Kontrolle Physik-Leistungskurs Klasse 11 30.4.2015 1

Kontrolle Physik-Leistungskurs Klasse 11
30.4.2015
1.
Eine Pappröhre ist mit mehreren Windungen Kupferdraht umwickelt, die an einer konstanten
Spannungsquelle angeschlossen sind. Im Innern der Spule entsteht durch den fließenden Strom ein
homogenes Magnetfeld der Flussdichte B.
Nun wird mit weiterem Draht der gleichen Qualität die Windungszahl der Spule verdoppelt. Die
Spannung bleibt konstant.
Wie ändert sich die Flussdichte B im Innern der Spule? (1)
a) Sie vervierfacht sich.
b) Sie verdoppelt sich.
c) Sie halbiert sich.
d) Sie viertelt sich.
e) Sie ändert sich gar nicht.
2. Mit Hilfe einer Kompassnadel soll das Magnetfeld einer schlanken Spule untersucht
werden.
Die Spulenachse verläuft horizontal und steht senkrecht zur magnetischen Nord-Süd-Achse.
Die Kompassnadel befindet sich genau in der Mitte der Spule. Die Spule ist 30 cm lang und
hat 40 Windungen.
Durch eine Potentiometerschaltung kann der Strom durch die Spule stufenlos verändert
werden. Es wird die Stromstärke und die dadurch entstehende Anlenkung der Nadel aus der
Nord-Süd-Richtung gemessen.
I in mA
0
30
60
90
120
150
180
0
13
25
34
43
50
55
α in °
a) Überprüfen Sie, ob zwischen der Stromstärke und dem Auslenkwinkel der Nadel eine
direkte Proportionalität gilt? (2)
b) Berechnen Sie für jeden Messwert die magnetische Flussdichte im Innern der Spule. (2)
c) Zeigen Sie ausführlich mit Hilfe einer Skizze, dass zwischen der Flussdichte der Spule
und der Flussdichte des Erdmagnetfeldes der Zusammenhang
B
tan α = S
BE
gilt. (3)
d) Berechnen Sie aus den Messwerten einen Durchschnittswert für die magnetische
Flussdichte am Ort des Experimentes. (3)
Lösungen
1.
e) ist richtig, die Flussdichte ändert sich nicht.
Verbale Begründung: Durch die doppelte Windungszahl verdoppelt sich der Widerstand des
Drahtes. Da die Spannung konstant bleibt, sinkt der fließende Strom auf die Hälfte. Die
Stärke des Stromes und die Windungszahl bestimmen die Stärke des Magnetfeldes. Wird
die Windungszahl aber erhöht, steigt gleichzeitig der Widerstand der Leitung. Das hat zur
Folge, dass der Strom kleiner wird und die Wirkung der Erhöhung der Windungszahl
zunichte gemacht wird.
Formelmäßige Begründung:
Der magnetische Fluss im Innern einer Spule
Der Strom kann ersetzt werden:
berechnet sich mit:
U
B = µ0 ⋅µr ⋅
I=
N ⋅I
ℓS
µr ist durch die Luftfüllung 1 und kann wegfallen.
B = µ0 ⋅
N ⋅U
ℓ S ⋅R
N ⋅ U ⋅π⋅ d
ρ⋅ ℓ S ⋅ ℓ D ⋅ 4
Damit wird der Widerstand:
N ⋅ U ⋅π⋅ dD2
ρ⋅ ℓ S ⋅ π⋅ dS ⋅N ⋅ 4
R = ρ⋅
ℓD ⋅ 4
π⋅ dD2
Die Länge des Drahtes kann ersetzt werden:
ℓ D = US ⋅N
Kürzen:
B = µ0 ⋅
ℓD
AD
π
A D = ⋅ dD2
4
2
D
Die Länge des Drahtes wird ersetzt:
B = µ0 ⋅
R = ρ⋅
Die Fläche kann ersetzt werden:
Der Widerstand wird ersetzt:
B = µ0 ⋅
R
Der Widerstand kann ersetzt werden:
ℓ D = π⋅ dS ⋅N
U ⋅ dD2
ρ⋅ ℓ S ⋅ dS ⋅ 4
Die Windungszahl ist rausgefallen!
Die Flussdichte hängt von Größen ab, die sich
bei dieser Versuchsbeschreibung nicht ändern!
2.
I in mA
α in °
I/α
0
0
30
13
2,3
60
25
2,4
90
34
2,6
120
43
2,8
150
50
3
180
55
3,3
a) Es ist kein Proportionalitätsfaktor erkennbar. Der Quotient aus Stromstärke und Winkel
wird immer größer.
b) Für eine lange Spule gilt:
N ⋅I
B = µ0 ⋅
Für den ersten Wert erhält man dann:
40 ⋅ 30 ⋅10 −3 A
B = 1,257 ⋅10 −6 V ⋅ s ⋅ A −1 ⋅ m−1 ⋅
30,0 ⋅10−2 m
B = 5µT
Alle weiteren Werte werden entsprechend berechnet.
I in mA
0
30
60
90
0
13
25
34
α in °
B in µT
5
10
15
120
43
20
150
50
25
180
55
30
c) Auf die Nadel wirken zwei Kräfte: die vom
Magnetfeld der Erde und die Kraft, die durch
das Magnetfeld der Spule entsteht.
Beide Kräfte stehen senkrecht aufeinander,
so dass sich ein rechtwinkliges Dreieck
einzeichnen lässt.
FE ist die Ankathede und FS die
Gegenkathede
des Winkels. Damit gilt:
F
tan α = S
FE
Nach der Definition der magnetischen
Flussdichte ist aber die Flussdichte
proportional zur wirkenden Kraft, so dass
man schreiben kann:
B
tan α = S
BE
d)
I in mA
0
30
60
90
0
13
25
34
α in °
BS in µT
5
10
15
BE in µT
21,7
21,4
22,2
Als Mittelwert ergibt sich eine Flussdichte von 21,5 µT.
120
43
20
21,4
150
50
25
21,0
180
55
30
21,0