Manternacher Fiels

Manternacher Fiels
TOURINFO KOMPAKT
Anspruch: mittelschwer
Länge:
9,6 km
Dauer:
3:00 – 3:30Std.
Höhendifferenz:
450 Meter
Die Wanderung führt fast ausnahmslos durchs Naturschutzgebiet „Manternacher
Fiels.“ Im kühl-schattigen Wald wachsen seltene Pflanzen. Beeindruckend die
riesige Felsschicht an der Michelslay und die Passage durchs enge Kerbtal des
Schlammbaches. Dazwischen finden sich außergewöhnliche Fernsichten und ein
Weinberg mitten im Wald.
Anfahrt
mit
dem
Auto:
A8
Saarbrücken-Luxemburg,
Ausfahrt
Schengen/Luxemburg, dort entlang der Mosel über Remich bis Grevenmacher
und der Beschilderung nach Manternach folgen.
Oder: A1 Trier-Luxemburg, Ausfahrt Mertert, Richtung Wasserbillig, vor
Wasserbillig der Beschilderung nach Manternach folgen.
Parken: Am Bahnhof in Manternach
Anfahrt mit Bahn & Bus: (Bahnlinie Luxemburg-Grevenmacher-Trier) Ausstieg
Bahnhof Manternach. Am Bahnhof links halten (200 Meter bis zum
Empfangszentrum der Forstverwaltung „A Wiewesch“ in der Syrdallstroos).
Startpunkt/GPS: Straße „Am Burfeld“ neben der Hausnummer 11, L-6850
Manternach
49° 42‘ 22‘‘ N - 6° 25‘ 37‘‘ O
Einkehren: Café-Restaurant BELLEVILLE; 3 op der Gare, L-6850 Manternach,
Telefon: +352 26897750, Öffnungszeiten: täglich ab 10.00 Uhr.
Café-Restaurant
Manternacher
Stuff,
3,
Iechternacherstrooss,
L-6850
Manternach, Telefon: +352 621 548 826, Öffnungszeiten täglich ab 10 Uhr,
außer dienstags geschlossen.
Tourenprofil: publicpress
Karte: publicpress
1
Wegbeschreibung: Am ehemaligen Bauernhof in der Syrdallstross, in dem
heute das Empfangszentrum der Forstverwaltung untergebracht ist und das
Syndicat
d’initiative
Manternach
seinen
Sitz
hat
folgen
wir
der
Zuwegebeschilderung weiter durch die Syrdallstroos. Rechter Hand steht eine
kleine Kapelle, bald
folgen auf der
linken Seite eine weitere
und ein
Industriedenkmal. Von der Syrdallstroos geht es nach rechts in die Straße „Am
Burfeld“, es folgt die Unterquerung der Eisenbahnlinie und die Überquerung der
Syr. Anschließend stehen wir vor dem Haus mit der Nummer 11 und erkennen
auf der rechten Seite ein Holzschild, das uns den Beginn (S) der Traumschleife
signalisiert.
Ein Wiesenweg bringt uns in den ländlichen Bereich Manternachs. Über einige
Treppenstufen steigen wir zwischen Weideland nach oben. Auf den Weiden
stehen alte, knorrige Streuobstwiesenbäume. An einigen Bäumen hat die Mistel
Überhand gewonnen. Im Sommer weiden hier Kühe mit ihren Kälbern. Nach der
Weidedurchquerung folgt ein langer Waldabschnitt.
Wir befinden uns im Naturschutzgebiet Manternacher Fiels (1). Ein schmaler
Wald führt uns in den Schluchtwald. Die Lage des Waldes am schattigen Hang
der „Fielsmillen“
sorgt für hohe Luftfeuchtigkeit und Kühle. Durch die
Verwitterung des Muschelkalks hat sich ein nährstoffreicher Boden gebildet.
Edellaubhölzer wie Bergahorn, Esche, Sommerlinde und Bergulme finden hier
ausgezeichnete Wachstumsbedingungen. Das umliegende Totholz liegt über
einem Meer von Kalksteinbrocken die allesamt mit dicken Moosschichten
überzogen sind. Dazwischen finden sich Christophskraut, dorniger Schildfarn,
Waldbingelkraut und die lederartigen glänzenden Wedel der einheimischen
Farnart Hirschzunge.
Im Tal der Syr angekommen überqueren wir den Fluss mittels Holzbrücke und
wandern wenige Meter entlang der Fahrstraße unter der Eisenbahnbrücke zur
ehemaligen Holzmühle (2), von der nur noch wenige Mauerreste übriggeblieben
sind. Die Mühle diente einst dem Zerkleinern von Holz, das in der nahen Fabrik in
Manternach zu Papier verarbeitet wurde.
2
Vor der ehemaligen Holzmühle führt ein schmaler Waldpfad nach oben. Wenige
Minuten später stehen wir vor dem Weinberg Manternacher Fiels (3) mitten im
Wald. Das Syndicat d’Initiative Manternach hat den bekannten Winzer Abi Duhr
aus Grevenmacher beauftragt den Weinberg zu pflegen und die Reben zu Wein
zu verarbeiten. Pro Jahr werden zirka fünfhundert Flaschen Auxerrois und
Grauburgunder produziert.
Vom Weinberg steigt der Weg stetig nach oben. Bald erkennen wir die mächtig
anstehenden Kalksteinwände. Einige hundert Meter wandern wir unterhalb der
Kalksteinfelsen, die teilweise über fünfzig Meter in die Höhe ragen und von Efeu,
Moosen und Flechten überzogen sind. Nachdem wir an der Michelslay (4)
angekommen sind müssen wir über einhundert felsige Treppenstufen in
Serpentinen nach oben. Am Aussichtspunkt am Lelliger Plateau steht eine
Sitzgruppe mit Tisch. Der Blick reicht bis Grevenmacher und nach Wellen an der
Mosel. Direkt gegenüber befindet sich das Münschecker Plateau.
Den Aussichtspunkt im Rücken steigen wir ins Tal des Schlammbachs (5). Das
tiefe Kerbtal wird von den Einheimischen auch als „Das kleine Canyon“
bezeichnet. Wild stürzt sich das Wasser über Felsen und Holz in die Tiefe. In der
Einsamkeit des tiefen Waldes, der auch an den steilen Flanken des Tals links und
rechts in die Höhe wächst herrscht Stille. Zweimal wird das Schlammbachtal
mittels Holzbrücke überquert. Mal windet sich der Waldpfad oberhalb des
Wassers, mal befinden wir uns mit dem Wasserlauf auf einer Höhe.
Nachdem wir die zweite Brücke überquert haben steigt der Weg weiter an. Wir
verlassen das Kerbtal über einen steilen Anstieg mit Treppenstufen. Oben bieten
sich wunderbare Ausblicke bevor wir linksseitig den breiten Weg in den Wald
hinein über einen Pfad verlassen. Nach der Walddurchquerung geht es sacht
bergab, dann am Rand des Lelliger Plateaus entlang, dann biegen wir nach links
ab um zwischen Trockenmauern ehemaliger Weinberge einen Pfad entlang
wandern an dem sich eine Sitzbank mit herrlicher Aussicht befindet, ehe wir
durch
ehemalige
Weinbergtrassen
nach
unten
wandern.
Wir
nutzen
die
Treppenstufen der alten Weinbergsmauern zum Abstieg. Im Hang passieren wir
die Freizeitanlage Fussebau (Fuchsbau) linker Hand (gehört dem Syndicat
d’Initiatives, das Areal kann aber besichtigt werden und bietet eine weitere Rast-
3
und Picknickmöglichkeit an). Die Manternacher werden von den umliegenden
Gemeinden als die „Manternacher Steinfüchse“ bezeichnet.
Der Straße, die wir im Abstieg erreichen, folgen wir wenige Meter nach rechts,
um anschließend das Aquädukt des ehemaligen Mühlengrabens zu überqueren
und dann dem Wasserkanal der Holzmühle zu folgen. Das Stauwehr (6), das wir
bald erreichen, wurde bereits 1859/60 zusammen mit dem Aquädukt und dem
Kanal zum Betrieb der syrabwärts gelegenen Holzmühle gebaut. Hinterm
Stauwehr verlassen wir das Tal der Syr, steigen bergan und wandern die letzten
fünfhundert Meter auf der gleichen Trasse des Weges wie zu Beginn der
Wanderung zurück nach Manternach.
4