Samstag, 05. September | 19 Uhr Seminarkirche Tanzenberg I Magnificat Anima mea Dominum Venezianische Marienvesper Als monumentaler Zyklus ist uns Claudio Monteverdis Vespro della Beata Vergine (1610) bestens bekannt. Er zeigt uns damit eine Musik für die Liturgie, wie sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts nicht moderner hätte sein können. Auch heute noch zieht uns dieses in seiner Vielfalt an musikalischen Formen faszinierende Werk in seinen Bann und prägt unsere Vorstellung vom Reichtum frühbarocker venezianischer Kirchenmusik. Tatsächlich aber vermitteln uns Gesamtaufführungen von Monteverdis Marienvesper nur sehr bedingt ein Bild von der kirchenmusikalischen Praxis dieser bewegten Zeit, und es ist mehr als fraglich, ob er sie je in der Form zur Aufführung brachte, wie wir sie heute zu56 | Trigonale 2015 – Vorschau meist erleben, wollte er sich doch mit dem berühmten Druck des Jahres 1610, der eine Messe im alten und eben jene Marienvesper im modernen Stil enthält, bei Papst Paul V. als Komponist empfehlen. Unbestritten ist hingegen, dass Monteverdi einer jener italienischen Komponisten war, die durch ihr Schaffen spätere Musikergenerationen nachhaltig geprägt haben. Schon zuvor bestand ein reger Kulturaustausch zwischen Italien und den nördlicheren Ländern Europas, der sein wohl prominentestes Beispiel in der Lehrzeit von Heinrich Schütz bei Giovanni Gabrieli in Venedig fand. Doch auch später zog es viele deutsche Musiker nach Italien, wo sie den stile nuovo aus erster Hand kennen lernen wollten. Einer von ihnen war Johann Rosenmüller (1617 - 1684), der in Leipzig als Organist an der Nikolaikirche, Lehrer an der Thomasschule sowie als Musiker im Umfeld der Universität wirkte und bereits 1645/46 erstmals nach Italien reiste. Ab 1658 hielt sich Rosenmüller nach seiner überstürzten Flucht aus Leipzig, wo er sich mit dem Vorwurf der Päderastie konfrontiert sah, ständig in Venedig auf. Bis 1682 ist er dort in verschiedenen Positionen nachweisbar, etwa als Posaunist an San Marco oder als Chormeister am Ospedale della Pietà. Vor allem jedoch etablierte er sich in diesen Jahren als geachteter Komponist. Es entstand eine Fülle an lateinischer Trigonale 2015 – Vorschau | 57 I I Kirchenmusik, darunter viele Psalmvertonungen in großen Besetzungen, in denen er den modernen italienischen Konzertstil mit der kontrapunktischen Schreibart deutscher Schule zu einer besonderen Synthese führte. Ulrike Hofbauer, Hanna Herfurtner – Sopran Margot Oitzinger, Ida Aldrian – Alt Hans Jörg Mammel, Jan Petryka – Tenor Jonathan de la Paz Zaens, Ulfried Staber – Bass Für dieses Konzert haben wir aus den Psalmkompositionen Rosenmüllers je eine Vertonung jener fünf Psalmen ausgesucht, die für die Vesper an einem Marienfest vorgesehen sind. In unterschiedlichen Besetzungen zeigen sie die ganze Bandbreite dessen auf, was eine ambitionierte Hofkapelle in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu leisten vermochte. Einen besonderen Höhepunkt verspricht das große vierchörige Magnificat, das zu den reifsten Werken Rosenmüllers gezählt wird. Les Cornets Noirs Bork-Frithjof Smith, Gebhard David – Zink Simen van Mechelen, Henning Wiegräbe, Joost Swinkels – Posaune Wolfgang Gaisböck – Trompete Cosimo Stawiarski, Regula Keller – Violine Johannes Frisch, Sarah Giger – Viola Mélanie Flahaut – Dulzian Matthias Spaeter – Theorbe Tore Eketorp – G-Violone Selbstverständlich griff man früher bei der Zusammenstellung von Vespermusiken nicht nur auf die Musik eines einzigen Komponisten zurück. So entspringt unser Entschluss, alle fünf Psalmen und das Magnificat in Vertonungen Johann Rosenmüllers zu musizieren, weniger einer realen historischen Situation als vielmehr dem Wunsch, unserem Publikum diesen großen Komponisten in aller Ausführlichkeit vorzustellen. Mit Orazio Tarditi und Massimiliano Neri nehmen wir aber noch zwei weitere Komponisten in das Programm auf, die zeitgleich mit Rosenmüller in Venedig wirkten. Folgen Sie uns also auf dieser Zeitreise in das Italien der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, hinein in die Klangpracht einer venezianischen Festmusik innerhalb der Vesper an einem Marienfeiertag. Johannes Strobl – Orgel & Leitung Johannes Strobl 58 | Trigonale 2015 – Vorschau Trigonale 2015 – Vorschau | 59 I Ulrike Hofbauer studierte Gesang I und Gesangspädagogik an den Hochschulen Würzburg und Salzburg und an der Schola Cantorum Basiliensis. Zu ihren maßgeblichen Lehrern zählen Sabine Schütz, Evelyn Tubb und www.ulrikehofbauer.com www.savadi.net www.ensemble-etcetera.com Hanna Herfurtner wurde in Mün- Anthony Rooley. Die in Oberbayern geborene Sängerin ist heute in der Nähe von Basel ansässig und musizierte als Solistin unter anderem mit Singer Pur, dem Collegium Vocale Gent, L'Arpeggiata, La Chapelle Rhénane, L'Orfeo Barockorchester und Cantus Cölln und arbeitete mit Andrew Parrott, Philippe Herreweghe, Christina Pluhar, Andrea Marcon, Gustav Leonhardt, Manfred Cordes, Hans-Christoph Rademann und JörgAndreas Bötticher zusammen. Neben Radiomitschnitten und live-Hörfunkauftritten dokumentieren CD- und FilmProduktionen die Vielseitigkeit der Sängerin. Ihr schauspielerisches Interesse kann Ulrike auch auf der Opernbühne unter Beweis stellen. Sie sang unter anderem an den Theatern Basel, Bern und Magdeburg und folgte 2013 einer Einladung in die USA zum Boston Early Music Festival, um die Titelrolle in Händels Almira zu singen. Mit ihrem eigenen Ensemble savādi hat sie 2003 den York Early Music International Young Artists Competition und 2004 den Van Wassenaer Concours in Den Haag gewonnen. Größer besetzte Projekte verwirklicht Ulrike Hof bauer mit ihrem Ensemble &cetera. 2014 erschien die erste CDEinspielung von &cetera: »Dialoghi a voce sola« in Zusammenarbeit mit Radio Bremen beim Label Raumklang (nominiert für den Preis der deutschen Schallplattenkritik). chen geboren, wo sie auch ihren ersten Gesangsunterricht bei Prof. Thomas Gropper erhielt. In ihrer Jugend sang sie in verschiedenen Chören und lernte so früh ein breites Repertoire kennen, insbesondere die Oratorien von Bach und Händel. Nach dem Abitur studierte sie Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität in München. Anschließend ging sie zum Gesangsstudium zunächst an die Musikhochschule Stuttgart zu Prof. Bernhard Jäger-Böhm, dann an die Universität der Künste Berlin zu Prof. Julie Kaufmann. Einer ihrer Schwerpunkte ist seit jeher die Alte Musik. So sang sie 2007 bei den Opernfestspielen Bad Hersfeld in Monteverdis Orfeo die Ninfa, die Euridice und La Musica und gewann 2010 den dritten Preis beim Cesti-Wettbewerb der Festwochen für Alte Musik, Innsbruck, sowie den Sonderpreis Resonanzen des Konzerthauses Wien, wo sie seither regelmäßig zu Gast ist. Im Februar 2013 gab sie ihr Debut am Theater an der Wien – in der konzertanten Aufführung von Polifemo von Porpora unter der Leitung von Rubén Dubrovsky. Im Sommer 2009 sang sie bei der Ruhrtriennale eine nackte Jungfrau in Moses und Aron von Arnold Schönberg und im darauffolgenden Jahr die Titelpartie in der Uraufführung von Hans Werner Henzes Gisela. 60 | Trigonale 2015 – Vorschau Trigonale 2015 – Vorschau | 61 I I Im Sommer 2011 konnte man Hanna als ungeborenes Kind in der Frau ohne Schatten von Richard Strauss unter der Leitung von Christian Thielemann bei den Salzburger Festspielen erleben. Als Aschenputtel debütierte sie in Wolf-Ferraris gleichnamiger Oper im Herbst 2011 an der Staatsoper Berlin. In der Spielzeit 2012 war sie Ensemblemitglied an der Oper Kiel, wo sie u.a. als Olympia in Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach und Fraarte in Händels Radamisto zu hören war. Im Sommer 2013 war sie erstmals bei den Bregenzer Festspielen zu hören, 2014 war sie als Polly in Birtwistles Punch and Judy an der Staatsoper Berlin zu erleben. Auch der Liedgesang liegt ihr sehr am Herzen. Wesentliche Impulse darin erhielt sie von Axel Bauni und Eric Schneider. Im Herbst 2009 gewann sie beim Paula-Salomon-Lindberg-Wettbewerb in Berlin den 1. Preis. In den vergangenen Jahren war Hanna mit verschiedenen Programmen u.a. beim Heidelberger Frühling, dem Coburger Musikverein und im Konzerthaus Wien zu Gast. Im August 2012 sang sie das Italienische Liederbuch von Hugo Wolf beim Rheingau Musikfestival. Margot Oitzinger wurde in Graz geboren und studierte Sologesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Sie absolvierte Meisterkurse bei Emma Kirkby und Peter Kooij und ist Preisträgerin des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbes in Leipzig 2008 und des Internationalen Barockgesangwettbewerbs in Chimay (Belgien) 2006. 62 | Trigonale 2015 – Vorschau Ihr Repertoire reicht von den Werken J. S. Bachs und Händels – mit Schwerpunkt auf Oratorium – über Mozart und Haydn bis zu Komponisten der Romantik und Moderne. Sie war bislang mit Orchestern und Ensembles wie dem Collegium Vocale Gent, dem Bach Collegium Japan, Cantus Cölln, Concerto Copenhagen, dem L'Orfeo Barockorchester, Sette voci, dem Dunedin Consort and Players oder Le Concert Lorrain zu hören. Neben zahlreichen Chanson- und Liederabenden, beispielsweise beim Festival Accademia delle Crete Senesi unter Philippe Herreweghe (Brahms), war sie vor allem in Barockopernpartien in der Kammeroper Graz, der Kammeroper Wien, bei den Donaufestwochen auf Schloß Greinburg und bei der styriarte zu erleben. Margot tritt unter anderem bei Festivals wie den HändelFestspielen in Halle, dem Bachfest Leipzig, dem Festival Oude Muziek Utrecht, dem Heinrich-Schütz-Musikfest Dresden, dem Festival de Saintes, dem Festival Alte Musik Knechtsteden, den Innsbrucker Festwochen, dem Festival de musique de La Chaise-Dieu oder dem Bachfest Salzburg auf. CDs mit ihr wurden bisher bei Labels wie Deutsche Harmonia Mundi (Arie per un' Amante, Haydn), Linn Records (h-moll Messe, Bach), Challenge Records (Betulia liberata, Mozart), cpo (Italienische Madrigale, Schütz), Querstand (Kantaten, Telemann) und J. S. Bach-Stiftung (DVDs und CDs mit Kantaten, Bach) veröffentlicht. Weitere Aufnahmen wie zum Beispiel die Matthäus-Passion von J. S. Bach sind in Produktion. www.oitzinger.com Trigonale 2015 – Vorschau | 63 I I Ida Aldrian wurde in Bruck an der Mur in der Steiermark geboren. Mit fünf Jahren erhielt sie ihren ersten Unterricht in Blockflöte, später auch in Klavier, Geige und Gesang. Von klein auf war sie fasziniert vom Singen und tat dies mit Begeisterung in verschiedensten Chören. Bei Sigrid Rennert erhielt sie schließlich ihren ersten Gesangsunterricht. Nach der Matura folgte das Gesangsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zunächst bei Leopold Spitzer, schließlich bei Karlheinz Hanser und KS Marjana Lipovšek. Die Diplomstudien Lied und Oratorium sowie Musikdramatische Darstellung bei Uwe Theimer und Didier Orlowsky schloss sie mit Auszeichnung ab. Meisterkurse bei Ann Murray, Peter Kooij, Bernarda Fink, Thomas Hampson, Andrew Watts u.a. gaben der jungen Künstlerin stets neue Impulse und Möglichkeiten, sich vor allem stilistisch weiterzuentwickeln. Ihre ersten Opernerfahrungen sammelte sie schon während ihres Studiums als Bradamante in G. F. Händels Alcina und als Dorabella in W.A. Mozarts Cosi fan tutte im Schlosstheater Schönbrunn in Wien sowie bei den donauFESTWOCHEN als Aristea in A. Vivaldis L'Olimpiade. Seit der Saison 2012/13 ist Ida Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg. Dort verkörpert sie Partien wie Dorabella (Cosi fan tutte), Sandmännchen (Hänsel und Gretel), die Dritte Dame (Die Zauberflöte), Tisbe (La Cenerentola), Annina (La Traviata) sowie die Titelrolle in der Oper Orontea von Antonio Cesti. Ida ist Preisträgerin beim Wettbewerb prima la musica 2004 und erhielt mehr- mals den Förderungspreis der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Des Weiteren ist sie Preisträgerin bei Musica Juventutis 2010, im darauffolgenden Jahr wurde ihr der Preis der Armin Weltner Stiftung zuerkannt. Eine ihrer großen Vorlieben gilt dem Musizieren mit Originalklangensembles, so kann sie trotz ihrer jungen Karriere bereits auf eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Ensembles und Orchestern wie der Wiener Akademie, dem Haydn Quartett, Barucco, dem L'Orfeo Barockorchester, Barokksolistene, dem Bach Consort Wien u.a. zurückblicken. Jüngste Projekte von Ida sind Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe unter Martin Haselböck im Wiener Musikverein sowie die MatthäusPassion in Spanien und beim Wiener OsterKlang. Mit dem RSO unter Cornelius Meister sang sie in Schumanns Requiem für Mignon im Wiener Konzerthaus, und in Franz Schuberts As-Dur-Messe war sie unter Andrés OrozcoEstrada auf einer Spanien-Tournee zu erleben. Im Rahmen der Telemann-Festtage in Magdeburg gastierte sie am dortigen Theater mit dem L'Orfeo Barockorchester unter Michi Gaigg in Georg Philipp Telemanns Miriways, weiters trat sie bei den Händel-Festspielen in Halle mit dem Bach Consort Wien unter Rubén Dubrovsky auf. 2011 sang sie Bach-Kantaten im Rahmen des Kammermusikzyklus der Musica Angelica in Los Angeles und feierte ihr Debüt im Wiener Musikverein mit den Wiener Symphonikern unter Fabio Luisi in Mendelssohns Sommernachtstraum. In Henry Purcells Dido and Aeneas debütierte die Mezzosopranistin 2012 nicht nur am Opernhaus Graz, sondern im Jahr darauf auch gemeinsam mit der Neuen Hofkapelle Graz bei der styriarte. www.idaaldrian.at 64 | Trigonale 2015 – Vorschau Trigonale 2015 – Vorschau | 65 I Hans Jörg Mammel erhielt seine erste I das Stadttheater Koblenz (Händel), das Staatstheater Darmstadt (Lehar) und die Staatsoper Unter den Linden in Berlin (Cavalli). Er sang bei den Münchner Opernfestspielen und bei den Wiener Festwochen. Neben Konzert und Oper widmet er sich auch dem Lied. Außer den großen Liederzyklen der Romantik gilt hier sein Interesse besonders den Komponisten der Zweiten Berliner Liederschule. In Liederabenden stellt er dem Publikum auch immer wieder wenig bekannte Werke von Komponisten wie Carl Friedrich Zelter, Johann Friedrich Reichardt, Johann Abraham Peter Schulz oder auch Robert Franz vor. Daneben ist er natürlich auch mit Liedern der großen Liedkomponisten des 19. Jahrhunderts zu hören. Viele dieser Werke sind auf CDs für die Labels alpha, Naxos und den Carus-Verlag eingespielt worden. Zuletzt war Hans Jörg mit Liederabenden in Frankfurt, Stuttgart, Paris, Rouen, Saintes, Besancon, Berlin, Nantes, Tokio, Warschau und Feldkirch zu hören. Er ist Mitglied bei Cantus Cölln unter der künstlerischen Leitung von Konrad Junghänel. www.hansjoergmammel.de musikalische Ausbildung in seiner Geburtsstadt Stuttgart und bekam ersten Gesangsunterricht bei den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben. Zunächst studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg und ging dann an die Musikhochschule, wo er Gesang bei Winfried Toll, Prof. Werner Hollweg und Prof. Ingeborg Most studierte. Er absolvierte Meisterkurse bei Barbara Schlick, Elisabeth Schwarzkopf und James Wagner sowie bei Reinhard Goebel für historische Aufführungspraxis. Hans Jörg ist vor allem als Konzert- und Liedsänger in Deutschland und dem benachbarten Ausland bekannt. Er sang bei bedeutenden Festivals in Utrecht, Schwetzingen, Schleswig-Holstein, Jerusalem, Breslau, Brügge und Wien. Dabei arbeitet er mit Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Sigiswald Kuijken, Ivan Fischer, Hans Zender, Daniel Reuss, Hans-Christoph Rademann, Marcus Creed, Philipp Herreweghe, Ivor Bolton, Francois-Xavier Roth und Masaaki Suzuki. Sein Repertoire reicht dabei von der Renaissance über die großen Werke des Barock, der Klassik und der Romantik bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Er wirkte bei Uraufführungen von Werken von Nikolaus Huber, Karl-Heinz Stockhausen und Hans Zender mit. Überdies ist er als Gesangspädagoge tätig und wird regelmäßig als Lehrer für Gesangskurse und Meisterklassen eingeladen. Hans Jörg sang mit großem Erfolg die Partie des Orfeo in Monteverdis gleichnamiger Oper in Island. Gastverträge führten ihn an die Städtischen Bühnen Freiburg (Britten), Ulfried Staber wurde in Fohnsdorf in der Steiermark geboren. In der örtlichen Musikschule erhielt er seine erste musikalische Ausbildung auf der Violine und am Klavier. 1995 begann er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz das Lehramtsstudium für Musik. Im Rahmen dieses Studiums bekam er erstmals Gesangsunterricht bei Elisabeth Batrice und begann 1998 ein Gesangspädagogik- 66 | Trigonale 2015 – Vorschau Trigonale 2015 – Vorschau | 67 I I studium bei Martin Klietmann, das er im Juni 2005 mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss. Sein Lehramtsstudium beendete er im Oktober 2007. Während seines Studiums entdeckte er die Liebe zur Chormusik. Er war Mitglied der Domkantorei Graz, bei cantus, der cappella nova graz und bei anderen Chören und Ensembles, mit denen er in ganz Europa und Asien bei verschiedenen Festivals zu Gast war. Seine solistische Konzerttätigkeit erstreckt sich auf ganz Österreich, Italien und Deutschland, wo er u.a. in den Passionen sowie in zahlreichen Kantaten von J. S. Bach, in der Schöpfung von J. Haydn sowie in der Marienvesper von C. Monteverdi sang. Auftritte führten ihn zu Festivals wie styriarte, Carinthischer Sommer, trigonale, Feste musicale per S.Rocco/Venedig, la strada, Psalm 2003, Ecchi Lontani Cagliari u.a. Auch in Opern ist er immer wieder zu hören. So sang er bei der Uraufführung der Oper Sheherazade von W. Grassl den Sheherayar in Kairo und Alessandria, kleinere Rollen in Brittens Death in Venice im Theater an der Wien oder zuletzt den König und Schlächter in der Kinderoper Die Gänsemagd von Iris ter Schiphorst im Radialsystem Berlin. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Ulfried auch mit Ensembles wie Cinquecento, ars antiqua austria, Nova und Weser-Renaissance. Johannes Strobl, aufgewachsen in Seeboden am Millstätter See, erhielt seinen ersten Klavier- und Orgelunterricht bei Hermann Zeyß an der Musikschule Spittal/Drau. Nach der Matura am dortigen Bundesgymnasium studierte er bei Heribert Metzger am Salzburger Mozarteum und schloss dort die Studiengänge Kirchenmusik, Instrumentalpädagogik und Konzertfach Orgel mit Auszeichnung ab. Es folgte ein umfassendes Studium der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis bei Jean-Claude Zehnder (Orgel), Jörg-Andreas Bötticher (Cembalo), Jesper Christensen (Generalbass) und Rudolf Lutz (Improvisation). Heute ist Johannes Strobl Organist an der für ihre historischen Orgeln bekannten Klosterkirche Muri und künstlerischer Leiter der Konzertreihe Musik in der Klosterkirche Muri (www.murikultur.ch). Besondere Schwerpunkte bilden hier mehrchörige Musik, wofür der oktogonale Kirchenraum mit seinen vier Emporen prädestiniert ist, sowie szenische Karfreitagsoratorien in der Tradition des Habsburger Hofes in Wien. Zudem arbeitet Johannes als Dozent für Generalbass, Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Musikhochschule Luzern und verfolgt als Solist und Ensemblemusiker, vor allem als Organist des Ensembles Les Cornets Noirs, eine internationale Konzerttätigkeit. Spezialisiert auf die Musik des Frühbarock, hat sich das 1997 von Gebhard David und Bork-Frithjof Smith gegründete Instrumentalensemble Les Cornets Noirs international einen Namen gemacht und konzertiert seit dem 68 | Trigonale 2015 – Vorschau Trigonale 2015 – Vorschau | 69 I I Erlangen des dritten Preises beim concours musica antiqua 2000 in Brugge in der Schweiz, in Österreich, Deutschland, Tschechien, Polen, Frankreich, Luxemburg, Italien und Portugal sowohl mit eigenen Programmen als auch in Zusammenarbeit mit Vokalensembles in Aufführungen groß besetzter Musik von G. Gabrieli, H. Schütz, C. Monteverdi, G. Muffat, H.I.F. Biber und deren Zeitgenossen. Die gemeinsam mit der Cappella Murensis eingespielte Aufnahme Polychoral Splendour (audite SACD 92.652) wurde mit dem ICMA 2013 in der Sparte Baroque vocal ausgezeichnet. www.lescornetsnoirs.com Folgende Biografien finden Sie auf den angegebenen Seiten: Jan Petryka – Seite 34 Jonathan de la Paz Zaens – Seite 36 70 | Trigonale 2015 – Vorschau Dank ... all jenen, die durch ihre Hilfe dazu beigetragen haben, dass das diesjährige Programm überhaupt entstehen und schließlich in dieser ausführlichen und ansprechenden Art und Weise zu Papier gebracht werden konnte, insbesondere: Edith Heilig. Anne Hooss. Nicole Kelner. Almut Lenz-Konrad. Jutta Frank. Tristan Schulze. Karl Matthäus Woschitz. Hildegard Wiener. Dem lieben Gott. Stefan Schweiger Trigonale 2015 – Vorschau | 7 1 I
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