Vor 70 Jahren, am 15. April 1945, wurden das KZ Bergen-Belsen und das Sowjetische Kriegsgefangenenlager befreit. Am 8. Mai wurde ganz Europa von der Geißel des Faschismus befreit. In Deutschland erlebten in erster Linie die überlebenden Verfolgten und Widerstandskämpfer_innen diesen Tag als Befreiung. Aber auch wir alle, die wir heute leben, verdanken die Grundlagen unseres Lebens in Frieden, Freiheit und Vielfalt den Siegern des 8.Mai. Die alliierten Streitkräfte, unter denen die Rote Armee mit Abstand die größte Last des Krieges in Europa zu tragen hatte, sind und bleiben auch unsere Befreier. Wir sagen DANKE - auch den antifaschistischen Widerstandskämpfer_innen. Ein friedlicher Neubeginn wurde möglich. Alle demokratischen Kräfte stimmten in der Einsicht überein: Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus Alfred Kubin, Der Krieg Verfolgung und massenhaften Tötung von Jüdinnen und Juden zur Hand gingen. Die Politik der herrschenden Kräfte hat in vielen euro päischen Ländern zu Sozialabbau, Arbeitslosigkeit und neuer Not geführt. An der Durchsetzung dieser Verarmungspolitik ist die deutsche Regierung wesentlich beteiligt. Rassismus, Chauvinismus, Antisemitismus und Antiziganismus, Islamfeindlichkeit - alle möglichen Ideologien zur Begründung sozialer Ungleichheit und gesellschaftlicher Ausgrenzung haben Konjunktur. Wir wissen: die soziale Spaltung der Gesellschaft hat ein Ausmaß erreicht, in dem die Angst vor dem Abstieg Anpassungsdruck und Ausgrenzungsbereitschaft erhöht. Wir erleben, dass Grundrechte immer weiter eingeschränkt werden. Wir sehen mit Sorge, wie unbarmherzig bis offen rassistisch unsere Gesellschaft den Problemen von Flüchtlingen begegnet. Auf Katastrophen wie vor Lampedusa wird mit Versprechen geantwortet, die wenig später vergessen sind. Der tausendfache Tod an den Außengrenzen der EU ist eine himmelschreiende Anklage gegen diese Politik, die das wichtigste Menschenrecht auf Leben tagtäglich mit Füßen tritt. Der rasante Aufstieg neofaschistischer und rechtspopulistischer Kräfte in nahezu allen europäischen Ländern verlangt entschiedene Gegenwehr aller Demokraten! Sowjetische Kriegsgefangene bei der Ankunft im Kriegsgefangenenlager Oerbke. Im Gegensatz dazu gab es in Hörsten 1941 keine Baracken – ausschließlich Boden und Stacheldraht mit Wachtürmen. Die Opfer mahnen 27 Millionen Sowjetbürger_innen starben als Opfer des faschistischen Krieges. Mehr als 5 Millionen sowjetische Soldaten gerieten in deutsche Kriegsgefangenschaft, 3,3 Millionen von ihnen kamen um. Allein im „Stalag XI C“ (Hörsten) erlitten 20.000 sowjetische Kriegsgefangene einen qualvollen Tod durch Hunger, Kälte, Seuchen oder wurden bestialisch erschlagen und erschossen! Es ist eine Schande sondergleichen, dass die BRD sich selbst heute noch der Entschädigung der etwa 4.500 überlebenden sowjetischen Kriegsgefangenen verweigert! Dennoch: 1999 führte die NATO einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Jugoslawien zum ersten Mal nach 1945 mit deutscher Beteiligung. Nun steht sogar die Bildung einer europäischen Armee bevor, die v.a. wieder Russland bedrohen soll. 70 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus ist die geschichtliche Mahnung „NIE WIEDER KRIEG – NIE WIEDER FASCHISMUS! “ aktueller denn je. Faustrecht setzt sich statt Völkerrecht durch. Für die CDU/SPDBundesregierung ist sogar das Paktieren mit Faschisten in der Ukraine kein Tabu, obwohl deren Vorgänger den deutschen Okkupanten ab 1941 eifrig mit der Käthe Kollwitz, Solidarität Nationalistische und faschistische Bewegungen und Parteien müssen isoliert und verboten werden! Wir fordern, dass auch bei uns der 8.Mai als Tag der Befreiung endlich ein gesetzlicher Feiertag wird! Die Gefangenen mussten in solchen Erdhöhlen Schutz suchen. Mit aller Kraft müssen wir gegen Neonazismus, Militarismus und Unwissenheit kämpfen.