Dietrich Bonhoeffer - Evangelische Akademie der Nordkirche

Vor 70 Jahren, wenige Wochen vor der Befreiung von der
Nazi-Herrschaft, wurde Dietrich Bonhoeffer am 9.April 1945 im
KZ Flossenbürg hingerichtet. Er hatte sich am politischen
Widerstand gegen Hitler beteiligt.
Herkommend aus einer eher konservativen theologischen Prägung
erkannte Dietrich Bonhoeffer früh die mörderischen Absichten
des Nationalsozialismus. Bonhoeffers zahlreiche Briefe, Predigten
und Texte dokumentieren eine zunehmend schärfere theologische
und sozialpsychologische Analyse des Versagens des deutschen
Bürgertums und der Kirchen gegenüber der nazistischen Ideologie
und Vernichtungs-Praxis. Obwohl führend am Kampf der Bekennenden Kirche beteiligt, blieb Bonhoeffer mit seinem Widerspruch
gegen den Antisemitismus und die Verfolgung der jüdischen
Deutschen auch in den Kirchen weitgehend isoliert.
Dietrich Bonhoeffer –
Orientierung für Analyse
und Widerstand
Nach 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer bald zu einer Ikone des
Nachkriegsprotestantismus. Unter Berufung auf den Widerstandskämpfer Bonhoeffer konnte die grundsätzliche Übereinstimmung
der allermeisten Kirchen mit den politischen Zielen des Nationalsozialismus relativiert werden. Diese jahrzehntelange SelbstTäuschung wurde in den letzten Jahren zunehmend aufgeklärt.
Bonhoeffers Bedeutung für eine Ethik der Widerstandsfähigkeit
gegen nationale Überheblichkeit, Antisemitismus und Selbstrechtfertigung von Macht bleibt und wird aktuell.
Hannes Heer, Hamburg:
Vom Versagen der deutschen Eliten
Bonhoeffers Analyse von Nationalsozialismus
und Bürgertum
Donnerstag, 23. April 2015, 19.30 Uhr
Dorothee-Sölle-Haus,
22767 Hamburg, Königstraße 54
Veranstalter:
Evangelische Akademie der Nordkirche, Erinnerungskultur
Kontakt: [email protected]
Gestaltung: www.qar t.de; Foto: privat
Prof. Dr. Ralf Wüstenberg, Flensburg:
Widerstand aus Glauben?
Bonhoeffers Bedeutung für Zeitanalyse und
verantwortliches Handeln