Aprikosen: Türkei - Erste Ernteeinschätzung für 2015

Aprikosen: Türkei - Erste Ernteeinschätzung für 2015 nach Frost
Die gefährliche (Frost-)Gefahr in der Türkei ist seit Mitte Mai vorbei. Langsam werden dort
die voraussichtlichen Erntemengen deutlich.
In 2014 lag die Erntemenge für Aprikosen bei lediglich 60.000 bis 65.000 Tonnen, was um
die 50 % geringer als die sonst übliche Menge ist.
Für 2015 wird eine Menge zwischen 75.000 bis 85.000 Tonnen geschätzt und es gibt
keinen Überhang aus der Ernte 2014.
Man geht nicht davon aus, dass die Preise in den kommenden Jahren auf das
vorangegangene Niveau zurückfallen wird – aber es hängt vieles davon ab, ob Farmer
weitere Bestände aufbauen können.
Außerdem wird es in diesem Jahr eine Knappheit an Bio-Aprikosen geben, da sich nicht
viele Farmer aufgrund der Unsicherheit im Markt haben dafür registrieren lassen. Daher
werden sich die Preise für diese Qualität deutlich verteuern.
Außerdem erhielten wir weitere interessante Informationen über den Aprikosenmarkt aus
der Türkei:
Die offiziell angekündigte Erntemenge für 2015 liegt bei 84.500 Tonnen. Doch wie genau
sind diese Zahlen und sind diese hilfreich, um eine Idee über die aktuelle Erntehöhe zu
bekommen?
Als Antwort auf diese Fragen wurden einfache Kalkulationen der Zahlen der letzten zehn
Jahre vorgenommen:
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Nachstehend die aktuellen Erntehochrechnungen und Exportmengen der letzten zehn
Jahre im Überblick (Angaben in Tonnen):
Juli – August
Ernte 2005
Ernte 2006
Ernte 2007
Ernte 2008
Ernte 2009
Ernte 2010
Ernte 2011
Ernte 2012
Ernte 2013
Ernte 2014
Gesamt
Eigenverbrauch
Gesamtverbrauch
Differenz
Gesamt Export
Erntehochrechnung
(Wholes, Gehackt
u. Industrie)
114.650
124.377
107.236
62.111
100.310
79.035
96.525
103.193
94.896
100.790
87.144
54.500
96.001
139.917
113.423
176.718
111.578
110.345
50.000
8.210
971.763
956.196
70.000
1.041.763
85.567
Man beginnt mit dem Jahr 2005, weil es für das Jahr 2004 keine Erntehochrechnung gab.
Aufgrund starker Frostbeschädigung, gab es keine Ernte und während der Ernte 2004
waren alle Überhänge vorheriger Ernten aufgebraucht. So begann die Ernte 2005 ohne
Lagerbestand. Auch während der Saison 2014 wurden alle verbliebenen Bestände
vorheriger Jahre aufgebraucht – auch hier hatte heftiger Frost die Ernte stark beschädigt.
Daher wurden in der Zeit von der Saison 2005, die ohne Lagerbestand begann, und der
Saison 2014, in welcher die neue Ware und die Bestände der alten aufgebraucht wurden,
nahezu alle produzierten getrockneten Aprikosen verbraucht. Eine gute Möglichkeit für
einige Kalkulationen.
Wie aus der o. g. Tabelle ersichtlich, wurden in der Zeit von 2005 bis 2014 insgesamt
971.763 Tonnen exportiert. Hierzu können insgesamt 70.000 Tonnen (d. h. 7.000 Tonnen
pro Jahr) Eigenverbrauch in der Türkei hinzugefügt werden, so dass in den zehn Jahren
insgesamt 1.041.763 Tonnen verbraucht sein müssen. Diese Menge müsste die aktuelle
Erntemenge der gesamten letzten zehn Jahre sein.
Die Summe der Erntehochrechnungen zwischen 2005 und 2014 liegt bei 956.196 Tonnen.
Die Differenz der aktuelle Ernte und der offiziellen Hochrechnung beträgt jedoch nur
85.567 Tonnen für insgesamt 10 Jahre.
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Nach der o. g. Tabelle liegt die Hochrechnung bei 956.196 Tonnen und eine tatsächliche
zur Verfügung stehende Menge von 1.041.763 Tonnen. Wenn man bedenkt, dass nach
der diesjährigen Hochrechnung von 84.500 Tonnen zur Verfügung stehen sollen, kann
man jedoch von 92.000 Tonnen (+ ca. 7.000 Tonnen – s. o.) an Menge für die Saison
2015 ausgehen.
Wie bekannt ist, gab es in diesem Jahr durch Schnee, Regen und andere negative
Wettereinflüsse Beeinträchtigungen an den Pflanzen. Da aber keine Wasserprobleme
herrschen, kann man davon ausgehen, dass es in diesem Jahr hauptsächlich große
Früchte geben wird. Durch den herrschenden Hagel werden viele Früchte jedoch
entsprechende Schäden an der Haut aufweisen.
Wegen des kalten Wetters bis April wird damit gerechnet, dass die Ware voraussichtlich
zwei Wochen verspätet als die vorherige Saison sein wird und somit erst ca. Mitte August
zur Verfügung stehen wird.
Quelle: Internationale Presse – Mai 2015
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