Was fasziniert Sie am Mittelaltermarkt? «Armee-Kritik ist nicht zu

Aktuell
20. September 2013
UNGLÜCKSFÄLLE
VERBRECHEN
«Armee-Kritik ist nicht zu verpönen»
SAFENWIL Lt Tamer Tunç studiert Aviatik in Winterthur, um später einen Cockpitplatz zu ergattern
Der Weg eines Pilotenanwärter
ist lange. Lt Tamer Tunç stellt
sich und seinen Traumberuf
genauer vor.
Waffen an Kantonspolizei abgegeben
AARAU Anlässlich einer freiwilligen Aktion zur Abgabe von
Waffen und Munition, überbrachte die Bevölkerung gegen
150 Waffen. Die Schuss- und
Stichwaffen sowie Munition und
Zubehör werden durch die Kantonspolizei Aargau fachgerecht
und kostenlos vernichtet. Waffen und Munition können wie
bisher weiterhin bei jedem Kapo-Posten gratis zur Vernichtung abgeben werden.
Ist Ihnen in der Schulzeit oder später der Gedanke gekommen einmal eine militärische Laufbahn
einzuschlagen?
Tamer Tunç: Nein, nicht wirklich.
Meine Familie steht dem Thema
Militärdienst eher kritisch gegenüber. Als der Zeitpunkt des Einrückens gekommen war, ging ich
diesen Schritt mit gemischten Gefühlen. Darauf gefreut hatte ich
mich nicht wirklich. Ich sagte mir
aber auch, wenn schon Dienst,
dann in einer Einheit in der ich gefordert werde.
Wo wurden Sie eingeteilt?
Mein Dienst leistete ich bei den Militärpolizei-Grenadieren. Während
der Rekrutenschule entschied ich
mich eine Kaderausbildung zu absolvieren. Während der Offiziersschule lernte ich Kameraden kennen, welche die Absicht hatten Pilot zu werden. Sie informierten
mich darüber. So erfuhr ich, dass
es noch nicht zu spät wäre.
Wann wäre es zu spät gewesen?
Motorradfahrer
gestorben
SEENGEN Ein 73-jähriger Motorradfahrer geriet am Donnerstag in ein Wiesland und
stürzte. Durch einen Rettungshelikopter wurde er ins Spital
geflogen. Wenige Stunden später verstarb er im Spital. Weshalb es zum Unfall kam, ist noch
nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei haben die Ermittlungen
aufgenommen. Es werden noch
mögliche Augenzeugen gesucht.
Seite 3
Was ist SPHAIR?
Der Einstieg in die Welt der militärischen Fliegerei erfolgt über
SPHAIR (www.sphair.ch). Für
SPHAIR bewirbt man sich online und wird, falls geeignet, zu
einem eintägigen «Screening»
aufgeboten. Dabei werden verschiedene Fähigkeiten und
Kenntnisse geprüft, wie etwa
Wahrnehmung, Raumorientierung, Physik, Kopfrechnen oder
Englisch. Jährlich melden sich
zirka 500 junge Menschen bei
SPHAIR an.
pd
Viele
Personen
absolvieren
SPHAIR (Box) bereits vor dem obligatorischen Dienst. Dieser erste
Schritt und die beiden, damit verbundenen Eignungstests, müssen
bis 20 Jahre absolviert sein.
Und nach dem Militärdienst als MP
Gren Zugführer starteten Sie als
Pilotenanwärter durch?
So schnell geht das nicht. Das Selektionsverfahren ist eine längere
Angelegenheit. Nur den ersten Test
führte ich während des Militärdienstes durch.
Sind diese Tests nicht sehr kostspielig?
Im Gegenteil, sie sind sogar sehr
günstig. SPHAIR wird beispielsweise von der Armee mitfinanziert
und auch spätere Selektionsverfahren werden praktisch vollumfänglich von der Armee getragen.
Was genau heisst mitfinanziert?
Der zweite SPHAIR-Kurs beinhaltet eine zweiwöchige Flugselektion (zirka elf Flugstunden) auf einem privaten Flugplatz. Da bezahlt man um die 500 Franken für
Kost, Logis sowie Flugstunden.
Was wäre aus Ihnen geworden,
wenn Sie die Anforderungen nicht
erfüllt hätten?
Ich habe Elektroniker gelernt und
der Beruf hat mir auch sehr gut gefallen, darum wäre es naheliegend
gewesen, darauf aufzubauen z.Bsp.
mit einem Studium zum Elektroingenieur.
Wie lange dauert die Ausbildung
zum Pilot und könnten Sie jetzt
noch ausscheiden?
Ein Ausscheiden ist immer möglich. Darum bezeichnet man uns als
Pilotenanwärter. Die komplette
Ausbildung dauert 5 ½ Jahre.
Eine der wohl wichtigsten Fragen
für einen angehenden Piloten der
Bild: z.V.g.
Der 22-jährige Safenwiler Offizier der Schweizer Armee auf dem Weg zum Piloten.
Schweizer Armee, was werden Sie
fliegen «Jet oder Helikopter»?
Am Ende des Studiums werden die
Zahlen uns zeigen wie viele Jet- und
Helikopterpiloten benötigt werden. Gelingt uns als Klasse keine
Aufteilung, übernimmt dies die Pilotenschule. Ich befinde mich in der
komfortablen Situation, dass mir
beide Cockpits zusagen.
Sind Sie schon auf negative Reaktionen gestossen betreffend Ihrer Tätigkeit bei der Schweizer Armee? In der Schweiz gibt es einige Armee Kritiker.
Das ist so, es ist nicht zu verpönen, wenn die Frage gestellt wird,
ob es die Armee braucht. Durch
meine persönlichen Erlebnisse bin
ich zum Entschluss gekommen,
dass die Schweizer Armee eine gute Sache ist, vor allem für junge
Männer, welche den Weg einer Ka-
derausbildung in Angriff nehmen.
Die Reaktionen meiner Mitmenschen ist nicht immer positiv, aber
in diesem Fall ist es wichtig miteinander darüber sachlich zu diskutieren. Aussagen wie «durch den
Dreck robben, Sturmgewehr putzen und dann wieder warten» sind
meiner Meinung nach, alles andere als sachlich. In der Armee läuft
vielleicht nicht immer alles optimal, aber Hand aufs Herz, läuft in
einem zivilen Betrieb immer alles
einwandfrei …
Wenn Sie Kinder haben, werden
diese Militärdienst leisten?
Warten wir den 22. September 2013
ab… falls die Wehrpflicht fortbesteht, lege ich es ihnen nahe, aber
zwingen werde ich sie bestimmt
nicht.
Leutnant
Tamer
Tunç
im
Gespäch mit Luca Weingard
Was fasziniert Sie am Mittelaltermarkt?
Sven Bürklin
Beatrice Dallmüller
Jari Cattameo
Gerta Kuriger
Fabian Winkler
Die Gaukler, welche an diesem Mittelalterfest aufgetreten sind, gefallen mir sehr. Sie haben jongliert
und auf den grossen Trommeln gespielt. Die Falkner mit ihren Vögeln, welche eine coole Show gezeigt haben, haben mir auch sehr
gefallen. Ich bin sehr gerne am Mittelalterfest auf dem Schloss in
Lenzburg gewesen.
Was in diesem Zeitalter möglich
war, mit den wenigen Sachen, die
einem zur Verfügung standen, das
fasziniert mich sehr. Wie es früher
war Feuer zu machen oder eine
Kräutersalbe. Bei der Kräuterfrau
bin ich am Längsten gewesen, weil
ich selber zu Hause mit vielen
Kräutern arbeite. Die Spiele am
Markt fand ich auch toll.
Ich habe von meinen Eltern am
Markt ein Holzschwert bekommen. Das fand ich mega cool. Auch
habe ich an diversen Ständen, an
welchen man selber Sachen ausprobieren kann, mitgemacht. Fasziniert haben mich die Falkner und
die Gaukler, welche mit ihrer Show
am Mittelalterfest auf dem Schloss
aufgetreten sind.
Mich fasziniert das Handwerk, wie
zum Beispiel früher hergestellt
wurde, weil man weniger Werkzeug hätte und vieles von Hand gemacht wurde. Die Gewänder, die
hier getragen werden, und die Atmosphäre, welche dort entsteht ist,
sehr speziell. Wir haben an den
Ständen selbst Seifen und ein Hufeisen gemacht.
Mir gefällt dieser Markt sehr, weil
man an diversen Ständen schöne
Sachen kaufen und teilweise noch
selber werken kann. An einem
Stand habe ich selber ein kleines
Hufeisen gemacht, das hat mir sehr
viel Spass gemacht. Ein paar hier
am Markt sind verkleidet, man
könnte meinen, sie kommen gerade aus dem Mittelalter.
Für Sie unterwegs war Saskia Hafner