41 Tage Kriegsende 1945 – Verdichtung der Gewalt Eine Ausstellung am Heldenplatz und im Äußeren Burgtor Wien, 16. April bis 3. Juli 2015 Chronologie 29. März bis 13. April 1945 29. März 30. März 31. März 1. April 2. April 3. April 4. April Sowjetische Truppen überschreiten bei Klostermarienberg Massaker an ungarisch-jüdischen ZwangsarbeiterInnen in Deutsch(Burgenland) die heutige österreichische Grenze Schützen, Sankt Margarethen und Bad Deutsch-Altenburg Beginn der Todesmärsche vom „Südostwall“ in Richtung Mauthausen Sowjetischer Vorstoß auf Mattersburg Kämpfe um Rechnitz Todesmarsch-Massaker in Loretto (Burgenland) Wiener Neustadt und Eisenstadt werden von der Roten Die Todesmärsche erreichen Graz Armee befreit Angriff der SS Kampfgruppe Schweitzer auf Rechnitz verursacht Tausende Tote Schwerster amerikanischer Bombenangriff auf Graz Gestapo und Waffen-SS verüben in der SS-Kaserne GrazWetzelsdorf ein Massaker an WiderstandskämpferInnen, ungarisch Die Rote Armee erreicht Baden bei Wien jüdischen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen Wien wird von Gauleiter Baldur von Schirach zum Verteidigungsbereich erklärt und das Standrecht verhängt Räumung der KZ-Außenlagers Peggau – 15 nicht marschfähige Häftlinge werden ermordet Sowjetische Truppen befreien Gloggnitz „Operation Radetzky“ läuft an. Oberfeldwebel Ferdinand Käs nimmt in Hochwolkersdorf Kontakt mit der Roten In Linz-Hörsching wird der US-Flieger Walter P. Manning ermordet Die Todesmärsche werden von Graz aus fortgesetzt. Nicht mehr Marschfähige werden Graz-Liebenau, Gratkorn, Klöch und Mixnitz 5. April 6. April 7. April 8. April 9. April Armee auf Marschall Fjodor Tolbuchin erlässt einen Aufruf an die österreichische Bevölkerung: „Die Rote Armee kam nach Österreich nicht als Eroberungsarmee, sondern als Befreiungsarmee“ Die Rote Armee erreicht den westlichen Stadtrand von Wien („Westumfassung“) Vorratslager und Geschäfte in Wien werden von der Bevölkerung geplündert Die „Operation Radetzky“ wird verraten. Major Karl Biedermann, Hauptmann Alfred Huth und Oberleutnant Rudolf Raschke werden verhaftet. Die „Operation Radetzky“ ist damit gescheitert Der sowjetische Angriff auf Wien beginnt Straßen- und Häuserkämpfe in Favoriten und Simmering In Wien wird der „Nero“-Befehl „Wien, rechts der Donau“ ausgegeben – es ist dies der Befehl alle kriegswichtigen Anlagen und Einrichtungen rechts des Donaukanals zu zerstören Die Gestapo-Leitstelle am Morzinplatz wird evakuiert Hunderte deutsche Soldaten setzen sich in Wien von ihren Einheiten ab, sie werden von der Zivilbevölkerung mit Kleidung versorgt und versteckt WiderstandskämpferInnen hissen auf Wiener Rathaus die rot-weiß-rote Fahne Räumung des Kriegsgefangenenlagers KremsGneixendorf. Mehrere Tausend Kriegsgefangene ziehen in langen Kolonnen nach Westen Die Rote Armee erreicht den Wiener Gürtel Deutsche Truppen räumen die Innenstadt von Wien, ziehen sich hinter den Donaukanal zurück und sprengen ermordet Erschießung von „Deserteuren“ in Graz und Hieflau Kurt Horeischy und Hans Vollmer werden beim Versuch, das Elektronenmikroskop an der Universität Wien vor Zerstörung zu bewahren, erschossen Das Landesgericht Wien wird geräumt. Ein Großteil der Insassen wird freigelassen. 46 Personen werden aneinandergekettet nach Stein getrieben Massaker bei der Räumung des Zuchthauses Krems-Stein. Geflohene Häftlinge werden aufgegriffen und ermordet („Kremser Hasenjagd“) – insgesamt 385 Menschen werden getötet Otto Koblicek wird beim Versuch, die Zerstörung des Simmeringer Gaswerks durch die SS zu verhindern, erschossen Todesmarsch-Massaker am Präbichl – rund 200 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter werden ermordet Erschießung von 61 Menschen in Haderdorf am Kamp („Kremser Hasenjagd“) Major Karl Biedermann, Hauptmann Alfred Huth und Oberleutnant Rudolf Raschke werden am Floridsdorfer Spitz hingerichtet Zwischen 7.-11. April werden in Sinabelkirchen 18 ungarischjüdische ZwangsarbeiterInnen erschossen 10. April 11. April die Brücken. Sowjetische Truppen erreichen die Ringstraße Die Rote Armee erreicht den Donaukanal. Auf dem Stephansdom wird eine weiße Fahne gehisst. Daraufhin wird der Befehl gegeben, den Dom zu beschießen. Hauptmann Gerhard Klinkicht verweigert das Sowjetische Truppen übersetzen den Donaukanal. Schwere Kämpfe im Prater. Der Großteil des 2. und 22. Bezirks wird kurz darauf befreit Befehl Nr. 1 des sowjetischen Militärkommandanten von Wien, „zwecks Aufrechterhaltung des normalen Lebens und der Ordnung“ Im Palais Auersperg wird durch Mitglieder der Widerstandsbewegung O5 eine erste österreichische Zivilgewalt eingerichtet Durch Funkenflug gerät der Stephansdom gerät in Brand Kämpfe am Donaukanal 12. April 13. April Die „Schlacht“ um Wien ist beendet Hinrichtung von 18 der Partisanentätigkeit Verdächtigten auf der Hebalm Die SS verübt ein Massaker in der Förstergasse 7, Wien In Amstetten und Hieflau werden „Deserteure“, „Fahnenflüchtige“ und „Selbstverstümmler“ hingerichtet Erschießung von 18 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern in Nestelbach durch SS und Organisation Todt Erschießung von zwei amerikanischen Fliegern im KZ Mauthausen unter Aufsicht von Gauleiter August Eigruber Im Zuchthaus Krems-Stein werden zwei Personen wegen Wehrkraftzersetzung standrechtrechtlich verurteilt und hingerichtet In St. Pölten werden 13 Mitglieder einer Widerstandsgruppe verhaftet, standrechtlich verurteilt und im Hammerpark hingerichtet In Göstling wird das Barackenlager , in dem 76 ungarisch-jüdischen ZwangsarbeiterInnen – Männer, Frauen und Kinder - untergebracht sind, von einer Waffen SS-Einheit in Brand, die Insassen werden ermordet In Großraming werden nicht marschfähige ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter in die Enns geworfen
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