▶ Allgemeininteressen, welche nicht organisiert / vertreten werden? 1. Saubere Luft 2. Freihandel 3. Wenig Bürokratie 4. Hallenbad Interessenasymmetrien Bauern > Arbeitgeber > Transportanbieter > Telekommunikationsanbieter > Ärzte > «>» heisst mehr Einfluss / Gewicht als…. Oder demokratietheoretisch: „sind besser organisiert“ Konsumenten Arbeitnehmer Nutzer des Verkehrs -nutzer Patienten Theorie Die «Logik des kollektiven Handelns» Was ist ein soziales Dilemma? Wie lässt sich ein soziales Dilemma überwinden? Folgen für die Wirtschaft, Folgen for die Demokratie Exkurs: Theorie der Kollektivgüter Kollektivgüter sind: öffentliche Güter, Gemeinschaftsgüter, public goods, common goods, collective goods Zwei Eigenschaften Nicht-Ausschliessbarkeit vom Zugang Nicht-Rivalität im Konsum Rationales Handeln? Der Einzelne handelt individuell rational, wenn er keinen Beitrag leistet. Dies führt zu einer kollektiven und individuellen Verschlechterung der Situation. Beispiele: 1. Alle* würden gerne in einem sauberen Fluss baden, aber wer reinigt schon sein Abwasser alleine…? 2. Alle* würden gerne ein schönes Feuerwerk am 1. August geniessen, aber wer stellt es zur Verfügung? 3. Alle* würden vom Lawinenschutz profitieren, aber wer schützt das ganze Dorf vor der Gefahr? (*Alle meint eine Mehrheit) Bild Hallenbad Die «Logik des kollektiven Handelns» Was ist ein soziales Dilemma? Wie lässt sich ein soziales Dilemma überwinden? Folgen für die Wirtschaft, Folgen for die Demokratie 2. Praktische Implikationen: Gibt es einen Ausweg aus dem sozialen Dilemma ? Anreiz A. Negativ B. Positiv (Zwang) (Belohnung) A. Negativ (Zwang) Zwang durch formale Organisation: Steuern, Sozialversicherung Weil sonst Problem des „free-riding“ Bsp. StudentInnenorganisation als „Zwangsverein“; Grundversicherung in der Krankenkasse; Gebäudeversicherung für alle Immobilieneigentümer. Digitale Signatur in der e-Economy Übernimmt die Politik die Funktion der visionären, strategischen Steuerung? Wer ist/soll für E-Society zuständig (sein)? Es gilt verschiedene Vertreter für das gemeinsame Interesse, die Basisinfrastruktur der E-Society nachhaltig zu entwickeln, zu bündeln. Quelle:Projektabschlussbericht B2.06 M3 Institutionelle und rechtliche Ausgestaltung des CH-IAM 2. Praktische Implikationen: Gibt es einen Ausweg aus dem sozialen Dilemma ? Anreiz A. Negativ B. Positiv (Zwang) (Belohnung) B. Postiv (Belohnung) : Vorteile geben dem Individuum einen Anreiz, sich kollektiv zu engagieren Bsp. 1: Gewerkschaften setzen sich für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen ein (= Kollektivgut) Individueller Anreiz? Bsp. 2: Mieterverband setzt sich für besseren Schutz der Mieter gegenüber den Vermietern ein (Kollektivgut): Individueller Anreiz? Bsp. 3: Automobilclub setzt sich für bessere und/oder mehr Strassen ein. Individueller Anreiz? Mitglieder-Vorteile: Gratisleistungen Strassenhilfe rund um die Uhr (Patrouille TCS) Informationen und Ratschläge Club-Aktivitäten in Ihrer Region Club Medien Vorteilhafte Clubprogramme Die «Logik des kollektiven Handelns» Was ist ein soziales Dilemma? Wie lässt sich ein soziales Dilemma überwinden? Folgen für die Wirtschaft, Folgen für die Demokratie Zentrale Hypothese der Theorie kollektiven Handelns: Kleine und mittelgroße Gruppen mit homogenen Interessen sind eher in der Lage als große und inhomogene („latente“) Gruppen, sich zu organisieren und darüber zu versuchen, politische Entscheidungen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Begründung: M. Olson interpretiert die Ergebnisse der Aktivitäten organisierter Interessengruppen (Lobbys) als öffentliche Güter („Kollektivgüter“). Es bestehe eine «systematische Tendenz zur Ausbeutung der Grossen durch die Kleinen» (Olson: S.27f). Die Bildung eines Interessenverbandes ist nach Mancur Olson besonders unwahrscheinlich, wenn 1. Die Gruppe gross ist, 2. Der Nutzen bei der Durchsetzung von Kollektivinteressen für das Individuum gering ist, 3. Die Kosten für die Verbandsgründung bzw. die Erreichung des Verbandsziels hoch sind. Zusammenfassung Öffentliche Güter sind im Interesse einer Mehrheit, für deren Produktion gibt es keinen «natürlichen» Markt. Durch selektive Anreize lässt sich das soziale Dilemma überwinden, wo dies nicht möglich ist, wird der Staat das soziale Dilemma überwinden müssen. Interessenorganisationen stellen für ihre Mitglieder Kollektivgüter her, kleinere Gruppen mit homogenen Interessen können «Güter» einfacher bereitstellen (Ausbeutung einer Mehrheit durch die Minderheit)
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