newsletter Verwaltungsmodernisierung zum Mitreden geodata kompakt Nr. 36 Berlin und Bonn Meldung EUREF-Symposium 2015 (BS) Das 25. EUREF-Symposium findet vom 3. bis 5. Juni in Leipzig statt. Organisiert wird die Veranstaltung durch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG). EUREF ist die Subkommission für europäische Referenzsysteme in der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG). Sie ist unter anderem verantwortlich für die Definition, Realisierung und Laufendhaltung der europäischen geodätischen Referenzsysteme “European Terrestrial Reference System” (ETRS89) und “European Vertical Reference System” (EVRS). Zu der Konferenz werden rund 150 Experten aus Verwaltung, Wissenschaft und der privaten Wirtschaft aus ganz Europa erwartet. In Fachvorträgen sowie auf Postern werden aktuelle Themen aus den Bereichen Globale Satellitennavigationssysteme (GNSS), Lage- und Höhenreferenzsysteme sowie Gravimetrie diskutiert. Alle beteiligten Länder haben die Gelegenheit, die Entwicklungen und Arbeitsschwerpunkte ihres Landes im Bereich Geodäsie der vergangenen 12 Monate vorzustellen. Als Neuerung bieten EUREF und das BKG den Teilnehmern am 2. Juni unter dem Titel “Height & Gravity” ein ganztägiges Tutorial speziell zu Themen der Höhenreferenzsysteme, Geoidmodellierung und der Gravimetrie an. Programme und Auswertestrategien können hier anhand von Beispielen ausführlich erläutert werden. Inhalt/Themen GeoBusiness CONGRESS.........................4 Code of Conduct.....................................5 3D-Stadtmodell Berlin ............................6 21. April 2015 www.government2020.de ISSN 2194-3486 Neuer Vorsitzender im Interview Behörden Spiegel: Herr Dr. Löper, Sie sind seit Januar dieses Jahres Vorsitzender des Lenkungsgremiums Geodateninfrastruktur Deutschland (LG GDI-DE) und werden diese Rolle für zwei Jahre bis Ende 2016 innehaben. Welche Aufgabe haben Sie als Vorsitzender der GDI-DE? Dr. Löper: Meine Aufgabe ist, wenn Sie so wollen, durch die Zielstellung der GDI-DE bereits definiert. Insofern sehe ich diese in der grundsätzlichen Beförderung des fortwährenden Aufbaus der GDI-DE. Die GDI-DE ist bekanntermaßen ein Vorhaben von Bund, Ländern und Kommunen, um raumbezogene Daten, also Geodaten, vernetzt über das Internet zur Verfügung zu stellen. Geodaten stehen damit als valide Informationsbasis für präzise und effiziente Entscheidungen der Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und nicht zuletzt der Bürgerinnen und Bürger zur Nutzung bereit. Als Vorsitzender habe ich die Interessen der 16 Länder, des Bundes und in Folge auch die der EU zu moderieren, die Entscheidungen zu kommunizieren und deren Umsetzung z.B. durch die Koordinierungsstelle GDI-DE zu begleiten. Behörden Spiegel: Was sind die größten Herausforderungen, die Ihnen während Ihrer Amtszeit bevorstehen? Dr. Löper: Ohne Frage steht hier die Aufstellung einer Nationalen Geoinformationsstrategie (NGIS) im Vordergrund. Aber auch die Beförderung der Umsetzung der EU-INSPIRE-Richtlinie und die Vorbereitung zur Fortschreibung der Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern, um den Ausbau der GDI-DE weiter zu sichern, werden den Vorsitz fordern. Zum Jahreswechsel übernahm mit Dr. Friedrich Löper, Bundesministerium des Innern, turnusgemäß ein Vertreter des Bundes den Vorsitz des Lenkungsgremiums Geodateninfrastruktur Deutschland (LG GDI-DE). Sein Stellevertreter ist Lothar Sattler vom Ministerium des Innern und für Kommunales Brandenburg. Foto: BMI Behörden Spiegel: Was ist unter einer Nationalen Geoinformationsstrategie zu verstehen und wie sieht der konkrete Fahrplan aus? Dr. Löper: Die Nationale Geoinformationsstrategie soll, um es grob zu skizzieren, gemeinsame Ziele von Bund und Ländern im Geoinformationswesen festhalten und einen Ausgangspunkt für eine zukunftsweisende und nachhaltige Geoinformationspolitik bilden. Zu Beginn des Jahres haben wir ein auf zwei Monate breit angelegtes öffentliches Online-Beteiligungsverfahren zu einem ersten Entwurf initiiert. Erfreulicherweise haben über 250 Teilnehmer aus allen BereiFortsetzung auf Seite 2 GDI-DE newsletter geodata kompakt Fortsetzung von Seite 1 chen ihre Meinung und Kommentare übermittelt. Darüber hinaus liegen über 500 Beiträge aus dem Kreis der Mitglieder des Lenkungsgremiums GDI-DE vor. Vor diesem Hintergrund möchte ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt, also in der jetzigen Konsolidierungsphase des Entwurfs, inhaltlich nicht vorgreifen. Ich beschränke mich auf die zentrale Vision, wonach Geoinformationen für alle raumbezogenen Entscheidungsprozesse in allen gesellschaftlichen Gruppen wirkungsvoll eingesetzt, in vollem Umfang wirtschaftlich rentabel und wertschöpfend erhoben und genutzt werden sowie helfen sollen, nationale Interessen zu unterstützen und Verpflichtungen zu erfüllen. Ich denke, wie viele föderale Ebenen übergreifende Vorhaben wird auch die Verständigung auf eine gemeinsame Nationale Geoinformationsstrategie auf ausgelotete, machbare Kompromisse hinauslaufen. Behörden Spiegel: Sie haben eingangs das Stichwort EU-INSPIRE-Richtlinie genannt. Sie sind ein Ministerialer mit internationaler Erfahrung. Wie beurteilen Sie den aktuellen Umsetzungsstand der INSPIRE-Richtlinie in Deutschland? Dr. Löper: Das Vorhaben der Europäischen Union für eine gemeinsame Geodateninfrastruktur in Europa und das damit einhergehende Ziel einer erleichterten grenzübergreifenden Nutzung von Geodaten ist ohne Zweifel ambitioniert. Nachdem die EU-Richtlinie inzwischen von den Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt wurde, steht die Umsetzung der durch die Durchführungsbestimmungen dieser Richtlinie für alle Mitgliedstaaten und damit auch für Deutschland verbindlich geregelten fachlichen und technischen Einzelheiten im Vordergrund. In der Praxis bedeutet dies zum einen eine einheitliche Beschreibung der Geodaten und deren Bereitstellung im Internet, mit Diensten für Suche, Visualisierung und Download; zum andern die Bereitstellung der Daten selbst in einheitlichem Format. Nr. 36 April 2015 Allein an der Beschreibung dieser Erfordernisse können Sie erkennen, wie komplex sich die Umsetzung von INSPIRE gestaltet. Die INSPIRE-Zeittafel wird vom Datum des Inkrafttretens der INSPIRE-Richtlinie selbst (15. Mai 2007) sowie von den Rechtsetzungsterminen einzelner Durchführungsbestimmungen (Verordnungen und Entscheidungen) bestimmt. Alle Termine, Fristen und Meilensteine der Umsetzung sind fixiert und finden sich in der durch die Koordinierungsstelle der GDI-DE erläuterten Übersicht, veröffentlicht auf der GDI-DE Internetseite, wieder. Sie vermittelt, wie ich finde, einen sehr guten Überblick zum gesamten INSPIRE-Prozess. Das INSPIRE-Monitoring des letzten Jahres zur Umsetzung in 2013 erfasste 9.154 Geodatensätze und 11.999 Geodatendienste deutschlandweit. Zu 95 Prozent der gemeldeten Geodatensätze und -dienste des Bundes lagen Metadaten vor, von denen 94 Prozent konform zu den Forderungen der INSPIRE-Richtlinie sind. Die Dienste selbst lagen zu 93 Prozent konform vor. Bei der Konformität der Datensätze selbst erreichten wir 2013 nur 2 Prozent. Allerdings muss die Konformität für die große Mehrheit der Datensätze erst 2020 vorliegen. Es ist also noch Zeit bis zur Erfüllung der diesbezüglichen INSPIREVorgaben. In Kürze werden die Daten für das Monitoring 2014 vorliegen, über die das Lenkungsgremium Ende April beraten wird. Um die ehrgeizigen Ziele der INSPIRE-Fristen auch sicher zu erreichen, hat das Lenkungsgremium auf seiner letzten Sitzung im Herbst einen umfangreichen Maßnahmenplan zur Verbesserung der nationalen Umsetzung beschlossen, der nun mit den ersten Maßnahmen beginnt. Meine Aufgabe als Vorsitzender wird es sein, auf die Durchführung der Maßnahmen und den Erfolg zu achten. Behörden Spiegel: Werden die Möglichkeiten von Geodaten in der Verwaltung schon hinreichend erkannt oder muss man hierfür weiterhin intensiv werben? Dr. Löper: Das ist natürlich nicht so leicht und schon gar nicht pauschal zu beantwor- 2 ten. Luft ist nach oben meines Erachtens schon noch vorhanden. Bislang erfolgt nach meiner Einschätzung zu selten ein Blick nach rechts und links, welche Daten z.B. schon vorliegen oder wer eingebunden werden sollte, wenn die Erfassung von Daten geplant ist. Auch die Veränderung von Prozessen unter Nutzung der neuen technischen Möglichkeiten erfolgt eher zurückhaltend. Das Bundesministerium des Innern hat in den letzten drei Jahren federführend nationale INSPIRE-Konferenzen durchgeführt, die als Kommunikationsplattform in der Fachwelt gut angenommen wurden. Die Evaluierungsergebnisse dieser Konferenzen lassen erkennen, dass hier weiter intensiv geworben werden muss. Es versteht sich aus meiner Sicht, dass der Umsetzungsprozess von INSPIRE und die Nutzung der GDIDE ein Prozess ist, den es gilt, kontinuierlich weiter zu begleiten. (BS) Die Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) wird gemeinsam von Bund und Ländern finanziert und zusammen mit den Kommunen betrieben. Eine der zentralen Einrichtungen der GDIDE ist das Lenkungsgremium (LG) aus Vertretern des Bundes, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände. Es berät und entscheidet über Strategie und Arbeitsprogramm. Es berichtet an den ITPlanungsrat von Bund und Ländern, dem Steuerungsgremium für die föderale Zusammenarbeit im IT-Bereich. Als weitere zentrale Einrichtung der GDIDE fungiert die Koordinierungsstelle (Kst) im Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) in Frankfurt am Main. Unter anderem berät sie das Lenkungsgremium, bereitet dessen Entscheidungen vor und organisiert die Umsetzung der Beschlüsse. Der technische Betrieb der zentralen Komponenten der GDI-DE, wie dem Geoportal.de, wird im Auftrag des LG vom BKG sichergestellt. Weitere Informationen zur GDI-DE unter www.geoportal.de DER DOPPELKONGRESS ZUR STAATSMODERNISIERUNG! Jetzt anmelden! 18. Effizienter Staat Der Cloud-Faktor – Staatsmodernisierung neu denken! Rathaus Digitalisierung – E-Verwaltung – Deutschland 4.0 Bundeskongress Haushalt und Finanzen Gerecht – transparent – nachhaltig Haushalt und Finanzen der Zukunft Top-Referenten u. a. Dieter Schweer, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) Dr. Volker Hauff, Bundesminister a.D., ehem. Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung Dr. Peter Tschentscher, Senator und Präses der Finanzbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg Gabriele Klug, Stadtkämmerin, Stadt Köln Karl-Heinz Land, Digital Darwinist und Evangelist und Gründer von neuland Hella Dunger-Löper, Staatssekretärin und Beauftragte für das Bürgerschaftliche Engagement des Landes Berlin 5. – 6. Mai 2015, dbb forum, Berlin http://www.effizienterstaat.eu http://www.haushalt-modern.de twitter #effi2015 Kooperationspartner Co-Sponsor Weitere Aussteller und Beteiligungen Mit Unterstützung von Eine Veranstaltung des GeoBusiness newsletter geodata kompakt 4 “40 Millionen Deutsche nutzen bereits Geodaten” (BS) Mit dieser beeindruckenden Zahl eröffnete die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsministerium, Brigitte Zypries, den GeoBusinessCONGRESS “Die digitale Welt der Geodaten – Wirtschaftliche Chancen erkennen und nutzen” in Berlin. Dort tauschten sich rund 180 Teilnehmer über die wirtschaftlichen Potenziale staatlicher Geodaten aus. Des Weiteren wies Zypries darauf hin, dass das Geschäftsvolumen von Big Data alleine in Deutschland bis 2016 auf 1,6 Milliarden Euro geschätzt werde. Dies verdeutliche wiederum das große wirtschaftliche Potenzial von Geodaten für Unternehmen, so die Parlamentarische Staatssekretärin in ihrer Keynote. Gleichwohl machte sie auch deutlich, dass in diesem Themenbereich noch viel zu tun bleibe. So existierten beispielsweise bis heute keine gemeinsamen Lizenzen und Datenschutzanforderungen für Geodaten in der Bundesrepublik. Außerdem bestünden nicht immer einheitliche Geodaten-Anlaufstellen für die Wirtschaft. Aus diesem Grunde wolle das Bundeswirtschaftsministerium einerseits die Rahmenbedingungen für den Zugang zu Geodaten verbessern sowie Anreize für deren Nutzung schaffen und andererseits aufzeigen, wie vielfältig nutzbar dieses Material sei, betonte Zypries. Exkurs: Beispiele für bestehende einheitliche Anlaufstellen für Geobasisdaten (Daten mit Raumbezug, der Geotopographie und des Liegenschaftskatasters) finden sich etwa im Bereich der Vermessungsverwaltung. Fokus zu stark auf Großunternehmen In der Diskussionsrunde des Kongresses unterstrich Dr. Georg Thiel aus dem Bundesinnenministerium, dass das aktuell verfügbare Geodatenangebot hierzulande für kleine und mittelständische Unternehmen kaum zugänglich sei und man sich diesbezüglich seines Erachtens zu stark auf große Konzerne konzentriere. Zudem verlangte er, den Aufbau eines nationalen Geodatenplanes sowie die Schaffung eines kostenfreien Grundbestandes an Geodaten. Hierfür sei jedoch eine Kooperation zwischen dem Staat und der Wirtschaft notwendig, da die öffentliche Verwaltung bereits seit Länge- Nr. 36 April 2015 Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, eröffnete die Geodatenkonferenz in Berlin. rem nicht mehr der einzige relevante Akteur im Bereich der Datenerhebung sei. Dr. Andreas Goerdeler aus dem Bundeswirtschaftsministerium wiederum machte deutlich, dass staatliche Geodaten in Zukunft noch besser und transparenter aufbereitet werden müssten, um ihr enormes wirtschaftliches Potenzial heben zu können. Darüber hinaus kritisierten die anwesenden Experten die große Zersplitterung des Geodatenmarktes in Deutschland. Sie forderten zudem eine Vereinheitlichung des Datenschutzes, die notwendig sei, wenn man im Wettbewerb mit US-amerikanischen Konkurrenten bestehen wolle. Zudem müsse die themenspezifische Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern deutlich verbessert werden. Geodaten vielfältig nutzbar In zwei parallel stattfindenden Workshops präsentierten zahlreiche Firmen sodann ihre – auf der Nutzung und Auswertung von Geodaten basierenden – Geschäftsmodelle. Zudem widmeten sich Vertreter der öffentlichen Verwaltung der Relevanz dieses Materials in den verschiedensten Politikfeldern. So präsentierte beispielsweise Dr. Manfred Endrulis vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie in seinem Vortrag “Staatliche Daten für die Wirtschaft” die Palette von Geobasisdaten der Vermessungsverwaltungen der Länder und des Bundes. Dabei berichtete er über die spezifischen Eigenschaften der Daten und deren einfache und transparentn Bezugsmöglichkeit. Prof. Christian Killiches von der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg hob ergänzend die Daten des Liegenschaftskatasters und die Daten für die Grundstücksbewertung (Bodenrichtwerte) als Besonderheit des Produktportfolios der Landesvermessungsverwaltungen hervor. Von Unternehmen in seinem Bundesland würden vor allem topographische Karten, Luftbilder und Liegenschaftskarten nachgefragt. (Von links): Dr. Andreas Goerdeler, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Dr. Georg Thiel, Bundesministerium des Innern, Dorothea Utzt, Bundesverband deutscher Startups, und Moderator Andreas Mann, economic mediation Fotos: BS/Feldmann newsletter geodata kompakt GeoBusiness 5 GeoBusiness Code of Conduct schafft Klarheit beim Datenschutz (BS) Der GeoBusiness CoC schafft eine einheitliche Auslegung von bestehenden Datenschutzbestimmungen mit Bezug auf staatliche Geoinformationen. Unternehmen, Datenanbieter und Aufsichtsbehörden können den Akkreditierungsprozess über die Online-Anwendung Geodatenschutz.org ganz bequem vornehmen bzw. verfolgen. Das Verfahren setzt die Kommission für Geoinformationswirtschaft (GIW-Kommission) in Kooperation mit dem Verein für Selbstregulierung Informationswirtschaft (SRIW) um. Jetzt gaben die Aufsichtsbehörden grünes Licht für den GeoBusiness Code of Conduct (CoC). “Damit werden die datenschutzrechtlichen Anforderungen für die Herausgabe staatlicher Geodaten bundesweit vereinheitlicht”, betont Harald Lemke, Vorsitzender des SRIW. Der Verein wird die Beschwerdestelle führen. Die Akkreditierungsstelle übernimmt die Geschäftsstelle der GIWKommission. Seit vier Jahren verhandelt die Kommission für Geoinformationswirtschaft beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit den Datenschutzaufsichtsbehörden, um eine Selbstverpflichtung für die Wirtschaft im Umgang mit staatlichen Geodaten zu ermöglichen. “Wir freuen uns sehr über die Entscheidung der Aufsichtsbehörden. Das ist ein Meilenstein für die Kommission für Geoinformationswirtschaft beim Thema Datenschutz im Umgang mit sehen. vermessen. verstehen. Geodaten”, erläutert Dr. Jörg Reichling, Verhandlungsführer für die GIW-Kommission. Teilnehmer am GeoBusiness CoC können Geschäftsprozesse nach dem GeoBusinessCoC akkreditieren lassen und so nach außen dokumentieren, dass sie mit dem Bundesdatenschutzgesetz aktiv konform gehen. Das schafft Transparenz auf Seiten der Unternehmen und der behördlichen Datenanbieter. Die Selbstverpflichtungserklärung ist gemeinsam von Mitgliedern der Kommission für Geoinformationswirtschaft, Unternehmern, Rechtsanwälten und Datenschützern ausgearbeitet worden. Nun muss noch die offizielle Antragsstellung beim zuständigen Berliner Datenschutzbeauftragten erfolgen, bevor die Selbstverpflichtungserklärung in der Praxis zum Einsatz kommen kann. Kommission für Geoinformationswirtschaft Damit Unternehmen mit staatlichen Geodaten arbeiten und daraus Gewinne erzielen können, müssen die Daten leicht verständlich, einheitlich und verlässlich bereitgestellt werden. Die Kommission für Geoinformationswirtschaft beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist Mittler zwischen Wirtschaft und Ver- waltung. Sie unterstützt die handelnden Akteure dabei, Lizenzen und Datenschutzbestimmungen transparent, nachvollziehbar und flächendeckend einheitlich zu gestalten. Die GIW-Kommission bietet hierfür Dienstleistungen wie Moderation, Mediation und Projektmanagement an und entwickelt Service-Angebote wie die Web-Apps “GeoInfoMarkt.org” oder “GeoLizenz.org”. Sie setzt Impulse für die Wirtschaft, um den Geodatenmarkt in Deutschland zu aktivieren. Initiative Selbstregulierung Informationswirtschaft e.V Der Verein Selbstregulierung Informationswirtschaft e.V. wurde im August 2011 von führenden Unternehmen des ITK-Sektors sowie dem Branchenverband BITKOM gegründet. Sein Ziel ist es, den Verbraucherund Datenschutz im Internet zu fördern und durch Instrumente der Kommission für Geoinformationswirtschaft Selbstregulierung in der Praxis umzusetzen. Seit September 2012 können Verbraucher die Plattform www.geodatendienstekodex.de nutzen, um sich über die Funktionsweise von Straßenpanoramadiensten und die Möglichkeiten zur Unkenntlichmachung von Bildmaterial zu informieren. Weitere Informationen unter: www.sriw.de Nutzungsrechte WebAtlas.DE jetzt auch für MdB's (BS) Der amtliche Internet-Kartendienst WebAtlas.DE steht jetzt auch Mitgliedern des Deutschen Bundestags kostenfrei zur Verfügung und ist eine Alternative zu Produkten wie Google Maps und OpenStreetMap (OSM). Bundestagsabgeordnete können den Dienst WebAtlas.DE beispielsweise für ihren Internetauftritt und für die Beschreibung ihres Wahlkreisbüros nutzen. Der WebAtlas.DE ist ein von Bund und Ländern gemeinsam entwickelter und durch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) bereitgestellter Internet-Kartendienst. Auf der Grundlage amtlicher Geobasisdaten vermittelt er eine attraktive, deutschlandweit einheitliche Kartendarstellung in Zoomstufen vom Einzelgebäude bis zur Deutschlandübersicht. Seine leistungsfähige Realisierung auf Basis internationaler Standards und seine moderne kartographische Gestaltung unterstützen vielfältige Anwendungsbereiche. Behörden des Bundes dürfen den WebAtlas.DE zur nichtkommerziellen Nutzung bei der Wahrnehmung ihrer öffentlichen nationalen und internationalen Aufgaben ohne Mehrkosten nutzen. Dieses Nutzungsrecht des WebAtlas.DE wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder (AdV) auch auf die Mitglieder des Deutschen Bundestages ausgeweitet. Damit kann die Verwaltung des Deutschen Bundestages nun auch ihren Mitgliedern eine einheitliche Technik zur Verfügung stellen. Weitere Informationen und Unterstützung rund um den WebAtlas.DE gibt das Dienstleistungszentrum des BKG. Nr. 36 April 2015 newsletter geodata kompakt 3D-Stadtmodell von Berlin als Open Data (BS) In Berlin ist seit Mitte März ein 3DStadtmodell der deutschen Hauptstadt als Open Data öffentlich zugänglich. Internetnutzer hatten bisher mit dem Modell des Business Location Centers von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie die Möglichkeit, das Berliner Stadtgebiet realitätsgetreu online zu erkunden – nun können sie die Daten auch selbst nutzen. Wissenschaftlern, Städteplaner, Architekten, Grafiker und allen weiteren Interessierten steht das großflächige Modell Berlins als kostenloser Download zur Verfügung. Mehr als eine Halbe Million Gebäude Für das Modell wurden rund 550.000 Gebäude auf 890 km² Stadtgebiet aus der Luft fotografiert und vermessen. Nun erfolgt die Bereitstellung der 3D-Gebäudedaten des Stadtmodells über ein webbasiertes Serviceportal im Rahmen der Open Data Initiative des Landes Berlin. Das Open Data Modell versetzt User in die Lage, sowohl die originären CityGML-Daten für das gesamte Stadtmodell als auch für Teilbereiche der Stadt zu beziehen und für eigene Zwecke weiterzuverarbeiten. Über eine Serviceschnittstelle können einzelne Gebäude oder Teilbereiche in unterschiedlichen 3D-Datenformaten ausgewählt und heruntergeladen werden. “Für technologiebasierte Unternehmen, Startups der Digitalwirtschaft wie auch Wissenschaftseinrichtungen bietet das Modell eine einmalige Grundlage für Forschung und Entwicklung. Berlin als digitale und innovative Stadt baut mit dem Modell seine Vorreiterrolle in Europa aus”, sagt Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH. Urban Analytics Für Prof. Dr. Jürgen Döllner, Leiter des Lehrstuhls für Computergrafische Systeme am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam, bietet das Stadtmodell eine einzigartige Datenbasis: “Wir planen, das Berliner 3DStadtmodell bei der Erforschung und Entwicklung von Verfahren und IT-Lösungen für die Visualisierung und Analyse von 3D-Raummodellen einzusetzen. Konkret wollen wir das Modell im Bereich “Urban Nr. 36 April 2015 Analytics” als Basis für die Kommunikation von komplexen raumbezogenen Daten und Prozessen verwenden.” Open Data Initiative Das 3D-Stadtmodell ist ein Projekt der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung und der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH. Im Rahmen der Open Data Initiative des Landes Berlin stellt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung die LoD2 Gebäudedaten und die im Jahr 2013 erfassten digitalen Oberflächenmodelle zum freien Download zur Verfügung. Das 3D-Stadtmodell und frei verwendbares Videomaterial steht zur Verfügung unter: www.businesslocationcenter.de/ downloadportal 6 Geodaten-Forum auf dem diesjährigen Fachkongress des IT-Planungsrates (BS) Am 12. und 13. Mai 2015 tagt in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz der 3. Fachkongress des IT-Planungsrats. Im Rahmen des diesjährigen Kongresses findet am zweiten Veranstaltungstag auch ein Forum zum Thema Geodaten statt. Eingeleitet wird dieses durch einen Vortrag der Koordinierungsstelle GDI-DE im Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, im welchem Daniela Hogrebe die GDI-DE als föderale IT-Infrastruktur für Geodaten vorstellen wird. Weitere Informationen zum Kongress und eine Anmeldemöglichkeit zu dieser verwaltungsinternen Veranstaltung unter: http://itplr-fachkongress.de Aus der Praxis für die Praxis Kompetenz für Fach- und Führungskräfte Praxisseminar Aufbaukurs: Arbeit mit Geodaten in der öffentlichen Verwaltung 16. – 18. Juni 2015, Köln Anmeldung unter: www.fuehrungskraefte-forum.de Bildnachweis: Tristan Martin, cc by sa 2.0, flickr.com Open Data Gewusst Wo! newsletter geodata kompakt 7 Lebendiger Dialog und viel Wissenswertes bei “Gewusst Wo!” Fotos: BS/BKG (BS) Unter dem Motto “Gewusst Wo!” trafen sich Ende Februar im Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) rund 60 Teilnehmer aus mehr als 30 Einrichtungen des Bundes. In praxisnahen Vorträgen und verschiedenen Workshops fand ein reger Aus- tausch zum Thema Geodaten und -dienste sowie deren Nutzen und Mehrwert statt. Das BKG bot den Bundesverwaltungen somit eine Plattform, sich über ihre Erfahrungen im Umgang mit bzw. der Vernetzung von Geodaten und -diensten auszutau- schen, diese Erkenntnisse weiterzugeben und Synergien zu nutzen. In seiner Keynote unterstrich Ministerialdirigent Dr. Georg Thiel, Ständiger Vertreter der Leiterin der Abteilung O (Verwaltungsmodernisierung, Verwaltungsorganisation) des Bundesministerium des Innern, vor dem Hintergrund des Wandels der digitalen Welt noch einmal die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit der Bundesbehörden über Fach- und Zuständigkeitsgrenzen hinweg. Er machte darüber hinaus deutlich, dass die Arbeit vieler deutscher Bundesbehörden auch die internationale Vernetzung erfordert. Verschiedene Bundeseinrichtungen präsentierten im Rahmen von Vorträgen ihre Ansätze in der Arbeit mit Geodaten und -diensten, so dass die Teilnehmer deren Erfahrungen und Expertise auch in eigenen Fachaufgaben umsetzen können. Darüber hinaus informierte das BKG über verschiedene im Haus entwickelte neue Geodatenprodukte, Geodienste und Anwendungen wie zum Beispiel den neuen Web-Dienst zur Geokodierung von Adressen und geographischen Namen, einem Gemeinschaftsprojekt von Bund und Ländern. Intensive Diskussionen an den Informationsständen und auch während der Pausen zeigten die Notwendigkeit, den Einrichtungen des Bundes eine Plattform wie “Gewusst Wo!” für den interdisziplinären Fachaustausch zu bieten. Die Präsentationen der Veranstaltung stehen hier zum Download zur Verfügung Impressum Herausgeberbeirat “Behörden Spiegel Newsletter geodata kompakt”: Vorsitz: Dr. Georg Thiel (Bundesministerium des Innern). Beiratsmitglieder: Prof. Dr. Hansjörg Kutterer (Bundesamt für Kartographie und Geodäsie), Hilmar von Lojewski (Beigeordneter des Deutschen Städtetages für Stadtentwicklung), Bauen, Wohnen und Verkehr, Lothar Sattler (Ministerium des Innern und für Kommunales Brandenburg), Andreas Schleyer (Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg). Herausgeber und Chefredakteur von “Behörden Spiegel Newsletter geodata kompakt” und verantwortlich: R. Uwe Proll. Redaktionelle Leitung: Guido Gehrt. Redaktion: Benjamin Bauer, Hartmut Bühl (Brüssel), Franz Drey, Julian Einhaus, Marco Feldmann, Jörn Fieseler, Carsten Köppl, Lora Köstler-Messaoudi, Gerd Lehmann, Dr. Gerd Portugall. Redaktionsassistenz: Kerstin Marmulla (Berlin). ProPress Verlagsgesellschaft mbH, Friedrich-Ebert-Allee 57, 53113 Bonn, Telefon: +49-228-970970, Telefax: +49-228-97097-75, E-Mail: [email protected]; www.behoerdenspiegel.de. Registergericht: AG Bonn, HRB 3815. UST-Ident.-Nr.: DE 122275444 - Geschäftsführerin: Helga Woll. Der Verlag hält auch die Nutzungsrechte für die Inhalte von “Behörden Spiegel Newsletter geodata kompakt”. Die Rechte an Marken und Warenzeichen liegen bei den genannten Herstellern. Bei direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Internetseiten (“Links”), die außerhalb des Verantwortungsbereiches des Herausgebers liegen, kann keine Haftung für die Richtigkeit oder Gesetzmäßigkeit der dort publizierten Inhalte gegeben werden. Nr. 36 April 2015
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