Grill Academy – Grillschule Hespengrund 11 | 77770 Durbach In Offenburg gibt’s die Kochschule dazu: Hauptstr. 1 b | 77652 Offenburg Tel. 0781 / 970 64 68 [email protected] ■ D der Markgrafen von Baden. Ihm, dem Landesherrn Carl Friedrich, haben die Weinliebhaber viel zu verdanken. Er sorgte nicht nur für den Anbau des Gutedels im Markgräflerland, aus dem Rheingau holte er die Rieslingtraube und pflanzte einen Teil des Schlossbergs, im Gewann Klingelberg, erstmals den Riesling in „Reinkultur“ an. Ein Erfolgskonzept bis zum heutigen Tag. Das Weingut Markgraf von Baden ist seit 2012 Mitglied im VDP – Verein Deutscher Prädikatsweingüter. Ein ansprechender Verkaufsraum im Schloss bietet eine große Auswahl hochwertiger Weinprodukte an. Adressen ■ Weingut Markgrafen von Baden Schloss Staufenberg Weinstube Schloss Staufenberg Tel. 0781 / 92 46 58 38 www.markgraf-von-baden.de email: [email protected] ■ Hotel-Restaurant Rebstock Halbgütle 30 | 77770 Durbach Tel. 0781 / 482-0 [email protected] ■ Hotel Ritter Tal 1 | 77770 Durbach Tel. 0781 / 93 23 – 0 [email protected] www.ritter-durbach.de ■ Durbacher Weinstube Tal 6 | 77770 Durbach Tel. 0781 / 41537 Montag – Freitag 14 Uhr bis 1 Uhr Samstag/Sonntag/Feiertag 11 Uhr bis 1 Uhr Markgraf von Baden er dritte Adelige im Bunde, Markgraf von Baden, blickt aus seiner 380 m hochgelegenen Burganlage auf sein Ländle herab. Welch ein Ausblick ! Zu Füßen liegen Reben und Wald, die Rheinebene mit dem Straßburger Münster. Selbst Freiburg winkt um die Ecke, wenn der Wettergott gut gelaunt ist. Zwischen 10 und 11 Uhr früh ist es am schönsten, wenn Busse und Autofahrer noch nicht die Burganlage stürmen. Die Zähringer Herzöge, die großen Städtegründer des Mittelalters, haben 1070 diese Ritterburg erbaut. Seit 1693 ist Schloss Staufenburg in Familienbesitz Bilder: Hepperle Burghügel Markgraf von Baden. Und hier, auf dieser Burganlage, mit dieser grandiosen Aussicht, tritt der Durbacher Ritter auf in Gestalt eines Caterers: Alle Speisen hier oben beliefert der Durbacher Ritter an die Ausflugsgäste, die inzwischen aus der ganzen Welt hier anreisen, um deutsche Romantik und Ortenauer Weine zu genießen. ■ ■ Weingut Graf Wolff Metternich Grol 4 | 77770 Durbach Tel. 0781 / 427 79 Mo – Fr 8-12 und 13 – 17 Uhr Sa 10-13 Uhr www.weingut-metternich.de email : [email protected] ■ Weingut Freiherr von Neveu Hespengrund 1 | 77770 Durbach Tel. 0781 / 411 65 Fax 0781 / 411 69 www.weingut-neveu.de email: [email protected] Der Weinverkauf ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet Seite 38 WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 ‚Regio à la carte‘ – Seit 15 Jahren bietet Nicole Bartoschek kulinarische Ausflüge ins Elsass, in die Vogesen und in den Schwarzwald an. Beate Kierey Ferme Auberge bei Villé. ie gebürtige Französin Nicole Bartoschek stammt aus Paris und lebt seit 38 Jahren in Südbaden. Sie ist bekennende Schwarzwaldund Elsass-Liebhaberin. Seit dem Jahr 2000 und damit seit genau 15 Jahren bietet sie genussvolle Entdeckertouren der besonderen Art an. Bei Nicole Bartoschek heisst es dann: „Einsteigen, zurücklehnen, genießen und glücklich bei einer Sehenswürdigkeit oder einem Restaurant wieder aussteigen – eben „Reisen à la carte!“ Die Idee kam Nicole Bartoschek bei einer Reise durch Kapstadt, als sie ein „genial individuelles Angebot“ buchte und auf diese Weise die dortigen Weingüter entdecken konnte. „So eine ausgefallene Idee gab es damals bei uns noch nicht“, lacht Nicole. D Kaum zurück aus Südafrika setzt sie ihre Idee in die Tat um, erwirbt bei der Industrie- und Handelskammer die Genehmigung zur Personenförderung, kauft einen Kleinbus und nutzt ihre Ortskenntnis, um mit viel Esprit genussliebenden Menschen die Sinnenfreuden des Dreiländerecks näher zu bringen. Als ‚Ein-Frau-Unternehmen‘ „Regio à la carte“ folgt sie dem Leitsatz, abseits ausgetretener Touristenpfade unterwegs zu sein und interessierten Gästen immer wieder etwas Neues zu zeigen. So bietet sie als Chauffeurin, Reiseleiterin und Erzählerin von amüsanten Geschichten, Gruppen bis zu sieben Personen im komfortabel ausgestatteten VW Caravelle individuelle Genussreisen an. Sie kümmert sich aber mit viel Engagement auch um die Reise-Organisation größerer Gruppen. Firmen, Betriebsfeiern, Incentives, VIP-Betreuung, Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern, Vereinsausflüge oder einfach für einen Ausflug mit der Familie plant und organisiert Nicole je nach Termin, Reiseinhalt oder Reiseziel und Budget. So kann die Reise auf eine abgelegene, aber feine Ferme Auberge, in eine Straußenwirtschaft, ein uriges Gasthaus, in stattliche Villen, kleine Restaurants, zu Luxus-Menüs in Gastronomie-Tempel oder in eine feine Teestube führen. Doch immer noch gibt es Überraschungen im Reiseprogramm: Auf der ‚route des crêtes‘, der Vogesen-Kammstraße, hält sie auf einem Parkplatz mit weiter Fernsicht an, öffnet den Kofferraum und serviert …. einen Crémant. Sie entführt ihre Gäste auf Wunsch in ausgefallene Museen, zu begabten Schnapsbrennern, in bekannte und weniger bekannte Weingüter, zu Bio-Winzern, in einen Familienbetrieb mit Marmeladenproduktion, aber auch zu unterschiedlichen Künstlern. An Aktivitäten hält sie ein breites Angebot bereit: Eine Fahrt mit dem Kanu auf einer unberührten Wildwasser-Strecke, Ballonfahrten, HelikopterRundflüge oder mit dem Quad durch Wald und Reben – alles ist, dank ihrer jahrelang aufgebauten Kontakte, möglich. Bei allen Partnern bringt Nicole Bartoschek nicht nur deren Aktivität zur Geltung, sondern vor allem auch die Geschichte der Menschen, die diese besondere Aktivität anbieten. Sie liebt die Individualität und bei Ihren Ausflugszielen muss die zwischenmenschliche Atmosphäre stimmen. Für sie muss ein Tipp nicht nur schön und gemütlich, sondern vor allem authentisch sein. Für ihre Gäste ist sie ständig auf der Suche nach neuen Geheimtipps. Sprachkundig dolmetscht sie im Elsass aus dem Französischen – während ihr liebenswerter französischer Akzent im Schwarzwald manchmal für erstaunte Blicke sorgt. „Und das ist mein Reichtum heute, die Reisen, das Entdecken neuer Landschaften und ihrer Menschen, im Elsass, in den Vogesen oder im Schwarzwald. Es sind doch die Beziehungen zu den Menschen, die uns reich machen, oder?“ lacht sie und führt weiter aus „ich überrasche die Leute auf meinen Touren mit ausgesuchter außergewöhnlicher Qualität und jede Gruppe bekommt ihre individuelle Tour von mir – voilà, das ist mein Programm!“ ■ Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 39 oder die ‚Reise mit dem Genussbus zum Besonderen‘ Apéro am Odilienberg. Der Klur-Garten. Bilder: Nicole Bartoschek WEIN &mehr Seite 40 Frühjahr / Sommer 2015 Neben Badischen Etiketten befinden sich auch eine große Anzahl Etiketten aus dem Rheingau sowie etliche Etiketten sehr origineller Prägung unter den SammIm Etikettenmuseum von Schloss Aigle wird die Scherbe einer als Weingefäß ge- lerstücken des Museums in Zunzingen. Bilder: Winfried Stinn nutzten Amphore gezeigt, die vermutlich aus dem 2. Jahrhundert n.Chr. stammt. Sie zeigt die erste Art der Kennzeichnung von Wein. Die Sorte und der Name des Besitzers sind aufgemalt. D ie Aufgabe von Weinetiketten ist es, den in einer Flasche befindlichen Wein entsprechend der gesetzlichen Vorgaben zu kennzeichnen. Durch Veränderung der Bestimmungen des deutschen Weinrechtes ‚verschwanden‘ im Jahre 1971 zahlreiche Lagenbezeichnungen. Etiketten dieser Lagen wurden zu begehrten Sammlerobjekten. Eine Vielfalt unterschiedlicher Gestaltungen und deren historische Hintergründe lässt das Herz vieler Sammler höher schlagen und ist in ebenso liebevollen wie fachkundigen musealen Präsentationen zu finden. Das Weinmuseum in Aigle im schweizerischen Waadtland der Schweiz und die Sammlung des Weingutes Dr. Schneider in Zunzingen Weinetiketten – Gesichter Weines – von Aigle bis Zunz Kornelia Stinn im Markgräflerland sind hierfür sehr gelungene, ja einzigartige Beispiele. Nicolas Isoz, der Konservator des ‚Museums für Weinbau und Wein‘ in Aigle sagt: „Das Etikett ist das Gesicht des Weines, sein Fingerabdruck und sein Ausweis.“ In einem alten Schloss oberhalb der Stadt und inmitten von Reben gibt das Weinmuseum dem Wein und allem, was mit diesem Thema zusammenhängt, einen sehr würdigen Rahmen. Dem Bereich der Weinetiketten ist unter dem Thema ‚Gesichter des Weines‘ ein eigener Saal gewidmet. Von den 300. 000 Etiketten, über die der Verein „la Confrérie du Guillon“, der das Museum 1971 gründete, verfügt, sind hier 1.200 Exemplare thematisch sortiert ausgestellt. ‚Gesichtslose‘ Weinflaschen – solche eben mit unbeschriftetem Etikett – sollen gleich zu Beginn der Ausstellung dem Besucher vor Augen führen: das ‚unbeschrieDas Schloss von Aigle (Schweiz), in dem bene Blatt‘ hat keinerlei Ausstrahlung. Die Teile der Etikettensammlung präsentiert Ausstellung legt in großer historischer werden, liegt mitten in den Weinbergen. Bandbreite einen Schwerpunkt auf die ein- heimischen UNESCO-gekrönten Lagen des Lavaux und zeigt auch speziell kreierte Jahrgangsetiketten des Vereines. International zeigt sie auch Etiketten von Übersee wie beispielsweise aus Japan und sogar ein historisches Etikett brasilianischen Weines mit dem kuriosen Aufdruck „Reno“ – Rhein. Die meisten Etiketten sind in Schubladen nach Themen wie „Politik“, „Cartoon“, „Kunst“, „Tiere“ usw. geordnet. Besonders hervorzuheben ist die Präsentation der Geschichte des Etiketts. Die zeitlich am weitesten zurückreichende Weinkennzeichnung, die hier beschrieben und abgebildet ist, wurde im 2. Jahrhundert n.Chr.im alten Ägypten auf eine Amphore gemalt. Präsentiert wird als weitere Besonderheit eine Flasche aus dem Jahre 1784, deren Etikett mit Diamant geschliffen wurde. Sie kaufte der Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung Thomas Jefferson zu der Zeit, als er in Frankreich als Botschafter der USA tätig war. Zu jener Zeit wurden nur sehr gute Weine in Fla- schen verkauft, die anderen im Fass. Der Besucher erfährt, dass es Anfang des 19. Jahrhunderts die ersten gedruckten Etiketten im Seriendruck gab. Das Motiv war in der gesamten Weinwelt verfügbar und fand Verwendung in unterschiedlichen Orten. Wein aus Neuchatel, Liebfrauenmilch aus Deutschland oder Wein aus dem Bordeaux hatten das gleiche Schmucketikett, jedoch immer mit anderer Aufschrift. Seit der regelmäßigen Flaschenabfüllung gab es jedoch unterschiedliche Etikette. Je nach Landschaft existierten verschiedene Aufmachungen. Auch im Etikettenmuseum des Weingut Dr. Schneider in Zunzingen ist die Entwicklung des Etiketts skizziert. Bereits die Sumerer, so ist hier zu erfahren, kennzeichneten vor 5000 Jahren Tongefäße mit Rollsiegel. Geradezu heimelig wirkt die Atmosphäre zwischen den Etiketten an den Wänden in der guten Stube bei Dr. Schneider. Gleichwohl ist die Präsentation umfassend vom ‚Markgräfler‘ (dem ältesten der Sammlung aus dem Jahre 1811) über einen 1931er Kröwer Nacktarsch bis hin WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 zu den künstlerischen Ausführungen der Etiketten der Rothschilds. So entdeckt man auf dem Flur einen Picasso, Matisse und Chagall adliger Prägung, wie sie auch zu sehen sind in der Sammlung in Aigle. Im Weingut Schneider aber ist es möglich, dass Besucher hier sogar ein Gläschen eigenen Weines verkosten dürfen und dabei spannende Geschichten zu den Etiketten zu hören bekommen. Auf fünf Räume verteilt finden sich im Weingut Dr. Schneider 1.200 Exemplare badischer, nationaler und internationaler Weinetiketten aus 200 Jahren. Sie gehören dem Weingut und stammen aus der Sammlung von Thomas Wangler aus Ballrechten-Dottingen. Wangler ist Gründungsmitglied im Deutschen Freundeskreis der Weinetikettensammler, der seit hter des Zunzingen zeichnen Weine aus dem in Friaul in dem seit 35 Jahren existierenden Welt-Weingarten. Es entstehen hier Weine aus Reben von fünf Kontinenten und allen Weinländern der Erde. Dabei, so heißt es, wird in einem Glas Wein die ganze Seele der Welt eingefangen‘. Während der unbedarfte Betrachter über derartige Etiketten-Exemplare staunen mag, meint Thomas Wangler, dass Etiketten des Friedensweines ebenso wie die Künstleretiketten zum Bestand einer gut sortierten Sammlung einfach dazu gehören. Seine Sammlung umfasst rund 100.000 Exemplare. Zu seinen wertvollsten gehört aber wiederum eine Künstlermarke. Diese zeigt eine von Emil Noldes mystischen Bergbildern. Der passionierte Etikettensammler stöbert gern auf der Züricher Sammlerbörse nach Besonderheiten. Die Etikettenausstellung im Weinbaumuseum Schaffhausen 1997 besteht. Dieser hat im Weinmuseum Brömserberg in Rüdesheim am Rhein seinen Sitz. In Aigle wie in Zunzingen bemerkt der Betrachter die Künstler-Etiketten des Vino della Pace (des Papstweins). Sie kenn- Als Flaschensammlung präsentiert das Weinbaumuseum in Schaffhausen seine Etikettenausstellung. Unterm Dach haben diese Flaschen eine urige Bleibe gefunden und wecken auch sogleich die Lust am Weingenuss, der im Gewölbekeller möglich ist. Dank einer ansprechenden Beschreibung können die weine den einzelnen regionalen Weinbaugemeinden zugeordnet werden. Seite 41 Das älteste Weinetikett im Etikettenmuseum des Weingutes Dr. Schneider in Zunzingen (Markgräflerland) stammt aus dem Markgräflerland. Hier wurde vom Weingut ein übriggebliebenes Etikett aus einem noch älteren Bestand verwendet und einfach das Herstellungsjahr am rechten oberen Bildrand mit Tinte passend korrigiert. Das wäre nach heutigem Weinrecht undenkbar. Das Museum wurde 1983 im ehemaligen Weinbauernhaus „Krone“ eröffnet und zeigt neben wertvollen Exponaten und einem Rundgang bei den Lesearbeiten eine komplett eingerichtete Küferwerkstatt. Im Gewölbekeller dieses Hauses baute der Winzer die gekelterten Trauben zu Wein aus. Heute präsentiert sich diese Lokalität als origineller Apérokeller, welcher für Weinproben oder als Auftakt zu einem schönen Abend genutzt werden kann. ■ Die Etikettensammlung des Weinbauwww.weihnachts-sammler-boerse.com museums Schaffhausen wird auf den dazu gehörigen Flaschen präsentiert. www.sh-weinbaumuseum.ch Weitere Informationen: Deutsches Weinrecht www.deutscheweine.de www.chateauaigle.ch, www.weingut-dr-schneider.de/u.a. noch: Museum Weinstube Weinstube Apérokeller Museum für Weinkultur e. V. www.weinkulturdeidesheim.de/index.php?id=etiketten Italienisches Etikettenmuseum Einladung zur Saisoneröffnung mit Ve Sonntag , 26. April 2014, Beg inn 1 www.museo-etichetta.it/info.html, www.musan.it/Sammler und Sammler- vereine: www.oldlabels4you.com (Thomas Wangler), www.sammlernet.de/weinet/weinet00.htm, www.weinetikettensammler.de , Associazione Italiana Collezionisti Etichette del vinoVinografia Nederland, Amicale des collectionneurs d’etiquettes, www.associationnationaleoenographilie.com, www.sammeln-sammler.de/weinetiketten W i b Im Anschluss Mög lichkeit zur Einkehr in der um Wiischübling , neues Sor timent SH - Weine weils Sonnt ags ab Ende April bis Ende Okt ober n 13.30 h – 17.00 h geöffnet (Juli gesc hlossen ) Bei Anfrag e Besuche jederzeit mög lich Gruppenbetreuung schaffhaauser a schaffhauser weinbaumuseum w einbaumuseeum glänzende Botschaften Emailschilder von ca. 1900 - 1960 Sonderausstellung 2015 llau · T +41(0)52 681 16 88 · www.sh-weinbaumuseum www .ch WEIN &mehr Seite 42 E s war niemand anderer als BrillatSavarin, der dem Trüffel diesen Beinamen verschaffte. Der Pilz ist schon seit 4.000 Jahren bekannt, denn Ägypter, Griechen und Römer genossen ihn und weihten ihn der Liebesgöttin Venus. Wohl auf kalkhaltigem Boden und unter grünen oder weißen Steineichen sowie unter Haselnusssträuchern. Streng genommen ist der Pilz eine Schmarotzerpflanze ihrer Wirtspflanze und geht mit ihr eine symbiotische Beziehung ein. Früher wurden nur Frühjahr / Sommer 2015 sche Trüffelzentrum. Der Pilz trägt die pro- Reih und Glied gesetzt. Manche Trüffelanvencalische Bezeichnung ‚Rabasse.‘ Doch bauer halten in den Anlagen Schafe, die die auch in der Region von Rognes und LamAnlagen grasbesc in den Bouches-du- Rhône gibt es frei halTrüffel – die Périgord-Trüffel haben zwar ein ten, großes Renommé, stellen jedoch nur noch Trüffel Der schwarze Diamant Hubert Matt-Willmatt wegen der schwarzen Farbe und der zum Teil intensiven erdigen Geruchsnote, war der Pilz im Mittelalter nicht wohlgelitten. Erst seit den Tafelfreuden Ludwig des XIV. gilt der Pilz als Luxusprodukt, das sogar als Aphrodisiakum wirken soll…. Es ist zwar erst im Herbst Pilz- und damit auch Trüffelsaison, doch schon jetzt kann man sich über attraktive Reiseziele informieren, die bekannt für diese ausgesuchte Spezialität stehen. Mitte – Ende November (in Italien etwas früher) bis in den März hinein, geht es auf die Suche des unter der Erdoberfläche wachsenden ‚Tuber melanosporum‘ (in der Provence) oder des AlbaTrüffels (Tuber Magnatum Pico) im Piemont. Kenner bevorzugen den Trüffel in der Zeit von Mitte Januar bis Mitte Februar. Sein natürliches Vorkommen ist bevorzugt weibliche Schweine zum Aufsuchen der kulinarischen Köstlichkeit eingesetzt, denn Trüffel enthalten den Duftstoff Androstenon, den Sexualduftstoff des Ebers. Heute wird jedoch am liebsten mit Hunden gearbeitet, wobei Dackel und Griffons den besten Ruf haben, als Trüffelhunde ausgebildet werden zu können. Und noch einen Vorteil haben Hunde im Vergleich zu den Schweinen, diese stürzen sich nicht gierig auf die Knollen sondern ‚verbellen‘ ihren Fund. Da die Ausbildung zeitintensiv ist, haben ausgebildete Hunde einen enormen Marktwert. Aufmerksame Sammler achten auf die rötliche Trüffelfliege, die ihre Eier bevorzugt über den Knollen absetzt, damit dann ihre Maden sofort den direkten Weg zum Trüffel finden. Im Südosten Frankreichs liegt am Fuße des berühmten Mont Ventoux das französi- Casanova, der Trüffelhund ist tatsächlich fündig geworden – sein Herrchen gräbt eine stattliche Knolle aus… Bilder: Beate Kierey eine kleinen Anteil am französischen Trüffelmarkt. Auch im Département der Meuse / Maas gibt es im nördlichen Frankreich eine Trüffelproduktion. Über den Trüffelanbau kann man sich im Maison de la truffe in St. Paul Trois Châteaux bestens informieren. (www.maisondelatruffe.com) Trotz zahlreicher Versuche ist es bisher noch nicht gelungen, auch nicht in Baden, den Trüffel in Zuchtanlagen zu ziehen – jedoch werden kleine Eichenpflanzen mit den Pilzsporen ‚geimpft‘ und dann in hoch umzäunten und streng bewachten Anlagen in den Boden lockern und gleichzeitig düngen. Auf den Trüffelmärkten, vor allem in Carpentras werden immer am Freitagmorgen ab 9.00 Uhr Trüffel gehandelt – die intensiv riechenden ‚Goldklumpen‘ laden jedoch auch manchen Anbieter zu krummen Geschäften mit Trüffel-Laien ein… Beliebt ist dabei das Strecken der echten Trüffel mit kostengünstigeren chinesischen Trüffeln (Tuber Indicum). In der Regel kann ein Gramm Trüffel, je nach Größe und Herkunft zwischen zwei bis drei Euro kosten. Am besten ist es, man verspeist sie in einem Lokal, um ganz sicher zu sein. Kultort der Trüffel in Italien ist ganz sicher das Piemont und dort Alba, in dem die Trüffelsaison etwas früher als in Frankreich beginnt. Vor allem die hellen Trüffel mit ihrer weißen Maserung des Montferrato werden auf dem Trüffelmarkt (Fiera tartufo) gehandelt. Vor allem Nudel- und Reisgerichte werden in Italien mit fein gehobelten Trüffelspänen der rohen Trüffel geschmacklich verfeinert – während man in Frankreich eher ein klassisches Trüffel-Omelett verspeist. Tipp: Das Omelett wird noch geschmacksintensiver, wenn man die Trüffel mit den Eiern in ein geschlossenes Gefäß gibt – denn die Eier nehmen selbst durch die Schale hindurch, den typischen Geruch des Trüffels auf. ■ Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 43 ‚Le Pinard durant la Guerre 14-18‘ oder ‚Der Wein im 1. Weltkrieg‘ Hubert Matt-Willmatt m August 1914 begann der 1.Weltkrieg, dem in zahlreichen Veranstaltungen, Gedenkfeiern, Buchveröffentlichungen und Ausstellungen gedacht wird. Der Straßburger Frank Mairine hat nun einen völlig ungewöhnlichen und besonderen Weg gewählt, dieses Ereignis zu beleuchten. In zeitgenössischen Abbildungen und Schilderungen spielt die Verpflegung der Soldaten auf beiden Seiten der Front eine große Rolle und darunter auch die Versorgung der Front mit I Alkohol, wozu auf deutscher Seite vor allem Schnaps und Bier gehörte, während bei den französischen ‚poilus‘ seit Napoléons Zeiten der Wein das wichtigste Getränk war. Jedem französischen Soldaten standen zu Kriegsbeginn 1914 begonnenen Fotosammlung aber auch der Sammlung von historischen Gegenständen mit Wein- und Kriegsbezug zumindest zu einer Ausstellung im Internet führen. Historisches Schild des Weinguts Dopff Mit dem renommierten Weingut ‚Do- aus „Reichenweier“. Coravin oder das System, Flaschen zu leeren ohne sie zu entkorken… us den USA kommt seit Ende letzten Jahres eine neue Erfindung auf den Markt, die zB. in der ‚Auberge du Cheval Blanc‘ im elsässischen Westhalten schon eingesetzt wird. Mittels eines Flaschen-Aufsatzes, der an die 300 $ kostet, wird der Natur-Korken der Flasche fein durchstochen und der Wein entnommen. Mittels Argongas wird der restliche Flascheninhalt versiegelt, damit er nicht oxidiert und der Wein auch über einen längeren Zeitraum haltbar bleibt. Für den Einsatz in der Gastronomie, in der dabei auch glasweise große Gewächse angeboten werden könnten, öffnen sich damit neue Perspektiven für den Weingenuss. So schwärmt Sommelier Jérôme Koehler, der nun an die 30 offene Weine ausschenkt: „Wir können unseren Kunden Weine von sehr hoher Qualität zu einem akzeptablen Preis anbieten und haben dadurch unseren Umsatz steigern können.“ Wie auch bei anderen praktischen Erfindungen sind die Folgekosten zu beachten. Mit einer Argonpatrone kann man ca. 12 Gläser füllen, diese kostet im Einkauf an die 10 € … Mit Probeverkostungen von hochwertigen Weinen tritt das Unternehmen nun auch ■ verstärkt in Deutschland auf. A Hervé Altmeyer in der Uniform eines französischen ‚Poilu‘, die Künstlerin Isabelle Daulard, Etienne-Arnaud Dopff, der Initiator Frank Mairine, und in der feldgrauen Uniform mit Pickelhaube Herbert Theisen. Bilder: Hubert Matt-Willmatt täglich ein halber Liter, später ein ¾ Liter Wein zu. Betrunkenheit, zumal bei den langweiligen Aufenthalten im Schützengraben, zog aber eine schwere Bestrafung nach sich, da sie die Einsatzbereitschaft der Truppe in Gefahr brachte. Die Kriegsereignisse halfen in Frankreich die Überproduktion im Weinbau abzubauen – der Wein stammte vor allem aus dem Bordeaux und aus der algerischen Kolonie und hatte um die 9 % Alkohol. Frank Mairine, ausgebildeter Geograph und im elsässischen Weintourismus als ‚Weinführer’ mit recht originellen Angeboten eigener Weinführungen und Weinveranstaltungen tätig, hat in Straßburg seine ‚Republique du Weinland‘ gegründet, in der er mit viel Humor und Augenzwinkern an Weinliebhaber eigene Ausweise ausgibt und sein eigenes Geld druckt… Die Geschichte des Weins im Krieg soll durch die Fortführung seiner maine Dopff au Moulin‘ in Riquewihr und dessen Inhaber Etienne Arnaud Dopff wurde unter dem Titel ‚Les Vins du Siècle 14-18 - Pinard durant la Guerre 14-18‘ (Jahrhundertwein und Kriegswein 1418) ein besonders gestaltetes Produkt entwickelt. Das Weingut Dopff betreibt seit 13 Generationen Weinbau in Riquewihr und lieferte 1949 mit einem Riesling den ersten Wein in den neu gegründeten Europarat. Aus Tradition wird seitdem bis heute eine ‚Cuvée Europe‘ abgefüllt. Jetzt stellt das Weingut in einem DreierKarton einen Pinot blanc/Weißburgunder vor mit einem Etikett, das die deutsche Mobilmachung darstellt, einen Muscat, der die französische Mobilmachung symbolisiert und als einen ‚deutschfranzösischen Verständigungs- und Freundschaftswein‘ eben den Riesling ‚Cuvée europe‘. Die ‚frischen‘ Weine sollen das Gefühl von 1914 zum Ausdruck bringen, das von der Kriegsbegeisterung und dem Irrglauben an einen schnellen Kriegsverlauf gekennzeichnet war. Die beeindruckenden Etiketten hat die Künstlerin Isabelle Daulard aus Klingenthal angefertigt, die auch die weiteren Editionen betreuen wird. Bis 2019 soll jährlich ein Dreier-Karton zum Verkauf gebracht werden, die drei Weine kosten aktuell 35 €. Frank Mairine sucht noch ein badisches Weingut, das sich mit einem Wein an der Aktion beteiligen möchte – der Kontakt kann über die Redaktion gerne hergestellt werden. In Soultz-Wuenheim, unterhalb des Hartmannsweilerkopfes, wird von der Genossenschaft ‚ La Cave du Vieil Armand‘ ein ‚Feldpost-Paket‘ vertrieben, das eine Flasche Wein, eine kleine Schnapsflasche, eine Fleischpastete, Schokolade, ein Kartenspiel und einen Satz Postkarten enthält… ■ WEIN &mehr Seite 44 Frühjahr / Sommer 2015 Elsass Le Safran du Vi Safran, das ‚rote Gold‘ in den Weinbergen vo Hubert Matt-Willmatt Z ahlreiche Winzer haben in Baden wie im Elsass ein weiteres wirtschaftliches Standbein – aber selten ein so außergewöhnliches wie MariePaule Fessler, die Safran anbaut. Ihr Lebenspartner Frédéric Jehl betreibt auf neun ha Rebfläche das Weingut Knellwolf-Jehl. Der Sortenspiegel setzt sich aus Silvaner, Grauburgunder, Riesling und Gewürztraminer zusammen, die alle in einer heimeligen Probierstube verkostet werden können. Dort stehen aber neben den typischen Elsässer Weinflaschen auch geschmackvoll und farblich abgestimmt Gläser, Flaschen, Reagenzgläser, die entweder mit einigen wenigen, intensiv roten Fäden (1 gr) der getrockneten Blütenstempel des Krokus ‚Crocus Sativus Linnaeus‘ gefüllt sind oder in denen Safran enthalten ist, wie einem (Apfel-)Gelee, Marmeladen, Konfitüren, kleine ‚Bredele‘ / Brötchen, leckere Meringen, einer alkoholhaltigen Crème de Safran…. Wohl schon mit den Kreuzrittern kam das exotische Gewürz im Mittelalter nach Europa, wo es als Farbstoff und in der Medizin (Antidepressiva) verwendet wurde, aber vor allem Eingang in Rezepte und Kochbücher fand. In alten elsässischen Volks-Kochbüchern, wie dem ‚Le mangeur alsacien‘ (Elsässische Gerichte) fand Marie-Paule auch noch Rezepte, in denen Safran verarbeitet wurde – was darauf hindeutet, dass Safran angebaut und damals keinesfalls als teures Luxusprodukt gehandelt wurde. Denn ein Kilogramm Safranfäden kostet je nach Herkunftsland (Nordafrika, Spanien oder Kaschmirgebiet) zwischen 2.000 bis 7.000 € / kg, je nach Konditionierung bis 30.000 € / kg. Marie-Paule Fessler half vor fünf Jahren einmal einem elsässischen Safrananbauer bei der ‚Ernte‘, die nach der Weinlese stattfindet und war begeistert von der Pflanze. Die ‚Ernte‘ von Oktober bis November ist eine wahre Plackerei, denn die Krokus-Pflanzen wachsen bekanntlich nicht hoch und gepflückt werden die Blüten, die noch nicht geöffnet sind, bei jedem Wetter frühmorgens ab 06.00 Uhr. Eine Blüte enthält drei bis fünf Blütenständer. Getrocknet benötigt man ca. 45 Blütenständer, um 0,1 Gramm Safran zu erhalten, dazu müssen 150 – 200 Blumen (!) geerntet werden. Der ‚hohe‘ Preis von 30 € / Gramm echten Safrans erscheint deshalb plötzlich mehr als angemessen. Kurz nach Marie-Paules erster Ernteerfahrung wurde im Familienrat beschlossen, dass man sich ebenfalls in den Safrananbau wagen wolle, da er sich von den Pflege- und Arbeitsabläufen ideal in den Winzerbetrieb integrieren lasse. In den Niederlanden wurden 2011 für eine Summe von ca. 20.000 € eine Menge von 90.000 Knollen in der 8er-Größe eingekauft, die im Sommer und idealerweise noch vor dem 15. August gesetzt werden sollten. Auf einem vorbereiteten, sandigen und trockenen ehemaligen Spargelfeld von 60 Ar, wurden die Knollen im Abstand von 15 – 20 cm etwa 20 WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Seite 45 Vignoble - gen von Saint-Hippolyte cm tief in den Boden eingebracht. Dazu konstruierte Frédéric hinter seinen Weinbergtraktor ein Arbeitsgerät, das drei Furchen zog, die nach dem Setzen von Hand zugeschoben und mit einer Walze überrollt werden mussten. Alleine das Setzen der Krokusse benötigte zwei Tage. Doch am 13. Oktober war die Freude groß, denn die erste Blüte war zu sehen. Mit der Ernte der Blüten, deren Menge von Tag zu Tag zunimmt, setzt sich die mühsame Handarbeit fort, denn zuhause werden die roten Blütenständer umgehend mit dem Fingernagel oder einer Pinzette aus der Blüte entfernt. Dann müssen diese im wohl wichtigsten Arbeitsschritt auf einem feinen Netz verteilt und in einem dunklen Raum bei einer bestimmten Temperatur getrocknet werden. Die Farbe verändert sich dabei von einem hellen Rot hin zu einem intensiven Karminrot – doch gleichzeitig verlieren die Fäden 4/5 ihres ursprünglichen Gewichts…. Doch dafür durchzieht während der Ernte- und Reifephase lange ein karamellartiger Duft das Haus. Die Pflanze gedeiht im gemäßigten, trockenen Klima des Elsass sehr gut, benötigt keinerlei Pflanzenschutzmittel, da sie keine Schädlinge hat – die einzigen, denen die Knollen munden, sind die Wühlmäuse. Einen starken Frost mit um die – 10° C, wie im Winter 2012/2013, vertragen die Knollen auch nicht so gut. Ein ernsthafteres Problem echter Safrananbauer sind die Fälschungen, die mit rotgefärbten und täuschend ähnlichen Maisfäden oder als nicht näher identifizierbares Puder auf den Markt gelangen. Safran wurde als Farbstoff und auch in der Medizin verwendet, doch seine Reputation erhält Safran als exotisches Gewürz, das vielfältige Geschmacksnuancen zum Tragen bringt. Marie-Paule verfügt über sehr gute Rezepte, die sie alle selbst ausprobiert hat und die zusammen mit einer abgewogenen Dosis Safran angeboten werden. Vor allem hat sie wichtige Tipps zur Zubereitung. Wer weiß schon, dass man Safran 24 Stunden vor der Verwendung in kaltes Wasser oder Milch einlegen (oder sechs Stunden vorher in lauwarmes Wasser) und erst 10 bis 15 Minuten vor Kochende ins Gericht einbringen soll? Forscher um Prof. Dr. Peter Beyer vom Institut für Biologie II der Uni Freiburg haben jüngst in Kooperation mit spanischen, italienischen und saudi-arabischen Instituten ein Schlüsselenzym (CCD2) des Safrans entdeckt, das dem „edlen Gewürz Farbe und Geschmack verleiht“. Bisher ist es nicht gelungen, „die Inhaltsstoffe der Krokusse zu synthetisieren“, ab jetzt könnte Safran(al) biotechnologisch reproduziert werden. Das war allerdings nicht das Ziel der Forscher, denn „das natürliche Gewürz (sei) zu komplex“. Bleibt also immer noch genug Arbeit für Marie-Paule und für uns das Vergnügen eines Spargel-Risottos mit echtem elsässischem Safran. (Le Safran du Vignoble, 34, route du Vin, F – 68590 Sainte-Hippolyte, www.lesafranduvignoble.fr) ■ Bilder: Fabienne Fessler Seite 46 WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Schmuck aus Weinstein Die Freiburger Goldschmiedin Nicol Kaemmerer schafft ein Weinstein-Unikat Beate Kierey Runde auch gerne ein Glas Wein.“ Nicol Kaemmerer bearbeitet und gestaltet Edle- und Buntmetalle, Edelsteine, Holz, Papier und andere Materialien oder arbeitet persönliche Andenken um. Bild: Achim Müller s begann damit, dass mir eine befreundete Weinkennerin und -liebhaberin ein Stück Weinstein aus einem alten SpätburgunderWeinfass und einen getrockneten Abschnitt einer Weinranke ins Atelier brachte und fragte, ob ich das zu einem Schmuckobjekt verarbeiten könne. Sie war begeistert von diesem Weinstein, den sie von ihrem Besuch eines Winzers im Elsass mitgebracht hatte“, erzählt die Diplom-Designerin (FH) Nicol Kaemmerer. Seit über 20 Jahren arbeitet die Gestalterin selbständig in ihrem Beruf und hat darin ihre besonderen gestalterischen und handwerklichen Fähigkeiten entwickelt. „Da ich es liebe, kostbare Fundstücke neu zu verarbeiten, um damit meiner persönlichen Wahrnehmung von Natur Ausdruck zu verleihen, dabei der Geschichte von Menschen und ihren Traditionen nachzuspüren, hat mich dieser Auftrag gleich sehr angesprochen. Da ist Kultur, Natur und viel Handarbeit drin, also ein wunderbares Thema – zudem trinke ich in geselliger „E behältern arbeitet oder Holzfässer nur über einen bestimmten Zeitraum belegt, nicht, oder nur noch ganz selten anzutreffen. Das wiederum macht ihn dann auch zu einer Kostbarkeit. Waren in den 50er Jahren die Weinkeller noch voller Holzfässer „richtet sich der Fokus der Weinbranche in den 60er bis 80er Jahren eher auf eine rationelle Arbeitsweise und weniger auf die Qualität“, schreibt Klaus Briegel, in ‚Der Deutsche Wein‘ (14.6.2013, Nr.12). Die (alten) Holzfässer trockneten aus und man erhielt Weine mit Fassgeschmack. „Ein Holzfass soll den Wein aufwerten, einen ‚Großen Wein‘ ‚größer‘ machen und über Generationen halten“, so Briegel, „Ein Holzfass hat ein Gedächtnis, es quittiert jeden Fehler des Kellermeisters mit fremdartigen Tönen und unharmonischen Weinen.“ Aus diesem Grund wurden die Weinfässer über Generationen hindurch nach jeder Belegung von Weinstein gereinigt, indem man sie mit frischem fließendem Wasser ausgebürstet hat. In manchen Weibaubetrieben dienen sie als repräsentative Schaustücke – in anderen wird ihr ‚innerer‘ Wert wieder entdeckt. Weinstein ist der beste Beweis für die Qualität eines Weins. Nur Weine, die neben ihrer vollreifen Güte einen hohen Säure-Anteil enthielten, können Weinstein ausbilden. Weinstein – ein Stein, der keiner ist Weinstein ist, genau genommen, kein Stein, sondern ein Salz. Es handelt sich um das Calcium- oder Kaliumsalz der Weinsäure, das bei der Lagerung sichtbar auskristallisiert. Die Rebe nimmt Mineralstoffe aus dem Boden auf, die sich im Wein in Form von Salzen wiederfinden lassen. Treffen die Mineralien wie Calcium und Kalium auf Weinsäure, entsteht der Weinstein. Je länger die Trauben am Stock reifen, desto mehr Mineralstoffe gehen in die Beeren über. Diese setzten sich über Jahrzehnte (bei einer Dauer von bis zu 25 Jahren) an der Innenwand eines Weinfasses ab und kristallisieren dort aus. Dieses langsame „Wachsen“ macht den Weinstein stabil gegen Feuchtigkeit. Da der Weinstein also in Wasser schwer löslich ist, setzt er sich an den Fasswänden von Holzfässern und, je nach Art der Lagerung, am Boden oder am Korken von Weinflaschen ab. Gelangt er in das Weinglas, spüren wir ihn mitunter auf der Zunge, wo er sich wie grober Sand anfühlt und etwas säuerlich schmeckt. „In seinem Aussehen und seiner gewachsenen Struktur erinnert mich der Weinstein an eine Sandrose, er ist aber vom Material her ganz anders aufgebaut. Beim Schleifen Der Sinn für das Detail, des Steins nahm ich erfreut den Geruch für das Schöne im Kleinen von Wein war. Im Arbeitsprozess wurde mir „Das Schmuckobjekt habe ich nach der der Weinstein immer sympathischer, weil Bearbeitung der einzelnen Elemente wie er gut zu bearbeiten ist“, meint Nicol Ka- eine Collage zusammengefügt: Weinstein emmerer. – Rebholz – Gold, daraus wurde dann ein harmonisches, neues Ganzes, das ich speEin Schmuckobjekt als ziell für die Kundin angefertigt habe“, beProjektionsfläche schreibt Nicol Kaemmerer das entstandefür Wein und Genuss ne Collier. Da sich der Weinstein nur an den atmen- Am Ende ist aus einem Weinstein, der den Wänden des Holzfasses als Mineral sich über Jahrzehnte im Dunkel eines Eiverfestigt, ist er durch die heutige Bewirt- chenfasses bildete, einer Rebenranke, die schaftung im Weinkeller, die mit Edelstahl- in ihren aufwärts kreisenden Bewegungen Ein Stück Weinstein aus einem alten Spätburgunderfass. Weinstein, Rebranken und Gold finden im künstlerischen Prozess zueinander. Ein Weinstein-Unikat ist entstanden Bilder: Nicol Kaemmerer. immer nach Halt sucht und durch das Gold als verbindendem Element, das mit seiner Beständigkeit gegen alle Verwitterung steht und strahlend wie die Sonne ist, ein künstlerisches Stück mit einer neuen Lebendigkeit entstanden. „Man kann so viel von der Natur abschauen; die Dinge brauchen, wie ein guter Wein, eben ihre Zeit. Ich lebe mit den Dingen, verwandle sie und erlebe dies als sehr beglückend. Der Winzer lebt mit seinen Reben und dem Wein, den man dann genießen kann – ich lebe mit meinen Materialien, die zu Schmuck geworden, den Menschen ebenfalls Freude bringen...“ Nicol Kaemmerer, Objekte – Lampen – Schmuck, Klarastraße 54, 79106 Freiburg/Stühlinger, Tel. 0761 – 70 79 193, [email protected], www.nicol-kaemmerer.de. Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 15.00 bis 18.00 Uhr, Mittwoch und Samstag 10.00 bis 14.00 Uhr und gerne nach Vereinbarung. ■ Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 47 Von Bacchus bis Bach Wein und Kunst gesellt sich gern 1 Kornelia Stinn N ein, mit „Bach“ ist an dieser Stelle nicht der Musiker Johann Sebastian gemeint. Bach – Elvira Bach - ist weiblich, wild und auch dem Wein zugetan. Diese Eigenschaften zeigen jedenfalls ihre farb-explosiven Bilder. Ihr Anknüpfungspunkt ist der Wein. Um die Darstellung von Wein und Trauben in der Kunst, vor allem der Malerei, soll es im Folgenden gehen. Von Bacchus bis Bach gibt eine Zeitspanne vor, in der die Welt rund um die Rebe gebührend von der Kunst gefeiert wird. Im Lichte der sakralen Kunst genauso wie etwa unter sozialkritischen Blicken zeitgenössischer Maler. Vom Wein in der Kunst führt noch ein abschließender Blick zur Kunst, die dort stattfindet, wo Wein wächst bzw. verarbeitet wird – also zur Kunst in den Weingütern. Denn: Wein und Kunst gesellt sich gern. Die Aussage gilt in beide Richtungen. 2 3 4 3 WEIN &mehr Seite 48 Frühjahr / Sommer 2015 5 6 Reisen Mit Heinrich Oestreicher • Hauptstraße 24 • 79348 Freiamt • Tel. 07645-424 • Fax -8869 B u s r e i s e n 2015 Weitere Reisen unter www.oestreicher-reisen.de Termin: 02.07.-05.07. 07.07.-11.07. 14.07.-17.07. 19.07.-21.07. 23.07.-27.07. 28.07.-02.08. 04.08.-08.08. 09.08.-12.08. 14.08.-18.08. 16.08.-22.08. 23.08.-27.08. 29.08.-05.09. 29.08.-13.09. 04.09.-07.09. 06.09.-13.09. 06.09.-13.09. 13.09.-17.09. 15.09.-22.09. 26.09.-30.09. 27.09.-01.10. Tage Reiseziele 4 Lüneburger Heide, Hameln & Steinhuder Meer Sagenumwobener Rattenfänger und „Natur pur“ 5 Wien (er) leben Sachertorte, Wiener Melange, Sissi….u.v.m. 4 Das Schweizer Rhone-Tal Zermatt, Chamonix und Mont Blanc Express 3 EXPO Mailand 2015 Mit 2-Tages-Ticket zur Weltausstellung 5 Bad Ischl „Des Kaisers neue Gärten“, mit Besuch der Österreichischen Landesgartenschau 6 Leuchtende Farben der Provence eine der schönsten Regionen Frankreichs 5 Holländische Impressionen mit Amsterdam, Rotterdam und Ijsselmeerrundfahrt 4 „Leipzig begeistert“ Neuseenlandtour, Sektk. Rotkäppchen 5 Bergsommer im Zillertal mit Jubiläumsfest „10 Jahre Rita & Andreas“ 7 Inselhüpfen in der Nordsee genießen Sie Sylt, Föhr, Hallig Hooge, Amrum 5 Berge und Wein in Südtirol Dolomiten und Südtiroler Weinstraße 8 Sommertage im Herzen der Kitzbüheler Alpen Wildschönau mit Wilder Kaiser und Kufstein u.v.m. 8 Urlaubs- und Wanderwoche in Tirol Sie haben eine Auswahl zwischen drei Hotels 4 Burgund- Rendez-vous der guten Küche Genuß verbunden mit einer vielfältigen Landschaft 8 Sommertage im Herzen der Kitzbüheler Alpen Wildschönau mit Wilder Kaiser und Kufstein u.v.m. 8 Urlaubs-und Wanderwoche in Tirol Sie haben eine Auswahl zwischen drei Hotels 5 Bezaubernder Iseosee Fest der Blumen von Monte Isola 8 England & Wales eine bestechende Mischung Südenglands unberührte Natur wartet auf Sie 5 Venedig- die Lagunenstadt Lassen Sie sich von Venedigs Charme verzaubern 5 Törggelen in Tirol Essen, Trinken, Musik + Tiroler Lebensfreude DZ/HP 358.- DZ/HP DZ/HP 534.443.- DZ/HP DZ/HP 338.466.- DZ/HP 728.- DZ/HP 549.- DZ/HP DZ/HP 366.464.- DZ/HP 756.- DZ/HP 444.- DZ/HP 749.- DZ/HP DZ/HP ab 619.456.- DZ/HP 749.- DZ/HP DZ/HP ab 619.477.958. 469.- DZ/HP 493.- DZ/HP DZ/HP B u s - T a g e s r e i s e n 2015 unter www.oestreicher-reisen.de Info/Buchung Mo.- Fr. 8.30-12.00+13.30-17.30 Tel. 07645-913457 oder 07645-424 Geschenk-Tipp: Ein "R e i s e g u t s c h e i n DER STADT SCHOPFHEIM „Witwe Bolte & Co. – 150 Jahre 15.03.2015 - 07.06.2015 Max und Moritz“ „Vom Zauber der alten Zeit“ Das Großherzogtum Baden und seine Spuren in Schopfheim 14.06.2015 - 27.09.2015 Mi 14 – 17 Uhr · Sa 10 – 17 Uhr · So 11 – 17 Uhr · · Wallstraße 10 79650 Schopfheim Telefon: 0 76 22/6 37 50 Der Weingott Dionysos / Bacchus als Vertreter der Moderne. Picassos „Baccanale“, ist im Original im Museum von Darstellungen von Wein und Trauben las- Mouton zu betrachten. sen sich weit zurückverfolgen. Bereits um 1400 vor Chr. spielen Weintrauben in der Wein in der sakralen Kunst Malerei und Architektur des alten Ägypten eine Rolle. Vielfältige Bildgebungen aber Für Wein- und Rebendarstellungen im erfuhren die griechischen Mythen um den sakralen Bereich gibt es vielerlei BeispieWeingott Dionysos, der den Beinamen le und Deutungsmöglichkeiten. Die DarBakchos trug. Dessen ins lateinische stellung von Wein und Reben in Kirchen übersetzte Name „Bacchus“ fand seine ist sinnbildlich gemeint und bezieht sich Entsprechung als Bezeichnung des Wein- häufig auf ein Bibelwort aus dem Johangottes im italienischen Kulturkreis. Dio- nes-Evangelium. Darin sagt Jesus zu seinysos wird oft mit Weinlaub bekränzt im nen Jüngern: „Ich bin der wahre WeinTriumph-Zug mit anderen Gestalten auf stock und mein Vater ist der Winzer“ und Sarkophagen dargestellt. Um 500 v.Chr. „Ich bin der Weinstock, ihr seid daran die entstanden zahlreiche Amphoren (Vasen), Reben“ (Joh. 15). Als besonders anauf denen Bildergeschichten vom aus- schauliches Beispiel für die üppige Ausschweifenden weinseligen Leben des Dio- gestaltung einer Kirche mit dem Motiv der nysos und seiner Begleiter erzählt werden. Weinranken gilt die Pfarrkirche St. LauAuch bei Ausgrabungen wie beispielswei- rentius in Egern am Tegernsee. Der Kirse in Pafos auf Zypern oder Gamzigrad in chenraum erfuhr seine barocke StuckieSerbien wurden Fußbodenmosaike mit rung 1671/72 durch Schlierseer Stuckaderartigen Szenen freigelegt. Die Darstel- teure. Auch die Verwandlung von Wein in lungen rund um das Mythos Dionysos oder „das Blut Christi“ ist bildlich dargestellt Bacchus, haben in der Kunst auch später in Abendmahl-Fresken sowie allegorisch immer wieder ihren Platz. Dabei reichen in dem Motiv „Christus in der Kelter“. diese vom trinkenden Bacchusknaben Dieses Motiv, das bereits im 12. Jahrhun(Guido Reni, um 1623) bis hin zum „Bac- dert auftauchte, gibt es in vielen Varianchant“ (1913, Lovis Corinth). Die „alten ten. Es zeigt Christus, wie er oben in einer Meister“ wie Tizian , da Vinci oder Michel- Weinpresse steht und arbeitet. Der Wein, angelo greifen sie ebenso auf wie Picasso der aus der Presse herauskommt, läuft in WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Seite 49 7 9 8 einen Kelch. Auf diese Weise wird zu- Die Entdeckung der Lichtdarstellung gleich das Leiden Christi symbolisiert, der einerseits in der Kelter arbeitet, aber an- Im 17. Jahrhundert rückt die Bedeutung dererseits selbst ‚hindurchgepresst‘ wird. der Natur in den Mittelpunkt menschli- 10 geradezu perfekt, wo die Darstellung von Bild als „Monatsbild für den September“ Licht ins Bild einzieht. Genutzt wird die um 1516/ 1525. Im Gegensatz zu Dionyauf diese Weise entstehende intime at- sos-Bildern und Skulpturen, die den mosphärische Wirkung eines FrüchteWein-Arrangements auch gern für Bacchus-Darstellungen. Die Darstellung des Triumph-Zuges des Bacchus als Kind auf einem Panther, geht auf antike Sarkophag-Reliefs zurück, wobei der Maler Anthonis van Dyck zugleich von Tizians "Bacchus und Ariadne" (London, National Gallery) angeregt wurde. Ein eher ungewöhnliches Beispiel für die Komposition eines Stilllebens mit Tieren ist das um 1685 entstandene Ölbild „Stillleben mit Blumen, Früchten und Äffchen“. Maler ist der Holländer David de Coninck, von dem selten Bilder in Ausstellungen oder Sammlungen zu entdecken sind. Der Wein in szenischen Darstellungen mit Menschen In dem Falle sind die Trauben das Symbol für Christus. Die Weintraube begegnet dem Betrachter auch im Motiv der christlichen Traubenmadonnen, wie in einem Bild des Malers Lukas Cranach d. Ä. (1472-1553), in dem sie als Symbol des Kindersegens und der Mütterlichkeit angesehen wird. chen Denkens. In der Kunst wird Geschmack erlebbar gemacht. Makellose Früchte, das Gemüse werden optisch reizvoll nahe gebracht, sodass sie das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Zusammen mit einem Glas Wein erscheint das genussvolle Arrangement eines Stilllebens von dem Augenblick an Immer wieder steht die Arbeit in den Reben oder im Weinkeller im Mittelpunkt von künstlerischen Darstellungen. Beispiele hierfür geben etwa Max Slevogt (Neukastell, 1922) oder Raoul Dufy (Les Vendanges, 1940). Eine seltene Form der Präsentation ist das Bild von Hans Wertinger (Tel. 07667 / 832 - 160/61 und 7089) Mitglied im Verein (1465 – 1533). Es zeigt eine WeinleseMuseums- Pass- Musées und Kelter-Szene. Verwendung fand das Seite 50 WEIN &mehr 11 Frühjahr / Sommer 2015 Bildlegenden Alle Fotos wurden kostenfrei zur Verfügung gestellt bzw. sind zur Veröffentlichung genehmigte eigene Fotos. Die Angaben der Bildquelle wurden von Museen usw. eigens für diesen Artikel zur Verfügung gestellt. 1. Dionisos bei einer Heldentat Ausschnitt Serbien Gamzigrad Ausgrabung 4. Jhrd. Palast des Galerius Foto: Kornelia Stinn Weingenuss bis hin zur Ektase als geselligen Akt feiern, verankern szenische Darstellungen mit Menschen die Wirkung des Weines auch kritisch pointiert. Eine Szene, wo Wein die Sinne verwirren und leichtes Spiel begünstigen soll, stellt beispielsweise der Holländer Jan Olis (1610–1676) um 1630 in seinem Bild „Offizier und Mädchen beim Wein“ dar. Emil Nolde (1867-1956) zeigt 1911 in seinem Werk „Am Weintisch“ die Einsamkeit des Einzelnen inmitten der Betriebsamkeit eines Lokals in der Großstadt Berlin. Er gibt den Eindruck der Entfremdung wieder, den viele seiner Kollegen in der Zeit industriellen Umbruchs empfanden. Geradezu karikaturistisch wirkt demgegenüber „Moribundus“ von Paul Klee. Er nutzt Wein als letzte Stärkung auf dem Sterbebett… Wein in der Kunst heute Dankbar mag die Kunst dem Wein sein, denn sowohl die Traube, die Flüssigkeit als auch das verkaufsfertig abgefüllte Endprodukt gibt so Einiges her, was die Künstler-Fantasie anregt. Joseph Beuys (1921-1986) setzte 1982 seine „Weinflasche“ groß ins Bild und Hermann Nitsch (*1938) arrangierte 1998 in seinem „Schüttelbild“ ganz einfach rote Farbe, um die Mythologie von Blut und Wein zu symbolisieren. Fabrizio Plessis (*1940) ersann 1996 eine Video-Installation in Kreuzform mit einem virtuellen ‚Weinfall‘ hinter einem Bassin voller Rotwein! Und 6. Moribundus 1919 Paul Klee Sammlung Rosengart, Foto Sammlung Rosengart 7. Wein-Etikett von 1909 wer seine Lachmuskeln anregen will, beWein-Etikettenmuseum trachtet vergnügliche Wein-Karikaturen 2. Triumphzug des Bacchuskindes Dr. Schneider Zunzingen Anthonis van Dyck / Jan Roos von Tomi Ungerer oder Peter Gaymann … Foto: Winfried Stinn um 1626, Doch längst hat das Thema „Wein“ die Betty und David M. Koetser-Stiftung 8. Wein-Karikatur Domäne der Männer verlassen. FarbenSammlung Kunsthaus Zürich froh und selbstbewusst investieren sich aus dem Buch: „Weinlese“ Foto: Kunsthaus Zürich gerne auch kreative Frauen. Die Malerin Mosaik-Verlag Marion Kneffel gehört dazu mit einer sehr Peter Gaymann farbenfrohen Traubenkomposition. Lisa 3. Weinlese und -kelter Foto: Gaymann Monatsbild für den September Kölbl-Thiel zeigt, wie gut Wein und weibum 1516/ 1525 liche Schwatzhaftigkeit zueinander pas9. Katerstimmung 2006 Hans Wertinger (1465/1470–1533) sen und den ‚Kater der Kindheit‘ bezwingt Elvira Bach Kunstmuseum Basel Elvira Bach in genussvoller Weinseligkeit. Foto: Winfried Stinn Foto: Kunstmuseum Basel Kunst im Weingut 10. Wein Probe 4. Stilleben mit Blumen, Früchten 2014 Lisa Kölbl-Thiele und Äffchen Wer zugleich Wein und Kunst liebt, verFoto: privat um 1685, David de Coninck bindet beides gern unter einem Dach. EiBetty und David M. Koetser-Stiftung 11. Kunst beim Winzer ne Künstler-Werkstatt im Weingut BerSammlung Kunsthaus Zürich cher-Schmidt betreibt Beate Wiedemann Weingut Bercher-Schmidt Foto: Kunsthaus Zürich in Vogtsburg-Oberrotweil am Kaiserstuhl. Malatelier von Beate Wiedemann Sie malt ihre Weinetiketten selber und so mit Malkursen vieles mehr. Ihr Können vermittelt sie in 5. Offizier und Mädchen beim Wein Hier: Saft-Etikett mit 1630/ 1640, Jan Olis Kursen. Der Winzerhof Ebringen im MarkSmaragdeidechse Kunstmuseum Basel gräflerland zeigt wechselnde AusstellunBeate Wiedemann Foto: Kunstmuseum Basel gen unterschiedlicher Künstler in seinen Räumen. Indes finden im Veranstaltungsraum des Weingutes von Andreas Dilger Theater- und Musikdarbietungen statt mitten in Freiburg, flankiert von erlesenen Piwis. Doch dies ist nur eine kleine Aus- Für die gute Kooperation und Unterstützung mit Bildmaterial bedankt sich die Auwahl von Weingütern mit einem Faible für torin bei den zuständigen Mitarbeitern des Basler Kunstmuseums, des Kunsthaus Kunst. Hier reicht der Stoff für mehr… So Zürich, des Museums Sammlung Rosengart in Luzern, des Wein-Etiketten-Muzeigt sich „Wein in der Kunst“ durch die seum Dr. Schneider, der Kunsthalle Messmer, sowie den im Text erwähnten KünstJahrhunderte als spannendes Thema und lern und Winzern. Literaturtipp: Meinrad Maria Grewenig „Mysterium Wein“, Verlag auch „Kunst im Weingut“ beschreitet Gerd Hatje, 1996 Buch zur Ausstellung „Die Götter, der Wein und die Kunst“, Hivielfältige Wege. ■ storischen Museum der Pfalz, Speyer WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Seite 51 Tuniberg Strauße geöffnet Täglich Weinprobe Weinverkauf 8 - 18.30 Uhr vom 29. März bis 10. Mai 2015 tägl. ab 17 Uhr, Samstag Ruhetag. Sonn- und Feiertag ab 16 Uhr Reservierung möglich Breisgau Öko-Wein u. Sektgut Gretzmeier Wolfshöhle 3 • 79291 Merdingen www.gretzmeier.de Tel. 07668/94230 Wir haben wieder für Sie ab 20. März bis 25. Oktober 2015 geöffnet und freuen uns auf Ihren Besuch! Vom 6. März bis 29. November geöffnet ahre 30 J 14.05. jeweils mit Live Musik Hauseigenen Schlachtung mit Holzofenbrot Am Wochenende abwechselnd warme Tellergerichte Spezialitäten Schlachtplatte und Spanferkel Mo. Ruhetag • Di. - Fr. ab 17 Uhr • Sa. ab 16 Uhr • Sonn- und Feiertags ab 11 Uhr Talstraße 115 • 79286 Glottertal • Telefon: 07684-316 • www.haberstroh-glottertal.de WEIN &mehr Seite 52 Frühjahr / Sommer 2015 Kaiserstuhl Geöffnet vom 10. April bis 5. Juli Di – Fr 17 – 24 Uhr Samstag 16 – 24 Uhr So/Feiertage 12 – 24 Uhr SPEZIALITÄTEN: Käsespätzle und frische Salate ganzj. Weinverkauf WEINGUT SCHUMACHER KAPELLENSTR. 50 • D-79353 BAHLINGEN TEL. 0 76 63-18 12 • www.weingut-schumacher.de 79232 March-Buchheim | Weberstr. 53 Tel. 07665.4439 | www.schill-hof.de Öffnungszeiten Strauße 2015 5. März - 20. Dezember Donnerstag, Freitag, Samstag ab 17.00 Uhr Sonntag und an Feiertagen ab 14.00 Uhr Kaiserstühler Spezialitäten, und hausgemachter Flammkuchen mit selbst erzeugten Weinen genießen Öffnungszeiten: Gutsschenke April bis Oktober • Weingut täglich geöffnet vom 02.04. - 07.06.2015 und 17.09. - 01.11.2015 WA L D E C K H O F Wurst-Fleisch-Spargel-Erdbeeren WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Seite 53 Markgräflerland 30 Jahre 1985-2015 Jeden ersten Sonntag im Monat Winzerfrühstück von 9 – 12 Uhr Events: 30.04.15 10.05.15 16./17.05.15 20.06.15 18.10.15 21./22.11.15 05.12.15 Tanz in den Mai Verwöhn Frühstück zum Muttertag Wein Jahrgangspräsentation 11 – 18 Uhr Country Nacht Hoffest 30 Jahre Zimmermann Weihnachtsfest Nikolausparty Weingut | Weinschenke Täglich Weinverkauf! www.zimmermann-wein.de HEITERSHEIM-GALLENWEILER Familie Bürgelin 79423 Heitersheim-Gallenweiler Schmidhofener Str. 2, Tel. 0 76 33 / 8 18 33 Einkaufen auf dem Bauernhof: Di 9 – 12, Fr 8 – 18 Uhr. Öffnungszeiten Weinschenke 13.02. - 31.03.2015 Do – So 01.04. – 01.11.2015 täglich 05.11. – 20.12.2015 Do – So Mo – Fr ab 15.00 Uhr Sa, So und Feiertag ab 12.00 Uhr Weine und Schnäpse aus eigenem Anbau Spezialitäten: Rumpsteak, Schnitzel, Brägele, Bratwürste, Tellergallert. Zur Saison: Spargel, Feldsalat, Zwiebelkuchen, Neuer Wein Auf dem Schliengener Berg I 79418 Schliengen I Tel: 07635 – 665 I [email protected] Alle Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung 29. 18. August bis 16. 2012 Februar bisDezember 26. Juli 2015 Mi SoSo + Fei. ab ab 12 Uhr, Mo +Mo Di Ruhetag Mi–-Sa Saab ab1616Uhr, Uhr, + Fei. 12 Uhr, + Di Ruhetag www.belchenblickstrausse.de Geöffnet von 14. März bis 21. Juni Öffnungszeiten: Sonn- und Feiertage ab 11 Uhr Mittwoch - Samstag ab 17 Uhr - Montag + Dienstag Ruhetag - Spargelgerichte | Sa. + So wechselnde Gerichte Fünfgelds Straußi Winzerstube Lindenplatz 9 · 79423 Heitersheim Tel. 07634-3163 · Fax 07634-552242 www.weingut-fuenfgeld.de Unsere hausgemache Spezialität: Flammenkuchen Flammenkuchen in köstlichen Varianten und vieles mehr Eigene Qualitätsund Prädikatsweine Geöffnet: Geöffnet: 23. August bis 2. November 08 14. Mai bis 12. Juli 2015 Öffnungszeiten: Öffnungszeiten: Mo/Do/Fr/Sa ab 17.00 tägl. ab 17.00 Uhr Uhr Sonntag UhrUhr So.-/Fei.abab15.00 15.00 Feiertag ab 12.00 Uhr Di/Mi Ruhetag Di + Mi Ruhetag Hofterrasse Hofterrasse zumTeil Teil überdacht zum überdach t Auf Ihren Besuch freut sich Fam. Gerhard Fünfgeld WEIN &mehr Seite 54 Frühjahr / Sommer 2015 Verfü h Im Korn Die Rebberge der Tsiakkas Winery liegen auf einer Höhe von 1100 m ü. M. im Troodos Gebirge. Bild: Bernhard Furler Paphos Weine GmbH K ultur und Küche von Zypern spiegeln die Machthaber der Insel im Laufe der Jahrhunderte wider. Das zeigt ein kulinarisches Reise-Koch-Buch mit dem Titel ‚Verführerisches Zypern‘. Die Frankfurter Herausgeberin Marianne Salentin-Träger und ihr Kreativ-Team gewannen mit dem Buch zunächst den Award 2015 der weltgrößten Reisemesse ITB (Internationale Tourismus Börse) und gleich anschließend den Gourmand World Cookbook Award 2015 in den Kategorien: „Bestes Design“ und „Bestes Reisekochbuch“. Die Insel macht damit Furore auf der Shortlist für den Gourmand „Best in the world“ Awards, der am 9. Juni 2015 in Yantai, China vergeben wird. Der Wein auf der Insel der Götter Wein ist das Getränk der Götter. Auf Zypern beweisen das zahlreiche Mosaiken, die in der alten Hafenstadt Paphos ausgegraben wurden. Wundert’s da, dass es auf dieser Insel seit über 6000 Jahren auch einen ganz besonderen Wein gibt, der bis heute nach alter Tradition hergestellt wird? Süß ist er, der Commandaria, süß wie das Paradies. Dabei müssen seine Reben sehr genügsam überleben, was sie mit anderen Reben köstlicher Tropfen gemein haben… Wer im Oktober von Larnaka aus an der Küste entlang in Richtung der Weindörfer am Fuße des Troodos Gebirges fährt, erkennt schnell, wie trocken der Boden ist. ")* +,-. !" !" #$% &% % ' (' Es kommt häufig vor, dass zwischen April und Oktober kein Tropfen Regen fällt. Jenseits des türkisblau funkelnden Meeres und der Strände schließen sich ausgedörrte, karge Ebenen an. Später säumen Kaktusfeigen, Bananen, Johannesbrot-und Olivenbäume den Weg. Im Dorfmuseum von Steni zeigt die ehemalige Lehrerin Anastasia einen mannshohen, unten angespitzten Holzstamm, der oben in einer Art Astgabel mündet. Dies ist das Arbeitsgerät, mit dem die Löcher zum Anpflanzen der Reben in den verkrusteten Kalkboden gestoßen werden. Ende Oktober sind die neuen Trauben bereits geerntet. Scheinbar wild wuchert bei Tochna direkt an der Straße ein Knäuel kleiner Bäumchen aus der krustigen Erde am Hang heraus. Herrlich süß schmecken die Trauben des Mavro, die daran wie verirrt herumhängen. Die roten Mavro-Trauben und der weiße Xynisteri werden auch für den Commandaria verwendet. Das ist jener legendäre süße Wein aus Zypern, von dem schon im Mittelalter die Adligen an europäischen Fürstenhöfen schwärmten. Bei einer Führung im Weinmuseum von Erimi ist zu erfahren, dass auf Zypern bereits vor 6500 Jahren süßer Wein hergestellt worden sei. Dieser gilt als Vorgänger des noch heute produzierten Commandaria und soll der erste Wein sein, der überhaupt im Mittelmeerraum produziert wurde. Die Bezeichnung „Commandaria“ geht auf die Tempelritter zurück. Sie gehören zu den zahlreichen Eroberern der Mittelmeer- insel, die bis heute nicht zur Ruhe kommt. „Koumandaria“ heißt bis heute diese Region am Südhang des Troodos Gebirges. Hier gedeihen die Reben für den süßen Göttertrunk in 500 bis 900 Metern Höhe auf steinigem, kargem Untergrund. Sie dürfen nicht bewässert werden. Apropos Göttertrunk: In Paphos stieß 1962 ein Bauer beim Umgraben seines Feldes auf alte römische Mosaiken. Diese stellten sich als Fußbodenmosaike von ehemaligen Villen heraus. In einem dieser Gebäude spielen die alten Mythen um den Weingott Dionysos eine große Rolle. Ob Verbindungen zum Commandaria bestehen, ist nicht überliefert. Dieser ist ein schwerer, süßer Wein, der geschmacklich dem Portwein ähnelt und wahrscheinlich von hier aus auch nach Madeira gelangte. Um den überreif geernteten Trauben so viel Süße wie möglich abzugewinnen, werden sie mehrere Tage direkt an den Reben, auf dem Boden und manchmal sogar auch auf den Hausdächern liegend getrocknet. Danach erst werden sie gepresst. Schließlich wird der süße Most mit reinem Alkohol auf 15-20 % Vol aufgespritet und erhält dann seine charakteristischen Aromen. Erst im darauffolgenden Frühjahr gelangt der Most in Eichenfässer. Dort reift er unter Verschnitt mehrerer Jahrgänge nicht selten bis zu zehn Jahre lang. In manchen Rezepturen werden noch Kräuter hinzugefügt. Das Kloster Kykko ist für seinen besonders feinen Commandaria bekannt. Diesen zu produzieren, haben nur 14 Orte auf Zypern das Recht. Neben den zahlreichen Sorten wie Ofthalmo, Cabernet Franc, Merlot, Shiraz, Carignan Mataro und Grenache treten der trockene rote Mavro, der weiße Xynisterie und der gehaltvolle Maratheftiko hervor. Die Böden, auf denen sie gedeihen, sind vulkanischen Ursprungs, kalkhaltig, auch Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 55 ü hrerisches Zypern Im Garten Eden auf der Insel der Götter Kornelia Stinn Löss, Kreide, Merkel oder Schiefer in unterschiedlichster Prägung. Die Reben wachsen ungepfropft – eine Reise nach Zypern hat die Reblaus bisher gescheut. Mehr als 15 autochthone Rebsorten gedeihen auf Zypern bis auf 1.500 Höhenmeter. In den Regionen Limassol und Paphos gibt es inzwischen, neben den vier industriell produzierenden Weinbetrieben, Vom Strand aus erkennt man auf der gegenüber liegenden Seite die alte Hafen- zahlreiche Dorfgenossenschaften und pristadt Paphos. Bild: Kornelia Stinn vate Winzer. Auf sechs unterschiedlichen Wein-Routen kann man sie entdecken. Und dort sowie in mancher Taverne außergewöhnliche Weine beim Essen und manchmal auch dem Klang einer Bozouki genießen. Wein, Musik und gutes Essen wird auch schon gepriesen in den Mosaiken von Paphos. Ein instrumentaler Wettbewerb, bei dem Apollo, der Gott der Künste nicht siegte, kostete dem Gewinner allerdings das Leben. Ja, wo die Götter wohnten war eben doch noch lange nicht das Paradies, die Demarkationslinie mitten durch die Hauptstadt Nicosia und quer über die ganze Insel belegt es. ■ In Omodos kann man in einem Weinkeller die älteste Weinpresse der Insel entdecken. Bild: Kornelia Stinn Das preisgekrönte Zypern-Genuss-Buch ‚Verführerisches Zypern‘ Marianne Salatin-Träger und ihr Team von Journalisten und Gourmet-Fachleuten hat den Zauber Zyperns im Buch eingefangen. Zu dieser Gruppe gehört auch der aus dem Kaiserstuhl stammende Gourmet-Koch Franz Keller, der es liebt, die Küche anderer Kulturen kennen zu lernen. Er ließ sich auf der Insel Zypern zu Rezepten inspirieren, die sich im Buch wiederfinden. Infos: Buch: Verführerisches Zypern, Marianne Salentin-Träger, Callwey, 2014, ISBN: 978-3-7667-2115-0, Preis: 39.95 € www.franzkeller.de www.wein-plus.eu/de/ Zypern_2.0.4776.html www.visitcyprus.com, Prospekt ‚ Zypern Weinstraßen Wein und zypriotische Spezialitäten: Mosaike Paphos: Im Hause des Dionysos. Dionysos reicht einer Freundin Wein- für D: www.weinauszypern.de trauben. Bild: Kornelia Stinn für CH: www.paphosweine.ch Meze ist ein typisch zypriotisches Mahl. Unzählige Köstlichkeiten gehören dazu und werden während der Mahlzeit immer weiter ergänzt: z.B. Halloumi-Käse, Fleischtaschen verschiedener Art, gefüllte Auberginen, diverse Dips, bunte Salate sowie Fleischvariationen usw., natürlich begleitet von einem guten zypriotischen Wein. Bild: Zypern-Tourismus Weine und Johannisbrot Spezialitäten aus Zypern erhalten Sie online unter www.weinauszypern.de Seite 56 WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Wie sich der Gourmetkoch Franz Keller aus Oberbergen auf Zypern inspirierte D er Gourmet-Koch Franz Keller ist Spross der ‚Keller-Dynastie‘ am Kaiserstuhl in Oberbergen. Der ‚Schwarze Adler‘ ist sein Zuhause. ‚Schwarzer Adler‘ heißt auch das Sterne- Restaurant, das er nach zahlreichen Gourmet-Erfahrungen im In- und Ausland in Hattenheim bei Frankfurt aufbaute. ‚Wein & mehr‘ traf sich mit ihm in der neuen Kellerei seines Bruders Fritz Keller in Oberbergen. WUM: Sie reisen gern? Franz Keller: Ich fühle mich überall auf der Welt wohl, wo es einen anständigen Wein und was Anständiges zu essen gibt. WUM: Was veranlasste Sie dazu, nach Zypern zu reisen? Franz Keller: Als in gemeinsamer Runde mit Marianne Träger und einigen weiteren Freunden die Rede auf Zypern kam, stellte sich heraus, dass ich aus dem Kreis der Einzige war, der noch nie dort war. Da hieß es, ich müsse unbedingt einmal mitkommen und so entstand der Plan. Das war direkt nach der Wirtschaftskrise. Diese wiederum war für mich Anlass, mich näher mit der Insel zu beschäftigen. Mir war schon von jeher der Gedanke an ein tragfähiges Europa wichtig. Schließlich bin ich ja an der Franz Keller (re) mit seinem Bruder Fritz Keller vor dem Kamin von dessen neuer Kellerei. Bild: Kornelia Stinn Grenze zwischen Deutschland und Frankreich aufgewachsen und wir haben oft in Frankreich eingekauft. WUM: Was hat Sie auf Zypern besonders beeindruckt? Franz Keller: Das war die Mentalität der Bevölkerung. Diese Menschen leben anders als wir. Es gibt viele arme Menschen. Dennoch ist ihnen das Essen und die Gastfreundschaft das Wichtigste von allem. WUM: Haben Sie Zutaten entdeckt, die Ihre eigenen Rezepte bereichern? Franz Keller: Ich hab von einer älteren Dame ein sensationelles selbstgemachtes Rosenöl bekommen. Es ist das erste Mal, dass mir Rosenöl zum Kochen wirklich zusagt. Die Frau hat mir davon in einer Bierflasche abgefüllt. Ich verwende es nun in meinem Püree aus roten Beeten. Den serviere ich dann auf einem Salat, den ich mit Carob, einem Extrakt von Johannisbrot, bereitet habe. Das Johannesbrot ist für mich auch eine ganz tolle Entdeckung. Es gibt heute nur noch einen Betrieb, der das sogenannte ‚Pasteli‘ daraus in aufwändiger Prozedur von Hand macht – früher hat ein ganzes Dorf in den Bergen davon gelebt. Man kann es zum Würzen nehmen. Ich benutze es gern in Pulverform, um damit eine Poularde zu lackieren. Das ist mein liebstes Rezept. (siehe unten) WUM: Haben Sie auch interessante Erfahrung mit Kräutern gemacht? Franz Keller: In den Höhen des Troodosgebirges habe ich in total steinigem Boden Rosmarin- und Thymian entdeckt, die von einem so intensiven Aroma waren, wie ich es bisher nicht gekannt habe. Sie wuchsen auf einer Höhe von etwa 1.500 Metern zwischen neu angepflanzten Weinreben. WUM: Wie gedeihen diese Reben in solcher Höhe bei den kargen Böden und in der totalen Trockenheit des Sommers? Romantischer Sonnenuntergang beim Hotel Asimina am Strand von Paphos . Franz Keller: Diese jungen Reben Bild: Kornelia Stinn müssen zunächst berieselt werden. Da- nach fordert die Trockenheit die Reben. Eine Rebe muss kämpfen und extrem gefordert werden. In fettem Boden bringt sie viel, aber nichts Gutes. WUM: Welche Geschmackserlebnisse verbinden Sie mit den zypriotischen Weinen? Franz Keller: Wir waren in 22 Kellereien zu Gast. Durch EU – Gelder sind viele kleine Weinbaubetriebe gefördert worden. Das trockene Klima lässt dann nur wenige Trauben an einer Rebe reifen, so entsteht ein Extrakt. Die Weine haben darum ein unglaubliches Potential. WUM: Gibt es da besondere Empfehlungen? Franz Keller: Mein besonderer Tipp ist die Winery Zambartas. Leider ist Dr. Akis Zambartas, mit dem ich mich besonders angefreundet habe, vor wenigen Monaten verstorben. Er war Chef-Önologe der seinerzeit größten Weinkellerei Zyperns bevor er in Rente ging und dann seine eigene Kellerei gründete. Überraschend stellte sich heraus, dass er auch unseren Vater gut gekannt hat. Die beiden waren in einem Verband von Önologen und haben sich immer in Zürich getroffen. Zambartas Weine gehören für mich zu den besten, sie haben so eine Eleganz. Wenn die Weine so extraktreich sind, sind sie unglaublich kraftvoll und daher sehr, sehr schwer. Das ist zwar gut, aber solche Weine hauen einen um. Weine müssen eine Feinheit haben, zugänglich sein. Das fand ich bei Zambartas am besten. Die Kellerei wird nun von seinem Sohn Marcos geführt. WUM: Was halten Sie von dem Commandaria, der ja gewissermaßen als Nationalgetränk gilt? Franz Keller: Ich finde den Commandaria sehr interessant, weil er natürlich ganz anders ist als unsere Beerenauslesen. Er hat eine ganz andere Aromatik, eine ganz andere Zusammensetzung. Ich Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Marcos Zambartas und sein Vater Akis, der mit dem Vater von Franz Keller befreundet war. Bild: Markus Bassler fand den Commandaria am besten, der nach dem Anama- Konzept hergestellt wird und mit den natürlich vergorenen 12-13 Volumenprozent auskommt. Das macht ihn zu einem feinen eleganten Süßwein. WUM: Welche Bedeutung haben Zypriotische Weine bei uns? Franz Keller: Leider kann man diese Weine kaum bei uns in Deutschland kaufen, die haben keinen Markt bis jetzt. Außerdem produzieren die Winzer auch keine großen Mengen. Ich biete aber nun einige Sorten in meinem Restaurant an. Dazu gehört auch ein charaktervoller Syrah aus Vlassides Wi- nery. Gereift im Holzfass hat er ein Optimum an Verdichtung. WUM: Sie sind viel herumgekommen und schätzen fremde Speisen. Zieht es Sie da noch in die heimischen Weinreben des Kaiserstuhls? Franz Keller: Wo ich lebe, muss immer eine Weingegend sein. Aber meine Wurzeln habe ich schon am Kaiserstuhl. Ich mag den Wein. Ich vergesse nicht, als ich meinen ersten Wein probierte. Ich glaube, das war mit fünf oder sechs Jahren. Da habe ich bei meiner Großmutter ein paar Tröpfchen vom Daumen geschleckt. Das war Silvaner. Das weiß ich heute noch. Bei mir geht sowieso alles über den Geschmack. Meine Geschmacksnerven sind hochsensibel. Ich kann mich so genau erinnern, dass ich sogar noch weiß wie die Flasche aussah. Das sind so Geschmackserlebnisse, die bleiben und die verbinde ich immer mit Heimat. Anderer- Seite 57 Die „Blütenzauberin“ stellt aus Damaskusrosen Spezialitäten her. Franz Keller verwendet von ihr Rosenöl. Bild: Anja Jahn seits bin ich ganz offen für neue Eindrükke. Es interessiert mich sehr, wie woanders gegessen wird. ■ Rezept von Franz Keller Freiland-Poularden-Keulen Zutaten für 4 Personen: 4 ganze Keulen 8 EL Pastelli (Carob-Sirup), Salz, Schwarzer Pfeffer aus der Mühle, Olivenöl Dazu passt: Rote Beete Zubereitung Poularden-Keulen in Hüfte und Keule zerteilen, salzen, mit Pfeffer aus der Mühle würzen und mit der Haut in Olivenöl in der Panne kurz anbraten und leicht bräunen. Anschließend in der Pfanne drehen, die Haut mit Carob-Sirup mehrfach einpinseln und im vorgeheizten Backofen bei 190° C Umluft ca. 20 Minuten braten. Zwischendurch ein- bis zweimal mit Carob-Sirup nachpinseln. Zum Schluss die Poularden-Keulen mit Oberhitze (Grill) vorsichtig nachglasieren um eine leckere dunkle Bräune zu erreichen. Die Oberfläche ist immer ein wenig klebrig, mit den typischen zypriotischen Aromen jedoch sehr aromatisch. Dazu passt etwas sehr erdig und kräftig Schmeckendes, wie Rote Beete aus dem Backofen, am besten kleine frische Rote Beete mit dem Krautansatz. Alternativ große Knollen verwenden. Das Gemüse unter fließendem Wasser gut säubern, nicht schälen. Aus dicker Alufolie kleine Beutel formen und die Rote Beete hineinlegen. Die großen Knollen einzeln, Kleine zu mehreren. In jeden Alu-Beutel ein wenig Wasser und Olivenöl geben, mit grobem Meersalz würzen und dicht verschließen, jedoch Platz für Luft lassen. Die Garzeit der kleinen Rote Beete etwa 60 Minuten, die große Wurzeln ca. 90 – 120 Minuten bei 180° C Umluft garen. Im Anschluss die Wurzeln mit einer Gabel aufspießen und vorsichtig mit einem Löffel die Außenhaut abstreifen. Sofort servieren! Weinempfehlung: Viognier – Ezousa Winery Bild: Markus Bassler WEIN &mehr Seite 58 Frühjahr / Sommer 2015 Spargelcremesuppe mit Meersalzbutter Zutaten (für ca. 4 Portionen) 1 kg weißer Spargel Salz und Zucker 50 g Meersalz-Butter 40 g Mehl 200 g Schlagsahne weißer Pfeffer 2 EL Zitronensaft etwas Petersilie 2 Scheiben Weißbrot Zubereitung Den Spargel waschen, schälen und die Enden abschneiden. Die Schalen dabei aufbewahren. 1,5 Liter Wasser mit etwas Salz und einer Prise Zucker aufkochen. Die Schalen dazugeben und zugedeckt ca. 25 Minuten köcheln. In der Zwischenzeit den Spargel in Stücke schneiden. Die Spargelschalen abgießen, das Wasser dabei auffangen und die Spargelstücke darin ca. 20 Minuten kochen. Den Spargel abgießen und das Wasser erneut auffangen. 1 Liter Spargelwasser abmessen. Die Kerrygold Meersalz-Butter in einem Topf erhitzen. Mit Mehl bestäuben, anschwitzen und unter Rühren nach und nach mit dem Spargelwasser und der Sahne ablöschen. Kurz aufkochen und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Die Suppe mit Salz, Pfeffer, Zucker und Zitronensaft abschmecken. Die Spargelstücke hinzufügen und nochmals kurz erhitzen. Die Weißbrotscheiben herzförmig ausstechen und in etwas Öl in einer Pfanne von beiden Seiten anrösten. Die Suppe mit Petersilie garnieren und dem gerösteten Weißbrot servieren. Die typische Spargelnote, die durch das Meersalz betont wird korrespondiert wunderbar mit einem Grauburgunder. Bilder: Kerrygol d el Ta g e s f r i s c h e S pEradrbg ee u n daus eigenem Arn e n bau Verkauf in Bad Krozingen-Schlatt Unsere täglich 8 – 20 Uhr (auch sonn- und feiertags) Weine den • Bad Krozingen-Schlatt, Lazariterstr. 2 (bei der Kirche) sind an Ständen . ch Verkaufsstände in Freiburg: erhältli Günterstalstraße / Loretto-Apotheke 5 Habsburgerstr. / Hauptstr. 33 / 39 6 6 7 0 l. Te Haslach: Carl-Kistner-Str. 29 / VAG Haltestelle Hildastr. / Bäckerei Lehener Str. / Metzgerei Pum Littenweiler: Hansjakobstr. / Endhaltestelle VAG Merzhausen: Dorfstr. 5 St. Georgen: Andreas-Hofer-Str. / Gasthaus Schneeburg Sundgauallee 51 / geg. Eingang Seepark • Kirchzarten: Ortseingang von Freiburg/Kappel • auch sonn- und feiertags geöffnet www.wassmer-spargel-erdbeeren.de täglich geöffnet von 9.30 - 19.00 Uhr auch sonn- und feiertags Feldkircher Straße 12 79258 Hartheim Tel. 0 76 33/18 18 Fax 0 76 33/92 53 33 WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Pikante Spargelquiche Zutaten (für eine Quiche mit ca. 20 cm Durchmesser): 200 g Mehl 150 g Butter 1 Eigelb 100 ml Weißwein 1 EL Olivenöl 1 Bund grüner Spargel (ca. 400 g) 250 g Ricotta Käse 4 Eier 60 g geriebener Parmesan Käse Salz, Pfeffer, Chili- und Paprikagewürz Zubereitung Kerrygold Original Irische Butter in Scheiben schneiden und zusammen mit 200 g Mehl, Eigelb, Weißwein und Öl in eine Schüssel geben. Alles nach Geschmack mit Chili und Paprika würzen und mit dem Knethaken zu einem glatten Teig verarbeiten. Den fertigen Teig in Frischhaltefolie wickeln und ca. 45 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Die Enden vom Spargel abschneiden, ggf. schälen und fünf Minuten in Salzwasser kochen. Herausnehmen und gut abtropfen lassen. Für die Creme den Ricotta, die restlichen Eier und den Parmesan gut verrühren. Die Ricotta-Creme mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Mürbeteig aus dem Kühlschrank nehmen und mit einem Nudelholz dünn ausrollen. Die Tarte-Form mit Olivenöl einfetten oder mit Backpapier auslegen und mit dem Teig auskleiden. Den Spargel längs nebeneinander darin verteilen, die Ricotta-Creme darüber geben und im Ofen bei 200 °C (Umluft) ca. 45 Minuten backen. Am besten passt zu einer Spargelquiche ein frischer, leichter Silvaner oder sogar eine Silvaner Spätlese, die reifer und runder mundet. Wer es badisch international möchte, der greife zum Chardonnay, der sogar eine Barrique-Note aufweisen kann. (Verkauf direkt ab Hof) auch samstags & sonntags Täglich frischer Spargel In der Saison durchgehend geöffnet, auch sonn- und feiertags, von 8 - 19 Uhr. Bei uns finden Sie auch die passenden Weine zum Spargel. ... auch geschält! Buggingen-Seefelden • Kirchstraße 20a • Telefon 07634/27 39 Internet: www.weingut-noll.com • e-mail: [email protected] Seite 59 WEIN &mehr Seite 60 Frühjahr / Sommer 2015 Horst Kröber Bücherecke Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt Wolf M. Günthner / Rainer Lang Sternetour – Eine kulinarische Reise durch Baden-Württemberg Großformatig und üppig von Thomas Kienzle durchgängig bebildert, präsentiert sich dieses repräsentative Werk, das auf vier Touren allerdings nicht alle badenwürttembergischen Sterneküchen im Genießerland erfasst, so fehlt z. B. der Hirschen in Sulzburg mit Douce Steiner. Jeweils mit einer Doppelseite als Aufmacher werden die Köche und Köchinnen mit Signatur und in abwechslungsreichen Posen in schwarz-weiß oder in Farbe vorgestellt. Wolf Günthner (Ehrenamtlicher Pressesprecher von Slow Food und Tester für Gourmetführer) und Rainer Lang (Journalist) schrieben 16 meist doppelseitige Einleitungstexte, weitere neun Restaurants werden von anderen Mitautoren vorgestellt. Der Rezeptteil ist textlich und fotografisch sehr ansprechend gestaltet. Beeindruckend ist der (fotografische) Blick nicht nur auf die Restaurant-Fassaden und Inneneinrichtungen, sondern auch gerade mit ungewohnten Einblicken in die Küchen. ■ Wolf M. Günthner, Rainer Lang, Sternetour, 288 Seiten, Konrad Theiss Verlag, ISBN 978-3-8062-2807-6, 59,95 € Mario Scheuermann Wein und Zeit – Von der Kultur des Genießens „Wein ist Zeit, denn die Zeit ist es, die den Wein macht“, diesen Satz von JeanMarc Maugey hat Mario Scheuermann seinem Essayband vorangestellt, der Artikel von vor über zehn Jahren enthält, vor acht (!) Jahren erschien, aber immer noch höchst lesenswert und ein wunderbarer Kontrast zu Pflaums ‚Wuchern der Wörter im Wein‘ darstellt. „Weinkolumnen sollten die Weine beschreiben und nicht die Schreiber inszenieren…“. Scheuermanns Ausführungen schärfen das konkrete Weinempfinden: „Die meisten heutigen Weine sind Konsumware. Im günstigsten Fall sind sie glatt und reintönig, oft genug aber nur bieder und bräsig…Sie sind nicht in der Zeit verankert, Momentweine, keine Monumente“ und den Blick für den Winzer: „Geschwätzige Winzer produzieren meist ebensolche Weine!“ ■ Mario Scheuermann, Wein und Zeit, 190 Seiten, HamppVerlag, ISBN 978-3936682-21-2, 17,90 €. Mord im Prinzengarten Nach seinem ersten erfolgreichen Genusskrimi „Der Wolf im Walnussbaum“ (2012), legt Horst Kröber einen neuen Krimi nach. Ort und Handlung sind in den Breisgau und in die Ortenau verlegt. Die Protagonisten mit der kreativen Sommelière Nina Zinsendorf und dem Ermittlerteam bestehend aus Kommissar Schatzhauser und seinem Kollegen Fridolin Oesterle sind dem Leser bereits bestens bekannt. Aber warum, fragt sich die allseits bekannte Sommelière schmeckt der gleiche Wein, den sie im Restaurant verkostet hat anders, als der, den sie im gleichnamigen Weingut getrunken hat? Schließlich entgeht ihrer geschulten Zunge keine Nuance im Wein auch wenn sie noch so fein wäre. Zeitgleich werden die Kommissare Schatzhauser und Oesterle zu einem Mordfall nach Grafenhausen gerufen. Auffällig hier, dass der Tote im Maisfeld Schuhe trägt, die so gar nicht zu seinem äußeren passen, aber auf welche Spur führt sie das? Und warum wird der Sachbararbeiter des Regierungspräsidiums Freiburg im Prinzengarten erschossen? Viele Fragen, die so gar nicht zu einem Ergebnis führen wollen und selbst das Ermittlerteam muss um sein Leben fürchten. Die Sommelière Zinsendorf und ihre Freundin, die Journalistin Corinna Keck unterstützen die Ermittlungen, aber wird es gelingen den Fall zu lösen? Horst Kröber ist mit „Mord im Prinzengarten“ erneut ein spannender Krimi gelungen, der mit dem Thema um Subventionsbetrügereien, gefälschten Weinen und einem internationalen Weinfälscherring ein ganz aktuelles Thema aufgreift. Dazu reicht der Autor ein harmonisches Zusammenspiel von Speisen und Wein und beschreibt gekonnt die wechselseitige Beziehung von Musik und Wein. Ein Genusskrimi bei dem das Weinwissen nicht zu kurz kommt. ■ Horst Kröber, Mord im Prinzengarten, 176 Seiten, KSB-Media GmbH, ISBN 9783-945195-63-5, 12.50 € Stefan Pflaum Vom Wuchern der Wörter im Wein Wer hat sie nicht schon erlebt, die Weinkenner, die mit verqueren Beispielen, Dinge im Wein erschmecken, die man selbst nie so finden geschweige denn bezeichnen würde. Pflaum beschreibt eine (typische) Weinprobe mit (typischem) ‚Weinsprech‘, bei der alle Beteiligten unterschiedliche Nuancen erkennen von Wiesenblumen bis zur Paprika: „Doch man fand kein Resultat, jetzt war teuer jeder Rat. Alle schauten zu Hans Ohl. Gutsbesitzer, Kellermeister, Weinverkoster, Sommelier mit weltweitem Renommée. Alles dies war Hans Ohl. Und der sagte: „Rosenkohl!“ So endete der Edelsüße, letztlich dann als Feldgemüse.“ Der Autor belässt es aber nicht nur beim kritisch-humorvoll erhobenen Zeigefinger, sondern stellt zahlreiche hin- tersinnige Fragen in seinen kurzen Prosatexten – insgesamt ein köstliches Lesevergnügen. Stefan Pflaum bietet auch Lesungen aus seinem Buch an, das zurecht den Untertitel trägt: Achtung: Enthält Sulfite! (Kontakt: [email protected]). ■ Stefan Pflaum, Vom Wuchern der Wörter im Wein, 120 Seiten, LahrVerlag, ISBN 978-3-943180-12-1, 19,80 € WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Seite 61 Natur, Natur... Himmlische Plätze im Südbaden Ulla Lachauer Der Garten meines Lebens Christine Bach, Walbuga Schillinger, Barbara Sester Omas Gärten Bernhard Dorer Wälderleben Peter Martens Bereits in 3. Auflage ist das großformatige Buch über außergewöhnliche Lieblingsplätze ausgewählter Personen und Persönlichkeiten erschienen, wobei die Auswahl „so subjektiv wie vielfältig“ ist. Gourmets wie Wolfram Siebeck, Küchenchefs wie Douce Steiner, Winzer wie Fritz Keller geben ihre Lieblingsplätze preis, die von fast 40 verschiedenen Fotografen wirkungsvoll ins Bild gesetzt werden. Der großformatige Band zeigt natürlich auch einige Plätze, die den Blick über Reben frei geben, so in Durbach, Kippenheim oder Ehrenstetten. Überwiegt die Vielfalt an (süd-)badischen Landschaften im Buch der himmlischen Plätze, steht nur ein einziger Ort im Mittelpunkt des Buches von Maria Lachauer. Die Autorin, auch bekannt durch das Buch ‚Die blinde Gärtnerin, Das Leben der Magdalena Egelin‘, widmet sich der Lebensgeschichte von Agnes Sester (*1926), die in Gen- Johannes Hucke Cuisine Ètoilèe - Sterneköche Michelin hatte 2011 zum ersten Mal einen grenzüberschreitenden und zweisprachigen Guide herausgebracht, der sich mit dem Oberrhein von der West- und Südpfalz bis zum Aargau und Jura als gemeinsamer Gourmetregion befasste. Ebenfalls zweisprachig und weitaus opulenter werden nun 49 (Sterne-)Köche in 46 Restaurants derselben Gebietskulisse im 936 Seiten (!) umfassenden Werk von Johannes Hucke vorgestellt. Hucke ist auch Autor mehrerer informativer Routenführer / Weinlesebücher (Churfranken, Kraichgau und Bergstraße), von Krimis und Lyrikbänden. Eine treibende Kraft bei beiden Veröffentlichungen war Richard Schmitz, der 32 (!) Jahre lang d e r Gastgeber in Brenners Parkhotel / Baden-Baden war. Die beschriebenen Restaurants, die nicht alle bestehenden Sterneküchen erfassen (konnten), sind reichlich mit Fo tos der besprochenen Häuser bebildert, zahlreiche Food-Fotos haben allerdings nur schmückende Funktion – bei einigen Abbildungen erfolgt dann der Hinweis auf die Rezepte samt Zubereitungstipps. ■ Johannes Hucke, Cuisine étoilée Sterneköche, 936 Seiten, Lindemanns Bibliothek, ISBN 978-3-88190-797-2, 29,90 € genbach wohnt und einen wunderschönen Zier- und Gemüsegarten betreibt. Die Verknüpfung einer Biografie mit einem durch zahlreiche Gartentipps ergänzten Gartenbuch, das auch Rezepte ■ Peter Martens, Himmlische Plätze in Südbaden, 232 Seiten, Kulturverlag ART+WEISE, ISBN 978-3-98119659-7, 39,50 €, www.kv-artundweise.de ■ Ulla Lachauer, Die Geschichte der Sesterhof-Bäuerin, 158 Seiten, Eugen Ulmer, ISBN 978-3-8001-8259-6, 24,90 € ■ Christine Bach, Walburga Schillinger, Barbara Sester, Omas Gärten, 160 Seiten, Silberburg-Verlag, ISBN 978-38425-1295-5, 24,90 € ■ Bernhard Dorer, Wälderleben, 190 Seiten, Badischer Landwirtschafts-Verlag GmbH, ISBN 978-3-9801818-91, 15,50 € und stimmungsvolle Fotos von Bigi Möhrle enthält, ist in dieser Form ungewöhnlich. Wer sich in weiter zwölf Gärten umsehen will, der greife zum Buch über Omas Gärten – und wer sich über das harte Leben der Landwirtschaft aus berufenem Munde informieren möchte, dem sei das ‚Heimatbuch Wälderleben‘ von Bernhard Dorer (*1943) empfohlen, der seit seiner Geburt auf dem Bernhardenhof in Furtwangen lebt und arbeitet. Nicht nur für Städter spannende Lektüren vom Leben auf dem Lande. Reichhaltiges Angebot an griechischen Spezialitäten. Gemütl. Restaurant & Gartenwirtschaft Ideal für Feste aller Art (z. B. Hochzeiten, Betriebsausflüge etc.) Inh. Fam. Stergiopoulou Am Torhaus 1 (an der B3) 79379 Müllheim Tel.: 0 76 31 - 17 03 00 • • WEIN &mehr Weinfestkalender Seite 62 BODENSEE 18.04. 04.06. 26.06. - 28.06. 04.07. - 05.07. 11.07. - 12.07. 29.07. - 01.08. 01.08. - 02.08. 01.08. - 03.08. 05.08. - 08.08. 14.08. - 15.08. 24.04. - 25.04. 25.04. 08.05. - 11.05. 14.05. - 17.05. 14.05. 13.06. 21.06. 26.06. - 27.06. 02.07. - 07.07. 17.07.-19.07. 31.07. - 03.08. 01.08. 05.08. 14.08. - 17.08. Frühjahr / Sommer 2015 21.06. Friedrichshafen Bodensee-Weinmesse Hagnau Häfelefest Singen Stadtfest Meersburg Winzerfest der Meersburger Vereine Meersburg Weinerlebnistage Konstanz Konstanzer Weinfest Hagnau Weinfest an der alten Torkel Bermatingen Torkelfest im Weingut Dilger Konstanz Konstanzer Sommernächte Stetten Stettener Weinfest 27.06. - 28.06. 27.06. Breisgau 19.04. Ettenheim 17. Ettenheimer Weinmesse Buchholz Kulinarische Weinwanderung, WG Moosmann Freiburg-St.Georgen St. Georgener Weintage Ettenheim-Altdorf Altdorfer Dorffest Glottertal Rebhisli-Tour Freiburg Wein-Gala und Wahl der Badischen Weinkönigin Freiburg Grauburgunder-SiegerweinPräsentation Konzerthaus Rust 10. Badisches Weinfest, Europa Park Freiburg Weinfest auf dem Münsterplatz Ettenheim Hoffest im Weingut Weber Kenzingen-Bombach Bombacher Weinfest Ettenheim Marktplatz Weinparty der „Jungen Wilden“ Ettenheim Sommer, Sonne, Junger Wein Emmendingen 44. Breisgauer Weinfest 04.07. - 05.07. 11.07. - 12.07. 25.07. - 26.07. 14.08. - 17.08. Kraichgau Wiesloch 14. Wein-Festival Kraichgau/Bergstraße 30.04. Östringen-Tiefenbach Wine goes Party – Junge Winzerszene, WG Heitlinger 09.05. & 16.05. Kürnbach Wein, Sang und Gang Frischer Wein in alten Mauern 13.06. - 14.06. Kürnbach Weindorf auf dem Marktplatz 04.07. - 06.07. Sulzfeld Hoffest, Winzerhof Bregler 15.07. - 17.07. Sulzfeld Spargel & Wein, Weingut Pfefferle 11.07. - 12.07. Kürnbach 41. Kulinarisches Straßenfest 24.07. - 26.07. Sulzfeld Wein-Sommer, Weingut Pfefferle Markgräflerland 23.04. 24.04. 01.05. 08.05. 14.05. 16.05. - 17.05. 17.05. Kaiserstuhl 23.05. 18.04. - 19.04. 03.05. 23.05. - 25.05. 05.06. - 08.06. 19.06. 19.06. - 21.06. 20.06. - 21.06. 20.06. - 21.06. Sasbach 80 Jahre Winzergenossenschaft Sasbach Ihringen Gipfeltreffen Kaiserstühler Jungweine Vogtsburg-Burkheim Pfingsthock und Offener Winzerkeller Ihringen Ihringer Weintage Vogtsburg-Oberbergen Flying Dinner mit Siegerweinen, Weingut Keller Endingen Internationales GrauburgunderSymposium Endingen-Kiechlinsbergen Sommerweinfest Breisach 7. Winzerfest, Badischer Winzerkeller Vogtsburg-Oberrotweil Kulinarische Weinwanderung Vogtsburg-Burkheim Künstlertage Ihringen-Wasenweiler White-Sensation-Night, Weingut Briem Sasbach-Jechtingen Sommerfest und Offener Winzerkeller Vogtsburg-Oberbergen Sommerfest Vogtsburg-Bischoffingen Bacchushock Sasbach Winzerfest und Offener Winzerkeller 30.05. - 31.05. 07.06. 12.06. - 14.06. 17.06. - 20.06. 19.06. - 21.06. 20.06. 25.06. - 27.06. Badenweiler Gutedel-Cup Müllheim 133.Müllheimer Weinmarkt Binzen Hoffest im Weingut Krebs Heitersheim Chasslie-Nacht in der Villa Urbana Britzingen Gutedel-Tag Markgräflerland Jahrgangspräsentation der Weingüter Schallstadt Batzenbergfest und Weinwanderung Wittlingen Wittlinger Weintreff, Weingut Ernst Müllheim-Zunzingen Frühlingsfest im Weingut Dr. Schneider Efringen-Kirchen Gutedel-Tour, Bezirkskellerei Markgräflerland Kirchhofen Schlossgrabenhock beim Winzerkeller Lörrach Weinfest „Weindorf Lörrach“, Alter Marktplatz Schallstadt-Wolfenweiler Der Wolf tanzt – Wein- und Sektfestival Britzingen Britzecco-Fete, WG Britzingen Weil Bläserfestival und Weindorf Weil WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 26.06. - 28.06. 12.07. 18.07. 31.07. - 03.08. 08.08. - 10.08. 14.08. 15.08. - 16.08. Müllheim 44. Müllheimer Stadtfest Heitersheim 150 Jahre Weingut Zotz Efringen-Kirchen Sektfestival der Bezirkskellerei Staufen Markgräfler Weinfest Ehrenstetten Laurenzemärthock beim Winzerkeller Müllheim Jazz-Wein-Kultur Museumsnacht, Weingut Engler Sulzburg-Laufen Wein – Essen - Laufen 25.04. 25.04. - 31.05. 01.05. 17.05. 22.05. 26.06.-05.07. Seite 63 Bensheim Bergsträßer Weintreff Entlang der Bergstraße Bergsträßer Weinfrühling Heppenheim/ Zwingenberg Bergsträßer Weinlagenwanderung Schriesheim Badische Bergstraße genießen - Wein & mehr Zwingenberg 25. Zwingenberger Weinfest Heppenheim Bergsträßer Weinmarkt Tauberfranken Ortenau 12.04. 11.04. 09.05.-10.05. 15.05.-16.05. 16.05. 28.05. 31.05. 03.06. 04.06. 05.06. 05.06. - 07.06. 05.06. - 08.06. 14.06. 10.07. 17.07. - 19.07. 18.07. 24.07. - 26.07. 25.07. - 26.07. 14.08. - 16.08. Offenburg-Rammersweier Nacht der Rammersweierer Weine Offenburg Badische Weinmesse Gernsbach Wein- und Genussgala auf Schloss Eberstein Ortenberg Tag der Offenen Tür, Weingut Schloss Ortenberg Sasbachwalden Wein-Event-Donnerstag Kappelrodeck Burgunderfest Kappelrodeck Baden Media Ü30 Fete, WK Hex vom Dasenstein Oberkirch Oberkircher Comedy-Night Kappelrodeck-Waldulm Rebblütenfest Baden-Baden-Steinbach Mittelalterliche Winzertage Durbach 54. Durbacher Weinfest Durbach Rebblütenfest am Steinberghäusle Baden-Baden Jill Morriss & Husband in der WG Baden-Baden Durbach 800 Jahre Ebersweier Kappelrodeck Verhexte Hüttengaudi, WK Hex vom Dasenstein Durbach Hoffest im Weingut Alfred Huber Offenburg-Rammersweier Weinfest Sasbachwalden Kulinarisches Sommerfest der Wirte Bergstraße 24.04. - 26.04. Hemsbach Wein- und Blütenfest 30.04. - 03.05. 22.05. - 25.05. 29.05. - 01.06. 03.06. - 07.06. 12.06. - 14.06. 19.06. - 22.06. 20.06. - 21.06. 26.06. - 28.06. 03.07. - 05.07. 25.07. - 26.07. 15.08. - 16.08. Wertheim-Dertingen Morgentau-Wanderung, Winzerhof M. Baumann Wertheim-Dertingen Dertinger Weinfest Wertheim-Dertingen Pfingsthecke, Winzerhof M. Baumann Bad Mergentheim 57. Markelsheimer Weinfest Adelshofen 29. Tauberzeller Weinfest Lauda-Königshofen Laudaer Weinfest Külsheim 4. Külsheimer Weindorf Wertheim-Dertingen Jubiläumsfest 20 Jahre Winzerhof Baumann Königheim Weinblütenfest Wertheim Schöpple-Weinfest, Neuplatz Külsheim Weinfest mit Wahl der Külsheimer Weinkönigin Wittighausen Wittighauser Weindorf Tuniberg 19.04. 01.05. 14.05. 17.05. Freiburg-Munzingen Frühjahrspräsentation der Tuniberger Weingüter Freiburg-Waltershofen Maihock, Weinhof Dangel Gottenheim Tuniberg-Tag und Rebhislitour Opfingen Spargel- und Weinfest „Wein & mehr...“ veröffentlicht in jeder Ausgabe gerne und kostenfrei Termine von Wein- und Hoffesten. Bitte teilen Sie uns daher Ihre Festtage für die Herbstausgabe 2015 bis zum 15. Juni 2015 mit. Per Mail an [email protected]. Auskünfte und Anfragen bitte unter 0761-6966417. Internationales Grauburgunder-Symposium 2015 unte Vielfalt: Vom 19. bis 21. Juni 2015 findet in Endingen das Internationale Grauburgunder-Symposium 2015 statt. Der jährliche Wettbewerb um den Internationalen Grauburgunder-Preis am Kaiserstuhl wird international ausgeschrieben und ausgerichtet von der Interessengemeinschaft Grauburgunder-Symposium Breisach in Zusammenarbeit mit der Naturgarten Kaiserstuhl GmbH. Die Ehrung der Siegerweine wird am Freitag, 19. Juni, 18.30 Uhr, erfolgen; ab 20 Uhr sind Wein- und Gourmetfreunde zur Kellerparty in Kellers Keller, VogtsburgOberbergen, eingeladen. Dort können die Siegerweine probiert und beim Flying Dinner mit Musik über ihre individuelle Beurteilung diskutiert werden. Tickets im Vorverkauf bei www.naturgarten-kaiserstuhl.de. Ganz neu: 2015 findet am Sonntag, 21. Juni, von 15 bis 21 Uhr eine große öffentliche Burgunder-Präsentation zahlreicher Kaiserstühler Weinerzeuger sowie von Winzern aus der Gastregion Südtirol statt mit Verkostung der Siegerweine im festlichen Rahmen des Konzerthauses in Freiburg. Bild: Patrick Johner ■ Mehr unter www.internationales-grauburgunder-symposium.de. B Grauburgunder 2011 WEIN &mehr Seite 64 Frühjahr / Sommer 2015 25. Zwingenberger Weinfest uch in diesem Jahr dürfen Sie sich auf das Weinfest in Zwingenberg am 22. Mai freuen, welches wieder auf dem historischen Marktplatz im Herzen der Altstadt stattfindet. Zahlreiche Winzer halten Weinproben für die Besucher bereit. Zur Unterhaltung wird Live-Musik gespielt. Die kleinen Weinfest-Besucher freuen sich über die aufgebauten FahrBild: Ludwig März geschäfte der Schausteller. ■ A Zwingenberger Weinfest. 133. Müllheimer Weinmarkt m Freitag, 24. April, ist im Bürgerhaus Müllheim von 16 bis 22 Uhr der 133. Müllheimer Weinmarkt das zentrale Wein-Event im Frühjahr. Er zählt zu den ältesten Weinmärkten in Baden. Seit 1872 bietet er für alle Markgräfler Winzergenossenschaften und Weingüter eine Präsentations- und Vermarktungsplattform, bei der auf Trends und Neuheiten der Weinwelt aufmerksam gemacht und besondere Jahrgänge und Weinspezialitäten in den Focus gerückt werden. Die jährlichen A Spezialmarkt für Markgräfler Qualitätsweine Besucherströme belegen das große Interesse und die Nachfrage in der Weinwelt. Alle Weine werden nach Sorte und nicht nach Betrieben angestellt, damit ein direkter Vergleich möglich ist. Weit über 300 Weine stehen zur Verkostung bereit. Zugelassen werden nur Qualitätsweine des Anbaugebiets Markgräflerland. Im Jahr 2015 wird das Angebot durch eine Sonderverkostung von Schweizer Gutedeln und anderen Raritäten aus dem Nachbarland ergänzt. Seitdem 2012 erstmals Sekte zur Verkostung auf überaus große Nachfrage stießen, sind seitdem Sekt- wie Weinfreunde gleichermaßen angesprochen und zu diesem Highlight herzlich eingeladen. Den Weinmarkt eröffnen Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich, der Schirmherr sowie die Badischen und Markgräfler Weinhoheiten. ■ Irena & Martin Buhl Gbr Rempartstrasse 7 79346 Endingen Am Kaiserstuhl Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 14.00 Uhr bis 18:30 Uhr Samstag: 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr www.kaeserei-museum.de [email protected] Telefon: +49 (0)7642 9289520 Freitag, 24. April 2015 www.muellheim.de und Gutedel-Cup Donnerstag, 23. April Kurhaus Badenweiler · Ab 19.00 Uhr werner kurze gmbh D-79114 Freiburg Telefon 0761 - 4 17 68 Infos: Kulturdezernat Müllheim · Wilhelmstraße 14 79379 Müllheim · Telefon 0 76 31 / 801- 504 · Fax 801- 509 ▲▲▲ ▲ ▲▲ Bürgerhaus Müllheim · Beginn 16 Uhr VIP - Zelte Party - Zelte ToilettenwagenVerleih Fullservice für Feste aller Art Vergnügungspark Karussellverleih www.kurze-zeltverleih.de Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 65 Leiselheim: junge Weine – alte Traditionen ie Winzergenossenschaft Leiselheim am Kaiserstuhl veranstaltet am Sonntag, 3. Mai, ab 11 Uhr einen Nachmittag unter dem Motto „Junge Weine – alte Traditionen“ für die ganze Familie rund um die Winzergenossenschaft. Ab 11.30 Uhr werden wie zu Omas Zeiten mit einem alten Waffeleisen auf dem Holzofen-Herd Waffeln gebacken, dazu gibt es Apfelmus – frisch zubereitet. Um 14 und um 16 Uhr demonstriert die Freiwillige Feuerwehr Leiselheim einen Löschangriff mit altem Gerät, so wie es früher war. Bis 16.30 Uhr finden Traktorfahrten durch die Weinberge zum „Kaiserstuhl“ auf dem Gestühl statt. Wer es lieber sportlich mag, kann auch zum „Kaiserstuhl“ wandern. Dort erwartet die Gäste außer einem herrlichen Ausblick in die Rheinebene und nach Breisach, eine kleine Weinverkostung. Die Winzergenossenschaft hat ihre Türen für Weinverkauf und –proben bis 18 Uhr geöffnet. Die Besucher haben Gelegenheit, im Probierraum unter fachkundiger AnleiBild: WG Leiselheim tung einige Jungweine des Jahrgangs 2014 zu probieren. Zugleich wird der neu ins Junge Weine - alte Traditionen in Leiselheim. Sortiment genommene Wein Cuvée weiß vorgestellt. Attraktive Angebote warten im Verkaufsraum. Der Weinrundstand bietet Gelegenheit, sich bei einem Glas Wein Junge Weine - alte Traditionen 3. Mai ab 11 Uhr oder Sekt in gemütlicher Runde zu unterhalten. ■ D Winzergenossenschaft Leiselheim am Kaiserstuhl eG Die mit dem Kaiserstuhl Meerweinstr. 12, 79361 Sasbach-Leiselheim Telefon 0 76 42 / 20 51 • Fax 92 26 04 www.winzergenossenschaft-leiselheim.de [email protected] Bild: Weingut Noll Spargelfest im Weingut Noll m Pfingstsonntag (24.05.2015) findet das Spargelfest zusammen mit dem fröhlichen Maitreff der Bergmannskapelle Buggingen ab 11.00 Uhr statt. Neben diversen Spargelgerichten werden auch Steaks, Grillwürste, Pommes frites sowie Kaffee und Kuchen angeboten. Eine Mischung aus Musik, Ambiente, Speis und Trank erwartet Sie bei diesem Fest. Im Innenhof unseres Weingutes haben alle Freunde der Blasmusik die Gelegenheit gesellige und fröhliche Stunden zu verbringen. ■ Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. 9.00 - 12.00 Uhr Mo. bis Fr. 15.00 - 18.00 Uhr April/Mai und Sept./Okt. 14 - 18 Uhr Badische Weinmesse kulinarisch leben A Sie erwarten... • rund 1.000 badische Weine, 26.04.2015 weinerlebniswochenende 2015 Sekte und Edelbrände • internationale Feinkost • zwei hochkarätige Menus Oenologiques • Einkauf und Beratung direkt beim Winzer 9. + 10. Mai MESSE OFFENBURG www.badische-weinmesse.de WEIN &mehr Seite 66 Frühjahr / Sommer 2015 Staufener Open-Air Wein & Musik Bild: Gewerbeverein Staufen V MarkITÀƃGr WG i P H G U t 5VCWHGn ,WNK#WIWUV FrGKVCI 18.00 Uhr 5COUVCI 17.00 Uhr om 29. bis 31. Mai findet das Musik-Open Air Wein & Musik statt. Als Straßenfest geht es zurück auf die Wiedereröffnung der Badischen Weinstraße. Drei Tage tischen die Staufener Winzer und Gastronomen edle Weine und ausgesuchte Leckerbissen auf, von den Bühnen am Marktplatz, am Kronenplatz und am Weinbrunnen gibt es Live-Musik von Freitagabend bis Sonntag. Der Eintritt ist frei. Die Besten aus der Region treffen sich mit Bands und Musikern aus dem In- und Ausland zu einem international besetzten Festival mit einem vielseitigen MusikProgramm für alle Generationen. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei: Blasmusik und Blues, Oldies und Boogies, Rock, Funk, Soul, Salsa und Jazz. Samstag Nachmittag geben auf der überdachten Freiluftbühne am Marktplatz Tanz-Ensembles beim Staufener Street Dance Contest alles, um beim Wettstreit die besten Platzierungen zu erlangen. Die TeilnehmerInnen im Alter von 10 bis 20 Jahren präsentieren eigene Choreographien, begleitet von fetzigen und mitreissenden Songs. ■ 2015 Sonntag 11.00 Uhr Montag 17.00 Uhr täglich: r grQ»GU WGKP und 5GMVCPIGDQV r /WUKMCNKUEJG 7PVGTJCNVWPI r $CFKUEJG -ØEJG r VGTIPØIWPIURCTM Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Seite 67 Wein-Touren und erlebnisse in ihringen am Kaiserstuhl Blick aus einer Rebhütte. Bild: Tourist-Info Ihringen um vierten Gipfeltreffen Kaiserstühler Jungweine am Sonntag, 3. Mai, warten hoch oben auf dem Gipfel des Kaiserstuhls, dem Totenkopf, Jungwein-Köstlichkeiten auf die Wanderer. Am historischen Neunlindenturm werden die neusten Weine der Kaiserstühler Weinbaubetriebe kredenzt, von B wie Burgunder über C wie Chardonnay bis zu S wie Silvaner und viele weitere Sorten geben Einblick in die Weinsaison 2015. Präsentiert werden die edlen Kaiserstühler Tropfen von der amtierenden Weinprinzessin der Region. Hinauf geht es als Tagestour für Langstrecken-Liebhaber, Halbtagestour für Quereinsteiger oder Kurzstrecke für Späteinsteiger – oder gemütlich mit dem Traktortransfer ab Bahnhof Ihringen. Am Sonntag, 17. Mai, ab 14 Uhr präsentieren bei der Ihringer Weinkost 15 Weinerzeuger aus Ihringen und Wasenweiler auf dem Staatsweingut Blankenhornsberg Ihringen ihre Weine. Gäste kommen mit einem Rebentaxi ab Ihringen entspannt Z Weinhaus Stork Im Bopser 2 79227 Schallstadt Tel. 0 76 64/63 24 Fax 0 76 64/61 70 62 [email protected] www.weingut-stork.de 15 % Abholrabatt 1. - 14.3.2010 Fr hlingsfest: 30. ? 31. Mai Sommerfest: 29. ? 30. August Weingut Dr. Schneider mit Gutsschänke Schneider Rosenbergstr. 10, 79379 Müllheim-ZunZingen Telefon 07631/29 15 Weinverkauf Mo - Sa 14 - 18 Uhr zum Blankenhornsberg. Ein magischer Ort mit toller Panoramasicht in die Rheinebene. Gut zu verbinden ist dies auch mit einer Wande-rung durch den Vulkanfelsgarten Winklerberg, der bedeutenden Weinberglage, die als Höhepunkt Deutscher Weinkultur bekannt ist. Ihringer Weintage: Mit den Ihringer Weintagen vom 5. bis 8. Juni feiern die Ihringer ihre berühmten Weine. Das Weinfest zählt mit zu den schönsten in ganz Baden. Reichhaltiges Speisenangebot badischer Köstlichkeiten, Live-Musik, vorzüglicher Wein und romantisch geschmückte Höfe mit typisch badischem Flair erwarten die Gäste. Die beliebte Winzerolympiade oder die Aufführung „Salomonisches Urteil zu Ihringen“ lassen spannende Festtage erwarten. Info-Telefon 07668-9343, www.ihringen.de oder www.kaiserlich-genießen.de ■ Seite 68 WEIN &mehr Frühjahr / Sommer 2015 Wein-Plus.eu ebnet den Weg zum ersten gesamteuropäischen Weinführer Mit der Einführung eines neuen Klassifikationssystems beschreitet Europas größtes Weinnetzwerk den konsequenten Weg hin zum ersten professionellen Weinführer, der alle weinbaurelevanten Länder und Regionen Europas zusammenführt. Seit Dezember 2014 umfasst der Weinführer des Gründers und Herausgebers Utz Graafmann sowie dem Chefverkoster Marcus Hofschuster von Wein-Plus über 5.000 klassifizierte Weingüter aus allen Regionen Europas. ■ In letzter Minute Hexenflasche des Winzerkellers Hex von Dasenstein gewinnt in den USA und ist bester Badischer Weinerzeuger gemäß der DLG Bestenliste. Die Reliefflasche holt als einziges deutsches Produkt den Gesamtsieg als „Best Bottle“ weltweit. Beim ‚Wine Packaging Award 2014‘ des ‚Beverage Tasting Institute (BTI)‘ wurden nicht der Inhalt der Flasche (Pinot Noire 2013), sondern besonders deren äußere Form, das Grafik Design und die allgemeine Kreativität bewertet. Die Hexenflasche ist damit Gesamtsieger des Wettbewerbs und dominiert Weinflaschen aus aller Welt. Beurteilt wurden die Flaschen von Managern, Verkäufern, Journalisten und Verpackungsdesignern. Das BTI beurteilt seit drei Jahrzehnten Weine, Biere und Spirituosen aus aller Welt. Seit ca. sieben Jahren werden rund 10.000 ‚Hexen-Flaschen‘ pro Jahr in die USA exportiert und eine Flasche wurde dort von der Importeurin Terri Nelson zum Wettbewerb eingereicht. Da die WG und Geschäftsführer Marco Köninger davon nichts wussten, war die Überraschung umso größer. Das Motiv geht auf eine Reliefvorlage von 1962 zurück, die letztes Jahr neu aufgelegt und nach wie vor individuell und aufwändig von Hand bemalt wird. Mit einem dritten Platz auf der DLG-Bestenliste ist die WG einziger badischer Betrieb der Top 3 und konnte damit seinen Spitzenplatz behaupten – „der Verbraucher weiß, dass er sich auf uns verlassen kann“, so Köninger. ■ Die Reliefflasche mit der Hex wurde jetzt in den USA zur „Best Bottle“ gekürt – die Überraschung erfreut Marco Köninger mit der gesamten WG. Bild: Susannne Wagner Bundesweites Treffen der Weingästeführer des Deutschen Weininstituts am 6. und 7. März 2015 in der Ortenau 00 Weingästeführerinnen und –führer, aus neun deutschen Weinanbaugebieten waren auf Einladung des Deutschen Weininstituts (DWI) angereist und die Ortenau zeigte sich mit einem blauen Himmel und strahlendem Sonnenschein von ihrer schönsten Seite. Seit 2009 findet das „Forum Kultur & Wein“ in einem anderen Weinbaugebiet statt. Steffen Schindler (Abteilungsleiter Marketing) begrüßte die zahlreichen Gäste in der Durbacher Winzergenossenschaft. Inzwischen gibt es bundesweit mehr als 500 weinkompetente Gästeführer, die als Botschafter für Wein, Kultur und Landschaft in den einzelnen Regionen tätig sind. „Aus den Weinbaugebieten sind sie nicht mehr wegzudenken, sie spielen eine zentrale Rolle bei weintouristischen Angeboten“, führt Schindler in seinen Begrüßungsworten aus. Grundlage für ihr fachkundiges Wirken ist eine zertifizierte Ausbildung. Das betont auch der Vorsitzende des Weinparadies Ortenau, Dr. Ralf Schäfer, „denn es sei kein Zufall, dass die Ortenau Veranstaltungsort für das Forum Kultur & Wein“ sei. Bereits 2007 wurden vor Ort die ersten Wein-Guides fachkundig ausgebildet und „seit November letzten Jahres, haben wir die ersten Weinerlebnisführer in Baden“. Mehr als 100 Weingästeführer folgten der Einladung des Deutschen Weininstituts Zur Weiterbildung der Weingästeführer beim bundesweiten Treffen in diesem nach Durbach, hier am Gewann „Klingelberg“. Bild: DWI Jahr, befassten sich der erste Tag des Forums mit den Themen wie Terroir, Schäd- 1 Frühjahr / Sommer 2015 WEIN &mehr Chef-Sommelière Romana Echensperger gab Einblicke in Öko-, Vegan- und Bioweine. Bild: Beate Kierey Seite 69 lingen im Weinberg am aktuellen Beispiel der Kirschessigfliege und der steigenden Nachfrage nach ökologischen und vegan produzierten Weinen. Neben diesen Fachvorträgen tauschten die Weingästeführer „Best-Practise-Beispiele“ ihrer Weinregion aus. Im Anschluss daran führte die Badische Weinkönigin Josefine Schlumberger mit einer Verkostung Badischer Weine durch die neun Weinbaubereiche Badens und hob dabei deren besondere Charaktereigenschaften hervor. Am zweiten Tag des Forums lernten die Weingästeführer bei einer Exkursion, die Gunia Wassmer (Weinparadies Ortenau) und der Wein-Guide Beirat organisierten, die verschiedenen Facetten des Weinbaus in der Ortenau (Winzerkeller Hex von Dasenstein / Villa Heynburg, Vinothek des Weinguts Andreas Männle, Schloss Staufenberg, Weinstadtführung durch Offenburg, Strausswirtschaft ‚sRebhisli‘ Weingut Börsig, Oberkirch) kennen. Das nächste Forum Kultur & Wein findet am 4. und 5. März 2016 in Sachsen statt. ■ Badischer Weinbautag in Offenburg: Herausforderungen Mit einer kämpferischen Rede des Präsidenten des Badischen Weinbauverbandes Kilian Schneider und einer mit wenigen Enthaltungen angenommene Resolution zum Mindestlohn und den damit verbundenen bürokratischen Aufzeichnungsregelungen, bezog der Badische Weinbauverband Position gegen das jüngst verabschiedete Gesetz. Zurzeit ist durch einen Tarifvertrag der Mindestlohn auf 7,40 € festgelegt, dieser bringe aber „dieselben Reglementierungen“ (Dokumentationspflicht, Auszahlungszeitraum des Lohns…) mit sich. So fordert die badische Winzerschaft den „vollständigen Wegfall des Arbeitszeitgesetztes für landwirtschaftliche Saisonarbeiter“, denn gerade in Zeiten der Weinlese wäre eine vorgeschriebene Arbeitszeit oft nicht einzuhalten. Zudem kämen die Arbeitskräfte, in deren Herkunftsländern zum Teil ein Mindestlohn von um die 2 € bestehe, nach Baden, um in ein bis zwei Monaten so viel wie möglich zu verdienen, um ihre Familie damit das gesamte Jahr über verhalten zu können. In ein zweites Problemfeld um den aktuellen Stand der Pflanzungsregelung ab 2016 führte Nobert Weber, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes ausführlich und detailliert ein. Am 25. März wurde das 9. Gesetz zur Änderung des Pflanzrechts im Bundeskabinett behandelt, das nach Verabschiedung in den parlamentarischen Gremien bis 2030 gelten soll. Dabei handelt es um sich eine Vorschrift der EU, deren Durchführung an die nationale Gesetzgebung angepasst werden müsse. Unterschieden werden muss zwischen Neupflanzungen und Wiederpflanzungen (Umwandlung von Pflanzrechten nach der bisher gültigen Regelung), insgesamt gehe es dabei in Baden-Württemberg um Flächen in einer Größenordnung von 700 ha. Wegen der Antragsfristen ist es aber zeitlich gar nicht möglich, dass 2016 Pflanzungen stattfinden können… Für den BWBV und DWBV hat Priorität, dass das Kriterium der Hanglagen (aktuell bei 15%) und der Verbesserung der Qualität, ebenso wie der Festlegung regionaler Obergrenzen berücksichtigt werde, ebenso, dass eine jährliche Änderung der prozentualen Zuwachszahlen ohne gesetzliche Änderung möglich sei, um damit Marktstörungen verhindern zu können. Wichtig: Spekulationen und der Handel mit Pflanzrechten von einem Weinanbaugebiet in ein anderes wurden bereits verhindert und die mögliche Erweiterung von Rebflächen mit einem deutschlandweiten jährlichen Zuwachs von 1% wurde zwischen allen Weinbauverbänden (fast) einstimmig auf 0,5 % festgelegt. Ein dritter Problembereich wurde mit dem verstärkten Auftreten der Kirschessigfliege angesprochen, die auch mit vereinzelter Kritik am Wirken des Badischen Weinbauinstituts in der letzten Saison verbunden war. Biologe Dr. Breuer verwies auf die Internetseite des WBI bei der unter ‚viti meteo‘ und ‚Kirschessigfliege‘ aktuell u.a. Fallenfangzahlen zu ersehen sind. Hilfreiche Maßnahmen sind die Begutachtung der Trauben auf Eiablage, eine großzügige Entblätterung mit ungehinderter Gassenventilation und auch das Einsammeln der Trauben bei Ertragskorrekturen…Hilfe verspricht man sich durch neue Insektizide, wie das bienenunschädliche Mospilan, das wegen der bestehenden ‚Notfallsituation‘ nach seiner Zulassung evtl. schon 2015 als Alternativmittel eingesetzt werden könne. ■ Guntram Fahrners „Weinlade am Gutenbergplatz“ in Karlsruhe erringt zweiten Platz beim Fachhandelspreis des Deutschen Weininstituts as Deutsche Weininstitut (DWI) hat in Kooperation mit der Fachzeitschrift WEIN+MARKT den „Weinlade am Gutenbergplatz“ in Karlsruhe ausgezeichnet. Aus Sicht der Jury hat Guntram Fahrner in seinem „Weinlade am Gutenbergplatz“ neben einem umfangreichen Seminarprogramm eine sehr ansprechende Welt der Weine geschaffen. DWI-Geschäftsführerin Monika Reule betonte im Rahmen der Preisverleihung, dass der Weinfachhandel im vergangenen Jahr seinen Umsatz mit deutschen Weinen um zehn Prozent gesteigert und einen Marktanteil von zwölf Prozent am Umsatz erreicht hat. Beim Wettbewerb „Ausgezeichnete Weingastronomie“ konnte kein badisches Restaurant punkten. ■ D WEIN &mehr Seite 70 Frühjahr / Sommer 2015 Oberkircher Winzer verlassen mit der OK 51 traditionelle Pfade uckucksuhr, Hirschgeweih und Tannenbaum zieren die ganz neue Linie der Oberkircher Winzer eG und erinnern an das Gründungsjahr der Winzergenossenschaft 1951. Mit den drei Weinen, die alle aus Cuvées bestehen und ‚Paradies‘, ‚La Vie en Rosé‘ und ‚Let the Sunshine in‘ heißen, werden sichtbar traditionelle Pfade verlassen. Das Sortiment wird vor allem attraktiv gestaltet, um eine neue Klientel anzusprechen. „Wir brechen aus dem Bisherigen aus“, betont Geschäftsführender Vorstand Markus Ell, denn man erreiche eine gewisse Klientel nicht mit einem genossenschaftlichen Hintergrund.“ Bei der Vorstellung im Rahmen eines Winzerabends, zeigten sich die Genossen, denn auch eher „irritiert“. In Farben, Formen und Werten wurde vor allem der feminine Gedanke aufgenommen, denn immerhin treffen 75 Prozent der Frauen beim (WMartin Benz (links) und Markus Ell stellen die OK 51 vor. Bild: Susanne Wagner )Einkauf die Entscheidungen. ■ K Mundus Vini: Bester Grauer Burgunder ist Oberbergener Baßgeige Grauer Burgunder Qualitätswein trocken Edition TT Horst Kröber er Profilwein des Kaiserstuhls hat mal wieder eine besondere Ehrung erfahren: Die Trauben, aus denen dieser Siegerwein gekeltert wurde, stammen aus den Kleinterrassen, in denen man durch intensive Traubenteilung den Ertrag auf 50 Liter/ar reduzierte und somit den Grundstock für eine spätere Komplexität und Dichte gelegt hat. Die Lagerung im Eichenholzfass sorgt für Schmelz und Geschmeidigkeit. Ein Wein, der nicht nur als Solist, sondern auch als Speisebegleiter zur Spitze der badischen Grauburgunder zu zählen ist. Schon im Duft zeigt der Wein, was in ihm steckt. Satte, reife Aromen mit würzigen Elementen und zarten, D Vorschau Was k omm t im näch s & me n i e ten W ➤ Eine Muscadet-Reise an die Loire ➤ Badens Wein in Deutschlands Norden ➤ Eine Reise nach Madeira hr? nussigen Röstaromen wirken animierend und machen neugierig. Dieser Wein steht direkt im Raum und füllt ihn bis zur Decke voll aus. Präsenz pur. Komprimiert, verdichtet und auf das Wesentliche fokussiert. Der Wein harmoniert mit Gruyère, Huhn mit Curry und Orangen und einem Vanillerisotto oder Entenbrust mit gerösteten Pinienkernen und Stachelbeerchutney oder ein Lammfilet mit LavendelButtersoße und wildem Zitronen- Urkunde Mundus Vini für die WG Oberbergen. Bild: WG Oberbergen reis. ■ Impressum Verlag: Freiburger Stadtkurier Verlagsgesellschaft mbH Bismarckallee 8 | 79098 Freiburg | Telefon 0761-20719-0 | Fax 0761-20719-19 Verleger und Geschäftsführer: Werner Schneider (V.i.S.d.P.) 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Juli 2015 www.freiburger-weinfest.de Veranstalter: Weingüter, Winzergenossenschaften und gastronomische Betriebe der Region zusammen mit der FWTM - Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG Donnerstag bis Dienstag Täglich Samstag Sonntag 17-24 Uhr 15-24 Uhr 12-24 Uhr
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