Mrz - Berenberg

Makroausblick 2015
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Volkswirtschaft, 20.03.2015
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Makroökonomischer Blick auf die Welt
EUROZONE
Das russische Vorgehen gegen die Ukraine bleibt das
größte Risiko für unseren Konjunkturausblick. Der
Ölpreisverfall wirkt wie ein Konjunkturprogramm. Daher
erwarten wir für 2015 ein BIP-Wachstum von 1,3 % für die
Eurozone. Für Deutschland sehen wir 1,8 % voraus.
Spanien bleibt Wachstumstreiber (2,2 %), Frankreich
(0,8 %) und Italien (0,3 %) bremsen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone
hat sich auf 25 % reduziert.
USA
20.03.2015
Chinas Wirtschaft bewegt sich weiter auf ein „New Normal“
zu – mehr qualitatives, weniger quantitatives Wachstum.
Das läuft für 2015 auf ein offizielles BIP-Ziel von „um die
7 %“ hinaus (nach 7,4 % in 2014). Den aktuellen
Schwächetendenzen stellt sich die Notenbank mit der nun
zweiten Leitzinssenkung in nur drei Monaten entgegen. Die
Regierung will die Staatsausgaben um 10,6 % gegenüber
Vorjahr steigern. So soll auch den deflationären Tendenzen
Einhalt geboten werden.
JAPAN
Die US-Wirtschaft verlor zuletzt an Schwung. Die
Wachstumsrate sank von 5 % auf 2,2 %. Der starke Dollar
und die nachlassenden Aktivitäten im Energiesektor
belasteten. Die positiven Wirkungen sinkender Öl-/
Benzinpreise und eines weiteren Stellenaufbaus auf die
privaten Konsumausgaben werden jedoch dominieren. So
bleibt es bei einem robusten Aufschwung. Für 2015
erwarten wir einen BIP-Anstieg von 2,9 % (2,4 % in 2014).
2
CHINA
Makroausblick l März l 2015
Japan hat das kurze Rezessionstal verlassen. Im
4. Quartal 2014 stieg das BIP um annualisierte 1,5 %. Das
war wenig dynamisch und deckte die anhaltende
Investitionsschwäche der Wirtschaft auf. Für einen
dauerhaften Aufschwung ist nun die zügige Umsetzung
wichtiger Reformen unabdingbar. Wir erwarten eine leichte
Wachstumsbelebung auf 0,8 % in 2015 und dann auf
1,5 % im Folgejahr.
Eurozone
Konjunktur- und Preisentwicklung
Verhaltener Aufschwung
Preisauftrieb stark gedämpft
• Die Konjunktur kommt langsam in Gang. Der niedrige
Ölpreis und der günstige Wechselkurs sowie das großvolumige Wertpapierankaufprogramm der EZB (60 Mrd.
€ pro Monat) stärken das Wachstum. 2015 wird das BIP
daher mit 1,3 % wieder etwas stärker anziehen
(Voraussetzung: keine große Russland-Krise).
• Durch das konjunkturbedingt ruhige Preisklima, die noch
immer hohe Arbeitslosigkeit sowie den Rückgang der
Energiepreise ist die Inflationsrate immer weiter
zurückgegangen und seit Dezember sogar negativ
(Februar: -0,3 %). Die Kernrate ohne Energie und
Nahrungsmittel liegt bei 0,7 %.
• Die Stimmungsindikatoren verbessern sich auf breiter
Front. Das Konsumentenvertrauen zieht mit Blick auf
Inflation und Zinsen wieder an; das Industrievertrauen
hat sich stabilisiert.
• Um einem anhaltenden Preisrückgang auf breiter Front
(Deflation) vorzubeugen, setzt die EZB neben dem
Leitzins von nur 0,05 % jetzt auf umfangreiche Wertpapierankaufprogramme (ab März auch Staatsanleihen).
Euroland Verbraucherpreise
Euroland Stimmungsindikatoren
10
5
5
0
0
-5
-5
-10
-10
-15
-15
-20
-20
-25
-25
-30
-30
-35
-35
-40
Jan 99
Jan 01
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Verbrauchervertrauen
Jan 09
20.03.2015
Jan 13
-40
Jan 15
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
-1
Jan 99
Industrievertrauen
Quelle: Europäische Kommission.
3
Jan 11
5
in %
in Pkt
10
Makroausblick l März l 2015
Zeitraum: 31.01.1999 – 28.02.2015
Jan 01
Jan 03
Jan 05
Verbraucherpreise (YoY)
Quelle: Eurostat.
Jan 07
Jan 09
Jan 11
Jan 13
-1
Jan 15
Kernrate der Verbraucherpreise (YoY)
Zeitraum: 31.01.1999 – 28.02.2015
Deutschland
Konjunktur- und Preisentwicklung
Perspektiven hellen sich auf
Preisauftrieb stark gedämpft
• Mit dem Abflauen des Putin-Schocks hat Deutschland
die Wachstumspause vom Sommer/Herbst 2014 hinter
sich gelassen und ist im 4. Quartal 2014 um 0,7 % ggü.
Vorquartal gewachsen. Konsum und Investitionen sollten
die Konjunktur weiter stützen und 2015 zu einem BIPWachstum von 1,8 % führen.
• Erstmals seit September 2009 ist die Inflationsrate im
Januar 2015 wieder negativ gewesen (-0,4 %), gefolgt
von +0,1 % YoY im Februar. Weiterhin stark rückläufig
waren die Energiepreise (-7,3 %). Auch die Nahrungsmittelpreise gingen erneut zurück (-0,4 %). Die Preise
für Dienstleistungen zogen dagegen an (+1,4 %).
• Das GfK-Konsumklima ist – beflügelt durch sinkende Ölund Benzinpreise – auf den höchsten Stand seit über 13
Jahren geklettert und das Ifo-Geschäftsklima hat sich
vier Monate in Folge verbessert.
3,0
3,0
110
2,5
2,5
2
100
2,0
2,0
0
90
1,5
1,5
-2
80
1,0
1,0
-4
70
0,5
0,5
-6
60
0,0
0,0
-8
Mrz 00
50
6
120
4
Mrz 02
Mrz 04
BIP (YoY)
Mrz 06
Mrz 08
Mrz 10
Mrz 14
-0,5
Jan 99
Jan 01
Jan 03
Makroausblick l März l 2015
Zeitraum: 31.03.2000 – 28.02.2015
Jan 05
Verbraucherpreise
Ifo Geschäftsklimaindex (rechte Skala)
Quellen: Destatis, Ifo Institut.
20.03.2015
Mrz 12
in %
3,5
130
in Pkt.
in %
3,5
8
Quelle: Destatis, Eurostat.
Jan 07
Jan 09
Jan 11
Jan 13
in %
Deutschland Verbraucherpreise
Deutsches BIP und Ifo Geschäftsklima
4
• Ein erneuter Rückfall ins Negative ist möglich; bei
steigenden Löhnen und anziehender Konjunktur sollte
die Inflation ab Herbst aber wieder nachhaltig in den
positiven Bereich drehen.
-0,5
Jan 15
Kernrate der Verbraucherpreise
Zeitraum: 31.01.1999 – 28.02.2015
USA
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur stabil aufwärts
Notenbank reduziert ihre Makro-Erwartungen
• Das Wachstumstempo dürfte sich während des
laufenden Quartals nochmal verlangsamen (auf deutlich
weniger als 2 %). Darauf deuten die seit drei Monaten in
Folge rückläufigen Einzelhandelsumsätze und die
stagnierenden Geschäftsklimaindizes hin. Der starke
Dollar wirkt zudem wie eine Exportbremse.
• Erstmals seit Okt. 2009 ist die aktuelle JahresInflationsrate wieder negativ (-0,1 %). Die
Erzeugerpreise liegen sogar um 0,6 % unter Vorjahr.
• Perspektivisch sprechen die niedrigen Öl- und Benzinpreise sowie der sehr lebhafte Stellenaufbau für eine
Frühjahrsbelebung. Wir rechnen mit einem BIPWachstum von 2,9 % in 2015 und 2,9 % in 2016.
US Verbraucherpreise
BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex
4
60
2
50
40
-2
30
in %
0
-4
-6
Dez 94
Dez 99
Dez 04
6
5
5
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3
3
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2
1
1
0
0
-1
-1
-2
-2
Dez 09
10
Dez 14
-3
Jan 99
ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala)
Zeitraum: 30.12.1994 – 27.02.2015
Quellen: BEA, ISM.
20.03.2015
6
20
BIP (YoY)
5
in %
70
in Pkt.
6
• Angesichts der aktuellen Konjunkturverlangsamung hat
die Fed ihre Wachstumserwartungen sowohl für 2015 als
auch für 2016 auf 2,5 % (von zuvor 2,8 %) reduziert.
Vollbeschäftigung sieht sie nun erst gegen Ende 2015
und bei einer Arbeitslosenquote von etwa 5 % erreicht.
Sie kann sich daher bei ersten Zinsanhebungen
entsprechend mehr Zeit lassen.
Makroausblick l März l 2015
Jan 01
Jan 03
Jan 05
Verbraucherpreise (YoY)
Quelle: BLS.
Jan 07
Jan 09
Jan 11
Jan 13
-3
Jan 15
Kernrate der Verbraucherpreise (YoY)
Zeitraum: 31.01.1999 – 31.01.2015
China
Konjunktur- und Preisentwicklung
Wachstumsverlangsamung wird zum „New Normal“
• Chinas Wirtschaft bewegt sich weiter auf ein „New
Normal“ zu – mehr qualitatives, weniger quantitatives
Wachstum. Auf dem Weg dorthin bleibt es bei einer
strikten Korruptionsbekämpfung, erhöhten
Umweltschutzanforderungen, der Schließung von
Überkapazitäten in Staatsunternehmen.
• Das läuft für 2015 auf ein offizielles BIP-Ziel von „um die
7 %“ hinaus (nach 7,4 % in 2014). Für 2016 erwarten
wir ein weiteres Nachgeben auf dann 6,7 %.
60
12
55
50
8
45
6
40
in %
in Pkt.
10
35
Mrz 09
BIP (YoY)
Quellen: NBS, CFLB.
6
20.03.2015
Mrz 11
Mrz 13
in %
14
Mrz 07
• So soll auch den deflationären Tendenzen Einhalt
geboten werden, denn die Verbraucherpreise steigen mit
1,4 % sehr langsam. Die Erzeugerpreise fallen sogar mit
einer Jahresrate von 4,8 %. Mit weiteren Lockerungen
ist zu rechnen.
China Verbraucherpreise (YoY)
China BIP Wachstum und PMI
4
Mrz 05
• Den aktuellen Schwächetendenzen stellt sich die Notenbank mit bislang zwei Leitzinssenkung in nur drei Monaten entgegen. Die Regierung plant zudem, die Staatsausgaben um 10,6 % gegenüber Vorjahr zu erhöhen.
Auch eine leichte Yuan-Schwächung ist kein Tabu mehr.
25
25
20
20
15
15
10
10
5
5
0
0
-5
-5
-10
Mrz 00
Makroausblick l März l 2015
Mrz 04
Mrz 06
Verbraucherpreise
PMI Verarbeitendes Gewerbe (rechte Skala)
Zeitraum: 31.01.2005 – 27.02.2015
-10
Mrz 02
Quelle: NBS.
Mrz 08
Mrz 10
Mrz 12
Mrz 14
Preise für Nahrungsmittel
Zeitraum: 31.03.2000 – 28.02.2015
Japan
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur belebt sich eher langsam
Verlangsamter Preisanstieg
• Japans Wirtschaft wächst wieder, wenn auch mit 1,5 %
wenig dynamisch. Die Investitionsschwäche bremst
weiter. Aber: die Exporte steigen aufgrund der YenSchwäche kontinuierlich. Eine Belebung der Konsumausgaben ist möglich, wenn die laufende Lohnrunde die
angestrebten Abschlüsse von > 3 % erbringt.
• Nach der Mehrwertsteuererhöhung und als Folge der
gesunkenen Ölpreise gibt die Teuerungsrate weiter
nach. Sie lag zuletzt deutlich unterhalb des vormaligen
Inflationsziels von 2 %.
• Für einen dauerhaften Aufschwung müssen wichtige
Reformen zügig umgesetzt werden. Wir erwarten derzeit
eine leichte Wachstumsbelebung auf 0,8 % in 2015 und
dann auf 1,5 % im Folgejahr.
60
4
40
2
20
0
0
-2
-20
-4
-40
-6
-60
-8
-80
BIP (YoY)
20.03.2015
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
-1
-1
-2
-2
-100
-3
Mrz 95
-3
Mrz 00
Mrz 05
Mrz 10
Tankan Großproduzenten Index (rechte Skala)
Zeitraum: 31.03.1995 – 31.12.2014
Quellen: ESRI, BoJ.
7
in Pkt.
in %
6
in %
Japan Verbraucherpreise (YoY)
Japan BIP Wachstum und Tankan Index
-10
Mrz 95 Mrz 97 Mrz 99 Mrz 01 Mrz 03 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13
• Die Bank of Japan erwartet für dieses Jahr einen
Anstieg der Verbraucherpreise um 1 %. Möglicherweise
wird sie ihre eigene Zielvorgabe diesem Wert anpassen
oder die 2 % erst in 2017 anstreben. Jedenfalls wird sie
auf absehbare Zeit bei ihrer extrem expansiven
Geldpolitik bleiben.
Makroausblick l März l 2015
Quelle: MIC.
Zeitraum: 31.03.1995 – 31.01.2015
Osteuropa
Konjunktur- und Preisentwicklung
Russland
Türkei
• Der Rubel steht aktuell rund 1 % im Plus gegenüber
Jahresbeginn. Auch viele vorlaufende Indikatoren stabilisieren sich – auf extrem niedrigem Niveau: die Rezession (rund -4 % BIP-Wachstum 2015) kommt ohne Frage.
• Im Juni sind Parlamentswahlen. Billiger Kredit ist die
Stimmengarantie der Regierung. So wird die Regierung
gegenüber der Zentralbank immer herrischer und fordert
eine noch lockerere Geldpolitik.
• Obwohl die Inflation mit 16,7 % auf einem 13Jahreshoch ist und die Preise für Nahrungsmittel sogar
um 23,3 % stiegen, senkte die Zentralbank letzte Woche
den Zins auf 14 %.
• Während die Notenbank dieser Forderung im Februar
noch nachgab, blieb sie im März standhaft und beließ
den Zins konstant. Zinssenkungen um insgesamt bis zu
75 Basispunkten bis Juni halten wir aber dennoch für
möglich.
• Das geopolitische Risiko ist weiter hoch. Trotz Waffenstillstand kann die Lage jederzeit wieder eskalieren.
• Währenddessen ist die Lira weiter auf Talfahrt; sie steht
rund 10 % schwächer dar als zu Jahresbeginn.
Türkei Leitzinsen und Verbraucherpreise (YoY)
120
100
100
80
80
60
60
40
Mrz 10
40
Mrz 11
Mrz 12
Mrz 13
8
20.03.2015
Makroausblick l März l 2015
12
9
9
6
6
3
Mai 10
3
Mai 11
Mai 12
Leitzinsen
Mrz 14
Zeitraum: 22.03.2010 – 20.03.2015
Quelle: Bloomberg.
12
in %
120
in %
Rubel in US-Dollar (Index = 100 zu Beginn)
Quellen: TCMB, TUIK.
Mai 13
Mai 14
Verbraucherpreise
Zeitraum: 20.03.2010 – 20.03.2015
Marktentwicklung
Zinsen
Geldpolitik driftet auseinander
Zinsanstieg lässt weiter auf sich warten
• Die Fed hat den monatlichen Ankauf von Hypothekenund Staatsanleihen (QE3) Ende Oktober 2014 beendet.
Die Leitzinsen (0 % bis 0,25 %) könnten im Sommer
2015 erstmals seit Ende 2008 wieder erhöht werden.
• Während die Fed aus der ultra-lockeren Geldpolitik
ausgestiegen ist, bleibt der Eurozone ein äußerst
expansives Umfeld erhalten.
• Die EZB hat ihren Leitzins auf 0,05 % gesenkt und kauft
seit Anfang März 2015 mindestens bis September 2016
Anleihen in Höhe von 60 Mrd. Euro pro Monat. Neben
dem Ankauf von strukturierten Kreditpaketen (ABS) und
Pfandbriefen setzt sie nun auch auf Staatsanleihen. Die
Zinswende liegt in weiter Ferne (Anfang 2017).
in %
7
7
6
6
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
Feb 01
Feb 03
Feb 05
Feb 07
EZB
Feb 09
20.03.2015
Feb 13
-1
Feb 15
6
6
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
Mrz 05
Zeitraum: 01.02.1999 – 20.03.2015
Makroausblick l März l 2015
Mrz 07
Mrz 09
Deutschland
Fed
Quelle: Bloomberg.
9
Feb 11
in %
Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen
Leitzinsen
-1
Feb 99
• Die lockere Geldpolitik der EZB, die Sorge um die
finanzielle Zukunft Griechenlands sowie die anhaltende
Ukraine-Krise führten weiter zu einem Kapitalzufluss in
die Anleihen der sicheren Anlagehäfen. Die Rendite 10jähriger Bundesanleihen fiel nach Beginn des
Staatsanleihenkaufprogramms auf 0,20 %, die Zinsen im
Laufzeitbereich bis sieben Jahre sind nun sogar negativ.
Quelle: Bloomberg.
Mrz 11
Mrz 13
0
Mrz 15
USA
Zeitraum: 20.03.2005 – 20.03.2015
Marktentwicklung
Rohstoffe
Ölpreise suchen neue Basis
Edelmetalle mit Gegenwind
• Nach der Halbierung der Notierungen suchen die
Ölpreise nach einem neuen Gleichgewicht. Der starke
Dollar und die expansive US-Förderung belasten.
Libysche Lieferausfälle und die im Sommer startende
„Driving Season“ in den USA könnten stützen. Ohne
spürbare Förderkürzungen der Golfstaaten bleibt eine
generelle Trendwende jedoch illusorisch.
• Der Dollar-Goldpreis hat unter dem Druck des
steigenden Greenbacks, anziehender US-Renditen und
der fortgesetzten globalen Aktien-Hausse deutlich
nachgegeben. Sehr stabil notiert Gold hingegen in
Abwertungswährungen wie Euro und Yen. Hier besteht
die Schutzfunktion des Edelmetalls unvermindert fort.
• Aktuelle Brent-Handelsspanne: 52 bis 58 US-Dollar je
Fass.
160
140
140
120
120
100
100
80
80
60
60
40
40
20
Mrz 05
20
Mrz 07
Mrz 09
Mrz 11
20.03.2015
Makroausblick l März l 2015
2100
50
1750
40
1400
30
1050
20
700
10
350
0
Jan 80
Jan 85
Mrz 13
Zeitraum: 21.03.2005 – 20.03.2015
Quelle: Bloomberg.
60
Jan 90
Jan 95
Silber
Quelle: Bloomberg.
Jan 00
Jan 05
Jan 10
in US-Dollar
160
in US-Dollar
in US-Dollar
• Kurzfristig ist keine Trendwende zu erwarten.
Gold und Silber
Öl
10
• Platin-Metalle leiden unter dem Einbruch des russischen
Kfz-Marktes (zweitgrößter Europas).
0
Jan 15
Gold (rechte Skala)
Zeitraum: 31.01.1980 – 20.03.2015
Marktentwicklung
Währungen
Euro gibt wieder nach
Yen profitiert von Euro-Schwäche
• Auch nachdem die EZB ihr Anleihenkaufprogramm
begonnen hat, bleibt der Euro unter Druck. Um das
Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen, braucht
die Eurozone den von uns erwarteten konjunkturellen
Aufschwung.
• Das Umfeld für den japanischen Yen ist weiter schwierig.
Die extrem lockere Geldpolitik und die hohen Staatsschulden sind eine Bürde. Nur wenn der Regierung
substantielle Fortschritte bei den Strukturreformen
gelingen, dürfte sich das Bild aufhellen. Wir erwarten im
Jahresverlauf etwas schwächere Yen-Kurse.
• Die US-Konjunktur und der Arbeitsmarkt laufen
weitgehend rund. Auch nach der Sitzung der USNotenbank Fed am vergangenen Mittwoch erwarten die
Finanzmarktakteure, dass die US-Notenbank Fed ihre
Zinswende im Sommer 2015 startet.
Wechselkurs EUR/Japanischer YEN
1,5
1,5
1,4
1,4
1,3
1,3
1,2
1,2
1,1
1,1
1,0
Mrz 11
Mrz 12
Mrz 13
Zeitraum: 22.03.2010 – 20.03.2015
Quelle: Bloomberg.
11
20.03.2015
Mrz 14
Makroausblick l März l 2015
150
150
140
140
130
130
120
120
110
110
100
100
in Yen
in US-Dollar
Wechselkurs EUR/US-Dollar
1,0
Mrz 10
• In den ersten Wochen des Jahres konnte der Yen
gegenüber dem Euro spürbar zulegen. Dies liegt aber
hauptsächlich an der Schwäche des Euro und nicht an
einer originären Yen-Stärke – zum Dollar bleibt der Yen
schwach.
90
Mrz 10
Quelle: Bloomberg.
90
Mrz 11
Mrz 12
Mrz 13
Mrz 14
Zeitraum: 22.03.2010 – 20.03.2015
Wirtschaftliches Umfeld
BIP
Inflation
Anteil
2013
2014
2015
2016
WELT*
100
2,4
2,4
2,5
2,9
USA
22,8
2,2
2,4
2,9
Japan
6,8
1,6
-0,1
China
12,2
7,7
Indien
2,4
Lateinamerika
Arbeitslosenquote
Saldo Staatshaushalt
2013
2014
2015
2016
2013
2014
2015
2016
2013
2014
2015
2016
2,9
1,5
1,6
0,1
1,9
7,4
6,2
5,4
4,9
-5,8
-5,5
-4,3
-3,8
0,8
1,5
0,4
2,7
0,8
0,9
4,0
3,6
3,6
3,6
-9,0
-7,8
-6,5
-6,3
7,4
7,0
6,7
2,6
2,0
1,3
2,5
4,1
4,1
4,3
4,3
-2,0
-2,1
-2,0
-2,0
6,7
7,2
7,5
7,5
9,5
8,0
7,3
7,5
-7,2
-6,9
-6,5
-6,0
6,1
6,0
5,8
5,5
-3,4
-3,5
-3,5
-3,5
7,9
2,7
1,1
0,9
1,8
EUROPA
30,0
0,5
1,2
1,2
1,8
Eurozone
17,3
-0,4
0,9
1,3
1,9
1,3
0,4
0,1
1,3
12,0
11,6
10,9
10,2
-2,9
-2,6
-2,5
-2,2
Deutschland
4,9
0,2
1,6
1,8
2,3
1,6
0,8
0,3
1,5
5,2
5,0
4,5
4,2
0,1
0,4
0,3
0,2
Frankreich
3,7
0,4
0,4
0,8
1,4
1,0
0,6
-0,1
0,8
10,3
10,2
10,1
10,0
-4,1
-4,4
-4,5
-3,6
Italien
2,8
-1,7
-0,3
0,3
1,1
1,3
0,2
0,2
1,0
12,2
12,7
12,4
12,0
-2,8
-3,0
-2,7
-2,2
Spanien
1,8
-1,2
1,4
2,2
2,2
1,5
-0,2
0,2
1,6
26,1
24,5
22,4
20,4
-6,3
-5,7
-4,4
-2,9
GB
3,4
1,7
2,6
3,1
3,0
2,6
1,5
0,3
1,5
7,6
6,2
5,3
4,7
-5,7
-5,1
-4,1
-3,0
Schweiz
0,9
1,9
1,9
1,2
1,6
-0,2
0,1
-0,7
0,1
3,2
3,2
3,3
3,5
0,2
0,6
0,4
0,4
Schweden
0,8
1,6
1,7
1,7
2,5
0,0
-0,1
0,5
1,2
8,0
8,0
7,7
7,5
-1,3
-2,0
-0,9
-0,3
Russland
2,9
1,3
0,5
-4,0
-1,5
6,8
7,8
13,5
9,0
5,5
5,5
7,0
8,0
-1,3
-1,5
-3,0
-3,1
Türkei
1,1
4,1
3,0
3,6
3,8
7,5
8,9
6,8
6,7
9,1
9,8
9,4
9,3
-1,5
-1,6
-2,0
1,8
ANDERES WESTEUROPA
SONSTIGES EUROPA
Quelle: Arbeitslosigkeit: ILO/Eurostat Definition; Saldo Staatshaushalt in % des BIP
* Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht Kaufkraftparität, KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen.
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Makroausblick l März l 2015
Kapitalmarktprognosen
AKTUELL
19.03.2015
30.06.2015
31.12.2015
0-0,25
0-0,25
0,75
3 Monate
0,27
0,35
0,90
10 Jahre
1,97
2,50
2,80
Hauptrefi-Satz
0,05
0,05
0,05
3 Monate
0,02
0,10
0,10
10 Jahre*
0,19
0,40
0,80
Bank Rate
0,50
0,50
0,75
3 Monate
0,49
0,60
0,85
10 Jahre
1,53
2,10
2,50
USA
EUR/USD
1,07
1,04
1,12
Europa
EUR/CHF
1,06
1,08
1,12
Großbritannien
EUR/GBP
0,72
0,70
0,73
Japan
EUR/JPY
129
126
137
ÖL (BRENT)
54,43
60
70
GOLD
1171
1180
1300
Fed Funds
USA
Rentenmärkte
PROGNOSE
Euroland
Großbritannien
Währungen
Rohstoffe
*Bundesanleihen
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Makroausblick l März l 2015
Anhang
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