Vorträge und Kurzbeschreibungen 7. Symposium der Nah- und Mitteloststudien Von Feen, Meerjungfrauen und Politik: Die folkloristische Dichtung Ahmad Schamlus, Elisabeth Meyer Der Dichter Ahmad Schamlu (1925-2000) gilt als der bedeutendste Lyriker persischer Sprache des 20. Jahrhunderts und war einer der einflussreichsten Intellektuellen Irans. Dieser Vortrag beschäftigt sich mit der folkloristischen Dichtung Schamlus und deren politischen Dimension. Anhand zweier zentraler Werke („Die Feen“ und „Die Geschichte der Töchter von Mutter Meer“) kann ein Wandel in der politischen Haltung des Dichters nachgewiesen werden. Fr, 01.05.2015, 0930 - 1100 Uhr, CNMS 01A03 Junge Muslim*innen in Deutschland: Vorstellungen und Praktiken von Genderrollen, Leonie Harsch Der Vortrag beleuchtet Genderkategorien junger Muslim*innen in Deutschland und versucht, die Rolle des Islam in deren Formierung zu verstehen. Die Grundlage bildet eine ethnographische Fallstudie. Fr, 01.05.2015, 1700 -1830 Uhr, CNMS 01A03 Inter- und intratextuelle Analyse der Orthographie prominenter auf jordanischem bzw. palästinensischem Arabisch geschriebener Texte, Eric Bartolotti Neue Kommunikationsmittel und Lernmaterialien erhöhen die Menge der auf dialektisch Arabisch (DA) geschriebenen Texte, während gleichzeitig das Interesse der Akademiker an neuen Methoden der Sprachforschung (z. B. Korpuslinguistik) steigt. Diese Präsentation ist eine Einführung in die Besonderheiten und Komplikationen der Verschriftlichung des DA durch das arabische Alphabet. Der Fokus liegt auf den in der Levante gesprochenen Dialekten. Fr, 01.05.2015, 1700 -1830 Uhr, CNMS 00A03 Islam ohne Kultur? Nils Bienzeisler „Le temps de la religion sans culture.“ Religion und Kultur stehen in einem ambivalenten Spannungsverhältnis. Der Vortrag setzt sich soziologisch mit einzelnen Aspekten des fundamentalen Islams in Deutschland auseinander und wirft die Frage auf, welche Bedeutung Kultur für die Grenze zwischen Glauben und Apostasie hat. Fr, 01.05.2015, 1130 - 1300 Uhr, CNMS 01A03 Identität und Alltagskultur der arabischen Palästinenser und der Einfluss der israelischen Besatzung, Tobias Grießbach In diesem Vortrag wird der Frage nachgegangen, welchen Beitrag Konflikt, Krieg und dauerhafte Kontroverse zu Alltagskultur und Selbstverständnis der arabischen Palästinenser leisten. Welche Narrative prägen das paläs- tinensische Selbstverständnis und inwieweit ist dieses abhängig von der unmittelbaren Nachbarschaft des Staates Israel? Anhand verschiedener Elemente des Alltags im Westjordanland soll ein Einblick in diese Fragen gegeben und auch beantwortet werden. Fr, 01.05.2015, 0930 - 1100 Uhr, CNMS 00A23 Eine empirische Untersuchung zur Selbstwahrnehmung von Arabern und Muslimen in deutschen Medien, Claudia Flach Claudia versucht anhand einer Umfrage unter 200 in Deutschland lebenden Muslimen und Arabern folgende Fragen zu beantworten: Gibt es Medien, deren Berichterstattung über Muslime und Araber als besonders verzerrt wahrgenommen werden? Worin sehen die Betroffenen die Ursachen von verzerrter Berichterstattung? Außerdem geht sie auf den aktuellen Forschungsstand sowie die Unterrepräsentation von Journalisten mit ‘Migrationshintergrund‘ in deutschen Redaktionen ein und spricht über Lösungsansätze. Sa, 02.05.2015, 0930 - 1100 Uhr, CNMS 01A03 Pejorisierungen in der Kairiener Umgangssprache als Herstellungsdiskurs von Geschlecht und Körper, Tim Friedrich Diskriminierende Benennungspraktiken gegenüber Personen/Personengruppen (Pejorisierungen) sind ein beinahe kulturübergreifendes Phänomen, welches Identitäten durch marginalisierende Ausgrenzungen herstellt und das Selbst in der konventionalisierten Norm verortet. Das Ziel des Vortrags ist keineswegs das Vorstellen einer abgrenzbaren Lexik von Pejorisierungen im ägyptisch-arabischen Dialekt von Kairo, sondern konzentriert sich auf die Nicht_Theorisierbarkeit von Konstitutionsprozessen mittels Körper bzw. Geschlecht anhand solcher Sprachhandlungen sowie auf das zugrundeliegende Wissenschaftsverständnis. Sa, 02.05.2015, 1500 1630 Uhr, CNMS 00A23 Islamischer Feminismus - alles eine Frage der Auslegung, Paulina Fröhlich & Camille Ewers Die Vortragenden gehen von den historischen Hintergründen verschiedener Strömungen, über Beispiele der Textanalyse für Koran, Recht und Gesellschaft bis zu der Vorstellung einer aktuellen feministischen islamischen Bewegung. Damit wird eine Übersicht mit praktischem Bezug über Islamischen Feminismus und Feminismus in islamischen Ländern gegeben. Fr, 01.05.2015, 1700 -1830 Uhr, CNMS 00A23 Zur Säkularisierungsfähigkeit islamischer Rechts- und Regierungsnormen. Eine diskursanalytische Betrachtung, Hafssa El-Bouhamouchi Der Diskurs um die Vereinbarkeit oder Unvereinbarkeit islamischer Rechts- und Regierungsnormen mit jenen eines säkularen Nationalstaats ist sowohl in Europa als auch in islamischen Ländern hochaktuell. Der Vortrag unternimmt den Versuch zwei Teilnehmende diesen Diskurses paradigmatisch auf ihre Verwendung ideologischer Inhalte hin zu untersuchen, um eine eventuelle Beeinflussung des originär akademischen Diskursfelds und die damit verbundene Ergebnissicherung herauszustellen. Fr, 01.05.2015, 0930 -1100 Uhr, CNMS 01A03 Fairūz und Umm Kultūm: Zwei Frauen als Symbol ihrer Nation, Babara Schenkel Fairūz und Umm Kultūm waren die wohl einflussreichsten arabischen Sängerinnen des 20. Jahrhunderts, Performerinnen und Ikonen bis in die heutige Zeit. Inwiefern sie dabei auch zu Symbolen ihrer Nation wurden, soll anhand von zwei ausgewählten Performances diskutiert werden. Sa, 02.05.2015, 0930 -1100 Uhr, CNMS 00A03 Pegida - Islamfeindlichkeit als Mobilisierungsfaktor (neu-)rechter Massenbewegungen, Florian Illerhaus Das Netzwerk gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus Leipzig (NIR) ist überrascht gewesen, dass so viele Journalist_innen und Expert_innen vom Aufkommen einer völkisch-neurechten Erweckungsbewegung überrascht waren. Schließlich sind weder Islamfeindlichkeit noch sogenannte Montagsdemonstrationen ein neues Phänomen. Der Vortrag behandelt die Entstehung und Entwicklung der *Gida-Bewegung; mit dem Fokus Kontext, Struktur und Inhalte. Sa, 02.05.2015, 1500 -1630 Uhr, CNMS 01A03 2000 Jahre Glas- Die Glasfunde aus der römischen Therme in BEY 178 in Beirut / Libanon, Helene Reinhardt Der Vortrag behandelt die Aufarbeitung antiker Glasfunde aus einer römischen Therme in Beirut. Neben Gefäßen, Schmuckelementen, Fensterscheiben und einigen überraschenden Einzelfunden aus fast 2000 Jahren Glasgeschichte, wird hier zudem ein kleiner Einblick in die Herstellungsverfahren antiker Gläser gegeben. Sa, 02.05.2015, 1500 -1630 Uhr, CNMS 00A03 Islam, Oil and Fertility, Phoebe Saad Wasfy Ishak This study tries to evaluate the conventional view about Islam as being a pronatalist religion. It examines the impact of Islamic traditions and teachings on fertility rates in more than 200 countries, and whether the presence of oil rents in the economy affect the final impact of Islam on fertility behaviour. Fr, 01.05.2015, 1130 - 1300 Uhr, CNMS 00A03 Vorträge und Kurzbeschreibungen 7. Symposium der Nah- und Mitteloststudien Sexuelle Gewalt als politische Waffe in Ägypten, Hannah El-Hitami Sexuelle Gewalt auf psychologischer und physischer Ebene gehört zum Alltag von Frauen in Ägypten. Durch brutale Mobattacken an ägyptischen Demonstrantinnen als auch ausländischen Journalistinnen, erhielt dieses Phänomen internationale Aufmerksamkeit. Der Vortrag versucht die Zusammenhänge zwischen alltäglicher Belästigung, sexueller politischer Gewalt und dem traditionellen patriarchalen System sowie Genderrollen in Ägypten aufzudecken. Fr, 01.05.2015, 1100 -1300 Uhr, CNMS 00A23 Geschichte und Gegenwart der orientalischen Juden, Benjamin Moscovici Wer sind die orientalischen Juden und warum sind sie so wichtig für den Nahen Osten? Jahrhundertelang lebten Juden in der Region. Doch inzwischen ist ihre Kultur fast verloschen. Dabei könnten die Mizrahim zu einem entscheidenden Faktor auf dem Weg zu einer Befriedung der Region werden. Ein Überblick über Geschichte, Entwicklung und Bedeutung einer oft vergessenen Minderheit. Sa, 02.05.2015, 0930 - 1100 Uhr, CNMS 00A02 Staat und Staatlichkeit in Palästina, Christine Gabriel Das „ob“ und das „wie“ der Gründung eines palästinensischen Staates neben Israel hat in letzter Zeit international wieder viel Aufmerksamkeit erlangt. Die Positionen aller Beteiligten sind dabei jedoch mehr als kontrovers. Vor diesem Hintergrund wird die palästinensische Staatswerdung aus staatstheoretischer Perspektive beleuchtet und eine politikwissenschaftliche Bewertung der bisherigen Entwicklungen vorgenommen. Sa, 02.05.2015, 0930 - 1100 Uhr, CNMS 00A23 Workshop LIQA - Workshop und Bericht aus der Praxis studentischer Projektarbeit in arabischen Transformationsländern LIQA ist ein in Hamburg ansässiger Verein, der das Ziel verfolgt, den Erfahrungsaustausch und direkte Begegnungen zwischen jungen Menschen im arabischen Raum und in Deutschland zu ermöglichen und zu vertiefen. Aufbauend auf die letzte DAAD-Projektreise nach Tunesien (April 2015), wird nach einer kurzen Einführung in die Arbeit, Teile des aktuellen Workshop-Konzeptes durchgeführt und anschließend gemeinsam über das Konzept und allgemein über den Arbeitsansatz diskutiert. Sa, 02.05.2015, 1100 - 1300 Uhr, Gewölbekeller Kriegs- und Krisenjournalismus im Syrienkonflikt, Konstantin Fleming Der syrische Bürgerkrieg tobt auch in den Medien. Doch wie sieht der Alltag für jene Menschen aus, die ihr Leben riskieren, um aus Kriegsgebieten zu berichten? Der Journalist und Filmemacher Konstantin Flemig erzählt von seinen Erlebnissen in Syrien und dem Irak. Fr, 01.05.2015, 2100 Uhr, Gewölbekeller Berufspraxisreihe Referierende – Selbstbeschreibungen Podiumsdiskussion Islam als Lifestyle? Alexander Haridi Alexander Haridi studierte bis zum Magisterabschluss Islamwissenschaften, Geschichte und Öffentliches Recht in Bonn und Hamburg mit anschließendem Politikstudium in Paris. Er absolvierte diverse Praktika, Sprach- und Arbeitsaufenthalte während und nach dem Studium in Deutschland, Ägypten, Marokko, den Niederlanden und Frankreich. Seit 1999 ist Herr Haridi in verschiedenen Funktionen im DAAD tätig: Neben der Leitung des Büros Kairo und des “Iran/Irak“ Referates, ist er verantwortlich für das Referat “Informationen zum Studium im Ausland“. Fr, 01.05.2015, 1500 -1630 Uhr, CNMS 01A03 Seren Başoğul Seren Başoğul hat visuelle Kommunikation studiert und in ihrer Diplomarbeit die visuelle Wirkung der Frau mit Kopftuch zu ihrem Thema gemacht. Sie arbeitet als selbstständige Kommunikationsdesignerin an unterschiedlichen Ausstellungen zu gesellschaftlichrelevanten Themen mit. Sie ist Mitglied beim Aktionsbündnis muslimischer Frauen (AmF), Alumna beim Zahnräder Netzwerk und Gründungsmitglied beim Politikmuseum e.V. Frau Başoğul setzt sich für Mentoring, Gender und Diversity Projekte ein. Amina Nolte Amina Nolte absolvierte ihren Master in Politik und Wirtschaft des Nahen und Mittleren Ostens in Marburg und ist freie Journalistin und Reise- und Projektleiterin in Berlin. Als langjähriges Mitglied bei Alsharq, ist sie dort für den Ausbau von Alsharq Analysen, einem wissenschaftlichen Blog zur Region des Nahen- und Mittleren Ostens, zuständig. Im Oktober beginnt sie ihre Promotion in der Soziologie. Fr, 01.05.2015, 1500 -1630 Uhr, CNMS 00A23 Bacem Dziri Bacem Dziri ist Graduiertenstipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und promovierte am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn zum Thema: „Moderne innerislamische Toleranzdiskurse - Der Ihtilāf zwischen Gnade und Plage“. Er ist Altpräsident des Rates muslimischer Studierender und Akademiker und Mitglied des Netzwerks DERAD. Derzeit ist Herr Dziri Lehrbeauftragter für islamische Geschichte am Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück Elhakam Sukhni Elhakam Sukhni ist Islamwissenschaftler und beschäftigt sich in seiner Dissertation mit den ideologischen Grundlagen djihadistischer Gruppierungen. Nachdem er drei Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Institut für islamische Theologie an der Universität Osnabrück tätig war, ist er heute Mitarbeiter im Präventions- und Deradikalisierungsprogramm „Wegweiser“ gegen religiös begründeten Extremismus unter muslimischen Jugendlichen. Fr, 01.05.2015, 1500 -1630 Uhr, CNMS 00A03 Ines Braune Ines Braune studierte Arabistik und orientalische Philologie, Kommunikations- und Medienwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Leipzig. Im Anschluss promovierte sie über die Internetnutzung marokkanischer Jugendlicher und die dabei ablaufenden gesellschaftlichen Transformationsprozesse. Seit 2011 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am CNMS und forscht zu Umbrüchen in der arabischen Welt (Jugendkulturen, Neue Medien, Migration und Cultural Studies). Sa, 02.05.2015, 1700 -1830 Uhr, Max Kade Zentrum
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