als PDF - fk-wind

Automatisierungsgerätesysteme
und -strukturen
Inhalt
Automatisierungs-Computer
Automatisierungs-Strukturen
Automatisierungs-Hierarchien
Verteilte Automatisierungssysteme
Automatisierungsstrukturen mit Redundanz
1
Lernziele
– Die unterschiedlichen Automatisierungscomputer kennen
– Wissen, was das besondere an der Arbeitsweise einer SPS ist
– Zwischen zentralen und dezentralen Strukturen unterscheiden können
– Kombinationen von Automatisierungsstrukturen erkennen können
– Automatisierungshierarchien und deren Anforderungen kennen
– Verstehen, was dezentrale Automatisierungssysteme sind
– Wissen, was die Grundstrukturen der Kommunikation sind
– Zwischen einem offenem und einem geschlossenem Kommunikationssystem unterscheiden können
– Wissen, was man unter Redundanz versteht
– Arten von Hardware-Redundanz kennen und charakterisieren können
– Erklären können, was Diversität ist
2
3
Aufgaben der Prozessautomatisierung
4
Aufgaben der Prozessautomatisierung
Die wichtigsten Aufgaben der Prozessautomatisierung sind:
Datenerfassung ? Messwerte werden in Rechner gebracht
Auswertung der erfassten Messwerte (Mittelwerte, Kosten, ... )
Überwachung ? Protokolle, Prozessabbild, Störungserfassung
Steuerung ? Binärer Eingriff aufgrund binärer Prozesssignale
Regelung ? Prozessgröße wird auf vorgegebenen Wert gebracht und gehalten
Führung ? Eingriff in den Prozess so, dass er in der gewünschten Weise abläuft
Optimierung ? Eingriff in den Prozess so, dass er in optimaler Weise abläuft
Arten von elektrischen Prozess-Signalen
Ø analoge Prozess-Signale
• amplitudenanalog
• frequenzanalog
• phasenanalog
Ø binäre Prozess-Signale
Schalterstellung
Ø digitale Prozess-Signale
n Bit--Wort
Ø Prozess-Signale in Form von Impulsen
Drehzahlgeber
Ø Prozess-Signale in Form von Impulsflanken
Zustandsübergang einer Prozessgröße
5
Arten von Aufgaben bezüglich der Prozess-Signale
Ø Ein- und Ausgaben analoger Prozess-Signale
• Umwandlung analoge Information in Dualzahl mit
Analog-Digital-Umsetzer (ADU)
• Umwandlung Dualzahl in analoge Information mit
Digital-Analgo-Umsetzer (DAU)
Ø Ein- und Ausgabe digitaler Prozess-Signale
(inklusive binärer Prozess-Signale)
Ø Ein- und Ausgabe impulsförmiger Prozess-Signale
Umsetzung analoger Prozessgrößen
wichtig:
zur Darstellung analoger Prozessgrößen reicht
eine Wortlänge von 16 Bit aus
6
Darstellung einer analogen Prozessgröße
als Festpunkt-Dualzahl von 16 Bit
wichtig:
Für die Darstellung digitaler Prozessgrößen reicht
reicht eine Wortlänge von 16 Bit in aller Regel aus
Beispiel für die Darstellung von 5 Kontaktstellungen in einem 8-Bit-Wort
wichtig:
Für die Darstellung binärer Prozessgrössen und
impulsförmiger Prozessgrössen reicht eine
Wortlänge von 16 Bit im allgemeinen völlig aus
Frage:
Warum brauchen wir denn 32 Bit Rechner für
Automatisierungsaufgaben
ðGrösserer Adressraum
ðHöhere Rechengeschwindigkeit
7
Automatisierungs-Computer
Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS)
Mikrocontroller
Industrie- PC
Prozessleitsysteme
Ausgangssituation (1)
• SPS seit 1972
• Von Bauteilen und Technologien geprägt
• Abhängig von der Aufgabe
• Einzug der SW
Zunahme der Funktionalität und Leistungsfähigkeit von speicherprogrammierbaren Steuerungen
1980 :
2 kByte
1990 :
20 kByte
2000 :
2000 kByte
8
Ausgangssituation (2)
• Zielgruppen
• Anwender ohne Informatikstudium
• „Elektriker“
• Zielsetzung für den SPS-Einsatz
•Schütze/Relais ablösen
• Zuverlässigkeit erhöhen
• Kosten reduzieren
• Zielsetzung für die SPS-Sprachen
• Funktionen in bekannten Darstellungen beschreiben
• Kontaktplan (abgeleitet aus dem Stromlaufplan)
• Funktionsplan (abgeleitet aus dem Logikplan)
ðStandardisierung der Entwicklung von SPS-Systemen
• IEC 1131
• DIN EN 611131
9
10
Eigenschaften
Blockschaltbild der Hardwarestruktur einer SPS
11
Zyklischer Betrieb beim Einsatz einer SPS
Ablauf des zyklischen Programmbetriebes bei einer SPS
12
Eigenschaften von SPS
Vorteil:
einfache Programmierung durch zyklische Betriebsweise
Nachteil:
Reaktionszeit auf Ereignisse im technischen Prozess
maximal zwei Programm-Zyklen
Programmabarbeitungszeit:
• Zykluszeit nicht konstant
• 1 ms pro 1000 Anweisungen
Arten von SPS
13
Aufbau einer modularen SPS
Innerer Aufbau einer modularen SPS
14
Mikrocontroller (Ein-Chip-Computer)
• Hochintegrierte Bausteine
• Einsatz für Massenprodukte
• Aufbau aus
• Standard-Mikroprozessor
• Datenspeicher/ Programmspeicher
• Bus-Schnittstellen
• Prozess-Signal-Schnittstellen
• Programmierung Entwicklungssysteme
• Kurze Wortlänge
• Extrem niedriger Preis
Beginnend bei 1 - 10 €
• hohe Zuverlässigkeit und Lebensdauer
• hohe Anforderungen bezüglich Umgebungsbedingungen
Temperatur, Feuchtigkeit
SPS-Programmierung (1)
Überblick über SPS-Programmiersprachen
15
SPS-Programmierung (2)
SPS Funktionen
SPS-Programmierung (3)
Programm in Ablaufsprache nach IEC 1131
16
Einsatzgebiete als Serien- oder Massenprodukt
Produktautomatisierung
Haushaltsgeräte
Unterhaltungselektronik
Kfz-Elektronik
Unterscheidung
Ø Mikroprozessor
Prozessor auf einem Mikroelektronik-Chip
Ø Mikrocomputer
Alle Komponenten auf einem Mikroelektronik-Chip, d.h
Prozessor, Speicher, Schnittstellen zur Peripherie
Ø Mikrocontroller
Automatisierungs-Computer bzw. ein AutomatisierungsComputersystem auf einem Chip
17
Weltweiter Mikrocontroller-Markt
Weltweiter Mikrocontroller-Markt
18
Entwicklungssystem
Stecker
Produkt
Sockel des
Mikrocontrollers,
der in das Produkt
eingebaut wird
Herausgenommener
Mikrocontrollerbaustein
Anwendung eines in-Circuit Emulators
Vereinfachtes Blockbild des Mikrocontrollers 80C167
8 Kanäle
19
Vereinfachtes Blockbild des Mikroprozessors 80186
Prinzip des Mikrocomputers
20
Begriffe
CPU
CPU ==
Central
Central Processing
Processing CPU
CPU
RAM
RAM ==
Random
Random Access
Access Memory
Memory
EPROM/PROM/ROM
EPROM/PROM/ROM ==
Erasable
Erasable programmable
programmable
Read
Read Only
Only Read
Read Only
Only Memory
Memory
I/O
I/O ==
parallele
parallele bzw.
bzw. serielle
serielle
Ein/Ausgabe-Bausteine
Ein/Ausgabe-Bausteine
Counter/Timer
Counter/Timer ==
Taktgeber
Taktgeber
Interrupt
Interrupt Controller
Controller ==
Unterbrechungswerk
Unterbrechungswerk
Mikroprozessor
Arbeitsspeicher
Festwertspeicher
Prozess- und
Datenperipherie
Festwertspeicher
21
Mikrorechner mit RAM
Industrie-PC (IPC)
• einsteckbare Leiterplatten zum Anschluss von
• elektrischen Prozess-Signalen
• optischen Prozess-Signalen
• Bussystemen
• Programmierung in Hochsprache
• Einsatz von Echtzeit-BS
• als einziges Betriebssystem
• zusätzlich zu Standard-Betriebssystemen
Einsatzgebiete von Industrie-PCs
• Prozess-Visualisierung
• Prozessauswertung und –überwachung
• übergeordnete Steuerungsaufgaben (Leitstandsaufgaben)
22
(Eigenschaften) Umgebungsbedingungen
• Rauhe Umgebungsbedingungen
• Temperaturschwankungen
• Stöße und Erschütterungen
• Staub und Feuchtigkeit
• elektrische oder elektromagnetische Störungen
• Schutzvorrichtungen von Industrie-PCs (IPC)
• schwingungsgedämpfte Laufwerke
• hohe Güte der integrierten Bausteine
• spezielles Schutzgehäuse
Schutzart von Industrie-PCs mit IP-Index
23
Reine IPC-Lösung
Vorteile einer reinen IPC-Lösung
Client-Server-Prinzip
24
Anordnung eines reinen IPC-Systems
Anordnung eines SPS- IPC-Systems
25
Prozessleitsysteme (PLS)
Komplettlösungen von einem Hersteller
Anwendungsgebiete von Prozessleitsystemen
Bestandteile eines PLS
26
Schematischer Aufbau
Typische Bestandteile eines Prozessleitsystems (PLS)
27
Anzeige- und Bedienkomponente
Prozessnahe Komponente
28
Systemkommunikation
Engineering-Tool
29
Leitsystemhersteller und deren Produkte
Automatisierungsgerätesysteme und -strukturen
30
Struktur des technischen Prozesses
Örtliche Struktur der Automatisierungsgeräte
Wirkungsmäßige Struktur des Automatisierungssystems
(funktionelle Struktur)
Örtlich zentrale Anordnung der Automatisierungsgeräte
31
Örtlich dezentrale Anordnung der Automatisierungsgeräte
Wirkungsmäßig zentrale Automatisierungsstruktur
32
Wirkungsmäßig dezentrale Automatisierungsstruktur
Unterschiedliche Kombination der Automatisierungsstrukturen
33
Vergleichskriterien für Automatisierungsstrukturen
Vergleich der Anschaffungskosten
34
Vergleich der Zuverlässigkeit des Betriebes
Dezentrale Struktur
35
Bewertung von Automatisierungsstrukturen
Automatisierungsgerätesysteme und -strukturen
36
Durch Einführung einer Hierarchie von Automatisierungseinheiten
Kombination von wirkungsmäßig zentraler und dezentraler Struktur erreicht.
Dadurch abgestufte Leistungsfähigkeit der einzelnen Ebenen, Flexibilität
und Anpaßbarkeit.
Gliederung der Informationsverarbeitungsaufgaben in übereinanderliegende
Ebenen.
Dadurch weitgehende Entkopplung der Verarbeitungsaufgaben
innerhalb einer Ebene.
Kombination von zentraler und dezentraler Struktur
Horizontale Entkopplung, Gegenseitige Vermaschung nur auf höherer Ebene
Dadurch Aufrechterhaltung der Transparenz einer dezentralen Automatisierungsstruktur und hohe
Teilverfügbarkeit auch bei Ausfällen
37
Zuordnung von Automatisierungsfunktionen zu den
Prozessführungsebenen
Anforderungen an Verfügbarkeit und Verarbeitungsleistung
38
Voraussetzung für die Realisierung
Ebenenmodell bei der Führung technischer Prozesse
39
Beispiel
Automatisierungsgerätesysteme und -strukturen
40
Zielsetzung bei verteilten Automatisierungssystemen
Realisierung bei verteilten Automatisierungssystemen
keine Hierarchie
Unterschied zu Automatisierungs-Hierarchie
41
Kriterien für die Wahl eines Kommunikationssystems (1)
Kriterien für die Wahl eines Kommunikationssystems (2)
Bsp.:
hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit durch redundantes
Bus-System bedeutet hohe Verkabelungskosten
42
Grundstrukturen der Kommunikation
Eigenschaften
Stern-Struktur
Ring-Struktur
Netz-Struktur
Bus-Struktur
43
Parallele Busse
Distanz: bis 20 m
Serielle Busse
Distanz: 20 m bis 15 km
Arten von Kommunikationssystemen
44
Aufgaben der ISO/OSI- Schichten
Automatisierungsgerätesysteme und -strukturen
45
Formen der Redundanz
Ziel beim Einsatz fehlertoleranter Strukturen
Stufen der Fehlertoleranz
46
Prinzip der Fehlertoleranz
Arten von Redundanz
Hardware-Redundanz
47
Doppelrechner-Struktur mit statischer Redundanz
Doppelrechner-Struktur mit dynamisch blinder Redundanz
48
Doppelrechner-Struktur mit dynamisch funktionsbeteiligter Redundanz
Drei-Rechner-Struktur mit statischer Redundanz
49
Software-Redundanz
Diversitäre Software
Einsatz bzw. Ausführung diversitärer Software-Teile
50
51
52
53
54