Unterlagen - LionsExchange

EndTerm Repetitorium in Makro I
Universität Zürich
Frühlingssemester 2015
Luca Schneebeli
15. Mai 2015
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 1
Vermerk zur Semesterstoffaufteilung
Theorie-Repetitorien
Im MidTerm-Repetitorium
haben wir den Stoff bis zum
IS-LM-Modell behandelt.
Ende Semester findet kein
theoretisches Repetitorium
zu dieser ersten Hälfte statt.
Im EndTerm-Repetitorium
starten wir vom
AS-AD-Modell. Die älteren
Folien stehen auch hiermit
zur Verfügung.
Aufgaben-Repetitorium
Die Konzepte werden im
Aufgaben-Repetitorium
angewandt und vertieft
behandelt.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 2
Einführende Bemerkungen
BIP
Arbeitslosigkeit
Inflation
Makro I: 2 grosse Theoriebereiche
Konjunkturtheorie
1
Grundlagen
Keynes Cross → IS
Geldmarkt → LM
2
Hauptteil: IS-LM und
AS-AD
IS-LM (fixe Preise)
IS-LM-AS-AD (flexible
Preise)
Phillipskurve, Okun’s
Law, Quantitätsgl.
3
Wachstumstheorie
Solow Modell
Erweiterungen
Aussenwirtschaft
(praktisch ausgefallen)
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 3
Einführende Bemerkungen
BIP
Arbeitslosigkeit
Inflation
Makro I: 2 unterschiedliche politische Empfehlungen
Konjunkturtheorie
Die Konjunkturtheorie modelliert
die Schwankungen um den Trend.
Sie sieht von der
Kapitalakkumulation ab und
verpasst die langfristigen
Bewegungen sowie die
intertemporalen Auswirkungen!!
Sie ist eher nachfrageorientiert
und rät fiskal- oder geldpolitische
Massnahmen
„interventionistische Politik“.
Wachstumstheorie
Die Wachstumstheorie basiert
u.a. auf die Kapitalakkumulation
und kann langfristige Bewegungen
sowie intertemporale Dynamiken
erklären. Sie ist grundsätzlich
angebotsorientiert und stellt den
volkswirtschaftlichen Trend dar.
Sie rät eher strukturelle politische
Massnahmen
„liberale Politik“.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 4
Einführende Bemerkungen
BIP
Arbeitslosigkeit
Inflation
Wir möchten mit einigen einführenden Bemerkungen anfangen, die
für unsere Analyse nützlich sein werden.
1
Sinn des Brutto-Inlandsproduktes.
2
Bedeutung von Arbeitslosigkeit.
3
Bedeutung von Inflation.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 5
Einführende Bemerkungen
BIP
Arbeitslosigkeit
Inflation
Das BIP – Brutto Inlands-Produkt – kann dreierlei angesehen
werden
1
Verwendung ⇒ Auf welche Endnachfragekomponente verteilt
sich das BIP?
Y =C +I +G
2
Entstehung ⇒ Welche Branche trägt wieviel bei?
3
Verteilung ⇒ Welche Produktionsfaktoren verdienen wieviel?
Das BIP ist somit gleichzeitig dem Einkommen und der Produktion
der gesamten Volkswirtschaft gleich: Das sind die Wunder des
Aggregats!
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 6
Einführende Bemerkungen
BIP
Arbeitslosigkeit
Inflation
Der Hauptunterschied zwischen Makro- und Mikroökonomie liegt in
der Bildung des Aggregates: man vergisst die Einzelheiten und
arbeitet direkt mit dem Gesamtverhalten der ganzen Gesellschaft.
NOTA BENE: Trotz des Aggregates, sind immer die Individuen,
die handeln!
Wachstumsrate vom BIP
Später werden wir die Veränderung des BIPs betrachten, sie heisst
Wachstumsrate und sieht folgendermassen aus:
Yt − Yt−1
= gY
Yt−1
.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 7
Einführende Bemerkungen
BIP
Arbeitslosigkeit
Inflation
Die Arbeitslosenrate entspricht dem Arbeitskräftepotentialanteil,
der nicht beschäftigt wird. Formal haben wir
Arbeitslosenrate
u=
# Arbeitslose
U
U
=
=
L
Arbeitskräftepotential
N +U
.
In vielen Modellen werden wir zwischen Beschäftigung N und
Arbeitslosigkeit u wechseln. Wenn nichts gesagt wird kann man
davon ausgehen, dass L konstant ist.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 8
Einführende Bemerkungen
BIP
Arbeitslosigkeit
Inflation
Obwohl verschiedene Denkschulen die Inflation anders betrachten,
kommt sie für uns der zeitlichen Änderung des Preisniveaus gleich,
d.h. formal
Inflationsrate
πt =
Pt − Pt−1
Pt−1
.
Eine wichtige (irrtümliche?) Beziehung zwischen Arbeitslosigkeit
und Inflationsrate nimmt den Namen Phillipskurve. Wir werden sie
indirekt mit dem IS-LM-AS-AD Modell herleiten können.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 9
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
IS-LM Modell
Im folgenden werden wir das IS-LM Modell zusammen aufbauen
und kennen lernen.
Das IS-LM Modell wurde vom Nobelpreisträger John Hicks
vorgeschlagen und stellt die sogenannte Neoklassische Synthese dar,
d.h. den Versuch, die Keynesianische und die Klassische Schule in
einem einzigen Werkzeug zusammenzufassen.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 10
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Konsum ist positiv abhängig vom verfügbaren Einkommen Y d (d.h.
Netto Einkommen nach Besteuerung) und wird durch die Funktion
C = C (Y d )
+
bezeichnet. Die Zunahme ist jedoch unterproportional:
Marginale Konsumneigung
0<
∂ C (Y d )
<1 .
∂Yd
Oft wird der Einfachheit halber eine lineare Konsumfunktion
angenommen: C = c0 + c1 Y d .
Autonome Konsumausgaben
Sie entsprechen c0 im linearen Fall.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 11
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
In der von Keynes 1936 verfasste „General Theory on Employment,
Interest and Money“ wurden die Investitionsausgaben I als reine
exogen gegebene Grösse modelliert
I =I
,
während wir sie später als zins- sowie einkommensabhängig
darstellen werden, also
Investitionsausgaben
I = I(i ,Y) .
− +
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 12
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Staatsausgaben (government expenditure)
G
und Steuereinnahmen
T
sind Bestandteile der Fiskalpolitik der Regierung.
Prüfungsfalle
Man beachte immer, in welcher Form die Besteuerung in der
Aufgabenstellung definiert wird!
Beide Pro-Kopf und proportionale Einkommensteuern sind möglich!
Sowohl G als auch T werden von der Regierung, also exogen
bestimmt.
Luca Schneebeli
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 13
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage Z setzt sich aus
Konsumgüternachfrage (consumption) C , Güternachfrage der
Regierung (government expenditure) G sowie den
Lagerveränderungen (investments) I zusammen:
Z =C +I +G
.
Bedeutung von Z
Z entspricht nur den geplanten, nicht den tatsächlichen Ausgaben!
Die letzten sind das BIP, d.h. Y .
Die Gleichgewichtsbedingung lautet deswegen
Y =Z
und wird durchs Keynesianische Kreuz ermittelt.
Luca Schneebeli
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 14
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Formal können wir die Gleichgewichtsbeziehung folgendermassen
darstellen (unter Annahme der Pauschalbesteuerung):
Y =C +I +G
= c0 + c1 Y d + I + G
= c0 + c1 Y − c1 T + I + G
woraus die
Gleichgewichtsbedingung im Keynes Cross
1
Y =
c0 + I + G − c1 T
1−c
| {z 1} | autonome{zAusgaben }
Multiplikator
folgt.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 15
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Worauf basiert die Keynesianik?
Man beachte, dass
1
>1 ,
1 − c1
da 0 < c1 < 1 ist. Auf deutsch:
Da die marginale Konsumneigung vom Staat 1 ist, während jene
der Konsumenten < 1 ist, ergibt sich den Multiplikatoreffekt: Ein
vom Staat besteuerter und wieder ausgegebener Franken generiert
Wachstum!
Schön, dass es Kommunismus gibt!
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 16
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Keynes Cross
Das berühmte Kreuz von Keynes:
Das GG liegt dort, wo die 45◦
Linie die geplanten Ausgaben
trifft, also dort, wo geplante und
tatsächliche Ausgaben
übereinstimmen.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 17
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Es gibt eine alternative Darstellung vom BIP, die von der Identität
„Nettoeinkommen wird entweder gespart oder konsumiert“ stammt,
also formal
S = Yd −C
= Y d − c0 − c1 Y d
=
(1 − c )
| {z 1}
Y d − c0
.
marginale Sparneigung
Die Sparquote wird mit YSd bezeichnet und stellt den Anteil vom
verfügbaren Einkommen dar, der gespart wird.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 18
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Wir können die Gleichgewichtsbeziehung des Keynesianischen
Kreuzes folgend umschreiben:
Y =C +I +G
Y
− T} −C +T − G = I
| {z
Yd
|
{z
S
}
Die Wurzeln des Sparparadoxon
S
|{z}
private Ersparnis
+
− G}
|T {z
=I
.
öffentliche Ersparnis
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 19
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Was passiert, wenn die Individuen mehr sparen möchten (d.h. sie
erhöhen ihre Sparquote)? Mehr sparen bedeutet weniger
konsumieren, weswegen Y sinkt.
Wir können sehen, wegen
S=
−c0
|{z}
c0 sinkt, S steigt
+(1 − c1 ) (Y − T )
| {z }
,
Y sinkt, S sinkt
dass der Gesamteffekt unklar bleibt.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 20
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Trotzdem,
S +T −G =I
und
T ist per Annahme exogen bestimmt!
G ist per Annahme exogen bestimmt!
I ist per Annahme exogen bestimmt!
Daraus folgt, dass S konstant bleibt!
Das Sparparadoxon auf deutsch
Die Leuten möchten mehr sparen und erhöhen somit ihre Sparquote
S
. Mehr sparen heisst weniger konsumieren, die Wirtschaft
Yd
schrumpft und mit ihr das verfügbare Einkommen der Individuen:
Das Sparvolumen ist unabhängig vom Einkommensniveau!
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 21
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Es gibt zwei wichtige Ansätze je nach Denkschule:
Theorie der effektiven Nachfrage (Keynes)
Die Investitionsnachfrage bestimmt die Produktion und das
Einkommen Y , und somit die Ersparnisbildung S.
Angebotsorientierte Theorie (Say)
Jedes Angebot treibt (schafft) eine entsprechende Nachfrage. Was
von der Produktion Y nicht konsumiert wird (S), wird automatisch
investiert (I ). S bestimmt I .
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 22
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Nehmen wir jetzt an, dass die Investitionen vom Einkommen Y und
Zins i abhängen. Wieso? ⇒ NPV-Überlegung
I (Y , i)
Je grösser der Barwert eines Projektes, desto eher wird investiert:
!
T
X
E CFt (Yt )
I NPV(Y , i ) = I
.
+
+ −
(1 + i)t
t=0
Es gilt somit
∂ I (·)
>0
∂Y
∂ I (·)
<0 .
∂i
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 23
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Die Gleichgewichtsbeziehung ändert sich demzufolge in
Y = C (Y − T ) + I (Y , i ) + G
+ −
+
,
woraus wir über den Satz der impliziten Funktionen die Steigung
der IS-Kurve herleiten können. Zuerst definieren wir deswegen
f (Y , i, T , G ) ≡ Y − C (Y − T ) − I (Y , i) − G
und suchen dann nach ihrer Steigung
∂ f (·)
∂ I (·)
dY
i
∂i
= − ∂ ∂f (·)
=
di
1 − c1 −
∂Y
∂ I (·)
∂Y
<0 .
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 24
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Die IS Kurve
Die IS Kurve stellt im
i-Y -Diagramm alle
Gleichgewichte für den
Finanzmarkt dar.
Bei Makro I sagt man (falsch):
alle GG vom Gütermarkt.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 25
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Wir möchten sicherstellen, dass die
Richtige Bedeutung der IS Kurve
Die IS Kurve ist die Menge aller i-Y -Kombinationen, für die
S(Y − T ) = I (Y , i) + G − T
.
Eine falsche in Makro I vermittelte Interpretation ist, dass sie das
Gütermarktgleichgewicht darstellt: Eigentlich zeigt sie die
i-Y -Kombinationen, die den Finanzmarkt in Gleichgewicht
bringen.
für alle klar ist.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 26
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Konsumausgaben
Die Investitionsausgaben
Die Staatsaugaben und die Steuereinnahmen
Das Keynesianische Kreuz
Das Sparparadoxon
Die Herleitung der IS Kurve
Bist Du von der letzten Gleichung verwirrt?
Hier die Begründung:
S(Y − T ) = I (Y , i) + G − T
Y d − C (Y d ) = I (Y , i) + G − T
Y − T = C (Y − T ) + I (Y , i) + G − T
Y = C (Y − T ) + I (Y , i) + G
.
Somit sind wir mit der IS Kurve fertig.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 27
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Das Geldangebot
Die Geldnachfrage
Der Geldmarkt
Die Herleitung der LM Kurve
Auf dem Markt für liquide Mittel (Bargeld) gibt es wie üblich ein
Angebot und eine Nachfrage.
Geldangebot
Die Zentralbank entscheidet über die im Umlauf stehende
Geldmenge und bestimmt somit das Geldangebot M s , das wir bloss
mit M bezeichnen.
In meisten heutigen Volkswirtschaften wurde Geld verstaatlicht, um
Kredite der Regierung zu geben. Ökonomisch meint man oft, dass
die Zentralbank eine stabilisierende Rolle haben kann. Sie kann
auch als lender of last resort gegenüber den kommerziellen Banken
wirken (Milton Friedman).
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 28
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Das Geldangebot
Die Geldnachfrage
Der Geldmarkt
Die Herleitung der LM Kurve
Individuen brauchen Geld aus verschiedenen Gründen:
Transaktionskassa
Man braucht Geld, um Güter zu kaufen: Die Geldnachfrage M d
steigt mit dem Einkommen (Produktion) Y .
Spekulationskassa
Geld ist auch ein Wertaufbewahrungsmittel, das in Wettbewerb zu
Wertschriften steht: Je höher der Zins i desto kleiner die
Geldnachfrage aus Spekulationszwecken (Opportunitätskosten der
Geldhaltung).
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 29
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Das Geldangebot
Die Geldnachfrage
Der Geldmarkt
Die Herleitung der LM Kurve
Die Geldnachfrage
M d = M d (Y , i )
+ −
wird in Blanchard folgend modelliert:
Geldnachfrage
M d = P · Y · L(i)
Md
P
= Y · L(i)
(nominale Geldnachfrage)
(reale Geldnachfrage)
Andere Lehrbücher benutzen andere Notationen.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 30
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Das Geldangebot
Die Geldnachfrage
Der Geldmarkt
Die Herleitung der LM Kurve
Md
Die Geldnachfrage hängt negativ
vom Zins i, positiv vom
Einkommen Y ab.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 31
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Das Geldangebot
Die Geldnachfrage
Der Geldmarkt
Die Herleitung der LM Kurve
Geldmarktgleichgewicht: Die Grundlage der LM Kurve
Beim Geldmarktgleichgewicht entspricht die Geldnachfrage dem
(fixen) Geldangebot der Zentralbank:
M
= Y · L(i) .
P
Quantitätstheorie
Eine andere mögliche Darstellung: Der geldmässige jährliche Wert
der gehandelten Güter muss der „ jährlichen“ Geldmenge gleich
kommen:
P ·Y =M ·V ,
wobei V die Umlaufgeschwindigkeit darstellt (circulation velocity).
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 32
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Das Geldangebot
Die Geldnachfrage
Der Geldmarkt
Die Herleitung der LM Kurve
Nimmt man beide Gleichungen zusammen
M
= Y · L(i)
P
P ·Y =M ·V ,
sieht man durch schnelles Umformen, dass
V =
P ·Y
1
=
M
L(i)
,
d.h. die Umlaufgeschwindigkeit sollte mit höheren Zinsen
zunehmen.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 33
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Das Geldangebot
Die Geldnachfrage
Der Geldmarkt
Die Herleitung der LM Kurve
Gleichgewicht auf Geldmarkt
Geldangebot (zinsunabhängig)
und Geldnachfrage können
zusammen dargestellt werden:
Was passiert bei höherem
Einkommen Y ?
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 34
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Das Geldangebot
Die Geldnachfrage
Der Geldmarkt
Die Herleitung der LM Kurve
Die LM Kurve
Die Gestaltung der LM Kurve
folgt automatisch.
Sie verbindet alle
i-Y -Wertepaare, die den
Geldmarkt in Gleichgewicht
bringen.
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 35
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Das Geldangebot
Die Geldnachfrage
Der Geldmarkt
Die Herleitung der LM Kurve
Über den Satz der impliziten Funktionen können wir auch die
Steigung der LM Kurve herleiten können. Zuerst definieren wir
deswegen
M
− Y · L(i)
f (Y , i, M, P) ≡
P
und suchen dann nach ihrer Steigung
∂ f (·)
dY
−L(i)
L(i)
i
=−
= − ∂ ∂f (·)
=−
>0 .
0
di
−Y L (i)
Y L0 (i)
∂Y
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 36
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Das Geldangebot
Die Geldnachfrage
Der Geldmarkt
Die Herleitung der LM Kurve
Nochmals das Wichtige, sicherheitshalber.
Bedeutung der LM Kurve
Die LM Kurve ist die Menge aller i-Y -Kombinationen, für die
M !
= Y L(i) ,
P
d.h. das reale Geldangebot
Y L(i) ist.
M
P
gleich der realen Geldnachfrage
Für alle Punkte der LM ist also der Geldmarkt in Gleichgewicht!
Kontrollfrage
Ungleichgewichte welcher Art sind (1) oberhalb und (2) unterhalb
der LM zu finden?
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 37
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Graphische Darstellung
Komparative Statik: Graphisch
Komparative Statik: Multiplikatoren
Das IS-LM
Endlich beide Kurven in einem
Graph.
Die IS stellt alle Gleichgewichte
für den „Gütermarkt“ dar, die LM
für den Geldmarkt: ihre Kreuzung
ist das gleichzeitige
Gleichgewicht!
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 38
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Graphische Darstellung
Komparative Statik: Graphisch
Komparative Statik: Multiplikatoren
Komparative Statik: Graphisch
Wie bewegen sich die Kurven bei
Änderungen von M, G , T , C , S,
I?
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 39
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Graphische Darstellung
Komparative Statik: Graphisch
Komparative Statik: Multiplikatoren
Die Multiplikatoren ermöglichen uns die analytische Suche nach der
Veränderung. Betrachten wir z.B. eine exogene Zunahme der
Investitionen: Keynes sagte ja, dass sie von animal spirits gesteuert
werden, weswegen sie plötzlich schwanken.
Da die Investitionen I durch die funktionale Beziehung
I = I (Y , i)
modelliert werden, brauchen wir eine kleine Änderung der Art
I = I0 + I (Y , i) .
Wir werden I0 schwanken lassen.
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 40
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Graphische Darstellung
Komparative Statik: Graphisch
Komparative Statik: Multiplikatoren
1. Schritt: Gleichungen sauber aufstellen
Y = C (Y − T ) + I0 + I (Y , i) + G
M
= Y · L(i)
P
(IS)
(LM)
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 41
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Graphische Darstellung
Komparative Statik: Graphisch
Komparative Statik: Multiplikatoren
2. Schritt: Totales Differential bilden, unnötige Terme löschen
dY = C 0 (·) dY − C 0 (·) |{z}
dT + dI0 +
=0
+
∂ I (Y , i)
∂ I (Y , i)
dY +
di + |{z}
dG (IS)
∂Y
∂i
=0
M
d
= L(i) dY + YL0 (i) di
P
| {z }
(LM)
=0
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 42
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Graphische Darstellung
Komparative Statik: Graphisch
Komparative Statik: Multiplikatoren
3. Schritt: Substitution vorbereiten
di =
−L(i)
dY
YL0 (i)
(aus LM)
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 43
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Graphische Darstellung
Komparative Statik: Graphisch
Komparative Statik: Multiplikatoren
4. Schritt: Substitution vornehmen
dY = C 0 (·) dY +
∂ I (Y , i)
dY +
∂Y
+
∂ I (Y , i) −L(i)
dY + dI0 (in IS eingesetzt)
∂i
YL0 (i)
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 44
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Graphische Darstellung
Komparative Statik: Graphisch
Komparative Statik: Multiplikatoren
5. Schritt: Glieder ausklammern
∂ I (Y , i) ∂ I (Y , i) L(i)
0
dY 1 − C (·) −
+
= dI0
∂Y
∂i
YL0 (i)
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 45
Die IS Kurve
Die LM Kurve
Das IS-LM Modell
Die Graphische Darstellung
Komparative Statik: Graphisch
Komparative Statik: Multiplikatoren
6. Schritt: Kommentieren und frisches Bier trinken
dY
=
dI0
1
>0
>0
z}|{
∂ I (Y , i) ∂ I (Y , i)
L(i)
0
1 − C (·) −
+
0
Y
(i)
∂
Y
∂
i
|
{z
} | {z } |{z} L
|{z}
>0
<0
>0
<0
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 46
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
IS-LM-AS-AD Modell
Da weder das Keynesianische Kreuz (⇒ IS) noch der Geldmarkt
(⇒ LM) mit der Produktion involviert sind, fehlt in unserem Modell
das aggregierte Angebot.
Keynes modelliert eine Volkswirtschaft in Rezession, also mit freien
Produktionskapazitäten. Die Angebotskurve wäre waagerecht und
die Preise konstant: Aus mehr Nachfrage (= konjunktureller
Politik) folgt mehr Produktion. Die Kapazität ist da!
Was passiert aber, wenn die Zentralbank mit den Druckmaschinen
zu lässig wird?
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 47
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee: Die Preise sind flexibel!
Graphische Herleitung der AD Kurve
Wenn die Preise variieren, ergeben sich Bewegungen der LM Kurve,
da dort das Preisniveau auftaucht:
P ↑
⇒
LM nach oben, als ob M ↓
P ↓
⇒
LM nach unten, als ob M ↑ .
Die AD Kurve ist abnehmend im Preisniveau. Sie ist mit der
mikroökonomischen Nachfrage gar nicht vergleichbar, denn die AD
fasst das Geschehen im IS-LM-Diagramm zusammen!
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 48
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee: Die Preise sind flexibel!
Graphische Herleitung der AD Kurve
Die Geburt der AD Kurve
Lass jetzt P bewegen und finde
die passende LM! Wie gross ist
Y?
Trage P und Y im
P-Y -Diagramm ein, dann
verbinde die Punkte: Du hast die
AD hergeleitet!
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Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Die Produktionsfunktion
Die Preissetzungsregel
Die Lohnsetzungsregel
Graphische Herleitung der AS Kurve
Man geht von einer einfachen linearen Produktionsfunktion der Art
Y s = f (N d )
= A · Nd
aus. Da wir ein konjunkturelles Modell haben, ist der Kapitalstock
K nicht mehr wichtig: die Produktionsfunktion f (·) sollte ihn schon
berücksichtigen. A stellt die Arbeitsproduktivität dar.
Unkonsistenz
Wenn der Kapitalstock nicht modelliert wird, wieso wird es
überhaupt investiert???
Das ist der grosse Mangel an intertemporeller Modellierung!
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Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Die Produktionsfunktion
Die Preissetzungsregel
Die Lohnsetzungsregel
Graphische Herleitung der AS Kurve
Die Firmen sind böse und möchten eine feste Marge (Aufsatz) auf
die Grenzkosten verdienen.
Aus der Produktionsfunktion Y s = A · N d bekommen wir den
Arbeitsbedarf der Firmen bei gegebener Produktion
Ys
.
Nd =
A
Die Totalkosten lauten somit
TC(Y s ) = W · N d (Y s )
Ys
=W ·
A
und die Grenzkosten
MC(Y s ) =
Luca Schneebeli
W
A
LionsExchange
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Die Produktionsfunktion
Die Preissetzungsregel
Die Lohnsetzungsregel
Graphische Herleitung der AS Kurve
Die Preissetzungsregel folgt automatisch
Preissetzungsregel
Die Firmen verdienen einen festen Aufsatz auf die Grenzkosten
MC(Y s ) = W
A:
W
P = (1 + µ)
.
A
Daraus folgt, dass die bezahlten Reallöhne gleich
W
A
=
P
1+µ
sind.
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Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Die Produktionsfunktion
Die Preissetzungsregel
Die Lohnsetzungsregel
Graphische Herleitung der AS Kurve
Unkonsistenz
Was für dumme Firmen: Sie könnten 2µ, sogar 10µ wählen, wenn
diese Preissetzungsregel wirklich möglich wäre!
Man beachte, dass µ = 0 in vollkommenem Wettbewerb.
Es muss sich hier notwendigerweise um eine Art Monopol
handeln. Auch im Monopol kann eine Firma nicht beliebig
hoch mit den Preisen gehen!
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Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Die Produktionsfunktion
Die Preissetzungsregel
Die Lohnsetzungsregel
Graphische Herleitung der AS Kurve
Graph der PS Kurve
Die Preissetzungskurve können
wir graphisch im
W
P -u-Diagramm zeichnen.
Vergiss A nicht, könnte für die
VP nützlich sein!
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Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Die Produktionsfunktion
Die Preissetzungsregel
Die Lohnsetzungsregel
Graphische Herleitung der AS Kurve
Die Lohnbildung auf dem unvollkommenen Arbeitsmarkt folgt den
Gesetzen der Verhandlungen.
Lohnsetzungsregel nominal
W = P e F (u , z )
− +
Die durch Verhandlungen bestimmten Gehälter W hängen von
einer „Forderungsfunktion“ F (u, z) ab, die negativ von der
Arbeitslosigkeit u und positiv von übrigen Faktoren (z.B.
Arbeitslosegelder, Vermittlungstellen,...) abhängt.
W muss auch auf dem Preisniveau P kalibriert werden. Da die
Arbeitnehmer unvollständigen Informationen unterliegen, ist für sie
nur ihre Erwartungsbildung darüber – nämlich P e – relevant.
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Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Die Produktionsfunktion
Die Preissetzungsregel
Die Lohnsetzungsregel
Graphische Herleitung der AS Kurve
Möchten wir reale Grössen betrachten, also die Reallöhne
müssen wir alles durch P dividieren.
W
P
, dann
Lohnsetzungsregel real
W
Pe
=
F (u , z )
− +
P
P
Wichtiger Hinweis
Es herrscht oft grosse Verwirrung über W
P , d.h. die linke Seite der
WS Kurve.
W
P bedeutet einzig und allein „Reallohn“ und könnte sogar mit einer
anderen Bezeichnung ersetzt werden, wie „RL“!
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Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Die Produktionsfunktion
Die Preissetzungsregel
Die Lohnsetzungsregel
Graphische Herleitung der AS Kurve
Graph der WS Kurve
Die Lohnsetzungskurve können
wir graphisch im
W
P -u-Diagramm zeichnen.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 57
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Die Produktionsfunktion
Die Preissetzungsregel
Die Lohnsetzungsregel
Graphische Herleitung der AS Kurve
Wieso ist die AS Kurve steigend im Preisniveau P?
!! Achtung Gefahr !!
1
Die AS ist zunehmend nur in der kurzen Frist.
Grund: P e ist kfr. fix!
2
Die AS ist mittelfristig senkrecht.
Grund:
W
Pe = P ⇒
= F (u, z)
P
die WS Kurve ist starr beim alten Niveau, die AS ist
unabhängig vom Preisniveau, also zur P-Achse parallel!
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Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Die Produktionsfunktion
Die Preissetzungsregel
Die Lohnsetzungsregel
Graphische Herleitung der AS Kurve
Wieso ist die AS steigend in P?
Versuch doch, P zu ändern! Was
passiert im WS-PS-Diagramm?
Übertrage die Punkte vom W
P -uzum P-Y -Diagramm. Verbinde
sie und Du hast die AS
hergeleitet!
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Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Das Gesamtgleichgewicht
Graphische komparative Statik: kurzfristig
Graphische komparative Statik: mittelfristig
Komparative Statik: Bla bla bla
Jetzt verfügen wir über ein Modell, das fünf endogene Variablen
i, Y , P, W , u
mit sechs exogenen
M, G , T , P e , A, µ
und vier „halbexogenen“
C (·), I (·), F (·), L(·)
erklärt.
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 60
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Das Gesamtgleichgewicht
Graphische komparative Statik: kurzfristig
Graphische komparative Statik: mittelfristig
Komparative Statik: Bla bla bla
Das Gesamtgleichgewicht
Man beachte, dass die
Gleichgewichte senkrecht
miteinander übereinstimmen
müssen!
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Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Das Gesamtgleichgewicht
Graphische komparative Statik: kurzfristig
Graphische komparative Statik: mittelfristig
Komparative Statik: Bla bla bla
Sozialdemokratische Regierung
Die Regierung lässt sich von
einem Keynesianischen
Wirtschaftsberater raten: Die
Staatsausgaben müssen mit
deficit spending erhöht werden!
Dadurch generiert man
Wachstum!
Mmmmm: War das nicht das
Programm von George W. Bush?
;-)
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 62
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Das Gesamtgleichgewicht
Graphische komparative Statik: kurzfristig
Graphische komparative Statik: mittelfristig
Komparative Statik: Bla bla bla
Deficit Spending, 2. Runde
Was passiert mittelfristig, wenn
die Leute ihre Preiserwartungen
richtig bilden, also wenn
Pe = P
?
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 63
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Das Gesamtgleichgewicht
Graphische komparative Statik: kurzfristig
Graphische komparative Statik: mittelfristig
Komparative Statik: Bla bla bla
Viel Spass mit dem Erklären! Das bringt aber Punkte!
-
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -LionsExchange
-Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Liquiditätsfalle: Fetish of Liquidity
Vollk. zinsunelastische Investitionen
Geld für Transaktionszwecke
Zinselastische Investitionen
Liquiditätsfalle
Die Esoterik von Keynes ’36: Die
Leute leiden an Liquiditätsfetisch!
Was passiert i.a., wenn die Zinsen
so tief werden, dass man voll in
Cash geht?
Bsp.: Japan 90er.
Welche Politik würdest Du
anraten?
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 65
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Liquiditätsfalle: Fetish of Liquidity
Vollk. zinsunelastische Investitionen
Geld für Transaktionszwecke
Zinselastische Investitionen
Vollk. zinsunelast. Investitionen
Wie sieht IS (und AD) aus, wenn
∂ I (·)
=0 ?
∂i
Das wäre die extreme
Keynesianische Annahme:
Animal spirits governing
investments.
Welche Politik würdest Du
anraten?
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 66
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Liquiditätsfalle: Fetish of Liquidity
Vollk. zinsunelastische Investitionen
Geld für Transaktionszwecke
Zinselastische Investitionen
Geld nur für Transaktionszwecke
Die Auffassung der Monetaristen,
das Gegenteil vom
Liquiditätsfetisch: Geld für
Bahnhofstrasse
„Schätzli lüege mal de Bijou aa!!“
Welche Politik würdest Du
anraten?
LionsExchange
Luca Schneebeli
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Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Liquiditätsfalle: Fetish of Liquidity
Vollk. zinsunelastische Investitionen
Geld für Transaktionszwecke
Zinselastische Investitionen
Zinselastische Investitionen
Die Auffassung der Monetaristen.
Wie sieht IS (und AD) aus, wenn
∂ I (·)
= −∞ ?
∂i
Welche Politik würdest Du
anraten?
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 68
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Herleitung
Adaptive Erwartungen
NAIRU
Lohnindexierung
Konjunkturzyklus
Eigentlich nichts Neues
Die Phillipskurve ist Tochter der Dynamik auf dem Arbeitsmarkt,
die wir aus dem PS-WS-Diagramm und dem AS-AD-Diagramm
schon gut kennen: Bei fixen Preiserwartungen sind
Preiniveau-Änderungen und Produktion miteinander positiv
korreliert.
Man bewegt sich zwar entlang der AS.
Es folgt Y ↑⇒ u ↓.
P ↑⇒ u ↓.
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 69
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Herleitung
Adaptive Erwartungen
NAIRU
Lohnindexierung
Konjunkturzyklus
Aus der nominalen Lohnsetzungsregel
Wt = Pte F (ut , z)
und der Preissetzungsregel
Pt = (1 + µ)Wt
ergibt sich durch Substitution von Wt die Beziehung
Pt = Pte (1 + µ)F (ut , z) ,
die, durch Pt−1 dividiert, folgende dynamische Gleichung liefert:
Pe
Pt
= t (1 + µ)F (ut , z) ,
Pt−1
Pt−1
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 70
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Herleitung
Adaptive Erwartungen
NAIRU
Lohnindexierung
Konjunkturzyklus
äquivalent zu
1 + πt = (1 + πte )(1 + µ)F (ut , z)
oder, mit F (ut , z) ≈ 1 − αut + z, zu
1 + πt = (1 + πte )(1 + µ)(1 − αut + z) ,
was sich infinitesimal annähern lässt zu der relevanten Gleichung der
Phillipskurve
πt = πte + (µ + z) − αut
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 71
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Herleitung
Adaptive Erwartungen
NAIRU
Lohnindexierung
Konjunkturzyklus
Lineare Phillipskurve
Zeichne die Gleichung
πt = πte + (µ + z) − αut
im πt − ut -Diagramm.
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 72
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Herleitung
Adaptive Erwartungen
NAIRU
Lohnindexierung
Konjunkturzyklus
Eine wichtige Rolle bei der Phillipskurve spielen die
Inflationserwartungen der Marktteilnehmer. Man könnte zum
Beispiel annehmen, dass die Individuen „maschinell“ ihre Erwartung
aufgrund des vergangenen Inflations-Wertes anpassen:
Adaptive Erwartungen
Adaptive Inflationserwartungen nehmen die Form
πte = θπt−1
an (mit 0 < θ 6 1) und ergeben die Phillipskurve
πt = θπt−1 +(µ + z) − αut
| {z }
.
πte
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 73
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Herleitung
Adaptive Erwartungen
NAIRU
Lohnindexierung
Konjunkturzyklus
!! ACHTUNG GEFAHR !!
Wenn θ = 1 ergibt sich eine autoregressive Dynamik, die die
Inflation endogen steigen lässt (Inflation = Geschwindigkeit des
Preisniveaus) ⇒ P wächst immer schneller!
Kann es überhaupt sinnvoll sein?
Der Prozess akzeleriert, solange πt > πt−1 ist, d.h. solange
πt − πt−1 = (µ + z) − αut > 0
(µ + z) > αut−1
(µ + z)
ut−1 <
α
.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 74
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Herleitung
Adaptive Erwartungen
NAIRU
Lohnindexierung
Konjunkturzyklus
Wir lernen somit (immer unter der vereinfachenden Annahme
adaptiver Erwartungen) den wichtigen Wert un = (µ+z)
kennen.
α
NAIRU
Die sogenannte Non-Accelerating Inflation Rate of Unemployment
(NAIRU) oder auch natürliche Inflationsrate entspricht der
Arbeitslosigkeitsrate
(µ + z)
un =
α
und stammt aus der Annahme θ = 1 im Ansatz der adaptiven
Erwartungen.
Ist ut = un , dann bleibt die Inflationsrate konstant, d.h. das
Preisniveau nimmt mit konstanter Geschwindigkeit zu!!!
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 75
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Herleitung
Adaptive Erwartungen
NAIRU
Lohnindexierung
Konjunkturzyklus
Wir wissen, dass αun = µ + z und somit die Phillipskurve als
πt = πt−1 + (µ + z) −αut
| {z }
αun
= πt−1 − α(ut − un )
dargestellt werden kann. Bei Lohnindexierung (wobei λ Prozent der
Lohnzahlung mit πt indexiert ist) erhalten wir
πt = [λπt + (1 − λ)πt−1 ] − α(ut − un )
α
= πt−1 −
(ut − un ) .
1−λ
Je grösser λ desto reaktiver ist die Inflation auf die
Arbeitsmarktlage.
Luca Schneebeli
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 76
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Herleitung
Adaptive Erwartungen
NAIRU
Lohnindexierung
Konjunkturzyklus
Konjunkturzyklus
Zeige mit Hilfe der Phillipskurve,
wie ein Konjunkturzyklus
aussieht.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 77
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Okun’s Law
Die Quantitätsgleichung – aus AD
Die Phillipskurve - aus AS
Alles zäme
Eigentlich nichts Neues
Okun’s Law ist die selbstverständliche negative Beziehung zwischen
Outputänderung und Arbeitslosigkeit, wenn das Arbeitspotential
konstant bleibt. Die verfeinerte Variante betrachtet auch den
technischen Fortschritt.
Die Phillipskurve stammt aus der AS-Kurve.
Die Quantitätsgleichung ist eine alternative Darstellung der
AD-Kurve.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 78
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Okun’s Law
Die Quantitätsgleichung – aus AD
Die Phillipskurve - aus AS
Alles zäme
ut ist die Arbeitslosenrate im Zeitpunkt t
Nt ist die Beschäftigung im Zeitpunkt t
Lt ist das Arbeitspotential im Zeitpunkt t
Yt = At Nt ist die Produktion im Zeitpunkt t
At ist die Arbeitsproduktivität (techn. Fort.) im Zeitpunkt t
Dann gilt
Nt
Lt
Yt
=1−
At Lt
ut = 1 −
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 79
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Okun’s Law
Die Quantitätsgleichung – aus AD
Die Phillipskurve - aus AS
Alles zäme
und folglich
Yt−1
Yt
−1+
ut − ut−1 = 1 −
At Lt
At−1 Lt−1
Yt
Yt−1
=−
−
At Lt
At−1 Lt−1
|
{z
}
>0 wenn gYt > gAt + gLt
woraus folgt, dass
ut − ut−1 = −β (gYt − gAt − gLt )
Achtung: gYt − gAt − gLt ist nicht mit gy im Solow zu verwechseln,
denn in der jetztigen Variante haben wir noch keinen Kapitalstock
Kt !
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 80
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Okun’s Law
Die Quantitätsgleichung – aus AD
Die Phillipskurve - aus AS
Alles zäme
Eine andere Darstellung der AD
Die AD-Kurve stammt ja aus dem IS-LM und könnte folgend
beschrieben werden:
Ytd = f (Mt , Pt , Gt , Tt )
+
−
Mt
=γ
Pt
.
+
−
In der makroökonomischen Literatur heisst die Beziehung
Pt Yt = γ Mt
Quantitätsgleichung und sie ist immer erfüllt (wieso?).
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 81
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Okun’s Law
Die Quantitätsgleichung – aus AD
Die Phillipskurve - aus AS
Alles zäme
Wenn wir
Yt = γ
Mt
Pt
mit den Wachstumsraten darstellen, dann erhalten wir
gYt = gγt +gMt − gPt
|{z}
|{z}
πt
=0
gYt = gMt − πt
,
(Quant.gl. in Wachstumsratenform)
da die Wachstumsraten den Logarithmenregeln folgen, wie wir
später im Solow sehen werden.
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 82
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Okun’s Law
Die Quantitätsgleichung – aus AD
Die Phillipskurve - aus AS
Alles zäme
Eine andere Darstellung der AS
Die Phillipskurve haben wir schon ausführlich behandelt. Mit
adaptiven Erwartungen wo
Pte = Pt−1
erhalten wir die Beziehung
πt − πt−1 = −α (ut − ut−1 ) ,
die wie schon gesehen einer Bewegung entlang der AS-Kurve
entspricht.
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 83
Die AD Kurve
Die AS Kurve
Das IS-LM-AS-AD Modell
Grenzfälle
Die Phillipskurve
Okun und Kollegen
Idee
Okun’s Law
Die Quantitätsgleichung – aus AD
Die Phillipskurve - aus AS
Alles zäme
Die drei Beziehungen
gYt = gMt − πt
(Quantitätsgleichung)
,
ut − ut−1 = −β (gYt − gAt − gLt )
(Okun’s Law)
πt − πt−1 = −α (ut − ut−1 )
(Phillipskurve)
müssen gleichzeitig erfüllt werden und erzeugen ein dynamisches
Anpassungsmodell. Die Wirkungskette eines monetären Schocks ist
gMt > 0 ⇒ gYt > 0 ⇒ ut < ut−1 ⇒
gYt+1 < 0 usw., so dass im Endeffekt gY = 0.
πt > πt−1
⇒
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 84
Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Wachstumstheorie: Das Solow-Modell
Wir tauchen in die Welt der dynamischen Makroökonomie!
Seien wir ehrlich
Economics is the only field in which two people can get a Nobel
Prize for saying exactly the opposite thing.
Wird es auch an der nächsten VP berücksichtigt? ;-)
Die mittelfristige komparative Statik verneinte die kurzfristige. Mit
der Wachstumstheorie werden wir uns noch mehr amüsieren!
Please keep on track and follow me!
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 85
Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Zinsverzinsung
Stetige Verzinsung
Wachstumsraten
Konstante Skalenerträge
Intensivdarstellung
Ich gehe davon aus, dass alle Teilnehmer das Kapital Kt finden
können, wenn wir heute K0 zu einem jährlichen Zins r für t Jahre
mit jährlicher Verzinsung anlegen:
Zinsverzinsungsregel
Kt = K0 (1 + r )t
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 86
Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Zinsverzinsung
Stetige Verzinsung
Wachstumsraten
Konstante Skalenerträge
Intensivdarstellung
Wenn wir die Referenzperiode (z.B. das Jahr) in m Teilen aufteilen,
dann lautet die Formel
r mt
Kt = K0 1 +
.
m
Lassen wir m gegen +∞ streben, dann kriegen wir die Formel für
die stetige Verzinsung
r mt
Kt = lim K0 1 +
m→∞
m
h
r m i t
= K0 lim 1 +
m→∞
m
t
1 rx
r
1
= K0 lim 1 +
=
mit
x→∞
x
m
x
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 87
Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Zinsverzinsung
Stetige Verzinsung
Wachstumsraten
Konstante Skalenerträge
Intensivdarstellung
rt




1 x


Kt = K0  lim 1 +

x→∞
x
|
{z
}
def
=e
Stetige Verzinsung
Kt = K0 e rt
LionsExchange
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 88
Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Zinsverzinsung
Stetige Verzinsung
Wachstumsraten
Konstante Skalenerträge
Intensivdarstellung
Um Solow besser (= Punkte!) zu behandeln, müssen wir mit den
Wachstumsraten von Variablen schnell umgehen können.
Sei Xt ein allgemeiner Wachstumsprozess mit Wachstumsrate g
und Startwert X0 in t = 0 der Art
Xt = X0 e g ·t
;
durch logarithmieren kriegen wir
ln Xt = ln X0 + g · t
.
Die zeitliche Änderung finden wir, indem wir nach der Zeit t
ableiten
∂ ln Xt
∂ ln X0 ∂ (g · t)
=
+
,
∂t
∂t
∂t
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 89
Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Zinsverzinsung
Stetige Verzinsung
Wachstumsraten
Konstante Skalenerträge
Intensivdarstellung
äquivalent nach den Rechenregeln zu
1 ∂ Xt
=0+g
Xt ∂ t
,
oder auch ( ∂∂Xtt ist ja dXt )
dXt
=g
Xt
oder bekanntlich
Xt+1 − Xt
=g
Xt
.
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 90
Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Zinsverzinsung
Stetige Verzinsung
Wachstumsraten
Konstante Skalenerträge
Intensivdarstellung
Wachstumsraten
Die Wachstumsrate vom Wachstumsprozess Xt heisst gX und wird
definiert als
∂ ln Xt
Xt+1 − Xt
gX =
=
∂t
Xt
und folgt somit den Rechenregeln der Logarithmen!
gX ·Y = gX + gY
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Zinsverzinsung
Stetige Verzinsung
Wachstumsraten
Konstante Skalenerträge
Intensivdarstellung
Letzte Eigenschaft können wir sehr schnell zeigen:
∂ ln(Xt Yt )
∂t
∂ [(ln Xt ) + (ln Yt )]
=
∂t
∂ ln Yt
∂ ln Xt
+
=
∂t
∂t
= gX + gY
gX ·Y =
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Zinsverzinsung
Stetige Verzinsung
Wachstumsraten
Konstante Skalenerträge
Intensivdarstellung
Bei der formalen Herleitung der Steady-State Gleichung werden wir
die Annahme der konstanten Skalenerträge brauchen.
Konstante Skalenerträge
Eine Funktion F (x, y ) weist konstante Skalenerträge auf, wenn für
λ > 0 gilt, dass
F (λx, λy ) = λF (x, y ) .
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Zinsverzinsung
Stetige Verzinsung
Wachstumsraten
Konstante Skalenerträge
Intensivdarstellung
Wie werden alle Referenzgrössen durch At Nt dividieren, um die
kleingeschriebenen Variablen zu kriegen. Dieses Vorgehen heisst
Intensivdarstellung
Die Produktionsfunktion mit konstanten Skalenerträge
Yt = F (Kt ; At Nt )
lässt sich durch At Nt dividieren in
yt = f (kt )
mit yt =
Yt
At Nt
und kt =
Kt
At Nt .
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Zinsverzinsung
Stetige Verzinsung
Wachstumsraten
Konstante Skalenerträge
Intensivdarstellung
Herleitung: Die Division durch At Nt liefert
Yt
1
=
F (Kt ; At Nt )
At Nt
At Nt
,
wegen der konstanten Skalenerträge äquivalent zu
Yt
Kt At Nt
=F
;
At Nt
At Nt At Nt
oder nach der neuen Notation zu
yt = F (kt ; 1)
= f (kt )
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Annahmen
Intuition: Bedeutung
Analytische Herleitung
Das steady state
Im folgenden werden wir den zentralen Begriff vom Solow-Modell
erklären: Das Konzept von Steady State.
Das Steady State ist nichts anders als das Gleichgewicht für ein
dynamisches Modell.
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Annahmen
Intuition: Bedeutung
Analytische Herleitung
Das Solow-Modell basiert auf folgenden Annahmen:
Die Produktionsfunktion
Yt = F (Kt ; At Nt ) weist
konstante Skalenerträge auf.
Die relevanten Variablen sind
der Kapitalstock Kt , die
Bevölkerung (=
Beschäftigung =
Arbeitspotential) Nt und die
Arbeitsproduktivität At .
Der Finanzmarkt ist in
Gleichgewicht: St = It .
Die Individuen haben eine
konstante Sparquote s:
St = sYt
Normierte Grössen sind
relevant: yt = AYt Nt t und
kt = AKt Nt t .
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Annahmen
Intuition: Bedeutung
Analytische Herleitung
∗
Wieso k?
Wenn kt stabil bleibt, können wir die Entwicklung aller Variablen
beschreiben, denn gN und gA sind bekannt!
Erkenntnis: die Welt ist in
Bewegung ⇒ Was bedeutet
somit Gleichgewicht?
Ein dynamisches
Gleichgewicht bleibt
immerhin ein Zustand, der
einmal erreicht, nicht mehr
verlassen wird.
Nichts ist aber fest! Nt
wächst, At wächst und Kt
wird ständig durch It und
δKt geändert!
Idee: Wenn die Grössen
gleich schnell wachsen, dann
ist doch ihr Verhältnis stabil!
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
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Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Annahmen
Intuition: Bedeutung
Analytische Herleitung
!
Im Steady State muss kt konstant bleiben, d.h. gk = 0. Aus der
def
Definition kt = AKt Nt t sowie den Eigenschaften von Wachstumsraten
folgt, dass
!
gk = g K = gK − gA − gN = 0 ,
AN
d.h. die
Notwendige Bedingung für Steady State
!
gK = gA + gN
(∗)
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Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Annahmen
Intuition: Bedeutung
Analytische Herleitung
Die Wachstumsraten gA und gN sind exogen gegeben, wie gross ist
aber gK ?
Grundzüge der Kapitalakkumulation
Der Kapitalstock Kt ändert sich über die Zeit: schreibt sich ab und
vergrössert sich um die Investitionen.
Kt+1 = Kt − δKt + It
Unter der Gleichgewichtsannahme des Finanzmarktes haben wir
Kt+1 − Kt = −δKt + St
und mit fixer Sparquote
Kt+1 − Kt = −δKt + s Yt
Luca Schneebeli
.
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Annahmen
Intuition: Bedeutung
Analytische Herleitung
Wir können alles durch Kt dividieren
Kt+1 − Kt
Yt
= −δ + s
K
Kt
| {zt }
.
gK
!
Diese Gleichung können wir in (∗) einfügen (gK = gA + gN )
−δ + s
was zu
Yt !
= gA + gN
Kt
,
!
sYt = (δ + gA + gN ) Kt
analog ist. Die Intensivdarstellung lautet
!
s yt = (δ + gA + gN ) kt
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Annahmen
Intuition: Bedeutung
Analytische Herleitung
und liefert dank der Substitution yt = f (kt ) die
Bedingung für Steady State
∗
∗
!
s f k = (δ + gA + gN ) k
|
{z
}
| {z }
Ersparnisse
Break-even Investitionen
Diese Bedingung setzt die Basis für die graphische Lösung des
ganzen Problems: Damit kt konstant bleibt, braucht es
(δ + gA + gN ) kt an Investitionen. Genau so viel wird auch gespart!
Kontrollfrage
Wieso braucht es (δ + gA + gN ) kt an Investitionen?
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Darstellung vom Steady State
Zeitliche Anpassungen
Wo liegt das Steady State?
Stelle die
Gleichgewichtsbedingung
∗
∗
!
s f k = (δ + gA + gN ) k
graphisch dar: Die
Produktionsfunktion f (kt ) wird
∗
mit 0 < s < 1 multipliziert. k
liegt an der Kreuzung mit der
Geraden (δ + gA + gN ) kt .
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Darstellung vom Steady State
Zeitliche Anpassungen
Zeitliche Anpassungen
Spiele ein bisschen mit Herrn
Nobelpreisträger Solow ;-)
Was passiert, wenn δ, gA , gN
oder s zu- bzw. abnehmen?
Wo ist die Zentralbank hier?
Und Herr Keynes?
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Bedeutung
Graphische Darstellung
Analytische Herleitung
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation geht über das Steady
State weiter hinaus.
Golden Rule
Was ist die (Steady State) Sparquote, die die Konsumausgaben
maximiert?
Wieso sollte Konsum so wichtig sein? ⇒ Sollte eine Proxy für
Wohlstand sein.
Ach diese liberalen Materialisten!
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Bedeutung
Graphische Darstellung
Analytische Herleitung
Suche nach sGR !
Gegeben f (kt ) sowie
(δ + gA + gN ) kt , wie sollte die
Sparfunktion s f (kt ) aussehen,
damit die Konsumausgaben (in
Intensivdarstellung) maximal
sind?
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Bedeutung
Graphische Darstellung
Analytische Herleitung
Damit die Konsumausgaben maximal sind, muss im Steady State
die Steigung der Produktionsfunktion der Steigung von
∗
(δ + gA + gN ) k entsprechen. Formal:
Notwendige Bedingung für die goldene Regel
∗
!
f 0 k = (δ + gA + gN )
Jetzt müssen zwei Bedingungen gleichzeitig erfüllt werden:
∗
!
f 0 k = (δ + gA + gN )
(Golden Rule)
∗
∗
!
s f k = (δ + gA + gN ) k
(Steady State)
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Bedeutung
Graphische Darstellung
Analytische Herleitung
Daraus folgt
∗
∗ ∗
sf k =f0 k k
und somit die bekannte
Golden Rule Bedingung
sGR
∗ ∗
f0 k k
∗
=
f k
Auf deutsch würde sie heissen, dass die Konsummaximierende
Sparquote dem Kapitaleinkommenanteil entsprechen sollte.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 108
Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Bedeutung
Graphische Darstellung
Analytische Herleitung
Wieso?
Nehmen wir an (wir sind ja Klassiker hier), dass die Märkte
vollkommen sind, dann gilt
r = f 0 (k)
und r k würde genau das Kapitaleinkommen darstellen, während
f (k) das Gesamteinkommen (Produktion) ist. Es folgt direkt, dass
∗ ∗
∗
f0 k k
rk
∗ = ∗
sGR =
f k
f k
=
Kapitaleinkommen
Gesamteinkommen
.
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Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Tipp: Logarithmen-Regeln
Beispiel: Pro-Kopf Konsumausgaben
Eines ist sicher: Über die zeitlichen Entwicklungspfade herrscht
grosse Verwirrung.
Der Mehrwert eines Repis
Wachstumsraten folgen den Logarithmenregeln, also
gX ·Y = gX + gY
.
Mit diesem Trick kann man sich gut retten, auch wenn man die
obige Regel nicht beweisen kann!
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 110
Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Tipp: Logarithmen-Regeln
Beispiel: Pro-Kopf Konsumausgaben
Wie bekommt man die jeweilige Wachstumsrate? Man beachte eine
unentbehrliche Umformung:
Das taucht immer auf
gy = g Y
AN
= gY − gA − gN
daraus folgt, dass
gY = gy + gA + gN
.
Exogen gegeben sind gA und gN , gy kann man aus dem Diagramm
erlesen!!
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 111
Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Tipp: Logarithmen-Regeln
Beispiel: Pro-Kopf Konsumausgaben
Wie ändert sich der Konsum pro-Kopf, wenn irgendetwas im
Solow-Modell passiert?
1. Variable definieren
3. gY substituiren
Y −S
Y −sY
C
=
=
N
N
N
(1 − s)Y
=
N
g C = g1−s + gY − gN
N
= g1−s + gy + gA + gN − gN
=
2. Wachstumsrate berechnen
Hier die Falle!
+
gy
|{z}
+
Aus Diagramm
+ gA
|{z}
g C = g (1−s)Y
N
g1−s
|{z}
Exogen
N
= g1−s + gY − gN
Luca Schneebeli
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 112
Fit für Solow-Modell
Das steady state
Graphik
Die goldene Regel der Kapitalakkumulation
Dynamische Anpassungspfade
Tipp: Logarithmen-Regeln
Beispiel: Pro-Kopf Konsumausgaben
Keine Ausrede mehr! ;-)
Schweiz: Wie entwickeln sich die
Konsumausgaben pro Kopf, wenn
die Bevölkerung langsamer
wächst?
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 113
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Ein Modell mit Aussenhandel
Wir kehren auf die konjunkturellen Modellen zurück, unter der
Annahme fixer Preise (wir sind ja nur in Makro I!), aber mit der
Erweiterung um den Aussenhandel!
Schweiz mit Ausland scheint schon realistischer! Willkommen
Kapitalien, willkommen Aldi und Lidl, willkommen weltweiter
Absatzmarkt für den Schweizer Sackmesser!
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 114
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der nominelle Wechselkurs
Der reale Wechselkurs
Purchasing Power Parity
Ein paar wichtige Konzepte.
Nomineller Wechselkurs E
Preis der ausländischen Währung in Einheiten der inländischen
Währung.
Am 5.7.2006 galt z.B. 1,23 CHF/USD und 1,57 CHF/EUR.
(Quelle: Währungsrechner von www.swissquote.ch.)
Prüfungsfalle
Nominale Auf-Wertung: E ↓
Nominale Ab-Wertung: E ↑
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 115
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der nominelle Wechselkurs
Der reale Wechselkurs
Purchasing Power Parity
Realer Wechselkurs ε
Preis von ausländischen Gütern in Einheiten inländischer Güter.
∗
E ·P
ε=
P
Es gilt zusätzlich
∗
E ↓ ·P ↓
Reale Auf-Wertung: ε ↓ ⇐
P↑
∗
Reale Ab-Wertung: ε ↑ ⇐ E ↑, P ↑, P ↓
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 116
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der nominelle Wechselkurs
Der reale Wechselkurs
Purchasing Power Parity
Was sind die Gesetze, die die Wechselkurse bewegen?
PPP Purchasing Power Parity
Dasselbe Gut sollte weltweit – real gesehen – gleich kosten, also
theoretisch sollte
ε=1
gelten.
Das Hauptargument dafür ist die Arbitrageüberlegung.
The Economist druckt z.B. regelmässig den Big Mac index aus, wo
man durch die Preise der Big Macs auf den Wechselkurs inferiert!
Wichtiger wäre die undedeckte Zinssatzparität, aber sie wurde zu
Euren Gunsten dieses Jahr vom Programm gestriechen!
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 117
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Idee
Ertragsbilanz
Kapitalverkehrsbilanz
Die Zahlungsbilanz wiederspiegelt die Transaktionen zwischen
Inland und übriger Welt. Sie werden in inländischer Währung (also
für uns in CHF) aufgenommen.
Wichtiger Hinweis
Der Saldo der Zahlungsbilanz ist per Konstruktion immer gleich 0!
Sie besteht aus der Ertragsbilanz und der Kapitalverkehrsbilanz.
Eigentlich stellt sie keine Bilanz dar (Bestandgrössen) sondern eine
Art Erfolgsrechnung (Flussgrössen). Wer sich dafür interessiert,
ihm/ihr empfehle ich die Vorlesung VWL der CH im 2. Jahr.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 118
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Idee
Ertragsbilanz
Kapitalverkehrsbilanz
Die Ertragsbilanz, auch Leistungsbilanz genannt, entspricht dem
Güterverkehr (auch Dienstleistungen!) mit dem Ausland und den
Einkommenströmen aus der Wanderung der Produktionsfaktoren.
Bedeutung der Ertragsbilanz
Ist die Ertragsbilanz (wie für die CH) positiv, dann
hat das Land wertmässig mehr Güter (inkl. DL) exportiert als
importiert und/oder
haben Schweizer Produktionsfaktoren (Menschen oder
Investitionen) im Ausland mehr als ausländische in der CH
verdient.
Die Ertragsbilanz der USA ist z.B. typischerweise stark negativ.
LionsExchange
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 119
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Idee
Ertragsbilanz
Kapitalverkehrsbilanz
Eine kleine Geschichte – Ertragsbilanz = Wohlstand?
Pierre produziert Wein in Bordeaux, der in England hoch geschätzt
wird. Mit seinem Schiff verlässt er Bordeaux Richtung London. Das
französische Zollamt notiert „Ausfuhr 10’000 EUR von
Weinprodukten“ und die französische Ertragsbilanz wächst
dementsprechend.
Pierre verkauft mit grosszügiger Gewinnmarge den exklusiven Wein
in London und verdient Pfunde, mit denen er Wisky und
Wollprodukte kauft, die er in Frankreich für ungefähr 15’000 EUR
verkaufen kann. Er fährt die Themse hinunter und zielt wieder nach
Bordeaux.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 120
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Idee
Ertragsbilanz
Kapitalverkehrsbilanz
Fortsetzung... mit zwei Szenarien
1
Er erreicht den Hafen von Bordeaux. Die Zollbeamte in
Bordeaux halten ihn und notieren in den Büchern „Einfuhr
15’000 EUR von englischen Produkten„ , die Ertragsbilanz
erweist somit einen Defizit von 5’000 EUR, aber alle wurden
durch freiwilligen Handel besser gestellt: Pierre, die englischen
und die französischen Konsumenten!
2
Im stürmischen Kanal sinkt Pierre mit seinem Schiff und stirbt.
Die französische Ertragsbilanz weist einen positiven Saldo von
10’000 EUR auf, obwohl ein Mensch ums Leben gekommen ist
und die englischen Güter verloren gingen!
Quelle: Frédéric Bastiat, Sophismes Économiques (XIX Jh.).
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 121
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Idee
Ertragsbilanz
Kapitalverkehrsbilanz
Die Kapitalverkehrsbilanz ist komplementär zur Ertragsbilanz in der
Bildung der Zahlungsbilanz.
Da die Zahlungsbilanz immer einen Saldo gleich null hat und die
Ertragsbilanz der Schweiz im 2004
630 6000 0000 000 CHF
(Mrd CHF) betrug, entsprach 2004 der Saldo der
Kapitalverkehrbilanz
−630 6000 0000 000 CHF.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 122
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
Das Keynesianische Kreuz möchten wir nun um die Exporte und
Importe erweitern.
Aussenhandel
1 Die Ausländer müssen die CHer Produkte in CHF zahlen, oder
die CHer Firmen die ausländischen Devisen in CHF wechseln:
Güterexporte = Nachfrage an CHF (Devisen).
2
Die CHer Konsumenten müssen ausländische importierte Güter
in ausländischer Währung zahlen:
Güterimporte = Angebot an CHF (Devisen).
3
Wir gehen davon aus, dass es keine ausländischen
Faktoreinkommen gibt! ⇒ Saldo Ertragsbilanz = Saldo
Handelsbilanz.
LionsExchange
Exporte und Importe ändern auch die Zusammensetzung des BIPs.
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 123
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
Die neue Zusammensetzung des BIPs (IS Kurve, Keynes Cross)
lautet jetzt
IS bei offener Wirtschaft
Y = C (Y − T ) + I (Y , i ) + G −
+ −
+
|
{z
}
DD... domestic demand
ε Q(Y , ε )
+ −
| {z }
∗
= EPP Q
+X
∗
Y, ε
+ +
... reale Importe
oder vereinfachend
∗
Y = C (Y − T ) + I (Y , i ) + G + NX Y , Y , ε
+
+ −
− + +
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Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
Keynes Cross mit Aussenhandel
Leite die ZZ-Kurve her, die aus
der DD-Kurve (domestic demand,
der alten Z-Kurve im
Keynesianischen Kreuz), den
Importen und den Exporten
besteht.
LionsExchange
Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 125
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
Verlauf der Ertragsbilanz
Zeichne im obigen Diagramm das
Keynesianische Kreuz in einer
offenen Wirtschaft und im
unteren den Verlauf der
Ertragsbilanz (Nettoexporte).
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 126
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
Transmissionsmechanismus
Skizziere den
Transmissionsmechanismus auf Y
aus einer Zunahme von G bei
fixen Zinsen
fixen Preisen sowohl im
Inland als auch im Ausland
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 127
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
Prüfungsfalle
Die neue ZZ (bei offener Wirtschaft) hat die Gleichung
∗
Y = C (Y − T ) + I (Y , i ) + G + NX Y , Y , ε
+
+ −
− + +
und integriert somit auch die Auswirkungen zweiten Grades vom
Einkommen Y auf die Nettoexporte NX !!!
Wir müssen deswegen den (einfachen) Multiplikator, d.h. ohne
Beachtung der Zinsveränderungen, neu berechnen!
LionsExchange
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 128
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
Welche Wirkung hat die Fiskalpolitik in einer offenen
Volkswirtschaft?
1. Schritt: relevante Gleichung aufstellen – hier ZZ
∗
Y = C (Y − T ) + I (Y , i) + G + NX (Y , Y , ε)
2. Schritt: totales Differential und unnötige Terme löschen
di +dG +
dY = C 0 dY − C 0 |{z}
dT +IY dY + Ii |{z}
=0
=0
∗
+ NXY dY + NX ∗ |{z}
dY +NXε |{z}
dε
Y
=0
=0
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Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
3. Schritt: dY ausklammern
dY (1 − C 0 − IY − NXY ) = dG
4. Schritt: Multiplikator herleiten
dY dY 1
1
=
<
=
dG off. Wi. 1 − C 0 − IY − NXY
1 − C 0 − IY
dG gesch. Wi.
Letzte Ungleichung gilt, weil NXY < 0 (die Importe nehmen mit
dem BIP zwar zu und verringern den multiplikativen Effekt).
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Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
Fazit
In einer offenen Wirtschaft ist Fiskalpolitik weniger wirksam als in
einer geschlossenen Wirtschaft.
Eine Staatsausgabenerhöhung induziert eine BIP-Erhöhung, die
gleichzeitig (durch sog. multiplikative Effekte) auch eine Erhöhung
der Importe bedingt, die den multiplikativen Effekt abschwächt.
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 131
Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
Vollgas mit der FED-Druckmaschine
Benanke und Zellen haben in den letzten Jahren viele Dollars
gedruckt, die sich jetzt in Inflation im Ausland wiederspiegeln. Was
für Auswirkungen hat diese Dynamik auf dem CHer Gütermarkt?
Antwort analytisch lautet:
∗
∗
P ↑ −→ ε ↑
EP
=
Abwertung
P
!
mult. Eff.
−→ NX ↑ −→
Y ↑
Dass ε ↑ −→ NX ↑ ist nicht trivial und wir möchten es mit der
Marschall-Lerner-Bedingung zeigen. Zuerst aber noch das
Graphische.
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Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
Vollgas mit der
FED-Druckmaschine
Stelle das vorherige Beispiel im
ZZ − Y -Diagramm und im
NX − Y -Diagramm dar.
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Alles um den Wechselkurs
Die Zahlungsbilanz
Gütermarkt in einer offenen Volkswirtschaft
Der Aussenhandel-Sektor
Graphische Herleitung
Fiskalpolitik weniger oder mehr wirksam?
Inflation im Ausland
Marshall-Lerner-Bedingung
Die Nettoexporte NX werden definiert als
∗ ∗
NX Y , Y , ε = X Y , ε − ε Q(Y , ε) .
Was passiert, wenn der reale Wechselkurs sich ändert?
∂X
∂ NX
∂Q ?
=
− Q(Y , ε) −ε
≷0
∂ε
∂ ε | {z }
∂ε
|{z}
|{z}
>0
>0
<0
Marshall-Lerner-Bedingung
Die Marshall-Lerner-Bedingung stellt nur sicher, dass beide
Ableitungen genug gross sind, dass die Nettoexporte positiv von ε
abhängen (genau wie die Brutto-Exporte).
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Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
Im folgenden betrachten wir mit allen Modellen zwei
Fragestellungen: Eine exogene Zunahme der Ersparnisse und eine
exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität.
METHODENSTREIT
Die Modellen werden nicht dieselbe Antwort liefern!!
Der Grund dafür besteht in den unterschiedlichen Annahmen an die
Volkswirtschaft, die sich auch in unterschiedlichen politischen
Massnahmen wiederspiegeln.
Willkommen zu Welt der Politik!
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Luca Schneebeli
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Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Ausgangslage
Du hast in der NZZ erklärt, wieso die AHV in 15 Jahren Konkurs
machen wird.
Die Leute erhöhen demzufolge ihre privaten Ersparnisse, um
trotzdem eine Rente nach der Pensionierung zu erhalten.
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Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Zunahme der Ersparnisse
Du hast in der NZZ erklärt, wieso
die AHV in 15 Jahren Konkurs
machen wird. Die Leute erhöhen
demzufolge ihre Ersparnisse.
Was passiert im IS-LM? Was
hätte Keynes gesagt?
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Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Zunahme der Ersparnisse
Du hast in der NZZ erklärt, wieso
die AHV in 15 Jahren Konkurs
machen wird. Die Leute erhöhen
demzufolge ihre Ersparnisse.
Was passiert im IS-LM-AS-AD?
Was hätten die Neokeynesianer
gesagt?
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Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Zunahme der Ersparnisse
Du hast in der NZZ erklärt, wieso
die AHV in 15 Jahren Konkurs
machen wird. Die Leute erhöhen
demzufolge ihre Ersparnisse.
Was passiert im IS-LM-AS-AD?
Was hätte Milton Friedman
gesagt?
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Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Zunahme der Ersparnisse
Du hast in der NZZ erklärt, wieso
die AHV in 15 Jahren Konkurs
machen wird. Die Leute erhöhen
demzufolge ihre Ersparnisse.
Was passiert im
Wachstumsmodell? Was hätte
Solow gesagt?
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Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Zunahme der Ersparnisse
Wie sieht der zeitliche Pfad der
Konsumausgaben in der Schweiz
aus?
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Luca Schneebeli
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Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Zunahme der Ersparnisse
Du hast in der NZZ erklärt, wieso
die AHV in 15 Jahren Konkurs
machen wird. Die Leute erhöhen
demzufolge ihre Ersparnisse.
Was passiert in einer offenen
Wirtschaft? Wie verhält sich die
Ertragsbilanz?
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 142
Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Ausgangslage
Der technische Fortschritt erhöht durch neue Erfindungen die
Arbeitsproduktivität. Mit demselben zeitlichen Arbeitseinsatz
können Arbeitnehmer jetzt mehr produzieren.
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Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Methodenstreit
Wieso ist diese Variante unmöglich?
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Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Technischer Fortschritt
Die Arbeitsproduktivität ist
wegen neuer Erfindungen
gestiegen. Was passiert kfr. im
AS-AD Modell? Wieso sieht die
Lösung so aus?
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 145
Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Technischer Fortschritt
Die Arbeitsproduktivität ist
wegen neuer Erfindungen
gestiegen. Was passiert mfr. im
AS-AD Modell?
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 146
Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Technischer Fortschritt
Die Arbeitsproduktivität ist
wegen neuer Erfindungen
gestiegen. Was passiert lfr. im
Solow-Modell? Ist das mit dem
AS-AD konsistent?
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 147
Exogene Zunahme der Ersparnisse
Exogene Zunahme der Arbeitsproduktivität
IS-LM
IS-LM-AS-AD kfr.
IS-LM-AS-AD mfr.
Solow
Offene Wirtschaft
Zunahme der Ersparnisse
Die Arbeitsproduktivität ist
wegen neuer Erfindungen
gestiegen.
Was passiert in einer offenen
Wirtschaft? Wie verhält sich die
Ertragsbilanz?
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 148
TOI TOI TOI
VP in a Nutshell
Ich habe fertig (Trapattoni)
So, jetzt könnt Ihr der Arena-Sendung besser folgen!
Die Makroökonomie ist ein spannender Bereich, aber man muss
sich immer der Annahmen bewusst sein!
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Luca Schneebeli
EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 149
TOI TOI TOI
VP in a Nutshell
Anfang
Homo oeconomicus über alles: In
5 Minuten ganze VP
durchblättern, mit einfachster
Aufgabe starten.
1
Selbstvertrauen steigt.
2
Punkte effektiv gesammelt.
Disziplin
Niemand möchte Ressourcen in
verlierenden Projekten einsetzen,
und Du?
Wenn Aufgabe nicht zeitgemäss
gelöst wurde: sofort ändern!
Luca Schneebeli
Punktevergabe
I.a. gilt, dass das Argumentative
mehr wert ist als das Graphische.
Graphisches ist aber sicherer,
deswegen: Zuerst Skizze, dann
Bla Bla! ;-)
Von Kunstmalern lernen
Welcher Anteil der Leinwand wird
benutzt? Alles!
Nutze die ganze
Diagramm-Fläche aus, zeichne
breite Kurvenverschiebungen ein.
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EndTerm Repi Makro I – LionsExchange – Seite 150