Gras- und Maissilagen 2014 Resultate aus der Raufutter-Enquête Vielerorts hat die Raufutterernte 2015 gerade mit dem Einführen des ersten Schnittes begonnen. Zu Saisonbeginn werfen wir einen Blick zurück auf die letztjährige Gras- und Maissilageernte. Potential noch nicht ausgeschöpft Die Grassilagen 2014 waren qualitativ im Vergleich zum Jahr 2013 deutlich besser. Im Mittel wurden 5.7 MJ NEL und 142 g Rohprotein pro kg Trockensubstanz erzielt (siehe Tabelle 1). Bei einer Grassilage fasst man einen Zielwert von über 5.8 MJ NEL pro kg Trockensubstanz ins Auge. 2014 haben nur gut 40 % der eingesendeten Proben diesen Zielwert erreicht. Beim Rohprotein haben sogar nur 37 % den Zielwert von 150 g pro kg Trockensubstanz erreicht. Auch die Mineralstoffgehalte waren im Vergleich zum Vorjahr höher. 2014 wiesen gut 12 % der Grassilageproben einen Trockensubstanzgehalt von über 55 % auf. Vermehrt stellen wir auch Proben mit hohen Restzuckergehalten fest. Grassilagen mit hohen Restzuckergehalten neigen zu Nachgärungen. Spitzenreiter bei den Gehaltswerten der Proben war im Jahr 2014 wie auch im Vorjahr die Region 9, bestehend aus Glarus, Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden und Teilen des Kantons St. Gallen. Verschmutzungen vermeiden Verschmutzungen rühren häufig von Beschädigungen der Grasnarbe z. B. durch Mäuse, Maulwürfe, Wildschweine oder Fahrspuren. Lückige Bestände und eine zu tiefe Schnitthöhe erhöhen ebenfalls das Verschmutzungsrisiko. Die Verschmutzung lässt sich anhand des Rohaschegehaltes in der Futterprobe überprüfen. 2014 lagen die Rohaschegehalte mit durchschnittlich 110 g pro kg Trockensubstanz in den Grassilagen über dem angestrebten Limit von maximal 100 g pro kg Trockensubstanz. Die Verschmutzung der analysierten Proben war sehr unterschiedlich ausgeprägt, was sich in der relativ grossen Streuung der Analysewerte äussert. Erdbesatz verschlechtert nicht nur die Silierbarkeit des Futters sondern auch den Futterwert. Zudem weist verschmutze Silage oft Buttersäure auf. Ernte optimieren Die Resultate der Grassilage-Enquête 2014 zeigen, dass auf folgendes vermehrt zu achten ist: Bestände nicht zu alt werden lassen (optimal Stadium 3 gemäss AGFF Merkblatt 3) Verschmutzungen bei der Ernte minimieren, Schnitthöhe nicht zu tief Gute Gärung anstreben (TS-Gehalt zwischen 35 und 45 %, Hände nach dem Wringen noch feucht, nicht nass oder trocken), allenfalls Siliermittel einsetzen Bröckelverluste minimieren Maissilagen 2014 Bei den Maissilagen wurden 2014 Energiegehalte im Bereich des Vorjahres erzielt. Dieses Jahr wurden die Maissilageproben in der Analyse aufgeteilt in Powermais und herkömmlichen Maissilagen. Beim Powermais wird der Kolbenanteil dadurch erhöht, dass beispielsweise bei zwei von sechs Reihen nur die Kolben gehäckselt werden. Powermais weist dadurch einen hohen Stärkegehalt und einen tiefen Rohfasergehalt auf. Die Auswertung der Gras- und Maissilagen 2014 basiert auf von den Laboratorien UFAG AG und Eurofins analysierten Proben. Die Resultate der Raufutter-Enquête 2014 (Dürrfutter, Gras- und Maissilage) können auf der Homepage von AGRIDEA (www.agridea.ch) abgerufen werden. Zudem werden die Daten auch in die Schweizerische Futtermitteldatenbank Feedbase (www.feedbase.ch) übernommen und sind dort frei zugänglich. Autoren: Kathrin Guldimann, AGRIDEA Annelies Bracher, Agroscope, INH Gras- und Maissilagen 2014 Tabelle 1: Ergebnisse der Grassilage-Enquête 2014. Für jeden Parameter sind die Durchschnittswerte (in MJ respektive g pro kg TS) je Region angegeben. 1 Anzahl* 54 2 36 5.6 78 87 139 256 453 276 103 98 3 61 5.6 77 85 136 244 453 271 113 86 7 8.7 3.4 2.3 28.6 4 39 5.8 79 92 148 251 454 278 107 75 11 9.0 4.3 2.0 38.0 5 33 5.7 78 91 144 252 457 285 112 64 5 6.8 3.8 1.8 35.3 6 84 5.7 78 88 140 252 468 282 110 67 4 8.8 3.9 1.9 33.2 7 9 5.5 74 90 144 258 453 273 110 45 1 12.3 2.8 3.4 31.4 8 60 5.8 79 92 147 241 446 270 111 90 18 8.8 4.2 2.4 36.5 9 10 6.0 83 103 164 220 423 250 123 81 5 10.3 4.4 3.0 35.0 10 8 5.5 76 79 125 250 464 282 99 99 4 10.3 3.2 3.0 25.0 11 - - - - - - - - - - - - - - - 12 keine Angabe Mittelwert 2014 Standardabweichung Mittelwert 2013 4 5.4 82 84 134 275 - - 102 86 - - - - - 377 5.6 81 90 143 247 460 279 111 78 64 8.5 775 5.7 79 89 142 248 459 278 110 79 146 - 0.4 6 20 33 29 46 32 30 51 - 3.9 0.8 0.6 7.3 184 5.4 75 84 134 268 480 301 98 52 67 7.9 3.1 1.9 29.4 Region 99 Zucker 104 Anzahl* 14 9.1 3.5 2.1 26.0 13 8.8 3.6 2.0 32.3 NEL APDE APDN RP RF NDF ADF RA 5.6 78 83 133 254 486 297 Ca P Mg 3.9 2.1 K 33.7 8.8 3.9 2.2 33.1 *Die Anzahl der Proben kann für einzelne Werte (NDF, ADF, Mineralstoffe) zum Teil abweichen, da nicht für alle Proben jeder Wert analysiert wurde. AGRIDEA - 13.05.2015/Guldimann Kathrin/Grasmaissilageenquete_2015-05-13_Kgu.Docx 2/3 Gras- und Maissilagen 2014 Tabelle 2: Ergebnisse der Maissilage-Enquête 2014. Für jeden Parameter sind die gesamtschweizerischen Durchschnittswerte (in MJ respektive g pro kg TS) angegeben. AnNEL APDE APDN RP zahl* RF NDF ADF RA Stärke Maissilagen 2014 229 6.7 66 44 Standardabweichung - 0.2 2 3 Powermais 2014 24 7.0 68 45 Standardabweichung - 0.2 4 4 7 11 24 13 Maissilagen 2013 253 6.7 74 41 66 166 353 189 71 169 353 194 34 5 17 28 18 AnCa zahl* P Mg K 370 26 35 - 0.5 0.3 0.2 1.3 443 4 1.5 2.4 1.1 7.9 4 25 - 0.3 0.5 0.1 0.4 36 387 21 2.8 2.0 1.1 9.1 4 72 137 304 162 31 1.9 2.2 1.2 10.2 *Die Anzahl der Proben kann für einzelne Werte zum Teil abweichen, da nicht für alle Proben jeder Wert analysiert wurde. Hier ist die minimale Probenanzahl angegeben. AGRIDEA - 13.05.2015/Guldimann Kathrin/Grasmaissilageenquete_2015-05-13_Kgu.Docx 3/3
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