Sonne weg, Strom weg? Finsternis am 20. März könnte die Netze belasten BERLIN. Eine Sonnenfinsternis im kommenden Monat könnte das europäische Stromnetz auf die Probe stellen. Die wichtigsten Fakten dazu: DAS WIRD PASSIEREN Bei der Sonnenfinsternis am 20. März schiebt sich der Mond zwischen etwa 9.30 Uhr und 12 Uhr vor die Sonne. Bis zu 82 Prozent der Sonne werden dadurch abgedeckt sein – es wird spürbar dunkler. Ein so hoher Bedeckungsgrad ist selten: Die letzte vergleichbare Sonnenfinsternis fand 2003 statt, die übernächste soll erst 2026 zu beobachten sein. MÖGLICHE PROBLEME 1,4 Millionen Solaranlagen soll es in Deutschland geben, die bei einer Sonnenfinsternis gleichzeitig weniger Strom produzieren. Angesichts des hohen Anteils an installierter Photovoltaik-Leistung (PV) in Deutschland sowie in Italien und Frankreich stelle die Sonnenfinsternis eine große Herausforderung dar, betonen die Übertragungsnetzbetreiber. Bei sehr sonnigem Wetter wird während der Sonnenfinsternis die Stromeinspeisung zunächst deutlich sinken – in Deutschland um rund zwölf Gigawatt – und in der zweiten Hälfte des Naturereignisses drastisch ansteigen. Denn dann steht die Sonne aufgrund der Mittagszeit noch höher. DAS IST ZU TUN Der an der Strombörse vermarktete PV-Strom muss während und nach der Finsternis ausgeglichen werden. Daher müssen die Übertragungsnetzbetreiber für diese Zeit mehr Energie aus anderen Quellen – zum Beispiel aus Gaskraftwerken – beschaffen. So können Schwankungen zwischen Stromangebot und -nachfrage ausgeglichen werden. DROHT STROMAUSFALL? Es gibt genügend andere Kraftwerke, die ihre Leistung sehr schnell hochfahren können, um die schwankende Solarstromerzeugung ausgleichen zu können. Bei guter Planung sollten die Netzbetreiber die Stromversorgung sichern können. Dafür koordinieren sie nach eigenen Angaben bereits seit mehreren Monaten die notwendigen Schritte – auch auf europäischer Ebene und in Abstimmung mit der Bundesnetzagentur. Übrigens: Bei bewölktem Himmel wird der Einfluss der Sonnenfinsternis auf die Stromerzeugung nur sehr gering sein. (afp/sib)
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